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Joerg aus Hattingen 26.06.2012 13:16

Ein Vorteil eines Gesetzes wäre, dass vom Sport unabhängige Ermittler solche Fälle bearbeiten und es nicht zu Interssenkonflikten käme, ein Nachteil, dass der zusätzliche Peronalbedarf mit Sicherheit nicht gedeckt würde.

Eine Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit des Erwischtwerdens zu erhöhen wäre, mehr Proben zu nehmen als tatsächlich getestet werden.
Also z.Bsp die ersten 3 eines WK, dazu aber noch 20 weitere zufällig gewählte, von denen 3 oder 5 Proben untersucht werden. So können sich die Getesteten nie sicher sein, ob nicht doch ihre Probe in die Untersuchung einbezogen wird. Deponiert man dann alle Proben, hätte man sogar die Möglichkeit, im Nachhinein bei einem weiteren Verdacht gezielt deren Proben zu untersuchen.

Alles Wunschdenken, ich weiß. :)

Kruemel 26.06.2012 13:20

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 768004)
Genau DAS dürfte der richtige Ansatz sein!

Interessante Gedanken. :Blumen:

Bezüglich der Effizienz und Effektivität von Kontrollen sehe ich keine große Chance.
Ich würde vermuten, dass hier die Kontrollen immer den aktuellen Praktiken hinterher hängen. Hinzu kommen die komplexen juristischen Verfahren die sich teils Jahre hinziehen.

Am Beispiel Contador kann man da ja fast keine Strafe mehr erkennen. Er gilt 1,5 Jahre als Toursieger und erhält dadurch Sponsoren, Ruhm, etc.
Dann wird er verurteilt, die Titel aberkannt und kann nach 6 Monaten wieder starten. Da hat er vermutlich sogar noch alle seine Sponsoren :(

Vermutlich ist der ganze Sumpf einfach zu groß um Ihn trocken zu legen und irgendwie ist man ja sogar Auslöser.
Man will erfolgreiche Heimsportler sehen anstelle sich zu freuen, dass sie ggf. hinterherrennen aber dafür sauber sind. :Nee:

TomX 26.06.2012 13:30

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 768009)
Aber genau das wäre doch dann Betrug (oder liege ich wieder falsch?) und damit strafrelevant. Die Gegner gehen davon aus, der Athlet bereitet sich sauber vor und genau das tut er nicht.

Jaja, Betrug wäre es.

Ich meinte aber im Rahmen eines (neuen) Antidopinggesetzes, das, sagen wir mal vorsichtig, die Teilnahme an Sportveranstaltungen in (engem) zeitlichem Zusammenhang mit der Einnahme von Dopingmitteln unter Strafe stellt.

Dann stellt sich nämlich die Frage, wie eng der zeitliche Zusammenhang sein muss.

Die Einnahme von Dopingmitteln selbst würde man von verfassungsrechtlicher Seite aus wohl kaum immer und in jedem Fall unter Strafe stellen können. Eben nur im Zusammenhang mit der Teilnahme an Wettkämpfen.

Jetzt stellt sich aber das Problem, dass Doping ja auch im Training im Vorfeld von Wettkämpfen wirksam ist.

Und genau darin steckt das Dilemma der zeitlichen Zuordnung im Strafrecht.

Krasses Beispiel: Wenn ich immer nur für mich laufen will und niemals an einem Wettkampf teilnehmen will und mir trotzdem Dopingmittel reinpfeife, weil ich den Ehrgeiz habe, meine Strecke, die ich immer nur allein laufe, immer schneller zu laufen, dann müsste das auf jeden Fall straffrei sein. Denn damit schädige ich nur mich selbst.

Die Frage, die sich stellt, ist dann aber: Wann überschreite ich die Grenze der Straflosigkeit?

Hafu 26.06.2012 13:40

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 768021)
...Die Frage, die sich stellt, ist dann aber: Wann überschreite ich die Grenze der Straflosigkeit?


Man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern nur sich andere Länder ansehen, die bereits ein Anti-Doping-Gesetz haben.
Österreich z.B. hat mittlerweile auch eins. Anwendung findet es in der Rechtspraxis nur bei Profi- und Kadersportlern, d.h. Hobby-Bodybuilder, die Steroide konsumieren werden nicht verfolgt (soonst müsste man auch Alkoholiker und Nikotinsüchtige bestrafen), wohl aber eventuelle Dealer.

mit einem Anti-doping-Gesetz löst man das Dopingproblem nicht, aber man gibt den Ermittlungsbehörden ganz andere Möglichkeiten, weil diese sich dann eben nicht immer nur auf Urin- oder Blutproben konzentrieren müssen, sondern im verdachtsfall auch mal eine Festplatte durchsuchen, ein Postpäckchen mit verdächtigem Absender öffnen oder eine Person überwachen dürfen.

TriBlade 26.06.2012 13:42

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 768021)
Jaja, Betrug wäre es.



Die Frage, die sich stellt, ist dann aber: Wann überschreite ich die Grenze der Straflosigkeit?

Nein, Doping im Training ist eher kein Betrug.
Die Grenze ist die Beendigung der straflosen Vorbereitungshandlung. Da wird es lustig, ist es der Beginn des Wettkampfes? Eher das durchs Ziel laufen, weil bis dahin wohl noch kein Versuch vorliegt. Könnten die Juristen bestimmt ganze Bücher drüber schreiben. Alles Bullshit, der Konsument kann Doping ausreichend bekämpfen. Die Hersteller von Sportartikeln könnten ja an Umsatzzahlen ablesen ob es sich lohnt Doper zu unterstützen oder nicht. Betrachten wir mal die NFL, dort ist Doping ein offenes Geheimnis und es interessiert keine Sau. Im übrigen gibt es dort auch genug Eltern die ihre Kinder nur zu gern in der NFL sehen würden.
Ich fürchte der Anti-Doping Kampf ist nicht ganz so einfach.

drullse 26.06.2012 13:43

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 768021)
Krasses Beispiel: Wenn ich immer nur für mich laufen will und niemals an einem Wettkampf teilnehmen will und mir trotzdem Dopingmittel reinpfeife, weil ich den Ehrgeiz habe, meine Strecke, die ich immer nur allein laufe, immer schneller zu laufen, dann müsste das auf jeden Fall straffrei sein. Denn damit schädige ich nur mich selbst.

Die Frage, die sich stellt, ist dann aber: Wann überschreite ich die Grenze der Straflosigkeit?

Interessante Fragestellungen hier. Ne Antwort hab ich dazu auch nicht parat, zeigt aber wieder mal, wie schwierig der Sache wohl beizukommen sein wird (wenn überhaupt).

meggele 26.06.2012 14:27

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 768021)
Krasses Beispiel: Wenn ich immer nur für mich laufen will und niemals an einem Wettkampf teilnehmen will und mir trotzdem Dopingmittel reinpfeife, weil ich den Ehrgeiz habe, meine Strecke, die ich immer nur allein laufe, immer schneller zu laufen, dann müsste das auf jeden Fall straffrei sein. Denn damit schädige ich nur mich selbst.

Das schon. Die Frage ist, warum es straffrei sein sollte, dieses Zeug überhaupt zu besitzen.

TomX 26.06.2012 15:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 768024)
Österreich z.B. hat mittlerweile auch eins. Anwendung findet es in der Rechtspraxis nur bei Profi- und Kadersportlern, d.h. Hobby-Bodybuilder, die Steroide konsumieren werden nicht verfolgt (soonst müsste man auch Alkoholiker und Nikotinsüchtige bestrafen), wohl aber eventuelle Dealer.

Ich hab mal beim zitieren die entscheidenden Worte dick gemacht ;)

Genau das wäre mir jetzt zu viel des Guten. Und man sieht hierbei, wo das Problem steckt.

Das Gesetz (dessen Wortlaut ich leider nicht finden konnte :( ) scheint demnach das Dopen allgemein unter Strafe zu stellen.

Dann scheint es in der Rechtspraxis in den Händen der Staatsanwaltschaft zu liegen, ob im Einzelfall verfolgt wird oder nicht.

Würde mich jetzt nicht ungemein glücklich machen, eine solche Lösung.

Während ich den österreichischen Text gesucht habe, habe ich aber das hier gefunden, einen Referentenentwurf für Deutschland aus dem Jahr 2009: http://jensweinreich.de/wp-content/u...hutzgesetz.pdf

Im Prinzip nicht so schlecht. Aber leider genau in den entscheidenden Punkten halt nicht so toll.

Anstatt immer von "Doping im Sport" zu reden, sollte man besser von "Doping zur Steigerung der Leistungsfähigkeit für sportliche Wettkämpfe" oder so ähnlich reden.

Denn genau bei Doping im Sport wäre die Einnahme von Dopingmitteln durch den immer alleinlaufenden Sportler ja auch verboten, da auch er Sport betreibt.

Dass aber die Definition schwierig ist, zeigt die unfreiwillige Komik in § 1 Abs. 5:

"(5) Als sportlicher Wettkampf im Sinne dieses Gesetzes gilt ein sportlicher Wettkampf, an dem Sportler ihres Vermögensvorteils wegen teilnehmen." :Lachanfall:

amontecc 26.06.2012 15:12

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 768072)
"(5) Als sportlicher Wettkampf im Sinne dieses Gesetzes gilt ein sportlicher Wettkampf, an dem Sportler ihres Vermögensvorteils wegen teilnehmen." :Lachanfall:

Soll das heißen:
Preisgeld (Oder Sachpreise) = sportlicher Wettkamp im Dopingsinne
keine Preise = im Dopingsinne nicht zu betrachten = Hobbysport

Im Sinne der Definition von Betrug ist so eine Weiche ja impliziert.

Aber man sieht, wie schwer die Dinge voneinander abzugrenzen sind...

Joerg aus Hattingen 26.06.2012 15:17

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 768076)
Preisgeld (Oder Sachpreise) = sportlicher Wettkamp im Dopingsinne
keine Preise = im Dopingsinne nicht zu betrachten = Hobbysport

Im Sinne der Definition von Betrug ist so eine Weiche ja impliziert.

Also der gemeine Hobbyathlet, der seine Leistung durch Medikamente steigert, um die Quali für Hawaii zu erhalten, erzielt mit seinem Start keine Vermögensvorteile, i.Ggs, er zahlt ja noch zusätzlich Startgeld und Reisekosten etc, der kann dann nicht belangt werden, weil er im rechtlichen Sinne nicht dopt?

amontecc 26.06.2012 15:18

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 768080)
Also der gemeine Hobbyathlet, der seine Leistung durch Medikamente steigert, um die Quali für Hawaii zu erhalten, erzielt mit seinem Start keine Vermögensvorteile, i.Ggs, er zahlt ja noch zusätzlich Startgeld und Reisekosten etc, der kann dann nicht belangt werden, weil er im rechtlichen Sinne nicht dopt?

Doch, es gibt ja Preisgelder bei diesen Wettkämpfen. Muss er erst mal argumentieren, dass er angetreten ist, aber kein Preisgeld wollte...?

Superpimpf 26.06.2012 15:20

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 768081)
Doch, es gibt ja Preisgelder bei diesen Wettkämpfen. Muss er erst mal argumentieren, dass er angetreten ist, aber kein Preisgeld wollte...?

IMs zahlen nur Profis Startgelder (afaik). Also auch wenn du in Frankfurt gewinnst - wenn du als AG startest ist nix mit Geld. Du weißt also vorher, dass du nichts bekommst - ist also in diesem Sinne einfach zu begründen.

MarcusF 26.06.2012 15:34

Auch ein ambitionierter Age Grouper kann aus einem Wettkampf, bei dem er als Age Grouper kein Anrecht auf Preisgeld hat, aber doch einen Vermögensvorteil schöpfen, wenn ihm das in diesem Wettkampf erzielte Ergebnis z.B. ermöglicht, gesponsort zu werden. Oder gilt das dann nicht als Vermögensvorteil ?

TomX 26.06.2012 15:49

Zitat:

Zitat von MarcusF (Beitrag 768091)
Auch ein ambitionierter Age Grouper kann aus einem Wettkampf, bei dem er als Age Grouper kein Anrecht auf Preisgeld hat, aber doch einen Vermögensvorteil schöpfen, wenn ihm das in diesem Wettkampf erzielte Ergebnis z.B. ermöglicht, gesponsort zu werden. Oder gilt das dann nicht als Vermögensvorteil ?

Das ist es doch!

Genau deshalb ist eine Definition unglaublich schwierig.

Es gibt zig Beweggründe, auch finanzieller Art, um an Wettbewerben teilzunehmen.

Es muss nicht immer nur das Preisgeld sein.

amontecc 26.06.2012 15:51

Und der finanzielle Schaden lässt sich doch bei so etwas gar nicht beziffern...

Kruemel 26.06.2012 16:00

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 768072)
Das Gesetz (dessen Wortlaut ich leider nicht finden konnte :( ) scheint demnach das Dopen allgemein unter Strafe zu stellen.

Wäre hier denn das große Problem? (Ernst gemeinte Frage)

Ich bekomme ja auch vorgeschrieben beim Motorradfahren einen Helm zu tragen auch wenn es mein Problem ist, wenn am Ende die Omme hin ist.
(ich weiß nicht alles was hinkt eignet sich als Vergleich :Lachen2: )

Natürlich muss es ggf. möglich sein aus medizinischen Gründen auch Mittel zu nehmen die ggf. auch leistungssteigernd wirken. Dies könnte aber ja durch medizinische Erlaubnis erfolgen.

amontecc 26.06.2012 16:05

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 768113)
Natürlich muss es ggf. möglich sein aus medizinischen Gründen auch Mittel zu nehmen die ggf. auch leistungssteigernd wirken. Dies könnte aber ja durch medizinische Erlaubnis erfolgen.

Wer soll das denn erlauben?
Willst du die Allgemeinheit mit einem Problem belasten, dass nur den Sport betrifft?

TomX 26.06.2012 16:22

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 768113)
Wäre hier denn das große Problem? (Ernst gemeinte Frage)

Ich finde schon.

Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass es jedem freigestellt werden sollte, was er sich einwirft.

So lange er damit keine anderen benachteiligt oder schädigt.

Mit einer Formulierung, die Doping zur Leistungssteigerung bei Wettkämpfen verbietet, könnte ich aber leben.

Wobei ich der Meinung bin, dass das allermeiste, was wir hier schreiben, im Rahmen des Ausdauersports Theorie ist. Ich sehe den systematisch dopenden Hobbysportler in diesen Sportarten einfach nicht.

Anders dürfte es z.B. im Bodybuilding aussehen.

keko 26.06.2012 16:41

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 768016)
Vermutlich ist der ganze Sumpf einfach zu groß um Ihn trocken zu legen und irgendwie ist man ja sogar Auslöser.
Man will erfolgreiche Heimsportler sehen anstelle sich zu freuen, dass sie ggf. hinterherrennen aber dafür sauber sind. :Nee:

Selbstverständlich sind wir Teil des Systems. Direkt, indem wir z.B. den Zweitplatzierten als 1. Verlierer beschimpfen. Indirekt, indem wir z.B. die Produkte kaufen, für die siegende Berufssportler werben oder zur Fernbedienung greifen und umschalten, wenn Ulle hinterherfährt.

Wir wollen den sauberen, reinen Sportvergleich, wo der wahrhaft Bessere gewinnt. Davon träumen wir. Aber auch von Weltrekorden und Bestzeiten, sind dann aber beleidigt und regen uns auf, wenn unser schönes Weltbild zerstört wird. Hochleistungssport, Kommerz und Rekorde lassen sich meiner Meinung nach nur schwer auf ehrliche Art und Weise vereinen.

Kruemel 26.06.2012 17:05

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 768138)
Selbstverständlich sind wir Teil des Systems. Direkt, indem wir z.B. den Zweitplatzierten als 1. Verlierer beschimpfen. Indirekt, indem wir z.B. die Produkte kaufen, für die siegende Berufssportler werben oder zur Fernbedienung greifen und umschalten, wenn Ulle hinterherfährt.

Wir wollen den sauberen, reinen Sportvergleich, wo der wahrhaft Bessere gewinnt. Davon träumen wir. Aber auch von Weltrekorden und Bestzeiten, sind dann aber beleidigt und regen uns auf, wenn unser schönes Weltbild zerstört wird. Hochleistungssport, Kommerz und Rekorde lassen sich meiner Meinung nach nur schwer auf ehrliche Art und Weise vereinen.

Das ist echt ein Jammer :(

Erstaunlicherweise hat mir die ganze Dopingthematik die Freude am Radsport im Fernsehen genommen.
Fußball, Biathlon, etc. kann ich mir aber noch anschauen.

Das ist irgendwie unlogisch :Nee:

Klugschnacker 26.06.2012 17:13

Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.

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Grüße,
Arne

drullse 26.06.2012 17:16

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 768152)
Erstaunlicherweise hat mir die ganze Dopingthematik die Freude am Radsport im Fernsehen genommen.
Fußball, Biathlon, etc. kann ich mir aber noch anschauen.

Das ist irgendwie unlogisch :Nee:

So geht es doch aber Vielen. Wäre mal interessant zu wissen, warum eigentlich.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 768155)
Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.

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Grüße,
Arne

Da fällt es aber wirklich schwer, nicht sofort einen starken Verdacht zu haben.

Klugschnacker 26.06.2012 17:21

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 768156)
Da fällt es aber wirklich schwer, nicht sofort einen starken Verdacht zu haben.

Ja, vielleicht hat der Athlet aber einfach keinen Bock auf Ärger. Egal, fiel mir nur grad auf.

Grüße! :Blumen:
Arne

monte gaga 26.06.2012 17:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 768155)
Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.

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Grüße,
Arne

Hallo Arne,

DA VERSCHWINDEN LEUTE !!!

ich hatte es im anderen Thread ja gerade schon geschrieben, es gab Ernährungsberatung und "Sonstiges"....

Hafu 26.06.2012 17:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 768159)
Ja, vielleicht hat der Athlet aber einfach keinen Bock auf Ärger. Egal, fiel mir nur grad auf.

Grüße! :Blumen:
Arne

Gerade wenn ich ein reines Gewissen hätte, würde ich einen solchen Eintrag nicht stillschweigend löschen, sondern erst recht belassen und im Detail kommentieren, den Umfang der Zusammenarbeit darlegen etc.

Es dauert ohnehin mehrere Wochen bis ein gelöschter Text aus den google-Caches verschwunden ist und als Olympiateilnehmer wird der o.g. Athlet sowieso von zahlreichen Journalisten zu der Zusammenarbeit befragt werden.

keko 26.06.2012 17:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 768155)
Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.

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Grüße,
Arne

Warum auch immer, aber jedefalls scheint da jemand nervös geworden zu sein.

speiche 26.06.2012 19:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 768155)
Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.

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Grüße,
Arne

Zufällig, naja....aber wie schon im Einzelfall-Fred gesagt: Was gibt's denn da neu abzustimmen? Tut sich denn soviel in Sachen Ernährung, dass man da so flexibel sein muss? Neue Lebensmittel, neue Vitamine, neue Mineralstoffe vielleicht? Danke, reicht mir, aber es gilt wie immer die Unschuldsvermutung!

@Hafu: Ob da viele Journalisten nachfragen bleibt erstmal abzuwarten: die Handvoll kritischen Leute im Heer von Fans, die es über die Absperrung geschafft haben, können nicht überall sein.

LidlRacer 26.06.2012 19:15

Zitat:

Zitat von speiche (Beitrag 768194)
Zufällig, naja....aber wie schon im Einzelfall-Fred gesagt: Was gibt's denn da neu abzustimmen? Tut sich denn soviel in Sachen Ernährung, dass man da so flexibel sein muss? Neue Lebensmittel, neue Vitamine, neue Mineralstoffe vielleicht? Danke, reicht mir, aber es gilt wie immer die Unschuldsvermutung!

Hast Du verfolgt, was Arne mit der Ernährungsexpertin Caroline Rauscher macht?
Das ist ein ständiges hin und her.
Sie macht ne Mischung für einen Energiedrink, er probiert aus, berichtet Probleme, sie passt die Mischung an usw.
Alles individuell passend für ihn.

Kann ja sein, dass der Doping-Professor ähnliches anbietet.

Und ich gehe auch nicht davon aus, dass jeder, der Kontakt mit ihm hatte, gedopt hat.
Nicht auszuschließen, dass er doch nur für den Eigenbedarf und vielleicht ein paar Bodybuilding-Kumpels Stoff besorgt hat.

HeinB 26.06.2012 19:27

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 768196)
Nicht auszuschließen, dass er doch nur für den Eigenbedarf und vielleicht ein paar Bodybuilding-Kumpels Stoff besorgt hat.

Das halte ich für sehr wahrscheinlich, nachdem ich dies hier las - hatten wir das schon?:

Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft München I vom 30.05.2012 (übrigens ein heftiges Strafmaß!)

Der Verurteilte hat in seinem Keller Steroide hergestellt. Das ist ja erbärmlich. Bitte sagt mir, dass sich unsere Olympia-Teilnehmer ordentliche Medikamente aus der Apotheke leisten können.

speiche 26.06.2012 20:04

Kennwort Föhrenbach
 
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 768196)
Hast Du verfolgt, was Arne mit der Ernährungsexpertin Caroline Rauscher macht?
Das ist ein ständiges hin und her.
Sie macht ne Mischung für einen Energiedrink, er probiert aus, berichtet Probleme, sie passt die Mischung an usw.
Alles individuell passend für ihn.

Kann ja sein, dass der Doping-Professor ähnliches anbietet.

Und ich gehe auch nicht davon aus, dass jeder, der Kontakt mit ihm hatte, gedopt hat.
Nicht auszuschließen, dass er doch nur für den Eigenbedarf und vielleicht ein paar Bodybuilding-Kumpels Stoff besorgt hat.

Nein, hab ich nicht verfolgt, aber bringt hoffentlich was ein! Das ist es wohl exakt, was ein Langstreckenschwimmer braucht, in Rennminute 27 exakt 125ml 7,8%iger Lösung zu sich zu nehmen. Ohne eigenen Apotheker wird's scheinbar in Zukunft noch schwieriger.
Ich gehe ohnehin davon aus, dass der Pumping Professor nur so aussieht, weil er sich für Studienzwecke zum Thema "Internistisch-kardiologische Langzeitschäden nach mehrjähriger Einnahme von anabolen Steroiden" selbst zur Verfügung gestellt hat. Ein wahrer Anti-Doping-Kämpfer eben, der seinen Bodybuilding-Kumpels Stoff besorgt, aber seinen Hochleistungssportlern erzählt: "Dein Land erwartet von Dir die Gioldmedaille, also dope Dich nicht, Du musst gesund bleiben!"

Hafu 26.06.2012 22:25

Zitat:

Zitat von HeinB (Beitrag 768202)
...Der Verurteilte hat in seinem Keller Steroide hergestellt. Das ist ja erbärmlich. Bitte sagt mir, dass sich unsere Olympia-Teilnehmer ordentliche Medikamente aus der Apotheke leisten können.

Leisten schon, aber in der Apotheke gibt es nur die Steroide, die die NADA auch kennt und auf die bei jeder Dopingprobe auch getestet wird.

Hat sich noch keiner gefragt, warum jemand das Risiko eingeht, sich dopingmittel aus einer solchen Quelle zu besorgen?

Die Aufarbeitung des Balco-Skandals in den USA ist ja erst ein paar Jahre her und das besondere an dem damaligen Fall war, dass die Firma Balco an ein eigentlich in der Szene weit verbreites Steroid ein oder zwei Alkoholgruppen extra rangehängt hat, wodurch die Substanz zwar biologisch genauso wirksam war, wie davor, aber bei Dopingkontrollen nicht mehr auffiel, weil man dort immer nur nach bekannten Substanzen suchen kann. Stichwort Designerdrogen.
Eine kleine pharmakologische Modifikation verändert die Wasserlöslichkeit, das Molekulargewicht und schon verändert sich das komplette Verhalten des Steroids im Gaschromatographen.

Marion Jones und diverse Baseballer aus dem Balco-Skandal waren in ihrer gesamten Sportkarriere randvoll mit Anabolika, wurden aber nie positiv getestet und zwar nicht, weil sie es vor jeder Kontrolle rechtzeitig abgesetzt hätten, sondern weil die Kontrolleure gar nicht wussten, auf welche Substanz sie den Urin eigentlich hätten testen müssen.

Hafu 26.06.2012 22:45

Hier noch ein geradezu skurriler Link:

"Auch trafen wir meinen Freund Torsten Albers und seine Frau Yvonne, die, wie wir, auch mit VIP-Pässen ausgestattet waren, um sich das Pre-Judging sitzend ansehen zu können."

:Nee: :Nee:

Unbedingt auch die Bilder ansehen. Man muss sich das vorstellen, ein Medizin-Professor fährt nach Las Vegas, um sich dort mit VIP-Pässen ausgestattet die Mr.- Olympia-Wahl anzusehen.

Wie muss man sich das vorstellen? Stellt man dafür bei der "Deutschen Hochschule für Gesundheit und Prävention" oder beim OSP einen Dienstreiseantrag und reicht die verauslagten Spesen danach ein (Stichwort Fortbildung), so wie bei einem medizinischem Auslands-Fachkongress?

HeinB 27.06.2012 00:07

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 768282)
Hat sich noch keiner gefragt, warum jemand das Risiko eingeht, sich dopingmittel aus einer solchen Quelle zu besorgen?

Doch, natürlich. Ich dachte bisher immer es liegt am Geld.

Du bist der Fachmann, aber kann das wirklich ein "Kaufmann aus Rosenheim", in seinem Keller ein neues Molekül entwickeln? Bei Balco hatten sie dazu Chemiker, iirc.

ironlollo 27.06.2012 00:31

Zitat:

Zitat von HeinB (Beitrag 768343)
Du bist der Fachmann, aber kann das wirklich ein "Kaufmann aus Rosenheim", in seinem Keller ein neues Molekül entwickeln? Bei Balco hatten sie dazu Chemiker, iirc.

Mein Schwager ist Chemiker und er meinte, dass es angeblich kein großer Akt ist, das Molekül so zu ändern, dass es bei keinem Test auffällt. Ich weiß allerdings nicht, ob das aus seiner Sicht als Experte gilt oder auch aus Sicht von mir, der kaum Ahnung hat. Und eigentlich will ich das auch nicht wissen.

Hafu 27.06.2012 08:15

Zitat:

Zitat von HeinB (Beitrag 768343)
Doch, natürlich. Ich dachte bisher immer es liegt am Geld.

...

Geld ist mit Sicherheit der Grund, warum irgendwelche heruntergekommene Bodybuilder auf Hartz4 sich Stoff aus solchen Quellen besorgen, wobei Steroide im Vergleich zu Wachstumshormon oder Epo ja ohnehin billig sind. Eine 20er-Packung Dianabol kostet glaube ich in der Apotheke um die 40 €, also 2€ pro Tablette, was will man da noch groß sparen?

Aber warum greift ein vernünftig bezahlter Arzt mit C3-Professur auf solche Quellen zurück?

Zitat:

Zitat von HeinB (Beitrag 768343)
...

Du bist der Fachmann, aber kann das wirklich ein "Kaufmann aus Rosenheim", in seinem Keller ein neues Molekül entwickeln? Bei Balco hatten sie dazu Chemiker, iirc.

Bin eigentlich kein Fachmann für sowas bei gerade 4 Semestern Chemie im Medizinstudium, aber das reicht für Grundkenntnisse.
Wie Ironlollo schon schreibt, ist eine leichte Veränderung eines Moleküls, z.B. durch Anlagern einer OH-Gruppe oder einer Methylgruppe kein Hexenwerk und was anderes hatten sie bei Balco auch nicht gemacht. Wer die Gerätschaften hat, um Anabolika zu synthetisieren (Anleitungen dafür gibt es vermutlich im Internet), der kann es auch noch mit einem Zusatzschritt verändern.

Und da stellt sich mir auch noch die Frage: Warum ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen besagten Mediziner, während andere Kunden des verurteilten Kaufmanns unbehelligt davon kommen? Es muss, vermutlich aufgrund der bezogenen Mengen, eindeutige Hinweise darauf geben, dass hier nicht nur Dopingmittel zum Eigengebrauch bezogen wurden, (der ja in Deutschland straffrei ist) sondern die bezogenen Steroide weitergegeben wurden.

HeinB 27.06.2012 09:06

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 768400)
Eine 20er-Packung Dianabol kostet glaube ich in der Apotheke um die 40 €, also 2€ pro Tablette, was will man da noch groß sparen?

Das Zeug kostet 50 bis 60 Cent im Internet, eine "Kur" kommt dann statt 200.- nur noch auf 50.- oder so.

Zitat:

Aber warum greift ein vernünftig bezahlter Arzt mit C3-Professur auf solche Quellen zurück?
Es ist bestimmt nicht für ihn, das ist klar.

Wenn das ein deutsches Balco wird, hätten wir einen Hammer. Ich glaube es nur irgendwie noch nicht. Hat die Dopinganalytik aus Balco nichts gelernt? Hier ein auf die Schnelle gefundenes Paper dazu:

PDF

snigel 27.06.2012 09:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 768400)
Und da stellt sich mir auch noch die Frage: Warum ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen besagten Mediziner, während andere Kunden des verurteilten Kaufmanns unbehelligt davon kommen? Es muss, vermutlich aufgrund der bezogenen Mengen, eindeutige Hinweise darauf geben, dass hier nicht nur Dopingmittel zum Eigengebrauch bezogen wurden, (der ja in Deutschland straffrei ist) sondern die bezogenen Steroide weitergegeben wurden.

es gibt tatsächlich eine Liste ab wann es erst Strafbar wird und es einen Grund für Ermittlungen gibt

http://www.umwelt-online.de/cgi-bin/...=0677_2D07#h15

NBer 27.06.2012 10:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 768400)
..... Eine 20er-Packung Dianabol kostet glaube ich in der Apotheke um die 40 €, also 2€ pro Tablette......

Zitat:

Zitat von HeinB (Beitrag 768413)
....Das Zeug kostet 50 bis 60 Cent im Internet, eine "Kur" kommt dann statt 200.- nur noch auf 50.- oder so.....

was ihr so alles wisst. ich kenn nicht mal namen von dopingmitteln, außer epo, was ja kein wunder ist. aber einzelne steroide oder aufputschmittel......dafür interessiere ich mich nicht einmal.

FinP 27.06.2012 10:15

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 768450)
was ihr so alles wisst. ich kenn nicht mal namen von dopingmitteln, außer epo, was ja kein wunder ist. aber einzelne steroide oder aufputschmittel......dafür interessiere ich mich nicht einmal.

Es gibt auch Leute, die wissen nicht was eine Pleuelstange ist (und interessieren sich nicht dafür) und fahren dennoch 30.000 km im Jahr. :Huhu:

PowerSchlumpf 27.06.2012 10:17

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 768451)
Es gibt auch Leute, die wissen nicht was eine Pleuelstange ist (und interessieren sich nicht dafür) und fahren dennoch 30.000 km im Jahr. :Huhu:

Der Vergleich hinkt meiner Meinung nach ein wenig... Muesste eher so sein: Es gibt Leute die Wissen was eine Pleuelstange ist, haben aber garkein Auto...

Wobei ich dann nicht weiss, wieviel Wahrheit da noch drinsteckt...


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