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goetzi 20.07.2021 08:39

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1612274)
Gespannt wie sich diese Sache entwickelt: Innenministerium NRW sagt, es habe die DWD Warnungen an alle Kreise und kreisfreien Städte weitergeleitet, konkrete Aktionen müssten vor Ort entschieden werden.

Das dürfte auch eines der Probleme sein. Ein Landrat, der in diesem Fall die Entscheidung evakuiren Ja/Nein treffen muss, fühlt sich doch gar nicht in der Lage dies zu tun. Das sind einfach zu große Entscheidungen für den kleinen Mann auf lokaler Ebene. Somit wird es, trotz vielleicht vorhandenen Warnungen, nur eine Light - Version geben.

El Stupido 20.07.2021 08:47

Zitat:

Zitat von goetzi (Beitrag 1612312)
Das dürfte auch eines der Probleme sein. Ein Landrat, der in diesem Fall die Entscheidung evakuiren Ja/Nein treffen muss, fühlt sich doch gar nicht in der Lage dies zu tun. Das sind einfach zu große Entscheidungen für den kleinen Mann auf lokaler Ebene. Somit wird es, trotz vielleicht vorhandenen Warnungen, nur eine Light - Version geben.

Die Landrät*innen haben aber diverse Fachbereiche unter sich. Einer davon der Bereich "Sicherheit und Ordnung". Und dort angesiedelt ist der (so heißt es hier in RLP) Brand- und Katastrophenschutzinspekteur.
Leider sind diese Personen nicht überall hauptamtliche Kräfte sondern zum Teil nach wie vor im Ehrenamt.

qbz 20.07.2021 08:56

Zitat:

Zitat von TriAlex (Beitrag 1612294)
Ich wohne in Leverkusen, und hier sind auch einige Ortschaften abgesoffen, Wupper, Dhünn und andere Bäche haben den bekannten Verlauf genommen. Bei mir stand das Wasser kurz vor der Tür.

Ich habe die NINA App seit Anbeginn, und KEINE Warnung für meine Region erhalten.....

Die Umsetzung in regionale Warnungen, Hinweise und Anweisungen (wie Evakuierung) erfolgt durch die Landkreise. Wenn die jetzt nicht bei Nina App oder XY-App mitmachen, werden ihre Hinweise und Anweisungen auch nicht in die Warnapp eingespeist, sofern sie überhaupt rechtzeitig präventiv handeln und etwas vorher anweisen.

Zitat:

"Was sie aus den überregionalen Warnungen der Meteorologen und der europäischen Hochwasserwarnung machten, lag in der Hand der Bundesländer, der Landräte und ihrer Krisenstäbe. Dort hätte die Übersetzungsleistung stattfinden müssen, die wohl kaum ein Bürger selbst leisten kann: dass mutmaßlich keine deutsche Kommune eine Infrastruktur hat, die für 200 Liter Regen ausgelegt ist. Dass die Böden bereits von zahlreichen Regenfällen gesättigt waren. Dass der starke Dauerregen ein ungewöhnlich großes Gebiet erfassen würde. Dass diese Kombination insbesondere in Hanglagen zur Katastrophe werden kann. Bei den Bürgerinnen und Bürgern in Erftstadt ist diese Bedrohung so nicht angekommen.

Die Apps haben wohl geholfen, doch auch da bieten die deutschen Behörden ein verwirrendes Durcheinander:

* Der DWD betreibt die WarnWetter-App. Sie schickt den Nutzerinnen und Nutzern Unwettermeldungen, die zum Standort des Smartphones passen. Die Behörde gibt dabei aber nur allgemeine Hinweise, wie sich die Bevölkerung verhalten soll, etwa »Türen und Fenster geschlossen« zu halten.

* Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betreibt die Warn-App NINA. Hier können lokale Behörden Meldungen einspeisen und auch Handlungen empfehlen. Das ist jedoch freiwillig für die lokalen Behördenwer sich als Bürger darauf verlässt, könnte sich in gefährlicher Sicherheit wiegen. Dann nämlich, wenn eine Meldung ausbleibt, nicht, weil es keine Gefahr gibt, sondern weil die entsprechende Behörde sich schlicht dagegen entschieden hat, mitzumachen.

* Nach demselben Prinzip funktioniert die KATWARN-App, die das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme entwickelt hat.

Alle drei Systeme laufen parallel, es gibt weder Meldepflichten noch Koordination – und es könnte auch noch weitere Kanäle geben, wie das BBK auf Anfrage mitteilt. »Über die in den betroffenen Gebieten vorhandenen Warnmitteln oder deren Einsatz« habe man keine »detaillierte Übersicht«, schreibt das Amt. ......"
https://www.spiegel.de/panorama/gese...d-97c6270a7940

Mir scheint bei den vielen Toten und Verletzten offensichtlich, dass der Katastrophenschutz nicht ausreichend gut funktioniert hat und für die Zukunft stark verbessert werden muss. Damit meine ich ausdrücklich nicht die Feuerwehren und alle anderen Helfer, welche in der Gefahrenlage bzw. in der Katastrophe selbst bestimmt überall ihr Bestes gegeben haben.

TTTom 20.07.2021 09:08

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1612313)
Leider sind diese Personen nicht überall hauptamtliche Kräfte sondern zum Teil nach wie vor im Ehrenamt.

Das ist außerhalb der wirklich richtig großen Landkreise der absolute Regelfall. Zumindest hier in Bayern.

Edit: in Bayern ist sogar die gesetzliche Regelung für den Kreisbrandrat und Kreisbrandinspektor "ehrenamtlich".

goetzi 20.07.2021 09:09

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1612313)
Die Landrät*innen haben aber diverse Fachbereiche unter sich. Einer davon der Bereich "Sicherheit und Ordnung". Und dort angesiedelt ist der (so heißt es hier in RLP) Brand- und Katastrophenschutzinspekteur.
Leider sind diese Personen nicht überall hauptamtliche Kräfte sondern zum Teil nach wie vor im Ehrenamt.

Die tatsächlichen Entscheidungsträger sind in der Struktur dermaßen weit unten angesiedelt, dass sie diese Entscheidung trotz vielleicht guter Ausbildung im Bereich Risikobeurteilung nicht treffen wollen. Es sind auf Kreisebene Leute wie Du und Ich die in diesem Fall über eine Evakuierung entscheiden. Ich bin der Meinung, dass soetwas durch ein wesentlich höheres Amt vorgegeben werden muss.

JENS-KLEVE 20.07.2021 11:23

Mit den Sirenen läuft jedenfalls nicht optimal . Pressekonferenz 19.7.

https://fb.watch/v/5l0sAuAya/

Oder

https://twitter.com/TiloJung/status/1417103735457783813

merz 20.07.2021 16:23

Eine Darstellung eines Insiders Rettungsdienste

https://twitter.com/narkosedoc/statu...64869660364806


m.

El Stupido 21.07.2021 08:31

Und als wenn die Lage für die Menschen in den betroffenen Gebieten nicht schwer genug wäre: Querdenker*innen versuchen, die Lage für sich zu nutzen:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...rophe-100.html

Schwarzfahrer 21.07.2021 09:09

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1612620)
Und als wenn die Lage für die Menschen in den betroffenen Gebieten nicht schwer genug wäre: Querdenker*innen versuchen, die Lage für sich zu nutzen:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...rophe-100.html

Und als wenn die Lage für die Menschen in den betroffenen Gebieten nicht schwer genug wäre: Helfer werden jetzt nach Gesinnung selektiert? Lieber keine Hilfe, als von den Falschen? Klingt doch nach Kindergarten: Peter war gestern böse, heute darf er nicht mitspielen. Und dann beklagen manche "die Spaltung" der Gesellschaft...:(

El Stupido 21.07.2021 09:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1612626)
Und als wenn die Lage für die Menschen in den betroffenen Gebieten nicht schwer genug wäre: Helfer werden jetzt nach Gesinnung selektiert? Lieber keine Hilfe, als von den Falschen? Klingt doch nach Kindergarten: Peter war gestern böse, heute darf er nicht mitspielen. Und dann beklagen manche "die Spaltung" der Gesellschaft...:(

Hast du den Artikel gelesen?

Auszugsweise:

Zitat:

(...)Dass Einsatzkräfte von Feuerwehr oder Technischem Hilfswerk THW aktuell nicht überall sein können, kommt dem "Volkslehrer" offenbar gelegen: "Das ist großartig, weil wir damit endlich in die Selbstverantwortung kommen. Und zeigen können, dass wir diese ganzen BRD-Organisationen gar nicht brauchen", sagt er in einem der Videos.(...)"Das ist eine gefährliche Melange. Frustration, Enttäuschung und Trauer der Menschen wird politisch aufgeladen für eigene Ziele."(...)Zwischendrin verbreitet er Posts mit Überschriften wie "Merkel wurde gewarnt und ließ über 150 Deutsche ertrinken". In einem Video, das er teilt, ist von "vorsätzlichem Staatsversagen" die Rede. Sozialpsychologin Lamberty sieht in solchen Äußerungen Ansätze von Verschwörungsideologien, die derzeit vielfach in Social-Media-Kanälen kursierten: "Es findet ein klares Framing statt, nämlich dass die Flutkatastrophe kein Zufall sein könne."(...)
Im Radio war gestern auch die Sprache von gezielten Falschinformationen per Lautsprecherdursagen durch Querdenker*innen.

JENS-KLEVE 21.07.2021 09:40

Die Frage ist halt wie extrem sie sind und wo man die Grenze ziehen will. Natürlich keiner die Wehrsportgruppe der NPD mit Hitler Tattoos oder Verschwörungstheoretiker auf Missionierung haben. Die Bauern, freiwillige Feuerwehr, und Besitzer von schweren Baumaschinen sind aber auch nicht die hochgelobten Grünenwähler. Gerade auf dem Land geht es oft konservativ zu, aber genau diese konservativen Netzwerke packen oft an. In vielen Orten sind gar keine offiziellen Fahrzeuge unterwegs, da läuft alles über Traktoren und Bagger von Privatleuten. Ich bin mir nichtmal sicher, ob die ihren Diesel ersetzt bekommen. Elektrisch fahren die übrigens auch nicht. Wenn ich mir die Jungs in meiner Gegend angucke, die würden bei ihrer Sprache und ihren Ansichten in diesem Forum auch schnell irgendwelchen bösen Szenen zugeordnet werden.Die meisten davon sind aber absolut korrekt. Meine Tochter und ihr Freund sind in ihren Freundeskreisen nur mit Landjungs unterwegs. Die kriegen alles organisiert, aber wenn es um Politik geht… alles Stammtischniveau.

Will man jetzt also im Katastrophengebiet verkünden: Bitte nur noch politisch korrekte Helfer! Vegan muss nicht unbedingt, aber Klimafreundliche Gesinnung, gegen Tempolimits, gegen Verbrenner, Gendersprache, ZeroCovid Haltung und Vermeidung aller problematischer Begriffe der Alltagssprache sind Voraussetzung zum Helfen! Hoppla, dann wird es leer fürchte ich.

deralexxx 21.07.2021 10:04

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1612639)
Die Frage ist halt wie extrem sie sind und wo man die Grenze ziehen will. Natürlich keiner die Wehrsportgruppe der NPD mit Hitler Tattoos oder Verschwörungstheoretiker auf Missionierung haben.

[...]

Das sind Verschwörungstheoretiker auf Missionierung. Siehe deren Aufrufe zur Sabotage auf den Impfbus und vieles mehr.

Mo77 21.07.2021 10:10

Sehe das auch differenziert.
Gewerbemäßige Akteure haben da nicht zu arbeiten.
Die Bevölkerung dort muss anpacken - da gibt es für mich kein links rechts oben und unten.
Wenn jemand selbstlos Helfen will - OK
Wenn jemand aus der Motivation hilft um aggressiv zu missionieren finde ich es nicht gut (man muss da aufpassen um Glaubensgemeinschaften nicht moralisch auszuschließen)

Matthias75 21.07.2021 10:10

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1612639)
Die Frage ist halt wie extrem sie sind und wo man die Grenze ziehen will. Natürlich keiner die Wehrsportgruppe der NPD mit Hitler Tattoos oder Verschwörungstheoretiker auf Missionierung haben. Die Bauern, freiwillige Feuerwehr, und Besitzer von schweren Baumaschinen sind aber auch nicht die hochgelobten Grünenwähler. Gerade auf dem Land geht es oft konservativ zu, aber genau diese konservativen Netzwerke packen oft an. In vielen Orten sind gar keine offiziellen Fahrzeuge unterwegs, da läuft alles über Traktoren und Bagger von Privatleuten. Ich bin mir nichtmal sicher, ob die ihren Diesel ersetzt bekommen. Elektrisch fahren die übrigens auch nicht. Wenn ich mir die Jungs in meiner Gegend angucke, die würden bei ihrer Sprache und ihren Ansichten in diesem Forum auch schnell irgendwelchen bösen Szenen zugeordnet werden.Die meisten davon sind aber absolut korrekt. Meine Tochter und ihr Freund sind in ihren Freundeskreisen nur mit Landjungs unterwegs. Die kriegen alles organisiert, aber wenn es um Politik geht… alles Stammtischniveau.

Will man jetzt also im Katastrophengebiet verkünden: Bitte nur noch politisch korrekte Helfer! Vegan muss nicht unbedingt, aber Klimafreundliche Gesinnung, gegen Tempolimits, gegen Verbrenner, Gendersprache, ZeroCovid Haltung und Vermeidung aller problematischer Begriffe der Alltagssprache sind Voraussetzung zum Helfen! Hoppla, dann wird es leer fürchte ich.

Der Unterschied dürfte sein, dass diese Landjungs (und -mädels) wirklich anpacken und auch dazu in der Lage sind, weil sie, wie du auch schreibst, vor Ort alles organisiert bekommen. Man kennt sich, man weiß schnell, wer was benötigt und bei wem man was bekommen kann. Da wird sicher auch auf „die da oben“ geschimpft, in erster Linie wird aber angepackt.

Wenn Vertreter bestimmter politischer Richtungen offensichtlich planlos und ohne Kontakt zu Personen vor Ort ins Krisengebiet reisen und das wichtigste die Darstellung in den sozialen Medien ist, hätte ich Zweifel, on diese Personen wirklich helfen können und wollen.

M.

JENS-KLEVE 21.07.2021 10:20

Da gebe ich euch Recht:Blumen:

noam 21.07.2021 10:20

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1612651)
Wenn Vertreter bestimmter politischer Richtungen offensichtlich planlos und ohne Kontakt zu Personen vor Ort ins Krisengebiet reisen und das wichtigste die Darstellung in den sozialen Medien ist, hätte ich Zweifel, on diese Personen wirklich helfen können und wollen.

M.

Also meinst du so Leute wie Laschet, Merkel, Scholz und co?

deralexxx 21.07.2021 10:27

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1612658)
Also meinst du so Leute wie Laschet, Merkel, Scholz und co?

Es wurde doch schön ausgeführt, wer gemeint ist, dein Einwurf zieht doch nur darauf ab zu provozieren.

aequitas 21.07.2021 10:31

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1612651)
Der Unterschied dürfte sein, dass diese Landjungs (und -mädels) wirklich anpacken und auch dazu in der Lage sind, weil sie, wie du auch schreibst, vor Ort alles organisiert bekommen. Man kennt sich, man weiß schnell, wer was benötigt und bei wem man was bekommen kann. Da wird sicher auch auf „die da oben“ geschimpft, in erster Linie wird aber angepackt.

Wenn Vertreter bestimmter politischer Richtungen offensichtlich planlos und ohne Kontakt zu Personen vor Ort ins Krisengebiet reisen und das wichtigste die Darstellung in den sozialen Medien ist, hätte ich Zweifel, on diese Personen wirklich helfen können und wollen.

Es ist zumindest eine Taktik, die die NPD vor einigen Jahren auch viel in "Ostdeutschland" angewendet hat: Sozialberatung für Arbeitslose, Alleinerziehende, Familien, sonstige Unterstützungen etc. Einfach, da das staatliche Netz an Hilfsorganisationen und -angeboten in bestimmten Gegenden dünn ist.

Im konkreten Fall wird wohl jedoch wenig Hilfe geleistet. Aber auch falls es erfolgreiche Hilfe wäre, dann ist es durchaus etwas, das angesprochen werden muss: einerseits, um entsprechende Angebote und Organisationen auszubauen und andererseits, um mögliche politische Entwicklungen zu beobachten, da diese im Fall von NPD, Dritter Weg o. ä. schnell zu anderen Problemen führen kann (s. bspw. aktuelle Recherche zu den Hammerskins).

El Stupido 21.07.2021 12:06

Weitere Infos in der zuvor schon beschriebenen Sache:

Zitat:

(...)Der Satz fällt völlig zusammenhanglos im Videostream direkt aus der selbst ernannten Kommandozentrale: "Hier ist maskenbefreite Zone!"

Es ist ein als Antisemit bekannter Angehöriger der "Gelbwesten Berlin", der diesen Satz spricht.(...)Am Dienstag musste die Polizei Koblenz auf Twitter eine Warnung absetzen: "Fahrzeuge mit Lautsprechern, die polizeilichen Einsatzfahrzeugen ähneln, verbreiten die Falschmeldung, dass Polizei- und Rettungskräfte die Anzahl der Einsatzkräfte reduzieren. Wir sind ununterbrochen da!"(...)Der Mann hatte unter anderem behauptet, dass die Flutkatastrophe auch durch gezielte Wettermanipulationen ausgelöst worden sein könnte.(...)Manche dort sind tief abgerutscht in die Verschwörungswelten von "QAnon": In der örtlichen "Eltern stehen auf"-Gruppe Eifel/Trier wurde am Sonntag ein Beitrag zum möglichen Hintergrund des Hochwassers geteilt: Es könnte dazu gedient haben, den früheren Regierungsbunker in der Stadt zu fluten, um Beweise zu vernichten. Die Administratorin hängt offenbar selbst "QAnon" an. Dort herrscht der absurde Glaube, in Bunkern würden Kinder festgehalten.(...)

noam 21.07.2021 12:23

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1612659)
Es wurde doch schön ausgeführt, wer gemeint ist, dein Einwurf zieht doch nur darauf ab zu provozieren.

Nein. Es soll nur vor Augen führen, dass es nicht Radikalen oder Verschwörungstheoretikern auf Missionierung vorbehalten ist in Krisen neue Potentiale zu erreichen und zu mobilisieren, sondern dass es politischer Alltag ist. Ob etwas richtig oder falsch ist, sollte eine inhaltliche Frage und keine ideologische sein. Wenn die Motivation vorrangig ist zu helfen, sollte es möglich sein dass man Ideologie zur Seite wischt und Nazi und Punk nebeneinander Dreck schaufeln.

Laschet hat doch durch sein unmögliches Verhalten bei der Rede Steinmeiers und seinen kläglichen Rechtfertigungsversuchen deutlich gemacht, dass es ihm um kaum mehr als einen politischen Pflichtbesuch im Wahlkampf handelt.

Eine Karre Sxhutt ist eine Karre Schutt. Dass es darüber möglich scheint für Radikale aller Coleur auf Stimmenfang zu gehen, ist ja das eigentliche Politikversagen, in dem man eben die Bedürfnisse der „einfachen Menschen“ durch Sparmaßnahmen im sozialen und präventiven vernachlässigt hat.

abc1971 21.07.2021 12:55

Als Erftstädter Bürger (der im übrigen glücklicherweise selbst nicht vom Hochwasser betroffen ist) kommt mir die aktuelle Diskussion hier fast schon zynisch vor.

noam 21.07.2021 14:25

https://add.rlp.de/de/themen/foerder...p5gFJFX-1NAB3c



Soviel zur unbürokratisch Hilfe. Hilfe gibt es aus dem Landestopf nur, wenn man Elementarschäden nicht versicherbar waren.


Spannende Einstellung. Also derjenige der bewusst seinen Wohnsitz da nimmt, wo es zu Überflutungen kommen kann ( denn nur da schließen Versicherungen das Risiko Elementarversicherung aus), dem wird staatlich geholfen. Derjenige der sich aus wirtschaftlichen Gründen keine Elementarversicherung leisten kann ( da diese in potentiellen Risikogebieten naturgemäß teuer ist) aber aufgrund sozialer Zwänge ( Familie / Arbeit / oä) vor dem selben Problem steht, steht alleine da?

Entweder hilft man allen oder niemanden. Hier Leute ungleich zu behandelt, ist obzön.

deralexxx 21.07.2021 14:34

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1612722)
Nein. Es soll nur vor Augen führen, dass es nicht Radikalen oder Verschwörungstheoretikern auf Missionierung vorbehalten ist in Krisen neue Potentiale zu erreichen und zu mobilisieren, sondern dass es politischer Alltag ist. Ob etwas richtig oder falsch ist, sollte eine inhaltliche Frage und keine ideologische sein. Wenn die Motivation vorrangig ist zu helfen, sollte es möglich sein dass man Ideologie zur Seite wischt und Nazi und Punk nebeneinander Dreck schaufeln.

Laschet hat doch durch sein unmögliches Verhalten bei der Rede Steinmeiers und seinen kläglichen Rechtfertigungsversuchen deutlich gemacht, dass es ihm um kaum mehr als einen politischen Pflichtbesuch im Wahlkampf handelt.

Eine Karre Sxhutt ist eine Karre Schutt. Dass es darüber möglich scheint für Radikale aller Coleur auf Stimmenfang zu gehen, ist ja das eigentliche Politikversagen, in dem man eben die Bedürfnisse der „einfachen Menschen“ durch Sparmaßnahmen im sozialen und präventiven vernachlässigt hat.


Laschet Qualität in der Krise wurde hier ja beleuchtet, trotzdem hatte er, wie Merkel Scholz und Dreier qua Amt einen guten Grund dort zu sein. Das in den selben Topf wie Die Quer- und Leerdenker zu werfen kann ich nicht nachvollziehen. Man kann beides auf seine Art kritisieren, aber das ist nichtmal ein Apfel Birnen Vergleich.

deralexxx 21.07.2021 14:39

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1612762)
https://add.rlp.de/de/themen/foerder...p5gFJFX-1NAB3c



Soviel zur unbürokratisch Hilfe. Hilfe gibt es aus dem Landestopf nur, wenn man Elementarschäden nicht versicherbar waren.


Spannende Einstellung. Also derjenige der bewusst seinen Wohnsitz da nimmt, wo es zu Überflutungen kommen kann ( denn nur da schließen Versicherungen das Risiko Elementarversicherung aus), dem wird staatlich geholfen. Derjenige der sich aus wirtschaftlichen Gründen keine Elementarversicherung leisten kann ( da diese in potentiellen Risikogebieten naturgemäß teuer ist) aber aufgrund sozialer Zwänge ( Familie / Arbeit / oä) vor dem selben Problem steht, steht alleine da?

Entweder hilft man allen oder niemanden. Hier Leute ungleich zu behandelt, ist obzön.

Achtung mit Absicht provokante Thesen: gehört es nicht zu. Lebensrisiko Wenn man sich dort nieder lässt? Die hätten sich ja selbst versichern können oder schützen können, warum soll ich mich jetzt einschränken (über Steuergelder die ja irgendwo her kommen)?

War es nicht Armin Laschet der vor einigen Jahren für solche Fälle die Möglichkeit der öffentlichen Hand zu helfen eingeschränkt hat?

Ich bin (wie auch bei anderen Themen) für das Solidarsystem, kacke das die keine Versicherung haben, die haben jetzt Schicksalsschläge und brauchen hilfe, also helfen wir alle, danach muss reflektiert werden, wie man das verhindert (Pflichtversicherung wie bei Feuer?)

El Stupido 21.07.2021 14:40

Mit der Ungleichbehandlung da bin ich bei dir :Blumen:

Zu Bedenken geben will ich aber einen Punkt. Wenn du schreibst "Also derjenige der bewusst seinen Wohnsitz da nimmt, wo es zu Überflutungen kommen kann" ist das stark verinfacht. Nicht jede*r hat da selbst neu gebaut oder gekauft. Viele Häuser waren und sind Familienbesitz in der zweiten, dritten oder vierten Generation. Ist doch nachvollziehbar, dass die Häuser übernommen wurden.
(Im übrigen sind nicht nur stark von Flut gefährdete Gebiete nicht versicherbar gegen Elementarschäden. Dort wo es zu Hangrutschen etc. kommen kann ist dies auch so).

Hafu 21.07.2021 17:03

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1612762)
... Derjenige der sich aus wirtschaftlichen Gründen keine Elementarversicherung leisten kann ( da diese in potentiellen Risikogebieten naturgemäß teuer ist) ...

Ist das wirklich so?

Nach meiner Kenntnis von (westdeutschen) Versicherungen gibt es bei der Elementarversicherung keine gravierenden Unterschiede in der Beitragshöhe in Abhängigkeit vom Schadensrisiko.

Überall dort, wo ein relevantes Schadenrisiko besteht, d.h. es schon zu gravierenden Überflutungen gekommen ist, werden komplette Elementarversicherungen überhaupt nicht mehr angeboten.

Unser Haus war noch nie überflutet, steht aber in einer von Überflutungen mehrfach betroffenen Ortschaft, so dass es sich überhaupt nicht mehr gegen Überflutung versichern lässt (so wie alle Häuser hier).

Wir hatten bis vor ein paar Jahren eine Wohngebäudeversicherung gegen Sturm- und Hagelschäden sowie gegen Feuer, aber nach reiflicher Überlegung habe ich sie dann gekündigt: weder ein Sturmschaden, noch ein Feuer und erst recht keine kaputten Fenster oder Ziegel durch extremen Hagel würden unsere Familie existenziell bedrohen und meiner Meinung nach müssen nur solche Risiken zwingend versichert werden.

Das schlimmste bei einem Feuer oder wenn ein Sturm Bäume umbläst, die unser Haus beschädigen wären Personenschäden und dagegen hilft keine Versicherung. Jeglicher Sachschaden ist (für uns) sekundär und kann irgendwie geschultert werden. Ich würde selbstverständlich auch nicht erwarten, dass nach einem Feuer der Staat mir aus Steuergeldern den entstandenen Schaden ersetzt, sonderen habe stattdessen mit (smarten) Rauchmeldern überall im Haus versucht, dieses Risiko in Eigenverantwortung zu minimieren.

aequitas 21.07.2021 17:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1612800)
Das schlimmste bei einem Feuer oder wenn ein Sturm Bäume umbläst, die unser Haus beschädigen wären Personenschäden und dagegen hilft keine Versicherung. Jeglicher Sachschaden ist (für uns) sekundär und kann irgendwie geschultert werden. Ich würde selbstverständlich auch nicht erwarten, dass nach einem Feuer der Staat mir aus Steuergeldern den entstandenen Schaden ersetzt, sonderen habe stattdessen mit (smarten) Rauchmeldern überall im Haus versucht, dieses Risiko in Eigenverantwortung zu minimieren.

Und gerade in Hochwassergebieten stellt sich dann durchaus die Frage, inwiefern dafür ein staatlicher Notfall-Fonds geschaffen werden soll, da dadurch falsche Anreize zum Hausbau in "Risikogebieten" gesetzt werden.

Der Staat kann und darf nicht alles regeln und ebenso nicht alle Risiken absichern.

El Stupido 21.07.2021 17:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1612800)
(...)
Wir hatten bis vor ein paar Jahren eine Wohngebäudeversicherung gegen Sturm- und Hagelschäden sowie gegen Feuer, aber nach reiflicher Überlegung habe ich sie dann gekündigt: weder ein Sturmschaden, noch ein Feuer und erst recht keine kaputten Fenster oder Ziegel durch extremen Hagel würden unsere Familie existenziell bedrohen und meiner Meinung nach müssen nur solche Risiken zwingend versichert werden.
(...)

In der Regel ist es doch so, dass man im gewerblichen Bereich gewisse Einzelrisiken versichern kann. In der Standard-Wohngebäudeversicherung ist es normalerweise aber das Gesamtpaket Sturm (Hagel) / Brand / Leitungswasser.
Bei Rohrbruch würde die Gebäudeversicherung also auch zahlen.
Zudem ist der Neuwert versichert, nicht der Zeitwert.

Käme es zu einem Totalschaden (Daumen sind gedrückt, dass es nicht so kommt) nach Brand (und schnell ist durch Rauch / Russ ein großer Teil des Hauses unbewohnbar auch wenn es "nur" in einem Raum gebrannt hat. Hinzu kommen evtl. Löschwasserschäden) wäre das für dich nicht existenziell und du könntest vom Ersparten ein neues Eigenheim für die Familie zahlen?

Ich würde mir das überlegen, Wohngebäude- und ggfs. auch Hausratversicherung einzusparen.

Hafu 21.07.2021 17:57

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1612804)
Und gerade in Hochwassergebieten stellt sich dann durchaus die Frage, inwiefern dafür ein staatlicher Notfall-Fonds geschaffen werden soll, da dadurch falsche Anreize zum Hausbau in "Risikogebieten" gesetzt werden.

Der Staat kann und darf nicht alles regeln und ebenso nicht alle Risiken absichern.

Der Meinung bin ich grundsätzlich auch, zumal Deutschland ja im Kern ein reiches Land ist und es sehr viele Menschen gibt (gerade unter den Immobilienbesitzern), die durchaus in der Lage sind, Schäden selbst zu bezahlen (auch wenn das weh tut).

In Bayern wurde vom Finanzminister Söder ein entsprechendes Gesetz (noch unter der Regierung Seehofer) auf den Weg gebracht, das ab 1.Juli 2019 wirksam ist.
Allerdings ist jetzt aktuell Wahlkampf, der Ministerpräsident Söder hat offensichtlich vergessen, was er ein paar Jahre vorher beschlossen hat und "unbürokratische Fluthilfen" an möglichst viele von der Katastrophe Betroffenen können natürlich helfen, Stimmen zu sichern
und sie können auch verhindern, dass allzu genau hingesehen wird, wo der Staat in seinen ureigensten Aufgabengebieten, nämlich bei der Weitergabe von Katastrophenwarnungen, bei der ungebremsten Flächenversiegelung und damit Steigerung von Überflutungsrisiken und beim vorbeugenden Hochwasserschutz Fehler gemacht hat.

Matthias75 21.07.2021 17:58

Ich denke, viele haben beim Kauf nicht auf dem Schirm, dass sie ein Haus in einem Risikogebiet erwerben und/oder dass sie keine Elementarversicherung bekommen könnten. Um die Versicherung kümmert man sich ja selten vor dem Kauf/Einzug ins neue Heim. Ob der Vorbesitzer oder der Makler vorher 100% ehrlich und offen waren ist dann auch nochmal ein Thema. Im Zweifel kann man Aussagen wie „Ja, da unten im Ort standen mal ein paar Häuser unter Wasser.“ auch nicht entsprechend einordnen, hinsichtlich des tatsächlichen Risikos und auch hinsichtlich der Bedeutung für die Versicherungen.

Zudem ist es doch etwas anderes, ob man damit rechnet, dass mal der Keller vollläuft oder dass mit einem Mal das halbe Haus weg ist. Der eine oder andere wird sich schon des Risikos eines vollgelaufenen Kellers bewusst gewesen sein und in irgendeiner Weise entsprechende Vorsorge getroffen haben. Mit Schäden in der jetzt aufgetretenen Größenordnung wird vermutlich keiner gerechnet haben.

M.

Hafu 21.07.2021 18:12

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1612809)
...
Käme es zu einem Totalschaden (Daumen sind gedrückt, dass es nicht so kommt) nach Brand (und schnell ist durch Rauch / Russ ein großer Teil des Hauses unbewohnbar auch wenn es "nur" in einem Raum gebrannt hat. Hinzu kommen evtl. Löschwasserschäden) wäre das für dich nicht existenziell und du könntest vom Ersparten ein neues Eigenheim für die Familie zahlen?

Ich würde mir das überlegen, Wohngebäude- und ggfs. auch Hausratversicherung einzusparen.

Ich habe es mir ja sehr genau überlegt und würde meine Entscheidung auch nicht als allgemeine Richtlinie verstehen (Solange noch Hypotheken auf einer Immobilie liegen gäbe es selbstverständlich keinen Entscheidungsspielraum) . Ich habe auch keine Risikolebensversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung, die bei vielen Familien für den Hauptverdiener durchaus Sinn machen würde, aber da meine Frau Pensionsansprüche hat und kaum weniger verdient als ich, macht das bei uns im speziellen Fall auch keinen Sinn.

Jede Versicherung ist letztlich eine Wette des Versicherungsnehmers gegen die Versicherung und die Höhe der Prämien ist stets so bemessen, dass in der überwiegenden Mehrzahl der Versicherungen, diese Wette vom Versicherungsnehmer verloren wird, sonst würden Versicherungen und Rückversicherer nicht Jahr für Jahr so hohe Gewinne erzielen. (Gebe aber zu, dass das hier etwas offtopic wird)

dr_big 21.07.2021 18:24

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1612804)
Und gerade in Hochwassergebieten stellt sich dann durchaus die Frage, inwiefern dafür ein staatlicher Notfall-Fonds geschaffen werden soll, da dadurch falsche Anreize zum Hausbau in "Risikogebieten" gesetzt werden.

Man kann nicht einfach bauen wo man will, sondern dort, wo die Gemeinde Bauland ausweist. Es liegt also an der Gemeinde, Hochwasserzonen nicht als Bauland auszuweisen.

sybenwurz 21.07.2021 22:19

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1612804)
Und gerade in Hochwassergebieten stellt sich dann durchaus die Frage, inwiefern dafür ein staatlicher Notfall-Fonds geschaffen werden soll, da dadurch falsche Anreize zum Hausbau in "Risikogebieten" gesetzt werden.

Wir wärs dann, diese Risikogebiete gar nicht erst in Bauland umzuwandeln?
Darauf wird mal nwohl in Zukunft n bissl stärker achten müssen...

Davon abgesehn stössts mir im ersten Moment auch n bissl auf, dass die einen ohne Versicherung entschädigt werden (sollen) und die andern nicht.
Aber dann überleg ich mir, wieso meine Habe zukünftig versichern, wenn ich mir die Versicherung auch sparen kann, weil der Staat ja im Extremfall eh in die Bresche springen wird?

sybenwurz 21.07.2021 22:29

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1612811)
...die durchaus in der Lage sind, Schäden selbst zu bezahlen (auch wenn das weh tut)...

Das mit dem Wehtun muss man dann natürlich auch erstmal relativieren.
Früher, wenn man zu meiner Kindheit mal n haus gebaut hat, wurde halt n paar Jahre nicht in Urlaub gefahren.
Meine erste Vermieterin nachdem ich bei meinen Eltern ausgezogen war, hat mit ihrem Mann eine Firma aufgezogen und dreissig Jahre lang dafür geschufftet, ehe sie sich das erste Mal getrauten, wieder Urlaub zu machen. Vielleicht ein Extrembeispiel, aber zwischen dem, was wir heute als unzumutbare Härte oder 'wehtun' bezeichnen würden und was früher mehr normal denn die Ausnahme war, liegen imho Welten.
Ein Punkt ist halt auch wie du sagst, ob noch Hypotheken auf Haus oder Grund sind und wie lange man selbst noch 'ranschaffen' kann.
Mit 60 braucht man wohl, wenn man nicht dick sechsstellig aufm Taschengeldkonto liegen hat, nimmer bei Null anfangen, die Bank wird ohne grosse Anzeichen von Bedauern den Kopf schütteln, und generell ist die Frage, ob man, wenn man das nötige Kleingeld aufm Konto hat, ein zweites Mal das Risiko eingehen will, Wohneigentum in nem Risikogebiet zu schaffen...

deralexxx 21.07.2021 22:48

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1612849)
Wir wärs dann, diese Risikogebiete gar nicht erst in Bauland umzuwandeln?
Darauf wird mal nwohl in Zukunft n bissl stärker achten müssen...

Ich kann den Ansatz von dir verstehen, aber regelt dann sowas nicht der Preis? Riskierst du es in ein Hochwassergebiet zu gehen ohne Versicherung, ist das eben entsprechen günstig, sofern nicht andere das Grundstück auch wollen.

Gangbarer Mittelweg wäre vllt solche Grundstücke nur als Bauland mit Einschränkungen zu erlauben, z.b. (kein Anspruch auf Vollständigkeit) kein Keller, entsprechend hoher Bausockel, Mauer ums Grundstück oder nicht alles versiegeln usw usw.

Oder man macht die Elementarschäden / Hochwasserversicherung Pflicht für alle Häuser.

Neben dem Versicherungsthema bin ich mal auf die Konsequenzen aus dem Meldefiasko gespannt.

Hier ein Interview von einem von mir geschätzten Experte: https://www.heise.de/hintergrund/Inf...n-6142714.html
Dinge die man wohl verbessern muss sind die Nina / Katharina App, die Vorwarnung über Broadcast (die wir in Deutschland eigentlich schon ewig im Standard haben, aber nie genutzt wurde) und wie solche Warnungen zu formulieren sind das jeder sie auch versteht.

Alles keine wirklich neuen Themen, die Experten warnen und mahnen da schon viel zu lange die Zustände an :-/

merz 21.07.2021 22:54

ich habe heute einem (zugegeben zu extremen Ideen neigend) Kollegen diskutiert ob man solche härtest getroffenen Siedlungen wie Altenahr überhaupt wieder aufbauen sollte.
Es wird wieder passieren und das eher nicht in 50 Jahren und der Schutzaufwand ist vll. nicht vertretbar - also aufgeben? Das war die Position.

(das ist extrem - sagte ich schon)


m.

merz 21.07.2021 22:57

noch kurzer Einwurf.

Cell broadcast (das heute bizarrer Weise die BILD auf Seite 1 Print forderte) ist für kleines Geld realisierbar, muss man nur regeln, wer wirklich maö effektiv die Warnungen absetzt, lokal ist es per Definition - nur eben nicht mehr möglich, wenn die cell gerade buchstäblich angesoffen ist


und man verliert Glaubwürdigkeit, wenn man Laien aufs Test-Knöpfchen drücken lässt, was raus ist ist raus,
siehe: https://en.wikipedia.org/wiki/2018_H..._missile_alert

(das zeigt übrigens auch, dass man die alle anlernen muss, so etwas ernst zu nehme. Das Ereignis in Hawaii löste gottseidank keine Massenpanik aus.)

m.

noam 21.07.2021 23:02

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1612860)
Dinge die man wohl verbessern muss sind die Nina / Katharina App, die Vorwarnung über Broadcast (die wir in Deutschland eigentlich schon ewig im Standard haben, aber nie genutzt wurde) und wie solche Warnungen zu formulieren sind das jeder sie auch versteht.

Alles keine wirklich neuen Themen, die Experten warnen und mahnen da schon viel zu lange die Zustände an :-/

Ist auch Thema vom Lobo

deralexxx 21.07.2021 23:12

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1612863)
noch kurzer Einwurf.

Cell broadcast (das heute bizarrer Weise die BILD auf Seite 1 Print forderte) ist für kleines Geld realisierbar, muss man nur regeln, wer wirklich maö effektiv die Warnungen absetzt, lokal ist es per Definition - nur eben nicht mehr möglich, wenn die cell gerade buchstäblich angesoffen ist


und man verliert Glaubwürdigkeit, wenn man Laien aufs Test-Knöpfchen drücken lässt, was raus ist ist raus,
siehe: https://en.wikipedia.org/wiki/2018_H..._missile_alert

(das zeigt übrigens auch, dass man die alle anlernen muss, so etwas ernst zu nehme. Das Ereignis in Hawaii löste gottseidank keine Massenpanik aus.)

m.

Ja, die Telcos argumentieren wohl das würde viel Geld kosten (die verkaufen lieber SMS stattdessen). Und manche Politiker verweisen auf “das geht wegen Datenschutz nicht”. Was ich nicht nachvollziehen kann, weil der Standard eben gerade aus Datenschutz Sicht gut ist, da es an alle Geräte in der Zelle geschickt wird, man muss keine Daten für Empfänger vorhalten, man kann keinen orten (den man nicht schon vorher über die Zellen orten könnte).

Wikipedia erklärt das System ganz gut: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Cell_Broadcast es hat auch den Charm das es deutlich mehr Personen erreichen kann, z.b. Touristen aus dem Ausland, denn der Standard ist quasi international und die Geräte können es alle. Ich mach mir meist nicht die Arbeit wenn ich ins Ausland gehe, mir die nationalen Waren Apps zu installieren. Manchmal geht das wahrscheinlich nichtmal weil die App nur für einen Apple / Google Account in dem entsprechenden Land freigeschaltet ist.

merz 21.07.2021 23:16

Das kostet technisch im Netz nicht viel, mehr kostet ein bundesweit kaskadierendes System die Nachrichten korrekt und in time aufs Gerät zu bringen zu etablieren und alle zu erziehen das ernst zu nehmen und dann konkret zu sagen welches Verhalten jetzt erforderlich ist (und das wiederum zu ermöglichen)

Sollte man machen (da stimme ich mal der BILD zu)

m


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