triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Triathlon allgemein (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=56)
-   -   Einkommen eines Zweiradmechanikers? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=12212)

Thorsten 08.01.2010 08:44

Wenn heute 60% statt wie früher 10% eines Jahrgangs Abitur machen darf man nicht mehr die gleiche Qualität erwarten (weiß nicht ob es 60% sind, aber vor 20-25 Jahren waren es bei uns etwa 3-4 von 30 einer Klasse, die aufs Gymnasium kamen, heute sind es sehr, sehr viel mehr). Die Schüler von heute sind nicht viel besser oder schlechter als damals. Entsprechend steigen auch die Ansprüche der Ausbildungsbetriebe und sie fordern für Ausbildungsberufe das Abitur, wo früher ein Hauptschulabschluss ausgereicht hätte - um am Ende gleich gute Leute wie früher zu bekommen.

Stefan 08.01.2010 09:14

Zitat:

Zitat von Steffko (Beitrag 329784)
Das Resultat ist dann eben, das 80% der Hochschulabgänger nichts und damit meine gar nichts drauf haben. Wir suchen hier fast immer nach Studentenaushilfen aus den höheren Semester und ich bin immer wieder aufs neue erstaunt wie wenig man Wissen muss um soweit zu kommen.

Das mit den 80% halte ich für einen schlechten Scherz. Klar gibts immer und überall Leute die irgendwie durchkommen, ohne was auf dem Kasten zu haben, aber 80% trifft es auf keinen Fall!
Das jemand es in ein höheres Semester geschafft hat, sagt auch noch nichts aus. In ein höheres Semester kann man es in vielen Studiengängen (zumindest vor Bachelor und Master) einfach dadurch schaffen, indem man Abitur hat und dann an der Hochschule Durchhaltevermögen im Sitzen beweist. Wenn Du Aussagen darüber treffen willst, dass Abschlüsse verschenkt werden, dann musst Du auch die Zahl der Finisher berücksichtigen und nicht die Zahl der Starter.

Vielleicht zahlt Ihr zu schlecht oder Eure Firma ist aus anderen Gründen nicht attraktiv für Studenten, infolgedessen sich nur die "Nieten" bei Euch bewerben.

Stefan

Stefan 08.01.2010 09:24

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 329763)
Wieczorek kann diesbezüglich sicher was beisteuern, wie das in der Schweiz läuft;- da ist man mit deutscher Ausbildung nämlich schon ganz gut aufgestellt und die bezahlen auch ordentlich für unsere Verhältnisse.

Über die Bezahlung von Zweiradmechanikern in der Schweiz kann ich nichts sagen, aber über das Thema Ganzjahresauslastung.

Ich wohne über einem Veloladen und bekomm dadurch immer mit, wieviele Räder zur Rep. dort rumstehen: Der Laden ist auf Stadt- und Alltagsräder spezialisiert, wofür es hier definitiv einen sehr grossen Markt gibt. Dadurch dass viele Bewohner der Schweiz (verglichen mit Trier, wo ich vorher gearbeitet habe, viel mehr) ganzjährig mit dem Rad zur Arbeit/Uni/Schule fahren, gehen natürlich auch ganzjährig Räder kaputt. Ich habe den Eindruck, dass der Laden auch im Winter "gut zu tun" hat.

Wenn Ihr Bruttogehälter der Schweiz mit Bruttogehältern in Deutschland vergleicht, dann müsst Ihr berücksichtigen, dass die Differenz zwischen Brutto- und Nettogehalt in der Schweiz geringer ist und auf der anderen Seite viele Sachen in der Schweiz teurer sind.

Stefan

Jahangir 08.01.2010 10:20

In Mannheim sind 2.500 durchaus realistisch. Ich kenne einen, der hat nicht mal eine Ausbildung und verdient soviel. Hinzu kommen noch Trinkgelder.
Allerdings macht der hauptsächlich Stadt- und Alltagsräder und der Laden hat sehr viele Reparaturen. Er ist halt auch ziemlich gut und extrem schnell, deswegen verdient er so viel. Die Arbeitsbelastung ist im Frühjahr und Sommer jedoch enorm.
Der hat noch einen jungen Kollegen, der kapiert nicht viel und hat auch keine Ausbildung, der bekommt wohl etwas mehr als die Hälfte. Für den m.E. immer noch zuviel. Somit ist die Spannbreite auch in diesem Beruf sehr hoch. Reich wird man damit nicht.
Cengiz

RoBa 08.01.2010 10:34

Ist der Handel noch so klein, bringt er doch stets mehr als Arbeit ein.

Rob.

sybenwurz 08.01.2010 10:48

Zitat:

Zitat von Steffko (Beitrag 329784)
Viele die der deutschen Sprache weniger mächtig sind werden (aus Mitleid?) von den Profs. mit Noten 3-4 nach nem Fehlversuch durchgewunken - ja, macht sich ja auch schlecht wenn so viele Studienabbrecher in der Statistik der Hochschule auftauchen.

Gutes Beispiel! Mach mal deinen Meister;- dann siehste, dasses anderswo auch nedd anders aussieht: kostet ja richtig Asche, da kann man keinen durchfallen lassen.
Ex-Schüler von mir war in München an der Meisterschule (Zweiradmechaniker, Fachrichtung Fahrrad) und hat sich bitter beklagt, dass die Zeit sinnlos verplembert war, weil nicht wirklich Wissen vermittelt, sondern nur Stoff für die Prüfung auswendig gepaukt wird.
Als er den Meister machen wollte, hatte ich ihm geraten nach Frankfurt an die Bundesfachschule zu gehen;- da kriegt man soviel Wissen mit, dass mans fast nicht behalten kann;- dafür lassen die auch nicht nur n paar Quotendeppen durchfallen, sondern ziehen ne richtige Prüfung durch, die sich gewaschen hat.
Gibt mittlerweile Betriebe, die gezielt nach Meistern aus Frankfurt suchen, wennse wirklich qualifizierte Leute und nicht nur jemanden mitm Meisterbrief suchen.

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 329878)
Somit ist die Spannbreite auch in diesem Beruf sehr hoch.

Auf jeden Fall: die Spannbreite reicht vom versiebten Hauptschulabschluss bis zum Dipl. Ing., was ich so in der schule vor mir sitzen hatte.
Einer hat wegen der Zweiradmechanikerlehre sein Kirchenmusikstudium abgebrochen, ne spitzenmässige Gesellenprüfung gebaut (cum laude, quasi...), das damit verknüpfte "Stipendium" im Anschluss abgelehnt und Medizin studiert.
Bezeichnend ist, dass viele die Berufsanforderungen unterschätzen: ok, aktuell ists etwas gestreckt, seit die Differenzierung in Motorrad- und Fahrradbereich erfolgt ist (2003), aber es hat schon noch nen guten Grund, dass der Ausbildungsgang 3 bzw. 3,5 Jahre dauert.
Gut ist, dass die ärgsten Blindgänger sehr schnell ausgesiebt werden: ne komplette Flachzange kann keiner 3Jahre durchschleppen, dazu iss die Decke zu dünn, daher geht der in der Probezeit oder im Laufe des ersten Lehrjahres, dafür gibts aber auch erfreulich viele, die mit Leib und Seele dabei sind, weils eben das eigene Hobby berührt.
Bei uns im Laden alleine ist schon der komplette Querschnitt vertreten: Ingenieur, Lehramtstudium vorm 2. Staatsexamen abgebrochen und Fahrradschrauberlehre angehängt, Feinmechanikermeister, Zweiradmechanikermeister, "Angelernter" (aber seit über 10Jahren top dabei), bis zum "Umschüler" (deswegen in Anführungszeichen, weil er ne beispiellose Hartz IV-Karriere hinter sich, noch nie was gelernt hat, wovon er "umgeschult" werden könnte und dementsprechende Allüren mitbringt. Hat glücklicherweise dieses Jahr Prüfung und dann durchaus länger durchgehalten als einige andere, kann man aber dennoch in der Pfeife rauchen;- wenns einer mit 26 noch nicht gepeilt hat, peilt ers nimmer) und "Weitermacher" (nach der Ausbildung FOS, BOS, Studium...)

tobi_nb 08.01.2010 11:50

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 329833)
Vielleicht zahlt Ihr zu schlecht ....

Hier steht die Antwort:


Zitat:

Zitat von Steffko (Beitrag 329784)
Wir suchen hier fast immer nach Studentenaushilfen aus den höheren Semester...

Praktikanten, studentische Hilfskräfte, 460Eur Jobs.

Wer nichts bezahlen will, bekommt auch nichts. So einfach ist das.

keko 08.01.2010 17:38

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 329769)
Was soll denn jemand in München mit 1900brutto?

Ich kenn Gegenden, da reicht das nicht mal Netto.:( Es sei denn du bist Single und wohnst bei den Eltern :)


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:51 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.