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DasOe 11.02.2008 15:10

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68109)
Ich nehme mir auch das moralische Recht heraus, Schlüsse zu ziehen, weil ich eben nur ein unbedeutender Niemand bin, dessen Meinung andere Menschen nicht zu bestimmten Taten veranlasst. Meine Manipulationsfähigkeit ist somit sehr gering.

Du meinst wohl eher Manipulationsmöglichkeit ... die Fähigkeit hast du wie jeder andere auch ... immerhin schwingst du dich zur moralischen Instanz für deine Freundin auf ("Und meiner Freundin verbiete ich auch hinzuschauen.") was am Ende nicht nur manipulativ ist sondern grenzüberschreitend ...

Zitat:

im günstigsten Fall bekomme ich also Resonanz, im ungünstigsten Fall keine (was irgendwie blöd wäre)
Dann ist die Schlußfolgerung, das dein Motiv ist, Aufmerksamkeit zu erhalten ...

Zitat:

Bei den Medien sehe ich das jedoch anders. Ihre Meinung hat sehr wohl Manipulationsgewicht. Von daher finde ich es dort besonders wichtig, dass über die tatsächlichen Beweggründe der Menschen viel offener und ehrlicher informiert wird. Was (in meinen Augen) überhaupt nicht geschieht.
Die Beweggründe sind letzten Endes unerheblich und zum manipulieren gehören immer zwei ... das ist dann wiederum eine Frage der Persönlichkeit inwieweit ich Manipulationen zulasse ...

neonhelm 11.02.2008 15:11

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 68113)
wie werden sich unsere BW Soldaten verhalten wenn sie über kurz oder lang nach Süd Afghanistan kommen? menschlich? oder mittelalterlich?

Ich vermute, sie werden sich verhalten, wie alle anderen Soldaten vor ihnen auch. Sie werden scheiss Angst haben, ihnen wird das Adrenalin aus den Ohren rausquillen, sie werden Unbeteiligte erschiessen, weil sie nicht selber erschossen werden wollen, sie werden selber erschossen werden, weil sie Unbeteiligte von Beteiligten nicht nicht schnell und sicher genug unterscheiden konnten und und und... Mensch bleibt Mensch und Krieg bleibt Krieg, mit je nach Hintergrund unterschiedlichen Ausprägungen.

neonhelm 11.02.2008 15:13

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68109)
Von daher finde ich es dort besonders wichtig, dass über die tatsächlichen Beweggründe der Menschen viel offener und ehrlicher informiert wird. Was (in meinen Augen) überhaupt nicht geschieht.

Ich vermute, hier unter- bzw überschätzt du die Menschen gleichermaßen.

DasOe 11.02.2008 15:15

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68082)
Als Kind in einem Dorf in der Zone der DDR war mir dies nicht (oder nur mit enormen Aufwand) möglich. Weiterhin sah ich keine Veranlassung, dem keinen Glauben zu schenken, da ich zu dem Zeitpunkt noch idealistisch und naiv war.

Dann verwende andere Beispiele.

Zitat:

Meine Beispiele genügen dir hoffentlich.
Nein, du stellst ein paar Namen und Daten zusammen und überlässt sie der individuellen Interpretation. Nein. Ich möchte Deine Interpretation hören, warum sie für dich deine genannten Kriterien erfüllen.

Zitat:

desto mehr stelle ich fest, welche Macht Kriegsberichterstatter haben.
Nein, es sind die Redakteure, die die Bilder und den Kontext herstellen, in dem sie verwendet werden ...

Flow 11.02.2008 15:18

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 68117)
Die Beweggründe sind letzten Endes unerheblich und zum manipulieren gehören immer zwei ... das ist dann wiederum eine Frage der Persönlichkeit inwieweit ich Manipulationen zulasse ...

Welche Persönlichkeitsmerkmale sind deiner Meinung nach förderlich sich Manipulationen zu widersetzen/entziehen ?

tobi_nb 11.02.2008 15:20

....

outergate 11.02.2008 15:25

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68124)
Als erstes ist meine Motivation, Menschen dazu zu bewegen, offen auszusprechen, was sie denken, auch wenns dem gegenüber ... schmerzen könnte.

ach was. dafür biste aber verdammt schnell beleidigt. :Cheese:

DasOe 11.02.2008 15:37

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 68123)
Welche Persönlichkeitsmerkmale sind deiner Meinung nach förderlich sich Manipulationen zu widersetzen/entziehen ?

Zum Lesen empfehle ich: Die große Verführung. Psychologie der Manipulation von Robert Levine

tobi_nb 11.02.2008 15:37

....

DasOe 11.02.2008 15:40

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68124)
Ist die Macht der Manipulation jedoch groß genug. (Und diese Größe der Macht haben unsere Medien nunmal), fällt es immer schwerer sich dieser zu entziehen.

Argumente werden nicht gehaltvoller, wenn sie in Fettdruck gepostet werden.

Was zwingt dich Fernsehen, Zeitungen etc. als Informationsquelle zu verwenden? Dann dürftest du auch nicht in diesem Forum mitwirken, hier besteht null Möglichkeit die angebotenen Informationen zu verifizieren ...

tobi_nb 11.02.2008 15:42

....

tobi_nb 11.02.2008 15:45

....

DasOe 11.02.2008 15:49

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68144)
Warum ich mißtrauisch bin (weil oft genug Menschen, die die Möglichkeit zum Machtmißbrauch hatten, dies auch getan haben und das hat mich verbittert )

Naja wem so etwas nicht widerfahren ist, der muss erst noch geboren werden.

Trotzdem aus meiner Sicht kein Grund total misstrauisch durchs Leben zu gehen, sondern ich halte eine gesunde Skepsis durchaus für angebracht ... ansonsten mag ich einfach Menschen und niemand ist nur böse oder nur gut ... deswegen wird es niemand geben der dich überzeugen kann, ausser dir selbst ....

Da wir Gefahr laufen uns zu wiederholen, mangels Beweglichkeit der eingenommenen Positionen, möchte ich dir trotzdem danken, dass wir mal wieder eine intensive kontroverse Diskussion hatten und der eine oder andere seinen Standpunkt zu diesem Thema überprüfen konnte :Huhu:

FinP 11.02.2008 16:01

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 68113)
wie werden sich unsere BW Soldaten verhalten wenn sie über kurz oder lang nach Süd Afghanistan kommen? menschlich? oder mittelalterlich?

Gute, berechtigte Frage. Wobei man zynisch fragen könnte, ob nicht brutales Verhalten viel menschlicher (der menschlichen Natur entsprechend) als das "ritterliche" ist.

Meine These hierzu ist, dass Menschen (egal wie sozialisiert, wie ethisch korrekt am heimischen Herd) in Extremsituation verrohen. Sobald - auch die deutsche "Friedensarmee" - eine zivilisierte Armee in kriegsähnliche Situationen kommen, wird es nicht nur Verluste sondern auch einen Verlust an Menschlichkeit geben.
Um es platt zu sagen: Wo gehobelt wird, da fallen Späne.
Es ist von einer Gesellschaft wie der unseren pervers, von Soldaten zu erwarten, dass man - wie bei einem An/Aus-Knopf - einerseits präzise, kaltblütige Killer, andererseits edelmütige Diplomaten im Feldanzug in einer Person vereinen kann.
Sobald es wirklich Ernst wird, besteht eine derartige emotionale Überforderung, dass sich Ausfälle jeglicher Art nicht vermeiden lassen.
Nur damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich sage nicht, dass man auf korrektes Verhalten pfeifen soll - es ist mE dringend erforderlich davon soviel wie möglich zu bewahren und Verbrechen nicht zu dulden. Nur: Es lässt sich einfach nicht vollkommen vermeiden und dies sollte den Entscheidungsträgern (im Endeffekt also auch uns) bewußt sein.
Den sauberen Krieg gibt es in der wirklichen Welt eben einfach nicht und wenn die Wahrheit das erste Opfer des Krieges ist, dann ist die Menschlichkeit spätestens die zweite.

drullse 11.02.2008 16:07

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 68162)
Es ist von einer Gesellschaft wie der unseren pervers, von Soldaten zu erwarten, dass man - wie bei einem An/Aus-Knopf - einerseits präzise, kaltblütige Killer, andererseits edelmütige Diplomaten im Feldanzug in einer Person vereinen kann.

Beide lässt sich auch gar nicht vereinbaren - selbst wenn uns das James Bond immer weismachen wollte...

Fruehschwimmer 11.02.2008 16:56

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68144)
@dasOE
ich komme gar nicht hinterher damit, dir zu antworten.


au mann, den thread aufzuarbeiten hat jetzt mein ganzes fruehstueck lang gedauert :Holzhammer:

Ja, warum Menschen das tun was sie tun ist wohl eine der wichtigsten, aber schwierigsten, Fragen.

Warum nun ein Mensch Soldat, Fotograf, Triathlet oder sonst was wird bzw. ist, laesst sich wirklich nur schwer nachvollziehen. Ist es Geld, Ruhm, Naechstenliebe ...

Wenn man nicht mehr weiterkommt:
Soziale Wesen streben nach sozialer Anerkennung
(auch wenn das teils pathologische Zuege aufweisen kann...)

so ich muss jetzt los, bin mal gespannt in welche richtung sich die sache jetzt hier bewegt :Duell:

tobi_nb 11.02.2008 18:58

....

Danksta 11.02.2008 19:06

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68228)
Das ist mein Vorschlag.
.

Finde ich schlecht. Kriege werden nicht wegen der Bilder geführt, sondern trotz der Bilder.

Warum hat denn der Vietnam Krieg geendet?
Nicht zuletzt wegen der Bilder aus MyLai ist die Stimmung in den USA gekippt.

Das gleiche im ersten Golf Krieg.

Warum gab es die Intervention im Balkankrieg? Weil die Öffentlichkeit ob der Bilder aus Srebrenica schockiert war

Und nicht zuletzt? Warum sind wir gegen Krieg? Vor allem doch, weil wir durch die Bilder eine Vorstellung von dem haben, was da abgeht.

Ich sehe die kritische Berichterstattung als Kontrollmechanismus. Sonst würde es in Abu Ghraib, in Guantanamo in Lybien und wasweißichwo noch krasser abgehehen.

neonhelm 11.02.2008 19:12

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68228)
ES WIRD GAR NICHTS MEHR ÜBER KRIEG FOTOGRAFISCH DOKUMENTIERT ODER GEZEIGT.

"Ich hab davon nichts gewusst."

Den Satz hab ich in meinem Leben schon zu oft gehört. Wenn die Informationen da und präsent sind, kann sich keiner auf diesen Satz zurückziehen.

tobi_nb 11.02.2008 19:31

....

neonhelm 11.02.2008 19:44

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68245)
Clever wäre, wenn die Öffentlichkeit vor Beginn eines Krieges vehement gegen selbigen protestiert.

Auf mich hört ja immer keiner... :Weinen:

Ne, ganz im Ernst: Ich hatte keinen Bock mehr, mich wegen jedem Scheiß in den Regen zu stellen, sei es Pershing oder die Gesetzte zur Neuregelung am Arbeitsmarkt. Irgendwann bin ich mir vorgekommen, wie ein Berufsdemonstrierer und das Leben ist zu kurz für so'n Scheiß. Nu is mein Neffe dran.

outergate 11.02.2008 20:19

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68245)
Clever wäre, wenn die Öffentlichkeit vor Beginn eines Krieges vehement gegen selbigen protestiert.

soso. vor beginn eines krieges?
wie kriegt man den nochmal raus, den beginn? so ohne medien, denen man nicht trauen und bildern die man für gaukeleien interpretieren kann?

30 globuli pillen oder wie?

:Maso:

powermanpapa 11.02.2008 20:22

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 68273)
soso. vor beginn eines krieges?
wie kriegt man den nochmal raus, den beginn? so ohne medien, denen man nicht trauen und bildern die man für gaukeleien interpretieren kann?

30 globuli pillen oder wie?

:Maso:

die Politiker beim ersten dummen Wort sofort erschießen

outergate 11.02.2008 20:23

der mächtigste feind des kriegstreibers ist die internationale öffentlichkeit.

@pmp
dann kommt die mama vom politiker, erschießt den erschießer, dann die mama vom erschießer und erschießt die mama vom politiker, dann kommt die sippe und die ganze stadt und das ganze land und am ende stellt man fest, man hätte den erschießen müssen, der gesagt hat: erschießt den politiker.
aber dann wäre die mama gekommen ...

tobi_nb 11.02.2008 20:39

....

neonhelm 11.02.2008 20:47

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68283)
Und ich betone nochmals: Neue Fotos vom Krieg unterscheiden sich in keiner Weise von den bereits vorliegenden.

Nun ja, das sehe ich nicht so. Ich zeige dir dieses Bild und du weißt sofort, um welchen Krieg es sich handelt. Bilder sind nicht beliebig.

outergate 11.02.2008 20:48

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68283)
Hättest du mich das zwischen dem 12.09.2001 und 07.10.2001 gefragt, hätte meine Antwort sicher mehr Gewicht gehabt.

das halte ich für einen irrtum.
der bush administration (wie jeder vor ihr) wäre die abwesenheit der medien wesentlich lieber gewesen als deren anwesenheit. das eigentliche kriegsziel ist ohne öffentlichkeit unkomplizierter und undiplomatischer erreichbar.
dann wäre kein soldat ins land marschiert, sondern ein paar schicke bomben hätten das land unbewohnbar gemacht. aufschreie hätte es nicht gegeben - hätte ja keiner mitbekommen.
zur rohstoffförderung hätte die infrastruktur dann schon noch gereicht. effizient und billig. viele unschuldige opfer, aber hey: is ja krieg und es interessiert sich keiner.
niemand hätte je von vietnam erfahren, wären keine reporter vor ort gewesen. nicht nur die napalm bombe wäre nur ein gerücht.

powermanpapa 11.02.2008 22:10

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 68277)
der mächtigste feind des kriegstreibers ist die internationale öffentlichkeit.

@pmp
dann kommt die mama vom politiker, erschießt den erschießer, dann die mama vom erschießer und erschießt die mama vom politiker, dann kommt die sippe und die ganze stadt und das ganze land und am ende stellt man fest, man hätte den erschießen müssen, der gesagt hat: erschießt den politiker.
aber dann wäre die mama gekommen ...

ich weisss :o ich sach ja nur :o

die einzigste möglichkeit sind gescheite Menschen
aber das dauert bestimmt bis nach dem nächsten Weltkrieg :Nee:

tobi_nb 11.02.2008 22:17

.....

outergate 11.02.2008 22:44

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68329)
Und das dieses Bild das Foto des Jahrhunderts wird:

www.flickr.com/photos/23697999@N07/2258007673/

hätte der Fotograf in Winniza (Ukraine) 1941 bestimmt auch nicht gedacht:

www.flickr.com/photos/23697999@N07/2257982583/

doch, der is auch nich besser als die anderen. der wollte nur berühmt werden. den hat das motiv doch gar nich interessiert. ruhm und ehre! zaster!
war immer so. wird nie anders sein.

tobi_nb 11.02.2008 22:59

....

outergate 11.02.2008 23:04

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68349)
Dieses Foto ist nichts besonderes. Es sticht nicht heraus aus der langen Reihe von tötenden Tätern und getöteten Opfern.

was müßte es haben, um in deinem sinne herauszustechen?

und warum schweifst du von kriegsfotografen ab? deine beispiele haben nichts damit zu tun.

tobi_nb 11.02.2008 23:15

....

tobi_nb 11.02.2008 23:16

....

neonhelm 12.02.2008 00:09

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68356)
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Das die Motive für solche Fotos schrecklich sind, ist wohl unbestritten. Darum geht's mir überhaupt nicht.

Etwas besonderes wäre es, wenn:

- es nicht gemacht worden wäre,

Das wäre imho das Schlimmste: Wenn Verbrechen nicht mehr dokumentiert wird. Klingt vielleicht hart, aber es ist nicht der primäre Job des Fotografen, Verbrechen zu verhindern.
Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68356)
- es gemacht wird, aber nicht veröffentlicht

Gibt es dann nur noch ein Bild als Synonym für den Krieg? Oder nur frei ab 18? Oder nur mit Befähigungsnachweis?

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68356)
- es veröffentlicht würde, aber nicht mit Preisen überhäuft

Da wäre ich dabei.

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68356)
- die Einnahmen aus der Veröffentlichung und Bepreisung vollständig den Opfern zugute kommen würden.

Du wirst für deine Arbeit doch auch bezahlt.

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68356)
und das wichtigste:
- der nächste Krieg auf Grund solcher Aufnahmen gar nicht erst beginnt.

Für den nächsten Krieg sind nicht die Fotografen verantwortlich, sondern die, die die Bilder instrumentalisieren.

outergate 12.02.2008 08:11

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68356)
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.

das mag sein, denn ich hab dir nur ne einfache frage gestellt :)

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68356)
Das die Motive für solche Fotos schrecklich sind, ist wohl unbestritten. Darum geht's mir überhaupt nicht.

Etwas besonderes wäre es, wenn:

- es nicht gemacht worden wäre,
- es gemacht wird, aber nicht veröffentlicht
- es veröffentlicht würde, aber nicht mit Preisen überhäuft
- die Einnahmen aus der Veröffentlichung und Bepreisung vollständig den Opfern zugute kommen würden.
und das wichtigste:

- der nächste Krieg auf Grund solcher Aufnahmen gar nicht erst beginnt.

es ist naiv anzunehmen, daß kriege aufgrund von aufnahmen geführt werden. eigentlich isses schon paranoid.

Zitat:

P.S. Dem Fotografen unterstelle ich mal, dass er in der Extremsituation nicht an Ruhm, Geld und Ehre denkt. Zumindest aber: "Ich brauche freie Sicht" muß er gedacht haben. Sonst hätte er nicht andere Leute aus dem Blickfeld gedrängt. Spätestens hier hätte er denken können: "O.K. Das geht zu weit, sollen die anderen fotografieren, an soetwas beteilige ich mich nicht."

Und selbst dass kann man in Situationen wie dieser nicht ausblenden. Ist für mich nachvollziehbar.

Was er jedoch gedacht hat, als er die Fotos entwickelte und an seine Redaktion schickte (Es ist übrigends nicht nur ein Foto, sondern eine ganze Reihe, da er sekundenlang auf den Auslöser drückte), das macht mich deutlich mißtrauischer.

Aber auch hier halte ich ihm zugute, dass er sein ganzes Leben unter diesem Foto litt, und er höchstwahrscheinlich nur im automatisierten Reflex handelte.
das ist genau mein problem mit deiner art zu argumentieren:
"ich unterstelle mal", "muss er gedacht haben", "höchstwahrscheinlich" ...
du unterstellst, ziehst voreilige schlüsse und gibst dir nicht die mühe, die motivationen nicht nur eines einzelnen, sondern mal generalisiert zu hinterfragen. und das tust du dann mit dem hinweis, daß du ja so grandiose menschenkenntnis hast. wahrscheinlich vom bilder angucken in magazinen - kennengelernt haste ja noch keinen. :Lachen2:

ich klinke mich hier aus. hier sind brot und wasser verloren. du hast deinen standpunkt, der auf unterstellungen und menschenkenntnis beruht und da kann ich nich gegen anstinken.
und wenn du mal wieder ein foto siehst:
schau einfach weg und vergiß nicht deiner freundin zu verbieten hinzuschauen ;)

:Huhu:

FinP 12.02.2008 13:32

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68329)

Das Problem bei diesem Bild ist, dass (soweit ich weiß) nur geschossen wurde, WEIL photographiert wurde.

drullse 12.02.2008 14:10

Passend zum Thema:

"Doch die Bilder, so Morris' These, verschleiern so viel, wie sie zeigen - vor allem die Verantwortlichkeiten."

tobi_nb 12.02.2008 14:59

....

outergate 12.02.2008 18:18

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 68537)
Somit hast du natürlich Recht, die primäre Funktion des Fotografen ist es, Verbrechen zu verhindern. Bisher kenne ich jedoch nur Bilder, die bereits geschehene Verbrechen dokumentieren.

nur zur klarstellung:

Zitat:

Zitat von neonhelm
Klingt vielleicht hart, aber es ist nicht der primäre Job des Fotografen, Verbrechen zu verhindern.

dem ist nichts hinzuzufügen - außer:
fotojournalisten dokumentieren. [geschehen[d]es].
ausrufezeichen.


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