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Andere Erfahrungen? Bitte Beispiele.
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Was ich von so Billigzeugs als Bruch schon gesehen habe. Federgabeln die einfach auseinanderfallen, Rahmenbrüche, ... :Nee: Im höherpreisigen Segment findet sich lebensgefährlicher Schrott nahezu nicht mehr. Im Billigsegment leider immer noch. |
Ach so. Ja, das ist klar. :Cheese: Ich meine Zeug, das es bei Radläden gibt oder min. deren Niveau hat. Super- oder Baumarkt schließe ich aus. Bzw. sprach ich von Carbonsachen. Die findet man ja selten am 200€-Fully.
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naja, die Eingangsfrage war ja, wie stabil Carbon wirklich ist, bzw es ging danach sofort um Lebensdauer.
Ich hätte jetzt gesagt, nachdem ich im Laufe dieser Diskussion diverses recerchiert habe, dass jedes Bauteil eine Mindestlebensdauer hat, welche aus den Testanforderungen (des Herstellers) hervorgeht. Ein darüber hinaus gehendes Leben ist nicht vorhersehbar aber wahrscheinlich. Kein Bauteil im Fahrradbereich wird wirklich dauerfest sein, daher sollte man jedes Bauteil regelmäßig auf Schäden prüfen. Bei Alu und Stahl muss man nach Rissen Ausschau halten und bei Carbon auf Anzeichen von Delamination (trübe Stellen oder verdächtige Geräusche) und auf Risse. In beiden Fällen ist das betreffende Bauteil auszutauschen. In Folge einer echten Überbelastung wird sich ein Alu oder Stahl-Bauteil bleibend verformen und ein Carbon-Bauteil wird wahrcheinlich brechen. Auch in diesen Fällen sind die Bauteile zu tauschen. In allen anderen Fällen brauchen die Bauteile noch nicht getauscht werden, haben aber je nach Grad der Belastung eine verkürzte Rest-Lebensdauer. Fahrer, die ihr Material "hart rannehmen" sollten dieses entsprechend öfter auf diese Dinge prüfen. Ebenso hat ein-und das selbe Bauteil bei jedem Fahrer eine andere Lebensdauer. Schwere Bauteile haben tendentiell eine längere Lebensdauer als leichte. Ist das grundsätzlich falsch? |
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Das wäre schön, denn dann könnte man ja jedes Alu-Teil beruhigt bis zur "bleibenden" Verformung weiterfahren und müsste auch keine Uraltlenker vorsorglich austauschen. Ich hab's in diesem Thread schon vor ein paar Seiten geschrieben, hab's mehrfach schon in der Praxis erlebt und du findest auch in diesem und anderen Foren genügend Beispiele: Alu bricht plötzlich und oft ohne Vorwarnung Dass Carbon bricht, wie du es behauptest ist zwar denkbar, scheint aber in der Praxis ziemlich selten zu sein. Selbst habe ich es noch nie erlebt und aus dem Internet fallen mir spontan außer gebrochenen Spinergy-Laufrädern, die eine grobe Fehlkonstruktion waren und Carbon-Sattelstützen der allerersten Generation (späte 80er Jahre) auch keine Beispiele solcher plötzlichen Brüche ein. |
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Überlastung findest Du im Sturz- oder Unfallfalle. Da ist die Amplitude zu groß und eine plastische Verformung ist auch bei Alu durchaus im Bereich des normalen. Nur kannst Du andersherum durch fehlende Verformung auf einwandfreie Funktion setzen. Zitat:
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Wenn man ohnehin bereits gestürzt ist, ist es i.d.R. relativ egal ob der Rahmen/ das Laufrad gebrochen oder verbogen ist. Das entsprechende Teil kommt so und so in die Tonne. Viel interessanter für uns ist dagegen die Frage, was (Material/ Komponente) kann (außer Fahrfehlern und Unfallgegner, die geschätzt für mind. 99% aller Stürze verantwortlich sind) im technischen Versagensfall zu einem Sturz führen |
Die Frage am Anfang war ja auch, was der Kollege mit seiner im Unfall genutzten Gabel anstellen soll. Dann kam das Thema Carbon oder Alu auf.
Wenn ich jetzt nochmal auf das Manual von Cannondale verweise, dann daher, weil hier alles schön beschrieben ist, wie ein Überlastbruch entsteht und aussieht und wie ein Dauerbruch entsteht und die Rissbildung erkannt werden kann. (sowohl für Alu als auch für Carbon, Ab Seite 68) http://cdn.cannondale.com/Manuals/20...ual_124451.pdf Und hier eine detailierte Aufstellung zu den Eigenschaften von Alu: http://aluminium.matter.org.uk/conte...eid=2144416422 Und weils so schön war ein Carbonteile-Hersteller: http://www.schmolke-carbon.de/carbon...e/mater.php#14 finde ich alles sehr einleuchtend. Das bedeutet für mich nun, dass ich alle sicherheitsrelevanten Bauteile am Rad regelmäßig nach beginnenden Rissen, delaminierungen und anderen Veränderungen absuchen (lassen) muss, um vor dem Punkt des kritischen Risswachstums das Lebensende des Bauteils zu erkennen und dieses auszutauschen. Denn, wenn dieser Punkt gekommen ist, wird dein Alu-Lenker "plötzlich" brechen und dein Carbon-Lenker entweder fatal delaminieren oder ebenfalls brechen (kann beides passieren, je nach Anfangs-Risstyp) In beiden Fällen wird es aber eine Vorwarnung geben, die man aber nicht erkannt hat, weil man die Sicherheitsuntersuchung nicht gemacht hat! Wann dieser Punkt zeitlich (oder KM-mäßig) kommt ist nicht bestimmbar, da die Belastung sehr individuell Fahrer- und Einsatzzweck-Abhängig ist. Allerdings wächst en Riss zunächst langsam, erst später sehr schnell. Im Falle einer Überlast z.B. durch Sturz, Unfall oder durch einen 2m hohen Drop wird sich das Alu-Bauteil plastisch verformen, oder wenn es eine sehr starke Überlast ist, auch mal brechen (direkt nach der Verformung). Das Carbon-Teil wird in diesem Falle einfach sofort brechen, allerdings hält das Carbon-Teil im Allgemeinen eine höhere Bruchlast aus (dann war der Drop eben 2,2m). Wenn man also bei einem Sturz oder Unfall eine starke Last z.B. in seine Gabel einleitet, muss untersucht werden, ob eine bleibende Verformung oder ein Riss an der Alu-Gabel oder ein Riss in der Carbon-Gabel entstanden ist. Ist dieses nicht der Fall, könnte man die Gabel weiter nutzen, muss sich aber nach der Regel der linearen Schadensakkumulation nach Palmgren,Langer und Miner mit einer kürzeren Restlebensdauer rechnen und die Gabel von nun an noch öfter, wie oben beschrieben, untersuchen. Aus Sicherheitsgründen und weil eine solche bleibende Veränderung manchmal recht schwer zu erkennen ist, wechselt man aber in den meisten Fällen wohl die Gabel aus. Ob ein Fahrrad-Bauteil bricht ist nicht die Frage, sondern wann... |
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