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DasOe 22.04.2015 16:03

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1126981)
Dieser Vergleich ist so pervers und zynisch, das ich brechen möchte. Ich hoffe Du hast einfach nur nicht drüber nachgedacht.

Leute, die ihre blanke Existenz bedroht sehen, die aus Krieg, Hunger und Elend fliehen, ihre Kinder in Lebensgefahr bringen, sprich völlig verzweifelt sind mit Kindern zu vergleichen, die Schürfwunden haben und Bonbons wollen, ist ekelhaft, sorry. Da spricht aus jedem Satz unterdrückter Überlegenheitsdünkel und Kolonialherrendenke. Schreib doch einfach "Hilfe der blöde Neger will unsere Flatscreens und SUVs", denn genau aus der Ecke kommt diese widerliche Analogie die Du da konstruiert hast.

Danke. Ich habs so nicht formuliert bekommen, vor K....ei

bellamartha 22.04.2015 16:08

@ Lutz:
Das habe ich nun davon, dass ich das getan habe, was ich meinen Herren und Damen hier auf der Station, die auch zur Impulsivität neigen, empfehle, nicht zu tun: Aus dem Affekt heraus antworten.

Ich habe mich bis jetzt nicht mehr getraut, hier rein zu gucken und habe auch nun nur mal eben quer gelesen.

Und jetzt, auch wenn ich ein Mensch bin, dem so was sehr schwer fällt: Lutz, es tut mir leid, dass ich vielleicht ein wenig unter die Gürtellinie gegangen bin. Es war meine Absicht, dich zu verletzen, weil deine Meinungsäußerung, die dir genauso frei steht wie meine, die darauf folgte, Brechreiz auslöste. Es ist mir gelungen, dich zu verletzen und das tut mir jetzt leid. Für dich und mindestens so viel für mich, weil so was scheiße ist.
Der Vorwurf, dass ich dein Privatleben hier öffentlich mache (der nicht von dir, sondern jemand anderem kam) trifft mich nicht so, weil du wie ich unser Privatleben in diesem Forum so öffentlich machen wie kaum ein anderer.

Ich bleibe dabei, dass sich mir bei seinen und gestehe Menschen in Not, die hier geboren sind nicht mehr Recht auf Hilfe und Würde zu wie solchen, die hierher flüchten.

Das Buch werde ich dir jetzt nicht nur empfehlen, sondern sogar schicken oder gar persönlich vorbei bringen.:dresche ;)

Bitte nimm' meine Entschuldigung an, es tut mir leid.

Gruß
J.

bellamartha 22.04.2015 16:13

Zitat:

Zitat von Rather-Lutz (Beitrag 1126897)
Klar gibt es die, nur werden sie leider nicht umgesetzt.
Wie kämen sonst 600 000 zusammen die durch alle Instanzen gegangen sind und trotzdem nicht abgeschoben werden?
Das würde Platz schaffen für wirkliche Kriegsflüchtlinge, alles andere sind eh nur illegale Einwanderer.

Übrigens finde ich Pegida toll, das Wort Lügenpresse äußerst zutreffend und mich vom vorherrschenden "Gutmenschentum" mehr und mehr angewidert.

Am besten holt ihr die ganzen Afrikaner in Fähren ab oder baut direkt ne Brücke.
Dann ertrinkt keiner mehr und ihr habt was ihr wollt.
Wir sprechen uns dann ( nee wir nicht) in ein paar Jahren.

Wenn Landkreise die Kosten für Ladendiebstähle übernehmen um schlechte Presse zu vermeiden, wenn Auseinandersetzungen innerhalb und außerhalb der Heime kaum in die Presse gelangen, wenn alles aber auch wirklich alles direkt in die rechte Ecke gestopft oder ihr zugerechnet wird ( zb der erstochene Asylant in Dresden, jeder Brand und jedes Hakenkreuz )... dann ist es schon weit gekommen.
Den Freifahrschein für Linkextreme und Antifa hab ich noch vergessen, sorry.

Schaut mal nicht mit verklärtem Blick zum Himmel sondern macht mal einen Tagesausflug in die Nähe der Unterkünfte... und ja auch wir hier auf dem Dorf haben so etwas.

Nennt mich und meine Äußerungen wie ihr wollt, das interessiert mich eh nicht.
Hab Arne auch gestern noch ne Mail geschrieben meinen Account zu löschen, dann habt ihr eure Ruhe und bleibt unter euresgleichen.

Hauptsache die Asylindustrie und euer linkes Weltbild wachsen weiter und bleiben unerschüttert.

Vielleicht hätte ich doch alles lesen sollen, bevor ich eine Entschuldigung tippe.
Ich nehme sie hiermit zurück und werde deine Kontaktdaten nun löschen, weil ich sie nicht mehr benötige. Das ist mir too much, sorry. Ich bitte dich, (wieder im Affekt, aber voller Überzeugung), dasselbe mit meinen Kontaktdaten zu machen.

Schönes Leben noch!
Judith

Mosh 22.04.2015 16:17

Herbe Sozialstudio das Ganze hier:(

Mosh

Campeon 22.04.2015 16:36

Zitat:

Zitat von Mosh (Beitrag 1126993)
Herbe Sozialstudio das Ganze hier:(

Mosh

Das hatte ich nicht so vor. :(

MattF 22.04.2015 17:02

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1126981)
Dieser Vergleich ist so pervers und zynisch, das ich brechen möchte. Ich hoffe Du hast einfach nur nicht drüber nachgedacht.

+1


..................................................

Nobodyknows 22.04.2015 17:20

Zitat:

Zitat von Mosh (Beitrag 1126993)
Herbe Sozialstudio das Ganze hier:(

Mosh

Das ist doch hier noch wie beim Sing- und Spielkreis.
Da "bietet" Facebook leider viel mehr. :Kotz:

Gruß
N. :Huhu:

MattF 22.04.2015 17:23

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1127024)
Das ist doch hier noch wie beim Sing- und Spielkreis.
Da "bietet" Facebook leider viel mehr. :Kotz:

Gruß
N. :Huhu:

Pegida-Postings bei Facebook: Was der Nachbar denkt, aber nicht ausspricht

http://www.spiegel.de/unispiegel/wun...a-1027702.html

bellamartha 22.04.2015 17:27

Für die, die's interessiert:
"Der Traum vom Leben"

Gruß, J.

bellamartha 22.04.2015 17:34

Zitat:

Zitat von Rather-Lutz (Beitrag 1126897)
Wenn Landkreise die Kosten für Ladendiebstähle übernehmen um schlechte Presse zu vermeiden, wenn Auseinandersetzungen innerhalb und außerhalb der Heime kaum in die Presse gelangen, wenn alles aber auch wirklich alles direkt in die rechte Ecke gestopft oder ihr zugerechnet wird ( zb der erstochene Asylant in Dresden, jeder Brand und jedes Hakenkreuz )... dann ist es schon weit gekommen.

Ich weiß: Nachtreten ist nicht die feine Art, aber jetzt kommt's auch nicht mehr drauf an: Ich habe noch mal alles nachgelesen und erst beim zweiten Lesen fiel mir auf, dass Lutz sich echauffiert, dass "jedes Hakenkreuz" "in die rechte Ecke gestopft oder ihr zugerechnet wird".
Na so was, Lutz, das ist ja ganz erstaunlich und ganz sicher linke-Lügenpressen-Antifa-Propaganda...


Sorry für's :offtopic:

Schwarzfahrer 22.04.2015 18:04

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1126981)
Dieser Vergleich ist so pervers und zynisch, das ich brechen möchte. Ich hoffe Du hast einfach nur nicht drüber nachgedacht.

Leute, die ihre blanke Existenz bedroht sehen, die aus Krieg, Hunger und Elend fliehen, ihre Kinder in Lebensgefahr bringen, sprich völlig verzweifelt sind mit Kindern zu vergleichen, die Schürfwunden haben und Bonbons wollen, ist ekelhaft, sorry. Da spricht aus jedem Satz unterdrückter Überlegenheitsdünkel und Kolonialherrendenke. Schreib doch einfach "Hilfe der blöde Neger will unsere Flatscreens und SUVs", denn genau aus der Ecke kommt diese widerliche Analogie die Du da konstruiert hast.

Wäre es so, daß die Existenz , also das nackte Leben all dieser Flüchtlinge bedroht wäre, gäbe ich Dir Recht. Nach dem, was ich weiß, gilt das aber nur für einen kleinen Teil. Die Mehrheit sucht einfach ein besseres, würdigeres Leben, und natürlich dort, wo bekannterweise etwas geboten wird. Ich selber kam als Flüchtling aus dem Ostblock in dieses Land (als Jugendlicher mit meinen Eltern) und war dankbar, aufgenommen zu werden. Diese Dankbarkeit hat auch meinen Eltern geholfen, das deprimierende Jahr, in dem man nicht Arbeiten durfte, zu überstehen. Ich fand es aber nie selbstverständlich, daß wir aufgenommen wurden; ich hatte eben Glück. Schließlich hatte im Ostblock auch kaum jemand die Flucht wegen Angst um die Existenz ergriffen, trotzdem wollten viele weg.

Ich finde nun mal, daß wir in Westeuropa wegen unserem Wohlstand weder verpflichtet sind, der ganzen Welt zu helfen, noch ein schlechtes Gewissen dafür haben müssen, auch wenn nicht alles auf der Welt ideal läuft. Und ja, jeder Staat muß sich erst mal um die Interessen und Wünsche der eigenen Bürger kümmern - das erwarte ich auch von meinem Staat. Und wenn man das Vermögen hat, zu Helfen, sollte man das tun - aber auch sich damit abfinden, daß man nicht beliebig vielen helfen kann. Lieber wenigen richtig als vielen halb.

MattF 22.04.2015 20:06

Und das Glück was du hattest, stehst du anderen nicht zu?

Alteisen 22.04.2015 20:31

Ich habe Verständnis für jeden, der sein persönliches Glück sucht und insbesondere all jene, die vor Elend, Krieg usw. fliehen.
Kein Verständnis habe ich dagegen für all jene, die argumentieren, dass ihnen mehr zusteht weil sie hier geboren wurden.

Was hier zum Teil verbreitet wird, macht mir echt Sorgen. So sehr könnnt Ihr doch gar nicht unterzuckert sein, dass man so etwas denken kann.
Ich sehe übrigens auch keine Unterschiede zwischen Personen, die sich freizügig in der EU bewegen dürfen nur weil es irgendwelche Politiker ausgehandelt haben und anderen Menschen aus Afrika, die auch auf der Suche nach einem besseren Leben sind.

TheRunningNerd 22.04.2015 20:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1127032)
Wäre es so, daß die Existenz , also das nackte Leben all dieser Flüchtlinge bedroht wäre, gäbe ich Dir Recht. Nach dem, was ich weiß, gilt das aber nur für einen kleinen Teil.

http://interactive.zeit.de/infografi...ote/index.html

Hast Du Kinder? Würdest Du deine Kinder den Gefahren aussetzen, die auf so einer Flucht lauern, wenn Deine Familie nicht ernsthaft in Not wäre? Ich nicht. Ich möchte mir nicht mal vorstellen wie verzweifelt ich sein müsste um meinen Sohn in so einen Seelenverkäufer zu setzen.

Lui 22.04.2015 20:51

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1127032)
Ich finde nun mal, daß wir in Westeuropa wegen unserem Wohlstand weder verpflichtet sind, der ganzen Welt zu helfen, noch ein schlechtes Gewissen dafür haben müssen, auch wenn nicht alles auf der Welt ideal läuft. .

Anderseits muss man aber auch sehen, dass es in Deutschland so gut läuft WEIL es in anderen Ländern so scheisse läuft, und es läuft in anderen Ländern so scheisse WEIL es in Deutschland so gut läuft.

Schokolade, die Deutsche so gerne essen, ist zu 90% durch Kindersklaven in Afrika erzeugt. Fast alle Produkte(bzw ALLE) in Deutschland(und anderen Industrieländern) sind durch Billiglohnländer entstanden. Damit wir hier alles preiswert haben, haben in Armutsländern Menschen geblutet.

Länder wie Deutschland sind in den letzten Winkeln der Welt unterwegs und suchen nach alle möglichen Ressourcen, wie Gold, Diamanten, Öl, Kupfer, Zinn, Silber usw.
Länder wie Deutschland verkaufen Waffen und andere Produkte, in Kriegsgebiete, womit sie ihre Wirtschaft ernorm ankurbeln.

So zu tun als wäre Deutschland ein abgeschottetes Land, was sein Reichtum/Wohlstand nur aufgrund der fleissigen Deutschen erwirtschaftet hat und die Armut anderer Länder nichts mit Deutschland zu tun hat, ist äußerst naiv und Scheuklappendenken.

In dem Sinne sehe ich da schon eine gewisse Pflicht.

Schwarzfahrer 22.04.2015 21:24

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1127047)
Und das Glück was du hattest, stehst du anderen nicht zu?

Glück stehe ich jedem zu; aber ein Anrecht auf Aufnahme in irgendeinem fremden Land hat m.M. nach keiner grundsätzlich. Wen man in sein Land/sein Haus läßt, und vor allem wie viele, ist Sache dessen, der dort zu Hause ist.

Schwarzfahrer 22.04.2015 21:31

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1127054)
Würdest Du deine Kinder den Gefahren aussetzen, die auf so einer Flucht lauern, wenn Deine Familie nicht ernsthaft in Not wäre? Ich nicht. .

Ich wohl auch kaum. Ich kenne aber viele Osteuropäer, die seinerzeit darauf drängten, daß ihre Kinder das Land verlassen, auch illegal (und das konnte lebensgefährlich werden). Nicht weil die Existenz bedroht war, sondern weil die Perspektiven als Minderheit oder Sohn von Intellektuellen im Kommunismus schlecht waren. Und ich glaube, die Gefahren der Bootsfahrten werden oft verkannt oder unterschätzt; man vertraut halt den Schleppern.

Schwarzfahrer 22.04.2015 21:44

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1127059)
Anderseits muss man aber auch sehen, dass es in Deutschland so gut läuft WEIL es in anderen Ländern so scheisse läuft, und es läuft in anderen Ländern so scheisse WEIL es in Deutschland so gut läuft....

Daß Deutschland (oder auch die Industrieländer) eine solche totale Macht über die Welt hätten, halte ich für maßlose Selbstüberschätzung. Die Welt ist deutlich komplexer, als daß man alles auf eine einzige Ursachen-Wirkungs-Mechanik zurückführen könnte. Und die Länder, wo die Bedingungen schlecht sind, mit dieser Argumentation vollständig ihrer Eigenverantwortung zu entheben ist super geeignet, anti-westliche Stimmung zu schüren, statt Brücken zu bauen.

In Ungarn höre ich ähnliche Töne: "DER WESTEN hat hier nach der Wende ALLES kaputtgemacht." Tatsache ist, daß viele einheimischen Lebensmittelfirmen nach drei Jahren pleite waren - und Danone und Nestle und was weiß ich haben übernommen. Aber niemand will hören, daß bei Ausbruch der Freiheit sehr viele nur Danone-Yoghurt und Nestle Schokolade kaufen wollten, und fast niemand mehr das (billigere) Einheimische, wodurch sie selbst fleißig zu deren Pleite beitrugen. Sicher gab es auch andere Fälle, wo die Westfirmen wirklich aggressiv übernahmen - aber es gibt immer beide Seiten, das sollte man nie vergessen.

Lui 22.04.2015 22:10

Aha. Also stimmt das dann nicht, dass Deutschland Europas Waffenexportland Nr. 1 ist(Nr. 3 in der Welt) und Waffen und anderes Rüstungsgütern an Krisengebiete verkauft?

Es stimmt dann nicht, dass Deutsche Produkte überwiegend in Billiglohnländern produziert werden?

Es stimmt dann nicht, dass Kakao, Kaffee, Bananen und andere Lebensmitteln durch Ausbeutung in Armutsländern hergestellt werden?

Es stimmt dann nicht, dass Länder wie Deutschland in allen Ecken der Welt nach allen möglichen Rohstoffen sucht?

Es stimmt dann nicht, dass die Deutsche Wirtschaft sich anhand von anderen Ländern bereichert?


Sorry, my bad.

aequitas 22.04.2015 22:18

Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

Hier werden teilweise menschenverachtende Aussagen getätigt, dass ich nicht nur kotzen möchte, sondern tatsächlich Angst davor habe, dass sich Rostock-Lichtenhagen wiederholt.

Alteisen 22.04.2015 22:37

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1127091)
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

Hier werden teilweise menschenverachtende Aussagen getätigt, dass ich nicht nur kotzen möchte, sondern tatsächlich Angst davor habe, dass sich Rostock-Lichtenhagen wiederholt.

+1

Hätte ich nicht besser schreiben können

Schwarzfahrer 22.04.2015 22:37

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1127087)
Aha. Also stimmt das dann nicht,.....

Die einzelnen Tatsachen mögen stimmen (will ich jetzt nicht einzeln prüfen und darüber streiten). Was nicht stimmt, ist der einseitige, ursächliche Zusammenhang, der suggeriert, daß die armen Länder ganz willenlos das machen, was wir wollen, alles zu ihrem Schaden und nur zu unserem Nutzen. Ich bin mit einer ähnlich vereinfachten, schwarz-weißen Weltsicht um mich herum groß geworden - und habe früh gelernt, daß das nie stimmen kann.

Oder kaufen die armen Länder nur Waffen, weil wir sie ihnen aufdrängen (warum leisten sie sich Waffen , wenn sie kaum etwas zu essen haben), sonst würde keiner an Bürgerkrieg denken? Und würden die "Billiglohnländer" ohne die Aufträge aus Deutschland sicher einen höheren Lebensstandard haben und glücklicher leben? Will nicht jedes Land sich durch (Außen)handel bereichern - ist das verwerflich?

Aber wird driften ab.

Ich hoffte, etwas Differenzierung in die stark polarisierte Diskussion zwischen "Gutmenschen" und "Bösmenschen" zu bringen, bin statt dessen leider selbst zum "Bösmenschen" geworden, da mir der naive Idealismus fürs Gutmenschentum fehlt, (s. mein Hildebrandt-Zitat weiter vorne). Rettet ihr die Welt, ich gehe jetzt schlafen. Sorry für die Aufregung.

qbz 22.04.2015 22:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1127073)
Glück stehe ich jedem zu; aber ein Anrecht auf Aufnahme in irgendeinem fremden Land hat m.M. nach keiner grundsätzlich. Wen man in sein Land/sein Haus läßt, und vor allem wie viele, ist Sache dessen, der dort zu Hause ist.

Es handelt sich beim Asylrecht für politisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge um ein Grundrecht! DE hat sich per Grundgesetz zur Aufnahme von Flüchtlingen verpflichtet (Artikel 16), d.h. der Flüchtling hat durchaus das Anrecht.

Das Asylrecht wird jedoch aufgrund der EU Zugehörigkeit eingeschränkt (nicht unproblematisch zu sehen wegen der Anerkennung der Genfer Flüchtlingskonvention), d.h. wer über einen Drittstaat nach DE einreist, in dem der Flüchtling sicher ist, kann dorthin zurückgebracht werden. DE verlegte damit quasi die "Flüchtlingsgrenze" an die EU-Aussengrenze, verpflichtet sich dafür bestimmte Kontingente an Flüchtlingen aufzunehmen, weil ansonsten die Länder an der EU-Grenze alle Flüchtlinge aufnehmen müssen.

Was könnte DE tun, wenn sagen wir Griechenland, Spanien, Italien und die EU-Länder an der russischen Grenze denjenigen Flüchtlingen in Fällen, wo eine Rückkehr ins Heimatland für längere Zeit oder immer ausgeschlossen erscheint, die Staatsangehörigkeit gäbe und sie dann halt als EU-Bürger nach DE einreisen, was möglich sein kann, verschliesst sich DE. DE ist eindeutig verpflichtet, sich an der Aufnahme von Flüchtlingen angemessen und fair gegenüber den EU-Grenzstaaten zu beteiligen.

Beispiel für das gesetzlich garantierte Anrecht auf Asyl: Wer mit einem Flugzeug aus z.B. Tschetschenien in DE landet und in seiner Heimat als islamistischer Terroristensympathisant verfolgt wird, dürfte nicht dorthin bzw. nach Russland abgeschoben werden, bis er in seiner Heimat sicher ist. Der Flüchtling kann sein Asyl notfalls vor einem Gericht einklagen, sollte ihm die DE-Exekutive ein solches verweigern.

Mirko 22.04.2015 22:45

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1127091)
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

Hier werden teilweise menschenverachtende Aussagen getätigt, dass ich nicht nur kotzen möchte, sondern tatsächlich Angst davor habe, dass sich Rostock-Lichtenhagen wiederholt.

Zähl mal die "linken" und die "rechten" zusammen und vergleiche. Mich beruhigt das hier eher. Jemand schwätzt den Pegida-rotz nach und bekommt sofort Gegenwind von vielen vielen Leuten!

Es ist mir immer noch ein Rätsel wie man sich soviel darauf einbilden kann innerhalb der richtigen Grenzen geboren zu sein. Diejenigen die am meisten stolz auf ihr Deutsch-Sein sind, sind irgendwie meistens die, die am wenigsten zum Wohlstand dieses Landes beitragen!

Ich hoffe so sehr, das diese Grenzen fallen. Das sich alles irgendwann ausgleicht und gerechter wird. Und ja, ich bin bereit den Preis zu zahlen. Ich sollte sowieso weniger Geld bekommen :-)

Lui 22.04.2015 23:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1127095)
Ich bin mit einer ähnlich vereinfachten, schwarz-weißen Weltsicht um mich herum groß geworden

DU sagst doch:
Zitat:

Ich finde nun mal, daß wir in Westeuropa wegen unserem Wohlstand weder verpflichtet sind, der ganzen Welt zu helfen, noch ein schlechtes Gewissen dafür haben müssen, auch wenn nicht alles auf der Welt ideal läuft.
Ich sage nicht Deutschland ist an alle Misere in der Welt schuld, aber so zu tun als hätte Deutschland seinen Wohlstand ohne jeglicher Ausbeutung erwirtschaftet und rein gar nichts mit den Problemen in Armutsländern zu tun, und somit weder Pflichten noch ein schlechtes Gewissen haben muss, zeugt nur von absoluter Ignoranz!
Der ganzen Welt helfen ist zu viel verlangt aber sich in der ganzen Welt breit machen und sich daran bereichern, ist legitim? Nee, iss klar.

Mirko 23.04.2015 00:08

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1127105)
DU sagst doch:


Ich sage nicht Deutschland ist an alle Misere in der Welt schuld, aber so zu tun als hätte Deutschland seinen Wohlstand ohne jeglicher Ausbeutung erwirtschaftet und rein gar nichts mit den Problemen in Armutsländern zu tun, und somit weder Pflichten noch ein schlechtes Gewissen haben muss, zeugt nur von absoluter Ignoranz!
Der ganzen Welt helfen ist zu viel verlangt aber sich in der ganzen Welt breit machen und sich daran bereichern, ist legitim? Nee, iss klar.

Danke

NikeZoom 23.04.2015 07:38

[quote=Mirko;1127101
Es ist mir immer noch ein Rätsel wie man sich soviel darauf einbilden kann innerhalb der richtigen Grenzen geboren zu sein. Diejenigen die am meisten stolz auf ihr Deutsch-Sein sind, sind irgendwie meistens die, die am wenigsten zum Wohlstand dieses Landes beitragen!
QUOTE]

Danke! :Blumen:

Kann man natuerlich auch 1 zu 1 auf jegliche andere Unterschiede zwischen Menschen, wie Religión, Hautfarbe,... beziehen.

TriBlade 23.04.2015 07:39

Ich hatte gestern Mittag schon mal die Frage aufgeworfen, was wir (westliche Welt, EU, Bundesrepublik Deutschland) tatsächlich verändern sollten. Immer mit dem Ziel eine wirkliche Veränderung herbeizuführen. Mal abgesehen davon, dass hier ständig diese Argumentationen kommen wie bei jeder Pegida Demo und Gegendemo. Habe ich noch keine Alternative gelesen, die aufzeigt mit welchen Mitteln wir die politischen, religiösen oder sonstwie motivierten Despoten in den betroffen Ländern, die verschiedenen verbrecherischen Organisationen oder was auch immer für (was soll ich jetzt schreiben? "Menschen", "Arsch.....") Spinner entmachten können um menschenwürdige Bedingungen in den Ländern herzustellen, die dafür Sorgen, dass es keine Fluchtanreize mehr gibt. Die ganzen hier sehr betroffenen können jetzt gerne wieder auf ihre Tatstaturen kotzen, aber wir können diese Menschen hier nicht alle integrieren (Arbeitslosenquote insbesondere unter Jugendlichen in der EU gerne mal googlen) noch können wir ihnen die finanziellen Mittel in ihren Heimatländern zur Verfügung stellen. So viel Geld kann nicht mal die EZB drucken, obwohl die schon richtig schnell mit dem drucken sind.

Diese große Betroffenheit und den sofortigen Reflex, ja da müssen wir helfen, wir müssen sie aufnehmen usw. kann ich verstehen, finde ich menschlich auch sehr gut. Nur gibt es dieses Problem ja nicht erst seit gestern und wenn wir uns mal zurücklehnen und die Sache rational betrachten, wird es mit Lösungen schwer.

Ich für meinen Teil befürchte, eine Lösung wird es nicht geben. Es wird aus welchen Gründen auch immer in vielen Teilen der Welt Konflikte geben, die nur in diesen Staaten gelöst werden können. Ja es wird dabei immer Tote, Verletzte, über viele Jahre leidende Menschen geben. Ungerechtigkeit, Folter und eine Vielzahl schlimmer Straftaten. Übrigens befürchte ich ferner, dass alle Interventionen in solchen Krisengebieten sinnlos sind, mir ist jedenfalls kein Beispiel geläufig, wo eine Intervention von außen dazu geführt hätte, dass es eine nachhaltige Veränderung in der Gesellschaft gegeben hätte. Eine einzige würde mir doch einfallen, der Krieg gegen Nazideutschland. Hier hat man die Städte und das Land so lange bombadiert bis der bei weitem überwiegenden Mehrheit klar war, der Weg des Nationalsozialismus war falsch, irgendwas müssen wir anders machen. Ich fürchte nur, wir können heute nicht mehr einfach so ein "falsches" Politisches System aus den Köpfen der Menschen mit kriegerischen Mitteln "heraus bomben".

Bin gespannt wie unsere Gesellschaft jetzt mit dem Problem umgeht.

oko_wolf 23.04.2015 08:05

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1127028)
Für die, die's interessiert:
"Der Traum vom Leben"

Gruß, J.

Mich interessierts und ich hab's bestellt. Danke für den Tip

Necon 23.04.2015 08:10

Erwartest du wirklich das hier irgendjemand eine tatsächliche Lösung vorschlagen kann? Es gibt denke ich genug Leute die sich damit beschäftigen und bei weitem mehr Einblick haben als wir und die sind sicher nicht alle doof und haben deswegen keine Lösung gefunden.
Wie finde man eine Lösung für einen Kontinent?

Man kann den amerikanischen Weg probieren. Hinfahren mit hundertausenden Soldaten, die Despoten erschießen, versuchen so etwas wie Demokratie und Infrastruktur zu schaffen, nach ein paar Jahren merken das wird eh nichts, Soldaten abziehen und das Land so destabilisiert zurück lassen das der neue Machthaber leichtes Spiel hat sein System zu etablieren und nebenbei hat man dem auch noch ein schönes Feindbild geliefert mit dem er die Leute einen kann.

Oder man versucht den Weg der EU und schickt Millionen und Abermillionen von fiktiven Spielgeld in die Armenländer um sein Gewissen zu beruhigen und übersieht dabei ganz, dass der dortige Machthaber gar nicht so daran interessiert ist das Land aufzubauen sondern sich lieber seine Ak47 vergoldet und seine Kindersoldaten mit diversen Waffen ausstattet. Schöner Nebeneffekt dabei ist das sie vielleicht nicht nur russische Produkte auf dem Schwarzmarkt kaufen sondern ganz offiziell Waffen aus deutscher Produktion. So kommt wenigstens ein bisschen vom investierten Geld zurück und schafft eine schöne Wirtschaftsbilanz.

Afrika hat ähnliche Probleme wie der mittlere Osten. Irgend so ein blöder Sack hat unser schönes Gold und unsere Diamanten dort versteckt. Dazu hat er auch noch schönes Holz und fruchtbaren Boden dort hingelegt bzw so tolles leicht erreichbares Öl dort in Seen angelegt. Dummerweise hat derselbe Idiot dort auch Menschen angesiedelt die weder Europäer noch Amerikaner sind. Ist nun natürlich ärgerlich aber kann man jetzt auch nicht mehr so wirklich ändern.

oko_wolf 23.04.2015 08:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1127095)
...
Oder kaufen die armen Länder nur Waffen, weil wir sie ihnen aufdrängen (warum leisten sie sich Waffen , wenn sie kaum etwas zu essen haben),....

Der Teil der Bevölkerung in diesen Ländern, die kaum etwas zu essen hat, kauft sicher keine Waffen. Das tun die, die einen Vorteil davon haben, daß die anderen kein Geld, keinen Einfluß... haben und mit diesen Waffen ihre vorteile verteidigen und ihre Macht vergrößern wollen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1127095)
... Will nicht jedes Land sich durch (Außen)handel bereichern - ist das verwerflich? .

Der Aussenhandel kommt in diesen Ländern ja nicht der Bevölkerung im Ganzen zu Gute, sondern nur denen, denen die Firmen gehören, den käuflichen Politikern, den geschmierten Beamten...die sich die Taschen füllen und die eigentlichen Leistungserbringer bleiben arm.

oko_wolf 23.04.2015 08:17

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1127101)
... Mich beruhigt das hier eher. Jemand schwätzt den Pegida-rotz nach und bekommt sofort Gegenwind von vielen vielen Leuten! ...

zum Glück

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1127101)
...
Es ist mir immer noch ein Rätsel wie man sich soviel darauf einbilden kann innerhalb der richtigen Grenzen geboren zu sein. ...

Wer nichts hat, hat wenigstens noch ein Vaterland (is' nicht von mir)

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1127101)
... Ich sollte sowieso weniger Geld bekommen :-)

Du auch?:Lachen2:

TriBlade 23.04.2015 08:23

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1127133)
Erwartest du wirklich das hier irgendjemand eine tatsächliche Lösung vorschlagen kann? Es gibt denke ich genug Leute die sich damit beschäftigen und bei weitem mehr Einblick haben als wir und die sind sicher nicht alle doof und haben deswegen keine Lösung gefunden.


Nein erwarte ich nicht, nur könnten wir dann auch zur Tagesordnung übergehen, sparen uns dieses ständige Diskutieren und dabei unbedingt Recht haben wollen. Diese Ehrlichkeit sollte man dann auch mal haben. Gehört vielleicht auch sehr viel Mut dazu sich ehrlich einzugestehen, dass wir das Leid der Welt nicht ändern werden.

Campeon 23.04.2015 08:29

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1127087)
Aha. Also stimmt das dann nicht, dass Deutschland Europas Waffenexportland Nr. 1 ist(Nr. 3 in der Welt) und Waffen und anderes Rüstungsgütern an Krisengebiete verkauft?

Es stimmt dann nicht, dass Deutsche Produkte überwiegend in Billiglohnländern produziert werden?

Es stimmt dann nicht, dass Kakao, Kaffee, Bananen und andere Lebensmitteln durch Ausbeutung in Armutsländern hergestellt werden?

Es stimmt dann nicht, dass Länder wie Deutschland in allen Ecken der Welt nach allen möglichen Rohstoffen sucht?

Es stimmt dann nicht, dass die Deutsche Wirtschaft sich anhand von anderen Ländern bereichert?


Sorry, my bad.

@Lui: Spitze!!! Vielen Dank!!!

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1127101)
Es ist mir immer noch ein Rätsel wie man sich soviel darauf einbilden kann innerhalb der richtigen Grenzen geboren zu sein. Diejenigen die am meisten stolz auf ihr Deutsch-Sein sind, sind irgendwie meistens die, die am wenigsten zum Wohlstand dieses Landes beitragen!

Ich hoffe so sehr, das diese Grenzen fallen. Das sich alles irgendwann ausgleicht und gerechter wird. Und ja, ich bin bereit den Preis zu zahlen. Ich sollte sowieso weniger Geld bekommen :-)

Wie heißt es bei FB:
Gefällt mir!

Ich hoffe auch immer noch, das irgendwann die Welt ein wenig gerechter wird.

Necon 23.04.2015 08:31

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1127139)
Nein erwarte ich nicht, nur könnten wir dann auch zur Tagesordnung übergehen, sparen uns dieses ständige Diskutieren und dabei unbedingt Recht haben wollen. Diese Ehrlichkeit sollte man dann auch mal haben. Gehört vielleicht auch sehr viel Mut dazu sich ehrlich einzugestehen, dass wir das Leid der Welt nicht ändern werden.

Aufhören darüber und nachzudenken bedeutet Aufgeben! Aufhören daran zu glauben das es irgendwann anders sein könnte!

MattF 23.04.2015 10:42

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1127139)
Nein erwarte ich nicht, nur könnten wir dann auch zur Tagesordnung übergehen, sparen uns dieses ständige Diskutieren und dabei unbedingt Recht haben wollen. Diese Ehrlichkeit sollte man dann auch mal haben. Gehört vielleicht auch sehr viel Mut dazu sich ehrlich einzugestehen, dass wir das Leid der Welt nicht ändern werden.


Es wird aber irgendwann auf uns zurück fallen.

Jetzt etwas zu tun, kann bei weitem billiger sein, als irgenwann den großen Knall weg zu räumen.

Im übrigen muss D nicht die ganze Welt retten, sondern die ganze Welt muss sich retten. D muss seinen Anteil leisten.

In meinen Augen ist "wir können nicht die ganze Welt retten" nur eine Ausrede nichts zu tun.

Jeder kann im übrigen in seiner Welt ein kleines bisschen helfen und sei es z.b. ein Kinderrad an ein Flüchtlingswohnheim zu spenden oder sei es nur eine Kinderhose oder ein Fussball.

TheRunningNerd 23.04.2015 10:56

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1127139)
Nein erwarte ich nicht, nur könnten wir dann auch zur Tagesordnung übergehen, sparen uns dieses ständige Diskutieren und dabei unbedingt Recht haben wollen. Diese Ehrlichkeit sollte man dann auch mal haben. Gehört vielleicht auch sehr viel Mut dazu sich ehrlich einzugestehen, dass wir das Leid der Welt nicht ändern werden.

Dann können wir 50% der Threads hier sofort wieder schliessen, auch zu Ernährungsthemen u.a.; Diskussion und Disput auf individueller Ebene ist Teil des Konsensbildungsprozesses der Gesellschaft und entscheidend für das funktionieren einer Demokratie.

Und es ist sicher nicht so, das man nichts tun kann, um Flüchtlingen zu helfen, entweder in ihren Ursprungsländern oder eben hier. Wie MattF richtig sagt:

Zitat:

Jeder kann im übrigen in seiner Welt ein kleines bisschen helfen und sei es z.b. ein Kinderrad an ein Flüchtlingswohnheim zu spenden oder sei es nur eine Kinderhose oder ein Fussball.
Generalisierungen wie "wir können die Welt eh nicht retten" sind mMn eine faule Ausrede, um einer kognitiven Dissonanz zu entgehen, die aus dem Spannungsfeld Xenophobie & Besitzstandswahrung einerseits und Gewissen & Mitgefühl andererseits entsteht.

neonhelm 23.04.2015 11:05

Gestern war noch alles völlig normal...

Die Menschen, die aus Krisengebieten (welche Krise auch immer) kommen, kommen nicht freiwillig. Keiner verlässt freiwillig seine Heimat und seine Familie.

Das vielzitierte 'Boot' ist jetzt schon seit gut 100 Jahren voll. Wer diesem Argument immer noch folgt, mag sich vielleicht mal Gedanken machen, wie dieser Widerspruch denn sein kann.

Um in die Flucht-Problematik tatsächlich einzusteigen, könnte man sich fragen, wem diese Krisen nutzen bzw wer sie warum geschaffen hat. Und dann könnte man anfangen, öffentlich Fragen zu stellen.

Organisationen bewegen sich immer nur, wenn genügend öffentlicher Druck entsteht. Das beinhaltet aber immer auch persönliche Unannehmlichkeiten für einen selbst. Und deshalb wird das im Regelfall erstmal nicht gemacht.

Wenn man aber zum Beipiel schaut, wie Aldi in den letzten Jahren sein teureres 'Bio'-Sortiment ausgebaut hat, dann kann man seinem Gegenüber auch direkt zeigen, dass auch kleine Entscheidungen Wirkung zeigen.

Nicht heute, nicht morgen, aber schneller als man denkt, wenn die Öffenlichkeit drückt.

Bis dahin ist es meiner Meinung nach moralische Pflicht, den Opfern aktueller Krisen zu helfen.

TriBlade 23.04.2015 11:57

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1127166)
Es wird aber irgendwann auf uns zurück fallen.

Jetzt etwas zu tun, kann bei weitem billiger sein, als irgenwann den großen Knall weg zu räumen.

Im übrigen muss D nicht die ganze Welt retten, sondern die ganze Welt muss sich retten. D muss seinen Anteil leisten.

In meinen Augen ist "wir können nicht die ganze Welt retten" nur eine Ausrede nichts zu tun.

Jeder kann im übrigen in seiner Welt ein kleines bisschen helfen und sei es z.b. ein Kinderrad an ein Flüchtlingswohnheim zu spenden oder sei es nur eine Kinderhose oder ein Fussball.

Mir ist schon klar wie du das meinst, aber ist nicht dieses kleine bißchen Helfen ein klein bißchen wie ein Ablasshandel im Mittelalter? Eine Art Gewissensberuhigung, ich habe wenigstens etwas gemacht? Dabei profitieren wir doch alle von dem System, dem kann man sich gar nicht entziehen (oder jedenfalls nur schwer). Ich stelle mir halt die Frage, sollte man nicht wenigstens zu sich selbst ehrlich sein. Überlassen wir es dann dem Zufall wem wir helfen, machen wir das an der Religion fest (wird glaube ich gerade von einem Politiker der CDU gefordert). Helfen wir nur in den Ländern von denen wir uns Rohstoffe versprechen? Letztlich muss man sich die Frage stellen, ist es für die Länder nicht besser wenn wir durch den Druck den wir in diesen Ländern erzeugen, weil wir eine Flucht in unser System verhindern, schneller zu Reformen kommen? Mir ist schon klar, dass das erstmal ein zutiefst unmenschlicher Gedanke ist, konsquent zu Ende gedacht aber vielleicht doch hilfreich ist. Ein so ein bißchen das Gewissen beruhigen und hier und da mal helfen, dass typische Deutsche rumlavieren verlängert doch nur das Leiden von vielen Millionen in den Krisengebieten.

TriBlade 23.04.2015 12:01

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1127168)
Generalisierungen wie "wir können die Welt eh nicht retten" sind mMn eine faule Ausrede, um einer kognitiven Dissonanz zu entgehen, die aus dem Spannungsfeld Xenophobie & Besitzstandswahrung einerseits und Gewissen & Mitgefühl andererseits entsteht.

Es soll keine Ausrede sein, ich stelle lediglich fest, dass es jetzt seit vielen Tausend Jahren nicht gelungen ist. Dann möchte ich wenigstens zu mir ehrlich sein und feststellen ich kann und werde es nicht ändern.


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