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-   -   Helmpflicht für Kinder unter 16 Jahre.... (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=32744)

amontecc 04.06.2014 13:21

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047169)
Nein ich trage keinen Integralhelm, würde ich tun wenn ich Downhiller wäre, bin ich aber nicht.

Und das ist der springende Punnkt: Schutzausrüstung nach Erfordernis und Praktikabilität.

Darum geht es.

Campeon 04.06.2014 14:06

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 1047184)
Und das ist der springende Punnkt: Schutzausrüstung nach Erfordernis und Praktikabilität.

Darum geht es.

Also ist ein Radhelm für Kinder unter 16 Jahren, die auf der Straße radeln, keine erforderliche und praktikable Schutzausrüstung?

tandem65 04.06.2014 14:38

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047209)
Also ist ein Radhelm für Kinder unter 16 Jahren, die auf der Straße radeln, keine erforderliche und praktikable Schutzausrüstung?

Erforderlich nicht! Somit ist Deine Gesamtaussage, da durch logisches und verknüpft, zu verneinen.:Huhu:

amontecc 04.06.2014 16:08

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047209)
Also ist ein Radhelm für Kinder unter 16 Jahren, die auf der Straße radeln, keine erforderliche und praktikable Schutzausrüstung?

Da ist ja zu eruieren.

Du könntest ja auf dem Renner auch mit Full-Face-Helm fahren. Dein Gesicht dankt es dir bei einem Sturz möglicherweise. Tust du aber nicht, da es nicht praktikabel genug ist. Die weniger schützenden Helme sind da einfacher in der Nutzung und an ein kaputtes Kinn denkst du da nicht, weil dir die Wahrscheinlichkeit nicht hoch genug vorkommt.

Ist es z.B. praktikabel in Bezug auf den wahrscheinlcih geringen Nutzen, wenn man den Helm überall hin mit hinschlüren muss, auf dem Spielplatz gar nicht auf haben darf, und wenn man ihn einfach zur Seite legt, womöglich noch geklaut wird?

Campeon 04.06.2014 16:16

und warum tragen dann soviele Menschen einen Radhelm?
Alles Angsthasen oder was?
Oder haben die keinen Bock auf Haare kämmen, soweit vorhanden? Gell Tandem!!!:Lachanfall:

FinP 04.06.2014 16:36

Warum schlucken zig Leut Globuli, warum steht in fast jeder Zeitung ein Horoskop?
Dass viele Leute (ich auch) mit einem Fahrradhelm fahren ist kein Wirksamkeits- und auch kein Praktikablitätsnachweis.

Zum Glück darf noch jeder selbst entscheiden, was er für praktisch, notwendig, sinvoll, ... erachtet.

Campeon 04.06.2014 16:59

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1047261)
Warum schlucken zig Leut Globuli....

Das ist aber ein urdeutsches Phänomen.

Eigenurin ist viel effektiver!!!
Und kostet garnichts.

LidlRacer 04.06.2014 17:01

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047248)
und warum tragen dann soviele Menschen einen Radhelm?

Darum:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1046616)
Ich fürchte, Fahrradhelme werden extrem überschätzt.

Und weil man in manchen Kreisen - in meinen Augen völlig zu Unrecht - inzwischen als verantwortungsloser Idiot eingestuft und nicht mehr gegrüßt wird, wenn man keinen trägt.

Campeon 04.06.2014 17:19

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1047274)
Und weil man in manchen Kreisen - in meinen Augen völlig zu Unrecht - inzwischen als verantwortungsloser Idiot eingestuft und nicht mehr gegrüßt wird, wenn man keinen trägt.

Auch ein urdeutsches Phänomen.

Wer einen trägt, der trägt einen, wenn nicht, ist mir egal, warum soll ich einen "Helmlosen" nicht grüßen?

Ich grüß als MTB´ler auch Leute mit Zeitfahrhobel und umgekehrt.
Anscheinend grassiert sehr viel Arroganz in der Menschheit.

Ich grüße auch barbusige Läufer in der Mittagshitze.;)

tandem65 04.06.2014 18:59

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047248)
und warum tragen dann soviele Menschen einen Radhelm?
....
Oder haben die keinen Bock auf Haare kämmen, soweit vorhanden? Gell Tandem!!!:Lachanfall:

Auch ich trage einen Helm freiwillig weil ich mir einen Schutz davon erhoffe. Ich finde es völlig abwegig das diese Hoffnung oder Glaube dazu führen könnten daß ein Helm erforderlich wird. Wenn Du daraus ernsthaft eine Helmpflicht ableiten möchtest werde ich in Zukunft ohne Helm fahren müssen.:Huhu:
Für Dein Problem mit den Haaren betrachte ich übrigens eine gesetzliche Verpflichtung zur Nutzung eines Langhaarschneiders, als zuverlässigere Maßnahme! :Huhu:

MattF 04.06.2014 21:40

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047169)

Trägst du eigentlich Sonnenbrille, Radhose, Handschuhe?

Beim Alltagsradfahren üblicherweise, nein.

MfG
Matthias

Nando 04.06.2014 21:43

Ich trage Helm, da ich überzeugt bin, dass er mich wieder schützen kann. Ich hatte in meiner Jugend mal einen Zusammenstoß mit einem Baum.

Allerdings bin ich nicht für eine Helmpflicht für unter 16 Jahre.
Wenn ich mir meinen Bekanntenkreis anschaue, da lernen die Kinder grade das Radfahren, oder sind max 2 Jahre dabei.
Die Kids fahren alle mit Helm, darauf achten die Eltern.
Aber 90% würden den Check In beim Triathlon nicht überstehen, weil die Helme schlicht zu groß oder total falsch eingestellt sind. Meines Erachtens nach somit völlig unnütz oder sogar gefährlich da die Helme nach vorne ins Gesichtsfeld rutschen.

Viel wichtiger ist eine vernünftige Verkehrserziehung, wo die Kids lernen Risiken zu erkennen.

MattF 04.06.2014 22:01

Zitat:

Zitat von Nando (Beitrag 1047339)
Viel wichtiger ist eine vernünftige Verkehrserziehung, wo die Kids lernen Risiken zu erkennen.

+1000

Campeon 05.06.2014 10:41

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1047302)
Wenn Du daraus ernsthaft eine Helmpflicht ableiten möchtest werde ich in Zukunft ohne Helm fahren müssen.:Huhu:
Für Dein Problem mit den Haaren betrachte ich übrigens eine gesetzliche Verpflichtung zur Nutzung eines Langhaarschneiders, als zuverlässigere Maßnahme! :Huhu:

Ich leite überhaupt nichts ab, es ging zu Anfang eigentlich nur darum, ist das sinnvoll oder nicht!

Es ist ja auch nicht für Deutschland geplant, ich wollte lediglich informieren, das die Helmpflicht für Kinder unter 16 Jahren in Spanien eingeführt wurde.

Mündige Menschen können und sollen das natürlich selbst entscheiden.

Wie man es bei Kindern handhabt, ist ja eigentlich die Pflicht der Eltern, aber es gibt auch Eltern die sind mit Vielem, beim Kind überfordert.
Wenn sie dann noch vergessen, das ihr Sprößling auf dem Rad einen vernünftig eingestellten Helm tragen soll, dann ist das Geschrei groß wenn erst was passiert ist.

Gruß Stefan

LidlRacer 05.06.2014 12:59

Nochmal zu diesem Zitat:
Zitat:

Zitat von cyclehelmets.org
...it is common for helmets to break without the polystyrene foam compressing at all.

Ich hatte hier noch einen alten Helm, den ich seit Jahren nicht mehr benutze.

Mit dem hab ich ein wenig experimentiert:
Mittelfester Faustschlag auf die Seite => ein Stück aus der untersten "Rippe" bricht heraus. Die ist recht massiv (3 x 2 cm im Querschnitt) und macht optisch einen robusten Eindruck. Stauchung (= Energieaufnahme des Materials) ist nicht erkennbar.

Wenn ich das rausgebrochene Stück in die Hände nehme, kann ich es mit wirklich lächerlich geringem Kraftaufwand weiter zerbrechen!

Mag sein, dass das auch ein wenig mit dem Alter (11 Jahre) und der nicht mehr aktuellen Bauform (kein "Inmold") zu tun hat, aber ich fürchte, evtl. Vorteile neuerer Helme werden durch die filigranere Bauweise wieder aufgefressen.

Mir scheint, die offiziellen Helmtests sind nicht praxisgerecht, da dabei keine Belastungen auftreten, die zum tatsächlich doch häufigen Zerbrechen des Helms führen.

Und die leider auch gelegentlich von "Experten" gehörte Aussage, das Zerbrechen des Helms sei ein gutes Zeichen, da es die Energieaufnahme beweise, ist grober Unfug.

MattF 05.06.2014 16:17

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047473)
Wenn sie dann noch vergessen, das ihr Sprößling auf dem Rad einen vernünftig eingestellten Helm tragen soll, dann ist das Geschrei groß wenn erst was passiert ist.

Gruß Stefan


D.h. neben der Helmpflicht führen wir auch noch einen Helmaufsetzführerschein ein?
Und das Ganze kostet 100 €, ALG 2 Empfänger kann der Beitrag auf Antrag erlassen werden






und irgendwann wundern wir uns wieso kein Mensch mehr Fahrrad fährt :( :( :Nee: :Nee:

Campeon 05.06.2014 16:32

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047585)
....und irgendwann wundern wir uns wieso kein Mensch mehr Fahrrad fährt :( :( :Nee: :Nee:

Da habe ich aber gerade vorgestern im TV genau das Gegenteil gesehen.
Radfahren ist "trendiger" denn je.

Und wer Rad fährt und einigermaßen klar denkt, der hat einen Helm auf.

Warum muß man denn bei jedem WK einen aufziehen?
Weils nichts bringt?

Hätte Fabio Casartelli einen Helm getragen (TdF keine Ahnung wann) dann wäre er wohl heute noch am Leben.

Danach wurde auch dort die Helmpflicht eingeführt und so ein Sturz mit Todesfolge ist meines Wissens nicht mehr passiert.

LidlRacer 05.06.2014 17:00

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047587)
Hätte Fabio Casartelli einen Helm getragen (TdF keine Ahnung wann) dann wäre er wohl heute noch am Leben.

Das ist umstritten:
www.bhsi.org/timesart.htm

Dass er auch mit Helm nicht überlebt hätte, scheint mir sehr wahrscheinlich. Fahrradhelme sind für geringe Umfallgeschwindigkeiten ausgelegt, nicht dafür, bei Hochgeschwindigkeitsabfahrten gegen kantige Betonpoller zu prallen.

Zitat:

Danach wurde auch dort die Helmpflicht eingeführt und so ein Sturz mit Todesfolge ist meines Wissens nicht mehr passiert.
Vielleicht nicht bei der Tour. Aber z.B. 2011 beim Giro:
Wouter Weylandt

Ähnlicher Fall - ebenfalls in einer schnellen Abfahrt gegen ein festes Hindernis geprallt. Da hilft nix.

werner 05.06.2014 17:23

Zwei meiner Stürze der jüngeren Vergangenheit verliefen so, das der Helm hinterher sichtbar beschädigt war und ausgetauscht werden mußte.
In einem Fall bin ich über den Lenker mit dem Kopf gegen einen Zaunpfahl aus Metall geflogen. Ohne Helm hätte ich sicher schwere Kopfverletzungen davon getragen.

Diese zwei Fälle, am eigenen Leib erfahren, reichen mir, um Helmtragen sinnvoll zu finden. Mir ist schon klar, das es auch Fälle gibt, wo auch der Helm nichts nützt aber mit Helm reduziere ich das Risiko (so wie auch mit gut sichtbarer Kleidung etc.).

Ob alle Radfahrer per Gesetz zu ihrem "Glück" gezwungen werden sollten ist m.E. eine Frage des volkswirtschaftlichen Nutzens. Dazu gibt es ja auch schon Studien. Beim Sicherheitsgurt gab es damals auch so eine Diskussion aber hier dürfte die volkswirtschaftliche Rechnung klarer sein.

MattF 05.06.2014 17:31

Zitat:

Zitat von werner (Beitrag 1047594)
Ob alle Radfahrer per Gesetz zu ihrem "Glück" gezwungen werden sollten ist m.E. eine Frage des volkswirtschaftlichen Nutzens. Dazu gibt es ja auch schon Studien. Beim Sicherheitsgurt gab es damals auch so eine Diskussion aber hier dürfte die volkswirtschaftliche Rechnung klarer sein.


Beim Sicherheitsgurt ja.

Skunkworks 05.06.2014 17:38

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1047591)
Das ist umstritten:
www.bhsi.org/timesart.htm

Dass er auch mit Helm nicht überlebt hätte, scheint mir sehr wahrscheinlich. Fahrradhelme sind für geringe Umfallgeschwindigkeiten ausgelegt, nicht dafür, bei Hochgeschwindigkeitsabfahrten gegen kantige Betonpoller zu prallen.



Vielleicht nicht bei der Tour. Aber z.B. 2011 beim Giro:
Wouter Weylandt

Ähnlicher Fall - ebenfalls in einer schnellen Abfahrt gegen ein festes Hindernis geprallt. Da hilft nix.

Da muss ich Lidl beipflichten.
Schau hier mal wie viele Fahrer seit der Einführung der Helmpflicht in 2003 gestorben sind und schau mal wie viele durch schwere Kopfverletzungen (steht nicht immer gleich dabei).

Realistisch ist: ein Helm verhindert bei niedrigen Geschwindigkeiten Kopfschmerzen bis mittlere Verletzungen. Bei hohen Geschwindigkeiten verhindert er nur das das Ergebnis für Ersthelfer nicht ganz so schlimm ist.

Ich vermute weder Carsatelli noch Weylandt hätten mit einem Motoradhelm eine Chance gehabt, denn der hätte vermutlich die Aufprallenergie vom Kopf weg und ans Genick weitergegeben.

Selbstverständlich trage ich aber Helm, den allein der Punkt mit den Ersthelfern liegt mir am Herzen und das erwarte ich auch von anderen. Vorschreiben will ich es aber keinem.

Disclaimer: Etwaige Änderungen ggü. meiner Meinung aus älteren Diskussionen sind dem Alterungsprozess geschuldet.

MattF 05.06.2014 17:42

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 1047598)
Da muss ich Lidl beipflichten.
Schau hier mal wie viele Fahrer seit der Einführung der Helmpflicht in 2003 gestorben sind und schau mal wie viele durch schwere Kopfverletzungen (steht nicht immer gleich dabei).

Danke für die Fakten, ich finde es immer wieder faszinierend, wie die Leute aus einem Fall, Regeln für die Allgemeinheit ableiten.

tandem65 05.06.2014 17:58

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047587)
Warum muß man denn bei jedem WK einen aufziehen?

Weil es in der Sportordnung/Ausschreibung steht.:Huhu:

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047587)
Hätte Fabio Casartelli einen Helm getragen (TdF keine Ahnung wann) dann wäre er wohl heute noch am Leben.

Ersetzte doch das wohl durch ein vielleicht, Eventuell wäre er so am Leben wie Michael Schumacher. Da hätte er wirklich viel gewonnen. :confused:

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047587)
Danach wurde auch dort die Helmpflicht eingeführt und so ein Sturz mit Todesfolge ist meines Wissens nicht mehr passiert.

Wie viele Stürze mit Todesfolge gab es bei der Tour sonst so pro Jahr?

Skunkworks 05.06.2014 18:06

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047601)
Danke für die Fakten, ich finde es immer wieder faszinierend, wie die Leute aus einem Fall, Regeln für die Allgemeinheit ableiten.

Es ist der einzig relevante Fall: ein Aufprall mit Geschwindigkeit X auf den Kopf. Ein Helm deckt vll. 40% (?) ab. Der Rest ist Mathematik.

Noch mal: ich trage auch Helm wenn ich in der Stadt unterwegs bin. Ich bin überzeugt, dass er meine Arbeitskraft bei den meisten Unfällen, die in der Stadt passieren können, erhält. Auf dem RR aber längst nicht im selben Maße.

Wie werner sagte: es geht darum das Risiko zu minimieren. Wenn aber jemand diesen Punkt nicht so sieht, warum dann vorschreiben?

Schwarzfahrer 06.06.2014 00:02

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 1047610)
Es ist der einzig relevante Fall: ein Aufprall mit Geschwindigkeit X auf den Kopf. Ein Helm deckt vll. 40% (?) ab. Der Rest ist Mathematik.
....
Wie werner sagte: es geht darum das Risiko zu minimieren. Wenn aber jemand diesen Punkt nicht so sieht, warum dann vorschreiben?

40 % der möglichen schweren Kopfverletzungen zu verhindern oder mildern ist schon ein großer Effekt, finde ich. Und trotzdem wird nicht jeder diesen Nutzen gleich bewerten. Insofern sind die Diskussionen müßig, die subjektive Bewertung des Risikos ist für die meisten entscheidend.

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 1047598)
Da muss ich Lidl beipflichten.
Schau hier mal wie viele Fahrer seit der Einführung der Helmpflicht in 2003 gestorben sind und schau mal wie viele durch schwere Kopfverletzungen (steht nicht immer gleich dabei).

Diese Liste hat absolut keine wirkliche Beweiskraft für irgendetwas, außer, daß Rennradeln ein gewisses Risiko beinhaltet, und daß Lastwagen eine ganz große Gefahr darstellen. Bei jährlich 1 - 3 Todesfällen insgesamt mit starken Schwankungen - die Einführung der Helmpflicht müßte mehr als die Hälfte aller Todesfälle verhindern, um in dieser Darstellung sichtbar zu sein (also Reduktion um 1- 2 pro Jahr) - das ist nicht mal unbedingt für die Unfälle mit Kopfverletzung der Fall. Eine Reduktion um weniger als 30 % aller Todesfälle geht in dieser Statistik im Rauschen unter.

Aussagekräftiger für mich wäre z.B. nicht nur Todesfälle, sondern Unfälle mit schweren Folgen (Pflegefälle, Arbeitsunfähigkeit über 3 Monate, .l...) zu erfassen; oder Anteil der schweren Kopfverletzungen an allen Unfällen, oder Anzahl der Todesfälle/folgenschwerer Unfälle bezogen auf die Kilometerleistung oder auf die Gesamtzahl der Profis - keines wäre für sich ausreichend, aber allemal besser als Argument, als diese Liste. Und wieviele der Verunglückten trugen auch nach Einführung der Helmpflicht keinen Helm beim Unfall?

Ich finde, man darf mit gutem Recht gegen eine Helmpflicht sein, aber ich finde es absurd, dies mit Scheinargumenten zu stützen, daß der Helm gar nicht wirklich nützt - die oben genannten 40 % zeigen, daß Du den Nutzen vom Helm auch nicht ganz leugnest.

MattF 06.06.2014 09:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1047722)
40 % der möglichen schweren Kopfverletzungen zu verhindern oder mildern ist schon ein großer


Der Helm deckt 40% des Kopes ab, daraus zu konstruieren, dass der Helm 40% der schweren Kopfverletzung abmildert ist einfach nur Unsinn. Sorry wenn ich so deutlich werden muss.

Keine Statistik gibt sowas in der Realität her. Die Welt ist komplizierter als einfachste Korrelationen, die du dir aus den Fingern saugst.

Im übrigen ist das aber genau die Art wie die "Helmbefürworter" arbeiten. Es wird einfach wissenschaftlich unhaltbarer Unsinn erzählt.

neonhelm 06.06.2014 09:34

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047601)
Danke für die Fakten, ich finde es immer wieder faszinierend, wie die Leute aus einem Fall, Regeln für die Allgemeinheit ableiten.

Sorry, aber das sind doch nur Pseudo-Fakten. Und das weißt du auch. ;)

MattF 06.06.2014 09:47

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1047767)
Sorry, aber das sind doch nur Pseudo-Fakten. Und das weißt du auch. ;)

Dann bring wirkliche Fakten!

neonhelm 06.06.2014 09:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047772)
Dann bring wirkliche Fakten!

Wie sollen die denn deiner Meinung nach aussehen? Alle Radfahrer, die nach einem Unfall denken, der Helm hat Schlimmeres verhindert, sollen sich melden? Ich bitte dich. :Lachen2:

Meine Erfahrungen und die Erfahrungen meiner Mitradler lassen mich für die Einführung einer generellen Helmpflicht plädieren.

Klar kann man jetzt noch argumentieren, dass Leben ist eins der gefährlichsten, aber hier denke ich, kann man mit sehr geringen Aufwand etwaige hohe Folgekosten vermeiden.

Und nicht zuletzt: Es kurbelt die Wirtschaft an... :Lachen2:

Campeon 06.06.2014 09:59

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1047774)
Alle Radfahrer, die nach einem Unfall denken, der Helm hat Schlimmeres verhindert, sollen sich melden?

Hier.:Huhu:

Campeon 06.06.2014 10:01

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1047774)
Klar kann man jetzt noch argumentieren, dass Leben ist eins der gefährlichsten, aber hier denke ich, kann man mit sehr geringen Aufwand etwaige hohe Folgekosten vermeiden.

So ist es.:Blumen:

Skunkworks 06.06.2014 10:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1047722)
40 % der möglichen schweren Kopfverletzungen zu verhindern oder mildern ist schon ein großer Effekt, finde ich. Und trotzdem wird nicht jeder diesen Nutzen gleich bewerten. Insofern sind die Diskussionen müßig, die subjektive Bewertung des Risikos ist für die meisten entscheidend.



Diese Liste hat absolut keine wirkliche Beweiskraft für irgendetwas, außer, daß Rennradeln ein gewisses Risiko beinhaltet, und daß Lastwagen eine ganz große Gefahr darstellen. Bei jährlich 1 - 3 Todesfällen insgesamt mit starken Schwankungen - die Einführung der Helmpflicht müßte mehr als die Hälfte aller Todesfälle verhindern, um in dieser Darstellung sichtbar zu sein (also Reduktion um 1- 2 pro Jahr) - das ist nicht mal unbedingt für die Unfälle mit Kopfverletzung der Fall. Eine Reduktion um weniger als 30 % aller Todesfälle geht in dieser Statistik im Rauschen unter.

Aussagekräftiger für mich wäre z.B. nicht nur Todesfälle, sondern Unfälle mit schweren Folgen (Pflegefälle, Arbeitsunfähigkeit über 3 Monate, .l...) zu erfassen; oder Anteil der schweren Kopfverletzungen an allen Unfällen, oder Anzahl der Todesfälle/folgenschwerer Unfälle bezogen auf die Kilometerleistung oder auf die Gesamtzahl der Profis - keines wäre für sich ausreichend, aber allemal besser als Argument, als diese Liste. Und wieviele der Verunglückten trugen auch nach Einführung der Helmpflicht keinen Helm beim Unfall?

Ich finde, man darf mit gutem Recht gegen eine Helmpflicht sein, aber ich finde es absurd, dies mit Scheinargumenten zu stützen, daß der Helm gar nicht wirklich nützt - die oben genannten 40 % zeigen, daß Du den Nutzen vom Helm auch nicht ganz leugnest.

  1. Die von mir verlinkte Liste sollte nur aufzeigen, dass auch nach der Einführung der Helmpflicht professionelle Radrennfahrer weiterhin an Kopfverletzungen gestorben sind. Die starken Schwankungen über das letzte Jahrhundert sind z.T. kriegsbedingt, da wurde anderweitig gestorben.
  2. Deine geforderte Studie würde Sinn machen, aber das will keiner bezahlen (ist wie bei Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen und ob die Sinn machen aber das ist ein ganz anderes Thema). Die Helmhersteller wären aber schön blöd sowas zu tun, da ist es besser den ADAC oder Tüv absurde Tests machen zu lassen.
  3. Die 40% hat MattF in meinem Sinne korrigiert
  4. Die Scheinargumente, die du bei mir glaubst zu finden, drehe ich dir gerne um, denn du kannst genauso wenig aufzeigen, dass ein Helm was nützt. Schein gegen Schein! Mehr nicht.
  5. Das ich selbst Helm trage habe ich geschrieben, eben aus dem Grund, den du angibst: Er könnte mehr helfen als schaden. Warum auch nicht: Selbst die die zu 120% an Schicksal glauben, schauen links/rechts/links bevor sie über die Straße gehen.

tandem65 06.06.2014 10:40

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047775)
Hier.:Huhu:

Ja tatsächlich. Du hattest keine Schürfwunden oder gar Platzwunden. Unangenehm aber tatsächlich medizinisch völlig unproblematisch. Hattest Du Schleudertrauma?
Welche Folgen glaubst Du hätte der Unfall sonst gehabt?

MattF 06.06.2014 10:54

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1047774)
Wie sollen die denn deiner Meinung nach aussehen?


Das ist mir doch völlig wurscht,

Du kannst aber keine wirksamkeit behaupten, wenn du die nicht nachweisen kannst.

Und wenn du glaubst Helme helfen (insbesondere gegen schwere Kopfverletzungen), dann glaubst du das du weißt es aber nicht.

Die Leute glauben auch an Gott oder Globuli, sollen sie aber bitte mir nicht vorschreiben, dass ich das auch muss. Darum geht es (mir)!

neonhelm 06.06.2014 11:29

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047798)
Das ist mir doch völlig wurscht,

Du kannst aber keine wirksamkeit behaupten, wenn du die nicht nachweisen kannst.

Und wenn du glaubst Helme helfen (insbesondere gegen schwere Kopfverletzungen), dann glaubst du das du weißt es aber nicht.

Die Leute glauben auch an Gott oder Globuli, sollen sie aber bitte mir nicht vorschreiben, dass ich das auch muss. Darum geht es (mir)!

Du kannst die Nichtwirksamkeit aber ebensowenig nachweisen, da die genannten Ausnahmen von der behaupteten Regel im Gesamtrauschen untergehen. Insofern stehen wir da im argumentatorischen Niemandsland. :D

Dass es Dir um die Vermeidung einer Vorschrift geht, weiß ich ja. Aber hier füge ich an, um auf's Thema zurückzukommen, dass unter 16jährige noch unmündig sind und, wie ich tagtäglich schon morgens am Frühstückstisch erlebe, besser ab und an vor sich selber geschützt werden... :Lachen2:

MattF 06.06.2014 11:35

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1047816)
Du kannst die Nichtwirksamkeit aber ebensowenig nachweisen, da die genannten Ausnahmen von der behaupteten Regel im Gesamtrauschen untergehen. Insofern stehen wir da im argumentatorischen Niemandsland. :D

Solange es auch unter professionellen Studien keine Hinweise auf Wirksamkeit gibt solange gibt es keine.

Insbesonderen wenn du selber behauptest es geht im Rauschen unter, gibt es keine signifikante Wirksamkeit. Hast du also jetzt selber zugegeben.

Was mich auch ärgert ist, dass halt immer das Gegenteil behauptet wird. Als wäre es offensichtlich, das ein Fahrradhelm eine Wirksamkeit hat, weil ein Helm muss wirksam sein sonst gäbe es ihn nicht. Nach dem Motto. Wenn ich Leute so reden höre wird mir einfach schlecht :(
Das ist ein Weltbild wo ich alles erklärne kann, einfach weil ich dran glaube.

Schwarzfahrer 06.06.2014 11:56

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1047774)
Wie sollen die denn deiner Meinung nach aussehen?

Hier ein paar Vorschläge, sich selber ein Bild zu machen:

Szenario: Sturz durch Fremdeinwirkung, Kopf schlägt auf Asphalt auf. (nach Belieben mit Verschärfung wie Bordsteinkante, Kieselstein, etc.)

Modellbildung:
Wassermelone (ca. Kopfgröße, Gewicht paßt etwa) aus ca. 1 m auf den Boden fallen lassen, einmal mit passendem Helm, einmal ohne. Zwar ist die Festigkeit der Melonenschale eine andere, aber wenn ein Helm keinen nennenswerten Schutzeffekt hat, sollte die Melone in beiden Fällen gleich aussehen nach dem Sturz.
Wenn ich es mal mache, poste ich die Bilder gerne.

Oder Selbstversuch (Achtung, Satire):
kopfüber von Reckstange/Turnringen sich aus ca. 30 cm Höhe auf den Boden fallen lassen (nicht abstützen), einmal mit Helm, einmal ohne. Sollte auch keinen Unterschied ausmachen, oder?. Achtung, nur unter ärztlichen Aufsicht, um den Ausmaß der Gehirnerschütterung oder Nackenstauchung zu diagnostizieren! (Ironie aus).
Letzteren Versuch habe ich prinzipiell selber durchgeführt, nur mit Helm, allerdings aus ca. 1,5 m Höhe und mit dynamischem Anflug; keiner der Zuschauer hätte geglaubt, daß es ohne Helm auch unblutig abgelaufen wäre. Diese Höhe bewirkt aber immer noch ein paar angebrochene Wirbel, daher empfehle ich geringere Testhöhen für gezielte Versuche


Worauf ich hinauswill: mein Eindruck ist, hier werden drei Sachen vermischt:

1. die Abneigung gegen eine Vorschrift, wie man sich schützen soll
Verständlich, muß aber nicht jeder teilen
2. Die Wahrscheinlichkeit/Häufigkeit, daß ein Helm bestimmungsgemäß benötigt wird (hoffentlich nie, und ich glaube auch, daß es sehr selten ist, da man selten stürzt und meist ohne den Kopf anzuschlagen) und
3. grundsätzliche Zweifel, daß ein Helm jemals nennenswerte Schutzwirkung entfaltet.

Punkt 1 und 2 stehen voll zur Debatte und sind Glaubenssache bzw. individuelle Ermessenssache. Aber an Punkt 3 zu zweifeln heißt für mich die Gesetze der Physik in Zweifel zu ziehen: Kraft ist Masse mal Beschleunigung, und letztere wird durch einen Helm deutlich verringert.
Viele glaubten einst, die Erde sei eine Scheibe, der Selbstversuch einer Weltumseglung zeigt das Gegenteil. So könnte man es auch mit der Wirksamkeit eines Helms verfahren - wer zweifelt, kann es selber testen.

neonhelm 06.06.2014 11:59

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047825)
Solange es auch unter professionellen Studien keine Hinweise auf Wirksamkeit gibt solange gibt es keine.

Es wird keine Studien geben. Aber wenn du gerne möchtest, mach ich dir eine. Welches Ergebnis hättest Du denn gerne?
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047825)
Insbesonderen wenn du selber behauptest es geht im Rauschen unter, gibt es keine signifikante Wirksamkeit. Hast du also jetzt selber zugegeben.

Die Regel besagt, dass ein Helm im Regelfall mehr schützt als schadet. Und das mit geringem Aufwand. Du hast da den Argumentations-Bezug verloren.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047825)
Was mich auch ärgert ist, dass halt immer das Gegenteil behauptet wird. Als wäre es offensichtlich, das ein Fahrradhelm eine Wirksamkeit hat, weil ein Helm muss wirksam sein sonst gäbe es ihn nicht. Nach dem Motto. Wenn ich Leute so reden höre wird mir einfach schlecht :(
Das ist ein Weltbild wo ich alles erklärne kann, einfach weil ich dran glaube.

Wenige Sachen auf dieser Welt sind mehr als Glauben.

FinP 06.06.2014 12:26

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1047774)
Wie sollen die denn deiner Meinung nach aussehen? Alle Radfahrer, die nach einem Unfall denken, der Helm hat Schlimmeres verhindert, sollen sich melden?

Ich melde mich als Gegenbeispiel. Nach einem Fahrradsturz mit Helm (Vorwärtssalto über gespannten Draht), hätte ich fast die gesamte Drehung hinbekommen, bin aber mit dem Helm am Boden hängengeblieben.
Seit diesem Vorfall habe ich Probleme mit der Halswirbelsäule und dadurch bedingten Fehlhaltungen.

Der Clou ist: Ich trage trotzdem meist (nicht immer) einen Helm.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1047839)
Punkt 1 und 2 stehen voll zur Debatte und sind Glaubenssache bzw. individuelle Ermessenssache. Aber an Punkt 3 zu zweifeln heißt für mich die Gesetze der Physik in Zweifel zu ziehen: Kraft ist Masse mal Beschleunigung, und letztere wird durch einen Helm deutlich verringert.

Wenn es so einfach wäre. Du änderst eben nicht nur den Bremsweg (und damit die Beschleunigung) sondern auch die Masse des beschleunigten Körpers.

Es bezweifelt keiner, dass ein Sprung in ein Sprungkissen dem Aufprall auf dem Asphalt vorzuziehen ist (dies wäre Dein F=ma Beispiel). Aber es darf bezweifelt werden, ob
- der Helm nur Vorteile bietet (siehe oben)
- und ob das Einsatzfenster des Helmes relevant genug ist für eine allgemeine Pflicht. Fällt man in ein weiches Bett, dann braucht es keinen Helm - wird man vom fahrenden LKW erwischt, dann hilft der Helm auch nicht.
Irgendwo zwischen diesen Polen hat der Helm einen Effekt, erstmal unabhängig von der tatsächlichen Größe und Richtung.
Das Stichwort neben Wirksamkeit ist also einfach auch "Relevanz".

Oder ganz kurz gesagt: Es darf bezweifelt werden, ob ein Kopf eine Melone ist. Und das ein typischer Fahrradsturz dem Fall einer Melone aus beliebiger Höhe entspricht.

Zitat:

Viele glaubten einst, die Erde sei eine Scheibe, der Selbstversuch einer Weltumseglung zeigt das Gegenteil. So könnte man es auch mit der Wirksamkeit eines Helms verfahren - wer zweifelt, kann es selber testen.
Unabhängig vom Irrtum über den Irrtum, dass die Welt eine Scheibe sei, erlaubt eine Helmpflicht nicht die Möglichkeit es selbst auszuprobieren.

MattF 06.06.2014 12:41

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1047841)
Wenige Sachen auf dieser Welt sind mehr als Glauben.


Ich weoß, dass mein Laptop an dem ich gerade schreiben funktioniert.

Ich weiß, dass man Auto fährt, ich weiß dass ein Flugzeug fliegt.

Aber du hast ja völlig Recht: Du glaubst ein Helm wirkt, und das darfst du weiter glauben.


Wenn ein Verkehrspolitiker das glaubt und eine Helmpflicht einführen will, dann muss ich da anders reagieren :Lachanfall:


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