triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Triathletisches (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=4)
-   -   Drafting - Freigeben, akzeptieren, dulden, oder ahnden? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=30184)

titansvente 15.10.2013 16:48

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967183)
Die Realitaet ist leider nun aber, dass es diese selbsterbrachte Leistung im Ironman quasi nicht mehr gibt. Wie lange koennen wir uns noch etwas vormachen? 5 Jahre? 10? 20?

Der Patient ist doch schon seit langer Zeit krank.
Die Veranstalter überbuchen ihren Rennen so, derart, dass fast überhaupt kein fairer Sport mehr möglich ist und die Teilnehmer lutschen schon auf dem Weg zur Arbeit :Cheese:

O temporas, o mores!

blaho 15.10.2013 16:50

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967193)
Du hoerst Dich an wie viele Kurzstreckler 1998. 2012 war Draftathlon zum vierten Mal olympisch.

Auch deswegen habe ich an keinen olympischen Spielen teilgenommen.

Mir stellt sich immer noch die Frage, was das Drafting und damit die Aufnahme zu den Spielen, mir als Breitensportler gebracht hat.

dickermichel 15.10.2013 17:08

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967183)
Ich hab' vom Radsport zum Ironman gewechselt, weil mich die Idee der vollstaendig selbst erbrachten Leistung fasziniert hat. Die Realitaet ist leider nun aber, dass es diese selbsterbrachte Leistung im Ironman quasi nicht mehr gibt.

Blödsinn.

NBer 15.10.2013 17:16

Zitat:

Zitat von blaho (Beitrag 967221)
.....Mir stellt sich immer noch die Frage, was das Drafting und damit die Aufnahme zu den Spielen, mir als Breitensportler gebracht hat.

also den breitensportlern direkt jetzt nicht viel. wer aber sehr davon profitiert hat, ist zb der nachwuchs. in D werden nun einmal olympische sportarten deutlich mehr gefördert, als nichtolympische.
die sportart triathlon ist hier bei uns in meckelnburg/vorpommern nicht auch zuletzt wegen der 7 olympiateilnahmen unserer spitzenathleten immer in den höchsten fördertöpfen.

dude 15.10.2013 17:19

Zitat:

Zitat von blaho (Beitrag 967221)
Mir stellt sich immer noch die Frage, was das Drafting und damit die Aufnahme zu den Spielen, mir als Breitensportler gebracht hat.

Mir hat es auch nichts gebracht, aber Deine Behauptung, dass Drafting den Ironman killen wuerde, ist an den Haaren herbeigezogen. Mehr wollte ich doch gar nicht sagen.

blaho 15.10.2013 17:23

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967239)
Mir hat es auch nichts gebracht, aber Deine Behauptung, dass Drafting den Ironman killen wuerde, ist an den Haaren herbeigezogen. Mehr wollte ich doch gar nicht sagen.

Nicht den Ironman, aber den Gedanken, der hinter dem Ironman mal stand: Wer ist der bessere/komplettere Sportler.
Mit der Draftingfreigabe ist die Frage: Wer hat das beste Team

Und damit ist die eigentliche Idee im A....

drullse 15.10.2013 17:25

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967239)
Mir hat es auch nichts gebracht, aber Deine Behauptung, dass Drafting den Ironman killen wuerde, ist an den Haaren herbeigezogen. Mehr wollte ich doch gar nicht sagen.

Solange Drafting nicht bei allen LDs freigegeben würde vermutlich. Bei vollständiger Freigabe mag es dann aber anders aussehen.

schoppenhauer 15.10.2013 17:37

Mich würd mal interessieren, wieviele von den 143 Gegnern ü40 und wieviel u25 sind.

Wie sieht eigentlich die Entwickling des Altersschnitts auf Hawaii aus? Viel Nostalgie dabei, die sich ablebt, schätze ich mal.

dude 15.10.2013 18:32

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 967247)
Wie sieht eigentlich die Entwickling des Altersschnitts auf Hawaii aus? Viel Nostalgie dabei, die sich ablebt, schätze ich mal.

Absolut. Es sind nicht die Alten die schneller werden, sondern die Schnellen die aelter werden. Gestern erstaunt sich ein Jungspund auf Twitter ueber die sub9 in der 18-24. Das war frueher auch mal schneller, zumindest relativ.

dude 15.10.2013 18:33

Zitat:

Zitat von blaho (Beitrag 967241)
Mit der Draftingfreigabe ist die Frage: Wer hat das beste Team

Das klappt ja selbst auf der Kurzdistanz nach 14 Jahren noch nicht!

Die jetzige Variante hat mit dem Ursprungsgedanken jedenfalls nix mehr zu tun.

sbechtel 15.10.2013 18:41

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 967045)
Bist Du eigentlich schonmal richtig Radrennen gefahren?

Nein. Auf Hawaii war ich auch nicht, falls das die nächste Frage wäre :Huhu:

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 967045)
Und hast Du Die Herren Kapitäne jemals dabei gesehen, wie sie einfach mal so das Feld auf die Windkante setzten?

http://www.radsport-news.com/video/video_120.htm

z.B. ein gewisser Herr Contador hat bei der diesjähringen Tour ordentlich mitgearbeitet, um dem Herrn Froome eine Minute durch die Windkante zu servieren.

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 967045)
Wer glaubt, dass ein Triathlon wie ein Radrennen abläuft irrt sich, aber ganz gewaltig.

Glaube ich auch gar nicht. Beim Radrennen gibt es Mannschaftsstrukturen mit festen Aufgaben und das ganze Feld startet zur selben Zeit. Beim Triathlon ist beides nicht gegeben. Auf der OD, wo die Schwimmstärke deutlich näher beisammen ist, entstehen meist verschiedene Gruppen weil entweder Leute nicht schnellel genug Schwimmen/Wechseln, oder aus der Gruppe rausfliegen. Warum dann auf einer Langstrecke eine 1000 Mann Gruppe entstehen soll, ist mir nicht klar.

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 967045)
Und selbst wenn es zu einer Situation kommt, wo eine kleine Gruppe vorne gehen könnte weil sie es schafft sich abzusetzen... was glaubst Du passiert dann?

Das geht ja wieder davon aus, dass wir ein 2000 Mann Peloton haben, aus dem dann 10 Mann abhauen wollen. Ich glaube, da ist die Grundannahme schon falsch. Ich glaube es werden sich verschiedene kleinere Gruppen bilden. Vermutlich ähnlich, wie es momentan auch ist, nur dass diese Gruppen dann legal sind und die Möglichkeit haben, offen zusammen zu "arbeiten" (wobei das ja auch wieder bedeutet, als den Möglichkeiten des Kollektivs das Beste für sich selbst rauszuschlagen).

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 967045)
Das wird dazuführen, dass Teamstrukturen entstehen, wo man Schwimmer-/Radfahrertypen mit viel Kraft für die Nachführarbeit einkauft. Laufen müssen die dann ja nicht mehr können, dass erledigt dann der Kapitän, der den ganzen Tag nur darauf hinarbeitet und sich maximal schohnt. Wir erleben also einen Marathonlauf mit Vorspiel.

Bei um die 50-60 Profimänner, die starten dürfen, kann ich mir nicht vorstellen, dass da relevante Teamstrukturen entstehen. Auf der KD gibt es diese Teamstrukturen ja auch nicht wirklich, wenn man mal eine wartende Anja Knapp oä. rausnimmt.

Und bei den Amateuren genau so, es ist doch jeder schon froh, wenn er für sich selbst einen Slot sichern kann, dass sich alle aus seinem "Team" qualifizieren, ist ja eher utopisch.

captain hook 15.10.2013 19:04

Und weil es so oft vorkommt, gibt es sogar ein Youtube Video davon. ;) Armstrong hat das vor 10 Jahren mit Contador auch mal gemacht das Spiel. Ging aber nur, weil sowohl Froome als auch Contador zu den Zeiten wo es passierte eher in dem Ruf standen auf diesem taktischen Feld Schwächen aufzuweisen. Und eine Minute so rauszuholen war mit richtig viel Arbeit verbunden.

Zu dem Rest: Im Zweifel wird es das Geld dann richten. Wer es sich leisten kann, wird sich seine Helferlein schon zusammenkaufen.

titansvente 15.10.2013 19:09

Das Team vom Inferno zeigt seit vielen Jahren, dass man exorbitante Wettkämpfe ausrichten kann, ohne dabei seine Seele zu verkaufen.

Der Inferno hat mir die Augen in Bezug auf die Challenge- und IM-Serie geöffnet und ich bevorzuge nun eher rustikale Rohkost als kommerzielles Fastfood :Huhu:

Als WM für AG und Profis hat Hawaii aber nachwievor seinen Reiz und durchaus auch seine Berechtigung. Jedem Tierchen sein Pläsierchen :Blumen:

GrrIngo 15.10.2013 23:24

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 967300)
Der Inferno hat mir die Augen in Bezug auf die Challenge- und IM-Serie geöffnet und ich bevorzuge nun eher rustikale Rohkost als kommerzielles Fastfood :Huhu:

Auch die Fastfood-Events können ihren Reiz haben - auch wenn die rustikale Variante gut ist. Beide haben aber eines gemeinsam: Die Stimmung hängt nicht nu an den Organisatoren, sondern auch an den Teilnehmern. Das Verhalten aller ist entscheidend.

Zitat:

Als WM für AG und Profis hat Hawaii aber nachwievor seinen Reiz und durchaus auch seine Berechtigung. Jedem Tierchen sein Pläsierchen :Blumen:
Eine WM kann sich nur dann berechtigt WM nennen, wenn dann auch tatsächlich der an dem Tag beste zum WM ernannt werden kann. Nicht derjenige, der die Regeln am stärksten missachtet (der macht ja anscheinend bei einer anderen Sportart mit), sondern derjenige, der sich entsprechend dem Reglement durchsetzt. Das bedingt ein einheitliches Reglement für alle Teilnehmer (demzufolge auch Konsequenzen für das Missachten des Reglements), sowie auch die technische Möglichkeit (sowohl vom Reglement wie auch von der Organisation her) für den an dem Tag besten, sich durchzusetzen. Beides scheint mir bei Hawaii nicht für alle Klassen der Fall zu sein, insofern sehe ich hier den Anspruch einer WM nicht mehr erfüllt.

Was den Zwischenstand der Umfrage angeht - mich erstaunt bei einer derartigen Ablehnung des Draftings, wie viele Teilnehmer bei Dorfveranstaltungen mit überschaubaren Feldern und nicht überfüllten Radstrecken derart konsequent im Windschatten anderer kleben.

Gruß
GrrIngo

dude 15.10.2013 23:56

Zitat:

Zitat von GrrIngo (Beitrag 967431)
Was den Zwischenstand der Umfrage angeht - mich erstaunt bei einer derartigen Ablehnung des Draftings, wie viele Teilnehmer bei Dorfveranstaltungen mit überschaubaren Feldern und nicht überfüllten Radstrecken derart konsequent im Windschatten anderer kleben.

Mangelndes Schuldbewusstsein: "Ich fuhr' 6m hinterher und weiss nicht, warum ich die Karte bekam. Alle anderen fuhren 50cm."

Scotti 16.10.2013 00:24

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967444)
Mangelndes Schuldbewusstsein: "Ich fuhr' 6m hinterher und weiss nicht, warum ich die Karte bekam. Alle anderen fuhren 50cm."

Das ruft bei mir kognitive Dissonanzen hervor.

Wer bist du denn jetzt?

Der tolle Typ auf den hier im Forum alle hören und den alle toll finden?

Oder doch der fiese Wadenbeißer?

.

Klugschnacker 16.10.2013 00:34

Von der Startphase abgesehen: Die Sportler lutschen weil sie wollen, nicht weil sie müssen. Man muss also nicht die Rennen ändern, sondern die Einhaltung der Regeln besser durchsetzen.

Ich habe in einer Sendung eine neue, zusätzliche Zeitstrafe vorgeschlagen: Die 1-Minuten-Strafe ("Microstrafe"). Sie wird ohne langes Fackeln für jeden verhängt, der in einem Pulk angetroffen wird. Ein Pulk ist jede Verdichtung außer a) Einerreihe im 10m-Abstand und b) ein zügiger Überholvorgang.

Meiner Erfahrung nach fahren Kampfrichter stets sehr lange neben Pulks her, um diesen zu beobachten und nicht zu unrecht eine 8-Minuten-Zeitstrafe gegen einen Fahrer zu verhängen. Die Kampfrichter versuchen, zwischen legalem und illegalem Pulkfahren zu unterscheiden (entgegen der Regeln). Am Ende wird das schwärzeste Schaf bestraft, der Rest des Pulks düst weiter. Nach meiner neuen Regel sind Pulks niemals legal, sondern prinzipiell illegal. Durch die Microstrafe haben alle Fahrer eines Pulks ein Interesse daran, den Pulk sofort aufzulösen.

Wie man das umsetzen könnte, sollten Kampfrichter selbst vorschlagen, da habe ich zu wenig Kenntnisse. Bei größeren Pulks müsste man wohl Startnummern notieren. Oder man winkt den gesamten Pulk in eine Haltebucht...
:dresche

Grüße,
Arne

dude 16.10.2013 00:46

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 967451)
Oder doch der fiese Wadenbeißer?

Pudel. Mehr Zwicken als Beissen. Strassenkoetermischling.

Corki 16.10.2013 00:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 967453)
Von der Startphase abgesehen: Die Sportler lutschen weil sie wollen, nicht weil sie müssen. Man muss also nicht die Rennen ändern, sondern die Einhaltung der Regeln besser durchsetzen.

Ich habe in einer Sendung eine neue, zusätzliche Zeitstrafe vorgeschlagen: Die 1-Minuten-Strafe ("Microstrafe"). Sie wird ohne langes Fackeln für jeden verhängt, der in einem Pulk angetroffen wird. Ein Pulk ist jede Verdichtung außer a) Einerreihe im 10m-Abstand und b) ein zügiger Überholvorgang.

Meiner Erfahrung nach fahren Kampfrichter stets sehr lange neben Pulks her, um diesen zu beobachten und nicht zu unrecht eine 8-Minuten-Zeitstrafe gegen einen Fahrer zu verhängen. Die Kampfrichter versuchen, zwischen legalem und illegalem Pulkfahren zu unterscheiden (entgegen der Regeln). Am Ende wird das schwärzeste Schaf bestraft, der Rest des Pulks düst weiter. Nach meiner neuen Regel sind Pulks niemals legal, sondern prinzipiell illegal. Durch die Microstrafe haben alle Fahrer eines Pulks ein Interesse daran, den Pulk sofort aufzulösen.

Wie man das umsetzen könnte, sollten Kampfrichter selbst vorschlagen, da habe ich zu wenig Kenntnisse. Bei größeren Pulks müsste man wohl Startnummern notieren. Oder man winkt den gesamten Pulk in eine Haltebucht...
:dresche

Grüße,
Arne

Das gab es doch mal?!?

Dieses "Stop & Go"
Wurde doch sogar auch Hawaii praktiziert.
Habe eine CD von 91-da war das so.
(ok ich gebs zu: ich habe alle NBC Aufnahmen von 91-2012)

Habe das selbst aber nie in irgendwelchen Ligen in Ausführung gesehen (gibts auch gar nicht (mehr?) offiziell?)
Außerdem lutsche ich ja nie und habe deshalb keine Ahnung von solchen Strafen :Blumen: ...

Raimund 16.10.2013 01:03

Zitat:

Zitat von Corki (Beitrag 967458)
Das gab es doch mal?!?

Dieses "Stop & Go"
Wurde doch sogar auch Hawaii praktiziert.
Habe eine CD von 91-da war das so.
(ok ich gebs zu: ich habe alle NBC Aufnahmen von 91-2012)

Habe das selbst aber nie in irgendwelchen Ligen in Ausführung gesehen (gibts auch gar nicht (mehr?) offiziell?)
Außerdem lutsche ich ja nie und habe deshalb keine Ahnung von solchen Strafen :Blumen: ...


wir wurden ende der neunziger in krefeld beim ligarennen auf der alten (großen) strecke mal so "zerpflückt":

kurz anhalten + ein fuß auf'n boden und dann weiter. ich fands damals gut.

wenn allerdings von hinten die nächste gruppe kommt, bringt' wenig...:(

dude 16.10.2013 01:14

Damit manipuliert man nur an der Krankheit herum, beseitigt sie aber nicht.

LidlRacer 16.10.2013 01:53

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967464)
Damit manipuliert man nur an der Krankheit herum, beseitigt sie aber nicht.

Von mir aus könnte und sollte man die Bestrafung bei klar vorsätzlichem Drafting mit Doping gleichstellen.
Also nicht ein paar Minütchen Zeitstrafe sondern ein paar Jahre kein Triathlon.

Dazu wäre dann aber wohl ein Videobeweis nötig.

Wenn jemand die elementarste Regel einer Sportart offensichtlich nicht anerkennen will, warum sollte man ihn dann mitspielen lassen?

drullse 16.10.2013 10:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 967453)
Ich habe in einer Sendung eine neue, zusätzliche Zeitstrafe vorgeschlagen: Die 1-Minuten-Strafe ("Microstrafe"). Sie wird ohne langes Fackeln für jeden verhängt, der in einem Pulk angetroffen wird. Ein Pulk ist jede Verdichtung außer a) Einerreihe im 10m-Abstand und b) ein zügiger Überholvorgang.

IIRC hieß das doch damals "Muskoka-Regel": anhalten, absteigen, Rad anheben, so dass beide Räder vom Boden weg sind. Das reicht IMHO schon aus, damit der Abstand zu den Anderen groß genug ist, um nicht gleich wieder im Windschatten zu landen.

Das Problem ist aber: ist das Feld zu dicht, reiht sich der Athlet einfach wieder ein und hängt am nächsten Hinterrad.

Zitat:

Meiner Erfahrung nach fahren Kampfrichter stets sehr lange neben Pulks her, um diesen zu beobachten und nicht zu unrecht eine 8-Minuten-Zeitstrafe gegen einen Fahrer zu verhängen. Die Kampfrichter versuchen, zwischen legalem und illegalem Pulkfahren zu unterscheiden (entgegen der Regeln). Am Ende wird das schwärzeste Schaf bestraft, der Rest des Pulks düst weiter. Nach meiner neuen Regel sind Pulks niemals legal, sondern prinzipiell illegal. Durch die Microstrafe haben alle Fahrer eines Pulks ein Interesse daran, den Pulk sofort aufzulösen.
Zustimmung!

Zitat:

Wie man das umsetzen könnte, sollten Kampfrichter selbst vorschlagen, da habe ich zu wenig Kenntnisse. Bei größeren Pulks müsste man wohl Startnummern notieren. Oder man winkt den gesamten Pulk in eine Haltebucht...
:dresche
Exakt so haben wir es bei Ligarennen Mitte/Ende der 90er gemacht. Ganze Gruppe rechts raus und dann mit 10 Sekunden Abstand in der Reihenfolge, wie sie im Pulk waren wieder losgeschickt. Macht man 1-2mal, dann beginnt ein Lernprozess. Speziell bei den Athleten aus dem eigenen Verein, denen ist das dann nämlich doppelt peinlich. :Cheese:

Klugschnacker 16.10.2013 10:47

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967464)
Damit manipuliert man nur an der Krankheit herum, beseitigt sie aber nicht.

Richtig, aber der "Krankheit" müsste man sich auch bei den anderen hier besprochenen Rennformaten stellen. Außer man kreiert ein Rennen, das bewusst die Massen abschreckt und nur eine Handvoll Athleten auf sehr steile Strecken schickt. Drafting wäre dann kein Thema, aber das Rennen insgesamt wäre ebenfalls kein Thema, denn ein Triathlon an der Eigernordwand ist keine Lösung für das allgemeine Draftingproblem bei ausgebuchten Großveranstaltungen.

Es ist kein Geheimnis mehr, wie die ganz große Mehrheit der Triathleten ihren Sport betreiben will: Innerhalb großer Events, auf schnellen Strecken, mit Zeitnahme. Dort muss man ein Rezept für die Einhaltung der Regeln finden.

Grüße,
Arne

kullerich 16.10.2013 11:13

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 967542)
IIRC hieß das doch damals "Muskoka-Regel": anhalten, absteigen, Rad anheben, so dass beide Räder vom Boden weg sind. Das reicht IMHO schon aus, damit der Abstand zu den Anderen groß genug ist, um nicht gleich wieder im Windschatten zu landen.

Das Problem ist aber: ist das Feld zu dicht, reiht sich der Athlet einfach wieder ein und hängt am nächsten Hinterrad.


Zustimmung!


Exakt so haben wir es bei Ligarennen Mitte/Ende der 90er gemacht. Ganze Gruppe rechts raus und dann mit 10 Sekunden Abstand in der Reihenfolge, wie sie im Pulk waren wieder losgeschickt. Macht man 1-2mal, dann beginnt ein Lernprozess. Speziell bei den Athleten aus dem eigenen Verein, denen ist das dann nämlich doppelt peinlich. :Cheese:

Auch wenn ich mir von dude jetzt wohl den Vorwurf einfange "in den 90ern stehengebliebener Kurzdistanzler " :) - das Konzept fand ich auch sehr gut, da es ja anerkennt, dass ein Triathlonradfeld nicht eine Menge von Partikeln in einem Fluß ist, sondern eine Ansammlung bewusstseinstragender Individuen mit Entscheidungsmöglichkeiten... Allerdings erfordert es mehr KR mit mehr cojones als man wohl so ohne weiteres finden wollte...
(Konzept ist m.W. auch in Zofingen einige Jahre mit recht viel Erfolg angewandt worden, zu Zeiten, als die Teilnehmerzahlen dort noch so waren, dass man Drafting nicht nur als theoretisches Thema kannte...).

kullerich 16.10.2013 11:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 967549)

Es ist kein Geheimnis mehr, wie die ganz große Mehrheit der Triathleten ihren Sport betreiben will: Innerhalb großer Events, auf schnellen Strecken, mit Zeitnahme. Dort muss man ein Rezept für die Einhaltung der Regeln finden.

Stimmt das eigentlich von den Zahlen her? Wie vergleicht sich die Summe der Teilnehmer der 3-4 richtig großen Veranstaltungen in D mit der Summe der Teilnehmer der 80 kleinsten?

deirflu 16.10.2013 11:16

Eine weiter Interessante VA Variante gibt es bei uns.

Eine OD aufgeteilt auf drei Tage. Schwimmen im Becken, Radfahren als normales EZF und beim Laufen, letzter Tag, wird nach Gundersen gestartet damit man einen Zieleinlauf nach Ergebnis hat.

Eine weitere Idee wird auch verfolgt. Eine SD oder OD mit Einzelstart.

Beide Konzepte lassen sich halt schwierig auf längere Distanzen übertragen.

captain hook 16.10.2013 11:19

Die eigene Einsicht ist glaube ich ein zentraler Punkt. Ich hab schon Berichte von Leuten gelesen, die sich massiv übers Drafting anderer beschwerten. Auf der Pendelstrecke sah ich aber genau diese mit 2-3m Abstand hinter ihrem Vordermann. Das ist das kein Problem von Hawaii, sondern ein Grundsätzliches.

Eine 7m Regel wie Hawaii ist eh lächerlich. Bei 7m hat man soviel Windschatten, dass man wohl kaum noch von ausschließlich eigener Leistung sprechen kann.

Kurzes stoppen und Radanheben find ich garnicht schlecht. So eine Strafe entfernt den Fahrer aus dem Windschatten, ohne ihm gleich das Rennen zu zerstören (wenns einfach nur ums "Auffahren" geht). Bei einem eindeutigem Verstoß vorsätzlichem, anhaltenem draftens, kann man ja immer noch ne härtere Straße aussprechen oder direkt disqualifizieren.

drullse 16.10.2013 11:21

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 967581)
Kurzes stoppen und Radanheben find ich garnicht schlecht. So eine Strafe entfernt den Fahrer aus dem Windschatten, ohne ihm gleich das Rennen zu zerstören (wenns einfach nur ums "Auffahren" geht). Bei einem eindeutigem Verstoß vorsätzlichem, anhaltenem draftens, kann man ja immer noch ne härtere Straße aussprechen oder direkt disqualifizieren.

Die Karten-Regeln waren ja nicht außer Kraft gesetzt, Stop-and-go galt für "Anbahnung von Windschattenfahren", wer wirklich gedraftet hat, bekam Gelb und war bei zwei Gelben raus (oder gleich rot, wenn es zu dreist war).

captain hook 16.10.2013 11:26

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 967583)
Die Karten-Regeln waren ja nicht außer Kraft gesetzt, Stop-and-go galt für "Anbahnung von Windschattenfahren", wer wirklich gedraftet hat, bekam Gelb und war bei zwei Gelben raus (oder gleich rot, wenn es zu dreist war).

Naja, so ists doch super. Warum klappt das bei den meisten Rennen nicht?

tandem65 16.10.2013 12:54

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967464)
Damit manipuliert man nur an der Krankheit herum, beseitigt sie aber nicht.

Du möchtest die Teilnehmer beseitigen? ;)
Das wird ein Spitzen Event was Du Dir gerade ausdenkst. :Lachen2:

titansvente 16.10.2013 13:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 967549)

Es ist kein Geheimnis mehr, wie die ganz große Mehrheit der Triathleten ihren Sport betreiben will: Innerhalb großer Events, auf schnellen Strecken, mit Zeitnahme.

Ich setze noch einen drauf und behaupte, dass es vielen überhaupt nicht um den Sport geht, sondern allein um die gesellschaftlichen Anerkennung und die Attribute, mit denen man sich schmücken kann.
Das ist unter anderem EIN Grund, warum sich kein Arsch an die Regeln hält :Huhu:

DasOe 16.10.2013 13:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 967453)
Von der Startphase abgesehen: Die Sportler lutschen weil sie wollen, nicht weil sie müssen. Man muss also nicht die Rennen ändern, sondern die Einhaltung der Regeln besser durchsetzen.

Ich habe in einer Sendung eine neue, zusätzliche Zeitstrafe vorgeschlagen: Die 1-Minuten-Strafe ("Microstrafe"). Sie wird ohne langes Fackeln für jeden verhängt, der in einem Pulk angetroffen wird. Ein Pulk ist jede Verdichtung außer a) Einerreihe im 10m-Abstand und b) ein zügiger Überholvorgang.

Meiner Erfahrung nach fahren Kampfrichter stets sehr lange neben Pulks her, um diesen zu beobachten und nicht zu unrecht eine 8-Minuten-Zeitstrafe gegen einen Fahrer zu verhängen. Die Kampfrichter versuchen, zwischen legalem und illegalem Pulkfahren zu unterscheiden (entgegen der Regeln). Am Ende wird das schwärzeste Schaf bestraft, der Rest des Pulks düst weiter. Nach meiner neuen Regel sind Pulks niemals legal, sondern prinzipiell illegal. Durch die Microstrafe haben alle Fahrer eines Pulks ein Interesse daran, den Pulk sofort aufzulösen.

Wie man das umsetzen könnte, sollten Kampfrichter selbst vorschlagen, da habe ich zu wenig Kenntnisse. Bei größeren Pulks müsste man wohl Startnummern notieren. Oder man winkt den gesamten Pulk in eine Haltebucht...

Arne, das gab es alles schon in den verschiedensten Variationen. Genauso wie es diese Diskussion auch schon zuhauf gab.

Die Gründe fürs Scheitern?
  • Zu wenig KR (null Reputation, null Anerkennung)
  • Schlecht ausgebildete KR
  • Kein SpO-Konzept (unverständlich, keine klare Trennung nach technischen und sportlichen Regeln)
  • Inkonsequente Veranstalter (siehe WTC will keine roten Karten usw.)
  • Zu aggressive Athleten (Beschimpfungen und Bedrohung sind an der Tagesordnung)
  • Zu viele Athleten bei den einzelnen Veranstaltungen/Strecken

googolplexiane 16.10.2013 14:41

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 967650)
Das ist unter anderem EIN Grund, warum sich kein Arsch an die Regeln hält :Huhu:

Ja, aber ich hoffe mal nur ein kleiner erbärmlicher Grund. Es gibt ganz sicher die vorsätzlichen Lutscher und die könnte man meiner Meinung auch viel länger in der Box sitzen lassen. Aber die großen beliebten Rennen sind einfach viel zu voll - wie soll man denn da legal fahren?
Ich fühle mich echt noch als absoluter Anfänger und bin dieses Jahr in Roth schier verzweifelt. Das war teilweise ein einziges Athletenband und ich wusste teilweise WIRKLICH nicht, wie ich da regelkonform fahren sollte. Wo kann man denn in eine Kette einscheren, die ohne mich max 5m zum nächsten hat? Also das hat wirklich ganz und gar kein Spaß gemacht!
Man müsste definitiv die Teilnehmerzahlen stärker deckeln (was natürlich aber schlecht für die Veranstalter wäre) und dann einfach so knallhart durchgreifen, dass es den Lutschern fürs nächste Mal vergeht.... aber so wie es ist macht der Sport langfristig keinen Spaß.

Und mir ist es wirklich egal, ob irgendeine AK-Konkurrenz durch Lutscherei einen Vorteil hatte, da gibts Wichtigeres im Leben - aber wenn man nicht mal die Chance im Wettkampf hat sein eigenes Rennen zu machen. Mmh, da bleibt halt nur, auf kleine Veranstaltungen zu wechseln - schade, weil sonst finde ich Roth einfach supertoll :Blumen:

dude 16.10.2013 15:09

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 967671)
Arne, das gab es alles schon in den verschiedensten Variationen. Genauso wie es diese Diskussion auch schon zuhauf gab.

Die Gründe fürs Scheitern?
  • Zu wenig KR (null Reputation, null Anerkennung)
  • Schlecht ausgebildete KR
  • Kein SpO-Konzept (unverständlich, keine klare Trennung nach technischen und sportlichen Regeln)
  • Inkonsequente Veranstalter (siehe WTC will keine roten Karten usw.)
  • Zu aggressive Athleten (Beschimpfungen und Bedrohung sind an der Tagesordnung)
  • Zu viele Athleten bei den einzelnen Veranstaltungen/Strecken

RICHTIG! Und genau deshalb ist der schmerzhafte Schritt zur Legalisierung der einzig wahre.

Was wird passieren?

1. Auf den massentauglichen, flachen Langdistanzen erstmal gar nichts. Die "one and done" Fraktion wird weiterhin in Heerscharen auflaufen.

2. Fuer uns wichtiger: es werden landschaftlich schoene, schwerere Strecken auftauchen, die die hardcore Fraktion bedient. Man braucht keine 5000 Hm um dem Radpart mit Drafting Gewichtung zu geben. Da reichen 2000Hm wenn sie denn clever angelegt sind.

3. Es wird weiterhin non drafting Wettkaempfe geben, die sich clevere Formate einfallen laessen, die Drafting definitv verhindern. Das wird auch funktionieren und gnadenlos durchgesetzt, denn diese Exoten haben ausser dem non-Drafting nichts anziehendes an sich.


Wenn ich Geld setzen muesste, dann wuerde ich Ironman folgendes prognostizieren:

Es ist eine Modeerscheinung, die ihren Zenit erreicht hat. Die Teilnehmer werden immer aelter. Mit der Verringerung der Teilnehmerzahlen verschwinden zuerst exotische Rennen. Klassiker werden wieder kleiner. Das Draftingproblem loest sich von alleine.

Man kann die jetzige Lage also auch einfach aussitzen, wenn man daran glaubt Zeit zu haben und auch im hohen Alter noch/wieder Ironman machen will. Ich halte das fuer dumm.

drullse 16.10.2013 15:28

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967733)
Fuer uns wichtiger

Wer ist "uns"?

Nach Deiner Theorie dürfte es in Berlin und Umland (und in ähnlich topographisch niveaulosen Gegenden) dann keine Wettkämpfe mehr ohne Freigabe geben.

dude 16.10.2013 15:59

Die hardcore Triathleten, die sich hier mit dem Thema auseinandersetzen.

Flachland ist praedestiniert fuer alternative non-drafting Rennen. Man muss ja nur ein wenig vom Format abweichen, dann klappt das schon.

drullse 16.10.2013 16:03

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967762)
Die hardcore Triathleten, die sich hier mit dem Thema auseinandersetzen.

Ok, dann halte ich wohl den Mund. Als hardcore Triathlet kann und will ich mich nicht bezeichnen. Wenngleich das Thema für mich relevant ist.

Zitat:

Flachland ist praedestiniert fuer alternative non-drafting Rennen. Man muss ja nur ein wenig vom Format abweichen, dann klappt das schon.
Du meinst sowas wie in Zug einige Jahre: 1,5 S - 10 L - 40 R ?

Hat an der Pulkbildung auf der Radstrecke nullkommagarnix geändert.

dude 16.10.2013 16:08

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 967765)
Ok, dann halte ich wohl den Mund. Als hardcore Triathlet kann und will ich mich nicht bezeichnen. Wenngleich das Thema für mich relevant ist.

Natuerlich bist Du ein hardcore Triathlet, ob Du das willst oder nicht.


Zitat:

Du meinst sowas wie in Zug einige Jahre: 1,5 S - 10 L - 40 R ?
Hat an der Pulkbildung auf der Radstrecke nullkommagarnix geändert.
Kleine Gruppenstarts

drullse 16.10.2013 16:14

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967770)
Natuerlich bist Du ein hardcore Triathlet, ob Du das willst oder nicht.

:-((

Zitat:

Kleine Gruppenstarts
Ok - das hilft sicher.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:53 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.