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NBer 14.04.2016 21:04

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1217059)
.....Nur so viel: Wenn ein Verband meint, mir in seinen Vertragsbedingungen vorschreiben zu müssen, was ich in meiner Freizeit tun darf bzw. was ich nicht tun darf, muss er auf meine Mitgliedschaft verzichten. Ich darf trotzdem bei genehmigten (Begriffe wie "regulär" oder "legal" finde ich irreführend) Wettkämpfen starten und darf zusätzlich noch sanktionsfrei bei den "wilden" Veranstaltungen starten. Kann mich keiner zwingen, einen Startpass zu beantragen, außer der wird Pflicht für Wettkämpfe. Das wird sich der Verband aber nicht trauen........

der verband nimmt auch gern deine tageslizenzen :-)

mopson 15.04.2016 01:51

Einiges stört mich arg an diese Diskussion, u.a. dass der Verband die Organisatoren dazu verpflichtet diese Abgabe zu machen.
Dies hat sein Ursprung in die Monopolstellung die der DTU inne hat, entschieden durch den DOSB, nicht wahr?

Ich frage, wozu diese Monopolstellung?

--> Jugendarbeit? mmmh, können zweit- oder Drittverbände auch.
--> A-Kader und Olympia- und Topathleten Unterstützung? mmmh, können zweit- und Dritt- Verbände auch.
--> gibt es überhaupt Argumente dass ein Sportverband eine Monopolstellung haben muss? :dresche

Bei nee, stelle ich mich ernsthaft die Frage warum man dann Organisatoren eine Abgabe aufoktroyieren muss.

Ein Argument bitte vorneweg las ich nicht mehr gelten, nämlich die Versicherungsthematik. Weil wenn man geschädigt ist durch einen Unfall, dann greift diese nicht weil erst alle andere Versicherungen abgeklappert werden müssen, und das ist bei einen Unfall so eine absolute Frechheit sich NICHT auf den Verband verlassen zu können.

Btw, Ein grosser Nachteil von Monopolisten im Sport sieht man gerade bei der Leichtathletik und Fußballverbände wie dort geklüngelt wird.

also, lasst die Veranstalter doch das machen was sie wollen/können. nur im Sinne des Sports.

tandem65 15.04.2016 07:42

Wo ist eigentlich Dein Problem?

Zitat:

Zitat von mopson (Beitrag 1217137)
also, lasst die Veranstalter doch das machen was sie wollen/können. nur im Sinne des Sports.

Die Veranstalter dürfen doch machen was sie wollen. Sie können ihre Veranstaltung anmelden oder nicht.
Die Athleten können machen was sie wollen. Sie können einen Startpaß beantragen oder nicht.
Lediglich die Athleten mit Startpaß müssen sich an die Regeln des Verbandes halten. Bei Doping wird dann gerne nach den Verbänden gerufen. ;)

Hafu 15.04.2016 07:52

Zitat:

Zitat von mopson (Beitrag 1217137)
Einiges stört mich arg an diese Diskussion, u.a. dass der Verband die Organisatoren dazu verpflichtet diese Abgabe zu machen.
Dies hat sein Ursprung in die Monopolstellung die der DTU inne hat, entschieden durch den DOSB, nicht wahr?

Ich frage, wozu diese Monopolstellung?

--> Jugendarbeit? mmmh, können zweit- oder Drittverbände auch.
--> A-Kader und Olympia- und Topathleten Unterstützung? mmmh, können zweit- und Dritt- Verbände auch.
--> gibt es überhaupt Argumente dass ein Sportverband eine Monopolstellung haben muss? :dresche

....

Ich kann deine Argumentation nachvollziehen, Mopson und in der freien Wirtschaft haben Monopole oft langfristigen Nachteile. Die von dir ´genannten Beispiele FIFA und IAAF können natürlich auch als schlechtes Beispiel dienen, welche negativen Entwicklungen bei Monopolen denkbar sind.

Weder bei der DTU noch beim BTV, noch bei der ITU läuft alles eitel Sonnenschein und es gibt viele Abläufe und Aspekte, die mit Recht kritisierbar sind.

Allerdings sehe ich keine Aternative zur Monopolstellung eines Sportverbandes. Nur so lässt sich eine Sportart langfristig entwickeln.

Im Boxsport sehen wir exemplarische alle Fehlentwicklungen, wenn es für eine Sportart mehrere konkurrierende Verbände gibt. Bei den Snowboardern gab es auch in der Anfangszeit mehrere Verbände.

Auch im Triathlon gab (und gibt es z.T. noch) die Konkurrenz mehrerer Verbände mit unterschiedlichen Interessen: Es gibt eine WTC-Europmeisterschaft, eine ITU-Europameisterschaft, Challenge-Europa- und Challenge-Weltmeisterschaften (oder sind die jetzt wieder abgeschafft?) Das entwertet die einzelne Meisterschaft und stiftet Verwirrung bei Zuschauern und Sponsoren.

Noch negativer wird es wenn für eine Sportart mehrere Regelwerke existieren: im einen Regelwerk müssen 10m Abstand beim Radfahren gehalten werden, bei WTC-Profis sind es 15m, bei Challenge-Veranstaltungen (Roth) darf beim Marathon mit Kopfhörer gelaufen werden, bei der WTC ist das ein Disqualifikationsgrund usw.

Ein einziger zuständiger Verband und ein einheitliches Regelwerk haben zweifellos viele naheliegende Vorteile und ist auch eine Grundvoraussetzung, dass ein Verband staatliche Zuschüsse beantragen kann, olympisch werden kann und vieles mehr.

Deine zweite Fragestellung bezog sich auf die grundsätzliche Notwendigkeit von Verbandsabgaben: ein Sportverband hat nun mal grundsätzliche Aufgaben zu erfüllen (Regelwerk, Ausbildung von Trainern, Förderung des Jugendsportes, Frauensportes, Leistungssport, Antidopingkampf, Werbung für die Sportart um insgesamt zu wachsen).
Diese Geld muss irgendwo herkommen. Die naheliegendste Finanzierungsquelle sind natürlich die Sportler selbst. Die werden eigentlich bei jedem Sportverband auf irgendeine Weise an der Finanzierung beteiligt. Da es aber beim Triathlon von Beginn an Veranstalter gab, die an den schnell wachsenden Veranstaltungen auch Geld via Startgelder verdient haben hat man sich im Triathlon historisch entschlossen, auch diese Veranstalter, die ja außer den Startgebühren oft noch erhebliche Einnahmen durch Sponsoren haben, via Gebühren an der Verbandsfinanzierung zu beteiligen, um damit die Sportler wiederum zu entlasten.

Das Modell funktioniert für alle Sportler und vergleicht man die Popularität von Triathlon und die Anzahl der aktiven Triathleten weltweit aktuell mit der von vor 20 Jahren und auch die Menge an Dopingskandalen und Korruptionsskandalen im Triathlonverband im Vergleich zu FIFA, IAAF und UCI steht ITU, DTU grundsätzlich nicht so schlecht da...

schoppenhauer 15.04.2016 12:17

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1217143)
Da es aber beim Triathlon von Beginn an Veranstalter gab, die an den schnell wachsenden Veranstaltungen auch Geld via Startgelder verdient haben hat man sich im Triathlon historisch entschlossen, auch diese Veranstalter, die ja außer den Startgebühren oft noch erhebliche Einnahmen durch Sponsoren haben, via Gebühren an der Verbandsfinanzierung zu beteiligen, um damit die Sportler wiederum zu entlasten.

Ich kann deinen Argumenten gut folgen, dass hier ist aber schon eine sehr typische Verbandsfunktionär-Formulierung.

Meine Freundin zahlt in A den ca. 10-fachen Beitrag für die Ärztekammer als ihr in D. Rate mal, wie das argumentiert wird? Ja - die wollen damit eigentlich nur die Ärzte entlasten.....

Hafu 15.04.2016 15:20

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1217173)
Ich kann deinen Argumenten gut folgen, dass hier ist aber schon eine sehr typische Verbandsfunktionär-Formulierung. .....

Es ist aber eine Formulierung, die der Realität entspricht. Es gibt ja in Deutschland unterschiedliche Gebührenordnungen je nach LV. In BW z.B. hat der damalige Präsident, der auch noch Veranstalter des Kraichgau-Triathlons war, vor rund 5 Jahren eine Gebührenordnung aufgelegt, die den Veranstaltern sehr entgegenkommt und die dafür von den Sportlern höhere Gebühren verlangt.
Der grundsätzliche Finanzbedarf ist bei allen Landesverbänden ungefähr ähnlich. Wie man die Refinanzierung organisiert wird halt unterschiedlich gehandhabt.

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1217173)
Meine Freundin zahlt in A den ca. 10-fachen Beitrag für die Ärztekammer als ihr in D. Rate mal, wie das argumentiert wird? Ja - die wollen damit eigentlich nur die Ärzte entlasten.....

Bist du sicher? Die Ärztekammerbeiträge sind nicht überall in D gleich. Ich zahle für Bayerische Landesärztekammer und Bezirksärztekammer rund 700,-€ pro Jahr, was ich eigentlich schon ziemlich viel finde, zumal es eine Pflichtmitgliedschaft ist. Demzufolge liegen die vergleichbaren Gebühren in Österreich bei 7000,-€? Sind da evt. Altersvorsorgebeiträge enthalten? Die gehen in D natürlich extra in einen separaten Topf, mit dem die Ärztekammer nichts zu tun hat. Von derartig hohen Beiträgen haben die bei uns arbeitenden österreichischen Ärzte noch nichts erzählt, aber ich muss evt. mal gezielt nachfragen.

Alteisen 15.04.2016 15:45

Die Abgaben insbesondere bei einem Volkstriathlon finde ich in BaWü definitiv zu hoch. Man zahlt scheinbar günstige 50 Cent Veranstalterabgaben und dann nochmals 3 Euro pro Person "Jedermannabgabe". In der Summe also 3,50 Euro pro Starter. Das sind dann regelmäßig rund 10% der Startgelder. Günstig ist das nicht.

schoppenhauer 15.04.2016 17:12

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1217214)

Bist du sicher?.

Ich hab das vor ein paar Jahren mal mit den Tarifen in Berlin verglichen. Erst war ich erstaunt, die waren dort auch so hoch wie hier in A. Dann habe ich gesehen, dass das der Jahresbeitrag war, der in etwa so hoch wie der Monatsbeitrag meiner Freundin ist.

Da wird die Altervorsorge der Kammer wohl enthalten sein. Aber egal, die Ärztekammer ist hier schon ein Staat im Staat.


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