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JENS-KLEVE 10.06.2024 17:00

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1747894)
Sicherlich nicht abzustreiten & man selber hat da auch schon gewisse Erfahrungen gemacht. Aber deswegen würde ich ja trotzdem nicht auf die Idee kommen eine fremdenfeindliche & in Teilen rechtsradikale Partei zu wählen..

Du nicht, ich nicht, aber sehr viele Erstwähler wohl.

JENS-KLEVE 10.06.2024 17:03

Boris Palmer:

@inflation + wokeness + migrantengewalt = AfD

Eine Jugendstudie hat das schon als Trend erkannt. Sie wurde wegen ihrer Methodik kritisiert. Die Ergebnisse passten halt nicht ins Bild. Jetzt haben wir es amtlich: Absturz der Grünen von 34% auf 11%, Aufstieg der AfD von 5% auf 16%.

Manche meinen, dann sollte man morgen wieder eine Demo gegen Rechts machen. Kann man, hilft aber wenig. Ich glaube, man sollte sich endlich die Ursachen des Rechtsrucks eingestehen.

Wer mit den jungen Leuten im Kontakt ist, der weiß worum es geht. Sie sind von der allgemeinen Teuerung stärker betroffen. Grüner Klimaschutz scheint ihnen nicht bezahlbar.

Und sie erleben täglich an der Front, was die irreguläre Migration bedeutet. Die allein eingereisten jungen Männer verändern vor allem das Lebensumfeld junger Menschen. Im Park, im Club, auf der Straße, im Bus, am Bahnhof, auf dem Schulhof. Sie erleben, dass ihre Angst vor der Gewaltbereitschaft der jungen Männer aus dem Maghreb und dem Nahen Osten nicht Ernst genommen oder als Rassismus diskreditiert wird. Sie trauen sich nicht mehr, zur Polizei zu gehen, weil sie die Rache der Täter fürchten, die wiederum genau wissen, dass sie wenig zu befürchten haben.

Auf diese Lebenswirklichkeit stoßen die Dogmen der Wokeness und der offenen Grenzen. Also orientieren sie sich neu und wählen die Partei, die zumindest ihre Sorgen nicht von vornherein als schlecht und falsch abtut. Die wenigsten werden so dumm sein, der AfD zu glauben, dass sie das Probem löst. Aber eine Partei wählen, die einem einreden will, man sei selbst das Problem, das fällt den jungen Leuten nicht in.

Wer Klimaschutz ernsthaft betreiben will, darf diesen nicht länger in den „Kampf gegen Rechts“ verstricken, wie es zum Beispiel Luisa Neubauer gerne tut. Damit verspielt man die gesellschaftlichen Mehrheiten für den Klimaschutz sogar bei der Jugend. Auch unsere Demokratie schützt man nicht, indem man die Leute ständig belehrt, sondern nur, wenn man ihre Anliegen ernst nimmt und die Probeme löst. Die spürbare negativen Folgen der irregulären Migration für das Leben gerade der jungen Leute im Land müssen verringert werden. Sonst fliegen der AfD die Stimmen zu.


https://www.facebook.com/share/p/wrc...ibextid=WC7FNe

DocTom 10.06.2024 17:07

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1747897)
Ich bin auch nicht sehr glücklich über die Herabsetzung des Wahlalters. ...

Die Hoffnung der Linken/Grünen war dabei ja eine andere. Stimmengewinn wg Umweltthematik, mal so ganz kurz.
Aber ich habe es ja auch schon mehrfach gesagt; ich kann Jugendlich, die wegen der Schulbefreiung zu Fridays for Future Demos gehen und direkt danach mit Ihren Eltern zu einer WE Kreuzfahrt ans Mittelmeer fliegen, einfach nicht ernst nehmen.
Und ja, das gibt es bei uns an der Schule mehrfach. Oder Shoppingwochenenden in NewYork mit Ma und Pa.

Die "Jugend" ärgert aber auch, dass es diese offensichtliche Ungleichbehandlung gibt. Melde mal bei der Polizei als 16jähriger, dass dir Dinge abgezogen wurden und von welcher "Migranten-Gruppe", die da auch noch jeden Tag vor den Schulen abhängen. Da schicken Dich die Polizisten gleich wieder nach hause, selbst wenn Dein iPhone aus einem Migrantenhotel in St Georg seinen Standort sendet, wg nichts durchsetz- oder ermittelbar. Haben wir im Freundeskreis mehrfach durch. Diese Jugendlichen sind halt pers. betroffen und frustriert.
Und dann werden von unseren Spitzenpolitikern härteste Starfen für das Singen von dummen Liedern eingefordert und Vorabverurteilungen geduldet.
Nicht vermittelbar für die Jugendlichen in unserem Freundes-Schulumfeld.
Tata, Stimme nutzen, Signal setzen. Sind ja nicht blöd.

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1747907)
Boris Palmer:

@inflation + wokeness + migrantengewalt = AfD

...

:Danke:
will aber von den dafür verantwortlichen weiterhin keiner hören, hat auch Trittin gestern gesagt.

:Blumen:
T.

Adept 10.06.2024 19:27

Sehe ich genauso wie DocTom, bei Jungendlichen mag es einzelne Spasswähler geben, aber die allermeisten haben sich schon ihre Gedanken gemacht, wen sie wählen. Halt in eine andere Richtung als sich so manche wünschen. Das war schon früher so und das ist jetzt auch so.

Ich finds ziemlich überraschend, weil ich auch gedacht hätte, es wird unter Jungen viel mehr Links und Grün gewählt. Es wurden ja schon einige valide Beispiele genannt.

Bin gespannt, wohin die Reise geht. Ist ja mittlerweile mehr ihre Zukunft als unsere.

Meik 10.06.2024 20:08

Wenn ich so im meinem Umfeld gucke ist es schon so dass für junge Leute das Thema Umweltschutz und Klima wichtig ist, aber sie erleben halt - wie ich mit fast fuffzich auch - die Grünen als völlig unfähig in anderen politischen Bereichen wie Migration.

Es ist eben leider im Alltag so dass ein gewisser Kreis Migranten immer wieder negativ auffällt. Das erlebe ich wie Kunden mit mir umgehen, das erleben Jugendliche auf dem Schulhof oder dem Freibad usw.. Und dann sieht man dass von den etablierten Parteien keiner ernsthaft das Thema angehen will, aber wehe dir kann mal irgendwas in den Mund gelegt werden was zur NS Zeit auch mal gesagt wurde, dann bist du ganz böse.

Die Themen werden von vielen Seiten leider immer wieder instrumentalisiert und emotionalisiert, aber eine Partei die sich mal hinstellt und die Dinge mal ganz sachlich und vor allem lösungsorientiert angeht ... nee, mimimi, mit denen wollen wir nicht ... aber nichts eigenes auf die Kette kriegen.

War leider absehbar dass so die rechten Parteien so immensen Zulauf haben. Traurig dass es mit denen noch schlimmer wird.

qbz 10.06.2024 20:24

Einfach mal die Frage, weil jetzt das Migrantenthema so in den Mittelpunkt gestellt wird: Waren die Konflkte zwischen migrantischen und biodeutschen Jugendlichen, jungen Menschen vor 4 / 8 Jahren so anders, als dass jetzt solche hier angeführten häufigeren (?) Räubereien das veränderte Wahlverhalten erklären würde?

Ich habe in Berlin auf dem Arbeitsweg unmittelbar einen Messer-Raubüberfall auf einen Spielhallenbesitzer erlebt incl. Verfolgung, Gerichtsverhandlung und mein Schwiegervater ist auf dem Nachhauseweg vom Geld abholen ausgeraubt worden, beides vor 15-20 Jahren. Und es gab Jugendlichengangs wie die 36iger Boys etc., welche die Behörden stark beanspruchten.

Trimichi 10.06.2024 20:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747815)
Wenig Industrie im klassischen Sinne (rauchende Schlote). Sondern eher Medizin, Gesundheit, Umwelt, Technologie, Bildung und Wissenschaft.

= DELETED.

Trimichi 10.06.2024 20:33

Dyck, A., letze Warnung. Achtung: Karlsruhe BVG. //.

happytrain 10.06.2024 21:36

+1:cool:

Adept 10.06.2024 21:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1747926)
Einfach mal die Frage, weil jetzt das Migrantenthema so in den Mittelpunkt gestellt wird: Waren die Konflkte zwischen migrantischen und biodeutschen Jugendlichen, jungen Menschen vor 4 / 8 Jahren so anders, als dass jetzt solche hier angeführten häufigeren (?) Räubereien das veränderte Wahlverhalten erklären würde?

Ich habe in Berlin auf dem Arbeitsweg unmittelbar einen Messer-Raubüberfall auf einen Spielhallenbesitzer erlebt incl. Verfolgung, Gerichtsverhandlung und mein Schwiegervater ist auf dem Nachhauseweg vom Geld abholen ausgeraubt worden, beides vor 15-20 Jahren. Und es gab Jugendlichengangs wie die 36iger Boys etc., welche die Behörden stark beanspruchten.

Nein, Probleme mit Migranten gab es früher auch schon. Kann mich an einige Situationen sogar vor 20-30 Jahren erinnern, sei es auf Schulfesten, vor und in Clubs. Hatte schon einen Grund, warum bestimmte Gruppen in einigen Clubs nicht mehr welcome waren.

Nur früher galt man als Rassist/Nazi, wenn man so Probleme angesprochen hat. Jetzt kann man es offen ansprechen, wie man hier sieht.

Schwarzfahrer 10.06.2024 22:47

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1747936)
Nein, Probleme mit Migranten gab es früher auch schon. ...

Ja, es ging aber weitgehend an allen vorbei, die nicht zufällig in den entsprechenden Vierteln wohnten. Medial und politisch war es kaum ein Thema - leider. Ich bekam gelegentlich etwas mit, da meine Mutter als Ärztin Wochenend-Notdienst in Stuttgart Feuerbach und Zuffenhausen gemacht hat, und dabei manchmel einen Einblick in sehr fremde Welten bekam.

Inzwischen ist einiges halt dank hoher Geburtenraten und Zuwanderung deutlich verbreiteter, und kaum noch zu ignorieren. Wen ein Einblick in die 80/90-er interessiert, kann mal Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude«: Die Geschichte eines Deutsch-Iraners, der Israeli wurde lesen. (das Buch habe ich auch nicht gelesen, aber einiges über den Autor, und seiner Jugendzeit in Berlin).

JENS-KLEVE 10.06.2024 22:56

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1747936)
Nein, Probleme mit Migranten gab es früher auch schon. Kann mich an einige Situationen sogar vor 20-30 Jahren erinnern, sei es auf Schulfesten, vor und in Clubs. Hatte schon einen Grund, warum bestimmte Gruppen in einigen Clubs nicht mehr welcome waren.

Nur früher galt man als Rassist/Nazi, wenn man so Probleme angesprochen hat. Jetzt kann man es offen ansprechen, wie man hier sieht.

Vor zwanzig Jahren konnte man gewissen Brennpunkten und Konfliktsituationen aus dem Weg gehen. Angsträume gab es schon immer, von denen gibt es jedes Jahr mehr. Früher gab es auch keinen linearen Anstieg, sondern Phasen. Ich erinnere mich an ein paar schwierige Jahre mit jugendlichen Russlanddeutschen. Das hat sich aber rausgewachsen. Die wurden erwachsen und die jüngeren Kinder hatten es leichter sich zu integrieren.

Bei meinen vier Punkten ging es aber nicht nur um Stress mit Migranten, sondern auch um andere Aspekte. Die Summe macht es. Wenn ich Jugendlicher wäre, würde ich auch nicht die SPD wählen. Die Grünen sind anscheinend momentan uncool, Ich vermute wegen der SPD, aber Klingbeil sieht es ja umgekehrt.

Meik 10.06.2024 23:14

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1747936)
Nur früher galt man als Rassist/Nazi, wenn man so Probleme angesprochen hat. Jetzt kann man es offen ansprechen, wie man hier sieht.

Das Problem fängt immer dann an wenn man pauschalisiert und alle über einen Kamm schert. Letztlich ist das Problem ein sehr kleiner Teil der Migranten, aber ein Teil der durch ihr Benehmen in der Öffentlichkeit extrem auffällig ist. Von dem gut integrierten deutsch sprechenden Migranten bekommt man doch kaum was mit, der fällt nicht groß auf. Aber wenn du nachts durch die Stadt läufst und 5mal blöd angepöbelt wirst und das immer die gleiche Klientel ist bleibt das hängen. Und das hast du heute selbst in ländlichen Kleinstädten und nicht nur in Problemvierteln.

Und letztlich hat das Auftreten einen Grund, sie wissen dass das keine Konsequenzen hat. Abgeschoben wird nicht, auch polizeibekannte Intensivtäter laufen ruck zuck wieder frei rum. Welches Gefühl hinterlässt das bei Bürgern? Was bei Polizisten? Bei Rettungskräften die wiederholt angegriffen werden?

Wenn man es mal nüchtern betrachtet, gibt es in Deutschland überhaupt noch jemanden der nicht Migrationshintergrund hat? Gut, am Ende stammen wohl eh alle Menschen vom Afrikaner ab, aber in der Geschichte hat es von Völkerwanderung bis zu den unzähligen Gastarbeitern seit der Industrialisierung so viel Vermischung gegeben. Die Welt ist halt international und bunt, das ist auch eine unglaubliche Bereicherung. Man darf sich nur nicht davon dass einen irgeinein Linker als Nazi bezeichnen könnte davon abhalten lassen Leute die hier nichts zu suchen haben auch abzuschieben und Straftaten konsequent zu verfolgen, egal welche Nationalität der Täter hat. Aber da sitzt in unserem Land irgendwo die Geschichte noch so tief dass ein sachlicher Umgang mit dem Thema Migration schwierig ist.

Zurück zur Sachebene wäre in vielen politischen Bereichen wünschenswert.

qbz 10.06.2024 23:44

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1747941)
Man darf sich nur nicht davon dass einen irgeinein Linker als Nazi bezeichnen könnte davon abhalten lassen Leute die hier nichts zu suchen haben auch abzuschieben und Straftaten konsequent zu verfolgen, egal welche Nationalität der Täter hat. Aber da sitzt in unserem Land irgendwo die Geschichte noch so tief dass ein sachlicher Umgang mit dem Thema Migration schwierig ist.

Nach meinen Erfahrungen handelt es um ein nicht belegbares Vorurteil, wenn der Eindruck vermittelt wird, die Behörden würde Straftaten bei Migranten nicht konsequent verfolgen. Die deutsche Justiz und die Ermittlungs und Anklagebehörden behandeln Migranten genauso wie Biodeutsche und die Justiz schiebt nach den vorhandenen Gesetzen auch die Straftäter nach Verbüssung der Strafen ab, in die Länder, wo das nach unseren Gesetzen möglich ist.

Das die EU / DE soviele Asylanten aus Afghanistan und Syrien hat, liegt halt auch am verlorenen Afghanistan- und Syrienkrieg, in denen DE parteilich viele Jahre involviert war und daran, dass die NATO-Länder heute beide Länder wirtschaftlich streng sanktionieren, was die hohe Armut dort chronifiziert. Abschiebungen in Länder wie Afghanistan oder Syrien ohne diplomatische Beziehungen und Kontakte lassen sich schwer umsetzen.

Klugschnacker 11.06.2024 00:08

Sechs von sieben jungen Wählerinnen und Wählern haben nicht die AfD gewählt. Wenn man hier mitliest, könnte man meinen, die AfD hätte unter jungen Menschen eine Mehrheit. Stattdessen wird sie nur von einer kleinen Minderheit gewählt.

Zu den Stimmen der jungen Menschen, die auf die Grünen entfielen (11%), kommen noch Stimmen jener Kleinparteien, die teilweise den Grünen sehr ähnlich sind. Dazu gehört die Volt-Partei, die mit 7% bei dieser Altersgruppe so stark ist wie die SPD.

Die Volt-Partei fordert, die EU zu einem Bundesstaat auszubauen, Vetorechte der EU-Mitgliedstaaten abzuschaffen, die Energieversorgung bis 2035 komplett auf Ökoenergie umzustellen und die Seenotrettung von Migranten zu legalisieren. Weiter weg von der AfD kann man thematisch kaum sein.

JENS-KLEVE 11.06.2024 00:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747948)
Sechs von sieben jungen Wählerinnen und Wählern haben nicht die AfD gewählt. Wenn man hier mitliest, könnte man meinen, die AfD hätte unter jungen Menschen eine Mehrheit. Stattdessen wird sie nur von einer kleinen Minderheit gewählt.

Zu den Stimmen der jungen Menschen, die auf die Grünen entfielen (11%), kommen noch Stimmen jener Kleinparteien, die teilweise den Grünen sehr ähnlich sind. Dazu gehört die Volt-Partei, die mit 7% bei dieser Altersgruppe so stark ist wie die SPD.

Die Volt-Partei fordert, die EU zu einem Bundesstaat auszubauen, Vetorechte der EU-Mitgliedstaaten abzuschaffen, die Energieversorgung bis 2035 komplett auf Ökoenergie umzustellen und die Seenotrettung von Migranten zu legalisieren. Weiter weg von der AfD kann man thematisch kaum sein.

Das kann man so sehen, ich sehe es anders. 17% für die AFD bei Erstwählern ist erschreckend. Eigentlich ist das die Zielgruppe der Grünen und man hat sich da zu wenig Mühe gegeben. Warum sollte man das schönrechnen? AFD wird nicht nur von Nazis und Dackelbesitzern gewählt.

Die Partei Volt hat sich anscheinend mehr Mühe gegeben als Grüne, Linke oder SPD und das wird offenbar belohnt. Plakate kleben reicht nicht mehr.

TriBlade 11.06.2024 07:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1747945)
Nach meinen Erfahrungen handelt es um ein nicht belegbares Vorurteil, wenn der Eindruck vermittelt wird, die Behörden würde Straftaten bei Migranten nicht konsequent verfolgen. Die deutsche Justiz und die Ermittlungs und Anklagebehörden behandeln Migranten genauso wie Biodeutsche und die Justiz schiebt nach den vorhandenen Gesetzen auch die Straftäter nach Verbüssung der Strafen ab, in die Länder, wo das nach unseren Gesetzen möglich ist.

Das die EU / DE soviele Asylanten aus Afghanistan und Syrien hat, liegt halt auch am verlorenen Afghanistan- und Syrienkrieg, in denen DE parteilich viele Jahre involviert war und daran, dass die NATO-Länder heute beide Länder wirtschaftlich streng sanktionieren, was die hohe Armut dort chronifiziert. Abschiebungen in Länder wie Afghanistan oder Syrien ohne diplomatische Beziehungen und Kontakte lassen sich schwer umsetzen.

Das sind Deine Erfahrungen. Meine Erfahrungen sind da deutlich anders, abgeschoben werden zum großen Teil Menschen die mit den Behörden "zusammenarbeiten" in der Hoffnung nicht abgeschoben zu werden. Die Menschen bei denen es schon ein großes Problem gibt eine eindeutige Identität festzustellen werden nicht abgeschoben. Das sind leider die Menschen, die die Probleme in unserem Land verursachen und da wirkt der "Staat" teilweise recht hilflos / wehrlos. Diese gefühlte Ungerechtigkeit bereitet eine Stimmung gegen alle Menschen mit Migrationshintergrund.

Klugschnacker 11.06.2024 08:01

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1747950)
Das kann man so sehen, ich sehe es anders. 17% für die AFD bei Erstwählern ist erschreckend. Eigentlich ist das die Zielgruppe der Grünen und man hat sich da zu wenig Mühe gegeben. Warum sollte man das schönrechnen? AFD wird nicht nur von Nazis und Dackelbesitzern gewählt.

Die Partei Volt hat sich anscheinend mehr Mühe gegeben als Grüne, Linke oder SPD und das wird offenbar belohnt. Plakate kleben reicht nicht mehr.

Ja. Ich denke, Du hast Du schon einen Punkt. Aber was bedeutet "sich mehr Mühe geben" um die junge Wählerschaft?

Medienexperten sagten bereits vor der Europawahl, dass die AfD vor allem über Tiktok die jungen Menschen anspricht. Die Kurzvideos der AfD-Bundestagsfraktion erreichen im Durchschnitt 430.000 Menschen – pro Video! Bei Youtube erreicht die AfD 45.000 Menschen pro Video, während die Klickzahlen bei der SPD auf dem Niveau von triathlon-szene liegen. Die AfD liegt bei der Ansprache junger Menschen klar vorne und setzt dort ihre Themen – ungestört durch Faktenchecks und kritische Redaktionen.

tandem65 11.06.2024 08:58

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1747906)
Du nicht, ich nicht, aber sehr viele Erstwähler wohl.

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1747907)
Boris Palmer:

@inflation + wokeness + migrantengewalt = AfD

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1747918)
Sehe ich genauso wie DocTom, bei Jungendlichen mag es einzelne Spasswähler geben, aber die allermeisten haben sich schon ihre Gedanken gemacht, wen sie wählen. Halt in eine andere Richtung als sich so manche wünschen. Das war schon früher so und das ist jetzt auch so.

Hmm, bei den 16-24 Jährigen haben 17% CDU & 16% AfD gewählt.
11% Die Grünen & 8% z.B. Volt die Klima & Migration noch schärfer als die Grünen sehen.
Die 16% für die AfD sind exakt im Schnitt.
@Adept: Welche Wähler möchtest Du nun als Spaßwähler bezeichnen?

keko# 11.06.2024 09:04

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1747907)
Boris Palmer:

@inflation + wokeness + migrantengewalt = AfD

....

Gestern Abend sagte mir ein 17 jähriger Erstwähler (Gymnasiast), mit dem ich über die Wahl sprach, dass ein Thema, das wir hier nicht disktuieren sollen, für ihn ein Thema sei. Vor allem aber, dass die Preise steigen und er sich schon jetzt und wohl auch in Zukunft weniger leisten kann (Eltern sind Mittelstandswürste wie ich). Letztendlich ging es ihm um eine diffuse Zukunftsangst. Nachgefragt, ob er die Grünen gewählt hat, meinte er "Nein, die sind viel zu grün, die haben nur das eine Thema" (AfD hat er aber nicht gewählt).

tandem65 11.06.2024 09:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1747957)
Nachgefragt, ob er die Grünen gewählt hat, meinte er "Nein, die sind viel zu grün, die haben nur das eine Thema" (AfD hat er aber nicht gewählt).

Welches ist das eine Thema?
Zukunftsfähige Wirtschaft?

keko# 11.06.2024 09:22

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1747958)
Welches ist das eine Thema?
Zukunftsfähige Wirtschaft?

Nein, das Klima

tandem65 11.06.2024 09:40

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1747959)
Nein, das Klima

Da fürchte ich hat er sich nicht gut informiert. Das ist das einzige Thema das konkurrierende Parteien den Grünen zuschreiben.
Hast Du ihm da widersprochen?

sabine-g 11.06.2024 09:46

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1747962)
Da fürchte ich hat er sich nicht gut informiert. Das ist das einzige Thema das konkurrierende Parteien den Grünen zuschreiben.
Hast Du ihm da widersprochen?

ne.
Die Grünen haben halt Scheiße gebaut. Mit ihrem Heizungsgesetzversuch und ein paar anderen Sachen.
Die Kids bekommen die Aufregung bei den Eltern mit und wählen dann was anderes.
Außerdem (ich weiß das ist jetzt vielleicht unpassend aber ...) wenn ich mir so die Grünenchefin anschaue, dann sehe ich nicht unbedingt gelebte Kompetenz sondern eher was anderes.

sybenwurz 11.06.2024 09:51

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1747858)
Nicht nur die Aktivierung von Nichtwählern ging für die Grünen nach hinten los, auch die Hoffnung bei jungen und sehr jungen Wählern zu punkten klappte nicht. Die wählen für viele überraschend die AFD.

Man sollte dabei bedenken, und das haben sie wohl nicht, dass sie damit genau die Generation aktiviert haben, die wahrscheinlich am meisten unter Corona gelitten hat, gleichzeitig sicherlich nicht die am wenigsten empfängliche Gruppe für Rattenfänger ist...:-((

keko# 11.06.2024 09:54

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1747962)
Da fürchte ich hat er sich nicht gut informiert. Das ist das einzige Thema das konkurrierende Parteien den Grünen zuschreiben.
Hast Du ihm da widersprochen?

Was soll ich ihm da widersprechen? Glaubst du, ein 17 jähriger Gymnasiast weiß nicht, dass der Klimwandel uns alle betrifft?

JENS-KLEVE 11.06.2024 10:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747953)
Ja. Ich denke, Du hast Du schon einen Punkt. Aber was bedeutet "sich mehr Mühe geben" um die junge Wählerschaft?

Medienexperten sagten bereits vor der Europawahl, dass die AfD vor allem über Tiktok die jungen Menschen anspricht. Die Kurzvideos der AfD-Bundestagsfraktion erreichen im Durchschnitt 430.000 Menschen – pro Video! Bei Youtube erreicht die AfD 45.000 Menschen pro Video, während die Klickzahlen bei der SPD auf dem Niveau von triathlon-szene liegen. Die AfD liegt bei der Ansprache junger Menschen klar vorne und setzt dort ihre Themen – ungestört durch Faktenchecks und kritische Redaktionen.

Die AFD gibt sich sehr viel Mühe. Bei erwachsenen Menschen und Jugendlichen. Sie machen das was andere Parteien machen und zusätzlich bringen sie sehr viel persönlichen Einsatz. Im Internet auf sämtlichen Plattformen und in allen Kommentarspalten, aber auch persönlich unermüdlich. Populisten haben dann natürlich den Vorteil, dass sie populäre Meinungen und Themen aufgreifen und einfache populäre Lösungen parat haben. Aber auch andere Parteien haben bewiesen, dass man junge Wähler erreichen kann. Volt, FDP und Linke nenne ich da mal als Beispiele. Die SPD sehe ich da nicht.

TriVet 11.06.2024 10:13

Vielleicht geht es uns ja auch bald wie in Frankreich und es gibt vorgezogene Neuwahlen (ich denke und hoffe allerdings, dass nicht)...

Fehler bei den "etablierten" (leider zählen die Axxlöcher für Deutschland da ja inzwischen auch dazu) Parteien gibt es ja zuhauf, da muss man nicht weit suchen.

keko# 11.06.2024 10:18

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1747970)
Die AFD gibt sich sehr viel Mühe. Bei erwachsenen Menschen und Jugendlichen. Sie machen das was andere Parteien machen und zusätzlich bringen sie sehr viel persönlichen Einsatz. Im Internet auf sämtlichen Plattformen und in allen Kommentarspalten, aber auch persönlich unermüdlich. ...

Da muss ich dir leider zustmmen. Das Konsumverhalten ist auch anders. Alte Leute wie ich schauen analog Tatort und danach eine poltische Talkshow. Junge konsumieren auf eine andere, digitale Art. Die AfD bedient das.

Klugschnacker 11.06.2024 10:18

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1747970)
Populisten haben dann natürlich den Vorteil, dass sie populäre Meinungen und Themen aufgreifen und einfache populäre Lösungen parat haben.

Es sind keine Lösungen.

JENS-KLEVE 11.06.2024 10:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747975)
Es sind keine Lösungen.

“Vermeintliche Lösungen” Du verstehst was ich meine.

qbz 11.06.2024 10:30

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1747952)
Das sind Deine Erfahrungen. Meine Erfahrungen sind da deutlich anders, abgeschoben werden zum großen Teil Menschen die mit den Behörden "zusammenarbeiten" in der Hoffnung nicht abgeschoben zu werden. Die Menschen bei denen es schon ein großes Problem gibt eine eindeutige Identität festzustellen werden nicht abgeschoben. Das sind leider die Menschen, die die Probleme in unserem Land verursachen und da wirkt der "Staat" teilweise recht hilflos / wehrlos. Diese gefühlte Ungerechtigkeit bereitet eine Stimmung gegen alle Menschen mit Migrationshintergrund.

Welcher andere Staat nimmt wegen Straftaten verurteilte Personen auf, die staatenlos sind und wo keine Identitätnachweise existieren? Daraus schliessen zu wollen, die Behörden würden zu wenig Abschiebungen durchführen, finde ich schon etwas unbegründet. Wer Straftaten begeht, die das Asyl verwirken, sich in Haft befindet und wo mit dem Heimatstaat entsprechende Vereinbarungen bestehen, wird abgeschoben.

TriVet 11.06.2024 10:47

Bezüglich Identität hatte ich es schon mal irgendwo geschrieben, aber wie kann es in Zeiten von Gesichtserkennung (Handy!) und Fingerprint allüberall sein, dass jemand nicht identifiziert werden können soll?! :-((

qbz 11.06.2024 10:54

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1747980)
Bezüglich Identität hatte ich es schon mal irgendwo geschrieben, aber wie kann es in Zeiten von Gesichtserkennung (Handy!) und Fingerprint allüberall sein, dass jemand nicht identifiziert werden können soll?! :-((

In DE schon, aber andere Staaten (aner)kennen die Identität nicht. Dann gibt es Regionen der Welt, wo die Menschen wegen ungeklärter staatlicher Verhältnisse aus verschiedenen Gründen als staatenlos gelten.

Schwarzfahrer 11.06.2024 11:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747975)
Es sind keine Lösungen.

Nein, für die großen Probleme kann keiner echte Lösungen anbieten; von Lösungen zu sprechen weckt nur unrealistische Erwartungen. Es geht in einer Regierung darum, mit Entwicklungen, die für die Bevölkerung eine hohe Belastung darstellen (sei es Krieg in der Ukraine, Inflation, Klimawandel, wachsende Finanzierungslücke der Sozialsysteme, Migration, Kriminalität) so umzugehen, daß die Belastung/die Schäden für die Bevölkerung begrenzt oder verringert werden. Dafür bieten die Parteien jeweils verschiedene Ansätze, mit unterschiedlicher Effektivität und unterschiedlichen Nebenwirkungen. Ich habe den Eindruck, bei Wahlen haben diejenigen einen Vorteil, von deren Konzepten die Menschen die geringsten nachteiligen Nebenwirkungen erwarten, nicht unbedingt diejenigen mit den effektivsten Ansätzen. (nur um ein Aspekt von Wahlentscheidungen herauszugreifen).

Bei der Europawahl kommt noch das Problem dazu, daß die meisten nach innenpolitischen Kriterien, nach der Bewertung der Innenpolitik der Parteien wählen, da die Wirksamkeit dieses Parlaments auf europäischer Ebene für viele schwer nachvollziehbar (und tatsächlich relativ gering) ist. Man weiß ja nicht mal bei allen Parteien, zu welcher Fraktion in der EU sie später gehören wird, und die Wahlprogramme der Fraktionen habe ich auch nicht gesehen (eigentlich sollte der Wahlomat auch auf deren Wahlprogramme eingehen, finde ich).

TriBlade 11.06.2024 12:22

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1747985)
In DE schon, aber andere Staaten (aner)kennen die Identität nicht. Dann gibt es Regionen der Welt, wo die Menschen wegen ungeklärter staatlicher Verhältnisse aus verschiedenen Gründen als staatenlos gelten.

Möglicherweise sind das ja Staaten mit denen man ernsthaft ins Gespräch kommen müsste. Es gibt halt einen Trend ständig zu behaupten man habe bestimmte Staatsbürgerschaften und diese werden im Laufe des Verfahrens auch gerne noch mal gewechselt. In diesen Bereich machen wir als Staat eine ganz schlechte Figur und das wird in der Bevölkerung wahrgenommen und verallgemeinert. Das gesamte Asylverfahren bietet zu viele Ansatzpunkte um es ungerechtfertigt auszunutzen und diese müssen geschlossen werden, damit es von allen insbesondere der einheimischen Bevölkerung als gerecht empfunden wird.

keko# 11.06.2024 12:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1747989)
Nein, für die großen Probleme kann keiner echte Lösungen anbieten; von Lösungen zu sprechen weckt nur unrealistische Erwartungen. Es geht in einer Regierung darum, mit Entwicklungen, die für die Bevölkerung eine hohe Belastung darstellen (sei es Krieg in der Ukraine, Inflation, Klimawandel, wachsende Finanzierungslücke der Sozialsysteme, Migration, Kriminalität) so umzugehen, daß die Belastung/die Schäden für die Bevölkerung begrenzt oder verringert werden. ...

Auch eine AfD wird sich daran die Zähne ausbeissen, nichts verbessern und den Zustand für DE nur verschlechtern.
Letztendlich sind das globale Ereignisse, da kommt man nur zusammen gegen an: beim Klima sowieso, bei der Migration müsste man die Zustände in den Ländern ändern (Fluchtursachen) und geopolitisch sind wir laut Bundesminister Lindner eine "Mittelmacht".

tandem65 11.06.2024 13:20

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1747968)
Was soll ich ihm da widersprechen? Glaubst du, ein 17 jähriger Gymnasiast weiß nicht, dass der Klimwandel uns alle betrifft?

Das habe ich doch gar nicht geschrieben.
Du hattest geschrieben seiner Ansicht nach hätten die Grünen nur ein Thema besetzt, dem habe ich entgegnet daß die Grünen auch ganz andere Themen positiv besetzen.
Insofern wäre ihm zu widersprechen daß Sie nur ein Thema besetzen.

hanse987 11.06.2024 13:23

Weil hier die Stärke der AFD auf z.B. TikTok angesprochen wurde. Aus meiner Sicht hat sich die AFD notgedrungen solche Kanäle wir TikTok gesucht bzw sogar suchen müssen, weil sie bei den "normalen" Medien nicht zur Sprache kam. Dass dies jetzt vor allem bei den Jüngeren ein Vorteil ist, ist für die AFD ein sehr netter Bonus.

Siebenschwein 11.06.2024 13:45

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1748019)
Weil hier die Stärke der AFD auf z.B. TikTok angesprochen wurde. Aus meiner Sicht hat sich die AFD notgedrungen solche Kanäle wir TikTok gesucht bzw sogar suchen müssen, weil sie bei den "normalen" Medien nicht zur Sprache kam. Dass dies jetzt vor allem bei den Jüngeren ein Vorteil ist, ist für die AFD ein sehr netter Bonus.

Nein - das ist falsch. Die haben ganz bewusst auf soziale Medien gesetzt, weil in den klassischen Medien ihr Unfug nicht unkommentiert übernommen wurde. Das ist aber eine ganz übliche Vorgehensweise populistischer Strömungen und speziell der Rechten. Man geht dorthin, wo man keinen Widerspruch fürchten muss. Und wenn man doch mal in "Systemmedien" auftritt und Gegewind bekommt, wird sofort Mimimi geschrien, Cancel Culture und Zensur beklagt.


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