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modoufall 10.08.2012 20:39

Wenn mehr Leute einen Spenderausweis hätten, gäbe es die Organknappheit nicht, die die Ursache der letzten Aufreger ist. Ich habe meinen Ausweis und behalte ihn. (Wer meine Leber kriegt, hat sowieso verschissen).

Edith sagt mir gerade, dass die letzte Aussage prima zu meinem Profilbild passt :-D

sybenwurz 10.08.2012 22:09

Zitat:

Zitat von Fornix (Beitrag 791023)
Ausserdem: "Die klinischen Kriterien zum Nachweis des unumkehrbaren Ausfalls der Hirnfunktion müssen in der Bundesrepublik Deutschland zu verschiedenen Zeitpunkten von verschiedenen Ärzten, die nach den Kriterien der Bundesärztekammer über „eine mehrjährige Erfahrung in der Intensivbehandlung von Patienten mit schweren Hirnschädigungen“ verfügen müssen, bestätigt werden, um den Hirntod zweifelsfrei festzustellen. Sollen dem Patienten nach der Feststellung Organe entnommen werden, so muss die Feststellung des Hirntods durch Ärzte erfolgen, die nicht an der Organentnahme oder der Transplantation beteiligt sind."
Noch viel mehr objektivieren kann man das wohl nicht.

Objektivieren vielleicht nicht aber schlicht 'vergessen'.
Hast du meinen Link von oben gelesen?

Fornix 10.08.2012 22:23

Ich habe ihn gelesen, v.a. den ergänzenden Bericht ganz unten:
" ...bei dem einem unstreitig hirntoten Spender Organe entnommen wurde, obwohl zwar zwei Protokolle über den Hirntod existierten und dies allen Beteiligten bekannt war, allerdings nur eines davon vorlag."

Also wurde - so wie sich mir das darstellt - das 2. Protokoll ganz einfach verschlampt, so what? Bei dem Stress den das KH-Personal tagtäglich aushalten muss kein Wunder.
Hauptsache, es ist niemand zu schaden gekommen und die Sache ist aufgekommen und hat (positive wie ich hoffe) Konsequenzen.

sybenwurz 10.08.2012 23:01

Zitat:

Zitat von Fornix (Beitrag 791123)
... und die Sache ist aufgekommen und hat (positive wie ich hoffe) Konsequenzen.

So positiv las sich das nicht, wenn auf Mitarbeiter, die das zweite Protokoll anmahnen, Druck ausgeübt oder ne Kündigung ausgesprochen wird.


Zitat:

Die Düsseldorfer Organentnahme hätte unter diesen Umständen nicht stattfinden dürfen.

Dass sie trotzdem erfolgte, geschah mit Billigung und unter der Verantwortlichkeit des Mannes, der damals wie heute an der Spitze der DSO steht: Günter Kirste, 64 Jahre, Professor für Chirurgie, Medizinischer Vorstand der DSO – und damit qua Amt der Monopolist für Leichenorgane in Deutschland. Wie weit Kirstes Macht reicht, macht der weitere Verlauf des Düsseldorfer Hirntod-Dramas deutlich: Eine Mitarbeiterin aus dem nordrhein-westfälischen DSO-Team, die sich für eine Klärung des Falls stark gemacht hatte, bekam eine fristlose Kündigung zugestellt.
Die Geschichte in Bezug auf 'Monopolist für Leichenorgane' hat für mich dabei nochmal nen umso bittereren Beigeschmack...

Rather-Lutz 11.08.2012 00:02

Bin und bleibe seit 20 Jahren Organspender und da wird auch der Skandal oder sonstiges was dran ändern.
Von mir aus könnten sie auch in der Uni an mir üben...
Hirntot oder nicht... der Kram berührt mich auch nicht, wenn die Zeit gekommen ist und die können noch was verwenden dann nur zu .

Fornix 11.08.2012 00:13

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 791141)
Die Geschichte in Bezug auf 'Monopolist für Leichenorgane' hat für mich dabei nochmal nen umso bittereren Beigeschmack...

+1
Monopolstellungen sind in so einem sensiblen Feld bei mangelnder Kontrolle natuerlich abzulehnen.

FidoDido 11.08.2012 09:05

Zitat:

Zitat von Fornix (Beitrag 791167)
Monopolstellungen sind in so einem sensiblen Feld bei mangelnder Kontrolle natuerlich abzulehnen.

Stimmt schon, finde ich auch nicht toll.

Aber was kann der Mensch mit Niereninsuffizienz dafür, der dringend eine Spenderniere braucht?

Oder spendest du dann deine Organe bei einer anderen Institution?

Das einzige, was hier vermutlich helfen wird, ist, andere Leute zu informieren und für das Thema zu sensibilisieren oder Unterschriftenaktionen etc., damit das alles besser und vor allem unabhängiger kontrolliert werden kann.

Aber jetzt einfach zu sagen "Das will ich nicht unterstützten, ich spende nicht mehr" trifft leider hauptsächlich die falschen.


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