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Nopogobiker 01.09.2011 11:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636154)
Ja, manchmal, aber nicht in diesem Fall. Hier geht es nicht um Meinungen, sondern um Regeln, die für alle Sportler verbindlich sind – unabhängig davon, was Dein oder mein Verstand dazu sagt. Infusionen im Zielbereich eines Triathlons sind Notfällen vorbehalten und ansonsten Doping im Sinne des WADA-Codes.

Naja, man kann es aber auch übertreiben mit den WADA/NADA Regeln.
Streng genommen müsste ein Arzt in einem Notfall erst die Genehmigung der NADA einholen, um einen Sportler zu behandeln (z.B. eine Bluttransfusion für einen Radfahrer, der sich mal wieder mit 70 Sachen auf die Straße gelegt hat).

Wie Kurt schon schrieb: ein bisserl gesunder Menschenverstand sollte schon vorhanden sein.

Nopogobiker

FinP 01.09.2011 11:12

Formuliert es doch einfach so: Ein bißchen gesunder Menschenverstand bei der RegelERSTELLUNG wäre angebracht (gewesen).

Und ob man sich diesen Regeln unterwirft, das entscheidet ja zum Glück noch jeder für sich selbst.

Klugschnacker 01.09.2011 11:22

Zitat:

Zitat von Nopogobiker (Beitrag 636173)
Naja, man kann es aber auch übertreiben mit den WADA/NADA Regeln.
Streng genommen müsste ein Arzt in einem Notfall erst die Genehmigung der NADA einholen, um einen Sportler zu behandeln (z.B. eine Bluttransfusion für einen Radfahrer, der sich mal wieder mit 70 Sachen auf die Straße gelegt hat).

Wie Kurt schon schrieb: ein bisserl gesunder Menschenverstand sollte schon vorhanden sein.

Nopogobiker

Nein, bei einem Notfall braucht es keine Genehmigung. Die braucht man nur, wenn es kein Notfall ist und auch keine klinische Untersuchung. Offenbar ist die Regel schwer zu verstehen, deshalb hier noch einmal von der NADA:

Zitat:

Intravenöse Infusionen, auch von erlaubten Substanzen, fallen unter die verbotenen Methoden der WADA. Es sei denn, sie werden legitim im Zuge von Krankenhauseinweisungen oder klinischen Untersuchungen verabreicht.

Die folgenden medizinischen Anwendungen intravenöser Infusionen sind nicht genehmigungspflichtig und dürfen durchgeführt werden:

1. Notbehandlungen einschließlich Wiederbelebung (mit Einweisung ins Krankenhaus);

2. Blutersatz infolge eines Blutverlustes (mit Einweisung ins Krankenhaus);

3. Chirurgische Verfahren im Rahmen einer Operation;

4. Infusionen im Rahmen von klinischen Untersuchungen.

Andere Anwendungen von Infusionen dürfen nur nach erteilter medizinischer Ausnahmegenehmigung (TUE) durchgeführt werden.

Klugschnacker 01.09.2011 11:30

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 636180)
Formuliert es doch einfach so: Ein bißchen gesunder Menschenverstand bei der RegelERSTELLUNG wäre angebracht (gewesen).

Und ob man sich diesen Regeln unterwirft, das entscheidet ja zum Glück noch jeder für sich selbst.

Ist das Dein Ernst?

drullse 01.09.2011 11:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636206)
Ist das Dein Ernst?

Wieso? Er hat doch Recht: ich muss ja nicht an Wettkämpfen teilnehmen. Tue ich das nicht, müssen mich auch die Regeln nicht kümmern.

Nopogobiker 01.09.2011 11:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636195)
Nein, bei einem Notfall braucht es keine Genehmigung. Die braucht man nur, wenn es kein Notfall ist und auch keine klinische Untersuchung. Offenbar ist die Regel schwer zu verstehen, deshalb hier noch einmal von der NADA:

Ok, dann nimm halt eine Situation wie bei mir: Hormonsubstitution zwingend erforderlich, kein wirklicher Notfall. Offiziell hätte ich erst eine TUE einholen müssen - der Spaß dauert bei dem Laden aber gerne mal 3 Monate - viel Spaß in den drei Monaten :Nee: . Ich darf den Kampf nun jedes Jahr aufs neue ausfechten, als ob die nicht genug mit echten Fällen zu tun hätten.

Ich will damit nur sagen, dass die Regeln der NADA an vielen Stellen vollkommen realitätsfremd sind und die Mitarbeiter dort auch nicht immer den kompetentesten Eindruck machen.

FinP hat es da ganz treffend formuliert.

Aber eigentlich gehört das alles garnicht in diesn Thread

Nopogobiker

Matthias 01.09.2011 11:38

Die Idee, sich nur zur besseren Regeneration eine Infusion geben zu lassen, ist einfach nur krank. Man braucht keine WADA-Regeln, um so etwas einzusehen. Es liegt doch auf der Hand, dass das eine medizinische Maßnahme ist, vorwiegend für Notfälle. Wer nach einem langen Wettkampf im zu erwartenden Maß erschöpft ist, braucht so etwas sicherlich nicht.
Meiner Meinung nach zeigt sich hier mal wieder, dass etliche Schwierigkeiten haben, die Wichtigkeit ihres sportlichen Treibens richtig einzustufen.

Flow 01.09.2011 11:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636195)
Offenbar ist die Regel schwer zu verstehen, deshalb hier noch einmal von der NADA:

In der Tat nicht soo leicht zu verstehen ...

z.B.:
Zitat:

1. Notbehandlungen einschließlich Wiederbelebung (mit Einweisung ins Krankenhaus);
Ist hierbei "Wiederbelebung" und/oder Einweisung ins KH notwendige Zusatzedingung ?
"Notbehandlung" scheint mir ansonsten ein dehnbarer Begriff ...

Zitat:

4. Infusionen im Rahmen von klinischen Untersuchungen.
Hatten wir die "klinische Untersuchung" nun schon hart definiert ?

Ich sehe da noch einen Graubereich zwischen dem Katheder aus der Aerobottle, der Infusion im Zielbereich durch einen Sanitäter/Arzt, der im Rahmen einer "Untersuchung" feststellt, daß es dem Sportler "ohne Infusion recht schlecht geht" und der Infusion im Rahmen einer Wiederbelebung durch einen Notarzt auf dem Weg ins KH ...

FuXX 01.09.2011 11:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636154)
Ja, manchmal, aber nicht in diesem Fall. Hier geht es nicht um Meinungen, sondern um Regeln, die für alle Sportler verbindlich sind – unabhängig davon, was Dein oder mein Verstand dazu sagt. Infusionen im Zielbereich eines Triathlons sind Notfällen vorbehalten und ansonsten Doping im Sinne des WADA-Codes.

Das war vor wenigen Jahren noch anders. Bei der Regel geht es wohl auch weniger um die Kochsalzloesung an sich, als darum, dass es einfacher zu kontrollieren ist, ob jemand mit Infusionen dopt, wenn Infusionen einfach generell verboten sind. Daher wuerd ich diesbezueglich etwas weniger scharf schiessen.

Und wenn man die Infusion im medical tent nach dem Rennen bekommt, dann koennte man vll sogar argumentieren, dass das so ne Art hospital admission ist: "Intravenous infusions are prohibited except for those legitimately received in the course of hospital admissions or clinical investigations."

FuXX

Flow 01.09.2011 11:48

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 636209)
Wieso? Er hat doch Recht: ich muss ja nicht an Wettkämpfen teilnehmen. Tue ich das nicht, müssen mich auch die Regeln nicht kümmern.

Sehe ich auch so !
(Scharfe) Doping-Grenzen sind (zwangsläufig) oft recht willkürlich gezogen.
Im WK(-Geschehen) sind sie, unabhänigig vom "gesunden Menschenverstand" u.ä. nunmal absolut verbindlich.
Außerhalb soll meiner Meinung nach jeder selbst wissen, was er tut ... das möchte ich dann auch nicht weiter bewerten ...
(Training für einen WK gehört natürlich zum o.g. "WK-Geschehen")

FinP 01.09.2011 11:50

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 636180)
Und ob man sich diesen Regeln unterwirft, das entscheidet ja zum Glück noch jeder für sich selbst.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636206)
Ist das Dein Ernst?

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 636209)
Wieso? Er hat doch Recht: ich muss ja nicht an Wettkämpfen teilnehmen. Tue ich das nicht, müssen mich auch die Regeln nicht kümmern.

Es ist mein voller Ernst. Wenn ich die Regeln doof finde, dann suche ich mir halt eine andere Freizeitbeschäftigung.

Ich kann ja auch nicht Mitglied in einem SM-Club werden und mich dann über die Kleiderordnung hinwegsetzen. Dann muss ich mir halt einen anderen Club suchen.

Sprich: Wer die Regeln anerkennt (was er spätestens durch die Meldung tut), der sollte sich auch an die Regeln halten.

FuXX 01.09.2011 11:52

Zitat:

Zitat von Nopogobiker (Beitrag 636214)
Ich will damit nur sagen, dass die Regeln der NADA an vielen Stellen vollkommen realitätsfremd sind und die Mitarbeiter dort auch nicht immer den kompetentesten Eindruck machen.

Das stimmt.

Was mich extrem nervt, ist, dass die Leuten die nicht in den Testpools sind fuer einige Dinge gar keine Genehmigungen mehr erteilen sondern sagen, dass man den Attest mitnehmen solle, das wuerde innerhalb Deutschlands zum Beispiel fuer meine Sprays reichen, sollte ich getestet werden, dann wuerde dann geprueft (was ja auch lustig ist, gesetzt den Fall, dass se dann hinterher sagen, dass ich nich berechtigt sei - wird nicht passieren, weil das in der Vergangenheit von denen schon mehrfach genehmigt wurde).

Und bei internationalen WKs solle ich mich erkundigen wie das im jeweiligen Land sei. Sprich, ich musste vor Wien dort anfragen was ich mitbringen soll und werde das gleich naechstes Jahr fuer NYC wieder machen muessen und fuehl mich dann auch noch unwohl dabei, weil ich nicht weiss, wie verbindlich die Angaben dann sind. Das war bis zum letzten Jahr viel einfacher, da hatte ich ne Ausnahmegenehmigung von der NADA. Ich muss im Winter glaub ich noch ein paar Mal mit denen telefonieren...

Klugschnacker 01.09.2011 12:02

Leute, was soll das Gelaber? Bezüglich einer Infusion zum Zwecke der besseren Regeneration ist die Regel völlig eindeutig und nicht misszuverstehen.

Grüße,
Arne

Flow 01.09.2011 12:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636236)
Leute, was soll das Gelaber?

Hey, Alta, was geht ?
:Lachen2:

Zitat:

Bezüglich einer Infusion zum Zwecke der besseren Regeneration ist die Regel völlig eindeutig
Finde ich nicht.
Allein "Bessere Regeneration" ist schon ein frei interpretierbarer Begriff.
Wenn ich im Zielbereich umkippe, hätte ich persönlich kein Problem damit, ein, zwei Stündchen liegenzubleiben und, wenn mir jemand 'ne Faßbrause (oder später ein Weizen) bringt, damit "in Zeitlupe" zu regenerieren.
Ein Anderer mag darin schon einen "klinischen Notfall" sehen und eine Infusion für unumgänglich halten.

Wenn mich meine Mutter beim "Triathlon machen" sieht, will sie auch immer den Arzt rufen ... :Lachen2:
Sollte der wirklich auftauchen, wäre es für mich ein Grund, schneller zu rennen ... :Cheese:

Grüße ... :Huhu:

KalleMalle 01.09.2011 12:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636236)
Leute, was soll das Gelaber? Bezüglich einer Infusion zum Zwecke der besseren Regeneration ist die Regel völlig eindeutig und nicht misszuverstehen.

Grüße,
Arne

Trotzdem kommt es doch für die Bewertung darauf an, welcher Zweck mit der Regel eigentlich verfolgt wird.
Einem Hobby-Athleten Doping vorzuwerfen, weil er sich ne Kochsalzlösung reinhaut ist lächerlich.
Nach der Logik mußte auch Erdinger Alkfrei verbieten.

Flitzetina 01.09.2011 12:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636236)
Leute, was soll das Gelaber? Bezüglich einer Infusion zum Zwecke der besseren Regeneration ist die Regel völlig eindeutig und nicht misszuverstehen.

Grüße,
Arne

Wäre vielleicht mal eine Sendung wert:

Die "Fallen" der NADA Anti-Doping-Regeln, in die ein unbedarfter Tria fallen kann.
Also auf welche Arten man "aus versehen" bzw. "aus Unwissen" dopen kann... worauf man achten muss, wie die Ausnahmeregeln funktionieren. All sowas halt.

benjamin3011 01.09.2011 12:21

Versteh gar nicht wo hier das Problem ist?
Wenn man die Beiträge so liest, könnte man denken einer der Gründe warum man ne Langdistanz macht, ist die Infusion im Zielbereich. :Lachen2:

Eigentlich brauchen die Veranstalter doch gar keine Infusionen anbieten, dann gibt es auch keine Doping-Probleme.
Bei Notfällen reicht es ja noch, diese im Krankenwagen auf dem Weg zum Krankenhaus zu verabreichen. Dürfte dann auch im Sinne der WADA/NADA sein. :Huhu:

Klugschnacker 01.09.2011 12:25

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 636246)
Trotzdem kommt es doch für die Bewertung darauf an, welcher Zweck mit der Regel eigentlich verfolgt wird.
Einem Hobby-Athleten Doping vorzuwerfen, weil er sich ne Kochsalzlösung reinhaut ist lächerlich.
Nach der Logik mußte auch Erdinger Alkfrei verbieten.

Wie Du eine Nadel in der Ader eines Hobbyathleten bewertest ist Deine Sache. Das kann man auch auf Hustensaft ausweiten, der verbotene Substanzen enthält, und so weiter.

Ob es sich um Doping in Sinne des Regelwerks handelt, wird von dieser rein persönlichen Einordnung nicht berührt.

Grüße,
Arne

Flow 01.09.2011 12:28

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 636246)
Einem Hobby-Athleten Doping vorzuwerfen, weil er sich ne Kochsalzlösung reinhaut ist lächerlich.

Irgendwo müssen wohl (willkürliche) Grenzen gezogen werden.
Stell dir eine Glucose-Dauer-Infusion auf dem Rad vor ... :Huhu:
Sind ja keine "Drogen" drin, würde Flüssigkeits- und Energieaufnahme aber recht praktisch lösen ...
Insofern hat die einfache Regel "Keine Infusion, außer in Notfällen" schon ihren Sinn.
Den Interpretations-Spielraum sehe ich noch nicht geklärt.

Zwischen Profi und Hobby-Athleten würde ich hier keinen Unterschied machen.



Zitat:

Nach der Logik mußte auch Erdinger Alkfrei verbieten.
Das verbietet der gesunde Menschenverstand ... :Cheese:
Meiner jedenfalls ... ebenso, wie diverse Schmerzmittel (im WK), die ja auch nicht unter Doping fallen ...

KalleMalle 01.09.2011 12:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636250)
Das kann man auch auf Hustensaft ausweiten, der verbotene Substanzen enthält, und so weiter.

Eben nicht - weil es nicht um die Substanz sondern um die Methode geht.
Und die ist aus einem ganz anderen Grund verboten, der dann ja wiederum Sinn macht.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636250)
Ob es sich um Doping in Sinne des Regelwerks handelt, wird von dieser rein persönlichen Einordnung nicht berührt.

Da haste wohl recht.

Flow 01.09.2011 12:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636250)
Wie Du eine Nadel in der Ader eines Hobbyathleten bewertest ist Deine Sache.

Ja, das ist wohl auch "Geschmackssache".
Was ist "schlimm(er)" ? Ibuprofen im Mund oder Kochsalzlösung im Arm ?
Ich verzichte dankend auf beides ...

Zitat:

Ob es sich um Doping in Sinne des Regelwerks handelt, wird von dieser rein persönlichen Einordnung nicht berührt.
Richtig.

Matthias 01.09.2011 12:35

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 636246)
Einem Hobby-Athleten Doping vorzuwerfen, weil er sich ne Kochsalzlösung reinhaut ist lächerlich.
Nach der Logik mußte auch Erdinger Alkfrei verbieten.

Mir ist wirklich nicht klar, wie du eine medizinische Notfallmaßnahme mit ganz normaler (mal von geschmacklichen Erwägungen abgesehen) Ernährung gleichsetzen kannst.

Dafri 01.09.2011 12:38

Bin mal beim Ironman Canada bei Laufmeile 12 umgekippt. 35 Grad ,dehydriert, völlig daneben. An der Aidstation wollte man mir eine Infusion setzten mit dem Hinweis das das Rennen dann mit der Infusion für mich beendet ist.

Habe auf die Infusion verzichtet,mich 70-80 Minuten von den Helfern betütteln lassen,und nach reichlich trinken,das Rennen gesund und munter trotzdem noch beendet.

Auch im Zielbereich habe ich auf eine Infusion verzichtet.

Wenn ich eine Infusion nach dem Rennen noch bekommen hätte,wäre es mir deutlich schneller besser gegangen. Aber warum man das Doping nennt,ist mir nicht klar.

Während des Wettkampfes ist logsich,aber hinterher?

pinkpoison 01.09.2011 12:43

Der eigentliche Skandal ist doch weniger, das sich ein regelunkundiger Amateursportler zur Regeneration ne Kochsalzlösung infundieren (sagt man so?) lässt, sondern dass ein Veranstalter wie XDreams offensichtlich offensiv in seiner Ausschreibung zum IM Regensburg Dienstleistungen als im Preis inbegriffen auslobt, die eine Beihilfe zum Doping darstellen.

Ist das Unwissenheit über die Regeln? Wenn ja, dann wirft das ein peinliches Licht auf den Laden..... Falls nein, dann ist es kriminell.

KalleMalle 01.09.2011 12:43

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 636253)
Stell dir eine Glucose-Dauer-Infusion auf dem Rad vor ... :Huhu:

Wir reden von "Nach dem Wettkampf.." und nicht von "auf dem Rad". Da sehe ich einen deutlichen Unterschied.

Vorab danke an alle, die mir gleich erklären wollen, daß die schnelle Regeneration nach dem Wettkampf einen Vorteil für den nächsten Wettkampf darstellt - ich weiß es. :Lachen2:

P.S. Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Ich selbst habe mir noch nie eine Infusion/Spritze oder sonstwie Medizin nach dem WK geben lassen. Und ich finde es auch ziemlich merkwürdig.
Aber wegen sowas ein riesiges Doping-Geschrei anzufangen finde ich noch viel merkwürdiger.

Klugschnacker 01.09.2011 12:44

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 636255)
Eben nicht - weil es nicht um die Substanz sondern um die Methode geht.
Und die ist aus einem ganz anderen Grund verboten, der dann ja wiederum Sinn macht.

Ob Du Dir eine regenerationsfördernde verbotene Substanz zuführst, oder das gleiche Ziel durch eine verbotene Methode erreichst, ist die gleiche Sache. Sie wird vom Dopingreglement daher auch gleich behandelt.

Grüße,
Arne

Spacerunner 01.09.2011 12:46

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 636265)
Der eigentliche Skandal ist doch weniger, das sich ein regelunkundiger Amateursportler zur Regeneration ne Kochsalzlösung infundieren (sagt man so?) lässt, sondern dass ein Veranstalter wie XDreams offensichtlich offensiv in seiner Ausschreibung zum IM Regensburg Dienstleistungen als im Preis inbegriffen auslobt, die eine Beihilfe zum Doping darstellen.

Ist das Unwissenheit über die Regeln? Wenn ja, dann wirft das ein peinliches Licht auf den Laden..... Falls nein, dann ist es kriminell.

+1

:Danke:

pinkpoison 01.09.2011 12:49

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 636266)
Aber wegen sowas ein riesiges Doping-Geschrei anzufangen finde ich noch viel merkwürdiger.

Ab wann ist es denn dann gerechtfertig "Doping-Geschrei" vom Zaun zu brechen? Die Regeln sind eben so wie sie sind und das sicher aus gutem Grund. ich für meinen Teil hab es satt, mit dem dopenden Gesocks in einen Topf geworfen zu werden, wenn ich erzähle, dass ich laufe, radle und schwimme und ernsthaft in Zweifel gezogen wird, dass das ganz ohne "regelwidriges Nachhelfen" geht.

Mir war das bislang auch nicht klar, dass Infusionen unter bestimmten Bedingungen unter Doping fallen. So sind die Regeln. Wer sie nicht einhalten will, soll sich von Wettkämpfen fern halten.

Wer einen Sumpf trocken legen will, darf nicht die Frösche fragen, was sie davon halten.

Klugschnacker 01.09.2011 12:49

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 636266)
Aber wegen sowas ein riesiges Doping-Geschrei anzufangen finde ich noch viel merkwürdiger.

Sicher gibt es einen Unterschied zwischen EPO-Doping und einer Infusion mit einer Kochsalzlösung nach einer Langdistanz. Es ist aber auch kein "riesiges Dopinggeschrei", darauf hinzuweisen, dass Infusionen nur in Notfällen erlaubt sind.

Grüße,
Arne

Flow 01.09.2011 12:50

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 636266)
Wir reden von "Nach dem Wettkampf.." und nicht von "auf dem Rad". Da sehe ich einen deutlichen Unterschied.

Ja, wir vielleicht ... die von Arne hier zitierte WADA jedoch erstmal ganz allgemein von einer "verbotenen Methode".
Daß sich dort erstmal nicht um "Ausnahmen, in denen es dann doch nicht so schlimm ist" gekümmert wird, ist wohl verständlich ... ;)

Ich frage mich, wie es bei der TdF aussieht.
Ist es dort nicht offiziell gang und gäbe, daß die Darsteller abends wieder aufgefüllt werden ?

Vinoman 01.09.2011 12:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636250)
Wie Du eine Nadel in der Ader eines Hobbyathleten bewertest ist Deine Sache. Das kann man auch auf Hustensaft ausweiten, der verbotene Substanzen enthält, und so weiter.

Ob es sich um Doping in Sinne des Regelwerks handelt, wird von dieser rein persönlichen Einordnung nicht berührt.

Grüße,
Arne

Ich finde mit dem Ausdruck "Gelabere" wird man der Sache nicht gerecht, wenn man die zweifelsfrei bestehenden Regeln hinterfragt. :Nee:

In dem Zusammenhang finde ich Kurts Anmerkung zum "gesunden Menschenverstand" schon hilfreich, denn wir sollten die Sache an sich nicht aus dem Auge verlieren und da werden mE Äpfel und Birnen miteinander verglichen.

Ich kann mir das Zustandekommen dieser "Regel" auch nur wie FuXX erklären, denn die Zuführung von NaCl und meinetwegen anderer, während der Belastung verlorener Mineralsalze, ist nicht verboten, sondern während des Wettkampfs ja zwingend notwendig. Mit einer Infusion kommt es halt schneller an, wo es fehlt und das hilft bisweilen starke Erschöpfungssymptome zu vermeiden und damit mögliche körperliche Schäden zu vermeiden.

Natürlich ist die Linie zur Regenerationsunterstützung hier dünn. Aber letztlich haben beispielsweise oral zugeführte Präparate bei Aminosäure den gleichen Sinn und hier spricht auch keiner von Doping. Interessanter wäre in diesem Zusammenhang mE die Einnahme von Koffeinpräparaten....

Pluto 01.09.2011 12:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636250)
Wie Du eine Nadel in der Ader eines Hobbyathleten bewertest ist Deine Sache. Das kann man auch auf Hustensaft ausweiten, der verbotene Substanzen enthält, und so weiter.

Ob es sich um Doping in Sinne des Regelwerks handelt, wird von dieser rein persönlichen Einordnung nicht berührt.

Grüße,
Arne

Sorry, ich meine auch es ist nicht so eindeutig wie Du es darstellst.

Es gibt einige Pros die sich nach der LD (u.a. in FFM) eine Kochsalzinfusion geben lassen und das wird ja nicht heimlich gemacht.

Da erlaube ich mir mal die Frage: warum schreit dann keiner der dahinter platzierten Pros und sorgt für eine Disqualifikation/ Sperre. Somit verzichten sie ja auf ein eventuelles Preisgeld/ höheres Preisgeld und könnten die Konkurrenz auch für die Zukunft ausschalten. :confused:

pinkpoison 01.09.2011 12:54

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 636275)
Ich frage mich, wie es bei der TdF aussieht.
Ist es dort nicht offiziell gang und gäbe, daß die Darsteller abends wieder aufgefüllt werden ?

Hast Du dazu offizielle Quellen? Oder nur Vermutung deinerseits?

KalleMalle 01.09.2011 12:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 636274)
Es ist aber auch kein "riesiges Dopinggeschrei", darauf hinzuweisen, dass Infusionen nur in Notfällen erlaubt sind.

Es war auch nicht der sachliche Hinweis auf das Regelwerk gemeint und es ging auch nicht speziell um Deine Aussagen.
Schau mal 2-3 Beiträge rauf und runter, dann weißte was ich mit Geschrei meine.

pinkpoison 01.09.2011 12:56

Zitat:

Zitat von Pluto (Beitrag 636279)
Da erlaube ich mir mal die Frage: warum schreit dann keiner der dahinter platzierten Pros und sorgt für eine Disqualifikation/ Sperre. Somit verzichten sie ja auf ein eventuelles Preisgeld/ höheres Preisgeld und könnten die Konkurrenz auch für die Zukunft ausschalten. :confused:

Vielleicht weil eine Krähe der anderen kein Auge aushackt oder weil sie die Regeln selbst nicht genau kennen. Der Veranstalter kennst sie offenbar ja auch nicht.

Flow 01.09.2011 13:08

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 636281)
Hast Du dazu offizielle Quellen? Oder nur Vermutung deinerseits?

Ich formulierte es ja als Frage ...
Ich interessiere mich seit Jahren nicht mehr für diesen Zirkus, insofern habe ich auch keine harten Fakten und Quellen zur Hand.
Aber wie gesagt, mir war so, als ob ...

Und im Prinzip ja auch verständlich.
Es ist halt eine Frage des Regelwerks.
Ich will das per se nicht verdammen müssen.

Ist wohl vielleicht auch eine gesellschaftsphilosophische Frage, deren Antwort nicht absolut herzuleiten ist, sondern laufend neu beantwortet wird.
Stell dir den Neantertaler vor, der einen Triathleten in Uniform auf Zeitfahrmaschine vorbeirauschen sieht, ein Gel auslutschen und die Alufolienreste in die Natur entsorgen sieht ...
Ich denke nicht, daß sein gesunder Menschenverstand so einen großen Unterschied zur Nadel im Arm sehen würde ... ;)

Wie die Regeln und Sitten bei der Tour aussehen, weiß ich, wie gehabt, nicht genau ...
Wie ein "etwaig regelkonformes intravenöses Auffüllen" hochoffiziell zu bewerten ist/wäre ... ... möchte ich an dieser Stelle nicht entscheiden ...
Bin damit zufrieden, selbst darauf zu verzichten ... :)

Klugschnacker 01.09.2011 13:16

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 636292)
Es ist halt eine Frage des Regelwerks.

Ja.
Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 636292)
Ist wohl vielleicht auch eine gesellschaftsphilosophische Frage

Nein.

airhead 01.09.2011 13:36

Wow...
 
Was ist denn hier los? Infusion, Doping, Katheter, Nadel, 2l reingepumpt usw.

Für eine Veranstaltung gilt rechtlich das, worauf sich der Starter mit Annahme der Veranstaltungsbedingungen eingelassen, sofern diese nicht gegen gültiges Recht verstossen. Wie eindeutig das dann ist, kann man in aktuellen Rechtsverfahren verfolgen.

Was mir zunehmend auf den Zeiger geht, ist, dass sogenannten Sportlern scheinbar häufiger die Selbstwahrnehmung und Selbstbeherrschung fehlt.
Wer mit Schmerzmitteln an den Start geht, im Ziel mit einer Lungenembolie oder Nierenversagen zusammenbricht, einen 160km Traillauf mit bei KM40 mit gerissenen Bändern und Wadenbeinbruch weiter läuft, ist für mich keine "harte Sau" sondern ein Vollidot.

Wir sind hier nicht im Krieg oder kämpfen ums Überleben!!
Das sind Freizeitveranstaltungen!

Mögen sie extrem sein, per se schädlich sind sie nicht.
Nur wer sein körperliche Zustand nicht kennt, keine geschulte Selbstwahrnehmung hat oder gnadenlos überzockt geht dieses Risiko ein.
Alle anderen können prima einen 1, 2 oder x-fachen Ironman oder einen 50-, 100-Meiler oder Sparthalon hinter sich bringen, ohne sich am Ende eine Infusion legen lassen zu müssen...

Slice_Rider 01.09.2011 13:37

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 636265)
Der eigentliche Skandal ist doch weniger, das sich ein regelunkundiger Amateursportler zur Regeneration ne Kochsalzlösung infundieren (sagt man so?) lässt, sondern dass ein Veranstalter wie XDreams offensichtlich offensiv in seiner Ausschreibung zum IM Regensburg Dienstleistungen als im Preis inbegriffen auslobt, die eine Beihilfe zum Doping darstellen.

Ist das Unwissenheit über die Regeln? Wenn ja, dann wirft das ein peinliches Licht auf den Laden..... Falls nein, dann ist es kriminell.

Da bin ich ganz bei Dir! Aber der Veranstalter macht das ganze ja nicht eigennützig ;-)

Es wird Übrigens keine NaCl sprich Kochsalzlösung verabreicht sonder eine sogenannte Ringerlösung da sind speziell Elektrolyte wie Kalium, Natrium u.v.m. enthalten.

lenco 01.09.2011 13:41

Zitat:

Zitat von vherzo (Beitrag 636144)
Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 635571)
Drogen (verharmlosend im Sport auch Doping genannt). Lasst sie VERRECKEN.




Richtig.

Dieser Satz zu Dir und uns völlig unbekannten medizinischen Notfallereignissen und lebensgefährlich erkrankten Menschen ist unerträglich und unsagbar dumm!

In welcher Kultur lebst Du?

Selbst ein Doper hat ein Recht auf Menschenwürde und medizinische Versorgung!

Die Beiträge der Ober-Dopingjäger in diesem Thread erinnern an die Mentalität von Blockwarten.

Auch wenn das hier nur ein Forum und Zeitvertreib ist, ist ein Mindestmaß an Abstand zu allerunterstem Stammtischniveau m.E. schon zu fordern.

Unterschreib.

Und was er zudem zu den gesperrten Athleten losgelassen hat

zeigt einfach nur: niveaulos und unterste Schiene.


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