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Siebenschwein 21.02.2022 19:31

Zum Thema negative Energiepreise wage ich einzuwerfen, dass sobald eine intelligente Verbrauchssteuerung oder Ladesteuerung für BEVs in signifikantem Ausmass installiert ist, diese negativen Preise kaum noch auftreten werden.
Was aber auch ok ist- denn die „intelligente kWh“ wird immer günstiger sein als die normale.

TRIPI 22.02.2022 14:06

Ich bin nicht vom Fach, will aber aus aktuellem Anlass(NS2 ist Game Over) einwerfen, dass mir vor einiger Zeit jemand der in dem Bereich arbeitet erzählt hat, dass die Infrastruktur für Wasserstoff quasi schon da ist. Man kann wohl einfach das Gasleitungsnetz nutzen. Das könnte nun ja sehr interessant werden, gerade auch zum Thema Zwischenspeicherung von Energie durch Wasserstoff, bei Windkraft zum Beispiel.

Siebenschwein 22.02.2022 14:16

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1647354)
Ich bin nicht vom Fach, will aber aus aktuellem Anlass(NS2 ist Game Over) einwerfen, dass mir vor einiger Zeit jemand der in dem Bereich arbeitet erzählt hat, dass die Infrastruktur für Wasserstoff quasi schon da ist. Man kann wohl einfach das Gasleitungsnetz nutzen. Das könnte nun ja sehr interessant werden, gerade auch zum Thema Zwischenspeicherung von Energie durch Wasserstoff, bei Windkraft zum Beispiel.

Naja... im Prinzip ja, aber.
So einfach ist das nicht. Du kannst mit bestehender Infrastruktur entweder Erdgas (mit geringer Beimischung H2) transportieren. Oder Du stellst auf ein anderes Gas um - z.B. reiner Wasserstoff oder 50/50 oder was immer Du willst. Du hast dann das Problem, dass jeder Verbraucher im einfachsten Fall Düsen wechseln muss. Und zwar mehr oder weniger von einem Tag auf den anderen. Und Du musst die Eigenschaften in einem engen Bereich festlegen, d.h. immer das gleiche Verhältnis Erdgas zu Wasserstoff sicherstellen. Es gibt wohl auch Konzepte, dass man da wilde Mischungen transportiert und dann den Wasserstoff wieder abtrennt... aber diese Anlagen existieren auch noch nicht.
Also auf dem Papier geht vieles... in der Realität ist es komplexer.

TRIPI 22.02.2022 14:18

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1647360)
Naja... im Prinzip ja, aber.
So einfach ist das nicht. Du kannst mit bestehender Infrastruktur entweder Erdgas (mit geringer Beimischung H2) transportieren. Oder Du stellst auf ein anderes Gas um - z.B. reiner Wasserstoff oder 50/50 oder was immer Du willst. Du hast dann das Problem, dass jeder Verbraucher im einfachsten Fall Düsen wechseln muss. Und zwar mehr oder weniger von einem Tag auf den anderen. Und Du musst die Eigenschaften in einem engen Bereich festlegen, d.h. immer das gleiche Verhältnis Erdgas zu Wasserstoff sicherstellen. Es gibt wohl auch Konzepte, dass man da wilde Mischungen transportiert und dann den Wasserstoff wieder abtrennt... aber diese Anlagen existieren auch noch nicht.
Also auf dem Papier geht vieles... in der Realität ist es komplexer.

Wie gesagt, stecke da nicht drin. Hoffe aber dass Hafu recht hat und die aktuelle Situation wenigstens da positive Impulse liefert.

Siebenschwein 22.02.2022 14:27

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1647361)
Wie gesagt, stecke da nicht drin. Hoffe aber dass Hafu recht hat und die aktuelle Situation wenigstens da positive Impulse liefert.

Ja, das wäre zu hoffen. Und da wir ja sowieso vom fossilen Gas weg wollen, können wir zumindest Teile des Netzes in Zukunft für erneuerbaren Wasserstoff nutzen.

MattF 22.02.2022 14:38

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1647354)
Das könnte nun ja sehr interessant werden, gerade auch zum Thema Zwischenspeicherung von Energie durch Wasserstoff, bei Windkraft zum Beispiel.

Aber nicht aktuell Morgen.

Das dauert wenn man jetzt ein Programm auflegen würde, min. 5 Jahre, eher 10. bis das einigermassen anläuft..


Das Problem der Energiewende wird auch werden, dass man 30 Jahre vertrödelt hat und nun alles auf einmal will, in einer Zeit unterbrochener Lieferketten und allgem. schlechter Verfügbarkeit von Fachkräften, sollen 1000e Windkraftanlagen, 100.000e Solaranlagen, Anlagegestellen für flüssiges Erdgas usw usw gebaut werden.

Selbst mit noch so viel Geld, geht das rein praktisch schon gar nicht.

DocTom 22.02.2022 17:33

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1647364)
Aber nicht aktuell Morgen.
...
Selbst mit noch so viel Geld, geht das rein praktisch schon gar nicht.

eine leider sehr wahre Analyse von Dir!:Blumen:

:Danke:
T.

tridinski 23.02.2022 11:48

geht nicht gibts nicht, einfach mal machen
ein wichtiger Beschleunigungsfaktor kommt über den Preis, fossil ist schon jetzt teurer als erneuerbar. Putin beschleunigt das noch. Klimanobelpreis an Putin! Sollten die Stromversorger bitte aber auch schnellstens in ihren Preismodellen so weitergeben an die Kunden

Steigende Öl und Gaspreise stellten eine erhebliche wirtschaftliche Belastung dar, könnten aber auch ein Treiber für die Energiewende sein. Nur durch den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren, Sparen und forcierte Effizienzmaßnahmen im Industriebereich werde es gelingen, die Kosten zu dämmen. »Erneuerbare Energien wirken preissenkend«, sagte Kemfert. »Investitionen in die Energiewende mit mehr erneuerbaren Energien, mehr Elektromobilität auf Straße und Schiene, bessere Gebäudesanierung und eine dekarbonisierte Industrie schaffen enorme wirtschaftliche Chancen, Wertschöpfung und Arbeitsplätze.

Um das dann auch in die Praxis umzusetzen muss man halt mal größer Denken, Gesetze auf Bundesebene erlassen, meinetwegen Klimanotstandsgesetz oder wie auch immer der Name sein könnte. Oder bei den Stromtrassen die Kabel unterirdisch verlegen statt oberirdisch wenn das bei den Protesten die Kernforderung erfüllt, auch wenns das doppelte/dreifache kostet. Bei Bankenkrise oder Corona waren die Mrd ja auch plötzlich da, die vorher nicht da waren.


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