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Falko 15.01.2009 13:11

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 181257)
Die Logik verstehe ich in keinster Weise.

Ich glaube es wurde ein "nicht" zu viel eingefügt....

Hugo 15.01.2009 13:13

noch was zu dem thema "keine jüdische irgendwas" in deutschland.

man muss halt auch sehen dass in Deutschland derzeit nur rund 100.000 Juden leben, in 99 gemeinden.
Das is nur n knappes Promill. Ich weiß nicht wie viele Hindus oder buddhisten es in deutschland gibt, aber ich bekomm von denen auch nicht viel mehr mit als von den spärlich vorhandenen Juden. Ob die sich aus Angst vor den bösen antisemiten verstecken, oder ob sie einfach in so spärlicher Anzahl in meinem Umfeld vorhanden sind, dass ich sie nicht wahrnehmen kann, kann ich dabei schlecht beurteilen.

Auffällig ist dann aber wiederum dass die interessenvertretung dieser 100.000 doch relativ aktiv ist...die hindus könnten ja beispielsweise n rindfleischverbot fordern....klingt absurd, aber verletzt schließlich deren religiöse gefühle....oder eben auch nicht

F 18 15.01.2009 13:15

Zitat:

Zitat von Falko (Beitrag 181262)
Ich glaube es wurde ein "nicht" zu viel eingefügt....

sollte heißen ich habe den Eindruck das Judentum in der öffentlichkeit stattfindet (heißt es auch:Cheese: )

Hugo 15.01.2009 13:17

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 181261)
Das Resultat ist, dass jetzt nichtmal mehr die Milli Görüs als antisemitische Bewegung bezeichnet werden darf? Ist das Dein Ernst?

das resultat ist dass jeder der sich an so etwas beteiligt, aus welchen gründen auch immer, prinzipiell erstmal als antisemit angesehn wird. Jetzt kannst du natürlich beispiele von "echten" antisemiten bringen und sagen: "ja wenn der das so macht und er antisemit ist, und andere es machen dann sind die das automatisch auch" aber das is ziemlicher schwachsinn.

in deutschland isses schlciht und ergreifend verboten jegliche kritik an israel oder "den juden" zu üben.

mit diesem selbstverpassten maulkorb nehmen wir uns selbst die chance objektiv die sache zu betrachten und z.b. entsprechend zum friedensprozess beizutragen

mit "es gibt nur einen schuldigen und das sind die hamasanhänger und basta" bekommt man da unten ganz sicher keine ruhe rein

Jahangir 15.01.2009 13:17

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 181246)
Wenn wir schon bei dem Konflikt sind, sollte man aber auch fragen, warum es zum Beispiel keine Demos gab, als Israel aus dem Gaza Streifen mit Raketen beschossen wurde. Oder warum die Hamas sich uber eingeschraenkte Lieferungen beschwerte und derweil selbst die dafuer vorgesehenen Grenzuebergaenge beschoss. (wohlgemerkt vor den Gegenangriffen Israels)

Da haben einfach beide Seite viel Dreck am Stecken und die einseitigen Proteste gegen Israel (die uebrigens vielfach von radikalen islamistischen Gruppen organisiert werden) sehe ich sehr kritisch. Unreflektiert beim Israel bashing mitzumachen verbietet sich in jedem Fall (damit bist jetzt nicht du gemeint Cengiz). Der ZdJ hat allerdings auch schon des oefteren Anlass zu der Vermutung gegeben, er habe den sprichwoertlichen Schuss nicht gehoert.

FuXX

Vielleicht weil Israel seit 1967 das Völkerrecht massiv ignoriert und den Gazastreifen von See, Luft und Land blockiert, was nach dem Völkerrecht ein kriegerischer Akt ist. Ich verteidige nicht die Hamas - der politische Islam ist mir völlig wesensfremd. Aber mein Mitleid gilt den Schwächeren, das sind die Palästinenser. Wer in der am dichtbesiedeltesten Ort der Welt F 14 Kampfflugzeuge und Mörsergranaten angreift, für den habe ich kein Verständnis und auch keine Solidarität. Das Ergebnis des Gazakrieges wird nur eine weitere Verschärfung sein. Man schafft sich die Gegner von morgen. Jeden Generation die unter solchen Bedingungen aufwächst wird noch radikaler. Krieg machen ist einfach, zumal wenn man militärisch völlig überlegen ist. Man lässt seiner Aggression und Emotion einfach freien Lauf. Um Frieden zu machen, braucht man mehr.
Cengiz

F 18 15.01.2009 13:17

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 181263)
noch was zu dem thema "keine jüdische irgendwas" in deutschland.

man muss halt auch sehen dass in Deutschland derzeit nur rund 100.000 Juden leben, in 99 gemeinden.
Das is nur n knappes Promill. Ich weiß nicht wie viele Hindus oder buddhisten es in deutschland gibt, aber ich bekomm von denen auch nicht viel mehr mit als von den spärlich vorhandenen Juden. Ob die sich aus Angst vor den bösen antisemiten verstecken, oder ob sie einfach in so spärlicher Anzahl in meinem Umfeld vorhanden sind, dass ich sie nicht wahrnehmen kann, kann ich dabei schlecht beurteilen.

Auffällig ist dann aber wiederum dass die interessenvertretung dieser 100.000 doch relativ aktiv ist...die hindus könnten ja beispielsweise n rindfleischverbot fordern....klingt absurd, aber verletzt schließlich deren religiöse gefühle....oder eben auch nicht


Erspaart mir meine Erklärung für FinP. (Immerhin findet offensichtlich soviel Judentum in Deutschland statt, dass man darüber hier diskutiert)

FinP 15.01.2009 13:18

Habe mich nur darüber gewundert, dass Du das an einer Forumsdiskussion fest machst.

Es gibt aber doch einen großen Unterschied darüber, ob Juden/Judentum thematisiert wird (das kann man auch ohne Juden tun) oder ob jüdisches Leben stattfindet.

Falko 15.01.2009 13:18

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 181263)
Auffällig ist dann aber wiederum dass die interessenvertretung dieser 100.000 doch relativ aktiv ist...die hindus könnten ja beispielsweise n rindfleischverbot fordern....klingt absurd, aber verletzt schließlich deren religiöse gefühle....oder eben auch nicht

Das deutsche Gewissen ist den Hindus gegenüber aber relativ unbelastet....

neonhelm 15.01.2009 13:19

Zitat:

Zitat von wasi (Beitrag 181245)
Zum Thema Juden: Der Antisemitismus ist in Deutschland immer noch sehr verbreitet. Tatsächlich findet das Judentum in der Öffentlichkeit nicht statt. Während Christen und Moslems heute mehr als je zuvor in den letzten fünfzig Jahren die Öffentlichkeit mit ihren Glaubensfragen penetrieren, trauen sich die Juden kaum vor die Tür. Und wenn doch, werden sie heute wie damals offen angefeindet. Tut euch mal den Gefallen und geht mit der Flagge Israels auf dem T-Shirt durch deutsche Städte mit größeren Migrationhintergrund. Gutes Training!

die Juden haben sich in den letzten fast tausend Jahren in Europa immer mehr oder weniger verstecken müssen. Aber darüber denkt keiner nach. Wenn der ZDJ heute einfach wach reagiert, dann zeigt das auch, das die Juden mal wieder mit dem Arsch an der Wand sind.

Neulich hier um die Ecke...

Die Deutschen und der Antisemitismus. Nicht erst seit vorgestern und wohl auch noch länger als übermorgen...

Was mich am ZdJ ärgert, ist, in meinen Augen, die Verquickung von Staat und Religion, je nach dem, wie es ihm gerade passt.

Hugo 15.01.2009 13:19

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 181271)
Habe mich nur darüber gewundert, dass Du das an einer Forumsdiskussion fest machst.

wird ja nicht nur hier diskutiert.

es wird ja so sehr diskutiert dass n mineralölkonzern und n kaffeeröster ne werbekampagne fallen lassen

speeedo 15.01.2009 13:21

Zitat:

Zitat von wasi (Beitrag 181251)
Beschäftige dich mal intensiver mit der Geschichte Israels. Die Palästinenser haben sich selber ausgegrenzt. Alle Mauern, die Israel jemals gezogen hat, dienten dem Schutz der eigenen Bürger. Und eigene Bürger waren auch immer Palästinenser.

Mal ehrlich: Wenn ihr vom Triathlon genauso viel Ahnung habt, wie von Politik und Geschichte, hole ich mir nächstes Jahr meinen Hawai Slot:Cheese:

EditH. Sorry, letzter Abs. sollte witzig sein;) können eigentlich Abonnenten gesperrt werden;)

dann gibts verschiedene aussagen..:Gruebeln:
von meinen quellen habe ich klar gehört, dass der mauerbau von den israelis unternommen wurde.

Falko 15.01.2009 13:24

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 181269)
Vielleicht weil Israel seit 1967 das Völkerrecht massiv ignoriert und den Gazastreifen von See, Luft und Land blockiert, was nach dem Völkerrecht ein kriegerischer Akt ist. Ich verteidige nicht die Hamas - der politische Islam ist mir völlig wesensfremd. Aber mein Mitleid gilt den Schwächeren, das sind die Palästinenser. Wer in der am dichtbesiedeltesten Ort der Welt F 14 Kampfflugzeuge und Mörsergranaten angreift, für den habe ich kein Verständnis und auch keine Solidarität. Das Ergebnis des Gazakrieges wird nur eine weitere Verschärfung sein. Man schafft sich die Gegner von morgen. Jeden Generation die unter solchen Bedingungen aufwächst wird noch radikaler. Krieg machen ist einfach, zumal wenn man militärisch völlig überlegen ist. Man lässt seiner Aggression und Emotion einfach freien Lauf. Um Frieden zu machen, braucht man mehr.
Cengiz

:Blumen:

FinP 15.01.2009 13:24

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 181268)
in deutschland isses schlciht und ergreifend verboten jegliche kritik an israel oder "den juden" zu üben.

mit diesem selbstverpassten maulkorb nehmen wir uns selbst die chance objektiv die sache zu betrachten und z.b. entsprechend zum friedensprozess beizutragen

Und genau das ist der Punkt, den ich anders sehe.
Gibt es jemanden, der Dir untersagt, die Vorgehensweise Israels zu kritisieren? Ich glaube kaum.
Das ist aber nicht die Intention von bspw. "Anti-Israel"-Demos.

Hugo 15.01.2009 13:27

das mit den fahnen is auch so ne sache.

hätte die polizei nich die fahnen abgenommen hätte es der mob erledigt...und dann?

das is in meinen augen wieder ne schikane vom zdj
ich glaube nicht dass die beamten antisemiten sind und entsprechend gehandelt haben, sondern dass es ihnen um den schutz der blauäugigen fahnenbesitzer ging.
klar kann man darüber streiten, aber es zeugt auch von ziemlichen schwachsinn(leichtsinn is das schon nicht mehr), auf diese weise in ein wespennest zu stechen. Das wär so wie direkt nach 45 mit nem "scheiss juden" t-shirt in tel-aviv über den marktplatz zu laufen. Oder beim Jährlichen treffen des KKK-Ortsverbandes mit nem "Obama-shirt"

Hugo 15.01.2009 13:27

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 181280)
Und genau das ist der Punkt, den ich anders sehe.
Gibt es jemanden, der Dir untersagt, die Vorgehensweise Israels zu kritisieren? Ich glaube kaum.
Das ist aber nicht die Intention von bspw. "Anti-Israel"-Demos.

wenn ich bundeskanzler wäre würde man es mir verbieten. solang ich aber zum fußvolk gehöre interessiert es niemanden.
btw. ist es praktisch unmöglich die "vorgehensweise" zu verurteilen, ohne in den augen des zdj den staat israel in frage zu stellen.

wasi 15.01.2009 13:30

Zitat:

Zitat von speeedo (Beitrag 181275)
dann gibts verschiedene aussagen..:Gruebeln:
von meinen quellen habe ich klar gehört, dass der mauerbau von den israelis unternommen wurde.

natürlich zum Schutze der Bürger gegen Übergriffe; das ist alles hinreichend dokumentiert. Es ist halt nicht so witzig, wenn permanent Selbstmordattentäter sich an belebten Plätzen in die Luft sprengen.

Fakt ist: Israel will Frieden. Die Hamas eben nicht. Auch das ist ausreichend dokumentiert.

FinP 15.01.2009 13:31

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 181282)
das is in meinen augen wieder ne schikane vom zdj

Für mich ist es hier zu Ende.

Wo hier Schikane sein soll, ist mir absolut unverständlich.

wasi 15.01.2009 13:34

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 181282)
das mit den fahnen is auch so ne sache.

hätte die polizei nich die fahnen abgenommen hätte es der mob erledigt...und dann?

das is in meinen augen wieder ne schikane vom zdj
ich glaube nicht dass die beamten antisemiten sind und entsprechend gehandelt haben, sondern dass es ihnen um den schutz der blauäugigen fahnenbesitzer ging.
klar kann man darüber streiten, aber es zeugt auch von ziemlichen schwachsinn(leichtsinn is das schon nicht mehr), auf diese weise in ein wespennest zu stechen. Das wär so wie direkt nach 45 mit nem "scheiss juden" t-shirt in tel-aviv über den marktplatz zu laufen. Oder beim Jährlichen treffen des KKK-Ortsverbandes mit nem "Obama-shirt"

Tja, aber darum geht es. In D.2009 traust du dich nicht mit einer Flagge Israels auf dem T-Shirt durch die Strassen zu gehen.

Edith: Ich bin jetzt auch raus, gehe trainieren.

Falko 15.01.2009 13:40

Zitat:

Zitat von wasi (Beitrag 181286)
natürlich zum Schutze der Bürger gegen Übergriffe; das ist alles hinreichend dokumentiert. Es ist halt nicht so witzig, wenn permanent Selbstmordattentäter sich an belebten Plätzen in die Luft sprengen.

Fakt ist: Israel will Frieden. Die Hamas eben nicht. Auch das ist ausreichend dokumentiert.

Was hat Israel bisher für den Frieden getan? Aufgerüstet, Mauern gebaut, wirtschaftliche Blockaden errichtet...

Versteht mich nicht falsch: Ich verstehe, dass die ständige Bedrohung Isreals durch die Hamas nicht mehr hinnehmbar ist...aber ich bin der Meinung, dass Israel diese Situation selbst herbeigeführt hat.

Jahangir 15.01.2009 13:47

Zitat:

Zitat von wasi (Beitrag 181286)
natürlich zum Schutze der Bürger gegen Übergriffe; das ist alles hinreichend dokumentiert. Es ist halt nicht so witzig, wenn permanent Selbstmordattentäter sich an belebten Plätzen in die Luft sprengen.

Fakt ist: Israel will Frieden. Die Hamas eben nicht. Auch das ist ausreichend dokumentiert.

Israel will Frieden. Deswegen wohl auch der momentane Krieg. Deswegen hat seit 1993, dem ersten Friedensvertrag zw. Israel und den Palästinensern die Zahl der "Siedler" auf besetztem Land von 130.000 auf 290.000 gesteigert. Deswegen hat Israel seit 1967 18.147 Häuser von Palästinensern zerstört. Deswegen seit 2000 5.876 Palästinenser, davon ca. 1.450 Kinder getötet. Die Liste liese sich noch lange fortsetzen. Was macht Israel eigentlich wenn es keinen Frieden, sondern Krieg möchte? Den Iran nuklear angreifen?

Ich bin nicht der Verteidiger der Hamas. Die Hamas hat aber erklärt, dass sie zu einem Frieden bereit ist, wenn mit Israel ein Abkommen über das vollständige Westjordanland und Ost-Jerusalem geschlossen wird und dieses Abkommen vom palästinensischen Volk in einem Referendum bestätigt wird. Die arabische Liga hat Israel unter diesen Bedingungen schon vor fünf Jahren ein Abkommen angeboten. Hierauf ist Israel nie eingegangen. Stattdessen wird immer weiter die Lebensgrundlage der Palästinenser mit israelischen Siedlungen zementiert. Das sind die Fakten, auch wenn es einigen nicht passt.
Cengiz

honeyjazz 15.01.2009 13:51

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 180907)
Ich kann verstehen, wenn man Begriffe, die die Nazis erfunden haben, nicht verwenden möchte aber Redewendungen, die um einiges älter sind und letztlich nur einen Allgemeinplatz darstellen deswegen nicht mehr nutzen zu dürfen? Das ist mir zu hoch.

Wie seht Ihr das?

Dass wir beide mal einer Meinung sind...!! :Blumen:

outergate 15.01.2009 13:53

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 181269)
Wer in der am dichtbesiedeltesten Ort der Welt F 14 Kampfflugzeuge und Mörsergranaten angreift, ...
Cengiz

OT: woher kommt eigentlich die mär vom dichtbesiedelsten ort der welt? les ich immer wieder mal.
mit 4000 einwohner/km² ist der gazastreifen sogar weniger dicht besiedelt als tel aviv.

FinP 15.01.2009 13:53

Die Grenzen sind ja nicht nur nach Israel dicht, sondern auch zu den arabischen "Brüdern" - warum eigentlich?

Soweit ich mich erinnern kann, wurde Israel auf Basis einer UN-Entscheidung gegründet, die auch einen Staat Palästina vorsah. Aus machtpolitischen oder sonstwas für Gründen, ist dies von den Anrainerstaaten blockiert worden bzw. Israel angegriffen worden. Seit dem dreht sich die Eskalationsspirale immer weiter, und die palästin. Bevölkerung wächst extrem (Zu Gründungszeiten war dort fast nur Wüste).

Von Schuld zu sprechen ist müßig, Fakt ist allerdings, dass die derzeitige Situation tatsächlich für beide Seiten nicht hinnehmbar ist.

outergate 15.01.2009 13:54

Zitat:

Zitat von honeyjazz, dr. ullse (Beitrag 181304)
Dass wir beide mal einer Meinung sind...!! :Blumen:

nur aus neugier: wart ihr mal in buchenwald?

neonhelm 15.01.2009 13:59

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 181309)
nur aus neugier: wart ihr mal in buchenwald?

Buchenwald hat mir übrigens das erste Mal vor Augen geführt, dass "Wir haben von nix gewusst" doch eher "Wir haben von nix wissen wollen" hätte heissen müssen...

outergate 15.01.2009 14:02

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 181314)
Buchenwald hat mir übrigens das erste Mal vor Augen geführt, dass "Wir haben von nix gewusst" doch eher "Wir haben von nix wissen wollen" hätte heissen müssen...

japp. und seit ich vor dem portal dort gestanden habe, kann ich "jedem das seine" nicht mehr geschichtsneutral den römern überlassen. so sehr ich das argument, das auch honeyjazz und drullse teilen, nachvollziehen kann.
wenn ich die drei worte - egal wo und in welchem zusammenhang - heute lese, hab ich das eiserne tor in buchenwald vor augen. und wer mal dort war, weiß ja, was dahinter noch alles an schwerverdaulichem wartet.

F 18 15.01.2009 14:15

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 181309)
nur aus neugier: wart ihr mal in buchenwald?

Ich war mit der Schule dort, damals noch in der DDR. War eine seltsame Erfahrung. Irgendwie waren wir dafür damals noch nicht reif genug.
Nach der Begehung hat unser Deutschlehrer sich mit mir unterhalten. Der war völlig fertig. Auf seine Frage warum wir als Klasse das so teilnahmslos aufgenommen hätten war meine Antwort, dass ich mich da nicht reindenken könnte, dass wäre zu weit weg für mich. Andere aus der Klasse haben das ähnlich gesehen. Unser Lehrer war total schockiert, zumal ich damals aufgrund meines Engagements für andere bei ihm hohes Ansehen genossen habe.
Ich hab noch Jahrelang daran gedacht, vermutlich wollten wir das nicht an uns ranlassen oder es war für uns die wir so behütet aufgewachsen waren nicht nachvollziehbar, was die Insassen dort mitgemacht haben müssen.

drullse 15.01.2009 14:20

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 181309)
nur aus neugier: wart ihr mal in buchenwald?

Zumindest ich: ja.

Aber ich sehe doch den Kontext, in dem der Spruch gemacht wird. Und wenn der eindeutig (und das ist in der Werbung hier der Fall) meilenweit von rechtem Gedankengut weg ist, warum soll ich ihn dann nicht verwenden?

drullse 15.01.2009 14:25

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 181314)
Buchenwald hat mir übrigens das erste Mal vor Augen geführt, dass "Wir haben von nix gewusst" doch eher "Wir haben von nix wissen wollen" hätte heissen müssen...

Allerdings. Plus das ungute Gefühl, dass es heute nicht anders wäre (also die Reaktion des Volkes - von außen würde da dann hoffentlich schneller agiert).

outergate 15.01.2009 14:29

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 181323)
Zumindest ich: ja.

Aber ich sehe doch den Kontext, in dem der Spruch gemacht wird. Und wenn der eindeutig (und das ist in der Werbung hier der Fall) meilenweit von rechtem Gedankengut weg ist, warum soll ich ihn dann nicht verwenden?

wie gesagt: ich verstehe das argument. in vielen anderen situationen sähe ich das ähnlich. nur in diesem einen fall bin ich aufgrund eigener erfahrungen befangen. und anderen geht das auch so. wievielen weiß ich nicht, aber der werbetexter muß damit rechnen, daß die assoziationskette seines spruches eben bis buchenwald und dann noch weiter reicht.
da ich nicht glauben kann, daß dieser spruch "versehentlich" durch die gremien der werbewirtschaft flutscht, gehe ich davon aus, daß mit blick auf die zu erwartende publicity bewußt marketing gemacht wurde. billige effekthascherei. funktioniert, gefällt mir aber nicht. kreativ ist daran auch nix.

FinP 15.01.2009 14:33

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 181331)
wie gesagt: ich verstehe das argument. in vielen anderen situationen sähe ich das ähnlich. nur in diesem einen fall bin ich aufgrund eigener erfahrungen befangen. und anderen geht das auch so. wievielen weiß ich nicht, aber der werbetexter muß damit rechnen, daß die assoziationskette seines spruches eben bis buchenwald und dann noch weiter reicht.
da ich nicht glauben kann, daß dieser spruch "versehentlich" durch die gremien der werbewirtschaft flutscht, gehe ich davon aus, daß mit blick auf die zu erwartende publicity bewußt marketing gemacht wurde. billige effekthascherei. funktioniert, gefällt mir aber nicht. kreativ ist daran auch nix.

Sehe ich genauso. Danke.

silbermond 15.01.2009 14:33

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 181309)
nur aus neugier: wart ihr mal in buchenwald?

Nein,

aber in Neuengamme und Bergen-Belsen. Beides quasi vor der Haustür.

Heinrich

TriSt 15.01.2009 14:38

In dem Artikel stand ja auch, dass bisher haufenweise Kampagnen mit diesem Spruch zurückgezogen wurden - da hat imho jemand mit dem Feuer gespielt oder war abgrundtief unwissend. Beides ist sträflich.

Als ich letztes Jahr in Buchenwald war habe ich zum ersten Mal mitbekommen, dass die Amis, nachdem sie das Lager übernommen hatten, jeden Tag Einwohner aus Weimar "gezwungen" haben, sich das Lager anzusehen.

TriSt

drullse 15.01.2009 14:38

Zitat:

Zitat von TriSt (Beitrag 181336)
Als ich letztes Jahr in Buchenwald war habe ich zum ersten Mal mitbekommen, dass die Amis, nachdem sie das Lager übernommen hatten, jeden Tag Einwohner aus Weimar "gezwungen" haben, sich das Lager anzusehen.

Und das mit Recht!

TriSt 15.01.2009 14:45

Pädagogischer kann man's wohl nicht machen.

TriSt

F 18 15.01.2009 14:46

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 181337)
Und das mit Recht!

Das ist ja auch ne therapeutische Maßnahme, die Ächtung eines Satzes der eigentlich dem normalen Sprachgebrauch entspricht bringt vermutlich nicht viel.

dude 15.01.2009 14:53

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 181331)
wie gesagt: ich verstehe das argument. in vielen anderen situationen sähe ich das ähnlich. nur in diesem einen fall bin ich aufgrund eigener erfahrungen befangen. und anderen geht das auch so. wievielen weiß ich nicht, aber der werbetexter muß damit rechnen, daß die assoziationskette seines spruches eben bis buchenwald und dann noch weiter reicht.
da ich nicht glauben kann, daß dieser spruch "versehentlich" durch die gremien der werbewirtschaft flutscht, gehe ich davon aus, daß mit blick auf die zu erwartende publicity bewußt marketing gemacht wurde. billige effekthascherei. funktioniert, gefällt mir aber nicht. kreativ ist daran auch nix.

da stimme ich voll zu.

Mafalda_Pallula 15.01.2009 14:56

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 181317)
japp. und seit ich vor dem portal dort gestanden habe, kann ich "jedem das seine" nicht mehr geschichtsneutral den römern überlassen. so sehr ich das argument, das auch honeyjazz und drullse teilen, nachvollziehen kann.
wenn ich die drei worte - egal wo und in welchem zusammenhang - heute lese, hab ich das eiserne tor in buchenwald vor augen. und wer mal dort war, weiß ja, was dahinter noch alles an schwerverdaulichem wartet.

Ich war auch da und sehe das genauso.

FuXX 15.01.2009 15:14

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 181269)
Vielleicht weil Israel seit 1967 das Völkerrecht massiv ignoriert und den Gazastreifen von See, Luft und Land blockiert, was nach dem Völkerrecht ein kriegerischer Akt ist. Ich verteidige nicht die Hamas - der politische Islam ist mir völlig wesensfremd. Aber mein Mitleid gilt den Schwächeren, das sind die Palästinenser. Wer in der am dichtbesiedeltesten Ort der Welt F 14 Kampfflugzeuge und Mörsergranaten angreift, für den habe ich kein Verständnis und auch keine Solidarität. Das Ergebnis des Gazakrieges wird nur eine weitere Verschärfung sein. Man schafft sich die Gegner von morgen. Jeden Generation die unter solchen Bedingungen aufwächst wird noch radikaler. Krieg machen ist einfach, zumal wenn man militärisch völlig überlegen ist. Man lässt seiner Aggression und Emotion einfach freien Lauf. Um Frieden zu machen, braucht man mehr.
Cengiz

Wenn du schon mit Voelkerrecht und 40 Jahre alten Geschichten um dich wirfst, dann kann ich das auch:
Am 29.11.1947 beschloss die UNO die Aufteilung des britischen Mandatsgebiets Palästina in einen arabischen und einen jüdischen Staat.

Dieser Beschluss der Uno wurde von den Palaestinensern nie akzeptiert, sondern missachtet und sabotiert, was der Grundstein der darauf folgenden Probleme ist.

Israel hat eine Daseinsberechtigung, das hat inzwischen selbst die Fatah anerkannt. Die Hamas hingegen bedient sich immer noch der Vernichtungsrethorik - und spricht dabei mit der Zunge Teherans. (interessant sind diesbezueglich zum Beispiel auch die Haltungen Aegyptens und Jordaniens) Was ist das fuer eine Verhandlungsgrundlage? Wer hat zuerst die Waffenstillstandsabkommen gebrochen, Israel, oder die Hamas? Soll Israel auf Dauer zusehen, wie die Raketen aus dem Gaza Streifen kommen? Oder hat der Staat die Pflicht sich selbst zu verteidigen?

Wer eine Terrororganisation an die Regierung waehlt, der muss auch damit rechnen, dass sich diese Regierung wie eine Terrororganisation benimmt. Die Hamas entspricht quasi dem Waehlerwunsch, sie bekaempft Israel - und dementsprechend ist die Reaktion Israels.


Die Frage ist eigentlich nur, ob die israelische Armee dabei Mittel nutzt die unangemessen sind. Phsophor in Wohngebieten, das muss wahrlich nicht sein. Andererseits, Spielregeln fuer den Krieg - daran hat sich noch nie jemand gehalten - sicher auch die Hamas nicht.

Wie pervers ist es eigentlich zu sagen: "ok, wir machen jetzt 3h Pause, schickt das rote Kreuz rein, um 5 Uhr geht's weiter." Solch absurde Regelungen zeigen doch die Unsicherheit auch auf Seiten Israels. Die wollen doch nicht die Zivilbevoelkerung umbringen, sondern an die Hamas Truppen heran. Wenn die sich aber in Wohngebieten verschanzen, dann hat man nur die Wahl entweder zivile Opfer in Kauf zu nehmen, oder gar nicht zu kaempfen. Aber dann kommt der Krieg eben wieder nach Israel, die Kazaams fliegen ja weiter.

Also, was soll Israel machen? Sich beschiessen lassen und abwarten ob irgendwann auch mal jemand in Westeuropa eine anti-Hamas Demo startet?

FuXX

FuXX 15.01.2009 15:17

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 181273)
Was mich am ZdJ ärgert, ist, in meinen Augen, die Verquickung von Staat und Religion, je nach dem, wie es ihm gerade passt.

Ich denke das ist es, was die meisten stoert. Ich erinnere mich da gerne an Friedmanns Reaktionen auf Kritik an Ariel Scharon - an dem es wirklich ne Menge zu kritisieren gab! Da war jeder Kritiker gleich ein Nazi. (obwohl er in soweit recht hatte, als das Moellemann auf diese Art am rechten Rand fischen wollte)
Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 181282)
das mit den fahnen is auch so ne sache.

hätte die polizei nich die fahnen abgenommen hätte es der mob erledigt...und dann?

das is in meinen augen wieder ne schikane vom zdj
ich glaube nicht dass die beamten antisemiten sind und entsprechend gehandelt haben, sondern dass es ihnen um den schutz der blauäugigen fahnenbesitzer ging.
klar kann man darüber streiten, aber es zeugt auch von ziemlichen schwachsinn(leichtsinn is das schon nicht mehr), auf diese weise in ein wespennest zu stechen. Das wär so wie direkt nach 45 mit nem "scheiss juden" t-shirt in tel-aviv über den marktplatz zu laufen. Oder beim Jährlichen treffen des KKK-Ortsverbandes mit nem "Obama-shirt"

Seh ich anders. Ich hoffe wir sind noch nicht so weit, dass der Mob entscheiden darf, welche Meinung man aeussern darf und welche nicht. Jeden der da Steine wirft einlochen. Und falls es sich um Zuwanderer handelt auch ruhig abschieben, da die ja dann nachweislich nichts von unserer Werteordnung halten.

FuXX


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