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la_gune 05.07.2013 16:56

Na ja, man muß schon sagen, dass der Kerl entweder extrem dumm, extrem lebensmüde oder extrem gut bezahlt/geschmiert ist. Wer kommt sonst auf die Idee, sich mit den Geheimdiensten der halben Welt anzulegen ? Selbst Wiki-Leaks als Organisation hat sowas noch nicht gebracht... :Nee:

sbechtel 05.07.2013 17:00

Zitat:

Zitat von la_gune (Beitrag 922462)
Selbst Wiki-Leaks als Organisation hat sowas noch nicht gebracht... :Nee:

Naja, Wikileaks hat sich mit den Regierungen der halben Welt angelegt. Und irgendwie kommt das ja einem Anlegen mit den Geheimdiensten gleich, oder meinst du, dass die amerikanische Regierung nicht ihren Geheimdiensten gesagt haben, sie sollen Assange auf die Pelle rüclken?

Und wenn sich etwas ändern soll, muss sich halt jemand der Sache annehmen. Das ist nicht dumm, sondern selbstlos.

la_gune 05.07.2013 17:12

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 922464)
Naja, Wikileaks hat sich mit den Regierungen der halben Welt angelegt. Und irgendwie kommt das ja einem Anlegen mit den Geheimdiensten gleich, oder meinst du, dass die amerikanische Regierung nicht ihren Geheimdiensten gesagt haben, sie sollen Assange auf die Pelle rüclken?

Und wenn sich etwas ändern soll, muss sich halt jemand der Sache annehmen. Das ist nicht dumm, sondern selbstlos.

Nenne es, wie Du willst. Der Kerl wird jedenfalls seines Lebens nicht mehr froh. Auch wenn eine Organisation dahinter steckte (man munkelt ja was von Wiki Leaks) wird er in keinem westlich orientiertem Land auf dieser Erde jemals zur Ruhe kommen.
Ich sage nicht, das es schlecht ist, was er tat, aber man kann nur hoffen, dass er sich der Konsequenzen wirklich bewusst war. Seiner Odysse nach zu urteilen hat er aber zumindest nicht vorgesorgt.

schnodo 05.07.2013 23:42

Zitat:

Zitat von la_gune (Beitrag 922462)
Na ja, man muß schon sagen, dass der Kerl entweder extrem dumm, extrem lebensmüde oder extrem gut bezahlt/geschmiert ist.

Sorry, aber wer einen Menschen, der sich zum Wohle der Allgemeinheit - vermutlich leider im wahrsten Sinne des Wortes - opfert, dumm nennt, ist selbst dumm oder so extrem egozentrisch, dass ihm Altruismus komplett fremd ist.

Ich bin dem Manne dankbar für seinem Mut und halte ihn für einen der letzten Helden unserer Tage. Als Insider der Branche wird er sehr genau gewusst haben, was ihm blüht und hat es trotzdem getan. Ich fürchte, ich wäre zu feige dafür gewesen.

Ich vermute, er hat unterschätzt wie schnell und wie umfassend die US-Regierung seine Auswege blockieren würde.

Wäre er von einem ausländischen Dienst beauftragt, dann hätten wir nie ein Sterbenswörtchen davon gehört sondern die Daten wären in aller Stille ausgewertet worden und man hätte höchstens mal das eine oder andere blamable Detail über die Journaille lanciert. Wahrscheinlich würde er sogar einfach für die NSA weiterarbeiten um länger Material beschaffen zu können.

Die "Character Assassination", die in den US-Medien stattfindet gehört einfach zur Eindämmungsstrategie dazu und soll vom eigentlichen Problem ablenken, was eine zeitlang auch recht gut funktioniert hat. Mittlerweile ist das Thema aber schon so lange in den Nachrichten, dass die meisten es schon wieder nicht mehr hören können - mission accomplished.

sybenwurz 05.07.2013 23:57

Zitat:

Zitat von la_gune (Beitrag 922462)
... dass der Kerl entweder extrem dumm, extrem lebensmüde oder extrem gut bezahlt/geschmiert ist. Wer kommt sonst auf die Idee,...

Wer kam schon auf die Idee, zB. Hitler ermordet haben zu wollen?
Musste man dazu aus heutiger Sicht dumm, geschmiert oder llebensmüde sein?
Die Frage ist doch unterm Strich (wie bei unseren endlosen Dopingdiskussionen zuletzt): er hat nen Verrat begangen und damit höchst illegale Machenschaften seiner Regierung aufgedeckt.
Ist sein Verhalten nun weniger scharf zu bewerten als jenes, welches er an die Öffentlichkeit brachte?

LidlRacer 06.07.2013 02:55

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 922549)
Sorry, aber wer einen Menschen, der sich zum Wohle der Allgemeinheit - vermutlich leider im wahrsten Sinne des Wortes - opfert, dumm nennt, ist selbst dumm oder so extrem egozentrisch, dass ihm Altruismus komplett fremd ist.

Ich hätte es nicht ganz so drastisch ausgedrückt, stimme aber prinzipiell zu.

Lui 06.07.2013 02:55

Gerade als Emailanhang aus Bolivien erhalten:



:Lachen2:

Scotti 06.07.2013 22:35

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 922549)
...Ich bin dem Manne dankbar für seinem Mut und halte ihn für einen der letzten Helden unserer Tage. Als Insider der Branche wird er sehr genau gewusst haben, was ihm blüht und hat es trotzdem getan. Ich fürchte, ich wäre zu feige dafür gewesen. ...

Das kann ich nur unterschreiben!

Der Mann hat wahrscheinlich einen höheren IQ und auf jeden Fall mehr Eier in der Hose als ich.
Möge die Geschichte für ihn halbwegs erträglich ausgehen.

.

tri-guy1 07.07.2013 00:02

Ich hab mich erst gewundert, warum Snowden mit vollem Namen und Bild öffentlich auftritt, statt seine Enthüllungen anonym weiterzugeben.
Dann hab ich verstanden, dass maximale Öffentlichkeit sein einziger Schutz ist. Unter den Augen der Weltöffentlichkeit kann er kaum "unter seltsamen Umständen verschwinden".

Gute Frage, ob man Snowden als Helden bezeichnen sollte. Er hat viel geopfert, seine Freiheit, seine Heimat und Familie und einen sicherlich nicht schlecht bezahlten Job. Doch letztendlich hat Edward Snowden nur etwas getan, was alle westlich-demokratischen Staaten sofort unterschreiben würden: Er hat Missstände öffentlich hinterfragt und sich verpflichtet gefühlt gegenüber seinem Gewissen.

Respekt.

sybenwurz 07.07.2013 19:57

Ist irgendjemand überrascht?
Snowden beschuldigt deutsche Behörden, Politiker und den BND
Ich bins jedenfalls nicht, hätte drauf getippt, dasses eher ans Licht kommt...


Interessanter Artikel in der TAZ am Wochenende: "Edward Snowden und ich".
Johannes Gernert auf der Suche nach seinen Daten im Netz.

"Terrorabwehr ist das einzige Argument, das Obama zur Verteidigung für seinen Überwachungsstaat vorzubringen hat"

neonhelm 07.07.2013 20:49

Auf WDR 5 sagten sie gestern, dass der Spiegel schon 1989 von den Methoden der NSA berichtet hat und dass die Bundesregierung in die Praktiken eingeweiht war. Hat das Mädchen wohl über die Jahre vergessen...

sybenwurz 07.07.2013 21:03

89 kannten die meisten das Internet wahrscheinlich noch nichtmal vom Hörensagen.
Ich finds aber witzig, wie sich viele nu echauffieren, was mit ihren Daten, die sie im Internet verstreuen, geschieht.
Also, ich meine jetzt nicht, dass sie sich bei Youtube, FB oder so prostituieren, sondern halt nie geschnallt zu haben, dass sie beim Surfen allgemein oder auch beim Emailschreiben ne fette Spur hinter sich her ziehen...
Ich bin ja schon seit jeher von einigen ziemlichen Computer- und Internetnerds umgeben;- die lächeln da nu milde drüber.
Ich will nicht sagen, dass ich deren Visionen als Verfolgungswahn abgetan hätte, aber so manches Mal, wenn die ausm Nähkästchen plauderten, war man schon geneigt, den Kopf zu schütteln und das als irres Geschwätz abzutun...:Cheese:

qbz 07.07.2013 21:27

Zwischen 1989 und heute liegen Welten bei der Rechnerleistung von Supercomputern und Mainfraimes (von Giga-Flops zu Peta-Flops) und das Internet beschränkte sich auf einen kleinen militärischen und Hochschulbereich.
Die Hardwareentwicklung ermöglicht es doch erst, mit Methoden der Rasterfahndung heute extrem riesige Datensammlungen "auszuwerten", auf Kontakte, auf die Historie der Aufenthaltsorte von Individuen, auf "statistisches" Profiling usf. . Sie ermöglicht auch Auswertungen über verschiedene Datenbestände wie z.B. Telefon, Flugzeug, Finanz-Konten, Briefe, Mail, Websurfen, Online-Einkauf, Business to Business Kontakte, outgesourcte Daten von Einrichtungen, ... etc. zu kombinieren.

1989 gab es keinen Snowdon, weil er dieses Problem aufdeckt: Die umfassende elektronische Überwachung aller menschlichen, beruflichen Bereiche ist schon fortgeschrittene Realität, kein Sience Fiction mehr!

Faul 08.07.2013 10:54

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 922454)
Ich sprach von einer transparenten Gesellschaft, nicht vom transparenten Bürger. D.h., dass ich weiß, was um mich herum und mit mir geschieht, dass es keine Entscheidungen in Hinterzimmern gibt, die meine Leben tangieren und es keine Spitzel gibt, die aus Datenleitungen oder "hinter der Ecke" Information von mir oder über mich abgreifen.

In meinen Augen ist die Bügerin (:Lachen2: ) Teil der Gesellschaft und wenn die Gesellschaft transparent sein soll, dann müssen auch ihre Teile transparent sein. Wie willst du sonst wissen, dass es keine Hinterzimmerdeals gibt? Was mit dir passiert, dass merkst du hoffentlich auch so :Lachanfall: .

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 922454)
Also bitte, jetzt mach dir mal nicht lächerlich! Wenn er 15min Ruhm haben will, kann er auch ein angespacetes Video auf Youtube hochladen, dazu muss er nicht die halbe Welt auf sich hetzten. Und aus seinem Schreibtischstuhl sind solche Worte auch immer leicht getippt, aber stell dir mal vor, du würdest jetzt in seiner Haut stecken, würdest du dann immer noch so flapsige Interpretationen bringen? :Blumen:

Du kannst dir sich sein, dass ich an seiner Stelle so einen Quatsch nicht gemacht hätte. Du und einige andere glaben, dass er den Kram öffentlich macht, weil er die Welt vor dem Bösen retten will? Ich weiß nicht.

Die restlichen Argumente contra-Überwachung erinnern mich an meine Jugend als in einem Park, der nachts vom Drogenmillieu kontrolliert wurde, Videoüberwachung installiert wurde. All die Bedenkenträger haben sich auch zusammengereimt, wie ihnen dann zufällig eine Strattat angedichtet werden könnte. Der Kram ist nun seit 15 oder 20 Jahren istalliert, die Drogenszene ist weitergezogen und bis heute ist mir kein Fall bekanntgeworden, bei dem ein Unschuldiger gelitten hat.

Pfeffer und Salz 08.07.2013 12:44

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 923446)
Die restlichen Argumente contra-Überwachung erinnern mich an meine Jugend als in einem Park, der nachts vom Drogenmillieu kontrolliert wurde, Videoüberwachung installiert wurde. All die Bedenkenträger haben sich auch zusammengereimt, wie ihnen dann zufällig eine Strattat angedichtet werden könnte. Der Kram ist nun seit 15 oder 20 Jahren istalliert, die Drogenszene ist weitergezogen und bis heute ist mir kein Fall bekanntgeworden, bei dem ein Unschuldiger gelitten hat.

Ist ein Fall bekanntgeworden, dass ein 'Schuldiger' drunter gelitten hätte, oder gar 'weniger' geworden wäre?:Gruebeln:

Die norwegische Herangehensweise an Terrorakte imponiert mir. Damals (heute?) beim Jobben bei Ikea wurden bewusst keine Taschenkontrollen und Videoüberwachung der Mitarbeiterausgänge gemacht und dafür wurde lieber das Betriebsklima wirksam positiv gehalten. Rechnete sich für alle gut

Woanders (tägliche Straßentote, Umweltzerstörung, Fehler & Inhumanität im Gesundheitswesen, ...) wird nicht ein Faß aufgemacht, in der Terrorüberwachung dafür zehn und gewaltige sinnentfremdende Freiheitsberaubung noch dazu.

sybenwurz 16.07.2013 23:50

Nette Aufklärung im SpOn für all jene, die denken, sie haben nix zu verbergen oder die meinen, ihre Daten interessiere niemanden...:
Fünf schlechte Argumente...


Hier meinte auch einer, nur nen Scherz zu machen und kriegte direkt Besuch vom Staatsschutz...

Scotti 18.07.2013 02:15

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 927596)
...

Zitat aus "Fünf schlechte Argumente...":
Es geht nicht nur um Sie. Wer trotz allem glaubt, dass weder er selbst noch eines seiner Familienmitglieder, noch ein Bekannter eines Familienmitglieds...

Hier sollte man noch bedenken, dass auch unbekannte Menschen Einfluss auf ein selber haben.

z.B. der Chef 3 Ebenen über einem könnte plötzlich erpressbar werden, weil er auf keinen Fall möchte, dass seine Frau von den alten Mails an seine Sekretärin erfährt.
Wenn man jemanden erpressen möchte und Zugriff auf alle Mails hat wird man schon was finden, was man für solche Zwecke benutzen kann.
Und vielleicht wird deshalb das Produkt, dass ihr gerade betreut ja urplötzlich eingestampft. Dann hilf der "ich habe nichts zu verbergen" Spruch bestimmt weiter, wenn man der eigenen Frau und den eigenen Kindern erklären darf warum am Monatsende kein Gehalt mehr auf dem Konto ist.



Weiteres Zitat aus "Fünf schlechte Argumente...":
Organisationen, auch die NSA, bestehen aus Menschen, und Menschen sind fehlbar. ...

Snowden selber ist ja der beste Beweis dafür, dass die Daten bei den Schnüfflern nicht sicher sind. Er hat die Daten nur als Whistleblower benutzt. Genauso hätte er sie zur Industriespionage, zur Erpressung, zum Weiterverkauf oder sonstwas nutzen können.

Des Weiteren sollte man bedenken, dass es keine Organisation gibt, die nicht als erstes Ziel das eigene Fortbestehen und das eigene Wachstum hat.
Eine Organisation, die Zugriff auf alle Mails hat wird diesen auch für eigene Zwecke nutzen. Wenn nicht gar hauptsächlich. Die Angestellten bei den Schnüfflern müssen nämlich auch Lebensstandard, Frau und Kinder finanzieren. Vielleicht generieren diese dann ja eine mail mit eurem Namen und verdächtigem Inhalt. Ob es dann hilft, dass ihr nichts zu verbergen habt?
(Wer dieses Verhalten des Homo Sapiens nicht kennt sollte mal nach "feuerwehrmann legt brand" googeln. Er wird sich wundern.)

Keiner mit IQ über 50 der wirklich was zu verbergen hat, hat in den letzten 10 Jahren eine auffällige mail geschrieben. So blöd kann nun wirklich keiner sein!
Erwischt werden können also faktisch nur Leuten, die glauben sie hätten nichts zu verbergen.

.

Scotti 24.07.2013 23:20

Deutsche Ehrung für Edward Snowden

Verleihung des "Whistleblower-Preises 2013"

Alle zwei Jahre verleiht die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler den „Internationalen Whistleblower-Preis“. Mit ihm werden Menschen geehrt, die den Mut haben, Missstände in ihrem Arbeitsumfeld aufzudecken - die also gewissermaßen die Alarmpfeife benutzen und aufmerksam machen wollen auf unethische und ungesetzliche Machenschaften. So wie jüngst der frühere Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA, Edward Snowden. Er ist auch der diesjährige Preisträger, kann aber leider nicht selbst zur Verleihung nach Berlin kommen, weil er ja in Moskau festsitzt... Mitverleiher sind neben der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e. V. die Deutsche Sektion der International Association of Lawyers Against Nuclear Arms [IALANA] und Transparency International Deutschland.


zitiert von WDR5 "Leonardo". Dort gibts ein
Livegespräch mit Prof. Dr. Hartmut Graßl, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg

LidlRacer 24.07.2013 23:43

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 931600)
Deutsche Ehrung für Edward Snowden

Verleihung des "Whistleblower-Preises 2013"

Find isch jut!

Scotti 25.07.2013 10:04

Für die, die noch nicht wissen wohins am Samstagmịttag mit dem Rad gegen soll:

Der CCC läd zur Wiedereinführung von Grundrechten und Rechtsstaatlichkeit ein.

...Gegen diese Verletzung der Freiheitsrechte der gesamten Bevölkerung, die Schädigung unserer Unternehmen und die fehlende politische und juristische Aufarbeitung protestieren in über fünfzig Städten weltweit Bürgerinnen und Bürger, die nicht weiter bereit sind, eine staatliche Vollüberwachung und Verletzung ihrer Menschenrechte hinzunehmen. ...
hier der Link zum vollständigen Text.

Städte und Treffpunkte

p.s.
wer mit "CCC" nichts anfangen kann, aber Beckmann schaut: Constanze Kurz aus der letzten Sendung ist die Sprecherin des CCC

sbechtel 25.07.2013 12:48

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 931675)
wer mit "CCC" nichts anfangen kann, aber Beckmann schaut: Constanze Kurz aus der letzten Sendung ist die Sprecherin des CCC

Vielleicht ein wenig kurz gegriffen. Der CCC hat mit seinen regionalen Gruppen autonome Ableger und viele davon sind ziemlich schräg und nicht so politisch rational wie Frau Kurz ;)

Scotti 30.07.2013 23:25

Erstklassiges Video. Selten was von einem so begabten Typen gesehen:

Überwachungsstaat - Was ist das?

DragAttack 31.07.2013 02:04

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 934209)
Erstklassiges Video. Selten was von einem so begabten Typen gesehen:

Überwachungsstaat - Was ist das?

Phantastisch, danke für den Link

LidlRacer 31.07.2013 09:47

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 934209)
Erstklassiges Video. Selten was von einem so begabten Typen gesehen:

Überwachungsstaat - Was ist das?

Seeeehr sehenswert - insbesondere, wenn man meint, man hätte nix zu verbergen ...

Und wenn man doch mittels Verschlüsselung was verbergen will, kann man sich auch nicht drauf verlassen, dass die NSA nicht trotzdem mitliest.
Verdeckte Updates: Windows-Hintertür gefährdet Internetverschlüsselung

sybenwurz 31.07.2013 15:52

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 934294)
Und wenn man doch mittels Verschlüsselung was verbergen will, kann man sich auch nicht drauf verlassen, dass die NSA nicht trotzdem mitliest.
Verdeckte Updates: Windows-Hintertür gefährdet Internetverschlüsselung

Windoofs, Microsoft, ... you name it.
Und möge bloss keiner glauben, nur NSA oder andere Geheimdienste könnten sich einhacken...:Lachanfall:

sbechtel 31.07.2013 16:38

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 934209)
Erstklassiges Video. Selten was von einem so begabten Typen gesehen:

Überwachungsstaat - Was ist das?

Danke!

sbechtel 02.08.2013 14:42

http://www.zeit.de/digital/mobil/201...-manuel-kasper

Weiteres interessantes Tool, um der NSA das Leben schwer zu machen

DragAttack 02.08.2013 17:55

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 935297)
http://www.zeit.de/digital/mobil/201...-manuel-kasper

Weiteres interessantes Tool, um der NSA das Leben schwer zu machen

Klingt interessant. Funktioniert aber wohl nur, wenn deine Kommunikationspartner das auch haben. Außerdem bleibt die große Frage, ob NSA etc. direkten Zugriffauf deine Eigabe haben.

Gruß Torsten

photonenfänger 02.08.2013 19:48

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 935297)
http://www.zeit.de/digital/mobil/201...-manuel-kasper

Weiteres interessantes Tool, um der NSA das Leben schwer zu machen

Also wenn ich die NSA wäre, dann würde ich ja gerade bei jenen die verschlüsseln besonders genau hinschauen. Und jetzt mal ehrlich, wer weiß schon, was wirklich sicher ist? Wer sagt dir, dass dein Handy die Informationen nicht auf anderem Wege preisgibt?

Nicht falsch verstehen, ich weiß es auf keinen Fall besser, fürchte nur, dass viele Sicherheiten mehr Schein als Sein sind:(

sbechtel 02.08.2013 19:52

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 935404)
Klingt interessant. Funktioniert aber wohl nur, wenn deine Kommunikationspartner das auch haben. Außerdem bleibt die große Frage, ob NSA etc. direkten Zugriffauf deine Eigabe haben.

Gruß Torsten

Klar muss der Kommunikationspartner das auch haben, aber es ist genau so einfach zu nutzen wie WhatsApp, bietet die selbe Funktionalität und kostet bis auf ein paar Cents den selben Betrag. Wenn also wirklich ein breites Interesse in der Gesellschaft besteht, seine Kommunikation sicher zu gestalten, sollte es kein Problem sein, WhatsApp damit zu ersetzen.

Zu deinem zweiten Punkt: Das ist natürlich ein berechtigter Einwand! Bei Apple und Microsoft sind die Betriebssysteme komplett closed source, während es bei Android eine gewisse Spannbreite gibt, je nachdem wie viel der Hersteller eigene Software beisteuert, oder es vielleicht sogar eine "inoffizielle" Version aus der Community ist. Da könnte sich die ganze Sache dann doch sicherer gestalten.

Langfristig wird aber wohl kein weg daran vorbei gehen, dass immer mehr Code offen wird und die Infrastruktur immer weiter ins private (also Kommunikation zwischen Endgeräten, eigene private Server ...) geht.

Lad dir doch die App mal runter, wirst sehen, hat wirklich potenzial. Und irgendwer muss ja schließlich anfangen :Huhu:

sbechtel 02.08.2013 19:54

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 935429)
Nicht falsch verstehen, ich weiß es auf keinen Fall besser, fürchte nur, dass viele Sicherheiten mehr Schein als Sein sind:(

Es ist beweisbar so, dass deine Daten bei End-to-End-Verschlüsselung ab dem Moment der Verschlüsseleung bis zum Moment der Entschlüsselung sicher sind, also zumindest schon mal in dem Zeitraum, wo sie auf der Datenautobahn unterwegs sind. Was dann auf den einzelnen Geräten passiert, ist die zweite Frage, dass stimmt, aber Daten in der Mitte abfangen, wo die Infrastruktur kontrolliert wird und alles mehr oder minder zentralisiert ist, ist wesentlich einfacher und somit ist asymmetrische Verschlüsselung immer eine feine Sache. ;)

DragAttack 02.08.2013 19:59

Was mir ja noch nicht ganz klar ist, was hiermit gemeint ist
Zitat:

Beim Einrichten der App wird er aufgefordert, mit zufälligen Wischgesten auf dem Smartphone ein Schlüsselpaar zu erstellen, das aus einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel besteht. Das geschieht offline, nur auf dem jeweiligen Smartphone, und dauert wenige Sekunden.
Gruß Torsten

qbz 02.08.2013 20:07

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 935430)

Langfristig wird aber wohl kein weg daran vorbei gehen, dass immer mehr Code offen wird und die Infrastruktur immer weiter ins private (also Kommunikation zwischen Endgeräten, eigene private Server ...) geht.

Das ist mein Provider in-berlin.de am Wohnort in Berlin, ein Verein, in dem engagierte und freundliche Menschen aus Hobby und Interesse ehrenamtlich die diversen Server-Dienste wie Mail, eigene Websites und Domains mit Datenbanken, Datenspeicherkapazitäten auf eigenen Servern aufbauen und anbieten, ausschliesslich für private Personen. Die Server stehen in vereinseigenen Räumen in Berlin.
Will die Herrschaft da an Daten kommen, muss die Polizei schon die Festplatten mitnehmen :-) .

Der Verein in-berlin.de existiert übrigens seit der Zeit, als das Internet noch auf Hochschulen begrenzt war, und stellte damals als einziger Abnbieter in Berlin privaten Personen über Modem einen Anschluss ans Internet.

http://www.in-berlin.de/

LidlRacer 02.08.2013 20:08

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 935429)
Also wenn ich die NSA wäre, dann würde ich ja gerade bei jenen die verschlüsseln besonders genau hinschauen.

Das ist wohl so:
NSA-System XKeyscore: Die Infrastruktur der totalen Überwachung
Zitat:

Wie man dabei vorgehen kann, beschreibt die Präsentation detaillierter. Man müsse im Datenstrom nach "abweichenden Ereignissen" suchen. Zum Beispiel nach:
[...]
"jemandem, der Verschlüsselungstechnik nutzt" (PGP im Iran)
Selbst wenn sie die verschlüsselte Kommunikation nicht entschlüsseln können, können sie dann mal genauer hinschauen, was derjenige denn sonst so treibt ...

Wenn jetzt so viele verschlüsseln würden, dass das nicht mehr außergewöhnlich ist, wäre diese Überwachungsmöglichkeit ausgehebelt.
Aber das wird wohl nicht passieren, so lange Verschlüsselung nicht serienmäßig in Computer & Handies eingebaut wird. Und das wird wohl auch irgendwer verhindern wollen ...

LidlRacer 02.08.2013 20:17

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 935432)
Was mir ja noch nicht ganz klar ist, was hiermit gemeint ist
Zitat:

Beim Einrichten der App wird er aufgefordert, mit zufälligen Wischgesten auf dem Smartphone ein Schlüsselpaar zu erstellen, das aus einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel besteht. Das geschieht offline, nur auf dem jeweiligen Smartphone, und dauert wenige Sekunden.
Gruß Torsten

So ein Schlüssel ist ja im Prinzip nur eine Zahl mit sehr vielen Stellen. Die könnte eigentlich auch ein Computer mit einem Zufallszahlengenerator erzeugen, aber da der auch auf irgendeinem Algorithmus basiert, wäre die erzeugte Zahl nur scheinbar zufällig.

Wenn die Zahl aus einer nicht reproduzierbaren Bewegung des Users errechnet wird, ist das wirklich zufällig.

(So denke ich mir das mit meinem rudimentären Informatikkenntnissen.)

DragAttack 02.08.2013 20:23

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 935438)
Wenn die Zahl aus einer nicht reproduzierbaren Bewegung des Users errechnet wird, ist das wirklich zufällig.

So macht's Sinn. Mein Denkfehler war, dass diese Bewegung reproduzierbar sein muss. In diesem Fall hätte man wohl nur eine geringe Anzahl unterscheidbarer Muster definieren können, was zu einer Angreifbarkeit hätte führen können.

Gruß Torsten

sbechtel 02.08.2013 20:24

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 935432)
Was mir ja noch nicht ganz klar ist, was hiermit gemeint ist

http://laurinmurer.ch/drupal/sites/d...?itok=e4eGGn4q

Bei der Einrichtung bekommst du diesen Screen. Du bewegst so lange deinen Finger auf dem Zeichenfeld, bis der Balken gefüllt ist. Damit soll wohl der Schlüssel erstellt werden. Warum man dafür über ein solches Feld fährt, und der Key nicht mit einem Zufallsgenerator erstellt wird, weiß ich nicht, vielleicht ist es einfach nur ein Gimmick oder soll die Nutzer der asymmetrischen Verschlüsslung näher bringen oder so ;)

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 935436)
Aber das wird wohl nicht passieren, so lange Verschlüsselung nicht serienmäßig in Computer & Handies eingebaut wird. Und das wird wohl auch irgendwer verhindern wollen ...

In iMessage z.B. ist wohl Verschlüsselung eingebaut, aber man kann die Schlüssel nicht selbst verifizieren. Prinzipiell gilt: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Aber dafür müssen wir uns von komerzieller Software verabschieden. Wenn sich eine Gruppe von Open Source Entwicklern zusammen schließt, und öffentlich Software mit Verschlüsselung realisiert, dann kann ihnen das keiner Verbieten und auch keine wirtschaftsinteressen oder sonst was werden sie daran hindern können.

Und was den Verdacht angeht: Da könnte was dran sein, aber wie du ja auch sagst, je mehr es machen, desto besser und bei solchen Lösungen wie PGP geht es ja nicht nur um die Geheimhaltung, sondern z.B. auch solche tollen Features wie die Identifizierung von Gesprächspartner, was z.B. sehr nützlich gegen Phishing ist.

Würde alle Welt seine Mails mit PGP versenden, dann könnte man als Empfänger ohne Probleme feststellen, ob die Mail jetzt wirklich von der eigenen Bank, Amazon oder sonst was kommt, oder von einem Betrüger. Alleine schon deshalb sollte man seine Mails also Verschlüsseln!

LidlRacer 02.08.2013 21:37

Zitat:

Zitat von alessandro_gato (Beitrag 935449)
Viel Aufregung um nichts. Ist ganz normale Rasterfahndung wie auch in den 70ern bei der RAF hier in Deutschland. Heutzutage mittels neuer Technologien. Damals schon wurden die gesetzlichen Grundlagen geschaffen um das zu erlauben

Das umfassendste Überwachungsprogramm aller Zeiten, dass vermutlich gegen die Gesetze unzähliger Staaten verstößt, ist "nichts"?

Vielleicht schaust Du Dir auch mal das zuvor verlinkte Video an!

qbz 02.08.2013 21:42

@alessandro_gato

Xkeyscore greift die Daten direkt aus den Datenleitungen anderer Länder, speichert sie auf Servern in den USA (Vorratsdatenspeicherung) und führt über den gespeicherten Daten dann Abfragen aus.

Zeige mir bitte ein Gesetz in der BRD, das ein solches Vorgehen dem BND oder dem Verfassungsschutz oder dem BKA / Polizei generell und präventiv erlaubt. In meinen Augen ist das in DE illegal, verboten und steht unter Strafe.

Auch für die Rasterfahndung muss eine gerichtliche Bewilligung im Rahmen von Ermittlungen, ein konkreter Zweck und eine konkrete Gefahr für die Sicherheit des Bundes, Länder, Personen gegeben sein.

qbz 03.08.2013 09:21

Zitat:

Zitat von alessandro_gato (Beitrag 935449)
Viel Aufregung um nichts. Ist ganz normale Rasterfahndung wie auch in den 70ern bei der RAF hier in Deutschland. Heutzutage mittels neuer Technologien. Damals schon wurden die gesetzlichen Grundlagen geschaffen um das zu erlauben

ich habe mal nach den gesetzlichen Grundlagen in DE geschaut.

1. Rasterfahndung: Hier werden Personen anhand eines Merkmalprofils in vorhandenen legalen Datenbeständen/-banken wie Melderegister, Grundbucheinträge, Krankenkassen, Fahrzeughalter cross herausgefiltert. Für die Durchführung in DE müssen eine gerichtliche Erlaubnis und bestimmte Bedingungen vorliegen. Allgemeine Sicherheitsbedenken reichen nicht aus, es müssen u.a. ein konkreter Verdacht und konkreter Zweck im Rahmen von Ermittlungen gegeben sein.

2. Vorratsdatenspeicherung: Das ist das, was die NSA tut, um die illegal "abgezapften" und zentral gesammelten, gespeicherten Daten für Rasterfahndungen zu nutzen (und was noch anderes, weiss man nicht?). Dazu wird in dem sehr ausführlichen und informativen Beitrag bei Wikipedia im Kap. "Verfassungsbeschwerden gegen die Vorratsdatenspeicherung" ausgeführt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Vorratsdatenspeicherung

"Am 15. Dezember 2009 verhandelte das Bundesverfassungsgericht über die Verfassungsbeschwerden gegen die Vorratsdatenspeicherung.[64]

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Verfassungsbeschwerden wurde am 2. März 2010 verkündet.[65] Das Verfassungsgericht erklärte die Vorschriften zur Vorratsdatenspeicherung für verfassungswidrig und die entsprechenden Vorschriften für nichtig:[66][67] Das Gesetz in seiner jetzigen Fassung verstößt gegen Art. 10 Abs. 1 GG[68] Zwar sei eine Vorratsdatenspeicherung nicht grundsätzlich mit dem Grundgesetz unvereinbar; im Hinblick auf das Telekommunikationsgeheimnis der betroffenen Bürger sei aber Voraussetzung, dass die Daten nur dezentral gespeichert und mit besonderen Maßnahmen gesichert würden; die unmittelbare Nutzung der Daten durch Behörden müsse auf genau spezifizierte Fälle schwerster Kriminalität und schwerer Gefahren beschränkt bleiben; diesen Anforderungen werde das angegriffene Gesetz nicht gerecht. Eine mittelbare Nutzung, wie sie z. B. für eine Anschlussermittlung über eine IP-Adresse notwendig ist, hält das Gericht allerdings bei allen Straftaten, in bestimmten Fällen sogar bei Ordnungswidrigkeiten für zulässig (Leitsatz 6). Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts darf in Deutschland nicht mehr ohne Anlass auf Vorrat gespeichert werden, da seitdem eine Gesetzesgrundlage hierzu fehlt."


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