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mamoarmin 08.03.2023 12:48

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1701218)
Selbst beim billigsten Preis muss man ja nicht zwangsläufig in die Insolvenz rutschen. Je nachdem, was die Marge am einzelnen Produkt ist, kann man damit ja gut fahren, wenn man ansonsten eher ne low-cost Strategie fährt.
Dafür habe ich aber auch nicht genug bzw. gar keinen Einblick in den LAden, als das man beurteilen kann, was der Verursacher der Insolvenz war. Es scheint auf alle Fälle kein kurzfristiges Liquiditätsproblem zu sein, was sich ja manchmal noch lösen lässt.

Naja, in Zeiten von Webshops ist das ja alles automatisiert. Die Spannen die vom Hersteller angedacht sind, basieren auf der Theorie UVP.
Wenn Du also in den Preissuchmaschinen die so angesagt sind Umsatz generieren möchtest, geht das in der Regel über den Preis.
Das Preistool des Konkurrenten sieht das und geht entsprechend ebenfalls runter.., am Ende werden zum Teil nur noch an den Versandkosten verdient oder sogar draufgelegt.

Bei Fahrradteilen ist es ähnlich, offziell beim Shimano distri kauft man als Händler teurer, als ein Endkunde beim billigsten onlinehändler, der irgendwo oem ware herbekommt.


Also Marge existiert nur, wenn Du der einzige mit dem Produkt bist oder einen exclusivvertrag, ansonsten treiben sich die Markteilnehmer automatisch immer weiter an null marge..

sybenwurz 08.03.2023 13:53

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1701218)
Selbst beim billigsten Preis muss man ja nicht zwangsläufig in die Insolvenz rutschen.

Natürlich nicht.
Das sehe ich durchaus auch so, aber irgendwann ist die Luft eben so dünn, dass keine Fehler mehr, und seien es die von anderen, passieren dürfen.
Bei der Konkurrenz sitzen ja auch keine Nasenbohrer an den Rechenstiften.

Helmut S 08.03.2023 17:26

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1701228)
Natürlich nicht.
Das sehe ich durchaus auch so, aber irgendwann ist die Luft eben so dünn, dass keine Fehler mehr, und seien es die von anderen, passieren dürfen.

Das ist der springende Punkt. Mit niedrigen Margen lässt sich u.U. sehr gut leben, so lange der Cash Flow und die Liquidität (z.B. ein vernünftiger KK um - wie man sagt "atmen zu können") stimmt.

Man kann auch gerne mal Verluste machen - das ist kein Ding. Man muss es sich halt leisten können und Gesellschafter und Fremd- und Eigenkapitalpartner müssen mitziehen. Dafür benötigt man halt einerseits ein vernünftiges Bankenmanagement und andererseits auch qualitativ hochwertige Zahlen aus dem Unternehmen.

Irgendwann - wenn man sich also die Verluste leisten mag - rauscht man halt ggf. in so Unannehmlichkeiten wie (in dem Falle) §49 (3) GmbHG und man muss sich den Gesellschaftern erklären. Das muss nicht immer klappen :Lachen2:

Das Risiko wird halt immer größer und irgendwann sind etwaige Rücklagen und das Vertrauen von Gesellschaftern und Kapitalpartnern weg. Und dann darf halt wirklich gar nix mehr schief gehen. Z.B. ein Dokumentenakkreditiv sich verzögern, weil irgend ein Depp einen Firmennamen falsch geschrieben hat und gleichzeitig ein Lieferantenkredit fällig werden oder sowas halt.

Ein Unternehmen ist nicht Insolvent, weil der Gewinn Null ist oder weil man den niedrigsten Preis am Markt hat, sondern weil Forderungen nicht mehr bedient werden können.

Meiner Erfahrung nach gibt es zwei Ursachen, die am Ende zur Zahlungsunfähigkeit führen:

1) Das Management schaut bei Problemen zu lange zu und handelt nicht
2) Die Leistungsfähigkeit des eigenen Geschäftsmodells und der möglich erzielbare Marktanteil wird massiv überschätzt bzw. die Dauer für den Erfolg massiv munterschätzt.

Meist geschieht letzteres in Kombination mit 1)

:Blumen:

Helios 08.03.2023 18:02

Manchmal kann man den Verwesungsgeruch vorher schon riechen und man sieht den Pleitegeier übern Gelände seine Kreise ziehen - aber im Zeitalter des Internets???

Koschier_Marco 08.03.2023 18:32

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701245)
Das ist der springende Punkt. Mit niedrigen Margen lässt sich u.U. sehr gut leben, so lange der Cash Flow und die Liquidität (z.B. ein vernünftiger KK um - wie man sagt "atmen zu können") stimmt.

Man kann auch gerne mal Verluste machen - das ist kein Ding. Man muss es sich halt leisten können und Gesellschafter und Fremd- und Eigenkapitalpartner müssen mitziehen. Dafür benötigt man halt einerseits ein vernünftiges Bankenmanagement und andererseits auch qualitativ hochwertige Zahlen aus dem Unternehmen.

Irgendwann - wenn man sich also die Verluste leisten mag - rauscht man halt ggf. in so Unannehmlichkeiten wie (in dem Falle) §49 (3) GmbHG und man muss sich den Gesellschaftern erklären. Das muss nicht immer klappen :Lachen2:

Das Risiko wird halt immer größer und irgendwann sind etwaige Rücklagen und das Vertrauen von Gesellschaftern und Kapitalpartnern weg. Und dann darf halt wirklich gar nix mehr schief gehen. Z.B. ein Dokumentenakkreditiv sich verzögern, weil irgend ein Depp einen Firmennamen falsch geschrieben hat und gleichzeitig ein Lieferantenkredit fällig werden oder sowas halt.

Ein Unternehmen ist nicht Insolvent, weil der Gewinn Null ist oder weil man den niedrigsten Preis am Markt hat, sondern weil Forderungen nicht mehr bedient werden können.

Meiner Erfahrung nach gibt es zwei Ursachen, die am Ende zur Zahlungsunfähigkeit führen:

1) Das Management schaut bei Problemen zu lange zu und handelt nicht
2) Die Leistungsfähigkeit des eigenen Geschäftsmodells und der möglich erzielbare Marktanteil wird massiv überschätzt bzw. die Dauer für den Erfolg massiv munterschätzt.

Meist geschieht letzteres in Kombination mit 1)

:Blumen:

Aus meiner Erfahrung zusätzlich Nr 3 zu schnelles Wachstum und die Organisation wächst nicht mit, sonst volle Zustimmung

sybenwurz 08.03.2023 19:10

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701245)
...

Ja, so in etwa meinte ich das.
Diejenigen jedenfalls, die bei uns erst grosse Welle machen wegen ihren Konditionen, um alle anderen noch um nen Fünfer oder bei den Versandkosten zu unterbieten, so dass die mir dann wiederum aufn Senkel gehn, sind regelmässig die Eintagsfliegen, die dann auch dementsprechend schnell wieder weg sind vom Fenster.
Lästig ist nur, dass ichs den, ich nennse mal 'Etablierten', die wissen, welche Verkaufspreise sie sich langfristig leisten können, jedesmal wieder aufs Neue kommunizieren muss, dass der Spuk schnell vorbei sein wird.
Diese Prognosen sind aber regelmässig so einfach wie treffend zu stellen.

mamoarmin 08.03.2023 20:33

https://www.youtube.com/watch?v=TPiU3CEM2VI

wens interessiert....geht um Pricedumping als aggressive Strategie...
:-)

steinhardtass 08.03.2023 20:56

„Es ist nicht die stärkste Spezies die überlebt x-( auch nicht die intelligenteste :Gruebeln: sondern eher diejenige die am ehesten bereit ist sich zu verändern.“:quaeldich:

Es gibt in der Vergangenheit genügend Beispiele, zum Beispiel Nokia, wer denkt noch an den Handy Hersteller, ganz aktuell P & C . :Ertrinken: :Ertrinken:


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