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Ich glaube, als Reserveoffizier bin ich auch noch bis 65 "dran", aber mit meinen eingerosteten Kenntnissen könnte ich beim Feind eingesetzt mehr Schaden anrichten als ich beim Freund eingesetzt Nutzen stiften könnte :Lachen2:.
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Ich habe Zivildienst gemacht. Er dauerte 18 Monate. Zwischen Abi und Studium hat mich das insgesamt 3 Jahre gekostet, aber das nur am Rande.
Während des Zivildienstes war es meine Aufgabe, alte Menschen so zu unterstützen, dass sie zu Hause wohnen konnten und nicht ins Alten- oder Pflegeheim mussten. Manche Seniorinnen und Senioren haben nur jemanden gebraucht, der für sie einkauft und die Wohnung putzt. Das waren die leichtesten Fälle. Schwieriger waren Spaziergänge mit dementen Menschen, damit die mal aus der Wohnung kommen und die anderen Bewohner des Haushaltes für eine oder zwei Stunden durchatmen konnten. Am anstrengendsten waren Pflegedienste für bettlägrige Menschen, die morgens in den eigenen Exkrementen lagen und erstmal komplett gewaschen werden mussten. Danach das nasse Nachthemd und die Bettwäsche in die Waschmaschine. Meine Klamotten haben den ganzen Tag nach Urin gerochen. So ging ich täglich in die verschiedenen Haushalte, drei bis vier pro Tag. Ich habe das nicht immer gerne gemacht, fand es aber immer sinnvoll. Und ich hatte das Gefühl, mich für meine Werte und die unserer Gesellschaft einzusetzen. Obwohl man als Zivi damals als Drückeberger galt. Wenn heute von Krieg, von Freiheit und Werten, von nationaler Identität und der Menschenwürde die Rede ist, die man mit Gewehren und Bomben zu verteidigen trachtet, kommt mir diese Zeit als Zivildienstleistender in Erinnerung. Sie hatte wenig mit diesen großen Worten gemein. Ich habe keine Heldentaten vollbracht, sondern eingekauft, vollgepinkelte Bettwäsche gewaschen und mir die Geschichten von Senioren angehört, die einsam waren. Für mich war es so besser. |
[Moderation: Entfernt. Bitte bleibe sachlich und verzichte auf persönliche Angriffe.]
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Ganz ehrlich, keine Ahnung. Ich war auch nie bei einer Musterung, da von Anfang feststand dass ich untauglich war/bin.
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Da ich die Laufbahn vor dem 3.10.90 begonnen hatte ... (Ich weiß ja nicht was KevJames geschrieben hat, das es von der Moderation entfernt werden musste. ...) Ich bin in der DDR aufgewachsen, in einer Offiziersfamilie sozialisiert, Vater war Ausbilder (Funker), Bruder - Funkoffizier/ Nachrichtentechniker. Und ich wollte Sport studieren, nur eben nicht in den Schulsport gehen. Zum Leistungssport hatte ich nie richtig Kontakt, so wurde ich Sportoffizier (Febr.´89 fertig). Ich war also Ausbilder für den Dienstsport und Sportlehrer im Freizeitsport der Soldaten/ Offiziere, und im Grunde kein richtiger Soldat, wurde von der Truppe auch so angesehen.... Ich stand nur im Sportanzug mit Stoppuhr auf der Laufbahn... 3.10.90 - Antreten zum Fahnenappell, die alten Schulterklappen ab. Blauer BW-Pulli übergezogen, den Eid abgelegt. Und Ende 1990 habe ich mich entlassen lassen. Auf meinen Wunsch, weil es keine Verwendung für mich in meiner Funktion gab. Leutnant zur See a.D. Das Leben im neuen Zeitalter nahm seinen Lauf, ich wollte mich neu qualifizieren, und plötzlich saß ich im Arbeitsamt auf der anderen Seite des Schreibtisches. Arbeitsberater, jetzt Fallmanager im Jobcenter. Ich bin froh, dass mein Leben diesen Weg gegangen ist. Ich helfe täglich den Menschen, die es brauchen (und die ich erreichen kann, die sich helfen lassen). Etwas Sinnstiftendes für mich ... (PS: eigentlich etwas für meinen Blog). |
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Was ich heute tun würde? Ich weiss es nicht. Ich sehe, dass Militär doch wieder nötig werden könnte. Und ich würde die Sinnlosigkeit der Zeitverschwendung dort hassen. Befehle von offensichtlichen Idioten bekommen… und ausführen müssen. Nee, mit der Institution Armee käme ich nicht klar. |
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Ab und zu erzählt sie etwas aus ihrem Job. Was mich dabei am meisten schockiert ist die Erkenntnis, wie wenig sich Angehörige um ihre Eltern und Großeltern scheren. Das wirft insgesamt schon ein recht düsteres Bild auf unsere von Egoisten bevölkerte Gesellschaft. In vielen anderen Ländern auf diesem Planet ist es völlig normal, dass man sich um die Alten kümmert. Bei uns ist das Gegenteil der Fall. Da wird zum Teil im gleichen Haus gewohnt, aber trotzdem kommem täglich Leute für Hauswirtschaft (könnte man ja wirklich selbst machen) oder leichte Pflege. Ich mein, was soll man dazu noch sagen. |
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