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spanky2.0 24.01.2021 21:34

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1580058)
Mein Standpunkt war, um es auf den Punkt zu bringen: Schwimmbäder gehören zu, es geht für mich nicht um tolle Hygiene Konzepte oder sonstiges, sondern darum, dass jetzt mal für ein paar Wochen Schicht ist und es nicht hier und da und überall Schlupflöcher gibt (und die dann auch noch von jedem hobbysportler genutzt werden).

Ein paar Wochen hört sich irgendwie so wenig an.
Tatsache ist, dass die Schwimmbäder in D schon seit 12 (!) Wochen geschlossen sind.
Was sind denn für dich ein paar Wochen? 20? 30?

Estebban 24.01.2021 21:52

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1580073)
Ein paar Wochen hört sich irgendwie so wenig an.
Tatsache ist, dass die Schwimmbäder in D schon seit 12 (!) Wochen geschlossen sind.
Was sind denn für dich ein paar Wochen? 20? 30?

Ein paar Wochen lockdown, in denen nicht jeder Hinz und Kunz sein Schlupfloch sucht und nutzt würde vielleicht sogar mehr bringen als dieses pseudogewurschtel der letzten 2 Monate? ;)

sybenwurz 24.01.2021 23:40

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1580073)
Was sind denn für dich ein paar Wochen?

Wenn sich tatsächlich jeder so verhielte, dass er andere nicht anstecken kann und nicht angesteckt werden kann, genügten zwo Wochen. Zwei. Gottverdammte. Wochen.

Matthias75 25.01.2021 09:30

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1579973)
Zur Sache - halte jeden, der nicht sein Geld mit schwimmen verdient für maximal egoistisch, wenn er sich Bahnen im Schwimmbad erschleicht solange Kinder nicht schwimmen lernen können

Allerdings ist Kinderschwimmen - anders als ein "normales" Schwimmtraining - nicht mit den erforderlichen Hygiene- und Abstandsmassnahmen möglich, weder im noch außerhalb des Beckens. Ich muss aber zugeben, dass ich anfangs den gleichen Gedanken hatte.

Um aber mal ins gleiche Horn zu stoßen: Ich finde es z.B. bedenklich, dass diejenigen, die im Sommer wieder für Sicherheit am Wasser sorgen sollen, also DLRG, Wasserwacht & co., derzeit ebenfalls keine Möglichkeit haben, sich darauf vorzubereiten.

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1580103)
Wenn sich tatsächlich jeder so verhielte, dass er andere nicht anstecken kann und nicht angesteckt werden kann, genügten zwo Wochen. Zwei. Gottverdammte. Wochen.

In der Theorie natürlich ganz einfach.

Andererseits kenne ich viele, die sich schon seit Monaten massiv und soweit es ihnen möglich ist einschränken und, wo dies nicht möglich ist, sehr stark bemüht sind, alle Regeln einzuhalten.

Die trifft jede Verschärfung doppelt, weil sie sich ja auch daran halten und nicht verstehen, warum sich die Zahlen trotzdem nicht bessern. Dass man sich dann vielleicht irgendwann die eine oder andere kleine Insel schafft, die man mit seinem Gewissen vereinbaren kann, ist aus meiner Sicht durchaus verständlich. Für den einen ist das vielleicht das Treffen mit einer anderen Familie auf dem Spielplatz, für den andere das eine Schwimmtraining in der Woche.

M.

keko# 25.01.2021 09:50

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1580103)
Wenn sich tatsächlich jeder so verhielte, dass er andere nicht anstecken kann und nicht angesteckt werden kann, genügten zwo Wochen. Zwei. Gottverdammte. Wochen.

Daran glaube ich nicht mehr. Mutationen können auch in 2,1 Wochen noch nach DE kommen.

Rälph 25.01.2021 09:54

Zitat:

Zitat von shurox (Beitrag 1579966)
Das macht es ja noch schlimmer. Sich so auf der Homepage als Corona-konform zu präsentieren und dann ganz still und leise sich beim privaten Träger (hier: Freiburger Turnerschaft) Bahnen fürs Training zu organisieren...

D.h. das Tri-Team Freiburg, bzw. die Ligamannschaft, trainiert momentan im FT-Bad und das alles mit Genehmigung der Stadt? Ist das so?

Pfff...falls ja, dann ist das von allen Beteiligten wirklich KOMPLETT daneben.

sybenwurz 25.01.2021 13:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1580125)
Daran glaube ich nicht mehr. Mutationen können auch in 2,1 Wochen noch nach DE kommen.

Nicht, wenn niemand rein- oder rauskommt...;)

Schlafschaf 25.01.2021 13:25

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1580125)
Daran glaube ich nicht mehr. Mutationen können auch in 2,1 Wochen noch nach DE kommen.

Und für zwei Wochen fahren wir alle Kraftwerke runter, schließen die Krankenhäuser und Pflegeheime und alle Supermärkte? Ansonsten gibts weiterhin viel zu viele Kontakte und da steht am Ende auch keine 0.

Grundsätzlich gebe ich dir aber recht. Anstatt dem Lockdown light hätten wir lieber zwei Wochen man richtig krass Pause eingelegt, dann sähe es jetzt sicher besser aus!

MattF 25.01.2021 13:49

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1580180)

Grundsätzlich gebe ich dir aber recht. Anstatt dem Lockdown light hätten wir lieber zwei Wochen man richtig krass Pause eingelegt, dann sähe es jetzt sicher besser aus!

Z.b. über Weihnachten/Neujahr, dann hätte es auch wirtschaftlich nicht viel gekostet.

keko# 25.01.2021 14:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1580181)
Z.b. über Weihnachten/Neujahr, dann hätte es auch wirtschaftlich nicht viel gekostet.

Meines Wissen sind die Superreichen in der Krise nochmal reicher geworden. Aus dieser Sicht läuft doch alles gut. Ich persönlich wette: hätten sie deutlich verloren, hätten wir andere Maßnahmen.

MattF 25.01.2021 14:39

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1580184)
Meines Wissen sind die Superreichen in der Krise nochmal reicher geworden. Aus dieser Sicht läuft doch alles gut. Ich persönlich wette: hätten sie deutlich verloren, hätten wir andere Maßnahmen.

Superreiche können gar nicht verlieren, sie gewinnen an jeder Situation, weil sie sich leicht darauf einstellen können.

keko# 25.01.2021 15:39

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1580191)
Superreiche können gar nicht verlieren, sie gewinnen an jeder Situation, weil sie sich leicht darauf einstellen können.

Korrekt! Sie verlieren nur dann, wenn sich die 99,9% Nichtsuperreiche zusammentun würden. Aber die schlagen sich lieber gegenseitig die Köpfe ein: Ossi/Wessi ja/nein, Flüchtlinge ja/nein, Impfung ja/nein, Atomstrom ja/nein, Trump ja/nein ....

Schwarzfahrer 25.01.2021 16:52

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1580203)
Korrekt! Sie verlieren nur dann, wenn sich die 99,9% Nichtsuperreiche zusammentun würden. Aber die schlagen sich lieber gegenseitig die Köpfe ein: Ossi/Wessi ja/nein, Flüchtlinge ja/nein, Impfung ja/nein, Atomstrom ja/nein, Trump ja/nein ....

Was hätten die 99,9% (oder die Welt als Ganzes) denn zu gewinnen, wenn die Superreichen (egal was) verlieren? Was soll der Antrieb sein, sich zusammenzutun, außer Neid? Würde sich dadurch eines der anderen Konflikte merklich entschärfen oder lösen? Verteil mal das Vermögen der Superreichen gleichmäßig auf alle - was bekommt davon der Einzelne, und wie weit kommt er damit?

Estebban 25.01.2021 17:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1580213)
Was hätten die 99,9% (oder die Welt als Ganzes) denn zu gewinnen, wenn die Superreichen (egal was) verlieren? Was soll der Antrieb sein, sich zusammenzutun, außer Neid? Würde sich dadurch eines der anderen Konflikte merklich entschärfen oder lösen? Verteil mal das Vermögen der Superreichen gleichmäßig auf alle - was bekommt davon der Einzelne, und wie weit kommt er damit?

Das Vermögen der 10 (zehn!!!) reichsten Menschen der Welt ist zwischen Februar 2019 und Dezember 2020 um über 500 Mrd USD gestiegen. Eine halbe Billion.
Du kannst das als Neid abtun oder man beschäftigt sich damit, ob dieses Geld für goldene Wasserhähne besser aufgehoben ist als durch Umverteilung von oben nach unten.
Rein volkswirtschaftlich gedacht - glauben wir wirklich so sehr an den Fetisch des heiligen Marktes, dass wir der Meinung sind 330 Mrd in Hand von 10 Menschen wird zielgerichteter eingesetzt als bspw jedem US Amerikaner 1000 Dollar in die Hand zu drücken?

Und ab hier dann viel Spaß mit den bösen Sozialismus Vorwürfen :liebe053:

Wenn das ganze zu sehr ins OT abdriftet kann man es gerne löschen - der Vorwurf, dass es bei dem Gedanken an die scheere zwischen arm und reich in der Welt (die durch das brennglas Corona immer weiter aufgeht und zu immer gravierenderen Konsequenzen- Siehe Bildung in D - führt) nur um Neid geht zeugt halt von einem sehr eingeschränkten Horizont.

Klugschnacker 25.01.2021 17:23

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1580216)
... zeugt halt von einem sehr eingeschränkten Horizont.

Bitte bleibe sachlich und verzichte auf persönliche Herabsetzungen anderer Diskussionsteilnehmer.

Estebban 25.01.2021 17:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1580218)
Bitte bleibe sachlich und verzichte auf persönliche Herabsetzungen anderer Diskussionsteilnehmer.

Meinte es in keiner Weise persönlich - sondern finde das weit verbreitete totschlagargument wenn’s um die Verteilung von Reichtum geht, die diskussion als neiddebatte abzutun albern. Damit wird die Diskussion als solche diskreditiert und es wird verhindert, sich über drängende Probleme der Gesellschaft auszutauschen.

Wenn ich mich da falsch ausgedrückt habe, bitte ich den Schwarzfahrer um Entschuldigung :Huhu:

Schwarzfahrer 25.01.2021 18:03

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1580216)
Du kannst das als Neid abtun oder man beschäftigt sich damit, ob dieses Geld für goldene Wasserhähne besser aufgehoben ist als durch Umverteilung von oben nach unten.
Rein volkswirtschaftlich gedacht - glauben wir wirklich so sehr an den Fetisch des heiligen Marktes, dass wir der Meinung sind 330 Mrd in Hand von 10 Menschen wird zielgerichteter eingesetzt als bspw jedem US Amerikaner 1000 Dollar in die Hand zu drücken?

Nun, ich glaube tatsächlich nicht, daß das Geld nur für vergoldete Wasserhähne ausgegeben wird (wobei daran zumindest noch ein Handwerker verdient) Und ich bin mir relativ sicher, daß 1000 Dollar jedem auf die Hand der Mehrheit praktisch keinen Gewinn an Lebensqualität bringt, wogegen bereits nur ein Bruchteil der Milliarden z.B. in Krebsforschung oder Impfstoff-Entwicklung, oder auch eine sonstige Fabrikgründung investiert vielen Menschen etwas nützt. Wenn dabei eine Yacht oder eine Villa mehr abfällt - ist mir herzlich egal.
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1580216)
der Vorwurf, dass es bei dem Gedanken an die scheere zwischen arm und reich in der Welt (die durch das brennglas Corona immer weiter aufgeht und zu immer gravierenderen Konsequenzen- Siehe Bildung in D - führt) nur um Neid geht zeugt halt von einem sehr eingeschränkten Horizont.

Gerade das Thema Bildung in D wird nicht durch das Vermögen der Superreichen ausgebremst, dafür sorgen die Verantwortlichen im System durch falschen Einsatz der vorhandenen Mittel schon alleine. Und Corona bzw. die überzogenen Maßnahmen bewirken weltweit enorme Schäden - aber nicht weil Jeff Bezos reicher wurde, sondern z.B. weil demnächst x Fabriken in Bangladesh schließen dürften, weil hier viele Klamottenhändler dicht machen werden. Gleichzeitigkeit ist kein ursächlicher Zusammenhang. Übrigens, wenn z.B. alle prozentual gleiche Lohnerhöhung bekommen (üblich bei Tarifverhandlungen), wächst die Schere auch schon, weil wer mehr Gehalt hatte, bekommt auch mehr dazu - ist es dann auch schon verwerflich? Was ist wichtiger: ob einer das hat, was er braucht, oder ob er im Vergleich mit x, y oder z zunehmend mehr oder weniger hat?

Estebban 25.01.2021 18:22

Das hat nun wirklich nichts mehr mit Schwimmbädern zu tun.
Natürlich hat ein Schüler, der nicht an digitalem Unterricht auf Grund mangelnder Ressourcen teilnehmen im ersten Schritt nichts davon, wenn Jeff Bezzos „weniger hat“.

Die Frage, die bleibt ist wo kommen in Zukunft Ressourcen her? Wollen wir weiterhin Menschen in der Forbesliste abfeiern und gleichzeitig sagen „puuh, digitale Infrastruktur... ist gerade kein Geld da“. Klar kann man natürlich auch im großen Bauch der kalten Progression Steuern erhöhen. Oder man überlegt sich Themen wie Vermögensabgaben, Erbschaftsteuer etc. um das Geld da zu holen, wo es in solchen Unmengen vorhanden ist, dass es technisch unmöglich ist es auszugeben. (Genannte 500 Mrd USD).

Und du kannst 1. jedem Hartz 4 Empfänger bzw. Arbeitslosen in den USA ja mal ins Gesicht sagen, dass ihm 1000 Dollar ja nichts bringen sondern besser in Jeff Bezzos Händen gebündelt sind und 2. ist es einfachste VWL, dass es natürlich konjunkturell zielführender ist, Geld in Hände derer zu legen, die es sofort ausgeben (müssen) statt in die nächste Kapitalanlage zu wandern...

Kälteidiot 25.01.2021 18:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1580213)
Was hätten die 99,9% (oder die Welt als Ganzes) denn zu gewinnen, wenn die Superreichen (egal was) verlieren? Was soll der Antrieb sein, sich zusammenzutun, außer Neid? Würde sich dadurch eines der anderen Konflikte merklich entschärfen oder lösen? Verteil mal das Vermögen der Superreichen gleichmäßig auf alle - was bekommt davon der Einzelne, und wie weit kommt er damit?

ausser Neid könnte für knapp die Hälfte der Weltbevölkerung auch der Wunsch nach minimal verbesserten Lebensumständen der Antrieb sein.

Und warum Neid in diesem Fall verwerflich sein sollte verstehe ich nicht.

https://www.migazin.de/2018/10/18/we...-armutsgrenze/


Und für die Flüchtlingsphobisten. Wenn das Vermögen gleichmässig verteilt werden würde, dann müsssten doch die Wirtschaftsflüchtlinge gar keinen Grund mehr haben und so weiter blah blah blah... (wenn es nicht so traurig wäre)

Schwarzfahrer 25.01.2021 18:39

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1580231)
Das hat nun wirklich nichts mehr mit Schwimmbädern zu tun.

Konkret nicht. Außer, daß beim Thread-Thema wie beim Vermögen es viele mehr beschäftigt und aufregt, was andere haben oder sich leisten, als zu überlegen, ob diese "unmoralischen" Verhalten oder Besitztümer auch nur im geringsten mit dem eigenen Befinden zu tun haben. Ich werde nicht meßbar objektiv gefährdet, wenn ein paar Jungs schwimmen gehen, und die Chancen eine Hartz-4-Emfpängers für die Zukunft ändern sich überhaupt nicht dadurch, daß man Jeff Bezos etwas wegnimmt. "Weltfrieden" und "Weltverbesserung" sind häufig nur schöne Vorwände, anderen etwas zu mißgönnen, was man selber nicht hat (und häufig nicht mal unbedingt braucht).
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1580231)
Die Frage, die bleibt ist wo kommen in Zukunft Ressourcen her?

Wie in der Vergangenheit - erwirtschaften durch Einsatz, Arbeit, Kreativität, Fleiß, ... Das ist nachhaltig. Vermögenden etwas wegnehmen ist arg kurzfristig und selten von dauerhaftem Nutzen. Das heißt nicht, daß eine gewisse Besteuerung, Beitrag von Vermögendem zum Gemeinwohl nicht richtig ist - aber ich bin nicht sicher, daß freiwillige Spenden, Investitionen u.ä. nicht mindestens so effektiv zum Gemeinwohl beitragen, wie Zwangsabgaben. Und ich glaube kaum, daß die 500 Milliarden in Gold im Tresor liegen wie bei Dagobert Duck, sondern ein Großteil sehr wohl in Investitionen liegt, die auch wieder Arbeit, Einkommen, Werte generieren. Aber das ist tatsächlich eine off-topic Diskussion um Weltanschauungen.

Schwarzfahrer 25.01.2021 18:42

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1580235)
Wenn das Vermögen gleichmässig verteilt werden würde, dann müsssten doch die Wirtschaftsflüchtlinge gar keinen Grund mehr haben und so weiter blah blah blah... (wenn es nicht so traurig wäre)

Kleine Korrektur: Vermögen verteilen ist eine einmalige Sache, ohne Langsfristwirkung. Das behebt das Problem der unterschiedlichen Einkommen nicht (bedingt durch wesentliche Unterschiede in Wirtschaft, Kultur, Bildung, etc.), die die wirkliche Quelle von dauerhaftem Wohlstand bzw. für dauerhafte Unterschiede ist.

Kälteidiot 25.01.2021 18:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1580237)
... "Weltfrieden" und "Weltverbesserung" sind häufig nur schöne Vorwände, anderen etwas zu mißgönnen, was man selber nicht hat (und häufig nicht mal unbedingt braucht).


woher du das nur immer alles herweißt? (Kopfschüttel)


Zitat:


Wie in der Vergangenheit - erwirtschaften durch Einsatz, Arbeit, Kreativität, Fleiß, ... Das ist nachhaltig. Vermögenden etwas wegnehmen ist arg kurzfristig und selten von dauerhaftem Nutzen. Das heißt nicht, daß eine gewisse Besteuerung, Beitrag von Vermögendem zum Gemeinwohl nicht richtig ist - aber ich bin nicht sicher, daß freiwillige Spenden, Investitionen u.ä. nicht mindestens so effektiv zum Gemeinwohl beitragen, wie Zwangsabgaben. Und ich glaube kaum, daß die 500 Milliarden in Gold im Tresor liegen wie bei Dagobert Duck, sondern ein Großteil sehr wohl in Investitionen liegt, die auch wieder Arbeit, Einkommen, Werte generieren. Aber das ist tatsächlich eine off-topic Diskussion um Weltanschauungen.

Nachhaltig wäre auch an die letagischen, arbeitsscheuen, unkreativen und faulen 50% gerechte Löhne, faire Preise zu zahlen und nicht nur die Nofretete zurückzugeben. :)

Aber ist wirklich off Toipic

keko# 25.01.2021 19:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1580213)
Was hätten die 99,9% (oder die Welt als Ganzes) denn zu gewinnen, wenn die Superreichen (egal was) verlieren? Was soll der Antrieb sein, sich zusammenzutun, außer Neid? Würde sich dadurch eines der anderen Konflikte merklich entschärfen oder lösen? Verteil mal das Vermögen der Superreichen gleichmäßig auf alle - was bekommt davon der Einzelne, und wie weit kommt er damit?

Das Problem sind primär auch gar nicht die Ultrareichen. Von mir aus können sie ihre Swimmingpools, Juwelen und Yachten behalten. Ich möchte sie Ihnen nicht wegnehmen. Das Problem sind diejenigen, die nichts zu essen haben, jeden Doof-Job annehmen müssen usw. Es geht primär darum, dass diese ein besseres Leben haben.

Estebban 25.01.2021 19:11

Witzig wie es am Ende alles darauf hinausläuft, dass der Europäer etc seinen Wohlstand nur seinen Fleiß, Einsatz und co verdankt.
In keiner Weise wird die Geschichte des Kolonialismus oder gar der heutigen Ausbeutung von Arbeitskräften / Ressourcen / Umwelt / Klima etc mit in die Gleichung genommen.

Verteilung ist keine einmalaktion. Es gilt eine Wirtschaftsform zu finden, in der diese Perversion der vermögen nicht mehr passiert und generell eine gerechtere Form der Verteilung stattfindet.
Einfachstes Beispiel ist doch das Thema Altenpflege - wir alle sind uns einig, dass die Mitarbeiter hier großartiges leisten und besser bezahlt gehören. Das kann der „Markt“ aber ja wohl nicht darstellen, entsprechend bedarf es eines staatlichen Eingriffs / Zuschusses. Wie kann man den finanzieren? Erbschaftsteuer ab einer Million massiv hoch.
Bildung? Dürfte auch allen klar sein, dass hier was getan werden muss.
Wie kann man es finanzieren? Kapitalerträge genauso besteuern, wie Arbeitskraft, also mit dem persönlichen Steuersatz.

Allein die zwei Stellschrauben bieten massives Potenzial Steuermittel zu heben und gleichzeitig massive Vermögen zu begrenzen.

Man kann das diskutieren, oder eben man sagte „Pah, du bist doch nur neidisch“ und ist der Meinung, dass jeder Mensch genauso gut bezahlt ist wie er es eben für seinen Einsatz verdient.

keko# 25.01.2021 19:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1580239)
Kleine Korrektur: Vermögen verteilen ist eine einmalige Sache, ohne Langsfristwirkung. Das behebt das Problem der unterschiedlichen Einkommen nicht (bedingt durch wesentliche Unterschiede in Wirtschaft, Kultur, Bildung, etc.), die die wirkliche Quelle von dauerhaftem Wohlstand bzw. für dauerhafte Unterschiede ist.

Ultrareiche investieren kaum noch. Gibt man ärmeren Personen Geld, konsumieren sie verstärkt, was letztendlich langfristig die Wirtschaft belebt und ankurbelt und Arbeitsplätze schafft.

keko# 25.01.2021 19:17

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1580249)
Witzig wie es am Ende alles darauf hinausläuft, dass der Europäer etc seinen Wohlstand nur seinen Fleiß, Einsatz und co verdankt.
In keiner Weise wird die Geschichte des Kolonialismus oder gar der heutigen Ausbeutung von Arbeitskräften / Ressourcen / Umwelt / Klima etc mit in die Gleichung genommen.....

Aktuell wird richtig Kohle vor allem am Finanzmarkt gemacht, praktisch ohne Wertschöpfung. Noch schlimmer: durch Aktienleerkäufe wird sogar gelegentlich bewußt Wert zerstört.

Stefan 25.01.2021 19:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1580239)
Kleine Korrektur: Vermögen verteilen ist eine einmalige Sache, ohne Langsfristwirkung. Das behebt das Problem der unterschiedlichen Einkommen nicht (bedingt durch wesentliche Unterschiede in Wirtschaft, Kultur, Bildung, etc.), die die wirkliche Quelle von dauerhaftem Wohlstand bzw. für dauerhafte Unterschiede ist.

Bezos hätte weniger Geld, wenn er seine Mitarbeiter besser bezahlen würde. Die würden das Geld in Wirtschaft, Kultur, Bildung etc. stecken.
Das ärmere Menschen (losgelöst von den gerade angesprochenen Amazon-Mitarbeitern) eine Geldspritze nur für den schnellen Konsum ausgeben würden ist ein Gerücht.

iChris 25.01.2021 20:08

Interessant was Bezos, Finanzmärkte und die Illuminti mit der Frage zu tun haben, ob ein Triathlet während des Lockdowns schwimmen gehen soll oder nicht.:Cheese:

sabine-g 25.01.2021 20:12

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1580257)
Interessant was Bezos, Finanzmärkte und die Illuminti mit der Frage zu tun haben, ob ein Triathlet während des Lockdowns schwimmen gehen soll oder nicht.:Cheese:

Lockdown im Wasser

Matthias75 25.01.2021 20:23

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1580257)
Interessant was Bezos, Finanzmärkte und die Illuminti mit der Frage zu tun haben, ob ein Triathlet während des Lockdowns schwimmen gehen soll oder nicht.:Cheese:

Das muss dieses Globalisierungsdings sein.;)

M.

iChris 25.01.2021 20:30

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1580263)
Das muss dieses Globalisierungsdings sein.;)

M.

Komisch dachte aktuell kann man nicht mal mehr lokal/regional schwimmen :Cheese:

Matthias75 26.01.2021 09:42

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1580265)
Komisch dachte aktuell kann man nicht mal mehr lokal/regional schwimmen :Cheese:

Und wenn lokales/regionales Schwimmen nicht möglich ist, wo bestellst du deinen Privatpool? Kreis geschlossen! Und schon sehen wir: Bezos profitiert sogar von unserer Schwimmbadschließung. :Huhu: Ich glaube ja, der Bezos steckt dahinter, nicht der Gates :Cheese:

M.

Stefan 26.01.2021 10:16

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1580325)
Und wenn lokales/regionales Schwimmen nicht möglich ist, wo bestellst du deinen Privatpool? Kreis geschlossen! Und schon sehen wir: Bezos profitiert sogar von unserer Schwimmbadschließung. :Huhu: Ich glaube ja, der Bezos steckt dahinter, nicht der Gates :Cheese:

M.

Er profitiert sogar doppelt. Während Ihr nicht trainieren könnt, kann er in seinem privaten 100m-Indoor Pool trainieren und hat bei den Triathlons dann auch noch einen Trainingsvorsprung ;)

spanky2.0 26.01.2021 10:23

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1580250)
Ultrareiche investieren kaum noch.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1580252)
Noch schlimmer: durch Aktienleerkäufe wird sogar gelegentlich bewußt Wert zerstört.

Naja, das ist beides schon sehr pauschal formuliert.
Die erste Aussage stimmt so in meinen Augen überhaupt nicht und die zweite auch nur mit Abstrichen.

Aber beides an dieser Stelle ja völlig OT.

keko# 26.01.2021 10:41

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1580332)
Naja, das ist beides schon sehr pauschal formuliert.
Die erste Aussage stimmt so in meinen Augen überhaupt nicht und die zweite auch nur mit Abstrichen.

Aber beides an dieser Stelle ja völlig OT.

Ich kann aus Zeitgründen meist nur pauschal argumentieren ;-)

Ein bisschen ausführlicher:

Der Superreiche hat ein monatlich zur Verfügung stehendes Einkommen von 500.000€. Davon benötigt er 300.000 für laufende Kosten. Nimmt man ihm nun 1.000€ durch Steuererhöhungen, ist das vorwiegend Geld, das ihm von den verbleibenden 200.000 weniger zur Verfügung steht. Letztendlich wird er die 1.000€ kaum spüren und sein Verhalten nicht ändern.

Gibt man diese 1.000€ dem Armen, wird dieser quasi alles investieren in Konsumgüter und Dienstleistungen, was nachhaltig Arbeitsplätze schafft.

Zwar hat diese Umverteilung schon auch Einfluss auf die Investitionsbereitschaft der Superreichen, doch wird i.d.R. dort investiert, wo Knappheit und Nachfrage herrscht. Die Arbeitsplätze, die man durch die geringere Investitionsbereitschaft der Reichen verliert, sind weniger als die Arbeitsplätze, die man durch eine steigend Konsumverhalten der Armen gewinnt. Insgesamt wirkt sich eine maßvolle Umverteilung positiv aus.

Klugschnacker 26.01.2021 11:25

Ich habe den Thread umbenannt. :Blumen:

FLOW RIDER 26.01.2021 11:38

Dann können wir ja jetzt alles ergiebig aufrollen und mit Karl Marx starten. ;)

Schwarzfahrer 26.01.2021 12:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1580340)
Der Superreiche hat ein monatlich zur Verfügung stehendes Einkommen von 500.000€. Davon benötigt er 300.000 für laufende Kosten. Nimmt man ihm nun 1.000€ durch Steuererhöhungen, ist das vorwiegend Geld, das ihm von den verbleibenden 200.000 weniger zur Verfügung steht. Letztendlich wird er die 1.000€ kaum spüren und sein Verhalten nicht ändern.

Soweit stimme ich zu. Rein objektiv kann er sogar auf mehr verzichten, ohne wirkliche Einbußen zu haben. Es stellen sich nur zwei Fragen:
1. wieviel "abgeben" ist richtig, vertretbar, gerecht? - Egal wieviel sie abgeben, solange sie reicher bleiben, wird es immer weitere Forderungen geben, es werden nie alle zufrieden sein. Daß man über Steuern einen gewiseen "öffentlichen Beitrag" abschöpfen kann und soll (und ggf. auch mehr, als aktuell üblich), ist unbestritten - aber ich halte es für falsch, die Reichen deswegen zu Feinden der Ärmeren zu stilisieren, oder den Eindruck zu erwecken, eine solche Umverteilung verändere grundsätzlich die Welt.
2. Welchen Nutzen bringt die Umverteilung wirklich? Du meinst:
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1580340)
Gibt man diese 1.000€ dem Armen, wird dieser quasi alles investieren in Konsumgüter und Dienstleistungen, was nachhaltig Arbeitsplätze schafft.
...Die Arbeitsplätze, die man durch die geringere Investitionsbereitschaft der Reichen verliert, sind weniger als die Arbeitsplätze, die man durch eine steigend Konsumverhalten der Armen gewinnt.

Ich wage diese Aussage zu bezweifeln. Zwar wird alles für Konsum ausgegeben - aber wen man die möglichen Summen anschaut, bringt das dem Einzelnen zwar einen kurzzeitigen Nutzen/Befriedigung, aber keine nachhaltige Änderung seiner Lebensverhältnisse. Den Einfluß auf Arbeitsplätze halte ich für überschätzt, und gezielt-gebündelte Ausgaben für zielführender. Wenn schon solche Abgaben, dann sollten die Summen zielgerichet z.B. zu Verbesserungen im Gesundheitswesen, Pflege, Infrastruktur o.ä. investiert werden, also etwas, was der Gesellschaft als Ganzes zu Gute kommt. Leider ist mein Vertrauen, daß der Staat das effektiv hinbekommt, auch begrenzt. Aber man darf ja träumen.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1580340)
Insgesamt wirkt sich eine maßvolle Umverteilung positiv aus.

Da stimme ich zu. Der Satz führt aber zu meinem Punkt 1: über den Begriff "maßvoll" wird es schwer sein, eine Einigung zu erzielen.

Estebban 26.01.2021 12:05

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1580361)
Dann können wir ja jetzt alles ergiebig aufrollen und mit Karl Marx starten. ;)

Wäre toll, wenn man sich mal mit marx tiefer auseinandersetzen würde ohne direkt die Verbindung zu den Totalitären Diktaturen zu ziehen, die sich auf ihn berufen.
Der erste Band (welcher nicht aus Manuskripten durch Engels zusammengestellt wurde) beschreibt ja letztlich was wir hier auch besprochen haben - das Kapital Vermehrt sich ohne Beteiligung derer, dir für die Vermehrung sorgen - den Arbeitern. Diese werden entlohnt, aber nicht an Gewinnen beteiligt. So akkumuliert sich Kapital immer weiter, der Staat schützt das Kapital (unter dem immer wiederkehrenden Dogma „die Arbeitsplätze“)

Die „Diktatur des Proletariats“ wird von Marx quasi nicht benutzt, in der Historie dann aber hinterher als Rechtfertigung für alles Unrecht unter dem Deckmantel des „Kommunismus“ genutzt.

Karl Marx ist durch die Entwicklungen der Jahre 1917 ff komplett verbrannt und seine Thesen werden quasi nicht mehr diskutiert ohne das, was später daraus gemacht wurde.

Spannend finde ich als absolute leseempfehlung Thomas Pikettys „das Kapital im 21. Jh.“, welches die Gefahren der vermögenskonzentration für die westlichen Demokratien sehr schön aufbereitet.

So und jetzt bin ich gespannt wie lange es dauert, bis der erste sagt ich fordere Gulags in Deutschland :Huhu:

keko# 26.01.2021 12:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1580365)
...
Ich wage diese Aussage zu bezweifeln. Zwar wird alles für Konsum ausgegeben - aber wen man die möglichen Summen anschaut, bringt das dem Einzelnen zwar einen kurzzeitigen Nutzen/Befriedigung, aber keine nachhaltige Änderung seiner Lebensverhältnisse. Den Einfluß auf Arbeitsplätze halte ich für überschätzt, und gezielt-gebündelte Ausgaben für zielführender.

Der Arme muss sich natürlich darauf verlassen können, dass er dauerhaft 1000€ mehr hat. Ansonsten begleicht er vielleicht kurzfristig irgendwelche Schulden, was wiederum dem Reichen in die Tasche spielt. Hat er aber dauerhaft ein höheres Einkommen, kann er dauerhaft konsumieren und investieren und es werden dauerhaft Arbeitsplätze geschaffen. Das Einkommen wirkt sich zudem positiv auf die Bildung aus und Bildung ist nach wie vor mitentscheidend für die Lebensverhältnisse.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1580365)
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Wenn schon solche Abgaben, dann sollten die Summen zielgerichet z.B. zu Verbesserungen im Gesundheitswesen, Pflege, Infrastruktur o.ä. investiert werden, also etwas, was der Gesellschaft als Ganzes zu Gute kommt. Leider ist mein Vertrauen, daß der Staat das effektiv hinbekommt, auch begrenzt. Aber man darf ja träumen. ...

Der Staat könnte das hinbekommen, wenn kein Bargeld mehr im Umlauf ist. Dann könnte der Staat elektronisches Geld vergeben, das jeweils nur zweckgebunden ausgegeben werden kann und somit steuern, für was man sein Geld ausgibt. Da möchte ich aber nicht unbedingt hin ;-)


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