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carmen 17.05.2008 11:17

Zitat:

Zitat von Koyote (Beitrag 93544)
Der Dalai Lama ist FRIEDENSNOBELPREISTRÄGER!

...und hat ab 1957 von der CIA 180'000 USD gekriegt um die Aktionen der von den Amis ausgebildeten und finanzierten tibetischen Widerstandskaempfer zu koordinieren. Leider haben die Chinesen diesen Scherz mitten im kalten Krieg nicht so richtig verstanden und Maos Volksarmee hat 1959 in Tibet aufgeraeumt. Bis dahin hatte aber keine Nation dieser Welt je angezweifelt, dass Tibet schon immer ein Teil Chinas war. Und erst nach der blutigen Niederschlagung seines Aufstandes hat sich der Dalai auf die Friedensbringer Rolle besonnen. Ein Entscheid der nach dem Scheitern seiner kriegerischen Ambitionen wohl nicht sonderlich schwergefallen sein duerfte.

carmen 17.05.2008 11:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 93580)
Denn Freiheit ist die Möglichkeit des Menschen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Nazi-Harrer hat in seinem Buch die Herrschaft der Mönche und des Dalai in Tibet als "strenge Diktatur" bezeichnet, wo der Grundbesitz nach seinen Aussagen zu großen Teilen in den Händen der Klöster und weniger Hundert adliger Familien lag, die frei über die Pacht entscheiden konnten, welche die Bauern dann an sie zu zahlen hatten. Und ich glaube ja nicht, dass Harrer unterstellt werden kann, er sei schon zu seiner Zeit in Tibet von chinesischer Propaganda beeinflusst gewesen.

Klugschnacker 17.05.2008 11:36

Zitat:

Zitat von carmen (Beitrag 93594)
(der Dalai Lama) hat ab 1957 von der CIA 180'000 USD gekriegt um die Aktionen der von den Amis ausgebildeten und finanzierten tibetischen Widerstandskaempfer zu koordinieren.

Die CIA hat 6 Tibeter über ein halbes Jahr ausgebildet, die bereits einer vom Dalai Lama unabhängigen Widerstandsbewegung angehörten. Die Widerstandsbewegung hatte sich formiert, nachdem 15.000 tibetische Kinder aus ihren Familien geholt wurden und nach einer Zwangsumsiedlung chinesische Schulen besuchen sollten (was auch durchgeführt wurde). Die Väter, die sich zu Wehr setzten, wurden verprügelt und ermordert, die Frauen wurden an öffentlichen Plätzen demonstrativ vergewaltigt.

Klugschnacker 17.05.2008 11:42

Zitat:

Zitat von carmen (Beitrag 93596)
Nazi-Harrer hat in seinem Buch die Herrschaft der Mönche und des Dalai in Tibet als "strenge Diktatur" bezeichnet, wo der Grundbesitz nach seinen Aussagen zu großen Teilen in den Händen der Klöster und weniger Hundert adliger Familien lag, die frei über die Pacht entscheiden konnten, welche die Bauern dann an sie zu zahlen hatten. Und ich glaube ja nicht, dass Harrer unterstellt werden kann, er sei schon zu seiner Zeit in Tibet von chinesischer Propaganda beeinflusst gewesen.

Womit ausgesagt wäre, dass auch Tibet kein Paradies war, ist und sein wird. Wenn man die Tibeter über ihre Zugehörigkeit zu oder Unabhängigkeit von China wählen lassen würde -- wie würden sie sich Deiner Meinung nach entscheiden?

Dass Tibet schon immer ein Teil Chinas gewesen sei und keine Nation das je angezweifelt hätte, ist falsch. Über die tatsächlichen Verhältnisse kannst Du Dich bei Wikipedia informieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tibet#Tibets_Status

Grüße,
Arne

drullse 17.05.2008 13:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 93569)
Die Beantwortung genau dieser Frage ist es, woran Steinmeier so kläglich scheiterte.

Die Antwort ist einfach: Der Empfang war erforderlich, weil der Dalai Lama Gast unseres Landes war, ganz gleich ob oder wer ihn eingeladen hat. Sein außerordentlich hoher Rang erfordert den Empfang durch einen Vertreter unseres Landes, der ihm an Rang möglichst gleich kommt.

Im konkreten Fall wurde unser "Volk" durch die Ministerin für Entwicklungshilfe "vertreten". Wie würde es auf uns wirken, wenn der Papst in wichtiger Mission nach China reiste und dort vom Minister für Entwicklungshilfe empfangen würde?

Da hast Du ne Antwort: http://www.spiegel.de/politik/deutsc...553820,00.html

Hugo 17.05.2008 15:07

@ arne
derzeit gibts einen großen agressor in der welt und das sind die amerikaner...kein land hat in den letzten jahrzehnten so viele kriege angezettelt und keinen einzigen wirklich gewonnen...sie lernen halt nix draus.

was tibet und menschenrechte angeht...das is kein tibetisches problem sondern unsrer meinung nach ein chinesisches...von daher seh ichs als problematisch partei für 6.000.000 tibeter zu ergreifen und die restlichen 1,x milliarden chinesen(wie viele sinds denn im moment? 1,3?) ihrem schicksal zu überlassen.
wenn dann muss ne gesamtheitliche lösung her.

dass die chinesen an kultur viel kaputt gemacht haben is richtig...aber nicht nur in tibet, alles was sie kaputt machen könnten haben sie auch zerstört, auch hier wieder ein gesamt-chinesisches problem.

hier wird politik mit persöhnlichen emotionen verwechselt.
Ne lösung kann es nur mit china und niemals nicht gegen china geben. Ich denke der Dalai Lama hat das verstanden, dann sollten wir nicht so tun als sei es anders

Danksta 17.05.2008 15:59

Hugo, ich teile Deine Ansicht, was die Trennung nach Chinesen und Tibetern angeht, weitestgehend. Der Punkt: "um 6 Millionen kümmern und die Milliarde vergessen" ist nicht schlecht.

Nur: Die Chinesen haben sich das Problem ja selbst eingebrockt. Das ist ne fiese Verallgemeinerung, aber es ist nun mal ein hausgemachtes Problem. Den Tibetern wurde es aufoktruiert.

Die persönlichen Emotionen kommen natürlich aus dem David Goliath Schema. Da finde ich es aber in Ordnung, dass versucht wird, den kleinen zu helfen... Was die Weltöffentlichkeit verlangt, ist ja nicht wirklich viel. Da steckt man ja schon (aus wirtschaftlichen Gründen viel zurück).

Was Steinmeier (+Koch, Merkel, Wiec-Zeu) angeht: Wahrscheinlich ist das alles abgesprochen. So bescheuert funktioniert Diplomatie (zumindest tat sie das, als mein Vater im Auswärtigen Amt war)...

qbz 17.05.2008 20:38

Für diejenigen, welche sich sachlich und bei verschiedenen Quellen informieren möchten, gibt dieser Artikel einer in Peking lebenden Sinologen m.E. einen informativen Kurz-Überblick über den aktuellen Status von Tibet und der tibetischen Volksminderheit in China.

http://www.jungewelt.de/2008/05-17/022.php

Ich denke, die kurdische Minderheit in der Türkei z.B. wäre froh, hätte sie dieselben föderativen Rechte auf ihre Sprache, Kultur und Verwaltung in der Schule und Bildung (aber deren Vertreter gelten in unserer Mainstreampresse im Unterschied zum sog. "tibetischen Aufstand" als "Terroristenunterstützer", weil halt die Türkei zur Nato gehört, oder ? )

-qbz


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