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El Stupido 02.08.2023 13:17

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1717497)
Ist das so? Mir wurde schon oft erzählt dass sich die Haftpflichtversicherung rauswindet weil der Hund nicht an der Leine war. Das ist immer mein persönlicher Horror, andererseits wofür braucht man eine Haftpflichtversicherung die nur zahlt wenn der Hund angeleint ist, auch wieder wahr, da müsste es schon echt blöd laufen...

Was TTTom sicher meinte: durch die Inanspruchnahme der Tierhalterhaftpflichtversicherung entstehen dem/der Versicherungsnehmer*in keine Nachteile. Nicht wie z.B. in der Kfz-Haftpflichtversicherung, wo es dann im Folgejahr zu einem geänderten Schandefreiheitsrabatt und damit verbunden zu einer Mehrprämie kommt.

§833 BGB regelt die Haftung:

Zitat:

§ 833
Haftung des Tierhalters
1Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.
2Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Schaden durch ein Haustier verursacht wird, das dem Beruf, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalt des Tierhalters zu dienen bestimmt ist, und entweder der Tierhalter bei der Beaufsichtigung des Tieres die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet oder der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt entstanden sein würde.


Was das konkret heißt kann dir TTTom als Jurist besser erklären.

TRIPI 02.08.2023 14:17

Versuche seit einer halben Stunde herauszufinden ob meine Haftpflicht das abdeckt, wenn der Hund nicht angeleint ist.
In meinen Vertragsdaten ist nichts zu finden, der Mensch von Check24 hatte auch keine Ahnung, der Mensch in der Hotline direkt bei der Versicherung wusste es auch nicht und bat mich eine Email mit dem Sachverhalt zu schreiben, damit sie es intern klären können.

WTF

tandem65 02.08.2023 18:45

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1717504)
Versuche seit einer halben Stunde herauszufinden ob meine Haftpflicht das abdeckt, wenn der Hund nicht angeleint ist.
In meinen Vertragsdaten ist nichts zu finden, der Mensch von Check24 hatte auch keine Ahnung, der Mensch in der Hotline direkt bei der Versicherung wusste es auch nicht und bat mich eine Email mit dem Sachverhalt zu schreiben, damit sie es intern klären können

Es gibt 2 Betrachtungsweisen.
1. Eine Haftpflicht übernimmt gegenüber dem Geschädigten erst mal alle anerkannten Schäden. Das beinhaltet eben auch daß sie gegenüber dem Geschädigten versuchen so wenig wie möglich anzuerkennen und alles über Anwalt und im Zweifelsfalle Zivilverfahren abzuwehren.
2. Kann eine Haftpflicht bei Vorsatz, grober Fahrlässigkeit... den Versicherungsnehmer Regreßpflichtig machen. Davon bleibt aber unberührt daß der Geschädigte seine Schäden reguliert bekommt.

Lucy89 02.08.2023 21:07

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1717497)
Ist das so? Mir wurde schon oft erzählt dass sich die Haftpflichtversicherung rauswindet weil der Hund nicht an der Leine war. Das ist immer mein persönlicher Horror, andererseits wofür braucht man eine Haftpflichtversicherung die nur zahlt wenn der Hund angeleint ist, auch wieder wahr, da müsste es schon echt blöd laufen...

Der Hund war angeleint. Also kommt das Thema hier nicht auf (kann aber natürlich dennoch für dich interessant sein, das herauszufinden).

Danke euch nochmal, also Anwalt ist schon kontaktiert und beauftragt, Anzeige auch schon erstattet. Er wurde gestern aus dem KH entlassen. Es ist, abgesehen von dem Leid und all den Sorgen, schon ein Hammer, was das so mit nach sich zieht. Wir arbeiten beide diese Woche quasi nicht, rennen nur von Arzt zu Arzt und hoffen inständig, dass bald Ruhe einkehrt.
Die Heilung verläuft an sich gut, allerdings hat mein Sohn immer noch Fieber (heute 4. Tag post-OP), was mir natürlich Sorgen macht. Es ist alles unter ärztlicher Kontrolle, aber das sollte sich so langsam regulieren. Er ist heute panisch vor unserer Katze weggerannt :( mal sehen, was das noch so nach sich zieht.

Bin übrigens mehr als froh, dass ich mich für Sonntag abgemeldet habe. Ich hab immer noch alles mögliche im Kopf, aber sicher keinen Wettkampf.

TRIPI 02.08.2023 21:21

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1717535)
Der Hund war angeleint. Also kommt das Thema hier nicht auf (kann aber natürlich dennoch für dich interessant sein, das herauszufinden).

Danke euch nochmal, also Anwalt ist schon kontaktiert und beauftragt, Anzeige auch schon erstattet. Er wurde gestern aus dem KH entlassen. Es ist, abgesehen von dem Leid und all den Sorgen, schon ein Hammer, was das so mit nach sich zieht. Wir arbeiten beide diese Woche quasi nicht, rennen nur von Arzt zu Arzt und hoffen inständig, dass bald Ruhe einkehrt.
Die Heilung verläuft an sich gut, allerdings hat mein Sohn immer noch Fieber (heute 4. Tag post-OP), was mir natürlich Sorgen macht. Es ist alles unter ärztlicher Kontrolle, aber das sollte sich so langsam regulieren. Er ist heute panisch vor unserer Katze weggerannt :( mal sehen, was das noch so nach sich zieht.

Bin übrigens mehr als froh, dass ich mich für Sonntag abgemeldet habe. Ich hab immer noch alles mögliche im Kopf, aber sicher keinen Wettkampf.

Oha, das ist, so mein Gefühl, auch gut für euch. Dann kann die Versicherung sich bestimmt nicht drücken und Sohnemann bekommt quasi sein erstes Auto zum 18. schonmal überwiesen. Es ist einfach ein Unfall gewesen, ohne großes Fehlverhalten von irgendwem, und dafür sind Versicherungen doch da.
Das mit dem Fieber klingt nicht so toll, hoffe das legt sich bald, viel Glück:Blumen:

Lucy89 02.08.2023 21:22

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1717536)
Oha, das ist, so mein Gefühl, auch gut für euch. Dann kann die Versicherung sich bestimmt nicht drücken und Sohnemann bekommt quasi sein erstes Auto zum 18. schonmal überwiesen.
Das mit dem Fieber klingt nicht so toll, hoffe das legt sich bald, viel Glück:Blumen:

Oh, ich rechne eher so mit einer Summe zwischen 2000 und 3000€- mal sehen, ob wir dafür in 13 Jahren ein Auto bekommen :Cheese:

Danke! Jeden Tag ein Stückchen weiter... morgen ist bestimmt schon alles besser. :Liebe:

TRIPI 02.08.2023 21:28

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1717537)
Oh, ich rechne eher so mit einer Summe zwischen 2000 und 3000€- mal sehen, ob wir dafür in 13 Jahren ein Auto bekommen :Cheese:

Danke! Jeden Tag ein Stückchen weiter... morgen ist bestimmt schon alles besser. :Liebe:

Meine Tante wurde mal von einem Hund attackiert. Der kam einfach angerannt, vom Besitzer weit und breit nix zu sehen, und hat sich in ihrer Wade verbissen. Sie hat damals 16k bekommen, allerdings DM. Ist aber wohl ein ganz anderer Fall, deutlich fahrlässiger, und der Besitzer war bekannt dafür und hatte Kohle wie Dagobert.

JENS-KLEVE 02.08.2023 21:40

Bitte alles dokumentieren. Auch das Fieber, Kopfschmerzen, Ängste, … Alle Fahrtkosten zu jedem Arzt, dem Rechtsanwalt…

Übrigens kannst du auch den ausgefallenen Wettkampf mit auflisten. Hab ich auch alles gemacht, ist ganz normal.

Zum Vergleich: ich war nicht im Krankenhaus stationär und hatte kein Fieber: ca. 2.000,- Euro

Wie gesagt: Es gibt ein Buch mit vergleichbaren Urteilen zum Schmerzensgeld und alle anderen Kosten kommen dann noch obendrauf. Den Anwalt selbst hat zuerst meine Rechtsschutzversicherung und letztendlich die Gegenseite bezahlt, das zählt also bei mir nicht dazu.

Lucy89 02.08.2023 21:44

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1717539)
Bitte alles dokumentieren. Auch das Fieber, Kopfschmerzen, Ängste, … Alle Fahrtkosten zu jedem Arzt, dem Rechtsanwalt…

Übrigens kannst du auch den ausgefallenen Wettkampf mit auflisten. Hab ich auch alles gemacht, ist ganz normal.

Zum Vergleich: ich war nicht im Krankenhaus stationär und hatte kein Fieber: ca. 2.000,- Euro

Wie gesagt: Es gibt ein Buch mit vergleichbaren Urteilen zum Schmerzensgeld und alle anderen Kosten kommen dann noch obendrauf. Den Anwalt selbst hat zuerst meine Rechtsschutzversicherung und letztendlich die Gegenseite bezahlt, das zählt also bei mir nicht dazu.

Ok, dann bewegen wir uns wohl doch etwas höher, denn bei Kindern ist es wohl noch etwas höher und wir waren 3 Nächte stationär.
Ja, Fahrten und der Wettkampf sind auch auf der Liste- es kommt mir grad so komisch vor, da gefühlt "Geld rauszuschlagen", aber wir tun damit ja keinem weh und egal wieviel wir kriegen, ich täte ALLES, um es ungeschehen zu machen.

tandem65 03.08.2023 06:11

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1717541)
Ja, Fahrten und der Wettkampf sind auch auf der Liste- es kommt mir grad so komisch vor, da gefühlt "Geld rauszuschlagen", aber wir tun damit ja keinem weh

1. Löse Dich von dem Gedanken daß Du da Geld rausschlagen könntest. Du wirst von der Versicherung nur berechtigte Ansprüche ersetzt bekommen.
2. Natürlich tut es der Versicherung weh. Weswegen Punkt 1 zum tragen kommt.:Blumen: ;)

welfe 03.08.2023 07:57

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1717541)
Ok, dann bewegen wir uns wohl doch etwas höher, denn bei Kindern ist es wohl noch etwas höher und wir waren 3 Nächte stationär.
Ja, Fahrten und der Wettkampf sind auch auf der Liste- es kommt mir grad so komisch vor, da gefühlt "Geld rauszuschlagen", aber wir tun damit ja keinem weh und egal wieviel wir kriegen, ich täte ALLES, um es ungeschehen zu machen.

Ich wage zu bezweifeln, dass du den Wettkampf bezahlt bekommst, das wäre nur der Fall gewesen, wenn DU gebissen worden wärst. Und einen Teil des Geldes hast du ja bekommen.

Voldi 03.08.2023 08:08

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1717539)
...
Übrigens kannst du auch den ausgefallenen Wettkampf mit auflisten. Hab ich auch alles gemacht, ist ganz normal.
...

Denke nicht, dass das vergleichbar ist. Bei dir war es dein Wettkampf und du der Geschädigte. Somit konntest du gar nicht starten. Lucy müsste wahrscheinlich nachweisen können, dass es ihr aufgrund der Verletzung des Sohnes unmöglich ist an dem Wettkampf teilzunehmen. Das dürfte kompliziert werden, da ja wahrscheinlich neben ihr noch andere Personen (Vater, Oma, Ompa, ...) theoretisch zur Betreuung des Kindes zur Verfügung stehen. Probieren kann man es natürlich trotzdem.

Aber das wichtigste: Gute Besserung für deinen Sohn!

El Stupido 03.08.2023 08:12

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1717525)
Es gibt 2 Betrachtungsweisen.
1. Eine Haftpflicht übernimmt gegenüber dem Geschädigten erst mal alle anerkannten Schäden. Das beinhaltet eben auch daß sie gegenüber dem Geschädigten versuchen so wenig wie möglich anzuerkennen und alles über Anwalt und im Zweifelsfalle Zivilverfahren abzuwehren.
2. Kann eine Haftpflicht bei Vorsatz, grober Fahrlässigkeit... den Versicherungsnehmer Regreßpflichtig machen. Davon bleibt aber unberührt daß der Geschädigte seine Schäden reguliert bekommt.

Beides nicht so 100% richtig.

1. Eine Haftpflichtversicherung reguliert (entsprechende Deckung d.h. Versicherungsnehmer*in hat die Prämie auch gezahlt) berechtigte Ansprüche und wehrt unberechtigte Ansprüche ab. D.h. sie ist indirekt auch so etwas wie ein passiver Rechtsschutz. Schadenbedingte Kosten werden übernommen. Das Interesse, Aufwendungen für Schäden gering zu halten ist a) monetär des eigenen Geschäftsergebnisses wegen und b) auch in unserem Interesse weil mehr Schäden bzgl. höhere Aufwendungen für Schäden führt letztlich auch zu höheren Prämien für alle

2. Bei einer Privathaftpflichtversicherung ist eine Fahrlässigkeit (egal ob einfache oder grobe) erst mal Grundvoraussetzung zur Leistung. Und bei Vorsatz nimmt die Privathaftpflicht keinen Regress sondern zahlt erst gar nicht.

Ist für den hier vorliegenden Fall aber auch egal.

su.pa 03.08.2023 10:57

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1717552)
2. Bei einer Privathaftpflichtversicherung ist eine Fahrlässigkeit (egal ob einfache oder grobe) erst mal Grundvoraussetzung zur Leistung. Und bei Vorsatz nimmt die Privathaftpflicht keinen Regress sondern zahlt erst gar nicht.

Ist für den hier vorliegenden Fall aber auch egal.

Eine Bekannte betreibt einen Pensionsstall mit Pferden. Wenn die Pferde aus der Weide ausbrechen und einen Schaden verursachen, dann würde ihre Versicherung nur dann zahlen, wenn sie die Strom nicht eingeschaltet hat, weil sonst könne sie ja nichts dafür. So war mal vor einigen Jahren ihre Aussage. Wäre das in dem Fall dann die Fahrlässigkeit? Ich frag mich nur, wer dann zahlt, wenn der Strom drin ist. Die Versicherung der Pferde?

Sorry für OT :Blumen:

El Stupido 03.08.2023 11:09

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1717564)
Eine Bekannte betreibt einen Pensionsstall mit Pferden. Wenn die Pferde aus der Weide ausbrechen und einen Schaden verursachen, dann würde ihre Versicherung nur dann zahlen, wenn sie die Strom nicht eingeschaltet hat, weil sonst könne sie ja nichts dafür. So war mal vor einigen Jahren ihre Aussage. Wäre das in dem Fall dann die Fahrlässigkeit? Ich frag mich nur, wer dann zahlt, wenn der Strom drin ist. Die Versicherung der Pferde?

Sorry für OT :Blumen:

Privathaftpflicht = Verschuldenshaftung (§ 823 BGB)
Hier heißt es

Zitat:

Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.


D.h. im Umkehrschluss = keine Fahrlässigkeit oder kein Vorsatz = keine Haftung. Beispiel der deliktunfähigen Kinder. Beschädigen die etwas sind sie nicht haftbar dafür zu machen. Höchstens die Eltern. Und die auch nur bei einer Verletzung der Aufsichtspflicht.

Tierhalterhaftpflicht = Gefährungshaftung (§ 833 BGB)

Zitat:

Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Schaden durch ein Haustier verursacht wird, das dem Beruf, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalt des Tierhalters zu dienen bestimmt ist, und entweder der Tierhalter bei der Beaufsichtigung des Tieres die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet oder der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt entstanden sein würde.


Bei privaten Hundehalter*innen also Haftung auch ohne Verschulden (Fahrlässigkeit oder Vorsatz). Im zweiten Satz des § wird aber auf "berufliche Tierhalter*innen" eingegangen und Fahrlässigkeit ("die im Verkehr erforderliche Sorgfalt" nicht beachtet = Fahrlässigkeit).
Das Ausschalten des Stroms wäre in dem Fall ein Nichtbeachten der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt = Fahrlässigkeit.

su.pa 03.08.2023 13:22

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1717568)
Privathaftpflicht = Verschuldenshaftung (§ 823 BGB)
Hier heißt es



D.h. im Umkehrschluss = keine Fahrlässigkeit oder kein Vorsatz = keine Haftung. Beispiel der deliktunfähigen Kinder. Beschädigen die etwas sind sie nicht haftbar dafür zu machen. Höchstens die Eltern. Und die auch nur bei einer Verletzung der Aufsichtspflicht.

Tierhalterhaftpflicht = Gefährungshaftung (§ 833 BGB)



Bei privaten Hundehalter*innen also Haftung auch ohne Verschulden (Fahrlässigkeit oder Vorsatz). Im zweiten Satz des § wird aber auf "berufliche Tierhalter*innen" eingegangen und Fahrlässigkeit ("die im Verkehr erforderliche Sorgfalt" nicht beachtet = Fahrlässigkeit).
Das Ausschalten des Stroms wäre in dem Fall ein Nichtbeachten der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt = Fahrlässigkeit.

ui, danke

Lucy89 04.08.2023 14:42

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1717549)
1. Löse Dich von dem Gedanken daß Du da Geld rausschlagen könntest. Du wirst von der Versicherung nur berechtigte Ansprüche ersetzt bekommen.
2. Natürlich tut es der Versicherung weh. Weswegen Punkt 1 zum tragen kommt.:Blumen: ;)

Ich glaube, das hast du auch falsch verstanden. Das ist eben nicht unsere Absicht.

Leider hat sich das Blatt allerdings sehr gewendet. Mein Sohn hat eine schwere Infektion an der Wunde entwickelt und musste gestern notoperiert werden. Nun schließt sich ein längerer stationärer Aufenthalt an und außerdem kam auch noch raus, dass bei dem Biss ein Nerv verletzt wurde.

Ich muss nicht sagen, dass kein Geld der Welt den Schmerz heilen könnte, den wir gerade fühlen.

FMMT 04.08.2023 14:55

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1717679)
Leider hat sich das Blatt allerdings sehr gewendet. Mein Sohn hat eine schwere Infektion an der Wunde entwickelt und musste gestern notoperiert werden. Nun schließt sich ein längerer stationärer Aufenthalt an und außerdem kam auch noch raus, dass bei dem Biss ein Nerv verletzt wurde.

Ich muss nicht sagen, dass kein Geld der Welt den Schmerz heilen könnte, den wir gerade fühlen.

Sehr sehr schade. Da hilft nur Daumendrücken. Ich denke aktuell oft an Euch und wünsche Euch alles erdenklich Gute:Blumen:

TriVet 04.08.2023 15:00

Ach je, so ein Scheixx.
All the best für euch!

noirtornado 04.08.2023 15:22

Hi !
Auch von mir unbekannterweise die besten Genesungswünsche und alles Gute für Euch und besonders den kleinen, tapferen Mann.....

Liebe Grüße :)

qbz 04.08.2023 15:38

das sind ja leider keine guten Nachrichten, im Gegenteil. Als Du geschrieben hast, er hätte noch Fieber, habe ich mir schon Sorgen gemacht. Ich drücke Eurem Sohn für eine baldige Gesundung beide Daumen und Euch alles Gute!

TRIPI 04.08.2023 15:57

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1717536)
Das mit dem Fieber klingt nicht so toll, hoffe das legt sich bald, viel Glück:Blumen:

Fuck, ich habs auch befürchtet, die Ärzte sind da oft zu entspannt. Aber Antibiotika hat er von Anfang an bekommen oder?

TiJoe 04.08.2023 19:56

Shit!!!

Die besten Genesungswünsche auch von mir!!!

:Blumen:

Hoppel 04.08.2023 20:12

Oh nein 😪 ich lese es jetzt erst 😵 alles Gute für deinen Sohn 😘😘

Hoppel 04.08.2023 20:15

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1717564)
Eine Bekannte betreibt einen Pensionsstall mit Pferden. Wenn die Pferde aus der Weide ausbrechen und einen Schaden verursachen, dann würde ihre Versicherung nur dann zahlen, wenn sie die Strom nicht eingeschaltet hat, weil sonst könne sie ja nichts dafür. So war mal vor einigen Jahren ihre Aussage. Wäre das in dem Fall dann die Fahrlässigkeit? Ich frag mich nur, wer dann zahlt, wenn der Strom drin ist. Die Versicherung der Pferde?

Sorry für OT :Blumen:

Dafür gibt es eine Hüterhaftpflicht und das mit dem Strom glaube ich nicht, du musst ja sogar nachweisen dass eine Wiese hoch genug eingezäunt ist und gut gesichert wenn wirklich mal Pferde ausbrechen 🙈

Lucy89 04.08.2023 22:11

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1717693)
Fuck, ich habs auch befürchtet, die Ärzte sind da oft zu entspannt. Aber Antibiotika hat er von Anfang an bekommen oder?

Ja, 12h nach der OP begonnen, allerdings hat er auch darunter schon gefiebert. Der aktuell behandelnde Arzt sagte, es wäre besser gewesen die Wunde nicht zu schließen. Dadrunter hat sich trotz äußerlicher Top Wunde ein dicker Abszess gebildet. Jetzt wurde das alles entfernt und ein stärkeres Antibiotikum wird gegeben, mindestens 5 Tage intravenös.

Zitat:

Zitat von Hoppel (Beitrag 1717712)
Oh nein 😪 ich lese es jetzt erst 😵 alles Gute für deinen Sohn 😘😘

Danke :Blumen:

noam 04.08.2023 22:17

Mist!
Wünsch dem Zwerg nur das beste! So einen Mist braucht nun wirklich niemand.



Dachte bislang dass es medizinisches kleines 1x1 ist dass Hundebisswunden nicht verschlossen werden. Hatte man n Loch in der Hand im Zuge eines dummen Fehlers meinerseits in der Schutzhundeausbildung. Da wurde praktisch ein Abfluss in die Wunde gebaut. Vielleicht hab ich aber auch einfach nur Glück gehabt.

zahnkranz 04.08.2023 22:37

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1717679)
Ich glaube, das hast du auch falsch verstanden. Das ist eben nicht unsere Absicht.

Leider hat sich das Blatt allerdings sehr gewendet. Mein Sohn hat eine schwere Infektion an der Wunde entwickelt und musste gestern notoperiert werden. Nun schließt sich ein längerer stationärer Aufenthalt an und außerdem kam auch noch raus, dass bei dem Biss ein Nerv verletzt wurde.

Ich muss nicht sagen, dass kein Geld der Welt den Schmerz heilen könnte, den wir gerade fühlen.

Oh nein, was ein Mist! Drücke ganz fest die Daumen, dass sich die Geschichte doch noch zum Guten wendet!

JENS-KLEVE 04.08.2023 22:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1717689)
das sind ja leider keine guten Nachrichten, im Gegenteil. Als Du geschrieben hast, er hätte noch Fieber, habe ich mir schon Sorgen gemacht. Ich drücke Eurem Sohn für eine baldige Gesundung beide Daumen und Euch alles Gute!

Ging mir genauso, aber ich wollte nichts Negatives schreiben. So ein Mist alles! Gut, dass ihr im Krankenhaus seid und nicht zur Fraktion „ach nur ein Kratzer“ gehört.

keko# 05.08.2023 06:09

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1717679)

Ich muss nicht sagen, dass kein Geld der Welt den Schmerz heilen könnte, den wir gerade fühlen.

Nein, das versteht jeder. Alles Gute, das wird schon wieder! :Blumen:

Lucy89 06.08.2023 20:26

Danke euch.
3 Nächte geschafft. Wieviele wohl noch kommen? Es geht ihm auf jeden Fall schon viel besser. Aber das wird uns noch lange beschäftigen, körperlich und psychisch. Drückt uns die Daumen für eine Entlassung Mitte der Woche. Es ist schwer, als Familie getrennt zu sein.

Shangri-La 06.08.2023 21:04

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1717911)
Danke euch.
3 Nächte geschafft. Wieviele wohl noch kommen? Es geht ihm auf jeden Fall schon viel besser. Aber das wird uns noch lange beschäftigen, körperlich und psychisch. Drückt uns die Daumen für eine Entlassung Mitte der Woche. Es ist schwer, als Familie getrennt zu sein.

Gute Besserung weiterhin. :Blumen:
Mein Freund hat das letztes Jahr durchgemacht mit einer Entzündung an der Archillessehne aufgrund einer eigentlich relativ kleinen OP (dachten wir zumindestens). Da wurde die Wunde nach 1 Woche noch mal im OP gesäubert und parallel gab es 5 Tage AB intra venös. Danach dann 4 Wochen als Tabletten. Hat meinen Freund und mich ziemlich mitgenommen und ich bin froh, dass das vorbei ist.
Ich gehe davon aus, dass der Erreger ermittelt wurde und das AB abgestimmt ist. Dann sollte das schlimmste (körperlich) geschafft sein und ihr bald nach Hause können. :bussi:

Lucy89 10.08.2023 09:49

Wir sind nun auch aus dem Krankenhaus wieder zu Hause und ich würde sagen, es geht ihm (physisch) echt gut. Die Bewegungseinschränkung lässt langsam nach, Antibiose endet auch heute und der Allgemeinzustand ist gut.

Psychisch ist es aber ein Desaster- ich hab's mir nicht so heftig vorgestellt. Wir können nicht mehr raus gehen, nur mit Auto oder dem Radanhänger, den man komplett zumachen kann. Er redet nur von Hunden, andauernd. Und er sieht überall Hunde, auch da, wo keine sind. Beim Einschlafen sagte er mir gestern, er hat die Augen zugemacht und einen riesen Hund gesehen, da ist er wieder aufgewacht. So geht es ständig. Sehr belastend, wenn man bedenkt, dass ihm Hunde vorher herzlich egal waren.

Ja, psychologische Hilfe suchen wir uns grad. Aber das ist nicht von heute auf morgen.

dr_big 10.08.2023 09:57

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1718214)
Psychisch ist es aber ein Desaster- ich hab's mir nicht so heftig vorgestellt. Wir können nicht mehr raus gehen, nur mit Auto oder dem Radanhänger, den man komplett zumachen kann. Er redet nur von Hunden, andauernd. Und er sieht überall Hunde, auch da, wo keine sind. Beim Einschlafen sagte er mir gestern, er hat die Augen zugemacht und einen riesen Hund gesehen, da ist er wieder aufgewacht. So geht es ständig. Sehr belastend, wenn man bedenkt, dass ihm Hunde vorher herzlich egal waren.

Auch solche Dinge konsequent dokumentieren, das wird alles noch relevant wenn es um Schmerzensgeld geht.

DocTom 10.08.2023 10:00

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1717790)
Nein, das versteht jeder. Alles Gute, das wird schon wieder! :Blumen:

+1...:Blumen:

qbz 10.08.2023 10:30

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1718214)

Ja, psychologische Hilfe suchen wir uns grad. Aber das ist nicht von heute auf morgen.

Sucht Euch am besten eine/n mit Kindern und Traumatherapie erfahrene/n PsychotherapeutIn mit begleitender Beratung für die Eltern.

Bei aller Hilfe durch Therapeuten denke ich, es braucht auch einfach Zeit, bis die seelische Wunde verheilt bzw. der Alltag und die gewohnte Umgebung kehrt ja erst jetzt allmählich wieder zurück, welche ihm wieder Stabilität geben wird.

Lucy89 10.08.2023 12:54

Ich danke euch.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1718222)
Sucht Euch am besten eine/n mit Kindern und Traumatherapie erfahrene/n PsychotherapeutIn mit begleitender Beratung für die Eltern.

Bei aller Hilfe durch Therapeuten denke ich, es braucht auch einfach Zeit, bis die seelische Wunde verheilt bzw. der Alltag und die gewohnte Umgebung kehrt ja erst jetzt allmählich wieder zurück, welche ihm wieder Stabilität geben wird.

Ich bin auf der Suche... es ist nicht einfach. Heute schon diverse Telefonate und Mails rausgeschickt. Ich hoffe, wir finden jemanden.

Foxi 10.08.2023 13:37

Liebe Lucy, hab das ganze Drame (in vielen Etappen) jetzt erst gelesen und bin wirklich schockiert.
Euch allen gute Besserung an Leib und Seele!! :Huhu:

keko# 10.08.2023 18:15

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1718214)
....

Psychisch ist es aber ein Desaster- ich hab's mir nicht so heftig vorgestellt. Wir können nicht mehr raus gehen, nur mit Auto oder dem Radanhänger, den man komplett zumachen kann. Er redet nur von Hunden, andauernd. Und er sieht überall Hunde, auch da, wo keine sind. Beim Einschlafen sagte er mir gestern, er hat die Augen zugemacht und einen riesen Hund gesehen, da ist er wieder aufgewacht. So geht es ständig. Sehr belastend, wenn man bedenkt, dass ihm Hunde vorher herzlich egal waren.

....

Das wird schon wieder, ist wahrscheinlich noch der Schock, den er gerade verarbeitet. :Blumen:
Als Junge hat mich mal der Nachbarshund gebissen. Keine Ahnung, was mit dem an dem Tag los war. Er hing erst an der Hose und dann am Fuß und hat mir den Schuh ausgezogen. Geblieben ist, dass ich praktisch keine Hunde mehr streichel oder anfasse. Angst habe ich vor Hunden nicht, aber ich mag sie einfach nicht :)

bellamartha 10.08.2023 19:07

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1718235)
Ich danke euch.



Ich bin auf der Suche... es ist nicht einfach. Heute schon diverse Telefonate und Mails rausgeschickt. Ich hoffe, wir finden jemanden.

Liebe Lucy,

schlimm, was deinem Sohn passiert ist, ich habe hier entsetzt mitgelesen.
Wohnt ihr in oder bei Köln oder Bonn? Beide Städte haben LVR Kliniken, das sind große Psychiatrien, die womöglich eine Traumaambulanz haben, wo man vielleicht in einer Akutsituation schnelle Hilfe bekommen kann. Wenn du möchtest kann ich das morgen oder vielleicht auch erst am Montag einmal selbst klären und dich als Freundin von mir ausgeben. Denn ich arbeite selbst in einer LVR Klinik (in Essen) und häufig hilft man sich unter Kollegen rasch. Bei uns ist eine Traumaambulanz in der psychosomatischen Abteilung angesiedelt, die haben aber nur wenige LVR Kliniken. Düsseldorf auf jeden Fall, da kenne ich auch die Chefärztin, die vorher bei uns leitende Oberärztin war. Essen ist ja für euch zu weit, denke ich, sonst kann ich hier womöglich einen sehr schnellen Termin klären? Sag mal Bescheid, am besten per Mail an meine Klinik Adresse: judith.wendler@lvr.de.

LG
J.


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