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Körbel 30.01.2019 00:16

Zitat:

Zitat von Stairway (Beitrag 1432768)

Hier in Deutschland werden Millionen Pendler enteignet, die täglich zur Arbeit fahren und den Wohlstand schaffen den wir jetzt haben .

Was nutzt das dann, wenn die Umwelt dabei drauf geht?

FlyLive 30.01.2019 05:31

Mallorca senkt das Tempolimit

Ich schätze mal, die haben keine CSU

Körbel 30.01.2019 08:26

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1432794)
Mallorca senkt das Tempolimit

Ich schätze mal, die haben keine CSU

In ganz Spanien ab 1.1.19

Lieferwagen dürfen auf der Autobahn auch nur noch 100 fahren und innerstädtisch Tempo 30 für Alle.
Ich finde es gut.

Schwarzfahrer 30.01.2019 08:40

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1432757)
Nein, dann wird man bewusst ökonomisch fahren, gerade um das Ziel ohne Nachladen zu erreichen.

Tja, nur Ziele die über 500 - 1000 km weg sind, werde ich Batterieelektrisch nie ohne Nachladen erreichen. Dafür werden die Autobahnen freier sein, weil viele dann erst gar nicht auf Reisen gehen (zur Freude aller Regionen, die vom Tourismus leben, und keinen direkten Bahnanschluss haben...).

Zitat:

Und die Zeit, die du in ferner Zukunft wähnst und vielleicht auch deshalb mit Smilie versiehst, wird wesentlich schneller kommen, als du vermutest.

In Norwegen werden voraussichtlich ab 2025 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen, in Schweden, China, Niederlande und Dänemark sind vergleichbare Verbote ab 2030 vorgesehen bzw. beschlossen.
Weiß ich. Was dabei allerdings völlig fehlt, ist ein Ausblick, welche wirtschaftlich-gesellschaftlichen Folgen sich daraus ergeben - da es noch keine technische Lösungsaussicht für einen im Nutzwert vergleichbaren Ersatz gibt (außer vielleicht Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebe, die aber hierzulande sehr stiefmütterlich gefördert werden).

Zitat:

...eine Zulassung für ein Benzin-Auto zu bekommen in den Metropolen nur noch marginal. China wird also in kürzester Zeit damit auch als Absatzmarkt für deutsche Autos wegfallen, so wie früher oder später alle Länder rund um uns herum.
In den Metropolen ist dies auch sinnvoll wegen der lokalen Luftqualität - und alles überschauberer Kurzstreckenverkehr. China ist aber auch nicht nur die Metropolen; langstreckenverkehr werden sie auch anders lösen müssen.

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1432789)
Das aber die Umwelt dabei verliert ist dir wohl ziemlich scheissegal.

Nein, da nach diesem Kriterium eh praktisch alles, was wir in der zivilisierte Welt tun, die Umwelt irgendwie schädigt. Deshalb geht bei jeder Handlung eine persönliche Abwägung einher, was mir im Einzelfall wichtiger ist. Um die Umweltauswirkung zu minimieren fahren wir schon einen Diesel mit nur 110 PS und geringem Verbrauch, und ersetzen unsere Autos nur alle 15 Jahre. Die ca. 5 % unserer jährlichen Fahrleistung mit leicht erhöhtem Verbrauch ist im Vergleich mit vielen anderen Beiträgen ein kleiner "Zusatzschaden" (1 % mehr Abgase im Jahr).

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1432794)
Mallorca senkt das Tempolimit

Ich schätze mal, die haben keine CSU

Nein, die haben vermutlich keine Autobahnen :Lachen2: , darum setzen sie am großen Hebel an, nicht am ideologischen. Wohlgemerkt: ich halte die Tempolimit-Diskussion auf der Autobahn nicht für falsch, aber als Ingenieur erwarte ich, daß im Sinne von Effizienz immer zuerst die großen Effekte "geerntet" werden sollen, bevor man die kleineren angeht, und das ist in diesem Fall nun mal die Landstraße. Vielleicht sollte mal Deutschland in diesem Punkt auch von den Nachbarn lernen...

Steppison 30.01.2019 08:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1432843)
Wohlgemerkt: ich halte die Tempolimit-Diskussion auf der Autobahn nicht für falsch, aber als Ingenieur erwarte ich, daß im Sinne von Effizienz immer zuerst die großen Effekte "geerntet" werden sollen, bevor man die kleineren angeht, und das ist in diesem Fall nun mal die Landstraße. Vielleicht sollte mal Deutschland in diesem Punkt auch von den Nachbarn lernen...

Große Effekte kann man auf Autobahnen nicht ernten? Wie viel mehr Energie und Verschleißteile kostet es anstatt 120 km/h im fließenden Verkehr mit Windschatten mit 160 km/h oder mehr alleine über die Autobahn zu brettern. Natürlich werden erhebliche Kilometerumfänge auf den Landstraßen gefahren. Aber irgendwie nimmt man immer nur die Staus auf den Autobahnen wahr. Und wenn man sich bei einem durchschnittlichen Fahrzeug (maximal Golf-Klasse) anschaut, wie sich der Treibstoffverbrauch und Verschleiß am Fahrzeug zwischen 120 km/h und 160 km/h und mehr entwickelt, dann gibt es keine vernünftige Argumentation, wenn man die Folgekosten für unsere Generationen einrechnet. Und lassen wir mal Seiteneffekte wie Lärmreduktion in der Nähe von Autobahnen außen vor, nicht das die Leute dann noch nachts besser schlafen und leistungsfähiger sind.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie unsere Nachbarn diese Demütigung der Freiheit des Einzelindividuums verkraften!!! :Blumen:

Ja, ich schaue mir sehr gerne TopGear oder The Grand Tour an!

alex1 30.01.2019 09:23

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1432757)
(...) China wird also in kürzester Zeit damit auch als Absatzmarkt für deutsche Autos wegfallen, so wie früher oder später alle Länder rund um uns herum. (...)

Das sehe ich völlig anders. Die Konkurrenz bei den Elektrofahrzeugen nimmt definitv zu, besonders aus und in China. Die chinesischen Hersteller werden innovativer, da wird nicht mehr nur billig kopiert. Aber spätestens dieses Jahr hat jeder deutsche Hersteller Hybride und Elektrofahrzeuge auf dem Markt, und die Produktpalette wird derzeit massiv ausgebaut.
Und Beispiele wie Tesla zeigen, dass ein Technologievorsprung nicht zwangsläufig zum Erfolg führen muss. Da sehe ich schon noch große Pluspunkte bei den deutschen Herstellern, die wissen, wie man als Massenhersteller qualitativ hochwertige Fahrzeuge auf dem Markt bringt. Ein Problem für die deutschen Hersteller auf dem chinesischen Markt könnte ein Handelskrieg werden, aber das würde jetzt zu weit führen...


Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1432767)
Das spielt so nicht.
Für nen Überholvorgang sind exakt 45 Sekunden gewährt nach Gesetz, alles darüber ist schon ne Verwarnung wert. (...)

Meine zwei drei Minuten habe ich einfach mal so genannt, um zu verdeutlichen, dass ich gegen ein generelles Überholverbot für LKW bin. Das mit den 45 Sekunden wusste ich nicht. Danke, wieder etwas gelernt.


Zitat:

Zitat von Stairway (Beitrag 1432768)
@ Hafu
Wenn E Autos bezahlbar sind für Normalverdiener
Wenn E Autos eine Reichweite von mindestens 500 km haben
Wenn die Infrastruktur für E autos geschaffen wird
Wenn der Ganze Strom auch umweltfreundlich erzeugt wird ,
Ohne Kohlekraftwerke, Atomstrom , was unmöglich scheint bei ca 50 Mio Pkw in Deutschland.
Dann kauf ich mir Ein E- Auto
Bis dahin fahr ich Diesel .

Hier in Deutschland werden Millionen Pendler enteignet, die täglich zur Arbeit fahren und den Wohlstand schaffen den wir jetzt haben .

:Blumen:

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1432785)
Wer wird denn enteignet ?
Es wird doch niemand gezwungen seinen Diesel zu verkaufen. Ich fahre meinen noch und niemand nimmt mir das Auto weg.
Es gibt immer noch Interessenten für Dieselautos. Du bist ja selbst ein Interessent.

Die Dieseldiskussion scheint an Dir komplett vorbeizugehen?
Zum einen sind die Wiederkaufspreise für Diesel massiv gesunken, Du hast also einen deutlichen (Buch-)Wertverlust, aufgrund einer hysterischen Diskussion wegen wilkürlich festgesetzer Grenzwerte. Dieser Wertverlust macht sich natürlich nur bemerkbar, wenn Du Dein Fahrzeug verkaufst, aber das soll ja vorkommen ;) Wenn Du z.B. mit Deinem Diesel in eine Großstadt pendelst, in der es plötzlich ein Fahrverbot für Deinen Diesel gibt, also für das Auto, das Du Dir gekauft hast, weil es aufgrund seiner Umweltfreundlichkeit steuerlich gefördert wurde, dann hast Du ein Problem. Du brauchst Dein Auto, darfst es aber in der Stadt nicht mehr benutzen. Das ist schon eine Art Enteignung.


Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1432790)
Wird denn Benzin und Gas umweltfreunlich gefördert und hergestellt?
Werden Autos mit Verbrennungsmotor umweltfreundlich hergestellt?

Ich stelle mal die These auf, dass ein neues Dieselfahrzeug weniger schlecht für die Umwelt ist, als ein Elektroauto, für das der Strom aus der Verbrennung von Kohle gewonnen wird.
Dass wir in Deutschland gar nicht genug Strom produzieren, um die Verbrenner durch Stromer zu ersetzen, das kommt da noch hinzu. (Aber den grünen Traumtänzern folgend kommt der Strom ja aus der Steckdose, da kann man ruhig Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke abschaffen.)

alex1 30.01.2019 09:25

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1432718)
Und für diese "gewonnene Zeit" lohnt es sich zu rasen?

Rasen mit einem alten 110 PS Diesel??? :Lachanfall:

Stefan 30.01.2019 09:27

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1432862)
Aber den grünen Traumtänzern folgend kommt der Strom ja aus der Steckdose, da kann man ruhig Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke abschaffen.


Die Traumtänzer versuchen, möglichst häufig mit dem Zug zu fahren.


Tempolimits halten die Bevölkerung nicht zwangsläufig davon ab, übermotorisierte PKWs zu kaufen.
Hier in der Schweiz darf man auf der Landstrasse 80 und auf der Autobahn 120 fahren und z.B. beim VW Golf könnte man den Eindruck gewinnen, dass hier kein Golf < GTI verkauft wird.

MattF 30.01.2019 10:35

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1432862)
Ich stelle mal die These auf, dass ein neues Dieselfahrzeug weniger schlecht für die Umwelt ist, als ein Elektroauto, für das der Strom aus der Verbrennung von Kohle gewonnen wird.
Dass wir in Deutschland gar nicht genug Strom produzieren, um die Verbrenner durch Stromer zu ersetzen, das kommt da noch hinzu. (Aber den grünen Traumtänzern folgend kommt der Strom ja aus der Steckdose, da kann man ruhig Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke abschaffen.)



Thesen aufstellen und sie nicht beweisen ist zu einfach.


Das Problem ist überhaupt nicht Diesel oder Elektro, die eigentliche Frage ist Auto ja/nein.

Ein 1.5 to Gefährt in dem 1 Mensch rumfährt ist die bekloppteste Erfindung die der Mensch je gemacht hat.

Wir müssten in D auf max. die Hälfte der PKW runterkommen. Also 20 Millionen statt 40 Millionen. Davon vieleicht die Hälfte Strom, die Hälfte Fossil und vielleicht noch was mit Wasserstoff.

Dann würden wir unseren Fussabdruck nachhaltig verkleinern.

Alle PKW duch Stromer zu ersetzen ist natürlch kompletter Schwachsinn.

Dafür müssen viele drüber nachdenke ob für sie Autofahren Sinn macht.

Tun sie das nicht un der Bestand sinkt nicht, muss es halt teurer werden.


Vernunft oder den Leuten an den Geldbeutel gehen diese 2 Möglichkeiten haben wir zur Auswahl: Bitte wählen.

widi_24 30.01.2019 10:45

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1432879)
Wir müssten in D auf max. die Hälfte der PKW runterkommen. Also 20 Millionen statt 40 Millionen. Davon vieleicht die Hälfte Strom, die Hälfte Fossil und vielleicht noch was mit Wasserstoff.

Möchte diesem Ansatz gar nicht widersprechen. Weshalb aber nicht an einer anderen Stellschraube ansetzen und das Weltbevölkerungswachstum einbremsen? Dies hätte nebst den PKW-Zahlen, welche nur einen verhältnismässig geringen Anteil an Umweltbelastung verursachen, auch positiven Einfluss auf alle weiteren umweltschädlichen Themen...

Pmueller69 30.01.2019 10:52

Wenn ich in Deutschland versuche 130 zu fahren, bin ich ständig am Wechseln der Spuren. Mal überhole ich einen LKW, dann muss ich wieder Platz machen, weil von hinten einer mit 150/160 ankommt. Ich bin froh, wenn ich im Ausland bin, wo es Tempolimits gibt und der Verkehr viel ruhiger rollt. Ich werde mir selber kein Tempolimit auferlegen, wäre aber mit einem allgemeinen Tempolimit in Deutschland einverstanden.

Bezüglich der Diskussion: Benzin/Diesel/Strom.
Es gibt auch noch die Alternative Wasserstoff. In das Thema scheint endlich mehr Bewegung zu kommen: https://h2.live/h2mobility

Schwarzfahrer 30.01.2019 10:58

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1432879)
Wir müssten in D auf max. die Hälfte der PKW runterkommen. Also 20 Millionen statt 40 Millionen. Davon vieleicht die Hälfte Strom, die Hälfte Fossil und vielleicht noch was mit Wasserstoff.

Das halte ich für sehr sinnvoll, deutlich sinnvoller als die radikalen politischen Verbotsansätze für Verbrenner. Die Frage ist, wie der Autobestand reduziert werden kann. Ich glaube, ein Wandel zum arbeitsplatznahem Wohnen, bzw. auch entsprechende Dezentralisierung, Firmenansiedlungen auf dem Land, damit nicht alle in die Städte streben, sowie ein starker Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs (Stichwort Taktung) könnten für viele Familien den Zweitwagen entbehrlich machen. Supermärkte von den Randzonen wieder in die Wohnbereiche verlagern wäre auch noch so ein Stichwort - dann kann ich auch schneller und einfacher zu Fuß einkaufen gehen. Aber Ansätze hierfür scheinen leider in der Politik äußerst selten zu sein.

Zitat:

Alle PKW durch Stromer zu ersetzen ist natürlich kompletter Schwachsinn.
Das scheint aber leider der politische Mainstream zu sein, mit besonders einseitiger Fokussierung auf Batterielösungen. Etwas mehr technischer Sachverstand in der Politik täte gut.

Zitat:

Vernunft oder den Leuten an den Geldbeutel gehen diese 2 Möglichkeiten haben wir zur Auswahl: Bitte wählen.
Ich glaube, der Ansatz "an den Geldbeutel gehen" hat eine begrenzte Wirkung. Sogar im damals bitterarmen Rumänien verzichtete kaum einer aufs Auto, obwohl der Sprit relativ gesehen das fünffache kostete. Es müssen Alternativen für die aktuell genutzten Funktionen des Autos geboten werden. Nur der Druck auf den Geldbeutel führt im Extremfall höchstens zu Gelbwesten o.ä. - wollen wir das?

Hafu 30.01.2019 11:06

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1432879)
...
Das Problem ist überhaupt nicht Diesel oder Elektro, die eigentliche Frage ist Auto ja/nein.

Ein 1.5 to Gefährt in dem 1 Mensch rumfährt ist die bekloppteste Erfindung die der Mensch je gemacht hat.
...

:Blumen:

Wenn ich früh (mit dem Rad) in die Arbeit fahre begegnen mir wohl 200-300 PKWs. Rund die Hälfte davon sind Eltern/ Großeltern, die ihre Kinder/Enkel in die Schule fahren oder gerade wieder von der Schule heimfahren, nachdem sie den Nachwuchs dort abgeliefert haben. Sobald Ferien sind, oder die Schule ausfällt (so wie in der zweiten und dritten Januarwoche wegen starken Schneefalls) halbiert sich auf meiner Standardstrecke, die an einer Grundschule, einer Realschule und einem Gymnasium vorbeiführt der morgendliche Verkehr.

Natürlich gibt es auch (in Bayern kostenlose) Schulbusse, die schon auch von einigen benutzt werden, aber diese sind unbequem, man muss zur nächsten Haltestelle laufen, dort in der Kälte warten... aus Sicht vieler Eltern ist das offensichtlich nur eine Notlösung. Die einzigen Kinder, die ich früh zur Grundschule laufen sehe, sind Kinder der bei uns im Dorf untergebrachten Flüchtlinge, deren Eltern sich kein Auto leisten können.
Der einzige Schüler am 3km entfernten 800-Schüler-Gymnasium im Nachbarort, der sein Fahrrad am überdachten Radkeller abstellt ist/ der also weder Bus benutzt noch von seinen Eltern gebracht wird, ist von Mitte November bis Ende Februar mein 16-jähriger Sohn (kein Scherz oder Übertriebung: wenn ihr wollt fotografiere ich morgen mal den dortigen Radabstellplatz). Im vergangenen Winter waren es wenigstens noch zwei Kinder die in der dortigen Schule das Fahrrad benutzten. Da war Marc-Philipps ältere Schwester nämlich noch in der Kollegstufe.;)

Ich frage mich immer wieder, was in den vergangenen 30 Jahren passiert ist, dass wir uns derartig abhängig vom Auto gemacht haben (oder vielmehr glauben auf das Auto angewiesen zu sein). Ich hatte früher 1km Schulweg in die Grundschule, die ich natürlich 4 Jahre lang stets (mit den Nachbarskindern) gelaufen bin. Sowas sieht man heute überhaupt nicht mehr. 1km Schulweg (und den zweimal täglich zu Fuß zurücklegen) ist heute nahezu undenkbar. Später bin ich jahrelang mit dem Bus, wie eigentlich alle meine Klassenkameraden in die 12km entfernte weiterführende Schule gefahren.
Nur ganz wenige Schüler wurden damals mit dem Auto gebracht. Heutzutage ist es fast umgekehrt.

Praktizierte Elternliebe scheint heute bei einer Mehrheit ausgedrückt werden, indem man Taxidienste für seine Kinder leistet, um ihnen Bewegung an frischer Luft oder die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel erspart.

(Der Beitrag hat zwar mit dem Tempolimit auf Autobahnen nicht wirklich was zu tun, beleuchtet aber das pathologische Verhältnis vieler Deutscher zum Auto als Transportmittel und ich musste mir meine Beobachtungen mal von der Seele schreiben:Blumen: )

sybenwurz 30.01.2019 11:17

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1432887)
1km Schulweg (und den zweimal täglich zu Fuß zurücklegen) ist heute nahezu undenkbar.

Ich hab hier ne Kollegin, die kommt die 200m von zuhause täglich mitm Auto.
Iss ja nur n kleiner VW (Fox, Up oder wie das Ding heisst).
Die hält mich aber, wenn ich wie heute bei Schneetreiben mitm Rad meine 14km daherkomm, mindestens für genauso bekloppt...

(ich nutze zugegebenermassen die hier in der Firma vorhandene, zweirädrige Elektromobilität, die ihr auch zur Verfügung stünde. Der einzige, der die ganzen rumstehenden Ebikes regelmässig bzw. überhaupt benutzt, bin ich. Für 200m würd ich aber zu Fuss gehn. Das geht schneller als auch nur den Helm aufzusetzen oders Bike ausm Schuppen zu holen)

Schwarzfahrer 30.01.2019 11:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1432887)
Ich frage mich immer wieder, was in den vergangenen 30 Jahren passiert ist, dass wir uns derartig abhängig vom Auto gemacht haben (oder vielmehr glauben auf das Auto angewiesen zu sein).

Darüber habe ich auch öfter nachgedacht, und sehe da mehrere Faktoren. Besonders bei Kindertransporten hat es mit einem (m.M.n.) paranoiden Sicherheitsbedürfnis zu tun. Der Verkehr wurde zwar vielerorts größer als zu unserer Kindheit, aber schon Grundschulkinder haben genug Gefahrenbewußtsein, um sicher zu Fuß zur Schule zu kommen, wenn es nicht gerade über vierspurige Straßen geht. In allen Bereichen werden aber Kinder viel mehr als früher als "schutzbedürftig" betrachtet - passt auch zum inzwischen reichlich übertriebenen Sicherheits-Paranoia in allen Bereichen (z.B. Abmahnung bei BASF, wenn man auf Treppen nicht die Hand am Handlauf hat). In den USA gibt es Schulen, wo aus Sicherheitsgründen die Kids nur per Auto abgeholt werden dürfen! :Nee:
Ein zweiter Aspekt ist die als Mangelware wahrgenommene Zeit. Früher ging ich von der Schule heim, machte Hausaufgaben und traf Freunde in der Stadt, oder ging gelegentlich zum Sport, alles innerhalb Fußreichweite von < 30 Minuten. Heute ist vieles Durchgetaktet, Termine täglich schon für die Kinder (müssen ja gefördert werden), oft viele km oder gar im Nachbarort entfernt, das ist oft kaum ohne Auto zu schaffen.
Oder: Einkaufen ging ich früher zu Fuß - inwzischen sind die Lebensmittelläden zunehmend an die Ortsränder gezogen; manche Wohndörfer haben gar kein Laden mehr - ohne Fahrzeug wird es oft schwierig.
Schließlich ist der Drang des Menschen zur Bequemlichkeit nicht zu unterschätzen: alle technischen Erfindungen seit wir vom Baum gestiegen sind zielen darauf, sich weniger anstrengen zu müssen.

trithos 30.01.2019 12:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1432898)
... Besonders bei Kindertransporten hat es mit einem (m.M.n.) paranoiden Sicherheitsbedürfnis zu tun.

... Ein zweiter Aspekt ist die als Mangelware wahrgenommene Zeit. .... Heute ist vieles Durchgetaktet, Termine täglich schon für die Kinder (müssen ja gefördert werden), oft viele km oder gar im Nachbarort entfernt, das ist oft kaum ohne Auto zu schaffen.

Bei diesen beiden Punkten gebe ich Dir völlig Recht.

Zum Sicherheitsbedürfnis: mittlerweile sind wir (in Ö) so weit, dass es vor ein paar Schulen sogar Fahrverbote bzw. Halteverbote gibt, weil so viele "Elterntaxis" unterwegs sind, dass es einerseits Verkehrschaos gibt und andererseits die zahlreichen vorfahrenden, haltenden, ein- und ausparkenden "Elterntaxis" die Kinder erst recht gefährden.

Zum Thema Mangelware Zeit - und da spreche ich auch aus leidvoller eigener Erfahrung: für die Kinder ist das dauernde gefahren werden super, für die Eltern weniger. Die verbringen dann oft erwerbsarbeitsfreie Tage als Kinder-Taxifahrer. Wenn ich meine Kinder an schönen Sommertagen aufs Fahrrad verweise, werde ich allerdings als durchgeknallter Spinner gesehen - nicht gerade von meinen Töchtern (die trauen sich vielleicht auch nur nicht, mir das so deutlich zu sagen :Cheese: ), aber von deren Freundinnen und Eltern.

Und abgesehen von der Emissions-Diskussion glaube ich übrigens auch grundsätzlich nicht, dass E-Autos das Verkehrsproblem lösen. Auch E-Autos stehen im Stau, brauchen Parkplätze, usw... Im Ö3-Verkehrsfunk brauchen die Staumeldungen in der Früh oft schon mehr Zeit als die "Weltnachrichten".

Schwarzfahrer 30.01.2019 13:40

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1432910)
Zum Thema Mangelware Zeit

versuche ich mir immer wieder ein Spruch bewußt zu machen, den ich mal gehört habe, und nie mehr vergesse:

Zeit "hat" man nicht, Zeit nimmt man sich

Sprich: jeder hat es in der Hand, wofür er seine Zeit aufwendet, und es ist nur allzu bequem, es komplett auf externe Faktoren abzuwälzen, wenn es für etwas nicht reicht, statt die persönliche Priorisierung zu überdenken.

Körbel 30.01.2019 14:17

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1432843)
Nein, die haben vermutlich keine Autobahnen :Lachen2: , darum setzen sie am großen Hebel an, nicht am ideologischen. Wohlgemerkt: ich halte die Tempolimit-Diskussion auf der Autobahn nicht für falsch................


Vielleicht sollte mal Deutschland in diesem Punkt auch von den Nachbarn lernen...

Bessere (Autobahnen) als in Deutschland und mit wesentlich weniger Baustellen.
Liegt wohl auch an der Maut, die teilweise erhoben wird.

Tja und Deutschland sollte endlich mal von den Anderen lernen und ein Tempolimit einführen.
Die umweltpolitischen Gründe wurden hier schon genannt.

Körbel 30.01.2019 14:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1432885)
Nur der Druck auf den Geldbeutel führt im Extremfall höchstens zu Gelbwesten o.ä. - wollen wir das?

Warum nicht?
Sprit ist eh noch viel zu billig.

Stairway 30.01.2019 14:53

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1432962)
Warum nicht?
Sprit ist eh noch viel zu billig.

Sag das mal den Millionen Pendlern , die täglich zur Arbeit müssen .

dasgehtschneller 30.01.2019 15:22

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1432862)
Ich stelle mal die These auf, dass ein neues Dieselfahrzeug weniger schlecht für die Umwelt ist, als ein Elektroauto, für das der Strom aus der Verbrennung von Kohle gewonnen wird.
Dass wir in Deutschland gar nicht genug Strom produzieren, um die Verbrenner durch Stromer zu ersetzen, das kommt da noch hinzu. (Aber den grünen Traumtänzern folgend kommt der Strom ja aus der Steckdose, da kann man ruhig Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke abschaffen.)

Strom kann aber jeder selber auf dem eigenen Hausdach oder als Teilhaber einer Gemeinschafts PV Anlage oder eines Windrades produzieren, Diesel muss immer aus dem Ausland eingekauft und verbrannt werden.
Ausserdem besteht der deutsche Strommix inzwischen aus 40% regenerierbarem Strom, tendenz steigend. In der Schweiz oder Österreich sieht es sogar noch besser aus.

Im letzten Jahr wurde in Deutschland soviel überschüssiger Strom ins Ausland produziert um von heute auf morgen 50% aller Autos durch Elektroautos zu ersetzen. Bis soviele Autos elektrisch unterwegs sind, wird es aber wohl noch lange genug dauern um den Ausbau der regenerierbaren Energien noch weiter voranzutreiben.

Wem die aktuellen Elektro Modelle noch nicht zusagen, bzw. nicht auf das Streckenprofil passen dann verstehe ich das aber. Ich denke ein moderner Diesel ist für viele Anforderungen immer noch besser.
Für viele Streckenprofile könnte ein Elektroauto aber trotzdem passen. So langsam werden die Reichweiten und Preise für immer mehr Leute attraktiv, für Leute die regelmässig lange Strecken unter Zeitdruck fahren, wird es aber wohl noch ein paar Jahre dauern bis die Akkus weit genug sind. Ich persönlich fahre lange Strecken nur im Urlaub und dann hab ich zwischendurch auch mal Zeit für eine Kaffeepause.

Ich fahre seit 2 Jahren einen Opel Ampera mit 80km elektrischer Reichweite. Für 99% meiner Fahrten reicht das problemlos aus. Wenn wir weiter fahren hab ich in dem Fall noch den Range Extender, die meisten hätten auch noch einen Zweitwagen zur Verfügung.

Um jetzt die Brücke zum ursprünglichen Thema wieder zu schlagen: Wenn man elektrisch unterwegs ist merkt man das Tempo extrem. Während man beim Diesel dann nur 700 statt 1000 km schafft und dann in 5 Minuten wieder nachtankt, kann man die sowieso schon knappe Reichweite beim Elektroauto schnell mal auf die Hälfte runterdrücken. Da fährt man dann freiwillig nicht schneller als nötig.

Hafu 30.01.2019 15:33

Zitat:

Zitat von Stairway (Beitrag 1432967)
Sag das mal den Millionen Pendlern , die täglich zur Arbeit müssen .

Die meisten pendeln, weil es für sie die bequemste und günstigste Alternative darstellt.

Früher ist man dahin gezogen, wo man arbeitet. Täglich 60 oder 100km pendeln war bei unseren Eltern noch ein fast undenkbares Lebensmodell, obwohl es damals auch schon Autos gab, aber eben meist nur eines pro Haushalt.

Erst die steuerliche Entfernungspauschale (die ja vor 10 Jahren schon mal gesetzlich abgeschafft wurde, ehe sie Gerichte dann wieder eingesetzt haben) und der im Verhältnis zum Einkommen günstige Treibstoff führt die meisten in die Versuchung, sich ein Häuschen "im Grünen" fernab vom Arbeitsplatz zu suchen oder die Mühen eines Umzugs zu scheuen und trotz neuem Arbeitsplatz den alten eigentlich unpassenden Wohnort beizubehalten.

Ich habe in meinem Arbeitsleben 5 mal (überwiegend ausbildungsbedingt) den Arbeitsplatz gewechselt. Jedes mal sind wir auch umgezogen und die neue Wohnung wurde maßgeblich danach ausgesucht, dass sie in Jogging- und Radfahrentfernung vom neuen Arbeitsplatz liegt.

Schwarzfahrer 30.01.2019 15:44

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1432976)
Erst die steuerliche Entfernungspauschale (die ja vor 10 Jahren schon mal gesetzlich abgeschafft wurde, ehe sie Gerichte dann wieder eingesetzt haben) und der im Verhältnis zum Einkommen günstige Treibstoff führt die meisten in die Versuchung, sich ein Häuschen "im Grünen" fernab vom Arbeitsplatz zu suchen oder die Mühen eines Umzugs zu scheuen und trotz neuem Arbeitsplatz den alten eigentlich unpassenden Wohnort beizubehalten.

Dadurch ist aber leider inzwischen ein Zustand der "Dezentralisierung" entstanden, von dem der Schritt zurück unglaublich schwierig sein dürfte. Weder wollen/können die Millionen Langstreckenpendler umziehen, noch die tausende Firmen näher an ihre Mitarbeiter ziehen. Mir fehlt die Vision, wie dies verträglich zurückgewandelt werden kann.

Roini 30.01.2019 15:48

Gerade beim Pendeln sind viele nicht in der Lage die Bequemlichkeit und den Egoismus hinten anzustellen und auf öffentliche Verkehrsmittel oder z.B. auf eine Fahrgemeinschaft zurückzugreifen.
Bei mir im Büro kommen drei Kollegen aus dem gleichen Ort, haben identische Zeitverträge und fangen morgens alle innerhalb eines Korridors von 15 bis 20 Minuten an zu arbeiten.
Eine Fahrgemeinschaft wollen sie jedoch nicht machen, da dieses Modell zu unflexibel wäre. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln würden sie 15 Minuten länger unterwegs sein.
Tendenziell gebe ich da jedem Recht der behauptet, dass der Sprit zu billig ist :Huhu:

Stairway 30.01.2019 15:48

@Hafu
Ich gebe dir teilweise recht , vor was allem
Die Pendlerpauschale betrifft aber:
Versuche mal im Großraum Hamburg eine bezahlbare Wohnung zu finden .
Beißt sich die katze in den Schwanz 😉
Da sind wir wieder bei günstig oder nicht.
Vor jahren höre ich die Politik auch noch rufen man müsse flexibel sein
Und auch mal einen längeren Fahrtweg in Kauf nehmen.
Viele arbeiten auch in Schichten , am WE usw
Da braucht man mit den Öpnv oft die doppelte Zeit .

Aber klar ist auch viel Bequemlichkeit. Wir haben
Vor 2 Jahren den vernünftigen Schritt getan und ein Auto verkauft. Meine Frau fährt nun
Ihre 10 km mit dem Bus. Stressfreier für sie und viiiiiiel Geld gespart.

alex1 30.01.2019 15:59

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1432862)
(...) Ich stelle mal die These auf, dass ein neues Dieselfahrzeug weniger schlecht für die Umwelt ist, als ein Elektroauto, für das der Strom aus der Verbrennung von Kohle gewonnen wird. (...)

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1432879)
Thesen aufstellen und sie nicht beweisen ist zu einfach.(...)


Dazu gibt es dutzende Quellen, z.B.
https://www.deutschlandfunkkultur.de...icle_id=392519
und
https://www.adac.de/der-adac/motorwe...antriebe-2018/

alex1 30.01.2019 16:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1432885)
(...) Nur der Druck auf den Geldbeutel führt im Extremfall höchstens zu Gelbwesten o.ä. - wollen wir das?

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1432962)
Warum nicht?
Sprit ist eh noch viel zu billig.

"Keine Termine und leicht einen sitzen"? scheint ja aktuell bei Dir zu stimmen.

Du willst, dass der Pöbel in den Straßen tobt, wie in Frankreich? :Nee:

Ich würde gerne mehr für Sprit bezahlen, wenn ich dann mehr Platz auf der Autobahn hätte, wenn ich denn mal Auto fahren will / "muss". Aber die Thematik ist doch recht komplex.

Körbel 30.01.2019 16:09

Zitat:

Zitat von Stairway (Beitrag 1432967)
Sag das mal den Millionen Pendlern , die täglich zur Arbeit müssen .

Müssen?
Gibt doch auch bestimmt eine Arbeit in der Nähe oder wie wäre es mit einer Fahrgemeinschaft, habe ich früher auch gemacht.
5 Leute auf ein Auto, das nenne ich mal vernünftig.
Bin aber auch mit dem Rad zur Arbeit.
Ich hatte aber auch einen Kleinwagen mit 45 PS, gibts heute glaube ich garnicht mehr.

Ich sage vor allem den stinkfaulen Menschen, das man nicht mit dem Protz-SUV um die Ecke zum Bäcker oder zum Zigarettenautomat fahren muss.
Oder mal nur zum Spass in die City um ein Eis zu essen etc.
Für solche Honks ist der Sprit zu billig.

Stefan 30.01.2019 16:20

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1432990)
Müssen?
Gibt doch auch bestimmt eine Arbeit in der Nähe oder wie wäre es mit einer Fahrgemeinschaft, habe ich früher auch gemacht.

Ne, es gibt nicht immer einen Job um die Ecke und eine 5er Fahrgemeinschaft (selbst jahrelang praktiziert und ich bin weiterhin Fan von Fahrgemeinschaften) kostet auch nochmal täglich Zeit.
Einfach mal in die nächste grosse Stadt ziehen ist beim derzeitigen Wohnungsmarkt nicht überall einfach. Wenn man dann noch einen Partner hat und beide Jobs haben, die es nicht in jedem Dorf gibt, dann wird es doppelt kompliziert.

Stairway 30.01.2019 16:23

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1432990)

Ich sage vor allem den stinkfaulen Menschen, das man nicht mit dem Protz-SUV um die Ecke zum Bäcker oder zum Zigarettenautomat fahren muss.
Oder mal nur zum Spass in die City um ein Eis zu essen etc.
Für solche Honks ist der Sprit zu billig.

Da bin ich 100% bei dir .
Erlebe ich immer sonntags wenn ich auf dem Rückweg vom laufen Brötchen hole.
Da fahren die Leute aus meiner Siedlung mit dem X5 hin , sind vielleicht 500m
Unklar so was.

Stairway 30.01.2019 16:25

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1432991)
Ne, es gibt nicht immer einen Job um die Ecke und eine 5er Fahrgemeinschaft (selbst jahrelang praktiziert und ich bin weiterhin Fan von Fahrgemeinschaften) kostet auch nochmal täglich Zeit.
Einfach mal in die nächste grosse Stadt ziehen ist beim derzeitigen Wohnungsmarkt nicht überall einfach. Wenn man dann noch einen Partner hat und beide Jobs haben, die es nicht in jedem Dorf gibt, dann wird es doppelt kompliziert.

:Blumen: :Blumen:

Feuerrolli69 30.01.2019 16:39

Glück Auf,

sehr Interessant hier zu lesen.
Es sind immer die anderen.
Aber was ist den hier im Forum?

Da fährt mancher durch halb Deutschland um Sport zu treiben oder noch besser,
Mann/Frau fliegt um die halbe Welt damit man Sport treiben kann.:Maso:
Wenn jeder etwas seine lieb gewonnen Marotten überdenkt braucht keiner auf den anderen mit dem Finger zeigen.:Liebe:

Und leider sehe ich auch hier an vielen Meinungen das Triathlon wohl doch ein Sport für besser Verdienende ist.
Ich kann mir weder mal eben ein neues Haus in meiner Arbeitsstadt kaufen oder mal eben ein neues soooo viel reineres Auto kaufen.

Gruß Rolli

Körbel 30.01.2019 17:49

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1432991)
Einfach mal in die nächste grosse Stadt ziehen ist beim derzeitigen Wohnungsmarkt nicht überall einfach. Wenn man dann noch einen Partner hat und beide Jobs haben, die es nicht in jedem Dorf gibt, dann wird es doppelt kompliziert.

Wahrliche Probleme gibts auf dieser schönen Welt.

sybenwurz 30.01.2019 18:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1432898)
Schließlich ist der Drang des Menschen zur Bequemlichkeit nicht zu unterschätzen: alle technischen Erfindungen seit wir vom Baum gestiegen sind zielen darauf, sich weniger anstrengen zu müssen.

Genau da liegt imho der Urpsrung allen Übels.
Denn irgendwer oder irgendwas muss die Energie, die man selbst einspart, ja aufbringen.


Zitat:

Zitat von dasgehtschneller (Beitrag 1432971)
Strom kann aber jeder selber auf dem eigenen Hausdach oder als Teilhaber einer Gemeinschafts PV Anlage oder eines Windrades produzieren, Diesel muss immer aus dem Ausland eingekauft und verbrannt werden.
Ausserdem besteht der deutsche Strommix inzwischen aus 40% regenerierbarem

Das sagt sich so leicht daher.
Betrachtet man die Stromversorgung etwas weiträumiger, stellt sich die Frage, wie die ganzen Elektroautos geladen werden sollen.
Unser deutsches Stromnetz basiert noch immer auf Grundlagen des letzten Jahrhunderts: ein paar (handvoll) Kraftwerke, von denen der Strom zu vielen Verbrauchern geleitet wird.
Schon das, was heute auf privaten Dächern an Strom produziert wird, bringt dieses Stromnetz an seine Grenzen und darüber hinaus.
Nu fliesst in so nen Kraftkarren mit E-Antrieb ja n bissl Strom rein.
Kollege von mir dachte sich, mal easypeasy seinen lokalen Stromanbieter zu beauftragen, ihm ne vernünftige Leitung zum Aufladen seines i3 zu liefern...:Lachanfall:
Nu denke man sich das mal in gross.
Werksparkplatz von sagen wir mal 1000 Beschäftigten, von denen nur die Hälfte während der Arbeitszeit ihr Elektroauto aufladen wollte oder müsste.
Völlig unmöglich mit der derzeitigen und restlos veralteten Infrastruktur.

Klar kannste hier und da mal ne Stromtankstelle mit 5, 8 oder auch 10 Zapfplätzen einrichten, nachdem aber die besten Flecken dafür, wo halbwegs geeignete, dicke Zuleitungen bereits vorhanden sind, die nicht im kompletten, umliegenden Viertel die Lichter ausgehen lassen, sehr schnell weg sein werden, wird das dementsprechend aufzubereitende Umfeld sehr schnell immer umfangreichere Formen annehmen.
Sprich, bis zum nächsten, geeigneten Abnahmepunkt, wird es immer weiter werden, mit so auch steigenden Bereitstellungskosten.
Und die muss wohl irgendwer übernehmen müssen, also kann man sich darauf einstellen, dass die Bereitstellungskosten zunehmen unangenehmer auf die Börse der Auto-Strom-Kunden drücken werden.
Bei der Versorgung grosser Mengen Elektroautos ist es eben vorbei mit dem schlichten 'bei uns kommt der Strom aus der Steckdose' und auch an Autobahnen und Bundesstrassen sind wir Lichtjahre (und mehr) entfernt davon, auch nur einen annähernden Bruchteil wie derzeit Verbrenner be'tanken' zu können.

triathlonnovice 30.01.2019 18:41

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1432976)
Ich habe in meinem Arbeitsleben 5 mal (überwiegend ausbildungsbedingt) den Arbeitsplatz gewechselt. Jedes mal sind wir auch umgezogen und die neue Wohnung wurde maßgeblich danach ausgesucht, dass sie in Jogging- und Radfahrentfernung vom neuen Arbeitsplatz liegt.


Nun gut, das dürfte auf 90 prozent aller Bundesbürger mit fester Arbeitsstelle zutreffen.

Schwarzfahrer 30.01.2019 19:57

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1433023)
Nun gut, das dürfte auf 90 prozent aller Bundesbürger mit fester Arbeitsstelle zutreffen.

Ich glaube, das ist eher abhängig von Berufsgruppe; bei meiner passt das nicht: Bei uns (Industrieforschung) wohnen von den 100 Leuten ca. 25 auf ca. 75 km Entfernung, da sie nach dem Studium die liebgewonnene Stadt nicht verlassen mochten, und sie pendeln fleißig mit Zug, Fahrgemeinschaft oder einzeln (nicht aufs Land, sondern von Karlsruhe oder Darmstadt nach Heidelberg/Mannheim!). Weitere ca. 10 wohnen etwas näher, aber immer noch auf Auto-Entfernung, da leider die Ehefrau ihre Stelle in entgegengesetzer Richtung hat, und sie das Pendeln gleich aufteilen wollen. Max. 10 % kommen mit dem Fahrrad (im Sommer), und höchstens 25 wohnen unter 15 km weg; dazu kommen 3 - 4 Wochenendpendler von über 200 km weg (die meist mit dem Zug). Wohnortnahes Arbeiten ist m.M.n. zunehmend eine Seltenheit, und für viele Kollegen eine unverständliche Priorität.

JENS-KLEVE 30.01.2019 20:20

Lustig, wie die Fraktion der Langsamfahrer darüber referiert wie sich der Verbrauch bei den hohen Geschwindigkeiten entwickelt.:Lachen2:

Ich fahre oft über 200 km/h und verbrauche trotzdem weniger als meine Frau mit ihrem Kleinwagen. Mein Vater fährt noch öfter schnell auch gerne über 240 und hat seinen Bordcomputer nicht genullt, seit er den Wagen gekauft hat. Ihr dürft gerne raten was dieser Vorzeigeraser mit seiner 245 Ps / 2 Tonnen-Karre bisher durchschnittlich verbraucht hat. Tipp: es ist nicht viel.

Bevor ich hier jetzt gesteinigt werde, ich fahre jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit 34km und meine Tochter nimmt den Bus zur Schule.

triduma 30.01.2019 20:20

Da es ja hier nicht nur noch um Tempolimit sondern auch um Spritverbrauch und Umweltbelastung durch Abgase usw geht mal was anderes.
Was haltet ihr davon?

In meiner Kleinstadt ist ein kleiner Junge, 5 Jahr alt an Leukämie erkrankt.
Es wurde schon ein Spendenkonto eingerichtet und die ganze Stadt will helfen.
Am nächsten Sonntag ist auch eine Typisierungsaktion wegen Stammzellenspende.
Nun wollen am Samstag über 100 LKW Fahrer gemeinsam in einem Konvoy ca. 60 km durch den Landkreis und die Stadt fahren um auf die Typisierungsaktion aufmerksam zu machen.
Ist da der Spritverbrauch und die Umweltbelastung durch mehr als 100 Lkw gerechtfertigt? Ich weis es nicht:(

su.pa 30.01.2019 20:30

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1433042)
Lustig, wie die Fraktion der Langsamfahrer darüber referiert wie sich der Verbrauch bei den hohen Geschwindigkeiten entwickelt.:Lachen2:

Ich fahre oft über 200 km/h und verbrauche trotzdem weniger als meine Frau mit ihrem Kleinwagen. Mein Vater fährt noch öfter schnell auch gerne über 240 und hat seinen Bordcomputer nicht genullt, seit er den Wagen gekauft hat. Ihr dürft gerne raten was dieser Vorzeigeraser mit seiner 245 Ps / 2 Tonnen-Karre bisher durchschnittlich verbraucht hat. Tipp: es ist nicht viel.

Bevor ich hier jetzt gesteinigt werde, ich fahre jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit 34km und meine Tochter nimmt den Bus zur Schule.

Und wie hoch ist der Durchschnittsverbrauch? Würde mich ehrlich interessieren.

Wir fahren unseren X1 (150 PS) auf Langstrecken (in Österreich, also max. 120 - 130 km/h) mit < 6 Liter, vollgepackt, z.T. mit zwei Rädern hinten auf der Stoßstange oder auch Richtung 5 l wenn wir auf der Autobahn Richtung Innsbruck unterwegs sind, wo durchgehend auf 100 km/h begrenzt ist und wir max. mal zum Überholen 120 fahren. Das finde ich für so ein Auto durchaus gut.
Kurzstrecken/Stadtverkehr treiben den Verbrauch dann Richtung 7 l.

sybenwurz 30.01.2019 20:45

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1433042)
... mit seiner 245 Ps / 2 Tonnen-Karre...

Wie willstn damit rasen? Doppelte Leistung bei halbem Gewicht, da gehts ca. los, dass sich halbwegs was bewegt, wenn man nen Eilmarsch anstrebt...:Cheese:


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