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Diese Geschichte bei den Beachvolleyballerinnen hat mich ja spontan an die DTU Posse erinnert.
Genügend Weltcup-Punkte für die Teilnahme am Turnier vorhanden, aber man wird nicht vom Verband nominiert.... weil er sich was anderes vorstellt. http://www.n-tv.de/sport/Verband-spe...e19831616.html |
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Dazu kommt, dass so ein Test ja entsprechend vorbereitet werden muss und den Trainingsprozess zumindest für bald anstehende Wettkämpfe nachhaltig stört, wenn man nicht so gut ist, dass man die Norm im Vorbeigehen erfüllt (was in D bei keinem Athleten der Fall ist). Durch die beiden verpassten Rennen sinkt Max Schwetz wegen fehlender Punkte in der ITU-Rangliste immer mehr ab und dürfte voraussichtlich auch für das übernächste WTS-Rennen kein automatisches Startrecht mehr haben, da es ja für das Erfüllen der DTU-Norm keine Weltranglistenpunkte gibt und die benötigt man ja zusätzlich für internationale Starts. |
Hallo,
ist aber nicht eh das Schriftstück welches Maximilian nicht unterzeichnen möchte das Züglein an der Waage? Solang er das nicht unterzeichnet wird er doch eh nicht nominiert, egal wie gut er ist und welche Normen er erfüllt. Oder habe ich das was missverstanden? Gruß, Kurzer |
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Die weltbesten Triathleten trainieren allerdings längst in internationalen Trainingsgruppen wie z.b. der Fillol-Trainingsgruppe, der Gruppe um Paulo Sousa, bei den Woolongong Wizards etc. |
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Vor allem kann man nicht hingehen und es von allen verlangen dort zu leben und zu trainieren, wenn man bei einem Team eine Ausnahme duldet. Gut so ne goldene Olympiamedallie ist ein verdammt gutes Argument dafür, dass das derzeitige System nicht so schlecht sein kann, aber dann sollte man dies auch anderen zugestehen, wenn sie sich selber ein entsprechend professionelles Umfeld schaffen können. Hier den Sportlern von Funktionärsseite vorzuwerfen, zu bequem zu sein ist schlicht respektlos und unerhört.
Und da wundern sich die Funktionäre, warum es in Deutschland immer weniger Menschen gibt, die sich dem Hochleistungssport (abseits der Mainstreamsportarten) verschreiben. |
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hat maximilian schon mal geäußert welche punkte der athletenvereinbarung er im gegensatz zu den anderen athleten nicht unterschreiben mag? bzw welche ihn dort stören? das natürlich zb jeder auf seinen wettkampfanzügen so viele persönliche sponsoren stehen haben möchte wie möglich ist verständlich. ebenso ist verständlich, dass die dtu ihren eigenen sponsoren dort eine gewisse exklusivität anbieten möchte. man stelle sich die fußballnationalmannschaft vor mit einem zugeklebten trikot, wo das adidas zeichen nicht mehr richtig zu sehen ist. oder im zweifesfall jemand daneben ein nike zeichen möchte...... |
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Ganz passt das Beispiel dann aber auch wieder nicht. Von Football Leaks ist bekannt, dass Adidas 1Mrd. für Real Madrid geboten hat ... Summen von denen der Triathlon weit weg ist. Soweit ich weiß dürfen 8 Partner auf den Trisuit, EINER davon individuell, ich denke da stimmt das Verhältnis Verband 7 zu Athlet 1 nicht ganz. Was sonst in der Athletenvereinbarung steht, weiß ich nicht, kann jemand aufklären? Ggf.gibt es tatsächlich ein paar problematische Passagen. |
Max Schwetz hat ja vor zwei Wochen in einem Nachtest die Weltcupnorm gepackt, wie auch hier im Thread schon thematisiert wurde.
Damit ist er einer von nur drei Männern in Deutschland, der die von der DTU ausgelobten Qualizeiten nachgewiesen hat und es wäre eigentlich zu erwarten, dass der Verband sich über diese ohnehin für eine Triathlonnation wie Deutschland sehr wenigen Leistungsträger freut und diese versucht zu fördern. Stattdessen lese ich gestern, dass Schwetz nicht mehr in der Trainingsgruppe in Saarbrücken mittrainieren darf und wunder mich. Schon klar, dass man sich mit einer Klage gegen einen Sportverband nicht nur Freunde unter den entsprechenden Funktionären schafft, aber da ein Sportverband mit Monopol ja keine Firma und die darin organisierten Sportler nicht die Angestellten sind, sondern der der wahre Grund, wofür ein Sportverband da ist, hätte ich mir da einen souveräneren Umgang seitens der DTU mit Schwetz gewünscht. |
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Die DTU Führung wird zunehmend unerträglich. Wie kann diese abgesetzt werden?
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Hätte, hätte, Fahrradkette?
Was herausgekommen wäre, wenn Maximilian Schwetz zusammen mit Lasse Lührs und Justus Nieschlag in Yokohama gestartet wäre, werden wir ja nie in Erfahrung bringen können...
Zumindest wären die Chancen für die DTU deutlich höher gewesen, nicht zuletzt auch durch die besseren Möglichkeiten, im Teamwork mindestens einen Athleten weiter nach vorne zu bringen. Stattdessen setzt man alle Energie in eine allgemeine Abwehrhaltung gegenüber einem unbequemen, aber gut argumentierenden Profitriathleten. Wenn es nicht so traurig wäre, dann spiegelt die mangelnde technische Unterstützung der Profis in Yokohama (fehlende Ersatzlaufräder in dem Wheelstop) bei gleichzeitig hohem personellem Einsatz des Begleitstabes, einen fragwürdigen Focus des Dachverbandes wieder. Etwas mehr Flexibilität und Professionalität würde ich mir in dieser "Übergangsphase" der Umstrukturierung wünschen - endgültig könnte man auch in einiger Zeit über die unterschiedlichen Wege entscheiden. |
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Das kann nicht der Grund sein, denn Justus Nieschlag wird wie Schwetz weiter vom ehemaligen Bundestrainer Dan Lorang betreut und darf am OSP in Saarbrücken weitertrainieren und die Trainingspläne für Aktivensprecherin Sophia Saller schreibt Roland Knoll. Es wird schon der Kampf um die einstweilige Verfügung für die geplanten Starts in Chengdu und Yokohama sein, weswegen Schwetz jetzt vom Verband gedisst wird. Mutmaßlich auch gedacht als abschreckendes Zeichen für alle andere Athleten...:( |
hat er denn nun schon die athletenvereinbarung unterschrieben? das war doch bisher auch immer noch ein knackpunkt......
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Hier ein Interviewauszug aus der SZ von Florian Hambüchen, der den Standpunkt von Schwetz und anderen an dem neuen Förderkonzept (dem auch die DTU folgt) unterstützt:
"Seine Erfolge verdankt er einem gut funktionierenden individuellen System, entsprechend kritisch sieht er die Leistungssportreform des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Für Sportler ohne perfektes Umfeld sollte man zwar an einem zentralen Ort professionelle Bedingungen schaffen. "Aber ein Athlet, der sich in seiner Umgebung wohlfühlt und der seine Leistungen bringt, wie der Ruderer Jonathan Koch aus Gießen, dem kannst du mit 31 nicht sagen, du musst da jetzt weg und in die Zentrale nach Hamburg." Auch eine zu starke Fokussierung auf Medaillen lehnt Hambüchen ab, statt für Vorgaben plädiert er dafür, den Mensch in den Vordergrund zu stellen. Der Medaillenspiegel sei als Maßstab für die Vergabe von Fördermitteln völlig ungeeignet: "Wir haben es jetzt mit dem Dopingskandal in Russland, mit den Verdachtsfällen in anderen Ländern mitbekommen, wie verzerrt solche Statistiken sind."" |
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In der neuesten ITU-Points-List, der Triathlon-Weltrangliste, steht zum ersten mal seit es diese Rangliste gibt kein einziger deutscher Athlet unter den Top50.:(
Die Weltrangliste spiegelt die Leistungen der Athleten bei Welt- und Europacups, internationalen Meisterschaften im Elite, U23- und Juniorenbereich der vergangenen zwei Jahre wieder. Damit hat sich die Talfahrt der Leistungssport-Sparte der DTU, des zweitgrößten Triathlonverbandes der Welt, seit dem Inkrafttreten des neuen Leistungssportkonzeptes dramatisch beschleunigt. Letztes Jahr, im Vorfeld der Olympischen Spiele von Rio gab es wenigstens noch drei männliche Athleten unter den Top50. Gestern fand in Cagliari der zweite Weltcup auf europäischem Boden statt. Die DTU nominierte lediglich einen einzigen Athleten bei Männern und Frauen, obwohl viel mehr Athleten dort gerne internationale Erfahrungen gesammelt hätten.Justus Nieschlag schaffte mit Rang 4 ein individuell sehr gutes Ergebnis, zu dem man ihm nur gratulieren kann. Das neue DTU-Leistungssportkonzept sieht vor, dass nur Athleten, die mit großer Sicherheit in den Top20 eines Europ- oder Weltcups landen für internationale Starts nominiert werden. Wenn ein Athlet zweimal hintereinander dieses Kriterium verfehlt, verliert er seine internationale Startberechtigung und steigt ab. Gleichzeitig errang in Cagliari die Schweiz, ein Land in dem es weniger Triathleten gibt als in Bayern, einem der vielen Landesverbände der DTU, einen fabelhaften Doppelsieg bei Männern und Frauen. Der Schweizer Triathlon-Verband schickte übrigens insgesamt 6 Athleten und Athletinnen nach Cagliari an die Startlinie. Die vier anderen nominierten Schweizer Athletinnen belegten Rand 23, 34 und zweimal DNF, hätten also nach den Prinzipien des DTU-Leistungssportkonzeptes gar nicht starten und internationale Erfahrung sammeln dürfen. Irgendetwas läuft in der Schweiz bei der Triathlon-Leistungssportförderung besser als in Deutschland... |
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Wie du schon schriebst scheint es ja nicht am vorhandenen Geld zu liegen. Warum also nicht mehr Nachwuchssportlern die Chance geben, sich mit den Besten zu messen? Das wirkt sich ja auch positiv auf die Leistung aus.:( |
Falls da jemand glaubt, man würde auf die Deutschen komisch gucken, weil sie "nur" Platz 25 machen - vermutlich guckt man aktuell noch komischer auf die Deutschen, weil sie ihre Startplätze nicht mal wahrnehmen. Traurig, traurig, wo sie doch nach Hafus Aussage die Kosten sowieso den Athleten aufbürden.
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Swiss Triathlon hat auf jeden Fall Biffod weiter vertraut, ihn auch im März in Abu Dhabi starten und Erfahrung sammeln lassen (wo er das nächste DNF ablieferte), weil junge Athleten nunmal solche Phasen mit gewissen Formschwächen durchlaufen und seit Ende März ist der Knoten bei dem Schweizer Athleten (mit Rang 2 in Cran Canaria , Rang 7 in Yokohama und Rang 1 jetzt in Cagliari) sportlich geplatzt. |
Das nennt man dann wohl fördern und nicht fordern,so wie es die DTU betreibt.
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Sind für Hamburg jetzt überhaupt genügend deutsche Teilnehmer qualifiziert? Justus Nieschlag dürfte sich ja mit dem letzten WC Ergebnis qualifiziert haben. Lasse Lührs ist denke ich auch qualifiziert. Darf dann Laura Lindemann alles alleine machen? |
Letzte Woche Fabian Hambüchen, diese Woche Paul Biedermann in der SZ zur Zentralisierung:
"Biedermann kritisiert die Zentralisierung im Schwimmen Biedermanns Kritik richtet sich vor allem gegen eine zu starke Zentralisierung im deutschen Sport. Im Zuge der umstrittenen Leistungssportreform, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit dem Bundesinnenministerium vereinbart hat, sollen in vielen Sportarten Stützpunkte geschlossen werden - dafür sollen die besten Athleten an anderen Stützpunkten zusammengezogen werden. Man verspricht sich davon neue Reize und eine bessere Betreuung. Biedermann widerspricht: "Jeder will doch seinen Sport professionell machen. Da kann auch die Familie ein wichtiger Baustein sein oder der Studienplatz. All das brauchen wir, um in Deutschland Spitzensport erfolgreich betreiben zu können." Aber jetzt müssten "offenbar neue Konzepte her", sagte Biedermann der SZ, "also wird das Argument gebracht, die Leute sollten mal aus ihren Komfortzonen raus. Komfortzonen! Das sagt man jungen Athleten, die mit ihrem Sport oft nicht mal Geld verdienen. Das ist doch ein Konstruktionsfehler: Eine Reform auf der Vermutung aufzubauen, jemand mache den Leistungssport wegen des Komforts."" Auch er nennt, wie Hambüchen den Ruderer Koch und das Beachvolleyball Duo, ein konkretes Beispiel einer Schwimmerin, die in einer ähnlichen Situation wie Max Schwetz ist. Es ist nicht wirklich tröstlich, dass die anderen Verbände ähnliche unterwegs sind wie die DTU. Leeds ist echt ein krasses Beispiel ohne DTU Starter, Bundesliga in Kraichgau hin oder her. |
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fakt ist: die DTU kann der ITU melden, wen sie will. die testanforderungen der DTU dienen nur der aufstellung einer DTU internen rangfolge. aber die internen testergebnisse binden die dtu NICHT gegenüber der ITU. sprich der ITU ist es völlig wuppe, aufgrund welcher kriterien die DTU meldet. nicht erfüllte interne normen bedeuten NICHT weniger starter für deutschland, nur größeren nominierungsspielraum für die DTU. die von HAFU so hoch gehangenen weltranglistenplatzierungen spielen nur bei nachrückern eine rolle. nachzulesen sind die qualifikationskriterien für die WTS hier: http://www.triathlon.org/uploads/doc...lon-series.pdf , und für den weltcup hier: http://www.triathlon.org/uploads/doc...-world-cup.pdf . auch DTU intern spielt die ranglistenposition nur eine rolle unter vielen. nachzulesen hier: http://www.dtu-info.de/home/leistung...rien-2017.html . |
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Letzte Woche lag der beste Deutsche in der Weltrangliste auf Position 51, was so schlecht war wie noch nie seit Bestehen der DTU. In dieser Woche ging es, nachdem wieder keine deutsche Athleten beim Rennen in Leeds oder den diversen Continental-Cups am Start war nochmal bergab: Der aktuell bestplazierte deutsche Athlet Johnny Zipf liegt nur noch auf Rang 70, womit ein neuer Tiefpunkt für die Leistungssportsparte der DTU erreicht ist. Rein formal wäre also beim kommenden Heimrennen in Hamburg kein einziger deutscher männlicher Athlet startberechtigt, wenn von den aktuellen Top70 sich 55 Athleten anmelden würden. O.K., soweit wird es wohl nicht kommen, weil es immer krankheitsbedingte Absagen gibt und insbesondere auch weil die ITU höchstwahrscheinlich den Gastgeber ihres Rennens nicht brüskieren will und die Möglichkeit hat 5 Einladungen, an nicht qualifizierte Athleten zu verteilen unter denen hoffentlich auch zwei an Lasse Lührs und Justus Nieschlag gehen werden, die immerhin ihre gute Form dieses Jahr schon unter Beweis gestellt haben. Zitat:
Das (bisherige) Hauptkriterium der DTU als Teilnahmeberechtigung für internationale Meisterschaften war der Leistungstest in Potsdam und zwar nicht -so wie in der Vergangenheit, als entscheidungskriterium für den Fall, dass sich mehr deutsche Elite-Athleten für einen Europa-Cup oder Weltcup interessieren (was völlig O.K. wäre), sondern als absolutes Kriterium, was zu der grotesken Situation geführt hat, dass im gesamten ersten Halbjahr 2017 nur eine einzige deutsche Athletin bei Europacups, Weltcups und WTS-Rennen startberechtigt war und somit es bei bisher 10 stattgefundenen Weltcup und WTS- Rennen in 2017 es genau zwei Rennen mit deutscher Beteiligung gab... |
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Bei keinem der bisherigen internationalen Wettkämpfe hat die DTU auch nur ansatzweise so viele Athleten nominiert, wie startberechtigt gewesen wären. Da Gregor Buchholz und steffen Justus, die beide ihre Karriere beendet haben in den vergangenen Monaten noch ziemlich weit vorne waren in der ITU-Points-List, hätte man über die Tauschregelungen stets Ersatzathleten nominieren können, hat davon aber keinen Gebrauch gemacht. Das System war zwar- um auch mal was positives zu schreiben- gerecht, d.h. kein Athlet, egal ob Kader oder nicht, wurde bevorzugt, aber es hat eben zu dem oben beschriebenen Zustand geführt, dass deutsche Athleten auch keine oder kaum noch Punkte für die Ranglisten sammeln können und damit immer weiter in den entsprechenden Ranglsiten absinken. |
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ja, du hast recht. ich habe den allerersten punkt nicht genau gelesen. ich dachte es gibt eine meldeliste UND eine warteliste, aber es gibt nur eine warteliste aus der sich dann die starter ergeben. meine gedanken waren halt immer bei den fällen lindemann (2015) und meißner (2016), die ohne große ranglistenpunkte in das hamburger WTS rennen reingerutscht sind. aber die waren dann wohl auf einladung der ITU (5 plätze) dabei. Zitat:
jetzt in hamburg werden wir ja donnerstag sehen, wer auf der startliste steht. |
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Bei der Erstellung der Normzeiten hatte man sich übrigens auch an den Ergebnislisten der Vorjahre orientiert, in denen schnelle hydrophobe Schwimmbadehosen nach FINA-Reglement erlaubt waren, die dann plötzlich für 2017 von der DTU aber verboten wurden, so dass sämtliche Beckenzeiten in diesem Jahr bei den Athleten rund 10s langsamer waren als in früheren Jahren. Hinzu kam extremer Wind und kühle Witterung beim 5000m-Lauf, der dann nochmal dazu führte dass viele Athleten beim Laufen deutlich langsamer unterwegs waren als normal. Ich war am WE in Kraichgau und ich kann dir sagen, es ist unglaublich, was zur Zeit bei Athleten und Betreuern für eine miese Stimmung herrscht.:( Viel zu spät hat man jetzt auch bei der DTU erkannt, was mit dem neuen Konzept für ein Dilemma in der deutschen Elite-ITU-Triathlonszene angerichtet worden ist und hat eine sog. "Fortschreibung Nominierungskriterien" nachgeschoben, derzufolge man sich als Deutscher auch über Top-Plazierungen der Triathlon-Bundesliga noch für internationale Starts qualifizieren kann. Da es in der Bundesliga aber nur Sprintdistanzen gibt, während es in der Weltspitze eher doppelt so lange olympische Distanzen gibt und Kraichgau mit seiner flachen Rollerstrecke auf dem Bikekurs darüberhinaus eine international unüblliche Streckencharakteristik hat, da bei Europacups und Weltcups technisch anspruchsvolle eckige und bergige Stadtkurse seit Jahren dominieren, produziert man auch mit diesen nachgeschobenen "Nominierungskriterien" neue Verwerfungen. Beim Potsdamer Leistungstest wird das Radfahren als mittlerweile wichtigste Disziplin im modernen Triathlon überhaupt nicht abgeprüft und bei der Ergänzung des Konzepts wird ein Wettkampf als Selektionskriterium herangezogen, bei dem es wegen fehlender Höhenmeter und fehlender enger Kurven kaum aufs Radfahren ankommt: es ist nicht schwer, vorherzusehen, welche Art von Athleten durch derartige Kriterienvorgabe selektiert wird und wie diese Athleten dann auf Rad-Kursen wie in Leeds oder Cagliari aussehen... |
Eine Frage Hafu: aus welchem Grund hat die DTU eigentlich überhaupt dieses seltsame System installiert? Mir ist klar, dass man nicht jeden x-beliebigen Sportler zu den großen Wettkämpfen schicken will, aber warum füllt man die Plätze nicht mit dem besten aus, was man zu bieten hat?
Ein paar Punkte sind doch immer noch besser als gar keine Punkte? Oder einfach ausgedrückt: wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Oder entstehen der DTU irgendwelche (massiven) Nachteile, wenn sie jetzt in ihren Augen schwache Sportler zu den Wettkämpfen nominieren statt einfach die Startplätze frei zu lassen? Früher galt doch mal die Devise "Dabei sein ist alles." ein Glück gilt das noch für einige, sonst hätte ich mit meiner Leistung niemals nie in Roth starten dürfen :D |
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warum dann freie plätze nicht mit normnichterfüllern aufgefüllt werden kann ich auch nicht sagen, aber vll ändert sich die nominierungspolitik ja auch mit der saison oder im verlauf der olympiade. Zitat:
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Das haben wir dem DOSB und den neuen Konzept zur Neustrukturierung des deutschen Leistungssports und der Spitzensportförderung zu verdanken. Nachzulesen hier https://www.dosb.de/de/leistungsspor...gssportreform/ Die DTU muß das umsetzen um überhaupt noch Förderung zu erhalten, ist aber wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen, wie HaFu so schön dargelegt hat. |
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Aus Verbandssicht waren die Kaderathleten der vergangenen 12 Jahre wohl zu früh mit zu durchschnittlichen Leistungen zufrieden und haben sich zu wenig angestrengt, in die absolute Weltspitze, also dort wo Medaillen vergeben werden, vorzudringen. Es gibt ja den Spruch: "ein kluges Pferd springt nur so hoch, wie es muss" Der neue Sportdirektor bei der DTU, der leider nicht vom Triathlon, sondern vom Schwimmsport kommt und vorher 8 Jahre beim DOSB war und als sozialisierter Sportwissenschaftler ein klassischer Theoretiker ist, ging (oder geht) von der Hypothese aus, dass wenn man die Messlatte für die Teilnahmen an internationalen Wettkämpfen hoch genug legt, die Athleten die ja nunmal an Wettkämpfen teilnehmen wollen, mehr, härter und besser trainieren und durch härtere Normen automatisch besser werden. Um im Bild zu bleiben: "wenn die Latte höher liegt, springt das kluge Pferd eben einfach höher!" In der Leichtathletik und im Schwimmsport gibt es diesen Ansatz schon lange und der DLV und DSV haben auch in der Vergangenheit immer wieder probiert, durch harte Normen für Meisterschaften, das Leistungsniveau entscheidend zu steigern. Wie man weiß mit wenig bis keinen Erfolg. Im Schwimmen und in der Leichtathletik sind Leistungen ja in der Tat sehr genau messbar und meist, da jedes Schwimmbecken und jede Tartanbahn ungefähr gleichschnell sind auch einigermaßen reproduzierbar. Der moderne olympische Triathlon funktioniert allerdings ganz anders: da kommt es nicht nur auf Leistungen in den Einzeldisziplinen Schwimmen und Laufen an, sondern gerade in der Weltspitze viel mehr auf taktisches Verhalten gerade beim Radfahren, technische Fertigkeiten, auch die Fähigkeit im Rennen temporäre Koalitionen mit anderen Athleten selbst aus anderen Nationen zu bilden etc. Das sind leistungsbestimmende weiche Faktoren, die man nicht einfach in einer vorgegebenen Labornorm abbilden kann, sondern über viele Jahre mit Rennerfahrung lernen muss. Wenn man diese Rennerfahrung den sich entwickelnden Athleten vorenthält, indem man sie gar nicht starten lässt, werden sie diese Fähigkeiten auch nie richtig ausbilden können. Die DTU ist der Meinung, bevor ein Athlet 30., 40., 50. oder 60. bei einem internationalen Rennen wird, sollte er besser daheim bleiben und mehr sowie härter trainieren. Wenn man sich die Ergebnisse der Athleten, die heute die Weltspitze dominieren, in der exzellenten Datenbank der ITU in der Vergangenheit ansieht, erkennt man unschwer, dass es nur ganz wenige Überflieger im ITU-Triathlon gibt, die stets vorne dabei waren und die sich somit in dem Umfeld, dass die DTU derzeit vorgibt auch entsprechend entwickelt hätten. Die Brownlees sind die große Ausnahme von der Regel, insofern als sie stets im Juniorenbereich, U23-Bereich und Elitebereich in den vorderen Rängen zu finden waren. Solche Überflieger wünscht sich natürlich jeder Verband, denn da kann man bei der Förderung eigentlich nichts verkehrt machen. Aber Athleten wie die Brownlees (oder auch Frodeno als ähnliches Beispiel), die einfach vor Talent nur so strotzen und sich deshalb unter allen Rahmenbedingungen durchsetzen können, gibt es zur Zeit in Deutschland und auch in anderen Ländern nicht. Die meisten anderen Weltspitze-Athleten, wie z.B. Mola, Murray, Shoeman, Flora Duffy usw. haben sich erst über viele Niederlagen und von der DTU verhasste Plazierungen z.T. weit jenseits der Topten innerhalb von Jahren zu den Weltklasse-Athleten entwickelt, die sie heute sind. Der heutige amtierende Weltmeister Mola hat vor fünf Jahren noch reihenweise Plätze zwischen Rang 30 und 50 bei Europa- und Weltcups belegt und damals war die Leistungsdichte im ITU-Bereich bei weitem noch nicht auf dem Niveau von heute. Hätte der spanische Verband ihn damals nicht starten lassen, wie es die DTU akutell mit ihren Nachwuchs-Athleten macht, kann man spekulieren , wo er heute stehen würde... wahrscheinlich hätte er entweder frustriert mit Leistungssport aufgehört oder notgedrungen auf die Mittel- und Langdistanz gewechselt, wie es ja viele deutsche Athleten machen. |
ich glaube die DTU ist in einer experimentierphase. das bisherige system des breiten beschickens von wettkämpfen hat augenscheinlich zumindest in der letzten olympiade nicht mehr so gut geklappt. jetzt wird ein neuer ansatz probiert. das muss man den verbänden auch zugestehen, dass einmal etwas anderes probiert wird. und wann will man so etwas probieren, wenn nicht in einem nacholympischen jahr.
aber eigentlich gehört die diskussion ja in den anderen dtu thread. was die teamstaffeln betrifftt glaube ich nicht, dass die dtu kein problem hat diese zu besetzen. |
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Auf der Startliste stehen 12 Nationen und rate mal, welche Nation keine Elite-Teamstaffel nach Kitzbühel schickt, obwohl die Europameisterschaft nur 30km von der deutschen Grenze stattfindet und damit mit dem geringsten denkbaren Reisespesenaufwand besetzt hätte werden können und solch ein Wettkampf ein perfekter Test für die in 5 Wochen in Hamburg stattfindenden Weltmeisterschaften hätte sein können?:( |
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In London war ich selbst vor Ort. Was da im Frauenrennen passiert ist, war auch keine Frage der (absoluten) Leistung, sondern der mangelnden taktischen Disziplin (bzw. fehlenden taktischen Absprache): Anne Haug soweit wie möglich nach vorne zu fahren, damit sie zum Schluss mit der zweitbesten (glaube ich) Laufzeit in eine aussichtsreiche Position kommt. Ich bin beim Rennen neben Greg Bennett, dem Mann von Laura Bennett (wurde dann 17.) gesessen, der hat über die deutsche Taktik nur noch den Kopf schütteln können, weil er wusste wie stark Haug zu der Zeit im Laufen war. |
Insgesamt machen in Kitzbühel 90 Athleten in den Elitewettbewerben mit.
Darunter ist gerade mal ein einziger Deutscher (Justus Nieschlag, dem ich alles erdenklich Gute wünsche) und keine einzige Frau! Zum Vergleich: GB schickt 6 Elite-Starter nach Kitzbühel, Russland 10, die kleine Schweiz 5, Österreich 7, Spanien 6... (Kurze Erläuterung, warum mir diese Situation nicht nur für den deutschen Triathlonsport, sondern auch persönlich betroffen leid tut: mein Sohn liebt die Wettkampfstrecken in Kitzbühel, weil es dort eine bergige technisch anspruchsvolle radstrecke gibt, auf der er letztes Jahr das beste Junioren-Europacup-Ergebnis mit Rang zwei abgeliefert hat. Sein großes Saisonziel war diese EM auf der olympischen Distanz, da ihm die olympische Distanz ohnehin viel besser liegt als die bei allen Bundesligarennen ausgetragene Sprintdistanz, erst recht mit einer anspruchsvollen Radstrecke wie in Kitzbühel. Als amtierenden Deutschen Meister bei den Junioren, der gerade mal sein erstes Elite-Jahr überstehen muss, hätte ihm die DTU durchaus erlauben können in Kitzbühel zum Erfahrung sammeln zu starten, denn die DTU hätte problemlos vier Athleten dorthin schicken können. Stattdessen wird er an der Seitenlinie stehen und seine Bundesliga-Mannschaftskollegen Martin Demuth (AUT) und Frantisek Linduska (SLO) anfeuern, die sportlich beide schlechter sind auf der olympischen Distanz als er, aber problemlos von ihren jeweiligen Verbänden eine Nominierung erhalten haben.) |
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2016 hat man es versucht und hatte prompt eine klage einer ranglistenmäßig besser platzierten (aber sportlich nicht qualifizierten) athletin am hals, die sich für die wasserträgerarbeit als bessere alternative sah, was die dtu eben anders sah. das ergebnis ist hinlänglich bekannt. |
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Erschreckend wie ein Verband sich so weit von den aktiven Sportlern entfernen kann :Huhu: Es wäre auch wünschenswert wenn der Verband zu seinem aktuellen Vorgehen mal Stellung nimmt. |
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Es gibt nunmal Dinge, die kann man im Training wunderbar unterbringen und Dinge, die nur durch die Wettkampferfahrung zu sammeln sind. Aber das brauche ich dir nicht erklären und zudem würde ich damit nur offene Türen bei dir einrennen ;) Ich mein, ich würde es ja verstehen, wenn sich die DTU weigert, jemanden zu melden, der eine halbe Stunde hinter dem Sieger ins Ziel eintrudelt. Aber das ist ja nicht der Fall... |
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