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Mikala 22.07.2020 08:05

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1543535)
Ach kein Problem IM will ja das North American Championship Rennen im September bis heute noch durchziehen :Lachanfall: :Cheese:

Ich habe es auch gerade im Radio gehört.
Dann halt wieder im Oktober 2021.
Aloha

Weißer Hirsch 22.07.2020 08:16

Zitat:

Zitat von HenryHell (Beitrag 1543534)
Es war ja absehbar.

Keine Qualirennen in Sicht, die meisten 2020 Starter haben auf Oktober verschoben, die USA sind Corona-Hotspot...

So langsam mache ich mir aber auch sorgen um das Oktober Rennen. Ohne ausreichenden Impfstoff wird das wohl schwierig.

Das Problem ist, dass IM sein Geschäftsmodell komplett auf die AG abgestellt hat und zur Finanzierung der Rennen von denen abhängig ist.

Es wäre auch unter den aktuellen Bedingungen möglich ein reines Profirennen durchzuführen. Geht aber aus finanziellen Gründen nicht. Und das ist das eigentlich traurige. Unsere Sportart - zumindest der LD-Bereich - verschwindet damit von der Bildfläche während andere Sportarten langsam wieder (medial und mit Wettkämpfen) hochfahren. Diese Situation wird solange anhalten bis entweder der Impfstoff da ist oder IM ein Profirennen durch TV-Gelder finanziert durchführen kann. Insofern ist das auch eine Chance.

Ich für meinen Teil freue mich wenn endlich mal wieder Sport im TV läuft (damit meine ich nicht Fußball) und finde es sehr schade das im Oktober 2020/Februar 2021 diesbezüglich ein dickes schwarzes Loch im Kalender ist...

Hafu 22.07.2020 08:20

Zitat:

Zitat von Tricki (Beitrag 1543526)
Die Frage die ich mir stelle: Wie lange will man mit den ganzen Absagen noch weitermachen? Das Thema Corona wird die Menschen noch mindestens die nächsten 5 Jahre beschäftigen wenn nicht sogar bis ans Ende unserer Tage. Irgendwann wird man mal anfangen müssen Pläne für die Durchführung von Veranstaltungen in der "neuen Normalität" auszuarbeiten. Immer nur aufs nächste Jahr verschieben ist nicht wirklich sinnvoll. Weil nächstes Jahr sind die Umstände die selben, nur das noch mehr Menschen infiziert sind und das Virus immer noch da ist. Wenn nicht sogar die befürchtete 2. Welle im Herbst/Winter noch mehr Schaden anrichtet als jetzt.

Bezogen auf die Rennabsagen in Deutschland würde ich dir absolut recht geben. Deutschland hat in weiten Bereichen des Lebens gelernt mit dem Virus zu leben, hat seine Infektzahlen gut unter Kontrolle, ebenso wie viele Nachbarländer und sollte anfangen, Normalität in all den Alltags-Situationen einzuüben,in denen erfahrungsgemäß keine neuen Cluster auftreten. Outdoor-Sportveranstaltungen zählen hier dazu.
Leider sind die Genehmigungsbehörden (aber auch viele Veranstalter) aktuell noch zu ängstlich, was derartige Veranstaltungen anbelangt. Das ist aber in diesem Threat OT

Für Hawaii (und für Wettkämpfe in den USA und Südamerika) ist die Situation aber eine deutlich andere. Hawaii ist dank seiner Insellage bislang halbwegs glimpflich durch die Pandemie gekommen, kämpft aber trotzdem derzeit mit einer (noderaten) zweiten Infektwelle. Natürlich haben die dort keine Lust, auf die Risiken, die mit der Einreise von 10 000 Sportlern und Angehörigen aus der gesamten Welt und vielen Teilnehmern aus dem von Covid-19 gebeutelten Festlandsamerika verbunden sind.

Die Absage für Hawaii ist somit nachzuvollziehen und war zu erwarten.

Das Kernproblem der USA kann wohl derzeit nur durch die Präsidenten-Neuwahl (nebst einem anschließenden Paradigmenwechsel in der Politik) gelöst werden.

PattiRamone 22.07.2020 08:48

Gerade meine Mails gelesen: ich kann jetzt sogar auf Kona 2022 schieben

Weißer Hirsch 22.07.2020 08:56

Zitat:

Zitat von HenryHell (Beitrag 1543542)
Gerade meine Mails gelesen: ich kann jetzt sogar auf Kona 2022 schieben

Ganz ehrlich: wenn es familiär und beruflich darstellbar ist würde ich das tun. Hieße 2021 nicht hoffen und bangen sondern entspannt angehen. Eventuell etwas Urlaub ansparen. Herbst 2021, wenn man hoffentlich absehen kann das 2022 alles normal läuft, langsam hochfahren. Absolute Luxussituation mit so viel Vorlauf und Vorfreude an das Projekt Hawaii herangehen zu können.

su.pa 22.07.2020 09:38

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1543537)
Das Problem ist, dass IM sein Geschäftsmodell komplett auf die AG abgestellt hat und zur Finanzierung der Rennen von denen abhängig ist.

Es wäre auch unter den aktuellen Bedingungen möglich ein reines Profirennen durchzuführen. Geht aber aus finanziellen Gründen nicht. Und das ist das eigentlich traurige. Unsere Sportart - zumindest der LD-Bereich - verschwindet damit von der Bildfläche während andere Sportarten langsam wieder (medial und mit Wettkämpfen) hochfahren. Diese Situation wird solange anhalten bis entweder der Impfstoff da ist oder IM ein Profirennen durch TV-Gelder finanziert durchführen kann. Insofern ist das auch eine Chance.

Ich für meinen Teil freue mich wenn endlich mal wieder Sport im TV läuft (damit meine ich nicht Fußball) und finde es sehr schade das im Oktober 2020/Februar 2021 diesbezüglich ein dickes schwarzes Loch im Kalender ist...

Ist das jetzt der Nachteil der fehlenden Fernsehübertragung? Die Schilderung des Jagdrennens von Podersdorf hat sich enorm spannend angehört - ich würde mir sowas auch im Fernsehen anschauen. Natürlich auch eine "normale" lange Langdistanz mit Profis. Wie lange werden die noch überleben, vielleicht müssen schön langsam auch mal Sponsoren abspringen...

Estebban 22.07.2020 10:14

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1543546)
Ist das jetzt der Nachteil der fehlenden Fernsehübertragung? Die Schilderung des Jagdrennens von Podersdorf hat sich enorm spannend angehört - ich würde mir sowas auch im Fernsehen anschauen. Natürlich auch eine "normale" lange Langdistanz mit Profis. Wie lange werden die noch überleben, vielleicht müssen schön langsam auch mal Sponsoren abspringen...

Das Konzept langdistanz ist eben leider nicht wirklich Maßen-TV-tauglich. Es dauert schlicht zu lang. Unsere kleine Blase sitzt vielleicht 8 Stunden vorm TV im Herbst - aber selbst ich sitze meist während schwimmen und bis Hawi mit Freunden beim Essen zusammen und es läuft nebenher.
Man kann Hawaii immer noch ein bischen überinszenieren und den Mythos beschwören aber das ist irgendwann auch auserzählt. Auch andere Sportarten mussten das feststellen: Biathlon besteht fast nur noch aus Sprint oder Massenstartveranstaltungen kleiner eine Stunde, Marathon guckt auch keiner. Radsport geht noch relativ lang, aber da passiert bspw bei Klassikern auch mehr. Bei Sprintetappen werden auch nur die letzten 30 Minuten gesehen.
Tennis überlegt auch immer wieder ob man nicht auch in Grand Slams von 3 Gewinnsätzen weg kann.
LD Profis werden immer von AG querfinanzierung leben müssen bzw ich sehe keinen kommerzialisierbaren weg daran vorbei

Wasserbüffel 22.07.2020 10:48

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1543558)
Das Konzept langdistanz ist eben leider nicht wirklich Maßen-TV-tauglich. Es dauert schlicht zu lang. Unsere kleine Blase sitzt vielleicht 8 Stunden vorm TV im Herbst - aber selbst ich sitze meist während schwimmen und bis Hawi mit Freunden beim Essen zusammen und es läuft nebenher.
Man kann Hawaii immer noch ein bischen überinszenieren und den Mythos beschwören aber das ist irgendwann auch auserzählt. Auch andere Sportarten mussten das feststellen: Biathlon besteht fast nur noch aus Sprint oder Massenstartveranstaltungen kleiner eine Stunde, Marathon guckt auch keiner. Radsport geht noch relativ lang, aber da passiert bspw bei Klassikern auch mehr. Bei Sprintetappen werden auch nur die letzten 30 Minuten gesehen.
Tennis überlegt auch immer wieder ob man nicht auch in Grand Slams von 3 Gewinnsätzen weg kann.
LD Profis werden immer von AG querfinanzierung leben müssen bzw ich sehe keinen kommerzialisierbaren weg daran vorbei

Vielleicht sind die momentanen Absagen auch eine Gelegenheit die bisherigen Formate im Triathlon zu überdenken. Biathlon hat, wie bereits angesprochen, vor Jahren mit Einführung von Verfolgungs- und Massenstartwettkämpfen die Attraktivität gesteigert. Im Radsport geht der Trend ebenfalls eher zu kürzeren/komprimierten Etappen.

Abseits von Hawaii, Frankfurt und Roth fehlt es mir beim Triathlon auch an TV Präsenz, was gerade angesichts des momentanen Booms der Sportart eigentlich verwundert.

Mein persönlicher Wunsch wäre ein Format mit wirklichen Einzelstartcharakter. Distanz vielleicht so zwischen Kurz- und Mitteldistanz, Start- und Abstandsregelung so gestalten das wirklich jeder ohne Wasser- und Windschatten den Wettkampf absolvieren darf.

Estebban 22.07.2020 10:55

Zitat:

Zitat von Wasserbüffel (Beitrag 1543566)
Vielleicht sind die momentanen Absagen auch eine Gelegenheit die bisherigen Formate im Triathlon zu überdenken. Biathlon hat, wie bereits angesprochen, vor Jahren mit Einführung von Verfolgungs- und Massenstartwettkämpfen die Attraktivität gesteigert. Im Radsport geht der Trend ebenfalls eher zu kürzeren/komprimierten Etappen.

Abseits von Hawaii, Frankfurt und Roth fehlt es mir beim Triathlon auch an TV Präsenz, was gerade angesichts des momentanen Booms der Sportart eigentlich verwundert.

Mein persönlicher Wunsch wäre ein Format mit wirklichen Einzelstartcharakter. Distanz vielleicht so zwischen Kurz- und Mitteldistanz, Start- und Abstandsregelung so gestalten das wirklich jeder ohne Wasser- und Windschatten den Wettkampf absolvieren darf.

Wir bewegen uns stark Richtung offtopic. Aber gerade Biathlon zeigt ja recht deutlich das einzelstarts nicht wirklich TV tauglich sind. Die richtigen zuschauermagneten sind Verfolgung, Massenstart und Staffel - der erste über die Ziellinie gewinnt.

Superleague ist glaub ich schon auf dem richtigen Weg - kurze Events, das ganze ein bischen aufbrechen und nicht nur immer schwimmen Radfahren Laufen als Reihenfolge.
Dazu Vermarktung über YouTube etc.
Da sind halt auch keine Deutschen vorne mit dabei, das macht es für eine Vermarktung in D schwerer, aber ich denke das wird der Weg sein.

Trotzdem wird immer Hawaii „das Wimbledon unseres Sports“ bleiben, wenn nicht noch mehr. Aber zu dem großen Mythos zählen eben auch Bilder vom schwimmstart dazu, die theoretische Möglichkeit für jeden mit ausreichend Training da mal dabei zu sein, eben auch die Monotonie der lavafelder. Das wird schon immer vermarktbar bleiben, auch wenn es jetzt mal 2-3 schwere Jahre geben sollte und man kleinere Brötchen backen muss.
Nur eine 10 stündige live-Übertragung mit Millionenpublikum und damit entsprechenden Einnahmen für die Pros - das ist halt kein Szenario

longtrousers 22.07.2020 10:58

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1543569)
Trotzdem wird immer Hawaii „das Wimbledon unseres Sports“ bleiben, wenn nicht noch mehr.


So ist es. In dem Sinne fand ich es auch Schade, dass die 70.3 WM nicht in Las Vegas geblieben ist: das hätte auch so eine Legende werden können.

spanky2.0 22.07.2020 11:16

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1543558)
Man kann Hawaii immer noch ein bischen überinszenieren und den Mythos beschwören aber das ist irgendwann auch auserzählt. Auch andere Sportarten mussten das feststellen: Biathlon besteht fast nur noch aus Sprint oder Massenstartveranstaltungen kleiner eine Stunde, Marathon guckt auch keiner.

Das sehe ich komplett anders.
Immerhin läuft das Rennen auf der Insel jetzt schon seit (über 40) Jahren 'ganz gut'. Es gibt immer noch einen Ansturm von Athleten (weltweit), die unbedingt dort starten wollen. Und was mir besonders aufgefallen ist, sind die stark steigenden Zusshauerzahlen vor Ort in den letzten Jahren. Das alles spricht in meinen Augen gegen deine o.g.These. In anderen Worten: Der Mythos lebt! :liebe053: ;)

Tricki 22.07.2020 11:23

Zitat:

Zitat von Moe (Beitrag 1543530)
Ein Wort: Impfstoff.

Löst leider das Problem nicht. Bis ein Impfstoff auf dem Markt kommt kann es gern 15 Jahre dauern, WENN man den einen findet. Und selbst dann stellt sich die Frage nach der dauerhaften Immunisierung. Die Gruppe z.b. ist man ja auch nie losgeworden.

Man wird wohl oder übel lernen müssen mit dem Virus zu leben. Und wenn man nicht alle Sportveranstaltungen für die nächsten Jahre absagen will wird man Konzepte ausarbeiten müssen die das möglich. Ob dann Ironman einen Triathlon mit 500 oder 1000 Teilnehmern veranstalten will ist dann eine andere Frage.

Aber nur zu sagen nächstes Jahr im Frühjahr kommt die Impfung und alles wird gut ist völlig abwegig. Das Virus verschwindet genausowenig wie die Klimaerwärmung, man wird lernen müssen damit zu leben und die Auswirkungen in Grenzen zu halten.

Seyan 22.07.2020 11:29

Zitat:

Zitat von Tricki (Beitrag 1543580)
Löst leider das Problem nicht. Bis ein Impfstoff auf dem Markt kommt kann es gern 15 Jahre dauern, WENN man den einen findet. Und selbst dann stellt sich die Frage nach der dauerhaften Immunisierung. Die Gruppe z.b. ist man ja auch nie losgeworden.

Man wird wohl oder übel lernen müssen mit dem Virus zu leben. Und wenn man nicht alle Sportveranstaltungen für die nächsten Jahre absagen will wird man Konzepte ausarbeiten müssen die das möglich. Ob dann Ironman einen Triathlon mit 500 oder 1000 Teilnehmern veranstalten will ist dann eine andere Frage.

Aber nur zu sagen nächstes Jahr im Frühjahr kommt die Impfung und alles wird gut ist völlig abwegig. Das Virus verschwindet genausowenig wie die Klimaerwärmung, man wird lernen müssen damit zu leben und die Auswirkungen in Grenzen zu halten.

Falscher Thread, dafür gibt es den Corona-Virus Thread und ausserdem ist mir deine Meinung zu dem Thema zu sehr Untergangsprophet.

longtrousers 22.07.2020 11:31

Zitat:

Zitat von Tricki (Beitrag 1543580)
Löst leider das Problem nicht. Bis ein Impfstoff auf dem Markt kommt kann es gern 15 Jahre dauern, WENN man den einen findet. Und selbst dann stellt sich die Frage nach der dauerhaften Immunisierung. Die Gruppe z.b. ist man ja auch nie losgeworden.

Man wird wohl oder übel lernen müssen mit dem Virus zu leben. Und wenn man nicht alle Sportveranstaltungen für die nächsten Jahre absagen will wird man Konzepte ausarbeiten müssen die das möglich. Ob dann Ironman einen Triathlon mit 500 oder 1000 Teilnehmern veranstalten will ist dann eine andere Frage.

Aber nur zu sagen nächstes Jahr im Frühjahr kommt die Impfung und alles wird gut ist völlig abwegig. Das Virus verschwindet genausowenig wie die Klimaerwärmung, man wird lernen müssen damit zu leben und die Auswirkungen in Grenzen zu halten.

Woher weisst du das alles? Ich meine mal gelesen zu haben, dass ein Coronavirus sich weniger ändert als ein Grippevirus, wodurch es für Impfungen besser geeignet ist als Grippeviren. Aber ich bin ein Volllaie, vielleicht bist du mehr drin?

Wasserbüffel 22.07.2020 11:33

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1543569)
Wir bewegen uns stark Richtung offtopic. Aber gerade Biathlon zeigt ja recht deutlich das einzelstarts nicht wirklich TV tauglich sind. Die richtigen zuschauermagneten sind Verfolgung, Massenstart und Staffel - der erste über die Ziellinie gewinnt.

Superleague ist glaub ich schon auf dem richtigen Weg - kurze Events, das ganze ein bischen aufbrechen und nicht nur immer schwimmen Radfahren Laufen als Reihenfolge.
Dazu Vermarktung über YouTube etc.
Da sind halt auch keine Deutschen vorne mit dabei, das macht es für eine Vermarktung in D schwerer, aber ich denke das wird der Weg sein.

Trotzdem wird immer Hawaii „das Wimbledon unseres Sports“ bleiben, wenn nicht noch mehr. Aber zu dem großen Mythos zählen eben auch Bilder vom schwimmstart dazu, die theoretische Möglichkeit für jeden mit ausreichend Training da mal dabei zu sein, eben auch die Monotonie der lavafelder. Das wird schon immer vermarktbar bleiben, auch wenn es jetzt mal 2-3 schwere Jahre geben sollte und man kleinere Brötchen backen muss.
Nur eine 10 stündige live-Übertragung mit Millionenpublikum und damit entsprechenden Einnahmen für die Pros - das ist halt kein Szenario

Ja, ist hier sicherlich offtopic. Sorry dafür. Vermutlich wird es auch nicht mehr lange dauern bis Paule Breitner sich die Ehre gibt.:Cheese:

Trotzdem finde ich das Thema spannend und sollte evtl. an anderer Stelle weitergeführt werden.

Der Vergleich mit dem Biathlon ist für mich nur bedingt angebracht, da die Sportarten sich doch zu sehr unterscheiden. Beim Triathlon möchte ich wissen welcher Athlet in der Summe der drei Teildisziplinen der stärkste ist und nicht wer den Wettkampf am cleversten innerhalb der Grenzen des Regelments absolviert oder gerade Glück hatte in einer bestimmten Gruppe zu sein. Der Gruppenstart hat beim Biathlon einen weit geringeren Einfluss als beim Triathlon.

Es geht auch eher um zusätzliche Formate, die dann aber auch entsprechend medial umgesetzt werden müssten mit aktuellen Abständen, etc..

Hawaii wird und muss sicherlich das Aushängeschild des Sports bleiben.

tuben 22.07.2020 11:49

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1543570)
So ist es. In dem Sinne fand ich es auch Schade, dass die 70.3 WM nicht in Las Vegas geblieben ist: das hätte auch so eine Legende werden können.

Ich denke, dort war es das Schwimmproblem...,
immerhin sind wir im Trinkwassersee gepaddelt
und so ganz wohl habe ich mich dabei tatsächlich
nicht gefühlt.

longtrousers 22.07.2020 11:55

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1543589)
Ich denke, dort war es das Schwimmproblem...,
immerhin sind wir im Trinkwassersee gepaddelt
und so ganz wohl habe ich mich dabei tatsächlich
nicht gefühlt.

Was war dann? War das Wasser zu warm oder zu seicht?

Hafu 22.07.2020 12:09

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1543576)
Das sehe ich komplett anders.
Immerhin läuft das Rennen auf der Insel jetzt schon seit (über 40) Jahren 'ganz gut'. Es gibt immer noch einen Ansturm von Athleten (weltweit), die unbedingt dort starten wollen. Und was mir besonders aufgefallen ist, sind die stark steigenden Zusshauerzahlen vor Ort in den letzten Jahren. Das alles spricht in meinen Augen gegen deine o.g.These. In anderen Worten: Der Mythos lebt! :liebe053: ;)

Danke Spanky:Blumen:

Triathlon hat -vernünftig inszeniert und medial aufbereitet- ein durchaus hohes Zuschauerpotenzial auch ohne den Faktor zahlender Age-Grouper, was ja seit jüngster Zeit auch Ironman selbst (mit stetig besseren Live-Übertragungen) sowie diverse Investoren (Superleague, PTO) erkannt haben.

Neben der gelungenen Podersdorf-Inszenierung am vergangen Samstag kann man in diesem Zusammenhang auch noch die Ironman@Home-Übertragung von Frodeno vor ein paar Wochen nennen, die exzellente Zugriffszahlen weltweit hatte, obwohl ein einzelner Athlet, der 1 Stunde auf der Stelle schwimmt, 4 Stunden auf dem Hometrainer radelt und 3 Stunden auf dem Laufband trabt eigentlich noch viel langweiliger sein müsste, als es jede Übertragung eines beliebigen echten Wettkampfes wäre.

Man braucht eben bei solchen Events Inszenierung, gute Moderatoren, die den Sport begleiten, interessante Interviewpartner, vorproduzierte Einspieler usw.

Die Tour de France und die World-Tour-Klassiker machen es seit Jahrzehnten vor und auch wenn es die Diskussion über die Länge der Etappen und die Länge der Eintagesklassiker dort auch immer mal wieder gibt, scheint es doch medial gut zu funktionieren, wenn man sich die Zuschauermassen und Einschaltquoten dort ansieht.

Itchybod 22.07.2020 15:01

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1543594)

Die Tour de France und die World-Tour-Klassiker machen es seit Jahrzehnten vor und auch wenn es die Diskussion über die Länge der Etappen und die Länge der Eintagesklassiker dort auch immer mal wieder gibt, scheint es doch medial gut zu funktionieren, wenn man sich die Zuschauermassen und Einschaltquoten dort ansieht.

Leider kommt die Berichterstattung beim Ironman Hawaii selten über folgende Punkte hinaus:

Es ist heiß
Wie schafft man das überhaupt
Viel Trinken ist wichtig
Verpflegung aus "schock" Gelflaschen.
Räder sind teuer

RoBa 22.07.2020 16:16

Der Termin Feb. 2021 ist jetzt auch abgesagt!

IRONMAN World Championship - Postponed

Based on careful consideration in accordance with numerous criteria – the state of the pandemic around the world, border and travel restrictions, athlete qualification opportunities, our mission to host a truly competitive world championship, and our desire to provide our athletes and host communities as much preparation time as possible – we have come to the unfortunate conclusion that the 2020 edition of the IRONMAN World Championship, rescheduled for February 6, 2021 cannot proceed. There is considerable effort that goes into producing, and qualifying and training for a world championship event, thus this is a decision we’ve not taken lightly.

While we are beyond disappointed to not be hosting the IRONMAN World Championship for the first time in our 43-year history, we will immediately shift our full focus towards creating exceptional world championship experiences for future editions. The event will return on October 9, 2021.

JamesTRI 22.07.2020 16:19

War ja irgendwie auch klar. Wobei ich ja eigentlich meine Ironman Frankfurt (Mitteldistanz) @home gemacht habe und somit ja qualifiziert gewesen bin als alleiniger Teilnehmer dieses Ironman Frankfurt Formats. So hätte ich schon einen Slot bekommen müssen. Naja egal :Maso:

sabine-g 22.07.2020 16:19

Zitat:

Zitat von RoBa (Beitrag 1543622)
Der Termin Feb. 2021 ist jetzt auch abgesagt!

Vielen Dank für die Neuigkeiten.

captiva 22.07.2020 19:14

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1543592)
Was war dann? War das Wasser zu warm oder zu seicht?

OT:
Die Wasserqualität einfach zu schlecht.
Nur jeweils am Vortag gab es ein kurzes Zeitfenster fürs Training.
Außer die Athleten durfte niemand ins Wasser.

iChris 22.07.2020 20:03

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1543624)
Vielen Dank für die Neuigkeiten.

:Lachanfall:

Weißer Hirsch 22.07.2020 22:07

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1543594)
Danke Spanky:Blumen:

Triathlon hat -vernünftig inszeniert und medial aufbereitet- ein durchaus hohes Zuschauerpotenzial auch ohne den Faktor zahlender Age-Grouper, was ja seit jüngster Zeit auch Ironman selbst (mit stetig besseren Live-Übertragungen) sowie diverse Investoren (Superleague, PTO) erkannt haben.

Neben der gelungenen Podersdorf-Inszenierung am vergangen Samstag kann man in diesem Zusammenhang auch noch die Ironman@Home-Übertragung von Frodeno vor ein paar Wochen nennen, die exzellente Zugriffszahlen weltweit hatte, obwohl ein einzelner Athlet, der 1 Stunde auf der Stelle schwimmt, 4 Stunden auf dem Hometrainer radelt und 3 Stunden auf dem Laufband trabt eigentlich noch viel langweiliger sein müsste, als es jede Übertragung eines beliebigen echten Wettkampfes wäre.

Man braucht eben bei solchen Events Inszenierung, gute Moderatoren, die den Sport begleiten, interessante Interviewpartner, vorproduzierte Einspieler usw.

Die Tour de France und die World-Tour-Klassiker machen es seit Jahrzehnten vor und auch wenn es die Diskussion über die Länge der Etappen und die Länge der Eintagesklassiker dort auch immer mal wieder gibt, scheint es doch medial gut zu funktionieren, wenn man sich die Zuschauermassen und Einschaltquoten dort ansieht.

Was ich in diesen Zusammenhang nicht verstanden habe (schon damals): Amazon war doch Sponsor? Warum hat man damals nicht versucht das Ganze bei denen zu streamen? Wenigstens mal testweise. Ich bin nämlich auch überzeugt dass die Zugriffszahlen bei einer guten Aufbereitung größer wären als vermutet.

Estebban 22.07.2020 22:48

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1543576)
Das sehe ich komplett anders.
Immerhin läuft das Rennen auf der Insel jetzt schon seit (über 40) Jahren 'ganz gut'. Es gibt immer noch einen Ansturm von Athleten (weltweit), die unbedingt dort starten wollen. Und was mir besonders aufgefallen ist, sind die stark steigenden Zusshauerzahlen vor Ort in den letzten Jahren. Das alles spricht in meinen Augen gegen deine o.g.These. In anderen Worten: Der Mythos lebt! :liebe053: ;)

Ich glaube da hast du (und später Hafu) mich falsch verstanden. Der Mythos Hawaii wird immer bleiben. Selbst wenn die Firma ironman pleite geht und das Label kurzzeitig durch verschiedene Hände geht, Namensrechte strittig sind Blabla. Es wird das eine große langdistanz Spektakel bleiben.

Was ich meine: der ironman Hawaii dauert mit dem frauenrennen ca 9 Stunden. Es kann doch keiner ernsthaft glauben, dass diese 9 Stunden attraktiv genug zu füllen sind, als dass ein großer Tv Sender 1. soviel Sendeplatz freischaufelt und 2. entsprechend viel Geld bezahlt um „den ganzen Bumms zu finanzieren“. Das ist für uns kleine Blase mega cool und attraktiv - aber das Geld wird verdient wenn es massentauglich wird. Und da meine ich eben „der Mythos ist nach ner Stunde auch auserzählt“. Dann ist es noch spannend für die, die persönliche Berührungspunkte damit haben.
Mehr als diese eine maximal amerikanisch produzierte Stunde NBC Doku ist nicht massentauglich. Ich hoffe nur, dass man an dem Rennen nicht rumdoktert um es MassenTV kompatibel zu kriegen...

Estebban 22.07.2020 22:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1543594)
Danke Spanky:Blumen:

Triathlon hat -vernünftig inszeniert und medial aufbereitet- ein durchaus hohes Zuschauerpotenzial auch ohne den Faktor zahlender Age-Grouper, was ja seit jüngster Zeit auch Ironman selbst (mit stetig besseren Live-Übertragungen) sowie diverse Investoren (Superleague, PTO) erkannt haben.

Neben der gelungenen Podersdorf-Inszenierung am vergangen Samstag kann man in diesem Zusammenhang auch noch die Ironman@Home-Übertragung von Frodeno vor ein paar Wochen nennen, die exzellente Zugriffszahlen weltweit hatte, obwohl ein einzelner Athlet, der 1 Stunde auf der Stelle schwimmt, 4 Stunden auf dem Hometrainer radelt und 3 Stunden auf dem Laufband trabt eigentlich noch viel langweiliger sein müsste, als es jede Übertragung eines beliebigen echten Wettkampfes wäre.

Man braucht eben bei solchen Events Inszenierung, gute Moderatoren, die den Sport begleiten, interessante Interviewpartner, vorproduzierte Einspieler usw.

Die Tour de France und die World-Tour-Klassiker machen es seit Jahrzehnten vor und auch wenn es die Diskussion über die Länge der Etappen und die Länge der Eintagesklassiker dort auch immer mal wieder gibt, scheint es doch medial gut zu funktionieren, wenn man sich die Zuschauermassen und Einschaltquoten dort ansieht.


Sorry hafu aber du kannst doch einen WorldTour Eintragesklassiker nicht mit einem ironman vergleichen? Bei dem einen geht es bspw in Flandern einen Kopfsteinpflaster Hügel nach dem anderen hoch, da ist 2-3 Stunden Action zum Ziel hin.
Beim ironman - so spannend wir das alle finden anzusehen - wird eine Stunde geschwommen, da kann man kaum identifizieren wer wo ist. Dann wird stundenlang hintereinander her Rad gefahren und nach und nach platzt hinten einer raus und man kann Splits beobachten wer von hinten nach kommt. Beim laufen ist dann auch schnell klar wer der beste ist und es ist noch spannend „geht einer hoch oder nicht“.
Dazu kommt, dass ich mal schätzen würde dass alleine der Markt in Belgien für world Tour rennen größer ist als weltweit triathlon schauen.

Die Illusion, dass sich TV Übertragungen irgendwann auf der langdistanz selber finanzieren ist eben genau das - eine schöne Illusion.

Hafu 23.07.2020 08:30

...

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1543652)
Sorry hafu aber du kannst doch einen WorldTour Eintragesklassiker nicht mit einem ironman vergleichen? Bei dem einen geht es bspw in Flandern einen Kopfsteinpflaster Hügel nach dem anderen hoch, da ist 2-3 Stunden Action zum Ziel hin.
Beim ironman - so spannend wir das alle finden anzusehen - wird eine Stunde geschwommen, da kann man kaum identifizieren wer wo ist. ....

Schonmal Mailand-San Remo verfolgt?:Huhu:

Mindestens die Hälfte der Etappen der Tour de France sind abgesehen vom Finale sportlich gähnend langweilig, da für die Gesamtwertung irrelevant.

Da geht in der ersten Rennstunde eine mehr oder weniger große Ausreißergruppe aus Fahrern, die im GC keine Rolle spielen. So gut wie immer wird diese Gruppe in der letzten halben Stunde des Rennens von den Sprinterteams eingeholt und dann gibt es Spannung um den Etappensieg. Dazwischen passiert sportlich nichts, allenfalls ein paar Massenstürze.

Die Fans schalten trotzdem ein, sofern die Übertragung gut gemacht und gut kommentiert ist. Man braucht für solche Phasen vorproduzierte Einspieler, interviews mit Fahrern, Betreuern und ergänzend wechselnde Gesprächspartner am Mikro (ehemalige Sportler, Experten usw.).

Diese Elemente sind alle gut in Triathlon-Übertragungen zu übernehmen, wie Frodos ironman@home sowie auch die Podersdorf-Übertragung am vergangenen WE überzeugend demonstriert haben.

Keine Sportübertragung benötigt heute mehr 40% Einschaltquote, um sich für Produzenten und Sponsoren zu "rentieren". Solche Zahlen kann allenfalls Fußball bei der WM liefern und gehören selbst dort der Vergangenheit an.
Im Zeitalter global verfügbarer Streams (und der stets vorhandenen Netflixkonkurrenz) genügen 5% Einschaltquote oder weniger in der Zielgruppe, um hochinteressant für Sponsoren und Produzenten zu werden.

Estebban 23.07.2020 08:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1543669)
...



Schonmal Mailand-San Remo verfolgt?:Huhu:

Mindestens die Hälfte der Etappen der Tour de France sind abgesehen vom Finale sportlich gähnend langweilig, da für die Gesamtwertung irrelevant.

Da geht in der ersten Rennstunde eine mehr oder weniger große Ausreißergruppe aus Fahrern, die im GC keine Rolle spielen. So gut wie immer wird diese Gruppe in der letzten halben Stunde des Rennens von den Sprinterteams eingeholt und dann gibt es Spannung um den Etappensieg. Dazwischen passiert sportlich nichts, allenfalls ein paar Massenstürze.

Die Fans schalten trotzdem ein, sofern die Übertragung gut gemacht und gut kommentiert ist. Man braucht für solche Phasen vorproduzierte Einspieler, interviews mit Fahrern, Betreuern und ergänzend wechselnde Gesprächspartner am Mikro (ehemalige Sportler, Experten usw.).

Diese Elemente sind alle gut in Triathlon-Übertragungen zu übernehmen, wie Frodos ironman@home sowie auch die Podersdorf-Übertragung am vergangenen WE überzeugend demonstriert haben.

Keine Sportübertragung benötigt heute mehr 40% Einschaltquote, um sich für Produzenten und Sponsoren zu "rentieren". Solche Zahlen kann allenfalls Fußball bei der WM liefern und gehören selbst dort der Vergangenheit an.
Im Zeitalter global verfügbarer Streams (und der stets vorhandenen Netflixkonkurrenz) genügen 5% Einschaltquote oder weniger in der Zielgruppe, um hochinteressant für Sponsoren und Produzenten zu werden.



Ich behaupte doch gar nicht, dass man das nicht spannend inszenieren kann. Aber auch bei Mailand-San Remo entstehen die Einschaltquoten in der letzten Stunde - und diese letzte Stunde gibt es beim ironman eben nicht. Da ist meist schon alles klar bzw es geht darum ob das jetzt so ins Ziel läuft oder doch noch einer platzt. Es gibt keinen massentauglichen spannungsbogen wie Cipressa und Poggio.
Und wenn du schon den Radsport bemühst. Schau dir doch die letzten Jahre an, was auf dem Koppenberg, paterberg etc. Los ist - die Leute schauen die großen rennen dann alle im TV - die Zielgruppe ist um ein Zigfaches größer.
Der Triathlon ist eher vergleichbar mit den Olympiasportarten, die man alle 4 Jahre schaut und dann in der Versenkung verschwinden weil sie einfach nicht vermarktbar sind. Ich denke da an Turnen, Badminton etc.


Ich will auch nicht alles schwarz malen, ich würde mich freuen, wenn ich unrecht habe - aber selbst wirklich Sportinteressierte schauen maximal am Sonntag in der sportreportage die 10 minütige Zusammenfassung und das eigentlich auch nur weil ein Deutscher gewinnt.
Ich hoffe nur, dass nicht irgendwann aus diesem Grund am Rennen rumgedoktert wurden um es TV-tauglich zu bekommen. Da ist es mir persönlich (und ich verstehe auch dass es aus Entsprechenden Gründen bei dir anders ist) lieber, wenn Profis über die AG querfinanziert werden und entsprechend Preisgelder etc begrenzt werden. Zumindest bei Ironman (Hawaii) Wenn die PTO, Superleague oder wer auch immer ein tolles Konzept entwickeln freu ich mich da natürlich drüber!

El Stupido 23.07.2020 08:58

Die Attraktivität der Übertragung der Tour de France hängt zum Teil aber auch an den Aufnahmen des "Drumherum". Ich persönlich finde weite Striche der Landschaft dort wunderschön. Da macht es echt Spaß, zuzuschauen auch wenn die Etappen stellenweise sportlich vor sich hin "plätschern".

Was den IM Hawaii angeht: womit man in Deutschland vermutlich Spitzen-Marktanteile hätte (und entsprechend lukrativ Werbung platziert) wäre eine Live-Übertragung von ca. der letzten 120 Minuten. In den ersten 15 Minuten Einführung, Interviews, die von HaFu genannten vorproduzierten Einspieler voller Pathos. Dann eine Zusammenfassung "was bisher geschah" und dann Livebilder von der Laufentscheidung mit guten Kommentator*innen.

Dann haben auch triathlonfremde Zuschauer*innen ein Event von der Dauer eines Fußballspiels.
Um hier in D als blockbuster zu funktionieren dürfte dann nur a) keine Zeitverschiebung sein (obwohl auch hier der Hype um den Superbowl jedes Jahr größer wird) und b) Deutsche in der Spitze bei den Favorit*innen (wie in den letzten Jahren).

Die komplette Übertragung in Streams / TS-Szene TV und später dann im HR ist dann doch wirklich was für die interne Szene selbst.

Matthias75 23.07.2020 09:46

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1543675)
Die Attraktivität der Übertragung der Tour de France hängt zum Teil aber auch an den Aufnahmen des "Drumherum". Ich persönlich finde weite Striche der Landschaft dort wunderschön. Da macht es echt Spaß, zuzuschauen auch wenn die Etappen stellenweise sportlich vor sich hin "plätschern".

Die Mehrzahl der TdF-Etappen bzw. weite Teile einzelner Etappen sind ja selten rennentscheidend. Der Sieg der Tour wird selten auf einer Flachetappe oder auf der Anfahrt zu den Bergen entschieden. Insofern ist es verständlich, dass sich das Interesse der Zuschauer auf die wenigen rennentscheidenden Momente (Sprint der Flachetappen, Berge, Zeitfahren) konzentriert.

Im IM dagegen ist doch von Anfang an mehr Spannung drin, auch wenn das Radfahren und Laufen eintönig ist. Wer kommt wann (mit welchem Rückstand) aus dem Wasser? Wie läuft die Flucht oder die Aufholjagd auf dem Rad, reicht der Vorsprung bis ins Ziel? Klar, es sind 8h, aber die sollten doch medial spannender aufzubereiten sein als eine TdF-Flach-Etappe. Ich denke da z.B. an die Aufholjagd von Anne Haug oder wie Kienle seinen dritten Platz noch ins Ziel gerettet hat.

Problem könnte allenfalls die fehlende Leistungsdichte sein. Geg. hätte es ja dieses Jahr eine Chance sein können, ohne Amateure ein größeres Profifeld und somit eine höhere Leistungsdichte in Rennen zu bringen, v.a. da alle Profis ausgeruht und ohne Verletzung/Vorbelastung an den Start hätten gehen können.

M.

Grundsätzlich bleibe ich aber auch nicht 8h am Stück vor dem TV/Rechner. Trotzdem lief die Übertragung die letzten Jahre immer durch, um am Ball zu bleiben und mitzubekommen, wenn es spannend wird. Nichts ist nerviger als Teile des Rennverlauf (Wo ist Athlet x, warum ist er ausgestiegen? ...) 3h später aus Chats oder Kommentaren der Moderaten rekonstruieren zu müssen...

Itchybod 23.07.2020 10:26

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1543651)
…….

Was ich meine: der ironman Hawaii dauert mit dem frauenrennen ca 9 Stunden. Es kann doch keiner ernsthaft glauben, dass diese 9 Stunden attraktiv genug zu füllen sind, als dass ein großer Tv Sender 1. soviel Sendeplatz freischaufelt und 2. entsprechend viel Geld bezahlt um „den ganzen Bumms zu finanzieren“. Das ist für uns kleine Blase mega cool und attraktiv - aber das Geld wird verdient wenn es massentauglich wird…...


Naja was wurde früher Formel 1 übertragen. Das hat sich mir auch nie ganz erschlossen. Oft kam doch am Samstag das Qualifiying und Sonntag dann das Rennen über Stunden.
In der Summe fuhren das bunte Autos, wie auf Schienen im Kreis. Manchmal wurde einer überholt. Oft kamen die Fahrer aber auch praktisch genauso ins Ziel, wie sie am Start standen.

longtrousers 23.07.2020 10:28

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1543675)
Um hier in D als blockbuster zu funktionieren dürfte dann nur a) keine Zeitverschiebung sein (obwohl auch hier der Hype um den Superbowl jedes Jahr größer wird)

Also nie, weil es gibt eben 12 St. Unterschied, sodass nur Nerds wie ich der ganzen Nacht mit Wein und Käseplatten aufbleiben.
Höchstens Frankfurt könnte was werden, was den ganzen Tag im TV vefolgt werden kann (stimmt das überhaupt?).

Andererseits interessiert sich in Deutschland kaum jemand für Triathlon, eigentlich ist Triathlon in keinem Land in der Sportkultur verankert. Radfahren hat in Holland von der Sportkultur her einen größeren Stellenwert (in Belgien noch größer) als hier in Deutschland, wo es nur einen kurzen Ullrich-Hype gegeben hat.

blogwart 23.07.2020 11:04

Dass man eine komplette Triathlon Veranstaltung durchaus interessant gestalten kann, hat der Frodeno Event ganz klar gezeigt. Man muss nur immer wieder Gäste einklinken und die Story verbunden zum laufenden Wettbewerb "erzählen". Material und Menschen dazu gibt es bei drei Sportarten sicher mehr als genug. Ich hoffe, dass man auch noch nach Corona Zeiten die Möglichkeit wahrnimmt und sich dann die verschiedensten VIP's per Videoschalte ins Programm holt.

Hawaii hat natürlich das Problem, dass es 12 Stunden zeitversetzt stattfindet, das wird auf ewig der Knackpunkt für hohe Quoten sein. Aber wenn man eine Sendung durch interessante "Sidekicks" am Laufen hält, bleiben auch da viele in der Nacht noch dran. Eine Sportveranstaltung, die in den letzten Jahren von den Deutschen so dominiert wird und jetzt in der Corona Zeit, als Frodeno den Triathlon in der Bekanntheit gleich richtig nach vorne geschoben hat (Danke dafür!!), ist schon ein Anziehungspunkt !

Und ganz nebenbei. So eine richtige Randsportart ist Triathlon in der Zwischenzeit auch nicht mehr: Bei mehr als 600 Veranstaltungen pro Jahr in Deutschland und mehreren Events mit mehr als 200.000 Zuschauern, braucht sich der Triathlonsport sicher nicht verstecken.

felixb 23.07.2020 12:38

Übertragungen stehen und fallen mit der Qualität und dem drumherum.

Wie hier schon angedeutet wurde, siehe Tour de France. Da wird mit massivem Einsatz mit x Helis und noch viel mehr Kameras rumhantiert, um auch wirklich jeden schönen Winkel neben und an der Strecke zu erfassen. Manchmal auch abseits der Strecke. Meine Oma hat anno dazumal zum Beispiel die Tour nur wegen der Landschaft und den Erzählungen der Kommentatoren über Käse & Co geguckt ;). Und die hatte echt was auf dem Kasten (intellektuell). Aber das kann man ja auch verstehen; bei der Tour fallen einiges an Kosten ausschließlich auf die gigantisch aufgezogene Übertragung. Entsprechend gut ist sie dann eben auch.

Übrigens würde ich nicht sagen, dass die Spannung einer Etappe nur am Ende kommt. Mittlerweile hat man die Möglichkeit teilweise direkt mit Start einer Etappe zuzugucken, nicht mehr so wie früher. Da haben ja auch Profis gesagt, dass sie erst "gebummelt" haben und sobald sie wussten, dass die Kameras draufwaren, wurde draufgedrückt.

Heuztzutage geht meistens direkt mit dem Start übelst die Post ab, denn mittlerweile fahren nicht einfach 2-3 Ausreißer einfach so raus ohne sich anzustrengen. Ja gut bei ganz langweiligen Etappen vielleicht. Und manchmal werden sie in der Tat auch eingeholt; völlig logisch. Aber in den letzten Jahren ist das eigentlich eher spannender geworden.

Was den Triathlon betrifft, so hinkt die Übertagungsqualität und die Anzahl der Kameras eben massiv hinterher. Um auf das Niveau der Tour de France auch nur im Ansatz zu kommen, bräuchte man VIEL mehr Kameras & Co. Man darf auch nicht vergessen, dass die Tour ein riesiges Gesamtspektakel ist mit Tourkaravane und dem ganzen Land im Radwahn. So schlimm finde ich die Zeitverschiebung übrigens gar nicht beim Hawaii-Event. Ich bin eh ne Nachteule und ob ich nun bis 1 oder halb 2 aufbleibe oder 3 ;) . Geht schon. Aber natürlich nicht unbedingt für die absolute Masse, das stimmt schon. Der Spannungsbogen bei den Radevents ist aber schon ein anderer, denn meistens sind die Tendenzen schon gut erkennbar auf der Laufstrecke. Aber es ist eben tatsächlich so: bei der Tour & Co würde man viel mehr Zwischenzeiten und Live-Abstände bekommen und direkt vermutlich auch noch Hochrechnungen von den Reportern. Das muss man sich bei Bedarf aktuell alles aus mehr schlecht als recht funktionierenden Live-Tracking-Tools saugen. Das ist halt wenig zeitgemäß.

Hafu 23.07.2020 13:26

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1543700)
...
Andererseits interessiert sich in Deutschland kaum jemand für Triathlon, eigentlich ist Triathlon in keinem Land in der Sportkultur verankert. ...

Lies dir die beiden Sätze nochmal durch:Huhu:

ich betreibe seit 30 Jahren Triathlon. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, in denen Triathlon eine Nischensportart war.
Diese Zeiten sind seit mindestens 10 Jahren vorbei und Triathlon ist Mainstream geworden. Selten kommt es in den letzten Jahren vor, dass bei der Sportler des Jahres-Wahl kein Triathlet unter den ersten drei vorkommt und sowohl Frodo als auch Lange waren auch schon Sportler des Jahres. Letztes Jahr sowohl bei Männern als auch Frauen Rang 2.

Frag' mal die Leute auf der Straße, wer der bekannteste aktive deutscher Radsportler ist und wer der bekanntest deutsche Triathlet. Bei der ersten Frage werden die meisten passen und nur eine Minderheit werden sich vielleicht an Buchmann oder Schachmann erinnern. Frodeno kennt jeder, der sich nur peripher für Sport interessiert.

Helmut S 23.07.2020 14:02

Ich denke, dass es, was das Interesse der Masse an einem Sport anbelangt, vor allem in den Einzelsportarten viel mehr auf den Sportler als auf den Sport ankommt. Gibt es ein paar erfolgreiche, gut vermarktbare Typen, entsteht eine Positivspirale für den Sport. Wenn dann auch der Sport noch passt und die "Stimmung" in der Gesellschaft ... dann geht es ab.

Im Triathlon hatten wir in D ein paar riesige Glücksgriffe vor allem auf der LD - spätestens Angefangen bei Aschmoneit. Bis hin zu Forodo jetzt. Das ist wirklich Frodissimo ;) Tennis hatte Becker und Graf. F1 hatte Schumi. Radsport hatte Ulle. Usw.

Aktuell boomt sogar Schach wie nochmal was. YT Kanäle, Portale und Streams schießen nur so aus dem Boden. Magnus Carlsen ist sowas wie der "Posterboy of world chess" (fast so wie Bobby Fischer in den 70ern) und die Deutschen haben das Supertalent Vincent Keymer.

Ich meine da spielt sehr viel zusammen. Eine spannende, kompetente Übertragung im TV schadet aber sicher. :Blumen:

NBer 23.07.2020 14:18

Zitat:

Zitat von felixb (Beitrag 1543749)
......
Was den Triathlon betrifft, so hinkt die Übertagungsqualität und die Anzahl der Kameras eben massiv hinterher........

das geht ja bei zwischenzeiten schon los.im skilanglauf wird alle 2,5km ne zwischenzeit genommen und die läuft am bildschirm für den zuschauer durch. so ist man jederzeit auf renngeschehen. beim ironman wäre sowas zumindest beim laufen alle 5km nicht schlecht. wer sich dann halbwegs auskennt kann selbst aus den abstandsverläufen rennverläufe und rennprognosen ableiten. das würds interessanter machen.

Wasserbüffel 23.07.2020 14:20

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1543758)
ich betreibe seit 30 Jahren Triathlon. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, in denen Triathlon eine Nischensportart war.

Kann ich komplett bestätigen. Man sieht es auch an der immer höheren Anzahl der Veranstaltungen die es mittlerweile in dem Bereich gibt. Und selbst die sind nur in den seltensten Fällen nicht komplett ausgebucht.

Gefühlt nehme ich in meinem privaten Umfeld auch einen Wandel im Interesse von den klassischen Sportarten (Fussball, Tennis, Handball, etc.) zu den Angeboten wie Triathlon, Laufen oder Radsport war.

Estebban 23.07.2020 14:23

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1543758)
Lies dir die beiden Sätze nochmal durch:Huhu:

ich betreibe seit 30 Jahren Triathlon. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, in denen Triathlon eine Nischensportart war.
Diese Zeiten sind seit mindestens 10 Jahren vorbei und Triathlon ist Mainstream geworden. Selten kommt es in den letzten Jahren vor, dass bei der Sportler des Jahres-Wahl kein Triathlet unter den ersten drei vorkommt und sowohl Frodo als auch Lange waren auch schon Sportler des Jahres. Letztes Jahr sowohl bei Männern als auch Frauen Rang 2.

Frag' mal die Leute auf der Straße, wer der bekannteste aktive deutscher Radsportler ist und wer der bekanntest deutsche Triathlet. Bei der ersten Frage werden die meisten passen und nur eine Minderheit werden sich vielleicht an Buchmann oder Schachmann erinnern. Frodeno kennt jeder, der sich nur peripher für Sport interessiert.

Das ist doch auch schön und man kann sich ja auch ernsthaft daran erfreuen, dass das Interesse gestiegen ist. Und die Vermarktungsmöglichkeiten sind ja auch dadurch gewachsen, Sponsoring ist gerade durch Instagram und co attraktiver. Das ist alles toll und super.
Aber bringen wir das ganze nochmal zurück auf den Ursprung der Diskussion - ist Triathlon derartig vermarktbar, als dass weltweit soviele Leute zuschauen werden, dass ein Produktionsaufwann wie bspw bei der Flandern Rundfahrt betrieben werden kann? Das Werbeblöcke bezahlt werden, die es für große TV Anstalten rechtfertigen, entsprechende Gelder für Lizenzen in die Hand zu nehmen und das komplett zu übertragen? Sogar ganz ohne AG? Das Ganze trägt sich nicht. Und bei weitem nicht. Nicht ohne Grund war jahrelang der deutsche (öffentliche!) Rundfunk der einzige Live übertragende und jetzt eben halbherzig ein bischen was über Facebook live.
Die Story des Ironman Hawaii lässt sich unglaublich gut in 10-20 Minuten Bits zusammenfassen - die Zahlen klingen für jeden externen kriminell mit den distanzen, Hitze und 8 Stunden am Limit. Noch größer aufbereitet ist es dann in der NBC Doku im November.

Du sagst triathlon ist im Mainstream angekommen? Ist es das? Bzw sind so viele Leute da so fest dran interessiert, das genug Geld da ist? Laut statista war in Deutschland Triathlon die Sportart mit dem 17. größten Interesse - direkt nach Bobfahren. Und das zu einem Zeitpunkt wo 6 Jahre am Stück der Weltmeister ein Deutscher war.
Ich will dir absolut nicht zu nahe treten, aber ich halte es für naiv zu glauben, dass man hier weit über die Top 15 hinaus kommt, weltweit sicher noch weniger und wo dann Geld aus tv Einnahmen herkommen soll, weiß ich nicht. So sehr ich es mir anders wünsche würde...
https://de.statista.com/statistik/da...resse-besteht/


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