thunderlips |
18.01.2021 14:24 |
Aus der beruflichen Perspektive:
Was grundsätzlich aus den Erfahrungen der letzten Monate festzustellen gilt, ist die Tatsache, dass der Distanzunterricht die Schere zwischen Kindern aus bildungsnaher und -ferner Schicht weiter auseinander führt.
Dafür gibt es viele Gründe wie die teilweise mangelnde Ausbildung und Vorbereitung der Lehrkräfte für „diese Art“ von Unterricht, aber genauso die fehlende (aber notwendige) Peripherie an beiden Enden. Den Lehrkräften ist da am wenigsten ein Vorwurf zu machen, denn die haben ja, mit der Öffnung der Schulen, wieder unter Volllast unterrichtet. Seitens der Behörde(n) gab es da keine Idee / Konzepte zur Professionalisierung für den nächsten Lockdown - außer dem Aufruf „Erstellt doch bitte mal ein Konzept für den Distanzunterricht...“
Es fallen speziell für den Primarschulbereich - aber oftmals auch darüber hinaus -Basiselemente von Unterricht wie Individualisierung und Differenzierung weg.
Ebenso gezielte Aspekte der (Nach)Steuerung und Begleitung seitens einer Lehrperson für die Lerngruppe / Lernsubjekte.
Somit hängt die Qualitat des Homeschoolings sehr am eigenen Geschick, der Motivation und der Zeit von Lehrkräften und Schüler sowie dem Support der jeweiligen Schulleitung.
Für die Kids tut es mir am meisten Leid. Denn die, für die Schule und Präsenzunterricht am wichtigsten ist, denen fehlt der Zugang am deutlichsten.
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