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Kiwi03 29.11.2018 14:24

Jeder kann etwas machen bei uns, keine Frage.. das grössere Problem wird hier sehr gut beschrieben und analysiert:

https://www.eskp.de/schadstoffe/plas...iegt-in-asien/

Wenn keiner mehr in den Urlaub fliegt etc, ist das natürlich einerseits toll, dann haben die in den Zielorten aber auch irgendwann immer weniger.. auch nicht die Lösung, oder? :confused:

schnodo 29.11.2018 14:26

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422424)
Wenn jeder sich ein wenig einschränkt, ist schon viel getan.

Viel getan zur Beruhigung des eigenen Gewissens. Ich verschieße keine Raketen an Silvester, trenne ordentlich meinen Müll und versuche auch sonst, nicht verschwenderisch zu sein. Aber da hat OhneRad Recht, ich habe dem Planeten ein Mehrfaches des Schadens zugefügt, den seine Oma verursacht hat. Und die gleiche Bequemlichkeit durch die ich ein paar Kilo zuviel auf den Rippen habe, verhindert, dass ich mich in meiner sonstigen Lebensweise radikal einschränke.

Aber selbst wenn Du und ich sofort spurlos und CO2-neutral vom Planeten verschwänden, wäre überhaupt nichts gewonnen.

Realistisch betrachtet ist es so, dass die Menschen so sind wie sie sind, und dass sich im Verhalten der Menschheit als Ganzes nichts Grundlegendes ändert. Wissenschaftlich, technisch, medizinisch befinden wir uns in der Gegenwart. Was Ethik oder nachhaltiges Handeln angeht, sind wir nicht weit vom Mittelalter entfernt.

Du kannst natürlich appellieren und das sollst Du meiner Meinung nach auch. Aber Du erreichst hier in der Regel eben nur diejenigen, die sich sowieso schon ihre Gedanken darüber machen.

Jimmi 29.11.2018 15:01

Das eigene Handeln mag das Gewissen beruhigen. Es geht aber um globale Probleme. Und die können nur Regierungen per Vertrag und Gesetz lösen.

Was bringt es, wenn Du auf das Auto verzichtest? Tolles Vorbild im Bekanntenkreis und moralisch weiße Weste. :)

Lösungsorienierter wäre es, den ÖPNV kostenlos zu machen. Und das weltweit.

sybenwurz 29.11.2018 15:05

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1422428)
Ohne die Menschenmassen in Asien und Afrika, werden wir keine Veränderung erleben und da bin ich in letzter Zeit immer pessimistischer.

Ich glaube nicht, dass die auch in ihrer Masse das Zünglein an der Waage sind.
Nehmen wir doch mal ein paar ganz einfache Grundlagen: tonnenweise Aufzüge und Rolltreppen in kunstlichterhellten Einkaufspalästen mit Klimaanlage.
Laubbläser (auf die hab ich mich zugegebenermassen grad eingeschossen, vorallem akkubetriebene...), Autos, die grösser und verbrauchsintensiver als nötig sind (ich will gar nicht die abgedroschenen SUVs hier ranziehen, aber es triffts halt. Wer braucht nen Geländewagen bei uns? Ne Minderheit. Spricht ja auch nix dagegen, wenn die nen Geländewagen bekommt fürn Geländewageneinsatz. Aber muss das Ding dann auch geeignet sein, mit 200 über die Gassen zu pfeifen? Kaum. Stoppelreifen, guter Allrad, auch ordentliche Anhängelast, aber dann reichts doch, wenn der Büchse bei 100-120 Sachen die Puste ausgeht? Wer braucht n grosses Auto mit viel Platz? Bitte, der kanns bekommen. Dafür gibts Busse, wahlweise mit Ladefläche oder Sitzen, aber müssen die vollbeladen 3 Tonnen und mehr mit 180 über die Autobahn rammen?
Brauchen die Kisten generell alle drölfzehnhochzehn Stellmotörchen, Sensörchen und Komfortoptiönchen, nur weil es sie gibt, unabhängig davon, wie sinnvoll sie sind?
Sagt ja niemand was gegen ABS oder Airbag, aber wer nicht in der Lage ist, den Kopf zu drehen oder auf der Strasse den Abstand ein- oder die Spur zu halten, soll halt daheimbleiben. Endloses Thema...), nochmal Autos, weil die E-Mobilität grad so gehyped wird: ich wage zu bezweifeln, dass ein noch zu bauendes Elektro- (oder auch sonstiges) Auto umweltfreundlicher ist als eines, das bereits auf der Strasse ist.
Und Feinstaubdebatte oder auch der Dieselschadstoffausstoss: wieso nicht erstmal die dicken Fische und Umweltverschmutzer wegsperren? Silvesterfeuerwerke, Hochseeschiffe, Industrie, sinnlose LKW-Transporte um Kartoffeln in ITalien waschen zu lassen und dann wieder nach Deutschland zu bringen oder weils generell billiger ist, das Zeug rollt auf der Strasse rum als wenns irgendwo eingelagert wär...
Wie willste den Feuerwerkern, den Reedereien, der Industrie oder Spediteuren klarmachen, dass ausgerechnet sie nu auf ihr Stück vom Kuchen verzichten müssen oder auch nur sollen?
Die werden doch nen Teufel tun, von sich aus zurückzustecken und wer sollte es regulieren?
Die Mehrheit, die mit Füssen abstimmt, gewiss auch nicht, während der Gesetzgeber lieber das Fähnlein in den Wind der Lobbyisten hängt und zudem sowieso unter Druck steht, weil überall auch Arbeitsplätze dranhängen.
In Frankreich steckt gleich der Staat noch mit X Prozent in der Autoindustrie drin, da wird sich auch nix gross rühren, neenee Mädels, das wird alles nix mehr...

sybenwurz 29.11.2018 15:06

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1422432)
Wenn keiner mehr in den Urlaub fliegt etc, ist das natürlich einerseits toll, dann haben die in den Zielorten aber auch irgendwann immer weniger.. auch nicht die Lösung, oder? :confused:

Bedingungsloses Grundeinkommen...

Schwarzfahrer 29.11.2018 15:17

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1422442)
Nehmen wir doch mal ein paar ganz einfache Grundlagen: ...

Volle Zustimmung - unsere Welt ist voller Produkte und Bedürfnisse, die nur da sind, weil wir es können und weil jemand daran verdient, nicht weil es wirkliche Bedürfnisse oder Notwendigkeiten sind. Ich kann auf sehr vieles davon verzichten, fahre mein Auto bis es nicht mehr kann, trage Kleidung bis es kaputt ist (und auch nicht mehr genäht werden kann), trinke Leitungswasser statt Flaschenwasser, benutze 10 jahre alte Handys und eine 25 jahre alte Stereoanlage, nicht weil ich spare, sondern weil es sinnvoll erscheint (gehe dafür aber gerne 30 Tage Skifahren im Jahr, steinigt mich :) ...).

Aber: mir wurde wegen solcher Sachen schon mal (auch von Dir) entgegengehalten, ich sei "nicht marketingrelevant". Würde sich eine wesentliche Mehrheit so verhalten, wäre die Folge (im aktuellen System, und abgesehen von einem beachtlichen Verlust an Lebensfreude an "tollen Sachen") ein massiver Wirtschaftseinbruch, Umsatzeinbußen und Firmenschließungen. Welcher Lebensstandard dann nach entsprechender Zeit des "Einpendelns" noch für alle übrig bleibt, weiß ich auch nicht; aber ich glaube, wir müssen einsehen, daß unser jetziger Lebensstandard ganz stark auf eben dieser Verschwendung basiert. Ich glaube trotzdem, daß eine vernünftige Balance und Umgang mit Ressourcen möglich ist - aber das funktioniert nur, wenn wir die exponetielle Vermehrung der Menschheit in Griff bekommen. Auch wenn Afrika zur Zeit einen niedrigen pro-Kopf-Ressourcenverbrauch hat (wie früher Asien) - die Masse macht trotzdem viel aus, und kompensiert jegliche Einschränkungen der "Wohlstandsgesellschaften" im Nu.

DocTom 29.11.2018 15:24

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1422442)
Ich ...

Wow, +1!:Blumen:

Nobby_81 29.11.2018 15:50

sybenwurz: Top auf den Punkt gebracht. :Blumen:

Körbel 29.11.2018 16:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1422444)
..........aber ich glaube, wir müssen einsehen, daß unser jetziger Lebensstandard ganz stark auf eben dieser Verschwendung basiert. Ich glaube trotzdem, daß eine vernünftige Balance und Umgang mit Ressourcen möglich ist - aber das funktioniert nur, wenn wir die exponetielle Vermehrung der Menschheit in Griff bekommen.

+1!!!:Blumen:

Zur Vermehrung der Menschheit könnte ich jetzt auch was sagen, lass es aber.....

schnodo 29.11.2018 19:16

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1422375)
Hier ist noch eine interessante Diskussion mit Precht und Prof. Schellnhuber, dem bekannten Potsdamer Klimaforscher, zum Thema: "Ist die Erde noch zu retten?" Das Gespräch behandelt auch die schon vorhandenen Auswirkungen wie die Dürre und Trockenheit in bestimmten Regionen Afrika´s und die resultierende Auswanderung in Slums und das Verhältnis von Polltiker u. Wähler.
https://www.zdf.de/gesellschaft/prec...etten-100.html

Danke für den Tipp! :Blumen:

Ich fand den Ton der Unterhaltung angenehm nüchtern und an der Sache orientiert. Tragisch dabei: Wer sich ein Stück Restoptimismus bewahren möchte, schaut sich die Sendung lieber nicht an. Diese beiden werden den Planeten nicht retten...

...und als der Professor "Blockchain" sagte - war nicht das Klima sein Fachgebiet? - hat er leider gleich ein Drittel Glaubwürdigkeit eingebüßt. :Cheese:

Beim "guten Narrativ" hat er mich wieder versöhnt. Denn nur dieser kann die lebenswerte Umwelt erhalten. Traurig aber wahr: Die Rettung der Welt muss man gut verkaufen können. ;)

glaurung 29.11.2018 19:42

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1422366)
Das sind doch gar nicht die Fragen. Der Präsident der führenden Industrienation ist eine Klimawandelleugner. Wir sind ein Kohle- und Autoland. Nirgends in Europa laufen so viele schmutzige Kraftwerke wie bei uns. Nirgends wird der Verbrennungsmotor so verteidigt wie bei uns.
Die Frage ist: wie kann man das ändern?

Das kann nur eine richtige Katastrophe ändern. Wenn alles zu spät ist und völliges Chaos ausbricht, weil der ganze Planet auf einmal komplett anders tickt, als man es im Industriezeitalter die meiste Zeit über gewohnt war, dann wird's die Menschheit kapiert haben. Aber dann isses halt zu spät. Aber so sind wir halt. Es muss immer erst was gravierendes passieren, bis sich was ändert.

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1422442)
Ich glaube nicht, dass die auch in ihrer Masse das Zünglein an der Waage sind.
Nehmen wir doch mal ein paar ganz einfache Grundlagen: tonnenweise Aufzüge und Rolltreppen in kunstlichterhellten Einkaufspalästen mit Klimaanlage.
Laubbläser (auf die hab ich mich zugegebenermassen grad eingeschossen, vorallem akkubetriebene...), Autos, die grösser und verbrauchsintensiver als nötig sind (ich will gar nicht die abgedroschenen SUVs hier ranziehen, aber es triffts halt. Wer braucht nen Geländewagen bei uns? Ne Minderheit. Spricht ja auch nix dagegen, wenn die nen Geländewagen bekommt fürn Geländewageneinsatz. Aber muss das Ding dann auch geeignet sein, mit 200 über die Gassen zu pfeifen? Kaum. Stoppelreifen, guter Allrad, auch ordentliche Anhängelast, aber dann reichts doch, wenn der Büchse bei 100-120 Sachen die Puste ausgeht? Wer braucht n grosses Auto mit viel Platz? Bitte, der kanns bekommen. Dafür gibts Busse, wahlweise mit Ladefläche oder Sitzen, aber müssen die vollbeladen 3 Tonnen und mehr mit 180 über die Autobahn rammen?
Brauchen die Kisten generell alle drölfzehnhochzehn Stellmotörchen, Sensörchen und Komfortoptiönchen, nur weil es sie gibt, unabhängig davon, wie sinnvoll sie sind?
Sagt ja niemand was gegen ABS oder Airbag, aber wer nicht in der Lage ist, den Kopf zu drehen oder auf der Strasse den Abstand ein- oder die Spur zu halten, soll halt daheimbleiben. Endloses Thema...), nochmal Autos, weil die E-Mobilität grad so gehyped wird: ich wage zu bezweifeln, dass ein noch zu bauendes Elektro- (oder auch sonstiges) Auto umweltfreundlicher ist als eines, das bereits auf der Strasse ist.
Und Feinstaubdebatte oder auch der Dieselschadstoffausstoss: wieso nicht erstmal die dicken Fische und Umweltverschmutzer wegsperren? Silvesterfeuerwerke, Hochseeschiffe, Industrie, sinnlose LKW-Transporte um Kartoffeln in ITalien waschen zu lassen und dann wieder nach Deutschland zu bringen oder weils generell billiger ist, das Zeug rollt auf der Strasse rum als wenns irgendwo eingelagert wär...
Wie willste den Feuerwerkern, den Reedereien, der Industrie oder Spediteuren klarmachen, dass ausgerechnet sie nu auf ihr Stück vom Kuchen verzichten müssen oder auch nur sollen?
Die werden doch nen Teufel tun, von sich aus zurückzustecken und wer sollte es regulieren?
Die Mehrheit, die mit Füssen abstimmt, gewiss auch nicht, während der Gesetzgeber lieber das Fähnlein in den Wind der Lobbyisten hängt und zudem sowieso unter Druck steht, weil überall auch Arbeitsplätze dranhängen.
In Frankreich steckt gleich der Staat noch mit X Prozent in der Autoindustrie drin, da wird sich auch nix gross rühren, neenee Mädels, das wird alles nix mehr...

Ich könnt's net besser ausdrücken. Auch der Tonfall: äußerst passend und angemessen. :Blumen: :Blumen:

sybenwurz 29.11.2018 23:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1422444)
Aber: mir wurde wegen solcher Sachen schon mal (auch von Dir) entgegengehalten, ich sei "nicht marketingrelevant". Würde sich eine wesentliche Mehrheit so verhalten, wäre die Folge (im aktuellen System, und abgesehen von einem beachtlichen Verlust an Lebensfreude an "tollen Sachen") ein massiver Wirtschaftseinbruch, Umsatzeinbußen und Firmenschließungen. Welcher Lebensstandard dann nach entsprechender Zeit des "Einpendelns" noch für alle übrig bleibt, weiß ich auch nicht; aber ich glaube, wir müssen einsehen, daß unser jetziger Lebensstandard ganz stark auf eben dieser Verschwendung basiert....

Kann ich mich nu nimmer dran erinnern (schön, dassd 'entgegengehalten' schreibst, 'vorgeworfen' träfs wohl nicht, denn) letztlich stimmts ja auch, siehe mein Beitrag oben, dass überall Arbeitsplätze dranhängen.

Den Verlust an Lebensfreude oder tollen Sachen seh ich nu auch nedd so;- das ist, denke ich, ne Frage der Perspektive.
Guck dir afrikanische Kinder an, die Spass dran haben, ein simples, aus Holz geflochtenes Rad vor sich her zu treiben und die höchste Freude dran haben. Gut, ist von der Carrera-Bahn n gutes Stück weit entfernt, entspringt aber immerhin lokaler Herstellung unter Verwendung natürlicher Resourcen und wird sicherlich umweltfreundlich entsorgt oder einer hilfreichen Weiterverwendung zugeführt.
Anyway, ich hab früh gelernt, dass Zufriedenheit keine Frage des Einkommens oder Vermögens ist.
Die besten und wesentlichen Dinge im Leben kann man nicht kaufen, mit der Höhe des Guthabens bei der Bank verlagern sich nur auch die Probleme in ne andere Preislage.

Nur, wie erreicht man mit dieser Vorbelastung (oder ohne diese Erkenntnis) wieder geschmeidigere Regionen, wie anerkennt man auch einfache Dinge wieder als befriedigend und ausreichend und und und...

Körbel 30.11.2018 00:03

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1422524)
Die besten und wesentlichen Dinge im Leben kann man nicht kaufen...

Dieser Satz hier in diesem Forum:
Einfach nur Geil!:cool:

keko# 30.11.2018 07:57

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1422391)
Ich zähle mich nicht zum Geldadel, wie wahrscheinlich 99,99 % der menschlichen Bevölkerung auch nicht.

Damit ist die Macht, welche Herr Trump auf mich und 99,99% der Bevölkerung ausüben kann (in Bezug auf das Klima) = 0.

Ist wie bei den Drogen aus Kolumien und Mexico. Wenn die Amis keine konsumieren, fehlt der Bedarf und es gibt keine. Und wenn wir nicht mehr ins TL nach Malle fliegen, sinkt der CO2 Ausstoß.

Märkte werden manchmal auch geschaffen. Bei Drogen z.B. indem der Dealer seine Ware einfach an den Mann bringt, der bisher noch gar nichts mit Drogen zu tun hatte. So entstehen neue Märkte und Abhängigkeiten.

Ähnlich kann es bei Trump und anderen wirtschaftlichen Schwergewichten sein. In unserem Wohnblock gehört es fast schon zum guten Ton, einen großen SUV vor seinem Haus zu haben. Nicht dass unsere 55kg-Nachbarin ihren 2,5-Tonner in der Großstadt braucht, es wird ihr nur in den Kopf gesetzt (weil an einem SUV mehr verdient wird), bis sie es selbst glaubt.

Auch andere Entscheidungen haben Einfluß auf die Umwelt: wenn zb. Konzerne ihren Standorte verlagern, Flexibilität fordern, neu Produkte mit immer kürzeren Halbwertszeiten auf den Markt bringen u.v.m.

Es liegt an uns selbst, unser Tun zu hinterfragen. Zu fragen, ob es wirklich wichtig für mich ist, oder es wichtig gemacht wird. Vieles ist lediglich Zeitgeist und kein Naturgesetz, sondern dient nur zum Geldvermehren weniger Menschen. Es lässt sich also ändern. Diese Erkenntnis ist schon mal ein Anfang.

Olli 30.11.2018 08:27

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1422278)
Ich habe generell wenig Hoffnung. Meiner Meinung nach ist die Klimadebatte eine Scheindiskussion, die verhindert, dass jemand ernsthaft etwas unternehmen muss. Das ist so als stritte man nach einem Zugunglück darüber, ob der Zug rot-weiß oder weiß-rot gestrichen war.

Nehmen wir mal an, wir stellen morgen fest, alle haben sich geirrt und es wird kälter statt wärmer. Fangen wir dann an, Reifenstapel zu verbrennen, um die Abkühlung zu verhindern?

Ich meine, dass es notwendig ist, dass weltweit die Schonung und Reinhaltung des Planeten als eigenständiger, immens wichtiger Wert angesehen wird, unabhängig davon, ob weniger Dreck die Temperatur steigen oder fallen lässt.

Ich sehe keinerlei Ansätze dafür und deswegen wird der Planet noch sehr, sehr viel schmutziger und unwohnlicher werden, bevor in einigen Generationen aus der Giftbrühe heraus ein aktives, weltweites Umdenken einsetzt.

Das Problem keiner will was abgeben, keiner will zurück treten, alles ist auf mehr getrimmt, die Natur der Mensch ist dabei egal, das fängt beim anstehen an der Kasse schon an, da gib’s wenige die sagen, gehen sie mal vor oder im Unternehmen müssen immer mehr Milliarden verdient werden das wie ist egal.
Das steckt in der Natur des Menschen ob die moderne e Mobilität uns weiter hilft oder ob es sich da auch nur um einen versteckten Dieselskandal handelt wird die Zeit erst zeigen.
Warum braucht man Tropenholz?
Warum braucht man Autos mit mehr als 100PS oder die mehr Sprit verbrauchen als 8Liter?

schoppenhauer 30.11.2018 08:49

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1422549)
Warum braucht man Autos mit mehr als 100PS oder die mehr Sprit verbrauchen als 8Liter?

Einfach zu beantworten: Weils geil ist!

"Esst Thunfisch, solange es noch welchen gibt" trifft die Sache. Ich würde sofort auf meine PS und das leckere Thunfisch-Steak verzichten, wenn ich mich in einer wirkungsmächtigen Masse wähnen würde. Dann wäre für mich nix leichter als der Verzicht. Schau ich aber mit offenen Augen auf die Welt, sehe ich gefühlte 90% der Weltbevölkerung, denen - aus unterschiedlichsten Gründen - das mittelfristige Wohl unserer Erde am Arsch vorbei geht.

Grüße Schoppenhauer
(der derzeit wegen einer Fern-Beziehung viel im Flieger sitzt und deshalb per se ein schlechter Mensch ist)

keko# 30.11.2018 08:59

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1422549)
Das Problem keiner will was abgeben, keiner will zurück treten, alles ist auf mehr getrimmt, die Natur der Mensch ist dabei egal, das fängt beim anstehen an der Kasse schon an, da gib’s wenige die sagen, gehen sie mal vor oder im Unternehmen müssen immer mehr Milliarden verdient werden das wie ist egal.
Das steckt in der Natur des Menschen

Nein, falsch! Tut es nicht! Es wird von den Eliten in Wirtschaft, Politik, Religion und Medien vorgelebt und am Ende unhinterfragt nachemacht. Der neoliberale und neofeudale Geist ist mittlerweile in der kleinsten Ritze. Am Ende hetzt der Minijobber auf dem Weg zu seinem Zweitminijob zur Kasse, um sinnlose Produkte zu kaufen und wenn ein "fauler" Asylant vor ihm steht, stößt er ihn weg.

Schwarzfahrer 30.11.2018 09:21

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1422524)
Kann ich mich nu nimmer dran erinnern (schön, dassd 'entgegengehalten' schreibst, 'vorgeworfen' träfs wohl nicht, denn) letztlich stimmts ja auch,

Sollte auch kein Vorwurf sein, ich finde ja auch, daß es stimmt - es hat mir nur damals richtig bewußt gemacht, daß ich in so mancher Hinsicht ziemlich aus der "Norm" raushänge. Ich kann damit gut leben.

Zitat:

Den Verlust an Lebensfreude oder tollen Sachen seh ich nu auch nedd so;- das ist, denke ich, ne Frage der Perspektive.
Guck dir afrikanische Kinder an, die Spass dran haben, ein simples, aus Holz geflochtenes Rad vor sich her zu treiben und die höchste Freude dran haben. Gut, ist von der Carrera-Bahn n gutes Stück weit entfernt, entspringt aber immerhin lokaler Herstellung unter Verwendung natürlicher Resourcen und wird sicherlich umweltfreundlich entsorgt oder einer hilfreichen Weiterverwendung zugeführt.
Anyway, ich hab früh gelernt, dass Zufriedenheit keine Frage des Einkommens oder Vermögens ist.
Die besten und wesentlichen Dinge im Leben kann man nicht kaufen, mit der Höhe des Guthabens bei der Bank verlagern sich nur auch die Probleme in ne andere Preislage.
Stimmt alles. Nur ist der Mensch nun mal auch ein "Genußmensch". Auch wenn man vernünftig auf vieles verzichten kann, das Leben wird z.T. auch schön durch Sachen, die nicht rational sind und trotzdem Freude machen. Bei aller Vernunft und Weltrettung darf dies nicht ganz verloren gehen. Und natürlich vermißt ein Kind in Arfika die Carrera-Bahn nicht, solange es sowas nicht kennt. Aber nachdem man sowas hatte, ist das simple Rad vieleicht doch nicht ganz so erfüllend. Ich bin in Rumänien aufgewachsen, und hatte auch vor Ort wenig Auswahl, und konnte damit zufrieden leben - aber die Träume, die der Neckermann-Katalog geweckt hat, waren trotzdem schön.

Zitat:

Nur, wie erreicht man mit dieser Vorbelastung (oder ohne diese Erkenntnis) wieder geschmeidigere Regionen, wie anerkennt man auch einfache Dinge wieder als befriedigend und ausreichend und und und...
Ich glaube, das geht nur langsam und punktuell. Verordnen läßt sich dies eben nicht. Nur wenn Eltern entsprechendes vorleben, wachsen Kinder mit der gleichen Haltung auf. Natürlich kann das durch Erziehung in Kindergarten und Schule verstärkt werden (aber bitte ohne dogmatisch zu werden). Das ist m.M.n. der einzig langfristig wirksame Hebel (in einer Welt der schrillen bunten Werbung und Gruppendruck natürlich immer schwierig; nicht jeder bringt die Charakterstärke auf, bewußt anders zu sein als die Mehrheit, das liegt nun mal in der Natur des Menschen als soziales Wesen). Per Verordnung und Gesetz (z.B. Strohhalmverbot) läßt sich auch Bescheidenheit und Genügsamkeit erreichen - aber dann ohne Zufriedenheit und Lebensfreude, und ohne Verständnis, fürchte ich. Es muß funktionieren wie beim Rauchen: es wurde m.M.n. nicht weniger in der Öffentlichkeit, weil die Schachteln mit häßlichen Bildern beklebt sind, sondern weil es ein gesellschaftlich negatives Image bekommen hat - weil immer mehr Eltern es ihren Kindern beigebracht haben, es nicht als "gegeben" hinzunehmen. Deshlab konnten auch Verbote überhaupt durchgesetzt werden.

Klugschnacker 30.11.2018 09:31

Schön, dass der Sündenbock so schnell gefunden werden konnte: Der SUV-Fahrer. Warum nicht der Tankwart, der ihm den ganzen Sprit verkauft hat? Oder die Bauarbeiter, welche die ganzen Straßen gebaut haben?

Bei den SUVs ist nicht eine einzelne Person, der Fahrer, der Nutznießer, und alle anderen sind die Opfer. Sondern wir stecken als Nutznießer unserer Wirtschaft da alle mit drin. Wir erzeugen nicht SUVs, sondern Wohlstand, der sich unter anderem im Gebrauch von SUVs ausdrückt. Es ist lächerlich und Selbstbetrug, wenn wir die Folgen dieses Wohlstands auf die SUV-Fahrer abwälzen. Genauso gut könnte man die Weintrinker für den Hunger auf der Welt verantwortlich machen (man könnte ja Kartoffeln statt Wein pflanzen).

Seit 1990 hat Deutschland seinen Kohlendioxid-Ausstoß um ein Viertel verringert. China hat ihn im gleichen Zeitraum vervierfacht. Indien verdreifacht. Ganz Asien hat ihn verdreifacht. Afrika verdoppelt. Der Nahe Osten verdreifacht. Weltweit blasen wir heute mehr als doppelt so viel Kohlendioxid in die Luft wie in den 70er-Jahren.

Wenn sich alle Länder ab sofort an das Pariser Abkommen halten (was selbst Deutschland nicht geschafft hat), würde der Ausstoß an Treibhausgasen trotzdem immer weiter ansteigen. Mit anderen Worten: Trotz aller globaler Anstrengungen wird sich das Problem vergrößern, nicht verkleinern. Von einer globalen Verringerung der Treibhausgasemissionen sind wir so weit entfernt wie vom Mars.

FlyLive 30.11.2018 10:16

Auf den einzelnen Triathleten hier geblickt !

Es kann sich doch jeder selbst prüfen und betrachten was er/sie zum besseren Klima beiträgt. Man stelle sich einfach vor, die Erderwärmung findet nur im eigenen Haus statt und alle Handlungen durch den Triathleten werden direkt in durchschnittlicher Temperatur ausgedrückt und in die eigenen Zimmer gebracht.

ein ehrlicher Test auf mich alleine bezogen, ergab das hier.

ich werde bald einen zweiten Planeten brauchen, denn mein Wert kommt auf stolze 3,4 :Huhu:

Schwarzfahrer 30.11.2018 10:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422562)
Seit 1990 hat Deutschland seinen Kohlendioxid-Ausstoß um ein Viertel verringert. China hat ihn im gleichen Zeitraum vervierfacht. Indien verdreifacht. Ganz Asien hat ihn verdreifacht. Afrika verdoppelt. Der Nahe Osten verdreifacht. Weltweit blasen wir heute mehr als doppelt so viel Kohlendioxid in die Luft wie in den 70er-Jahren.

Wenn sich alle Länder ab sofort an das Pariser Abkommen halten (was selbst Deutschland nicht geschafft hat), würde der Ausstoß an Treibhausgasen trotzdem immer weiter ansteigen. Mit anderen Worten: Trotz aller globaler Anstrengungen wird sich das Problem vergrößern, nicht verkleinern.

Genau diese zahlen sollte man im Kopf haben, wenn man über Wirkungen von einzelnen Maßnahmen nachdenkt. und das Problem wächst wieter, wohl auch, weil ein großteil der globalen Anstrengungen darauf gerichtet ist, überall den Standard an Wohlstand und Industrialisierung zu erreichen, wie in Europa, USA und Japan, und nur sekundär gibt es einen Blick auf das Thema Ressourcenverschwendung und Umwelt (wenn überhaupt).

Für uns ist eine Verringerung des Ressorucenverbrauchs und des CO2-Austoßes möglich, ohne dramatischen Verlust an Lebensstandard (mal das Ausmaß der Wirkung außen vor gelassen). Für einen Großteil der Welt wäre ein Verzicht ähnlichen Ausmaßes ein Verzicht auf Wachstum und auf den erhofften Wohlstand - und mit welchen Argumenten sollen wir Inder, Chinesen oder Nigerianer überzeugen, daß sie doch nicht so viel Autos und Strom brauchen, wie wir? Auch wenn wir vielleicht manchen grünen Utopien folgend, in eine Art vorindustrielle, naturnahe Gesellschaft zurückkehren - die Mehrheit der Menschheit will eben dorthin, wo wir jetzt sind. Da ist schon viel gewonnen, wenn Hilfe zur rationalen Ressourcennutzung geleistet wird und das Bevölkerungswachstum wirksam begrenzt wird (u.a. infolge Wohlstand und Bildung).

Isemix 30.11.2018 10:28

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1422567)
Auf den einzelnen Triathleten hier geblickt !

Es kann sich doch jeder selbst prüfen und betrachten was er/sie zum besseren Klima beiträgt. Man stelle sich einfach vor, die Erderwärmung findet nur im eigenen Haus statt und alle Handlungen durch den Triathleten werden direkt in durchschnittlicher Temperatur ausgedrückt und in die eigenen Zimmer gebracht.

ein ehrlicher Test auf mich alleine bezogen, ergab das hier.

ich werde bald einen zweiten Planeten brauchen, denn mein Wert kommt auf stolze 3,4 :Huhu:

Bei mir kam eine 1,3 raus... unbewusst verhalte ich mich wohl schon recht gut.

OhneRad 30.11.2018 10:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422389)
Du hast viele Dinge geschrieben, die meine Zustimmung haben. Beim obigen Zitat sehe ich die Dinge anders. Unsere Abhängigkeit von der Umwelt ist nicht abstrakt, sondern ganz konkret. Man kann sie klar benennen. Es gibt auch keinen Akt der Unterwerfung, den wir frei gewählt hätten und auch unterlassen könnten. Solange wir essen und atmen wollen, sind wir von der Umwelt abhängig, ganz gleich wie wir das finden.

Das ist sicherlich richtig und ich hätte hier mehr differenzieren können. Umweltschutz aus Selbsterhaltungstrieb entspringt einer anderen Form der Motivation als abstraktem Schuldbewusstsein. Die Art, wie Umweltschutz gemacht wird kann sich dann u. U. sehr stark unterscheiden - etwa wenn nicht weniger Technik und Eingriffe durch den Menschen, sondern mehr erforderlich sind.

Zitat:

Für eine Analogie zur Religion fehlt außerdem der Jenseitsbezug. Alle Überlegungen, Fakten und Konsequenzen finden auf der Erde und in endlicher Zeit statt.
Klar, es ist ja auch keine 1zu1 Analogie, es sind Konzepte die unbewusst übernommen werden, etwa die Erbsünde. Es gibt allerdings auch eine Form des Ersatzes, etwa wenn darüber philosophiert wird, was der einzelne, schuldige Mensch denn "zukünftigen Generationen" einmal erzählt.

Zitat:

Eine Selbstanklage sehe ich in gewisser Weise, da gehe ich bei Deiner Beobachtung mit. Allerdings wird sie oft relativiert in dem Sinne, dass die Menschen gar nicht anders können, also sich so fatal zu verhalten, wie sie es eben tun. Darin sehe ich ein gewisses Verständnis für das Verhalten der Menschheit.
:Blumen:
Aber das ist ja genau das inkohärente Verhalten das mich persönlich stört. Wenn ich der Meinung bin, wir müssten uns ökologischer verhalten, dann kann man an vielen Punkten bei sich selbst anfangen - ohne direkt den ganzen großen Sprung zu machen und sich selbst und die Menschheit anzuklagen, misanthropischen Weltuntergangsstimmungen anheim zu fallen um sich dann in noch mehr Selbsthass zu aalen "weil man es ja doch nicht schafft zu verzichten". Wenn das Gewicht der selbst auferlegten Schuld zu groß wird, kommen dann die Sündenböcke - wie du selber schon geschrieben hast.

Besonders toll natürlich die Eliten:

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1422557)
Nein, falsch! Tut es nicht! Es wird von den Eliten in Wirtschaft, Politik, Religion und Medien vorgelebt und am Ende unhinterfragt nachemacht. Der neoliberale und neofeudale Geist ist mittlerweile in der kleinsten Ritze. Am Ende hetzt der Minijobber auf dem Weg zu seinem Zweitminijob zur Kasse, um sinnlose Produkte zu kaufen und wenn ein "fauler" Asylant vor ihm steht, stößt er ihn weg.

Auch ne schöne Weltsicht, wenn man weiß, wer der Schuldige ist. Natürlich die da oben!

FlyLive 30.11.2018 11:02

Zitat:

Zitat von Isemix (Beitrag 1422569)
Bei mir kam eine 1,3 raus... unbewusst verhalte ich mich wohl schon recht gut.

Für einen Deutschen nahezu unschlagbar würde ich sagen. Ich bin definitiv ein Wohnsünder.

Duafüxin 30.11.2018 11:39

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1422575)
Für einen Deutschen nahezu unschlagbar würde ich sagen. Ich bin definitiv ein Wohnsünder.

Da komm ich auch hin, wobei ich kein Biozeug kaufe. Ich krieg viel Obst und Gemüse geschenkt, warum soll ich da noch was kaufen? Ist ein bisschen unlogisch der Test, aber putzig gemacht.

keko# 30.11.2018 12:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422562)
Bei den SUVs ist nicht eine einzelne Person, der Fahrer, der Nutznießer, und alle anderen sind die Opfer. Sondern wir stecken als Nutznießer unserer Wirtschaft da alle mit drin. Wir erzeugen nicht SUVs, sondern Wohlstand, der sich unter anderem im Gebrauch von SUVs ausdrückt. Es ist lächerlich und Selbstbetrug, wenn wir die Folgen dieses Wohlstands auf die SUV-Fahrer abwälzen. Genauso gut könnte man die Weintrinker für den Hunger auf der Welt verantwortlich machen (man könnte ja Kartoffeln statt Wein pflanzen).

Klugschnacker, es liegt an jedem Einzelnen selbst, ob sein Horizont bis zu seinem persönlich Wohlstand oder des Wohlstands des eigenen Landes reicht, oder darüber hinaus. Ein SUV hat auch negative Folgen. Er muss produziert werden, verbraucht mehr Sprit als ein kleines, sparsames Auto usw.
Die Frage ist nicht, ob SUV oder nicht, sondern ob es jedes Jahr ein neuer SUV und ein noch größerer sein muss. Und noch allgemeiner: Ein wenig Mittelmaß, ein wenig Abwägung und Zürückhaltung würde schon genügen. Beim Klamottenkauf, beim Essenkauf, beim Autokauf, usw.

MattF 30.11.2018 12:38

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1422554)
Einfach zu beantworten: Weils geil ist!

"Esst Thunfisch, solange es noch welchen gibt" trifft die Sache. Ich würde sofort auf meine PS und das leckere Thunfisch-Steak verzichten, wenn ich mich in einer wirkungsmächtigen Masse wähnen würde. Dann wäre für mich nix leichter als der Verzicht. Schau ich aber mit offenen Augen auf die Welt, sehe ich gefühlte 90% der Weltbevölkerung, denen - aus unterschiedlichsten Gründen - das mittelfristige Wohl unserer Erde am Arsch vorbei geht.

Also ich hab in den letzten 20 Jahren meinen CO2 Abdruck um einiges verkleinert.

Wir haben eine Holzheizung statt Gas.

Wir fahren das kleinste Auto wo wir als mittlerweile 4 quasie Erwachsene rein passen und damit fahre ich deutlich weniger als 10.000 km im Jahr (ich fahr mehr Fahrrad).
In Urlaub gehts mit der Bahn.
Arbeits- Schulwege von uns 4 mit Bus oder Fahrrad.

Flieger nur sehr sehr selten. Alle 5 Jahre vielleicht ein Flug (wobei ich diese Jahr dienstlich in China war).

Wir werden jetzt Solarzellen aufs Dach machen, wobei wir eh schon Grünstrom hatten von der EWS. Damit kann man praktisch seine kompletten Strombedarf selbst decken. Man speichert einen Teil, ein Teil speist man ein, den man dann wieder zugegebenermassen aus andere Quellen rein holt, aber meinen Solarstrom verbrauchen ja die Nachbarn dann.

Falls ich mir nochmal ein Auto kaufe nur ein E und das wird mit den Solarzellen auf meinem Dach geladen.

Ich denke nicht, dass ich mich damit in irgendeiner Form einschränken muss.

Ich geh auch sehr gerne Skifahren, was ja als Umweltfrevel gilt, allerdings der größte Energieverbrauch beim Skifahren entsteht wenn man mit dem Auto ins Skigebiet fährt oder noch schlimmer fliegt. Ich fahr mit der Bahn.

Helmut S 30.11.2018 12:47

Bahn. Der eine sagt so, der andere sagt so: http://www.faz.net/aktuell/wissen/kl...t-1488587.html

:Blumen:

sybenwurz 30.11.2018 12:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422562)
Schön, dass der Sündenbock so schnell gefunden werden konnte: Der SUV-Fahrer.

Das sehe ich nicht so.
Aber die Kisten sind, zusammen mit Laubbläsern, materialisierte Manifeste unnützer Dinge ohne wirklichen Zusatznutzen und voller deutlich umweltattraktiverer Alternativen.
Optimiert nur noch dadurch, sich mitm SUV ins Fitnessstudio zu stauen, um etwas Bewegung zu kriegen...:Cheese:

Klugschnacker 30.11.2018 13:16

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1422597)
Das sehe ich nicht so.
Aber die Kisten sind, zusammen mit Laubbläsern, materialisierte Manifeste unnützer Dinge ohne wirklichen Zusatznutzen und voller deutlich umweltattraktiverer Alternativen.
Optimiert nur noch dadurch, sich mitm SUV ins Fitnessstudio zu stauen, um etwas Bewegung zu kriegen...:Cheese:

Denke Dir mal die SUVs und die Laubgebläse weg. Dann stehen wir immer noch vor demselben Problem. Wir laufen mit einem feuchten Lappen durch ein brennendes Haus und halten uns für die Feuerwehr.

Triasven 30.11.2018 13:22

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1422597)
Das sehe ich nicht so.
Aber die Kisten sind, materialisierte Manifeste unnützer Dinge ohne wirklichen Zusatznutzen und voller deutlich umweltattraktiverer:

Audi entdeckt ne Marktlücke baut nen SUV. Der Aktienkurs steigt, die Dividende auch, ebenso die Prämie für den Fliessbandmitarbeiter.
Der, zusammen mit dem Kleinaktionär hat dann endlich mehr Kohle um sich in deinem Laden ein schickes Handmade in Germany TT Bike zu kaufen.
Der Laden brummt wieder, es werden mehr Leute eingestellt. Die suchen ne Whg. in der Nähe... Der Vermieter kann die Mietpreise anziehen und kauft sich vom Gewinn einen SUV.

Schöne heile Welt... die nur deshalb nicht funktioniert, weil der Kleinaktionär und der Fliessbandarbeiter knausrige Triathleten sind, und stattdessen sie ihr bike bei dir kaufen, lieber einen Plastikbomber aus China bestellen.

Körbel 30.11.2018 13:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422562)
Genauso gut könnte man die Weintrinker für den Hunger auf der Welt verantwortlich machen (man könnte ja Kartoffeln statt Wein pflanzen).

Am Steilhang oberhalb des Rhein?
Oder auf betonhartem Lehmboden in der Hitze Spaniens?

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Körbel 30.11.2018 14:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1422586)
Ein wenig Mittelmaß, ein wenig Abwägung und Zürückhaltung würde schon genügen. Beim Klamottenkauf, beim Essenkauf, beim Autokauf, usw.

Das passt aber nicht in die so liebgewonnene Wohlstandswelt hinein.

Olli 30.11.2018 14:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422602)
Denke Dir mal die SUVs und die Laubgebläse weg. Dann stehen wir immer noch vor demselben Problem. Wir laufen mit einem feuchten Lappen durch ein brennendes Haus und halten uns für die Feuerwehr.

Da hast Du sicher recht, aber wenn wir was ändern wollen müssen wir immer bei uns selbst anfangen.
Deutschland hat es noch nicht mal geschafft 130 auf Autobahnen einzuführen, ebend lief gerade die Werbung von VW tausche deinen alten Diesel gegen einen neuen ein, 7000€ Umweltprämie, die gib’s aber nicht für nen 3L Auto sondern für nen Riesenwagen.
Uns wird jetzt von e Mobilität erzählt bis das richtig Flächendekend läuft sollte man sich auf Dinge konzentrieren die jetzt zurverfügung stehen.
Ich könnte noch ne Liste aufstellen die man hier in unser Land machen kann, aber damit kann keine Gewinne machen und daher kommen solche Sachen nicht.

Schwarzfahrer 30.11.2018 14:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422602)
Wir laufen mit einem feuchten Lappen durch ein brennendes Haus und halten uns für die Feuerwehr.

:Danke: Arne, Volltreffer. Das ist mein Spruch des Tages.

OhneRad 30.11.2018 14:14

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1422596)
Bahn. Der eine sagt so, der andere sagt so: http://www.faz.net/aktuell/wissen/kl...t-1488587.html

:Blumen:

Der Artikel basiert vor allem auf den Auslastungszahlen - wer die Wahl zwischen Auto und Bahn hat und sich fürs Auto entscheidet senkt die Auslastung eines ohnehin fahrenden Zuges in aller Regel, wer sich für die Bahn entscheidet erhöht die Auslastung. Das kommt in der Konsequenz des Artikels nicht wirklich vor.

Natürlich gibt es irgendwann auch Anpassungen in der Bereitstellung der Zugverbindungen, aber trotzdem kann man tendenziell von einer Zunahme der Auslastung durch zusätzliche Bahngäste ausgehen.

Klugschnacker 30.11.2018 14:19

Hier mal ein paar Zahlen, die vielleicht unsere Aufgabe verdeutlichen können. Nachfolgend seht Ihr die weltweit jährlich ausgestoßene Menge an Treibhausgasen im Jahr 2030. Da es sich um verschiedene Gase handelt (Methan, Kohlendioxid etc.) rechnet man sie in CO2-Aquivalente um. Die Zahlen stehen für Gitatonnen pro Jahr:

59, wenn wir so weitermachen wie bisher
56, wenn wir uns alle an das Pariser Abkommen halten
40, wenn wir die Erwärmung auf 2°C begrenzen wollen
24, wenn wir die Erwärmung auf 1.5°C begrenzen wollen

Statt einer Abnahme der Klimagasemissionen haben wir weltweit eine Zunahme.
2.5% ist Deutschlands Anteil an den weltweiten Klimagasemissionen.
18% ist der Anteil des Verkehrs an den deutschen Emissionen.
4% unserer Autos sind SUVs, Stand 2016.

sybenwurz 30.11.2018 14:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422602)
Denke Dir mal die SUVs und die Laubgebläse weg. Dann stehen wir immer noch vor demselben Problem.

Natürlich, das bestreite ich ja gar nicht.

Körbel 30.11.2018 14:21

Na dann!
Lasst uns weiter die Erde killen.

Sinnlos hier weiter zu schreiben.

FlyLive 30.11.2018 15:23

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422616)
Na dann!
Lasst uns weiter die Erde killen.

Sinnlos hier weiter zu schreiben.

Die Erderwärmung, die durch den Mensch gemacht wird, ließe sich nur auf radikale Weise spürbar bremsen. Das mögen die meisten Menschen nicht, denn wie überall wird Maß halten gefordert. Nur nichts übertreiben und bloß nicht zu extrem.

Manche wollen sich gar nicht daran beteiligen, weil sie doch noch gar nicht ihren Beitrag zur Klimaerwärmung geleistet haben - auch verständlich, oder ?


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