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-   -   Lauftechnik umstellen von Fersenlauf auf Mittelfuß (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47648)

gaehnforscher 28.01.2020 15:26

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1507782)
es gibt eigentlich keine diskussion ob ferse oder mittelfuß...
wer auf der ferse aufkommt macht grundsätzlich schon was falsch und hat defacto eine falsche lauftechnik. zusätzlich tut er sich und seinem körper damit nix gutes...
der fussaufsatz soll unter dem körperschwerpunkt erfolgen....wenn man das befolgt kann man praktisch nicht mehr auf der ferse landen und macht schon mal viel richtig...

p.s.: wenns gewohnt is auf der ferse zu landen und das ändert, wird einem anfangs was anderes weh tun (muskelkater in den schienbeinen zb häufig)....

+1 :Blumen:

gaehnforscher 28.01.2020 15:35

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1507797)
ich nicht. aber alle die ich kenne die das gemacht haben.

Mit zunehmender Geschwindigkeit verlagert sich das Aufsetzen des Fußes eh nach vorne.
Das dann krampfhaft auch bei langsamen Läufen umzusetzen ist Quark.

Bei letzterem würde ich zustimmen, ersteres kommt aber wohl auch daher, dass die Leute nicht an den von Michi angesprochenen Punkten arbeiten, sondern der Meinung sind, dass ganze beheben zu können, indem sie jetzt einfach mal ihren Fuß mehr strecken, um halt auf dem Vorfuß zu landen, während der Rest aber weiterhin der gleiche Murks wie vorher bleibt. Das Problem ist also eigentlich gar nicht der Vorfuß- oder Mittelfußlauf, sondern dass man bei einer eher ungünstigen Technik bzw. Landung vor dem Körperschwerpunkt jetzt auch noch zusätzlichen Stress durch das Strecken des Fußes erzeugt. Nja und über welchen Muskel bzw über welche Sehne läuft denn diese Fußstreckung ... Bei Leuten die kurz und Mittelstrecke auf der Bahn mit Spikes Laufen ist das dann noch mal was anderes.

schnodo 28.01.2020 16:00

Ähnliche Fragen tauchen immer mal wieder auf. Vor 6 Jahren habe ich meine Erfahrungen geteilt:

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1038479)
Disclaimer: Ich will keine Diskussion über die Vor- oder Nachteile des Vorfußlaufens anstoßen, sondern lediglich meine persönliche Erfahrung wiedergeben. :Blumen:

Mir fehlt im linken Knie zwar nur ein Teil des Meniskus, aber das schon seit mittlerweile 20 Jahren; und es ist nur noch noch ein Kreuzband drin. Gewichtsmäßig bin ich auch in Deiner Liga.

Als ich vor 7 Jahren angefangen habe, zu laufen, war das streckenweise sehr unangenehm und das Knie neigte schon nach kurzen Läufen (20 bis 30 Minuten) zur Flüssigkeitseinlagerung. Ich habe mir dann Gegenmaßnahmen ergoogelt und ausgehend davon diverse Bücher zum Thema Lauftechnik gelesen, u.a. Chi Running und Pose Running.

Die von der "Pose Method of Running" propagierte Entlastung des Knies durch Aufsetzen auf dem Ballen und Erhöhung der Schrittfrequenz schien für meinen Zweck Sinn zu machen. Es gab zufällig gerade zu der Zeit auch ein Wochenendseminar mit Nicholas Romanov, dem Autor, das zwei Autostunden entfernt stattfand. Die Investition war gerade noch an der Schmerzgrenze und ich bin hin.
Auch wenn ich im Nachgang die dringlichst geforderten - und auf Wochen und Monate ausgelegten - Drills so gut wie nie gemacht habe, sondern mich darauf beschränkt habe, beim Laufen auf die Kernpunkte zu achten, so hat das Knie mittlerweile 7 (wenn auch sehr langsame) Marathons und viele kürzere Wettkämpfe klaglos mitgemacht. So weit, so gut.

Aber: Keine Rose ohne Dornen. In meinem Fall ist der Umstieg auf den Vorfußlauf nicht ganz ohne negative Folgen geblieben: Ich hatte nach ca. 3 Jahren einen Mittelfußknochen-Ermüdungsbruch. Die Ursachen sehe ich in meinem Gewicht und einer zu schnellen Steigerung der Umfänge.
Ein Faktor ist wohl auch, dass die Kräfte, die nicht auf das Knie wirken, sich irgendwo anders Luft verschaffen müssen. Die Achillessehne, der Fußknöchel und die dünneren Knochen im Fuß sind wohl am gefährdetsten. Und die Wade merkt man natürlich auch. Umsteiger klagen oft über Plantarfasziitis.
Da ich aber aber die Technikumstellung nicht mit dem gebotenen religiösem Eifer betrieben und mir letztendlich nur das rausgesucht habe, wonach mir der Sinn stand, kann ich natürlich nicht Pose dafür verantwortlich machen.

Für mich hat sich die Umstellung trotzdem gelohnt. Ohne könnte ich vermutlich überhaupt nicht rennen.
So muss ich lediglich darauf achten, dass ich alles unterhalb des Knies nicht überlaste. Durch den Ermüdungsbruch vorsichtig geworden, bin ich deswegen weitestgehend beschwerdenfrei. Wenn es dann doch mal zwickt, dann meist weil ich ein fauler Hund bin und nicht konstant trainiere, sondern immer mal wieder längere Trainingspausen einlege und dann, noch übergewichtiger als sonst, zu heftig wieder einsteige weil irgendein Wettkampf binnen Wochenfrist ansteht. ;)


TriAdrenalin 28.01.2020 17:37

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1507797)
...

Mit zunehmender Geschwindigkeit verlagert sich das Aufsetzen des Fußes eh nach vorne.
Das dann krampfhaft auch bei langsamen Läufen umzusetzen ist Quark.

Kann ich zu 100% bestätigen.

Btw Knieprobleme können unterschiedlichste Ursachen haben. Jetzt mal "auf gut Glück" den Laufstil ändern, finde ich originell.

Klugschnacker 28.01.2020 17:43

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1507803)
...unser Lauftrainer (der von Jannnjazz / HSV Tri aus der Erinnerung auch) empfiehlt, den Oberkörper beim Laufen leicht nach vorne fallen zu lassen, dann geht die Energie nach vorne und nicht nach oben...:Blumen:

Allerdings wird dann zwangsläufig der Schritt nach vorne länger, denn sonst würde man immer weiter beschleunigen und dann nach vorne umfallen.

Bei konstantem Lauftempo bremst der nach vorne verlagerte Landepunkt im exakt gleichen Maße, wie das nach vorne Lehnen antreibt. Der Gewinn an Geschwindigkeit ist Null, die Aufprallkräfte sind höher.

DocTom 28.01.2020 18:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1507834)
Allerdings...

Generell wohl richtig, nur hatten wir etwas weiter oben ja schon den "gefühlten Laufstil".
Viele Läufer stehen sehr aufrecht und drücken sich eher nach oben ab, statt nach hinten. Behält man beim leicht nach vorne geneigtem Oberkörper die Schrittlänge bei und setzt die Füße mit dem Ballen bzw Mittelfuß und unter dem Körper auf, wird man schneller und drückt sich mehr nach vorne ab. Quasi wie beim Sprint. Hoffe, ich habe die Trainer so richtig wiedergegeben.:Blumen:

Harm 28.01.2020 18:47

Ich hatte vor zig Jahren nen BSV mit Operation, Komplikationen und Reha. Vor der Reha wurde mir gesagt, ich können lange Laufen aufgeben. In der Reha hatte ich nen guten Physiotherapeuten der meinte, man könne das doch mal angehen.
Ich hab mir dann einfach eingeredet, daß beim Vorfusslaufen Fuss und das untere Bein als zusätzliche Feder wirkt und Schläge vom Rücken abfedert.
Ich habe dann wirklich mit dem Laufen wieder bei 0 angefangen. Wie schon vorher jemand schrieb. Von einem Tag auf den anderen keinen Meter mehr auf der Ferse aufkommen! Aber das dauerte seine Zeit:
Laufen mit Gehpausen, langsam die Distanz verlängert und immer schön in die Achillessehne reinhören.
Hat ca. 6 Monate gedauert, bis ich die Alsterrunde (mit Hin- und Zurücklauf 13km) durchlaufen konnte.
Viel schneller bin ich dabei zwar nicht geworden aber weder Achilles noch Rücken zwicken beim oder nach dem Rennen.

Michi1312 28.01.2020 19:11

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1507797)
ich nicht. aber alle die ich kenne die das gemacht haben.

Mit zunehmender Geschwindigkeit verlagert sich das Aufsetzen des Fußes eh nach vorne.
Das dann krampfhaft auch bei langsamen Läufen umzusetzen ist Quark.

Man sollte nie mit der Ferse aufkommen - unabhängig vom Tempo...lauftechnik hat nix mit Tempo zu tun. Die sollte immer gleich aussehen. Egal wie schnell oder langsam man unterwegs ist.
Aber ja: krampfhaft sollte es nicht sein, sondern im Idealfall ein normaler Bewegungsablauf. Laufen eben...


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