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Sonntags sieht mein Tag auch oft so aus (außer Unterricht...). Dann habe ich Tage an denen ich 7h unterrichte und noch 3-4 Stunden am Schreibtisch sitze. Ich hoffe, dass dies etwas Licht in Dein Dunkel wirft. Aber Du bist bestimmt auch ein ganz fleißiger und übertriffst mich faulen Sack um Längen...(und dann hoffentlich auch beim Gehalt). |
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Ja, danke, das war sehr anschaulich.
Ich denke, dass es einfach so ist, dass viele Leute Lehren zwei Dinge neiden: 1. den oft relativ frühen Zeitpunkt, zu dem sie zwar vielleicht nicht aufhören zu arbeiten, aber die Schule verlassen. Flexibilität ist halt was Feines. Ich weiß, wovon ich spreche, denn seit ich etwas flexiblere Arbeitszeiten habe, erlebe ich einen deutlichen Zugewinn an Lebensqualität. 2. Die Ferien. Und die sind halt auch einfach geil. Selbst wenn einige/viele/die Mehrheit (keine Ahnung wie viele) der Lehrer auch in den Ferien Dinge für die Schule vor- oder nachbereiten. Ich denke, ihr solltet euch nicht rechtfertigen. Die meisten hätten keinen Bock auf den Job, denn neben einer gewissen Flexibilität und Ferien sind da ja noch andere Faktoren: anstrengende Schüler, teilweise auch richtig ätzende, grauenhafte Eltern, anstrengende Kollegen, die man ertragen muss, weil man kein eigenes Büro hat, mehrere Jobs in einem: Pädagoge, Sozialarbeiter, Heilpädagoge etc. und und und Und dass es in euer Berufsgruppe vermutlich ziemlich genauso viele unfähige, unmotivierte Deppen gibt wie in allen anderen, bestreitet ihr vermutlich auch nicht. Schöne Grüße Judith, die euch die nun anstehenden Ferien auch neidet! |
@ Nils
jetzt erst las ich dein Post zwei Seiten vorher, in dem du zu einigem, was ich schrieb, schon Stellung nahmst. Sorry. Gruß, J. |
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Wie wärs denn mit einem lustigen "Berufe-Bashing Thread"? Nachdem hier im Forum gerne mal auf Polizisten, Ärzten und Lehrern herumgehackt wird, finde ich, auch andere schöne Berufe dürfen mal ihr Fett abkriegen. Zu Bankern, Handwerkern, Verkäufern, Maklern, Versicherungsvertretern etc. fallen euch doch sicher auch eine ganze Menge gut belegter Vorurteile ein :Cheese: .
Zudem wäre ich für eine Fori-Umfrage, bzgl. Beruf, Gehalt, Trainingsumfang in Stunden, Anzahl der Postings... Wäre doch gelacht, wenn wir da nicht die faulste und überbezahlteste Berufsgruppe herausfinden könnten ;) . Frohe Weihnachten :Huhu: P.S.: Neid ist glaube ich nach dem Auto des Deutschen liebstes Kind. |
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Mir ist noch was eingefallen, was ich in der freien Wirtschaft so nicht kennen gelernt habe...
Fahrtkosten zu Betrieben werden mir nicht ersetzt, Kaffee/Kuchen muss ich bei auswärtigen Besuch selber kaufen, Fenster werden bei uns nur einmal in 18 Monaten geputzt, Schülertoiletten haben wir Lehrer in den Ferien gestrichen, beim Umzug haben wir Lehrer in den Ferien Möbel, Computer usw. geschleppt, Räume werden maximal einmal pro Woche gereinigt (wobei die Putzfrauen wenig Zeit pro Raum bekommen, was gerade bei Schneematsch super ist), Druckerpatronen, Möbel für mein Arbeitszimmer, Papier kaufe ich selber,... Sind alles Kleinigkeiten, ich weiß, aber das summiert sich aufs Jahr doch ganz schön. |
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Jepp, es sind viele Kleinigkeiten die manches unschön machen. Es gibt kein Geld für Kekse und etwas zu trinken für längere Sitzungen. Falls die hohen Schranken bzgl der Bedeutung der Gäste für eine Bewirtung überschritten sind kann man über Antrag Kleckerbeträge von 2,x Euro pro Gast erhalten. Abrechnungen von Dienstreisen oder Trennungsgeldrechtliche Ansprüche können sich manchmal etwas verzögern. Auf Dienstreisen bucht der Dienstherr das Hotel für einen, bezahlt es aber nicht. je nach Reise muss man dann erstmal einige hundert Euro auslegen. Die Hotels genügen bzgl. Repräsentierbarkeit nicht immer dem Anspruch, den der Dienstherr an seine Beamten stellt. Die Büroausstattung ist nach heutigem Maßstab altbacken, prinzipiell Deutschlandweit einsetzbar, manchmal geht die Verwaltung auch etwas seltsam mit uns Bediensteten um, ... ... und trotzdem mag ich meinen Job als Beamter. Lerne ständig was dazu. Habe viele Fortbildungsmöglichkeiten und Sprachkurse, Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte, Mitarbeit im internationalen Rahmen, ... und unsere Fenster werden alle 12 Monate geputzt :) |
@Osso und Nils:
Wenn das eure Probleme sind, weiss ich auf welcher Grundlage das Klischee fußt. :cool: |
arbeite mal im staatsdienst und du wirst merken dass es auch kein zuckerschlecken ist
bei uns lernt man zumindest improvisieren, weil du möglicht gute resultate mit unmöglichen mitteln erzielen sollst. es ist völlig normal dass du mal 6h länger machst und dir keiner sagt warum |
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Und wenn ich beruflich reisen muss, trage ich das in der dafür vorgesehenen Anwendung ein und alles andere wird mir von den zuständigen (und dafür ausgebildeten) Mitarbeitern organisiert, gebucht, bezahlt. Das funktioniert bei uns nicht nur für Chefs sondern für jeden Hansel. Über die erforderlichen Arbeitsmittel muss ich mir keinen Kopf machen, die stehen einfach zur Verfügung. Wenn ich den Lehrerberuf so toll (= für mich geeignet) und einfach finden würde, hätte ich ihn ja ergreifen können. Zumal sich seit meiner Schulzeit vor 25+ Jahren auch einiges verändert haben dürfte. Bei uns gab es keinen Unterricht außerhalb von 8:00 - 13:20 Uhr, AGs am Nachmittag waren Einzelfälle, nachmittagliche Hausaufgabenbetreuung gab es nicht, wenn es bei mir oder meinen 10 engsten Kumpels (resp. unseren Eltern) EINEN Lehrer-Anruf im Jahr gab, war das viel und alle Ewigkeiten gingen meine Eltern mal zum Elternabend. Mein subjektiver Eindruck von meinen damaligen Lehrern war zumindest keine zeitliche Überforderung durch ihre Arbeit. Das scheint sich allerdings geändert zu haben (das kriegen Eltern sicher mehr mit als ich ohne Kinder). |
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Ich kenne beide Seiten, war als Staatsdiener für meine Kollegen ungefähr das, was man gemeinhin "ein Albtraum" nennt und die Gleichgültigkeit einerseits und das Gejammere andererseits innerhalb kürzester Zeit leid. Wenns wirklich so erbärmlich ist als Lehrer/Beamter, wieso gehen diejenigen, die so empfinden, nicht mal raus in die "freie Wirtschaft" und schnuppern die harte Faust des Wettbewerbs? Ohne Festanstellung/quasi Arbeitsplatzgarantie, 20Wochen (so viel warens bei meinen Kollegen und mir, weil wir zwischen Oster- und Pfingstferien noch etwas Müsiggang zusätzlich eingelegt haben)(huch, ich muss der Vollständigkeit halber hinzufügen: "bei im Jahresmittel 28Schul-Stunden pro Woche*", also immerhin rund 30-31Dreiviertelstunden, exklusive natürlich aller Vor- und Nachbereitungen, die bei mir gefühlt relativ fix gingen, bei meinen etablierten und verbeamteten Kollegen aber auch mal deutlich mehr Zeit in Anspruch nahmen, was durchaus im Vowurf gipfeln konnte, nicht richtig vorbereitet zu sein, auch wenn nachgewiesenermassen eher das Gegenteil der Fall war) frei im Jahr bei vollem Lohnausgleich, 13-14Monatsgehältern (na: wieviele sinds denn aktuell?) zur Monatsmitte im Voraus oder privater Krankenversicherung? Welcome to the real life;- einfach mal n paar Jahre machen und anschliessend tauschen wir uns noma drüber aus...:Lachen2: Okok, natürlich kann man ins Klo greifen: wer meinetwegen Latein/Mathe auf Lehramt Gymnasium studiert, muss sich bestimmt nicht wundern, wenn er/sie dann neben dem restlichen Pillepalle zwo LKs an der Backe hat und damit in jedem Fach schoma 8 Arbeiten im Schuljahr vorbereiten, halten und korrigieren darf, aber das sollte man normalerweise vorher bedenken und sich nicht vielleicht nachher noch n paar Zusatzjobs ans Bein binden lassen. Ich kenne genauso Leute mit Sport/Bio, die ihre Noten direkt im Unterricht machen, so gut wie nix zu korrigieren haben und den halben Tag die Beine hochlegen (und, ich mags kaum erwähnen, mit ihrem Leben und Job zufrieden sind). *): natürlich reden wir von den Schulwochen, alles andere wäre ja direkt unmenschlich...:Lachanfall: Ich hab mich übrigens halbwegs dumm und dämlich verdient, weil ich in den Ferien teilweise noch gejobbt und nebenher die Möglichkeiten, die sich mir durch die gutausgestatteten Werkstätten in der Schule boten, ausreichend genutzt hab. Dabei war ich in diesen Jahren so gut trainiert und fit wie noch nie im Leben und wahrscheinlich auch in Zukunft nicht mehr. |
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ich hatte ein befristetes Gastspiel und war am Ende der vereinbarten Zeit weder in der Position, den Freunden zu erklären, wie sie den Vertrag erneuern oder verlängern könn(t)en, noch wollte es sein. Hat weitestgehend Spass gemacht, war aber auch streckenweise nicht ganz einfach mitm Beamtenapparat und für mich als unterm Strich absolutes Gegenteil des typischen Beamtenklischees(?) ab nem gewissen Punkt auch nicht mehr erstrebenswert. Ich hab neulich beim Umzug ein Tagebuch, das ich über meine "Lehrerkarriere" geführt hab, wieder in die Hände gekriegt, darin etwas geschmökert und Vieles reflektiert und auch mit einigen Jahren Abstand muss ich sagen, dass ich in keiner Hinsicht bereue, heute zu sein, wo ich bin und was ich bin und nicht mehr an der Schule. War ne gute Zeit, aber ich brauchs nicht wieder und verzichte mehr als gerne auf diverse Beamtenattitüden, wenngleich ich auch die Erfahrung geniesse, die andere Seite kennengelernt zu haben. Wennst Leben und Arbeiten in der freien Wirtschaft jahre- oder jahrzehntelang gewohnt bist und deinen Weg dort gemacht hast, kommste mit dem Leben im Staatsdienst einfach nedd klar. Und ich speziell muss gestehen, ich wollte damit auch nicht klarkommen und mich in diesem Sinne dem, was man gemeinhin unter beamtentypischer Trägheit als Klischee handelt, auch nicht beugen. Und nu bin ich hier raus, weil ich in die Falle und morgen wieder n Fünftel meines Wochenpensums an der harten Faust der freien Wirtschaft schnuppern muss/kann/darf/will...:Cheese: |
Also, Lehrer hätte ja jeder werden können, der heute meckert und Lehrer sind entgegen anderslautenden Gerüchten keine Sklaven, können kündigen und sich den "tollen Verdienst" etc. in der freien Wirtschaft mal "gönnen". Ansonsten gibt's doch zur ganzen Neid/Vorurteilssituation nicht viel mehr dazu zu sagen.
Ich hab nur mal 2 AGs "Recht" an ner Hauptschule gehalten. Die waren freiwillig, d.h. ich hab wohl die interessierteren besseren Schüler gehabt, es war in ner Kleinstadt und nicht im sozialen Brennpunkt und ich fand's schwer. Hab verdammt schnell gemerkt, wo meine Grenzen sind. Nicht fachlich, aber um die Klasse im Griff zu behalten. Ich glaube aber auch, dass Lehrer ungemein davon profitieren würden, wenn sie auch mal ne Zeit außerhalb der Schule tätig wären, statt irgendwann nach Schule und Uni über's Pult zu jumpen und sich denselben Laden von ner anderen Perspektive ansehen. Das würde eben doch manche Vorstellung relativieren. Hab z.B. 2 Tanten, die ne Lehre gemacht haben, Abi nachgemacht etc. Denen kann man eben nix erzählen über die "freie Wirtschaft" und im Zweifel können sie den Schülern genau darüber und den Einstieg in den Beruf besser und aus eigener Anschauung was beibringen. Das hat aber was mit Perspektive und nix mit den Vorurteilen gegen Lehrer zu tun. |
Ich geb hier auch mal meinen Senf dazu, als aktiver Schüler ist das vielleicht noch mal eine neue Perspektive. Ich kann natürlich nur von den Erfahrungen aus meiner Schule sprechen, aber ich denke, dass das an den anderen Gymnasien und auch anderen Schulformen in Deutschland nicht groß abweichen dürfte.
Zuerst mal will ich aber Ben (ein bisschen) in Schutz nehmen, da meiner Wahrnehmung nach in seinem Eingangsposting viel mehr Kritik an Staat, Schulsystem und Schulen geäußert wurde, als an den Lehrern selbst. Schulsystem würde jetzt zu weit führen, daher erst mal meine Erfahrungen mit den Schulen an sich. Meine Schule ist das beste Beispiel dafür, dass der Schulleitung das Wohl der Schüler und die Qualität des Unterrichts komplett egal ist. Da geht es nur um gute PR der Schule, den PR sorgt am Ende für Geld. Wir haben alte vergammelte Bücher, und davon zu wenig, aber dafür haben wir im Foyer drei sündhaft teure HD-Beamer hängen, von denen ich zwei bisher noch nie in Verwendung gesehen habe! Wenn Schüler aus Eigeninitiative ein Projekt starten wollen, z.B. ein Theaterstück, und dafür die Aula zum Proben verwenden möchten, ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit, aber am Tag der Aufführung, wo die Presse da ist, spricht der Schulleiter davon, wie sehr die Schule so was doch fördern würde, bla bla! Ich könnte noch weitere Beispiel bringen, aber zurück zu den Lehrern! Die 10% schlechte Lehrer kann ich leider nicht bestätigen. Eher sind es 10% gute Lehrer, wenn überhaupt, dann ein breites Mittelfeld (nur ist Mittelfeld in der Bildung zu wenig, Bildung ist unser höchstes Gut in Deutschland), aber die Quote der schlechten Lehrer liegt bestimmt bei 20-25%. Da gibt es Lehrer, die sind einfach nur total verkehrt in der Schule, die haben ihre Aufgabe nicht verstanden. Geben im Nebenfach einen Fehlerindex von >7, davon 27 Fehler für Ausdruck - dann behaupten sie, dass wäre ihre Aufgabe, dass ich nicht lache! Mit solchen Aktionen verspielt man seine Autorität und verbannt die fachlichen Belange ins Nirwana... Andere sitzen über 50% der Unterrichtszeit nur da und reißen Witze. Ein anderer braucht von seiner Doppelstunde die komplette erste Stunde, um die Anwesenheit festzustellen. Manche kommen in den Unterricht und haben Null vorbereitet. Und weil sie was "unterrichten" müssen, schreiben sie die Lösung einer Aufgabe vom Lösungsbuch an die Tafel, enthält das Lösungsbuch allerdings einen Fehler, sind sie nur noch am Verzweifeln. Ich will aber auch nicht nur meckern, mein Geschichtslehrer ist zum Beispiel das genaue Gegenteil und meiner Meinung nach ein quasi perfekter Lehrer. Der Unterricht macht Spaß, man lernt viel, jeder wird mit einbezogen, jeder darf etwas beitragen, wenn man was falsches sagt, versucht er, den Gedankengang nachzuvollziehen, um einem dann zu erklären, wo der Haken ist, ohne das man das Gefühl bekommt, "dumm" zu sein (dieser letzte Punkt ist z.B. eine wirkliche pädagogische Meisterleistung, solche Fähigkeiten müssten mehr geschult werden). Das ist leider einer der wenigen Unterrichte, wo ich wirklich gerne hingehe. Sicherlich tragen bei vielen Lehrern auch die schlechten Möglichkeiten seitens der Schule zu schlechtem Unterricht bei, aber wenn ich dann wiederum meine guten Lehrer sehe, denke ich mir, kann das kein hinreichendes Argument sein, denn die guten Lehrer müssen ja auch mit den selben Möglichkeiten auskommen. Ich will hier auch wirklich keinem auf den Schlips treten, so wie die vertretenen Lehrer hier reden, habe ich wirklich das Gefühl, dass ihr zu der guten Seite der Macht gehört :Huhu: aber bei viel zu vielen Lehrern kann ich einfach nur den Kopf schütteln und denen würde ich auch nicht glauben, dass sie für ihre Leistung im Unterricht auch nur eine Minute am Nachmittag verschwendet haben! Dann noch ein letzter Punkt zum Thema Lehrerausbildung. Diese ist m.E. nach total falsch konzipiert. Über den Umfang kann ich nichts sagen, aber wenn bei mir mal ein Referendariat/In den Unterricht leitet, ist das meistens einfach nur ätzend! Man merkt richtig, dass sie einfach nur versuchen, so viele Methoden wie möglich einzubauen und es wirkt einfach nur gekünstelt und resultiert dann im Gegenteil von dem gewünschten Effekt. Da denke ich mir nur: Wie lange wird der wohl brauchen, bis er den selben Einheitsbrei kocht, wie es hier >65% tut... Die Lehrerausbildung müsste sich an dem orientieren, was auch im späteren Unterricht wirklich praktikabel und leistbar ist! Wie gesagt, ich honoriere die Leistung von jedem guten Lehrer, aber in der Praxis habe ich davon leider noch nicht all zu viele angetroffen :( Gruß Sebastian |
Schön hier!;)
http://www.youtube.com/watch?v=DN9Ag...eature=related Tut mir leid, wenn ich nicht mehr dazu sagen kann ABER ICH HABE ES SATT!!!:Kotz: |
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Was soll Dein Posting eigentlich? Klar haben andere Leute andere Probleme, jeder wertet anders. Irgendjemandem geht es immer schlechter als mir. Das sagt aber garnichts über eine dahinter möglich liegende Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit aus. In dem Bereich in dem ich tätig bin, arbeiten vorwiegend Ingenieurs- und Naturwissenschaftler. Es gibt wie überall ein paar Schwachmaten, die meisten jedoch haben sich trotz ausgezeichneter Leistungen, bewusst gegen Wissenschaft oder Privatwirtschaft entschieden. Die Gründe dafür sind heterogen. Der Einstieg in das Berufsbeamtentum erfolgt in der Regel durch ein Referendariat. In dessen Rahmen ist man in meinem Bereich 2 Jahre lang auf Achse und nirgends Zuhause. Die vermittelte Stoffmenge ist gewaltig und aus unterschiedlichsten Bereichen. Ehemalige Kommilitonen, die einen kurzen Einblick erlangen konnten, was ich alles zusätzlich zu lernen hab,e hatten dafür nur ein Kommentar: "Da hätte ich kein Bock drauf!" Ich jedoch schon. Jeder muss halt versuchen nach seiner eigenen Façon glücklich werden. Wenn Du es nicht bist, versuch es zu ändern. Bleibt die Frage, welche Klischees Du meinst. Von den Erzählungen der älteren Kollegen weiß ich, dass es früher Sachen gab, die einfach ungeheuerlich anmuten, muss jedoch feststellen, dass sich der Ämterbereich dahingehend um 180° gedreht hat. Wenn ich jetzt mal 20 Jahre zurückschaue auf die Privatwirtschaft, so bekommen ich von den damals in dem Privatsektor Beschäftigten jedoch auch Dinge erzählt, die dort heutzutage undenkbar sind. Also denk bitte an Äpfel und Birnen. |
Der kleine Franzi sagt zur Mama: Wieso schimpft man immer über die Beamten, die tun doch garnichts?
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da schreibt ein Schüler aus Bruchköbel von "einer", von "seiner" Schule. Aha. Das ist repräsentativ, wir haben ja auch nur knapp 200 in Deutschland.
Ein anderer zitiert Pispers (übrigens: Lehrer) - der macht Kabarett. Ist eigentlich klar, was das heißt? Ein völlig überzeichnetes Bild, damit man lacht (und einer ordentlichen Portion Wahrheit). Ein anderer schreibt von seiner Erfahrung als Lehrer an einer Schule, er wurde nicht in den Dienst übernommen. Aha. Es gibt ja auch nur 200 Schulen in Deutschland. 8 Arbeiten im Jahr bei zwei Korrekturfächern - völliger Unfug, muss man so mal sagen, da merkt man, dass jemand gar nicht weiß, wie Schule funktioniert, denn außer den zwei Leistungskursen hat man ja keine weiteren Klassen mit Klassenarbeiten. Und Sport/Bio gibt es nur selten als Kombi, das war jahrelang verboten. Klar gibt es Verpieseler unter den Lehrern. Die gibt es überall. Wenn ich schon diese Mähr höre, in der freien Wirtschaft gäbe es das nicht. Und ob. Überall. Selbst in einem kleinen Handswerksunternehmen gibt es Mitarbeiter, die es hervorragend verstehen, anderen die Arbeit aufzudrücken. Dass es Lehrer gibt, die nicht nur unterrichten, sondern auch pädagogisch wirken (und das genau "das" Zeit und Energie kostet) - schrieb man das schon? Schüler haben keine Ahnung vom Beruf, sie sitzen auf der anderen Seite. Nur ein Beispiel: Habe ich 24 Schüler in einem Oberstufenkurs, 23 kommen zur Klausur, einer nicht, muss ich für diesen einen Schüler "eine" neue Klausur konzipieren. Das dauert dann ganz sicher mehr als 30 Minuten (bei einem Oberstufenkurs können das dann mal schnell ein bis zwei Stunden sein). Ich könnte so weiter machen, es gäbe "viele" weitere Beispiele wie diese "eine" neu konzipierte Klausur. Es ist aber sinnlos, weil Leute wie Tobi eine feste Meinung über Lehrer haben. Und weil Leute wie Tobi in der Mehrzahl in Deutschland sind, hat das Ansehen des Lehrers gelitten. Dass das Konsequenzen hat, ist doch klar. Ich schreibe hier nicht mehr dazu, weil es nichts bringt. Lehrer sollten sich grundsätzlich gar nicht rechtfertigen, das ist Windmühlenreiten. Unbelehrbar. Besserwisser. Sinnlos. Völlig sinnlos. Lächeln, immer lächeln. Und sagen" Ja, ich bin nachmittags zu Hause, habe viel Geld, viel Ferien, immer Recht - mein Job ist easy." Was mich befähigt, hier zu schreiben? Fünf Jahre in der freien Wirtschaft, mittlerweile an meiner 5. Schule in verschiedenen Bundesländern. Over and out - weil sinnlos. |
Genau, Lehrer brauchen sich für Ihre Unterrichtsqualität nicht zu rechtfertigen! Nicht vorm Rektor, und auch nicht vor dem KM und erst recht nicht vor den Eltern oder Schülern!
Die sind ja schließlich Beamte! Werde jetzt von Maschinenbau auf Berufsschullehramt wechseln, alle meine Schriften mit Word kontrollieren und dann als Lehrer von innern heraus gegen den Beamtenstatus kämpfen! Wenn ich bis dahin nicht schon längst der Beamtenträgheit gebeugt bin, wovon ich leider ausgehe! Wenn ein Schüler (sbechtel) von seinen Erfahrungen schreibt, kann man als pädagogisch denkender Lehrer auch mal darauf eingehen, statt sich zu rechtfertigen, indem man sich und allen anderen Lehrer sagt hierauf nicht einzugehen bzw. sich zu rechtfertigen! |
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Abschließend von meiner Seite:
1. bestreite ich nicht, dass Lehrer einen anstrengenden Beruf ausüben. 2. bin ich total überrascht, wieviele Lehrer sich hier im Forum tummeln. 3. bin ich noch überraschter, mit welcher Vehemenz Lehrer sich hier rechtfertigen. 4. habe ich Lehrer und "verbeamtete Lehrer" in einen Topf geworfen, was nicht richtig ist. 5. wiegen die Vorzüge, die ein verbeamteter Lehrer geniesst, sämtliche evtl. Nachteile auf, und ich würde mich freuen, wenn sich dies die Lehrer hier eingestehen würden. (imho) 6.treffen viele "Standardvorurteile" (i.m.A.) zu, jedoch längst nicht alle. Gruß tobi_nb (Sohn einer Lehrerin) |
Man kann sich als Lehrer doch mal die Frage stellen WARUM leidet das Ansehen der Lehrer in den letzten Jahren so? Und wie kann man das Problem angehen!
Angenommen die Absatszahlen bei Audi würden plötlich in den Keller gehen, die Marketing Abteilung würde zerknirscht über Leute wie Tobi schimpfen, die eine feste Meinung über Audiingenieure haben. Und weil Leute wie Tobi in der Mehrzahl in Deutschland sind, hat das Ansehen der Marke gelitten, fertig! Dann schreibt die Merketingabteilung einfach nichts mehr dazu, weil es nichts bringt. Sondern nur folgendes: Audiingenieure sollten sich grundsätzlich gar nicht rechtfertigen, das ist Windmühlenreiten. Unbelehrbar. Besserwisser. Sinnlos. Völlig sinnlos. Lächeln, immer lächeln. Und sagen" Ja, ich bin faul und unkreativ, habe viel Geld, viel Ferien, immer Recht - mein Job ist easy." Audi gäbe es in 3 Wochen nicht mehr! und in 6 Wochen auch VW nicht mehr. 3 Monate später gäbe es die gesamte Industrie und das Handwerk nicht mehr, und einen Monat später auch keine Lehrer mehr! Was stimmt ist allerdings, dass die Schuld an dem Ganzen wohl die schlechten Lehrer tragen müssten! |
@ben:
Du setzt in deinem Vergleich fälschlicherweise voraus, daß das schlechte Bild des Automobilsystemhauses auf einer Minderleistung der dortigen Ingenieure fußt. Was ist wenn die Marketingabteilung fliegende Autos verspricht oder die lieben Betriebswirte alle technisch sinnvollen Vorschläge kassieren? Wer ist jetzt Schuld? Der Ingenieur, na klar. Bei Allen bestehenden Problemen im Bildungssystem, nein in der Gesellschaft, hilft es nicht solch einfache Parolen rauszuhauen, wie Du es tust. Als angehender Akademiker solltest Du mehr zu mehr imstande sein, oder aber die Komplexität der Fragestellung erkennen und dich daraufhin mit deinem Urteil zurückhalten. |
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Ich schreibe doch nur von Kleinigkeiten, an die man so als freier Wirtschaftler nicht denkt. Ich könnte auch davon erzählen, dass ich von Schülern bedroht wurde, dass ich Schüler mit Vorstrafen wie gefährlicher Körperveltzung und Nötigung vor mir sitzen habe, dass ich bekiffte Schüler in meiner Klasse habe, Schüler mit Psychosen und anderen psychatrischen Krankheiten (ich bin an einer Berufsschule). DAS sind meine Probleme...aber ich kenne Deine Antwort: "Hast Dir den Job ja schließlich ausgesucht!" So, ich bin raus hier. Habe eigentlich alles gesagt - sehe aber ein, dass man gegen Vorurteile nicht ankämpfen kann...hab mal wieder den Fehler gemacht im Forum Leute zu überzeugen. Als Lehrer lernt man nie...:Lachen2: |
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Da kann ich nen Roman drüber schreiben! Dagegen, was ich draussen schon erlebt hab, iss Berufsschule echt Kindergeburtstag. Und wenn ich dann im Lehrerzimmer vor nem Kripobeamten hocke und ne Schulung in Sachen Drogen mit meinen Kollegen kriege und die alle gucken, als hättense 68 nedd auch schonmal am Dübel gezogen oder sähen n Briefchen Koks zum allerersten Mal, stelle ich mir schon die Frage, mit welchem Realitätssinn die ihre Lage so einschätzen. Und wieso iss die Lehrerseite immer der Meinung, dass all diese Auswirkungen/Probleme nur sie zu spüren bekommen und "draussen" niemand was davon merkt??? |
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Ich finde die Diskussion hier ja echt unterhaltsam.
Zum Thema "Lehrer und Pädagogik" kann ich nur schreiben, dass ich in den 13 Schuljahren weder zu Schulzeiten noch im Nachhinein, keinen Lehrer hatte, dem ich ein "Pädagogen-Logo" geben würde. Zum Thema Verbeamtung, Arbeitszeiten, Aufwand und ähnlichen Überschriften habe ich auch eine Meinung, behalte diese aber, aufgrund der leicht entzündlichen Atmosphäre, für mich. Über die, mich betreffenden, Karriere-Prognosen meiner damaligen Lehrer amüsiere ich mich immer wieder köstlich. |
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Oder Analogon aus der Mathematik: zweimal minus gibt plus. Deine früheren Pauker hätten das wohl im Aufsatz rot angestrichen. Erfreulich, dass du so positive Erfahrungen in der Schulzeit hattest, auch wenn diese nicht zu den restlichen Aussagen deines Posts passen:Cheese: (SCNR) |
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(Ausserdem hat das Autosystem kein schlechtes Bild im Vergleich zum Lehrer) ...uuund Ausserdem gibts keinen Grund mir ein 8-Silbiges Wort in den Thread zu werfen, gepaart mit nem total geschwollenen Satz! Das machen Politiker übrigens auch oft in solchen Situationen! Wenn der Lehrer mit nem Burn Out in der Kur hockt, ist der normale Arbeiter halt ein bissel überarbeitet und geht am Wochenende halt mal früher ins Bett! Und kommt mir net mit Gefahrenzulage für Lehrer, wegen gefährlichen Schülern! Da müsste der Postbote auch ne Zulage bekommen wenn er in speziellen Vierteln seine Post austrägt! Oder der Busfahrer, der Bahnkontrolleur, der Taxifahrer, blablabla... Auch der Autohändler, der seinen Gebraucht BMW an irgendwelche Assis verkaufen muss! Aber die beste Rechtfertigung kam bisher von Nik! "Ich denke während dem Lauftraining an Probleme in der Schule, und deswegen arbeite ich ja Quasi so nochmal einige Stunden mehr!" Nenn mir einen, der das nicht tut! Wenn ich das nächste mal in der Vorlesung hocke und über meinen Trainingslauf am Morgen nachsinne, schreib ich mir ab jetzt immer 20min Alternativtraining in die Winterpokal Datei! Und die Rechtfertigung mit dem Streikverbot, und vor allem diese Story vom Radikalerlass und dem Verbot in Parteien einzutreten vor was weis ich wieviel Jahren! merkt ihr es langsam nicht selber? |
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20-30 Tausend kommt der Wahrheit wohl näher... |
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:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: Ich glaube ich bin im falschen Film! Wenn ich jetzt in Wurzis Laden wäre, würd ich den glaub ich aus Verzweiflung in Schutt und Asche legen! |
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@ Kullerich: Gleichfalls |
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Wolltest Du als Maschinenbauer bei einer feschen Lehramtsstudentin landen und hast (wie es das Klischee ja auch nahelegt) einen Korb gekriegt oder was ist eigentlich der Kern Deines Aufstandes hier?
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