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-   -   Kurze Pause beim langen Lauf? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=29848)

Wolfgang L. 19.09.2013 19:10

hallo,

also wenn du nach Hause kommst um dich zu verpflegen und dich kurz umzuziehen, dann dauert das doch allerhöchstens eine Minute.

Leg das Shirt und deine Verpflegung schon raus. Kurz bevor du zuhause ankommst reißt du dir das Shirt vom Leib. Dann, zack ein Biss in den Riegel oder ein Schluck aus dem Geltübchen. Das trockene Shirt überziehen. Noch einen Schluck aus der Wasserflasche und etwas Gel und weiter gehts.

Nur das Shirt über den verschwitzen Rücken ziehen könnte problematisch werden. Also eines das schön weit ist muss her.

Wenn du in der Zeit auf der Stelle läufst ist der Lauf ja nicht unterbrochen.

So hab ich es am Anfang meiner Laufkarriere auch gemacht. Mitlerweile nehme ich mir ein Gel mit und je nach Lust und Hunger esse ich es oder nicht.

Manchmal bleibe ich auch nach der Hälfte des langen Laufes stehen und schaue dumm in der Landschaft rum. Ob es daran liegt, dass ich noch nicht Weltmeister bin?

Zumindest habe ich meine Wunschzeiten trotzdem erreicht.

:Cheese:

KrautRunner 19.09.2013 22:35

Nochmals danke für die Antworten. Die Tipps und Erfahrungen gehen ja alle in die gleiche Richtung :)

Laufen und Essen ist bei mir sowieso so eine komische Sache. Da schlägt der Magen gern mal Alarm. Vor allem, wenn ich im Wettkampftempo unterwegs bin :dresche
Aus diesem Grund esse ich auch allerspätestens zwei Stunden vorm Lauf. Die Details über meine Erlebnisse nach einem zu späten Essen erspare ich euch an dieser Stelle mal...

Ich werde dann mal berichten, wie es dann im Wettkampf gelaufen ist.

KrautRunner 19.09.2013 22:45

Zitat:

Zitat von Wolfgang L. (Beitrag 957033)
Nur das Shirt über den verschwitzen Rücken ziehen könnte problematisch werden. Also eines das schön weit ist muss her.

Hehe, diese Erfahrung durfte ich bei meinem ersten Triathlon auf der Volksdistanz machen. Selbst ein weites Shirt erwies sich nach dem Schwimmen als sehr kompliziert. Das hatte sich schön auf dem nassen Rücken zusammengerollt. Da man die Arme nach 700 m Schwimmen am Anschlag sowieso kaum bewegen kann, hatte ich da richtig meinen Spaß :Lachanfall:

Da war dann auch der Schwimmausstieg an vierter Stelle nichts mehr wert ;)
Beim Laufen gings dann aber sowieso noch weiter nach hinten.

Antracis 20.09.2013 10:05

just my 2 cents:

@Pause langer Lauf

Mir fallen beim langen Lauf folgende mögliche Trainingsziele ein:

- Leerung d. Glykogenspeicher und Training d. Fettverbrennung
- Verbesserung der Bewegungsökonomie
- Gewöhnung d. Bewegungsapparates
- mentale Gewöhnung an lange Belastungen

Da sowohl die metabolischen Systeme wie auch der Bewegungsapparat in Pausen von wenigen Minuten nicht nennenswert regeneriert und der ökonomische Trainingseffekt direkt damit zusammen hängt, sehe ich hier keinen Schaden. Mental ist es für mich persönlich schon sinnvoll, durchzulaufen, aber wenn ich mal aufs Klo muss oder ein Wasserhahn lockt, mache ich mir nicht ins Hemd.

@Verpflegung beim langen Lauf:

Hier wäge ich persönlich ab. Lange Läufe +30, vor allem auch mit Endbeschleunigung sind ohne KH-Zufuhr durch die maximale Energienot starke Trainingsreize und auch mental abhärtend. Allerdings kann das ganz schön aufs Immunsystem schlagen ( Glukoneogenese aus Eiweiß gegen Ende bei großer Energienot) mit erhöhter Infektanfälligkeit und auch längerer Regeneration.

Weiterhin beeinflusst eine moderate KH-Zufuhr ab der 70. Minute (gut untersucht bsp. von Neuman et al). von max. 30g/h den einregulierten Fettstoffwechsel nicht, d.h. man würgt den Fettstoffwechsel nicht ab, bloß weil man gegen ein handelsübliches Gel zuführt. Dennoch wird natürlich die Energienot gemindert.

Ich finde deshalb, jeder muss hier zwischen Stärke des Trainingsreizes und Regeneration/Infektanfälligkeit und auch ob man das Tempo bei Endbschleunigungen gut halten kann, abwägen.

Ich halte es beispielsweise so, dass ich bei langsamen Läufen nix nehme, bei Läufen > 30km mit Endbeschleunigung im Renntempo schon bis 30g/h zuführe, sobald das Tempo flotter wird. Und bei Extrembedingungen (bsp. 35km bei 30 Grad) und Sonne nehme ich auch was, wenn es langsam läuft. Damit hab ich persönlich einfach die besten Erfahrungen. Mag sein, dass sich das beim LD-Training noch ändert.

Trinken tue ich ab 90min immer, einfach weil mir keine physiologische Grundlage bekannt ist, die man mit Wassermangel trainieren könnte. Mental höchstens für geplante Wüstenrennen sinnvoll.

@Notfallgel: Sollte man trotzdem immer dabei haben. Bin neulich bei einem 35er böse in eine Unterzuckerung gelaufen. Normalerweise schaffe ich das ohne KH bei dem Tempo, aber das war bei blöden Bedingungen ( Kälte, Dauerregen) nach der Arbeit (ungewohnt) und Mittags zuletzt gegessen, Laufstart um 17:00 Uhr, vorentleerte Speicher. Bin dann im dunkeln kaltschweißig Schlangenlinien gelaufen ab KM 32, meine Frau kam mir mit 2 Gels entgegen gelaufen. :bussi: Nach 1 Liter Schokomilch zu Hause wurde die Welt langsam wieder bunt

Seitdem immer Notfallgel bei 30+ dabei. :cool:

chris.fall 20.09.2013 11:13

Moin,

ich mache meine "langen" schon seit Jahren mit Tankstopps zu Hause, und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Da ich sehr stark schwitze - ich habe auch schon mal 3,5kg Flüssigkeitsverlust bei einem 90min Lauf hinbekommen, und das war NICHT im Hochsommer - muss ich ohnehin für Flüssigkeitszufuhr (bei Läufen länger als 90 min) sorgen.

Da Iso (Ich arbeite da mit Malto und Salz) besser aufgenommen wird als Wasser, und da das

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 957211)
Weiterhin beeinflusst eine moderate KH-Zufuhr ab der 70. Minute (gut untersucht bsp. von Neuman et al). von max. 30g/h den einregulierten Fettstoffwechsel nicht, d.h. man würgt den Fettstoffwechsel nicht ab, bloß weil man gegen ein handelsübliches Gel zuführt.

auch das ist, was ich so zu diesem Thema gelesen habe, ist in meinen Getränken auch immer "etwas drin". Das hat wiederum zu der für mich sehr bewährten Tankstopp-Strategie geführt.

Da ich ein Landschaftsschutzgebiet mit sehr vielen Wegen direkt vor der Haustür habe, kann ich die Runden glücklicherweise variieren. Die gleiche Runde zwei- oder sogar dreimal hinereinander kann "mental" schon sehr fordernd sein; sprich dann noch mal von zu Hause los zu laufen, ist nicht immer einfach ;)

Viele Grüße,

Christian

Troedelliese 20.09.2013 11:27

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 957243)
Da ich ein Landschaftsschutzgebiet mit sehr vielen Wegen direkt vor der Haustür habe, kann ich die Runden glücklicherweise variieren. Die gleiche Runde zwei- oder sogar dreimal hinereinander kann "mental" schon sehr fordernd sein; sprich dann noch mal von zu Hause los zu laufen, ist nicht immer einfach ;)

Viele Grüße,

Christian

Da ich von zuhause gar nicht mehr loskomme, habe ich eine andere Strategie entwickelt:
Wenn ich bei einem langen Lauf zuhause "kurz" stoppe, laufe ich sogar auf der anderen Straßenseite. ;)
Wenn Herr Troedelliese zuhause ist, gehe ich auch schon mal ins Haus, um z.B. Wasser nachzufüllen.
Allerdings hat er dann den Auftrag, mich wieder rauszuschicken. :-)

chris.fall 20.09.2013 11:49

Zitat:

Zitat von Troedelliese (Beitrag 957254)
Da ich von zuhause gar nicht mehr loskomme, habe ich eine andere Strategie entwickelt:
Wenn ich bei einem langen Lauf zuhause "kurz" stoppe, laufe ich sogar auf der anderen Straßenseite. ;)
Wenn Herr Troedelliese zuhause ist, gehe ich auch schon mal ins Haus, um z.B. Wasser nachzufüllen.
Allerdings hat er dann den Auftrag, mich wieder rauszuschicken. :-)

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

KrautRunner 24.09.2013 09:13

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 957211)
just my 2 cents

Deine Ausführungen sind mir mindestens 2 Euro wert ;)

Auch wenn das hier kein Trainingsblog von mir ist, mal ein kurzer Zwischenbericht vom ersten längeren Lauf seit einer halben Ewigkeit.

Normalerweise gehe ich Montags 19 Uhr schwimmen. Deshalb gabs um 16 Uhr die letze richtige Mahlzeit. Ich bildete mir jedoch ein, dass meine Schulter noch schmerzte (Ich kam auf dem Rad nicht aus den Klickern raus und bin im Stand..... ach lassen wir das :Lachanfall: ). Deshalb hab ich das Training sausen lassen.
Kurz danach plagte mich aber schon das schlechte Gewissen und ich wollte dann wenigstens noch ne kleine Runde laufen. Bin dann also um 20 Uhr los auf meinen beleuchteten "Innenstadtkurs". Ist so ein kleiner Park/Garten, den man auf etwas mehr als 700 m umrunden kann.
Der Magen knurrte schon etwas. Aber jetzt noch was essen, machte auch keinen Sinn. Sollten ja auch nur lockere 30-40 min werden. Kein Problem!
Als ich dann so lief, dachte ich an eure Antworten und wollte mal schauen, was so passiert. Der Heimweg war ja nur einen Kilometer. Also wurde es noch ne Runde und noch ne Runde und.....
Am Ende standen dann 22 (!!!) Runden und knapp 18 km in 94 min.

Erstaunlich, was man so schafft, wenn der Kopf es will. Der Magen bettelte zwar permanent nach Futter, aber der Kopf befahl frei nach Jens Voigt "Shut up stomach!"

Leistungstechnisch gab es auch keinen Einbruch. Allerdings denke ich, dass ich im Wettkampf bei einer höheren Intensität alle 30 min vielleicht einen guten Schluck Iso einflößen müsste.

Danke für eure Tipps, die mich dieses Experiment haben durchführen lassen :Blumen:


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