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Hast du eine Erklärung dafür, warum das offensichtliche Versagen der WTC im Kampf für einen sauberen Sport kaum einen der Top Pros interesiert? (Wellington nehme ich da aus, die es immerhin auch schon thematisiert hat). Ich halte im Gegensatz zu Dude ein Profi-Feld im Triathlon auch weiterhin erforderlich, gerade um ein Kollektiv zu schaffen, in dem ein Kampf gegen Doping überhaupt möglich ist. Dass die WTC hier aktuell versagt sind zwei Paar Schuhe, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Dopingskandal passiert und dann wird der daraus erwachsende Handlungsdruck der Sponsoren und Öffentlichkeit zwangsläufig eine Gegenentwicklung (z.B. mit Einführung von Blutpässen) erzwingen. Vermutlich hofft der Finanzinvestor der WTC, dass er bis dahin die auf Maximalprofit getrimmte WTC schon an den nächsten Besitzer abgestoßen hat. |
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Starten darf nur, wer eine Jahreslizenz hat. Prinzipiell kann so jeder getestet werden, wobei das grundsätzliche Problem jenes ist, dass meistens doch nur Urinproben genommen werden, und Blutpässe für 90.000 Athleten (oder auch nur 9.000, wenn man die Top-10% herzieht) ein Schweinegeld kosten. Also vielleicht doch lieber eine eigene Profiklasse, wo man pi mal Daumen 200 Athleten überwacht. Denn schließlich sind das die Einzigen, die ums Preisgeld fighten (denn dies ist mitunter ein weiterer Anreiz, Profi zu werden; zudem bekommt man wirklich Finanzsponsoren und -Mäzenen fast ausschließlich unter der Bedingung, dass man bei den Profis startet). Wenn wer meint, er muss groß einwerfen, um unter 10 h zu kommen, befriedigt er primär seinen Egotrip oder schützt seine kleine heile Welt, in der er der große Star ist. Aber er schädigt primär sich. Den Leuten hinter ihm wirds ziemlich egal sein, ob sie jetzt 334. oder 335. sind Egal ob jetzt mit oder ohne Profiklasse, man wird sich ein besseres Monitoring-System einfallen lassen müssen als bisher. Die paar Extra-Proben bei den Age-Groupern in St. Pölten und Klagenfurt sind vergeudetes Geld, das man besser in Trainingskontrollen stecken sollte. Doch dann gibts ja noch das Problem, dass man in anderen Ländern nichts zu befürchten hat (oder warum fahren manche Pros plötzlich mitten im heimischen Sommer nach Fuerteventura zu trainieren...?). Und das Problem, dass man die wirklich gut aufmagazinierten leider eh nicht erwischt. ich könnte seitenlang über die Dopingproblematik schreiben, aber ich möchte auch irgendwann mal ins Bett. Schlaf ist die Wachtumshormonquelle des kleinen Mannes ;) |
Hab' mir gerade auf IM Talk das Interview mit der WTC Probeauftragten Heather Fuhr angehoert.
- bislang ~ 200 Dopingstests dieses Jahr, davon ~50 ausserhalb der Wettkaempfe - Amateure lieben Pros. Amateure sind die Kunden der WTC. Also zahlt WTC Preisgeld. - Bindung der Pros an WTC ist aktiv gewollt. Es ist aber aktiv nicht gewollt, dass sie keine anderen Rennen machen. - Was soll der Nachwuchspro angesichts der niedrigen Preisgelder bei kleinen Rennen machen? Selbstmarketing. - Lance Armstrong muesste sich als Pro qualifizieren, als AGer bekaeme er einen Slot fuer lau. Zum zweiten Mal hat es IM Talk verpasst, der WTC an den Karren zu fahren. Gemeckert wird jede Sendung, aber wenn sie mal jemanden an der Strippe haben, wird alles abgenickt. Ansonsten alles so, wie wir es uns dachten. Dopingkontrollen fuer'n Arsch und Pros braucht ausser den AGern auch keiner. Einfache Rechnung: AGer gluecklich machen, indem man dem ausgehungerten Pro ein wenig Geld hinwirft. Zu wenig zum Leben, aber zu viel zum Sterben. Passt. |
Möglich, dass die WTC der Ansicht verfallen ist, sie bräuchte die Profis allenfalls zum Vergnügen der Amateure. Das ist jedoch ein Irrtum. Denn die WTC lebt von einem Mythos – und damit von jenen, die diesen Mythos fortleben lassen, und die Geschichten zu Geschichte werden lassen.
Niemand wird sich für ein Wimbledonfinale interessieren, wenn sich dort zwei unbekannte Spieler duellieren. Obwohl die Tatsache, dass beide im Finale stehen, beweist, dass es sich um zwei Spitzenkönner handelt, entwickeln wir keine Emotionen für dieses Match. Wer sind die zwei, und: wem drücke ich die Daumen, mit wem identifiziere ich mich? Profis sind nötig, damit wir eine Geschichte mit den Athleten verbinden können. Der unerschrockene deutsche Newcomer Thomas Hellriegel gegen den unbesiegbaren Routinier Mark Allen. Der bärenstarke, aber empfindliche, zu dramatischen Rennverläufen neigende Normann Stadler gegen den "Mister Locker" Al-Sultan. Der kühl kalkulierende Weltklasseläufer Timo Bracht gegen den intuitiven Alleskönner Chris McCormack. Selbst als Zuschauer der Tour de France, dem größten Monument des Ausdauersports, krepieren wir an Gähnkrämpfen, wenn der brave Streber Schleck gegen den konturlosen Contador antritt – und das war schon der Höhepunkt von drei Jahren Tour de France. Ohne Protagonisten mit Geschichte ist selbst die "Große Schleife" nichts wert. Fast wünscht man sich Wunderkind Ullrich gegen Alphatier Armstrong zurück – zwei Fahrer mit Profil. Die WTC sollte nicht glauben, dass sie auf die Profis und die Geschichten, die sie transportieren, verzichten kann. Die WTC sorgt für die Bühne und die Kulisse. Und auch wenn das eine große Bühne und eine grandiose Kulisse ist: Ohne Charaktere und Dramen hat sie den Zuschauern nichts zu bieten. Grüße, Arne |
Du verwechselst den Profi mit der Profiklasse.
Ersteren wird es immer geben, solange die Wirtschaft Interesse an der Sportart hat (sie hat es). Letztere ist dafuer aber ueberfluessig. Ein Profi muss doch in den meisten Sportarten einen Einkommensweg jenseits des Preisgeldes - und nur darum geht es mir doch! - finden. |
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Alle verdienen Geld an der Veranstaltung, sei es durch Werbeeinnahmen, Übertragungsrechte, Gastronomie und Hotelgewerbe, die Fachmesse, als Hersteller und so weiter. Und ausgerechnet den Profis, die im Zentrum dieses Rummels stehen, sagst Du, sie müssten sich anderswo um ihren Anteil kümmern. Ich denke, man sollte die Profis (oder die "Profiklasse" als Gesamtheit der Profis) als Partner in diesem Geschäft sehen und nicht in einem Verhältnis von Bittsteller und Mäzen. Wenn ein Veranstalter ein Jahr lang mit den Namen von Profis wie Normann Stadler, Timo Bracht, Chris McCormack, Sebastian Kienle und Chrissie Wellington Reklame für sein Rennen macht und damit hunderttausend Zuschauer, zig Journalisten und mehrere TV-Sender mobilisiert und das Geld potenter Sponsoren akquiriert, dann können diese Profis ruhig ihren Teil vom Kuchen abhaben. Die Forderung danach ist berechtigt und keineswegs weinerlich oder peinlich. Die Profis sollen Geld bekommen, weil ihr Beitrag zur Veranstaltung Geld wert ist. Grüße, Arne |
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Die WTC koennte doch locker sagen: wir stellen euch hier eine wunderbare Plattform hin, auf der ihr euch vermarkten koennt. Und das ganze zum Schnaeppchenpreis fuer 750 $ im Jahr. |
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es ist mir entgangen, daß Du zum Sprecher aller Sportinteressierten gewählt wurdest. Oder ist es nur so, daß Du Deine persönliche Meinung als allgemein verbindlich ansiehst? Frank |
Frank, sei doch bitte so gut und lass die i-tüpfelchen reiterei und wortklauberei, und nütze die zeit sinnvoller, um dich konstruktiv einzubringen
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@rocco69: da kannst du bei Frank lange warten, bis der ein sinnvolles Posting einbringt. Der ist eh nur da, um den anderen auf die Nerven zu gehen:Huhu: :Huhu:
Du solltest in Abu Dhabi starten. Flug mit Turkish Airlines 380 Euro und ein gutes Appartment (für mindestens 2 Personen) bekommst du da auch schon für 80 Euro am Tag. Essen etc. ist eh günstig, zumindest günstiger als bei uns. |
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Zu Arne's Aussagen erlaube ich mir die Bemerkung, daß ich diese diffusen Pauschalisierungen für einen selbsternannten Journalisten als unqualifiziert betrachte. Frank |
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Hawaii würde evtl. noch ohne Preisgeld funktionieren - weil das Image eines Hawaii-Sieges sich vermarkten lässt. Roth käme vielleicht noch ohne Preisgeld aus weil der Eine oder Andere aus sentimentalen Gründen ohne Preisgeld starten würde, aber Kraichgau oder Hintertupfingen muß sicher die Schatulle aufmachen wenn sie Pros am Start haben wollen - weil die Veranstaltung von der Teilnahme der Pros stärker profitiert als umgekehrt. Insofern hat Arne schon recht, wo die Veranstaltung von den Pros profitiert wird es ohne Preisgeld nicht gehen. Wo die Pros allerdings von der Veranstaltung profitieren ist Preisgeld eigentlich "rausgeschnissenes Geld". |
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Allerdings störst du mich auch nicht so sehr, weil ich dein Gesülze eh nicht lese. Das war jetzt die Ausnahme. |
Die Preisgelder beim Triathlon sind doch eigentlich eh lächerlich.
wenn man sich anschaut, was ein Tennis- oder Golfspieler einschiebt.Selbst im Fußball als Ersatzspieler haben unsere Jungs pro Nase ~250tsd € erhalten. Von mir aus könnten sie die Preisgelder deutlich anheben.Dann fällt diese Vermarktungsgeschichte weg und man kann sich auf seinen Sport konzentrieren. Zum Glück sind das aber Dinge wo ich mir keine Gedanken drüber machen muss.Ausser ich komm mal aus dem nichts :Lachen2: |
Wir diskutieren doch über verschiedene Dinge:
a) Muss es eine Klasse MPRO/FPRO geben? b) Wie kann ein 3Athlet durch IM seinen Lebensunterhalt verdienen (hier integriert sich die Preisgeldfrage)? Zu a) M.E. ist das nicht notwendig. In der Leichtathletik z.B. muss man auch keine Lizenz für eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit lösen um zu nem Golden League Meeting fahren zu können. Es gibt andere Kriterien. So wie ich dude verstehe ist die Forderung MPRO/FPRO abzuschaffen nur konsequent, denn er fordert ja auch die Abschaffung der AKs. Das ist zumindest konsequent gedacht. Ich sehe auch nicht, dass es eine MPRO oder FPRO für die AGler brauche. In dem Punkt ist man als Athlet eh vom Fach und wenn ein AGler 2/3 des Profifeldes mit einer guten Zeit schlägt, dann finde ich den Typen klasse. Völlig unabhängig davon ob der zunächst Geld für ne Lizenz bei der WTC eingeworfen hat oder nicht. Für die Zuschauer bei einem IM spielt das m.E. auch keine Rolle. Die wissen ja i.d.R. gar nix von AKs. Sind sie Angehörige, finden sie die Schnellen auch so gut (s.o.) oder interessieren sich nur für ihren Schützling. Es spielt auch nur eine untergeordnete Rolle ob es sich bei einem der in der MPRO/FPRO startet tatsächlich um einen Berufssportler (Neudeutsch: Profi) - also jemanden, der seinen Lebensunterhalt damit bestreitet - handelt. Nebenbei: Ich warte nur darauf, biss in den Staaten mal einer nen Veranstalter verklagt, weil er via AK Einteilung aufgrund des Alters diskriminiert wird :cool: Zu b) Hier gelten schicht die Gesetze des Marktes. Preisgeld ist sicher ein Indikator dafür, für wie wertvoll der Markt "Namen" hält. Der Punkt ist, das 75TUSD für 20 PROs ein Indikator dafür sind, dass die praktisch nicht relevant sind und es lediglich die üblichen Ausnahmefälle gibt. Im übrigen ist es bis auf Ausnahmen in anderen Sportarten eher so, dass Namen, die man haben möchte dann halt entsprechende Antrittsgelder kriegen. Aber das funktioniert auch nur, wenn die gesamte Marketingmaschinerie läuft. Fazit: Medienformat und Typen, d.h. Fernsehgelder, d.h. gute Kohle verdienen. Ansonsten reden wir "Taschengeld" |
Wenn die WTC zu der Ansicht käme, dass die Pros für ihre Wettkämpfe wichtig sind, würde sie IMHO weniger Wert auf Preisgelder als auf eine Änderung des Formats legen - und aus 3,8/180/42 das Nizza-Format 4/130/30 machen.
Die letzten 10 km auf der Laufstrecke haben keinerlei Nutzen, kosten die Pros aber überproportional viel Regenerationszeit, die ihnen verwehrt auf mehr Wettkämpfen zu starten. Mehr Präsenz von Identifikationsfiguren wie Macca und Wellington -> mehr Öffentlichkeitsinteresse -> mehr Attraktivität für Sponsoren für Wettkampf und Athleten -> mehr Geld in der Kasse. Egal, ob Vier-Schanzen-Tournee, Formel Eins, Fußball-Bundesliga oder anderes - es werden deshalb so viele Leute vor die Flimmerkiste gelockt, weil's 'nen langfristigen Spannungsbogen gibt. |
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Das wichtigste ist die Langdistanz an sich, nicht der Gedanke, sie so zu verändern, bis sie in jedes deutsche Wohnzimmer passt. Nur für den Kommerz. Die Langdistanz wird nie ein Renner für den Breitensportzuschauer! |
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Das große Geld wird so aber nicht in den LD Sport kommen. Es ist natürlich fraglich ob das überhaupt sein muss. |
Mit 70.3 hat die WTC doch schon ein Format, bei dem die Pros 5-10 Rennen im Jahr machen koennen. Das Problem ist, dass es keine Sau interessiert.
Die Ironman Distanz ist ein Mythos, die kannste nicht einfach wegmachen. Roth wuerde sich totlachen, wenn alle WTC Rennen auf einmal kuerzer waeren ;) Ausserdem verdient die WTC ihr Geld eben ueber die Agies, die Pros sind ein Teil des Marketings. |
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Interessanter Thread. Auch wenn sich einige NICHT EINIGEN können/wollen, auf eine mehr oder weniger gemeinsame Bewertung (wie auch, bei solchen Freigeistern...). ):- In vielen Beiträgen steckt trotzdem überall ein Teil Wahres und ein Teil Unwahres drinnen - stellenweise auch sehr engagiert (Rocco, Frank), in Einzelfällen (Willi) auch etwas verworren. DAS Grundproblem in dieser Sportart ist aber gleichwohl ein elementar anderes (... leider aus "Tradition" geboren und sozusagen die "Wurzel aller Probleme"). Dies zu erkennen fällt schwerer, wenn man "mitten im Wald" steht. Kann ich verstehen. DAS wird sich (leider) nicht ändern und so kann so ein Thread mit Sicherheit (in etwas abgeänderter Form) immer und immer wieder neu belebt werden, bis dann wir alle lange Bärte bekommen :) - oder verschwunden sind in den "Underground Condominiums", ... PS: Das Thema kann ganze Sendeblöcke in Arne's Live TV ausfüllen. Dazu müsste er dann aber sein Studio erweitern...:) |
Spannender Faden hier ! :cool:
Ich bin sicher keiner der einen i.d.Öffentlichkeit stehender Promi vergöttert oder besonders zu Ihm/Ihr aufschaut. Aber ich erkenne das spezielle Talent dennoch an und bewundere deshalb eher die Sache als den Menschen. Ich pers. sehe eine z.B. Neulingsveranstaltung als besser organisiert an, wenn sich Profi´s dort anmelden und teilnehmen - Beispiel: City-Tria-Heilbronn oder Tristar111 Worms. Beide Veranstaltungsorte hatten enorme Teilnehmerzahlen und das ist für mich Indiz genug um zu sagen - die Teilnahme einiger Profi´s lässt viele hunderte Agies damit rechnen, für den recht hohen Starterpreis, eine dennoch tolle Veranstaltung zu bekommen. Wer sonst würde 55 Euro für eine Sprintdistanz bzw. 70 ? € für eine olymp. Distanz zahlen, wenn es nebenan schon super-Wettkämpfe im Rhein-neckar-triathlon-Cup gibt die 30 Euro weniger kosten und bereits für ihre gute Orga und den hohen Spassfaktor bekannt sind. Außerdem ist es für mich pers. viel interessanter ein Duell zwischen Kienle und Stadler, Bracht zu verfolgen als ein Duell zweier zuvor Unbekannter Agies. Beispiel dafür war der diesjährige Römerman in ladenburg, bei dem im Männerrennen einfach die Namen fehlten und somit die Gespräche rund ums rennen ausschließlich den teilnehmenden Damen gewidemt wurde (S. Wallenhorst war am Start). Den M-Sieger kannte kaum jemand zuvor und auch danach ist Er momentan noch unbekannt. Mir fiel schon eine Woche später in heidelberg der Namen nicht mal mehr ein. Ich brauche die Profis, den sie machen die Sache interessanter für mich. Oft habe ich schon gesagt, ich habe z.B.40min. länger gebraucht als Kienle, Stadler oder Göhner - wieviel ich hinter dem AK-Sieger meiner Klasse war oder dem unmittelbar vor mir platzierten Ak ist dagegen völlig wurscht ! So isch dess :) |
Das Grundproblem ist halt, dass Triathlon von einem Haufen Individualisten/ Egoisten betrieben und organisiert wird. Das und ein paar andere Gründe führten irgendwann dazu, dass die WTC auf der einen Seite und die ITU mit ihren nationalen Verbänden auf der anderen Seite sich auseinander entwickelt haben.
Triathleten auf der Kurzdistanz haben weit bessere Möglichkeiten von ihrem Sport zu leben als solche auf der Langdistanz. Die Athleten im Weltcup haben mittlerweile auch gelernt ihre Interessen mehr oder weniger einheitlich zu vertreten. Weiterhin bekommen sie oft staatliche Unterstützung in Form von Sportförderung. Einige von diesen Athleten wechseln dann im Herbst ihrer Karriere auf die Langdistanz und sind auch dort wirtschaftlich erfolgreich. Der Nachwuchs im Bereich der Langdistanz hat es ungleich schwerer und am einfachsten dürfte es sein, wenn sich die betreffenden Personen mit den tatsächlichen Fakten abgeben: ich kann niemals von dem Preisgeld beziehungsweise Sponsoring leben und muss mir noch eine weitere berufliche Perspektive bzw. Einkommensquelle parallel zu meinem Sport erarbeiten. Hawaii und ein dort erreichter Platz 8 - 25 macht eigentlich für solche Athleten keinen Sinn, zumindestens keinen wirtschaftlichen. Athleten wie Chrissi Wellington, die sofort den Sprung an die Spitze schaffen, sind die absolute Ausnahme und können nicht verallgemeinert werden. |
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Manche kommen sogar mit etlichen Filialen daher um noch mehr Kuindschaft einzuverleiben :Nee: Du siehst - alles ganz alltäglich und deshalb überhaupt kein Problem. Probleme habe diejenigen die betroffen sind - das sind die Veranstalterkonkurrenten und nicht die glücklichen Triathleten die sich das beste Event für ihr Geld aussuchen können. Genauso der Profi - Er kann sich doch selbst aussuchen wohin es für Ihn geht. |
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Wenn bei der herrschenden Nachfrage ein Veranstalter ein wirtschaftliches Problem mit seinem Rennen hat, dann liegt das mit Sicherheit nicht an den Profis, die woanders starten:Huhu: |
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Zeitgleich haben Pro´s in zweiter Reihe eben etwas schwer, weil sie trotz sehr starken Leistungen belächelt werden. Das ist wie ein schlechter Bäcker der vorgibt ein guter Bäcker zu sein. Dieses Lästern gehört eben dazu und macht dem herkömmlichen Triathleten insgeheim einen riesen Spaß. Was gibts schöneres als eine Pro im Wk zu schlagen :liebe053: |
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Einstellige Startnummern und der Hinweis "Favoriten" reicht doch. |
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Aber ich gebe Dir recht - von der Nummer komme ich zum namen und beim nächsten Tria weiß ich, aha der Boldan...der hat in Ladenburg gewonnen und in Heidelberg nix besonderes gerissen, obwohl Er dort auch unter den Top5 war. Der name Boldan wird bleiben ...umso mehr wenn Er das PROFESSIONELLER betreibt als jetzt.;) |
Die Favoritengruppe ist diejenige, die in den ersten 10-15min (allerhöchstens - wenn überhaupt) aus dem Wasser kommt.
Stadler-Zeiten sind vorbei. Favoriten können Schwimmen, Radlen, Laufen. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. |
Das Letzte, was die WTC tun wird, ist ihr Format zu ändern, und sie tut gut daran. die 3,8/180/42,2 km machen es ja gerade aus. Die damit verbundene Geschichte, die Faszination "hinten drauf noch einen Marathon laufen zu müssen", etc. pp. Den Marathonlauf wird man auch ned auf 30 km kürzen, bloss weil er dann im 100 min Format wie Kinofilme läuft.
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So nun lese ich schon ein ganze Weile mit und einig wird sich hier sowieso keiner, weil auch schon ganz unterschiedliche Interessen aufeinander treffen. Ist aber auch nicht weiter schlimm, noch ist ja die Wortwahl im Rahmen und es ist ja auch ganz interessant die ganzen unterschiedlichen Meinungen zu hören, auch wenn es nichts ändern wird. :cool:
@ Dude: Bist du generell gegen Preisgelder oder nur beim Ironman im speziellen? Du hast doch einige gute Kontakte zu professionellen Läufern und die bekommen doch auch ne ganze Menge Preisgelder und sogar noch Antrittsgelder. Wo ist deiner Meinung nach der Unterschied eines Ironman zu einem professionell veranstalteten Marathon? Oder würdest hier dieselben Argumente anwenden, so nach dem Motto Selbstvermarktung als Lebensunterhalt und wie glaubst du sehen die Läufer das? :confused: So, weiter gehts! :Cheese: |
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Es ist angesagt quer zu denken und open-minded zu sein. Keine Tabus. Aber gleichzeitig den Mythos Hawaii und IRONMAN nicht zu zerstören. Das ist der Schlüssel. Keiner sagt das sowas einfach ist. |
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Grüße, Arne |
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Die ueber die Norm bezahlten Preis- und Antrittsgelder im Laufsport sind auf eine handvoll Koepfe beschraenkt (Haile, Hall, Radcliffe, Ndereba, Wanjiru). Ich versuche gerade einer Marathonlaeuferin zu helfen, die 2012 hoechtswahrscheinlich bei Olympia startet (allerdings ohne Medaillenchance). Es ist fast unmoeglich ohne entsprechende Kontakte fuer sie nur ein paar Schuhe und ein Hemdchen zu bekommen. Ausser Freistarts und ab und zu mal 2 Naechte im Hotel ist da nix drin. Nochmals die Argumentation der WTC selbst zum Thema vertreten durch Heather Fuhr (Pro beauftragte): AGer lieben Pros, AGer sind Kunden der WTC, also bezahlt die WTC gerade so viel, dass Pros auftauchen, mit anderen Worten so viel, dass eine sogenannte "Profiklasse" sich gerade noch rechtfertigen laesst. Frueher fand' ich Preisgeld normal, habe es aber auch nie hinterfragt. Heute bin ich da kritischer (vll. macht es die eigene Distanz dazu). Allein die sportliche Leistung berechtigt IMHO nicht zu Preisgeld. Erst wenn ein Wert fuer den Zahlenden darin zu sehen ist - Arne sprach davon - ist Preisgeld richtig und wichtig. Der bessere Weg scheinen mir Antrittsgelder. Sie werden an Sportler gezahlt, deren Teilnahme aufgrund ihres Palmares und Auftretens fuer den Veranstalter gewinnbringend erscheint/ist. |
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a) Ich weiß mit Sicherheit, dass nicht nur Chrissie von ihrem Sport (und den damit verbundenen Einnahmen) auch auf der LD sehr gut leben kann. Da gehören wesentlich mehr Profis mittlerweile dazu. Ich kenne viele Zahlen (schließlich kam bis 2009 vieles aus meinem "Beutel"..., und ich weiß zum größten Teil was sonst noch via Sponsoren "fließt".). Ich gönne es Jeder/Jedem - ich weiß deren Leistung zu schätzen und zu würdigen, im Rahmen der Möglichkeiten welche einem zur Verfügung stehen. Mindestens mal die Top 10-15 bei Männern und Top 8-10 bei Frauen sind alles andere als "Tagelöhner" (und nochmal, ich gönne es denen Allen). Hinter diesen "Top's" sind auch noch einige, welche ganz gut durchkommen, dann wird es aber eng. Das es "eng" wird hat aber eben generelle struktuelle Probleme, welche in dieser Sportart besonders extrem sich darstellen und welche ich angedeutet habe und die du (glaube ich) verstanden hast. b) Anderer Punkt und Frage: Warum sind viele gute Marathonveranstaltungen in der Masse der Anmeldungen erfolgreich (tausende/zehntausende Teilnehmer und ausgebuchte Rennen), obwohl bei den allermeisten Rennen dort mehr oder weniger unbekannte Namen umher rennen, oder auf alle Fälle keine "Heroes" im Sinne von deiner und Arne's Betrachtung sind!? Ich glaube, dass im Marathon das sich nun etabliert hat, was uns hier noch (natürlich abgeschwächt) bevorsteht: Das Rennen wird als "Lifestyle Produkt" etabliert und gesehen (im Langdistanz Triathlon natürlich nicht mit diesen hohen Zahlen wie beim Marathon, aber die Linie wird ähnlich verlaufen, auf niedrigerem Zahlenniveau). Die Marathonleute melden sich in Scharen auch dann an, wenn Joe Dunkelbraun aus Nirwana als Topmann angekündigt wird...., denn die Leute wollen einfach etwas "erleben" und dabei sein....und Joe Dunkelbraun ist denen zwar nett das er auch dabei ist, aber am Ende würden sie auch kommen ohne ihn. Noch ist dies bei weitem in unserem Bereich nicht so, aber die Ansätze hat Dude relativ richtig eingeordnet. Du (und Arne) haben in einem aber auch Recht, aber dies schreibe und beziehe ich nur aus persönlich Erlebten in "meinem Sport". Ohne den Namen Toni Sailer hätte ich niemals mit Leistungssport (Ski Alpin) begonnen,....aber: Muss es denn wirklich ein "Leistungssport Vorbild mit Namen" sein, um Menschen wie dich und mich ("Modell Karl-Heinz Mittelmaß") zufrieden zu machen, mit und in SEINEM Sport? Du merkst vielleicht, ich bin im Laufe der Jahre, des Erlebten und der gemachten Erfahrung dazu, sehr sehr nachdenklich geworden (auch weil ich die Schattenseiten des Hochkommerz im Leistungssport entdecken...durfte...). Danke und Gruß,:liebe053: Kurt |
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Die Favoriten sehe recht schnell ich irgendwo vorne in Position. Im Zweifel schon out-of-the-water. Es wird heute keiner mehr gewinnen, der nicht in allen Disziplinen vorne mitmischt. So war das auch gemeint. So Husarenritte wie 2004 von NS sehe ich heute nicht mehr. Da ist es egal ob der in der MPRO/FPRO startet oder ob der mit "Favorit" markiert ist oder sonst was. |
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Mit großen Namen kann man bedeutende Medien wie überregionale Zeitungen und Fernsehanstalten beeindrucken, man kommt dadurch besser an große Sponsoren und das Rennen ist in der Szene im Gespräch. In Frankfurt hat man bewusst auf diesen Effekt gesetzt und einen Hawaii-Sieger nach dem anderen verpflichtet und sich um die interessantesten deutschen Starter bemüht. Das war sicher teuer, doch es war offensichtlich gut investiertes Geld. In der Folge wurde der Ironman auch bei den Altersklassenathleten als großes, herausragendes Event wahrgenommen, und die Leute rannten Euch die Bude ein. Freilich auch wegen des allgemein hohen Organisationsniveaus dieses Rennens, doch die Profis und ihre sportliche Klasse haben positiv auf das Event abgefärbt. Möglicherweise wären in Frankfurt künftig auch ohne große Namen die Startlisten gut gefüllt, denn das Rennen ist etabliert. Sicher ist das aber nicht, denn ich kenne auch Gegenbeispiele. Der Freiburg-Marathon gehört zu den zehn größten Marathons in Deutschland. Der Veranstalter hat jahrelang konsequent das Konzept verfolgt, keine Preisgelder auszuschütten, und zwar Nullkommanull. Entsprechend waren stets unsere regionalen Topläufer vorne, die um die Ehre stritten. Eigentlich keine schlechte Sache, doch sie entwickelte sich für den Veranstalter zum Bumerang. Denn er ist bei Läufern aller Leistungsklassen in unserer Gegend als Geizkragen verschrien, der nur an seinen Profit denkt und dabei die Grenzen des Anstands überschreitet. Durch diese Brille wird von der Laufszene nun die ganze Veranstaltung betrachtet. Das Startgeld sei zu hoch, die Nudeln minderwertig, die Siegerehrung lieblos, der Kuchen zu trocken, und überhaupt! Die vielen guten Dinge dieses Marathons kommen wenig zur Sprache – einem Geizkragen gönnt man nichts. Um die Story abzuschließen: Dieses Jahr hat ein Sponsor doch einen Afrikaner einfliegen lassen. Der Mann kam aus Turin, hatte eine 2:13 drauf und lief in ungefähr 2:25 der regionalen Spitze ganz knapp und souverän davon. Die Zuschauer mochten ihn nicht und die Presse schrieb schlecht über ihn, weil seinetwegen unsere Jungs nicht gewonnen hatten. Der arme Kerl war sicher froh, als der nach der Siegerehrung wieder im Flieger saß. Wie man es auch macht, das Kind ist in den Brunnen gefallen. Die Teilnehmerzahlen bei diesem Marathon sind auch rückläufig. Grüße, Arne |
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