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sybenwurz 09.07.2024 00:50

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 1750490)
Ich...kann mich trotzdem mit dem Grunsätzlichen Ziel eines Antifaschismus identifizieren.

Najaaa, das ist nur insofern richtig, als man ne antifaschistische Einstellung nicht als die 'Normalität' betrachtet, die ja eigentlich der Fall sein sollte.
'Die Antifa' sehe ich hingegen schon etwas weiter links als Links und mit Tendenz zum Extremismus.
Noams Definition passt da, finde ich, schon ganz gut.

Siebenschwein 09.07.2024 10:46

Vielleicht sollte man sich nochmal klar machen, dass es keine Nische zwischen Faschisten und Antifaschisten gibt. Also wer sich nicht als Antifaschist versteht, ist Faschist. Punkt.
Glücklicherweise war das viele Jahre eher unwichtig- man musste nicht gegen etwas sein, das gesellschaftlich keine Relevanz hat. Leider hat sich das in den letzten zehn Jahren geändert.
Ich mag das Schwarz-weiss-Denken eigentlich nicht und auch den plumpen "wer nicht für uns ist, ist gegen uns"- Dualismus. Aber in diesem Fall muss man halt Stellung beziehen, uind es gibt nut zwei Seiten. Wenn auch mit Schattierungen, so doch klar abgetrennt.

keko# 09.07.2024 11:05

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1750512)
...
Glücklicherweise war das viele Jahre eher unwichtig- man musste nicht gegen etwas sein, das gesellschaftlich keine Relevanz hat. Leider hat sich das in den letzten zehn Jahren geändert.....

Was siehst du denn als Gründe dafür an?

:Blumen:

Gelbbremser 09.07.2024 12:52

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 1750490)
Ich glaube nicht, dass es DIE Antifa gibt. Vielmehr gibt es ein breites Spektrum lokal agierender Gruppierungen. Ich muss nicht mit jeder von diesen in jedem Aspekt übereinstimmen und kann mich trotzdem mit dem Grunsätzlichen Ziel eines Antifaschismus identifizieren.

Wenn heutzutage der Antifaschismus in weiten Teilen der Gesellschaft als ein linkes Projekt verstanden wird, dann sehe ich hierin ein grundlegendes Versagen der sich als konservativ verstehenden Teile unserer Bevölkerung.

Gruß Torsten

Das sehe ich auch so. Ich bin schon länger Spender bei der VVN-BDA , eine sehr alte Vereinigung, deren Magazin heißt Antifa.
Es ist irgendwie ´ne Wortklauberei, über Begrifflichkeiten.

In meinem Job als Sozialarbeiter mußte ich Räumlichkeiten für Jugendorganisationen zur Verfügung stellen u.a. für die Junge Union, die Diskussionen waren klasse, da gings genau da drum, "Antifa", aufgrund der Diskussion beteiligten sie sich 2015 an einem Soli Konzert zugunsten von Geflüchteten, das war ´ne klasse Aktion.

Letztes Wochenende hab ich einen alten Freund getroffen, wie ich gut über 60, er ist Strafverteidiger und in der letzten Zeit häufig von den lokalen 'Antifa' Kids engagiert.
Aufgrund dessen dachte er, er fährt mal mit den Kids zu Demo nach Essen, und guckt sich das an, wie das heutzutage abläuft.
Mittlerweile laufen die nicht mehr in schwarzen Klamotten auf Demos rum, sondern in Warnwesten. Lt. meinem Kumpel, hatten die ziemliche Angst vor der Polizei, waren schneller ausser Atem (beim schnellen Gehen) als mein Ü 60 Kumpel. Wegrennen klappte schon gar nicht, so dass einige Festgesetzt wurden incl. ihres Ü60 Anwalts, der halt stehen blieb um seine Klienten nicht alleins zu lassen. Er rechnet jetzt auch mit einem Verfahren gegen ihn..., obwohl er wegen seines Anwaltsausweises relativ schnell wieder laufen gelassen wurde.
Vorab wollte er unbedingt, dass ich mitfahre, bin heilfroh, dass ich das nicht gemacht habe.
Nichtsdestotrotz hab ich Respekt vor allen die vor Ort waren, und natürlich auch für die jenigen die gegen den Sellner demostrieren werden, egal ob sie sich als Antifa, Antifaschisten oder sonstwie bezeichnen.

svmechow 09.07.2024 17:54

Ich finde die Diskussion über Nomenklatur durchaus interessant, immerhin bedingen Sprache und Bewusstsein einander wechselseitig. Offensichtlich habe ich hier mit dem Titel einige Assoziationen geweckt, schlechte Erinnerungen an vom schwarzen Block ausgehender Gewalt oder anderes.
Bei meinem Aufruf zu zahlreichem Erscheinen am Freitag hatte ich nicht die Phantasie von vermummten Autonomen, sondern eher jene eines breiten Bündnisses gegen den Auftritt einer Person, die unverhohlen menschenverachtend rechte Parolen propagiert.

Indessen ich ganz persönlich auch dann Widerstand gegen rechts zu leisten bereit wäre, wenn es den Einsatz von Gewalt erforderte. Das nur am Rande.

Mo77 09.07.2024 18:17

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1750615)
I.....

Indessen ich ganz persönlich auch dann Widerstand gegen rechts zu leisten bereit wäre, wenn es den Einsatz von Gewalt erforderte. Das nur am Rande.

Spannend.

Magst du erläutern, ab wann du das Gewaltmonopol des Staates nicht mehr zu akzeptieren bereit bist?
Wann wird dies von dir "erfordert" und wann und welche Straftaten wärst du unter welchen Bedingungen bereit zu begehen?

svmechow 09.07.2024 19:00

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1750620)
Spannend.

Magst du erläutern, ab wann du das Gewaltmonopol des Staates nicht mehr zu akzeptieren bereit bist?
Wann wird dies von dir "erfordert" und wann und welche Straftaten wärst du unter welchen Bedingungen bereit zu begehen?

Würde ich Dir offen sagen, wenn ich denn könnte.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe ich dafür keinerlei Notwendigkeit und ich hoffe, dass das so bleibt. Ich habe dazu auch keine Phantasie im Sinne von „wenn das geschieht, bin ich bereit jenes zu tun“ oder so etwas.

Da sich aber Geschichte auch schon wiederholt hat und ich auf lange Sicht die gegenwärtig existente fdGO nicht für garantiert halte, habe ich für mich formuliert, die darin subsumierten Werte im Bedarfsfall zu verteidigen und Widerstand zu leisten.

Dieses Postulat wird Dir vermutlich zu vage erscheinen, aber ich kann es nicht präziser ausdrücken.

Mo77 09.07.2024 19:37

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1750628)
Würde ich Dir offen sagen, wenn ich denn könnte.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe ich dafür keinerlei Notwendigkeit und ich hoffe, dass das so bleibt. Ich habe dazu auch keine Phantasie im Sinne von „wenn das geschieht, bin ich bereit jenes zu tun“ oder so etwas.

Da sich aber Geschichte auch schon wiederholt hat und ich auf lange Sicht die gegenwärtig existente fdGO nicht für garantiert halte, habe ich für mich formuliert, die darin subsumierten Werte im Bedarfsfall zu verteidigen und Widerstand zu leisten.

Dieses Postulat wird Dir vermutlich zu vage erscheinen, aber ich kann es nicht präziser ausdrücken.


Nein, vollkommen ok so.
Du schreibst wenns die fdGO zerbröselt bzw der Staat zerfällt. Dann finde ich es moralisch vollkommen ricjtig und gut seine Werte zu erhalten. Ggfls auch mit Gewalt.
Wäre aber nicht zwingend mein Weg aner legitim..
:Blumen:


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