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Genussläufer 30.03.2024 11:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742163)
Na klar. :Blumen:

So eine Euro oder eine WM ist auch ohne diese Kombi eine organisatorische Herausforderung. Dafür haben wir alle 4 Jahre die Olympischen Spiele. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn die Frauen- und die Männer WM getrennt stattfinden.

@DocTom: wegen der Bezahlung muss man bedenken, dass die Sportler in erster Linie von den Vereinen bezahlt werden. Und die bekommen einen Beitrag in die Kasse gespült, den man dann verteilen kann (Liebhaberei mal außen vor). Der eingespielte Betrag hängt an Einschaltquoten, Werbeffekten, etc. Das ist Profisport und hier zählt Angebot und Nachfrage. Es gibt auch Sportarten, wo die Frauen besser vergütet werden. Und von den Sportarten untereinander wollen wir lieber nicht reden. Wenn eine Torfrau beim Fußball schlechter bezahlt wird als ein Tormann kann man das schlecht finden. Was soll nun aber der Tormann beim Unterwasserrugby sagen?

Ein systematisches Problem würde ich dann sehen, wenn verbandsübergreifend geringere Quoten an die Spielerinnen ausgeschüttet werden als sie einspielen oder es keinen Wettbewerb unter den Vereinen geben würde. Aber selbst dann würde der Druck über andere Ligen kommen.

Was man definitiv anschauen sollte, ist die Vergütung durch den Verband, wenn Sportler das Land vertreten. Das ist eine andere Geschichte. Es ist aber auch nur ein kleiner Teil der Vergütung.

Adept 30.03.2024 13:04

Gut erklärt Genussläufer.

Die finanziellen Unterschiede zwischen Männer und Frauen im Sport sehe ich nicht a priori als unfair an. Es geht um Einnahmen und Aufmerksamkeit.

Und dass sich das ändern kann, sieht man am Frauenradsport. Er wird zunehmend für Zuschauer attraktiver und somit steigen die Gehälter. Die Top Gehälter dort sind im Millionenbereich angekommen. Vor 5-10 Jahren noch undenkbar.

Tolle Entwicklung! :Blumen:

sybenwurz 30.03.2024 17:10

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1742169)
… wegen der Bezahlung muss man bedenken, dass die Sportler in erster Linie von den Vereinen bezahlt werden. Und die bekommen einen Beitrag in die Kasse gespült, den man dann verteilen kann (Liebhaberei mal außen vor).

Naja, das ist die Perspektive aus dem Winkel, wie es aktuell läuft.
Die Karten könnte man beispielsweise dann neu mischen, wenn das, was von den Girls und den Kerlen innerhalb einer Sportart gemeinsam erwirtschaftet wird, auch an beide Geschlechter gleichermassen verteilt würde.

Und der Organisationsaufwand, mei.
Obs mehr Aufwand ist, zwei Meisterschaften nach Geschlechtertrennung und zu verschiedenen Zeiten zu organisieren als eine für alle gemeinsam und gleichzeitig?

Adept 30.03.2024 17:36

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1742178)
Naja, das ist die Perspektive aus dem Winkel, wie es aktuell läuft.
Die Karten könnte man beispielsweise dann neu mischen, wenn das, was von den Girls und den Kerlen innerhalb einer Sportart gemeinsam erwirtschaftet wird, auch an beide Geschlechter gleichermassen verteilt würde.

Das würde ich unfair finden und widerspricht dem Leistungsgedanken im Profisport. Ansonsten kann man im Sport anfangen die Bemühungen zu vergüten und am Schluss bekommen einfach alle eine Goldmedallie.

Wäre auch ok, ist dann aber kein Leistungssport mehr.

Klugschnacker 30.03.2024 18:31

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1742169)
So eine Euro oder eine WM ist auch ohne diese Kombi eine organisatorische Herausforderung. Dafür haben wir alle 4 Jahre die Olympischen Spiele. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn die Frauen- und die Männer WM getrennt stattfinden.

Demnach kennst Du Dich mit der Organisation von Europa- und Weltmeisterschaften im Fußball aus, insbesondere mit dem Aufwand eines Turniers für zwei Geschlechter, verglichen mit dem Aufwand zweier separater Turniere.

Magst Du uns vielleicht einen kleinen Einblick geben, woran eine Europameisterschaft für zwei Geschlechter vor allem scheitern würde? Zu wenig Hotels in Deutschland für die Teams? Zu wenig Fußballplätze? Überlastete Fans?

qbz 30.03.2024 18:50

Letztlich entscheiden doch allein finanzielle Verwertungsgesichtspunkte bei der FIFA darüber. Würde es sich finanziell lohnen, statt 104 Spiele einer WM im selben Zeitraum 208 Spiele an die TV-Anstalten, Werbesponsoren und die Zuschauer zu verkaufen, würde das die FIFA vermutlich sofort tun und Frauen-WM wie Männer-WM gleichzeitig austragen lassen.

Klugschnacker 30.03.2024 18:51

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1742172)
Die finanziellen Unterschiede zwischen Männer und Frauen im Sport sehe ich nicht a priori als unfair an. Es geht um Einnahmen und Aufmerksamkeit.

Es wurde jahrzehntelang nur Männerfußball im Fernsehen gezeigt. Der Grund dafür waren nicht die Einschaltquoten. Denn Frauenfußball hatte keine TV-Quote, weil es ihn nicht gab. Die Nichtexistenz des professionellen Frauenfußballs beruhte auf sportpolitischen Entscheidungen, die ausschließlich von Männern getroffen wurden.

Aus dieser Entwicklung heraus ergaben sich die extrem unterschiedlichen medialen Aufmerksamkeitswerte von Männer- und Frauenfußball. Sie sind eine Folge des männlichen Chauvinismus im Fußball.

Wir könnten das ändern, wenn wir wollten. Der Deutsche Volkssport Nummer Eins ist viel mehr als nur ein Markt, der nach den Gesetzen des reinen Profits funktioniert und nur so funktionieren könne. Fußball ist ein Stück gelebte Kultur und nicht nur ein Markt für Umsätze und Profite. Wenn wir dort Gleichberechtigung haben wollen, können wir das durchsetzen. Mit Geldzählerei alleine können wir das aber nicht schaffen.

Adept 30.03.2024 19:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742182)
Es wurde jahrzehntelang nur Männerfußball im Fernsehen gezeigt. Der Grund dafür waren nicht die Einschaltquoten. Denn Frauenfußball hatte keine TV-Quote, weil es ihn nicht gab. Die Nichtexistenz des professionellen Frauenfußballs beruhte auf sportpolitischen Entscheidungen, die ausschließlich von Männern getroffen wurden.

Aus dieser Entwicklung heraus ergaben sich die extrem unterschiedlichen medialen Aufmerksamkeitswerte von Männer- und Frauenfußball. Sie sind eine Folge des männlichen Chauvinismus im Fußball.

Wir könnten das ändern, wenn wir wollten. Der Deutsche Volkssport Nummer Eins ist viel mehr als nur ein Markt, der nach den Gesetzen des reinen Profits funktioniert und nur so funktionieren könne. Fußball ist ein Stück gelebte Kultur und nicht nur ein Markt für Umsätze und Profite. Wenn wir dort Gleichberechtigung haben wollen, können wir das durchsetzen. Mit Geldzählerei alleine können wir das aber nicht schaffen.

Ist ein bisschen das Henne-Ei-Problem: Liegt es am mangelndem Interesse, dass kein Frauenfussball prominent gezeigt wird, oder fehlt das Interesse und die Begeisterung, weil die Spiele nicht regelmässig übertragen werden?

Daher finde ich es gut, wenn es versucht wird, manchen Sport mal zu pushen und zu schauen. Hat beim Frauen-Radsport gut geklappt. Und meiner Wahrnehmung nach bekommt doch der Frauenfussball immer mehr Beachtung und weckt Begeisterung.


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