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trithos 18.06.2015 07:56

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1140132)
Mal zum Thema: Qualität.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es wird mir oft zu wenig saubere, qualitativ gute Arbeit geliefert.

Dazu kann ich auch eine Schnurre erzählen: ich hab mal ein altes Mountainbike dunkelheits-alltagstauglich machen wollen und weil mich Batterielichter nerven (Batterie ist immer dann leer, wenn man sie grad braucht) hab ich mir von einem Fahrradschrauber eine Lichtanlage draufbauen lassen. Danach hat die Schaltung nicht mehr funktioniert. Warum? weil der Spaßvogel die Lichtkabel mit Kabelbindern am Rahmen festgemacht hat, und zwar so, dass er mit den Kabelbindern auch gleich die Schaltzüge am Rahmen fixiert hat. :Maso:

Ich bin sicherheitshalber gar nicht mehr zurück, um nicht in Versuchung zu kommen, den "Radmechaniker" unflätig zu beschimpfen. Mich sieht der jedenfalls nie mehr wieder.

Nach diesem "Experten" hab ich zum Glück einen anderen Radmechaniker gefunden, mit dem ich jetzt schon lange sehr zufrieden bin.

sybenwurz 18.06.2015 08:43

Aber das Licht ging oder wie?
Dann hat er den eigentlichen Auftrag doch einwandfrei erledigt!

:Lachanfall:

Duafüxin 18.06.2015 09:15

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1140132)

Lange Rede, kurzer Sinn: Es wird mir oft zu wenig saubere, qualitativ gute Arbeit geliefert.

Tja, wie im richtigen Leben :Cheese:

coparni 18.06.2015 09:18

Gute Leute sind rar und die zu halten kostet Geld. Will ja keiner seine Leute ordentlich bezahlen. Pay peanuts, get monkeys. Gilt auch für Kunden die alles möglich für umsonst haben wollen. Da machts dann halt der Praktikant.

totog 18.06.2015 09:39

Ich bin eigentlich Handwerklich nicht unbegabt allerdings fehlt mir oft die Zeit, die Nerven oder auch das Spezialwerkzeug um manche Abeiten am Rad selbst zu erledigen. Dafür bin ich dann auch gerne bereit vernünftig zu zahlen.

Leider hat die Werkstatt meines Vertrauens seit Frühjahr einen neuen Mechaniker. Eben jener sollte zuletzt die Lager und Zentrierung meiner Shimano 0815 Laufräder kontrollieren. Die Laufräder wurden komplett montiert gebracht. Am nächsten Tag hatte ich den Mechaniker am Telefon welcher Einzelteile (Scheiben und Muttern) vermisste welche ich angeblich bereits zuhause demontiert hätte. Deshalb könnte er die Maße nicht kontrollieren. Nach längerer Diskussion wollte er dann nochmal Suchen und siehe da, bei der Abholung wurde mir erklärt die Teile lagen wohl auf einer anderen Werkbank. Soweit eigentlich nicht schlimm, da die Arbeit letztendlich passte. Allerdings bin ich aktuell trotzdem auf der Suche nach einer neuen Werkstatt. Das Vertrauen ist einfach dahin!!!!

MFG
Toto

wildcoyote 18.06.2015 10:10

Zitat:

Zitat von coparni (Beitrag 1140165)
Gute Leute sind rar und die zu halten kostet Geld. Will ja keiner seine Leute ordentlich bezahlen. Pay peanuts, get monkeys. Gilt auch für Kunden die alles möglich für umsonst haben wollen. Da machts dann halt der Praktikant.

Stimmt zum Teil. Der Mechaniker meines Vertrauens ist mit der günstigste in der Stadt kann aber alles inkl. Rahmenbauen und macht das wirklich für nen schmalen Taler. Kann auch z.B. ne Rohloff-Nabe richtig einspeichen und alte Kränze ordentlich demontieren.

BTT: habe mir den Spaß gemacht und mein Lenkerband mit ner Stoppuhr gewechselt (habs einige male bereits gemacht, daher vergleichbar mit ner Hilfskraft Ohne Nennenswerte Kenntnisse)

Vorbereitung (Rad einspannen, Lenkerband ausgepackt) - 48 sek
Lenkerband abmontieren(beidseits) - 1m23sek
STIs nachstellen - 54 sek
Band neu wickeln - 2m15 Pro Seite
Fahrrad auslösen und Müll beseitigen - 20 sek

Macht in der Summe 8 min 47 Sekunden. Brutto ca zehn Minuten wegen Uhrzeit stoppen etc.

Spezialwerkzeug - keins gebraucht :Blumen:

Cruiser 18.06.2015 10:11

Zitat:

Zitat von coparni (Beitrag 1140165)
Gute Leute sind rar und die zu halten kostet Geld. Will ja keiner seine Leute ordentlich bezahlen. Pay peanuts, get monkeys. Gilt auch für Kunden die alles möglich für umsonst haben wollen. Da machts dann halt der Praktikant.

Ich bin ja bereit zu zahlen, bekomme aber trotzdem oft Murks und fühle mich dann verarscht und gehe nicht mehr hin.
Ich verstehe schon auch das Problem mit den Stosszeiten bezgl. Wartung und den temp. Aushilfen, aber dann muss sich halt einer um die Qualität der getätigten Arbeiten kümmern und nochmal drüberschauen oder oder....

Ansonsten dreht sich die Sache im Kreis.

captain hook 18.06.2015 10:17

Zitat:

Zitat von coparni (Beitrag 1140165)
Gute Leute sind rar und die zu halten kostet Geld. Will ja keiner seine Leute ordentlich bezahlen. Pay peanuts, get monkeys. Gilt auch für Kunden die alles möglich für umsonst haben wollen. Da machts dann halt der Praktikant.

Es gibt aber auch die Fälle, wo man bereitwillig einen angemessenen Preis bezahlt und am Ende ein Ergebnis bekommt, wo man es ggf lieber selber gemacht hätte. Hätte da mehrere Beispiele aus dem Bereich "Schlauchreifenkleben". Ging von "es wurde mit Klebenband geklebt obwohl Kit angesagt war" bis zu Rundläufen, wo man selber den Reifen nochmal runtergezogen hätte. Wenn ich dann normal bezahle und es dann der Praktikant macht, dann ist das nicht OK.

Matthias75 18.06.2015 10:24

Zitat:

Zitat von wildcoyote (Beitrag 1140182)
Stimmt zum Teil. Der Mechaniker meines Vertrauens ist mit der günstigste in der Stadt kann aber alles inkl. Rahmenbauen und macht das wirklich für nen schmalen Taler. Kann auch z.B. ne Rohloff-Nabe richtig einspeichen und alte Kränze ordentlich demontieren.

BTT: habe mir den Spaß gemacht und mein Lenkerband mit ner Stoppuhr gewechselt (habs einige male bereits gemacht, daher vergleichbar mit ner Hilfskraft Ohne Nennenswerte Kenntnisse)

Vorbereitung (Rad einspannen, Lenkerband ausgepackt) - 48 sek
Lenkerband abmontieren(beidseits) - 1m23sek
STIs nachstellen - 54 sek
Band neu wickeln - 2m15 Pro Seite
Fahrrad auslösen und Müll beseitigen - 20 sek

Macht in der Summe 8 min 47 Sekunden. Brutto ca zehn Minuten wegen Uhrzeit stoppen etc.

Spezialwerkzeug - keins gebraucht :Blumen:

Solltest auch ein Geld damit verdienen :Blumen:

Nur in paar Fragen dazu:

- würdest du das Arbeitstempo den ganzen Tag halten?

- musstest du tatsächlich noch nicht mal eine Schere zum Abschneiden des Lenkerbandes bereitlegen? Du hattest das Lenkerband und das Rad wohl schon am Arbeitsplatz, musstest es also nicht von irgendwie holen? Rad holen und wegbringen dürfte auch länger als 20sec brauchen (man will ja nicht, dass der Mechaniker den teuren Carbonhobel einfach in die Ecke wirft).

- wärst du mit der Arbeit, so wie du sie gemacht hast, auch zufrieden, wenn du sie bezahlen müsstest? Ich kenne das von mir: Ich mach's dann auch gerne schnell aber teilweise etwas weniger ordentlich. Für mich bin ich zufrieden, ich denk mir dann, das Lenkerband bleibt sowieso nicht lang drauf. Wenn ich das so aus dem Laden bekommen würde, wäre ich aber unzufrieden, weil's doch etwas unsauber aussieht.

M.

wildcoyote 18.06.2015 10:56

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1140187)
Solltest auch ein Geld damit verdienen :Blumen:

habe ich drei Jahre lang gemacht, in meiner Studentenzeit, daher der Disclaimer in den Klammern

die andern Fragen sind mir echt zu bürokratisch, sorry :Huhu:

wildcoyote 18.06.2015 11:03

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1140184)
Es gibt aber auch die Fälle, wo man bereitwillig einen angemessenen Preis bezahlt und am Ende ein Ergebnis bekommt, wo man es ggf lieber selber gemacht hätte. Hätte da mehrere Beispiele aus dem Bereich "Schlauchreifenkleben". Ging von "es wurde mit Klebenband geklebt obwohl Kit angesagt war" bis zu Rundläufen, wo man selber den Reifen nochmal runtergezogen hätte. Wenn ich dann normal bezahle und es dann der Praktikant macht, dann ist das nicht OK.

Danke, erneut auf den Punkt gebracht! Selbst ne (Draht)Reifenmontage unterscheidet sich von Fall zu Fall (anschließende Passform auf der Felge)

Geschweige denn Einstellen der Schaltung(meist schnell schnell auf dem Ständer ohne anschließende Belastung), zerfetzte Felgen nach dem "zentrieren", beschädigte Felge nicht erkannt + ausgemustert - Speichenriß 2 Tage später im Antritt

My 2 c - es ist okay sich über Sachen aufzuregen bzw. das machen zu dürfen.

Es ist genau so okay gutes Geld für gute Arbeit zu zahlen

tandem65 18.06.2015 11:54

Zitat:

Zitat von wildcoyote (Beitrag 1140182)
Vorbereitung (Rad einspannen, Lenkerband ausgepackt) - 48 sek
Lenkerband abmontieren(beidseits) - 1m23sek
STIs nachstellen - 54 sek
Band neu wickeln - 2m15 Pro Seite
Fahrrad auslösen und Müll beseitigen - 20 sek

Macht in der Summe 8 min 47 Sekunden. Brutto ca zehn Minuten wegen Uhrzeit stoppen etc.

Rüstzeit vergessen und schon passt es. ;)

- Auftrag annehmen
- Fahrrad in das Lager schieben
- Fahrrad nach Auftragsliste aus dem Lager holen
- Deine Liste abarbeiten
- Rechnung kontrollieren, Auftrag kontrollieren
- Fahrrad in das Lager schieben

Wenn Du einen Mechaniker erwartest, der Gewehr bei Fuß auf Dich wartet sind 20,-€ für das Lenkerband wickeln weitaus zu wenig!!! Dann dürften die 9 Minuten eher im Bereich 60,- bis 80,-€ kosten.:Huhu:

wildcoyote 18.06.2015 13:13

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1140211)
Rüstzeit vergessen und schon passt es. ;)

- Auftrag annehmen
- Fahrrad in das Lager schieben
- Fahrrad nach Auftragsliste aus dem Lager holen
- Deine Liste abarbeiten
- Rechnung kontrollieren, Auftrag kontrollieren
- Fahrrad in das Lager schieben

Wenn Du einen Mechaniker erwartest, der Gewehr bei Fuß auf Dich wartet sind 20,-€ für das Lenkerband wickeln weitaus zu wenig!!! Dann dürften die 9 Minuten eher im Bereich 60,- bis 80,-€ kosten.:Huhu:

Sprich wäre ein Stundenlohn während der Bereitschaft von 402-536 € :Lachanfall:

sybenwurz 18.06.2015 14:09

Zitat:

Zitat von wildcoyote (Beitrag 1140182)
Lenkerband abmontieren(beidseits) - 1m23sek

Das gibts schon auch.
So lustig Schaumgummiband mit Silikonraupe innen, das gar nicht klebt udn sich gleich von selbst abringelt, wenn man die Abschlussbänder entfernt hat...

Aber ich wette mit dir, dass du in deinen 8m 47sec beispielsweise ein Jahr lang gefahrenes Cinelli-Kork-Lenkerband nicht ansatzweise so runterbekommst, dass ich guten Gewissens zulassen würde, da neues draufzuwickeln.
Man will ja schliesslich nicht pfuschen für sein Geld, hm...;)

Den Rest zu dem Thema haben Mathias75 unds tandem ja schon geschrieben.

tandem65 18.06.2015 14:09

Zitat:

Zitat von wildcoyote (Beitrag 1140232)
Sprich wäre ein Stundenlohn während der Bereitschaft von 402-536 € :Lachanfall:

Schenkelklopfer, Dir ist der Unterschied zwischen Stundenlohn und Stundenverrechnungssatz bekannt.
Dazu kommt daß Du meine Auflistung der zu verrichtenden Arbeiten nicht miteinrechnest. Ich komme somit für die Bereitschaft auf 200,- bis 266,-€. Ich gehe mit allem drum und dran von 18Minuten Arbeitszeit für das Lenkerband wickeln aus. Was im übrigen der Arbeitswerteliste des VDZ entspricht, die bei wirklich nicht üppig bemessen ist, da sie auch die Grundlage bildet für die Abrechnung von Gewährleistungsfällen von Händlern gegenüber den Herstellern.:Blumen:

wildcoyote 18.06.2015 14:27

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1140254)
Aber ich wette mit dir, dass du in deinen 8m 47sec beispielsweise ein Jahr lang gefahrenes Cinelli-Kork-Lenkerband nicht ansatzweise so runterbekommst, dass ich guten Gewissens zulassen würde, da neues draufzuwickeln.
Man will ja schliesslich nicht pfuschen für sein Geld, hm...;)

War ein SRAM-Band, ging wirklich leicht. Aber Du bist ja eh einer von den Guten :Blumen:

holger801 18.06.2015 16:22

Bei all den Diskussionen der Sparfüchse wird auch gerne vergessen, dass der Kunde auch vorbildlich, freundlich und ohne Akkord-Hektik bei der Auftragsannahme und bei der Radwiederentgegennahme behandelt werden möchte. Der eine oder andere möchte bei dieser Gelegenheit auch seine letzte Heldentour zum Besten geben.

Spannend wäre auch mal, wenn die Kollegen mit ihrer typisch deutschen Sparmentalität in einem unserer Nachbarländer zu einem Radhändler gehen. Als erstes sollte da ein wenig Smalltalk mit zumindest Begrüßung in Landessprache statt finden, sonst kann der Händler leider aufgrund der aktuellen Auftragssituation erst nächste Woche oder gar nichts machen,...

Immer mal wieder daran denken dass betriebswirtschaftliche Zusammenhänge in ihrer Gesamtheit betrachtet werden müssen und Freundlichkeit in Verbindung mit Entschleunigung im Bereich Handwerk und Dienstleistung wahre Wunder bewirken können.

Matthias75 18.06.2015 17:12

Ich denke, der Unmut entsteht gerade beim Lenkerbandwechsel auch dadurch, dass der Materialwert sehr gering ist. Da spielt sicher nicht allein die Arbeitszeit eine Rolle, sondern auch der Verhältnis Materialwert - Arbeitszeit. Man hat das Gefühl, dass etwas so günstiges nicht so teuer in der "Verarbeitung" sein kann. Der tatsächliche zeitliche Aufwand spielt da vermutlich gar keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Wenn der Materialwert bei, sagen wir mal 200€ liegen würde, würde man dem Mechaniker sicher auch eher zugestehen, das er eine halbe Stunde Arbeit reinsteckt, um das Material ordentlich zu verarbeiten. Ich schätze mal, dass viele die Augenbraue eher hochziehen würden, wenn der Mechaniker 20€ für das Montieren des 15€-Reifens für's Stadtrad verlangt als bei den 70€-Wettkampfschlappen für's Triathlonrad, auch wenn der Aufwand vermutlich beim Triathlonrad geringer oder zumidnest nicht größer als beim Stadtrad ist (Schnellspanner, geputzt, keine Dreigangschaltung zum Einstellen....).

M.

pXpress 18.06.2015 17:38

Also von meinem Radhändler kenne ich schon den Stundensatz und der arbeitet nicht für 20 € die Stunde. Wenn man Pech hat dauern Kleinigkeiten mit geringem Materialwert auch mal länger und da er nicht die Wohlfahrt ist kostet es dann halt.
Hatte letztens bei einem unseren Räder einen gerissenen Schaltzug, spontan vorbei gegangen, er wollte es trotz Betrieb schnell wechseln. Nach 10 Minuten haben wir uns drauf geeinigt das ich es da lasse, weil er den Rest vom Schaltzug nicht direkt raus bekam aus dem Bremsgriff und das im Endeffekt in eine ziemlich aufwendige Sache ausartete.
Als ich es abholte musste ich halt 1.5 Arbeitsstunden + 2.50 € Zug bezahlen, sicher zuckt man dann erst mal, aber da ich seit mehr als 10 Jahren da Kunde bin weiß ich das er eher noch mehr Zeit gebraucht hat als er da aufgeschrieben hat, qualitativ gehört er sowieso zu den Guten.

aequitas 18.06.2015 20:11

Mal weg von der Lenkerband-Frage: Was wäre denn dann ein angemessener Preis für eine einfache "Inspektion"? Also Bremsen, Schaltung, Tretlager, Steuersatz prüfen und einstellen + Laufräder zentrieren?

Thorsten 18.06.2015 20:59

Bei meinem Rad: 1-2 AW, also 4,50 bis 9 €. Drehen, durchschalten, feststellen, dass es funzt und nichts gemacht werden muss. Kann ich für 0 € aber auch selbst feststellen ;).

Bei anderen vielleicht viel mehr, wenn sie mit abgefahren, schief stehenden Bremsklötzen, verrotteten Schalt und Bremszügen, einer ausgeleierten Kette und einem seit 1.000 km lockeren Steuersatz ankommen.

Sowas muss nach Aufwand gehen ...

sybenwurz 18.06.2015 22:21

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1140316)
Man hat das Gefühl, dass etwas so günstiges nicht so teuer in der "Verarbeitung" sein kann.

Wie oben schonmal jemand schrieb: einfach mal selbermachen!
Ist eh ne sichere Bank, da nicht sicherheitsrelevant.
Wers in 10Minuten hinkriegt (unds hinterher dann auch anschauen und anfassen mag), freut sich nen Ast und wer nicht, weiss beim nächsten Mal den Kurs vom Dealer zu schätzen...


Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1140336)
Mal weg von der Lenkerband-Frage: Was wäre denn dann ein angemessener Preis für eine einfache "Inspektion"? Also Bremsen, Schaltung, Tretlager, Steuersatz prüfen und einstellen + Laufräder zentrieren?

Ich kann da draufschauen und sehen, ob noch alles vorhanden ist, das dauert 30sec unds Schreiben einer Rechnung wär teurer.
Man kann Tretlager aber auch püfen, indem man die Kurbel ausbaut, die Schaltung nachm Aushängen und Schmieren der Züge, Bremse und -züge dto., die kann man aber freilich auch zerlegen, reinigen und die Gelenke schmieren und das ganze, von dir genannte Prozedere auf drei Stunden ausdehnen.
Ich geb mal nur zu bedenken, was wir 'nebenher' bei so ner Durchsicht noch gemacht haben: Reifen runter, prüfen, Felgenband prüfen, Radlager/Naben prüfen, Kassette Drehmoment prüfen bzw. nachziehen, Pedale, -lager, und Anzugsmoment checken, Kurbel(n) Anzugsdrehmoment prüfen, Aussenhüllen und Endhülsen auf Knicke und Beschädigungen checken, Sattelstütze und Sattel Drehmoment, Sattelstütze fetten (bei Carbon Montagepaste), weiterhin Drehmomente aller Anbauteile, also Vorbau, Lenker, Bremsklötze, Zugklemmungen, Flaschenhalter etc. (an Alltags-/Trekkingrädern den restlichen Plunder à la Schutzbleche, Gepäckträger usw. auch), Kettenvernietung, -verschleiss, Speichenspannung, Felgenrundlauf, Bremsflankenverschleiss, Rahmen und Gabel auf Korrosion, Zustand, dto. Carbonteile prüfen, Brems-/Schalthebel auf Ergonomie und Einstellung und noch n paar Dinge mehr, die ich wahrscheinlich ausm Gedächtnis vergessen hab.
Google mal nach "VSF Wartung", da findste die Punkte.
Reparaturen gehen natürlich extra, Lenkerband wickeln auch...:Cheese:


pXpress: freu dich über die anderthalb Stunden, solang mach ich nicht rum. Da gibts nach spätestens 15-20Minuten erfolglosen Pofelns neue Schalthebel...

Tscharli 18.06.2015 22:34

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1140355)
Google mal nach "VSF Wartung", da findste die Punkte.
...

die Liste hat ja mehr Prüfpunkte als bei einen PKW:)

sybenwurz 18.06.2015 22:37

Ich wäre froh, wenn diese Fahrrad-Auto-Vergleiche etwas ausufernder betrieben würden...
Während viele Dinge mal ganz und gar nedd vergleichbar sind, wärs mir ganz lieb, wenn diejenigen, die beim Fahrrad um jedes Ausstattungsdetail und jede Zugabe feilschen wie die Berber, mal dran dächten, dass EINE Felge des Autos, mit dem sie das Rad dann abholen, schon mehr gekostet hat...

aequitas 18.06.2015 22:43

Zitat:

Zitat von Tscharli (Beitrag 1140358)
die Liste hat ja mehr Prüfpunkte als bei einen PKW:)

Zu den Kosten habe ich nur Angaben um die 50€ gefunden? Tatsächlich so "wenig"?

Die meisten Arbeiten erledige ich selbst, das einzige was bei mir bald ansteht ist das Zentrieren der Reifen, das will ich dann doch erstmal erfahrenen Fachleuten überlassen.

Hafu 18.06.2015 23:56

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1140361)
Zu den Kosten habe ich nur Angaben um die 50€ gefunden? Tatsächlich so "wenig"?

Die meisten Arbeiten erledige ich selbst, das einzige was bei mir bald ansteht ist das Zentrieren der Reifen, das will ich dann doch erstmal erfahrenen Fachleuten überlassen.

Übliche Drahtreifen zentrieren sich beim Aufpumpen von selbst auf der Felge ;) .

wodu 19.06.2015 06:35

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1140369)
Übliche Drahtreifen zentrieren sich beim Aufpumpen von selbst auf der Felge ;) .

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

tandem65 19.06.2015 06:35

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1140369)
Übliche Drahtreifen zentrieren sich beim Aufpumpen von selbst auf der Felge ;) .

Du solltest mal ein Praktikum bei einem Laden mit etwas breiteren und schwereren Reifen als 23-622 GP4000S2 machen. ;):Lachen2:
Ich würde es auch eher ausrichten als zentrieren nennen, aber das klappt nicht immer einfach so automatisch. Da muß oft genug noch Hand angelegt werden.:(

tandem65 19.06.2015 06:39

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1140361)
Zu den Kosten habe ich nur Angaben um die 50€ gefunden? Tatsächlich so "wenig"?

zwischen 10 und 15 AW je nach Radtyp. Renner, MTB 10AW, Mit Ausstattung 12AW und Pedelecs 3AW mehr. Ein AW kann durchaus 7,-€ kosten.:Huhu:

la_gune 19.06.2015 06:43

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1140359)
Ich wäre froh, wenn diese Fahrrad-Auto-Vergleiche etwas ausufernder betrieben würden...

OK, dann mal einen aus dem Bereich "Auto":

Halogenbirne für 5,-€ (Frontscheinwerfer) Golf 4(?) GTI tauschen: Knapp 400,-€ Arbeitslohn! :Cheese:

Zerlegen des halben Motorraums inkl. Ausbau der Klimaanlage. :Maso:

Mein Kumpel war "not amused"... :Lachanfall:

pXpress 19.06.2015 06:59

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1140355)
pXpress: freu dich über die anderthalb Stunden, solang mach ich nicht rum. Da gibts nach spätestens 15-20Minuten erfolglosen Pofelns neue Schalthebel...

Die Idee wurde auch angedacht bevor ich es da gelassen habe, die verbaute Version ist aber nicht mehr zu bekommen, so war die Fummelarbeit im Endeffekt günstiger. Und das ist auch was ich an ihm eigentlich liebe, das er auch mal Lösungen vorschlägt, macht, die mich günstiger kommen.

sybenwurz 19.06.2015 08:25

Zitat:

Zitat von la_gune (Beitrag 1140381)
OK, dann mal einen aus dem Bereich "Auto":

Halogenbirne für 5,-€ (Frontscheinwerfer) Golf 4(?) GTI tauschen: Knapp 400,-€ Arbeitslohn! :Cheese:

Zerlegen des halben Motorraums inkl. Ausbau der Klimaanlage. :Maso:

Mein Kumpel war "not amused"... :Lachanfall:

Ich hab öfter mal Kunden drauf hingewiesen, dass ein ungünstiges Kostenverhältnis nicht an unserer Arbeit liegt, wenn sie die veranschlagten Reparaturkosten zum Anschaffungspreis des Rades von 20Öre aufm Flohmarkt in Relation gesetzt haben...:Cheese:
In deinem Fall würde ich also sagen, dass sie ne Spezialglühlampe einbauen sollten, die 240Öcken kostet, da passts Verhältis dann wieder...:Lachanfall:


Zitat:

Zitat von pXpress (Beitrag 1140383)
Die Idee wurde auch angedacht bevor ich es da gelassen habe, die verbaute Version ist aber nicht mehr zu bekommen, so war die Fummelarbeit im Endeffekt günstiger. Und das ist auch was ich an ihm eigentlich liebe, das er auch mal Lösungen vorschlägt, macht, die mich günstiger kommen.

Ich hatte mal direkt nach meiner Lehrzeit, eigentlich direkt ab Tag 1 nach dem letzten Prüfungsteil nen an sich ziemlich coolen und gutbezahlten Job in ner Dependance des Ladens, wo ich die Ausbildung gemacht hab.
Das wurd mir nach nem halben Jahr zu fad, weils einfach nur auf Teiletauschen rauslief. Daher hab ich mich nach nem halben jahr dort verabschiedet, weil mir das zu wenig Grips erforderte.
Mittlerweile mach ichs zwar immer noch gerne, Teile nicht wegzuwerfen sondern aufzubereiten wenns irgendmöglich geht, musste aber lernen, dass viele Chefs das nicht gerne sehen, rein aus haftungsrechtlichen Gründen.
Wenn ein Originalteil (in deinem Fall neue Bremsschalthebel) eingebaut wird, übernimmt der Hersteller die Gewährleistung, reparier ich ein Teil, hab ich den Hals in der Schlinge und hab ggf. die doppelte Arbeit (weils nach einiger Zeit wieder kaputtgeht und ich dann doch ein Neuteil einbaue(n muss)), verdien nix und mit etwas Pech ist der Kunde dann noch verärgert.
Insofern kannste dich geadelt fühlen, wenn dein Händler bei dir ne Reparatur dem (für ihn) einfachen und sicheren Tausch von Teilen vorzieht.
Das macht man nämlich nicht bei jedem Kunden sondern nur bei welchen, wo man weiss, dass sie sich nicht erst über die kostengünstige Lösung freuen, dann aber überall über einen herziehen sondern mit einem reden, wenns nicht dauerhaft halten sollte.

Ansonsten hab ich oft genug meine Kollegen gescholten, dasse nicht die Eier in die Hose haben, auch mal was instandzusetzen statt nur undifferenziert "do miass ma jo s gonze Xyz dauschn, des wird deier!" zu diagnostizieren.
Nem Studenten, der keine Kohle hat, reichts oft auch, das Laufrad ohne Ausbau so gut es geht nach Gefühl hinzuzentrieren statt das komplette Laufrad zu tauschen (vorallem wenn eh keine Felgenbremse verbaut ist...) und nen Fünfer zu berechnen statt nem knappen Hunni oder den rissigen Reifen noch nicht zu wechseln und ihm aufzutragen, ihn nicht zu prall aufzupumpen und im Auge zu behalten, so dass er noch n paar Wochen/Monate fahren kann.

Da muss man halt auch mal abschätzen können, was unter welchen Umständen geht, sein Fachwissen einsetzen (hähä, sofern vorhanden natürlich, ...) und ne Einzelfallentscheidung treffen statt morgens das Hirn mit der Jacke in den Spind zu hängen und nur nach Schema F Teile zu tauschen und zu hoffen, dass der Abend bald kommt.

maifelder 19.06.2015 08:45

einer der besten Threads ever, ever.

Hier sieht man schön, wie weit Wunsch und Realität auseinanderklaffen.

slo-down 19.06.2015 08:58

Zitat:

Zitat von slo-down (Beitrag 1139945)
Der Thread hat potential, bitte weitermachen. !

Ich danke euch sehr, toller Thread. Ist mir glatt 20,00 € Wert ;)

tandem65 19.06.2015 09:11

Zitat:

Zitat von slo-down (Beitrag 1140404)
Ich danke euch sehr, toller Thread. Ist mir glatt 20,00 € Wert ;)

Hast PN:Lachen2:

schoppenhauer 19.06.2015 09:17

Ich habe hier eine kleine feine Werkstatt, die vor allem auf Restaurieren und Instandsetzen spezialisiert ist, kein Handel. Der Typ ist gut, günstig und hat auch keine Probleme mit der explosiven Mischung aus Canyon und Internet-Ersatzteilen. Nur halt leider ein Alk, hat mich die Tage sitzen lassen.

Hier gibt es noch so eine Hinterhof-Werkstatt, die ein alter Mann betreibt. Das mit den I-Teilen hat er ja noch mitgemacht, als ich dann mein Canyon aus dem Auto geholt habe, hat er mich allerdings vom Hof gejagt.... Kein Problem, er wird so lange er noch kann gegen das I-net weiterkämpfen. Soll er.

Bin dann mit Tretlager, Kette und Bremsbelägen und meinem Canyon in einen relativ neuen Radladen rein. Sieht doof aus, schon klar. Die waren nett und freundlich und werden - soweit ich das abschätzen kann - für die große Inspektion und Teilewechseln einen Strafzoll von 30-50 € erheben. Wenn die Arbeit gut ist, zahl ich das gerne.

Matthias75 19.06.2015 09:25

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1140355)
Wie oben schonmal jemand schrieb: einfach mal selbermachen!
Ist eh ne sichere Bank, da nicht sicherheitsrelevant.
Wers in 10Minuten hinkriegt (unds hinterher dann auch anschauen und anfassen mag), freut sich nen Ast und wer nicht, weiss beim nächsten Mal den Kurs vom Dealer zu schätzen...

Meine letzten drei Renn-/Triaräder hab' ich komplett selbst aufgebaut und mache auch jetzt (fast) alles selbst. Und jedes mal denke ich: "So lange dauert das ja nicht!". Frag mal meine Frau, wie lange die 10 Minuten sind, die ich mal kurz im Keller bin, um was am Rad zu machen. Zeit vergeht im Keller irgendwie langsamer als im Wohnzimmer :Cheese:

M.

noam 19.06.2015 09:46

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1140421)
Meine letzten drei Renn-/Triaräder hab' ich komplett selbst aufgebaut und mache auch jetzt (fast) alles selbst. Und jedes mal denke ich: "So lange dauert das ja nicht!". Frag mal meine Frau, wie lange die 10 Minuten sind, die ich mal kurz im Keller bin, um was am Rad zu machen. Zeit vergeht im Keller irgendwie langsamer als im Wohnzimmer :Cheese:

M.

:Huhu:

und ich dachte ich wäre der einzige mit unterschiedlichen Zeitzonen in der Wohnung :)

sabine-g 19.06.2015 09:54

Ich weiß gar nicht so genau ob das Wickeln eines Lenkerbandes unbedingt zur Kernpompetenz eines Raddealers gehören muss.
Im Grunde ist das eher ein bisschen was künstlerisches und nicht wirklich eine technische Herausforderung.

coparni 19.06.2015 10:11

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1140183)
Ich bin ja bereit zu zahlen, bekomme aber trotzdem oft Murks und fühle mich dann verarscht und gehe nicht mehr hin.
Ich verstehe schon auch das Problem mit den Stosszeiten bezgl. Wartung und den temp. Aushilfen, aber dann muss sich halt einer um die Qualität der getätigten Arbeiten kümmern und nochmal drüberschauen oder oder....

Ansonsten dreht sich die Sache im Kreis.


Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1140184)
Es gibt aber auch die Fälle, wo man bereitwillig einen angemessenen Preis bezahlt und am Ende ein Ergebnis bekommt, wo man es ggf lieber selber gemacht hätte. Hätte da mehrere Beispiele aus dem Bereich "Schlauchreifenkleben". Ging von "es wurde mit Klebenband geklebt obwohl Kit angesagt war" bis zu Rundläufen, wo man selber den Reifen nochmal runtergezogen hätte. Wenn ich dann normal bezahle und es dann der Praktikant macht, dann ist das nicht OK.

Meine Aussage schließt nicht aus, dass man auch für viel Geld großen Murks haben kann. :Cheese: Mit ein Grund warum ich inkl. Rahmenbau alles selbst mache.


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