triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Sonstiges (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=32)
-   -   Nationaltorhüter Robert Enke tot! (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=11490)

powermanpapa 11.11.2009 12:57

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 303978)
... solche Leute haben gar nichts von Depression und Suizid begriffen und sollten sich dringlichst mal aufklären lassen bzw. sich informieren.

und dann?

Generell ist für mich die Beendung des eigenen Lebens seine ganz eigene persönliche Sache und geht niemanden was an

allerdings wirds anders wenn andere Menschen dabei in Mitleidenschaft gezogen werden, das ist halt leider fast immer der Fall, sonst müsste man schon Kinderloser Single sein, bei dem beide Elternteile verstorben
und wenn man´s denn tut, dann sollten maximal die Leichenbeschauer den Zirkus haben

ein Freund von mir, richtig harter Hund, gab seinen Sanitäterjob auf, weil er es Satt hatte die Reste aus den Schienen zu kratzen und in Plastiktüten zu verpacken

--
das kleine Mädchen übrigens, wird später wohl eher darüber grübeln wer wohl seine leiblichen Eltern sind und warum diese es weggeben haben

powermanpapa 11.11.2009 13:01

Zitat:

Zitat von thom (Beitrag 304042)
Einige der Bemerkungen hier sind wirklich ::::

überflüssig :::::

Gruß Thomas

deiner gehört dazu

wie kommst du darauf zu bestimmen wer was wozu sagen darf?

neonhelm 11.11.2009 13:01

Zitat:

Zitat von thom (Beitrag 304042)
Einige der Bemerkungen hier sind wirklich geschmackt und gefühllos. Das manche Leute der Meinung sind, das Thema
sei überflüssig für sie ist schon in Ordnung. Aber dann wählt doch bitte ein anderes Forithema, genauso wie ihr bestimmte Foren euren Interessen entsprechend wählt, oder meidet.
Außerdem zwingt euch doch auch niemand dieses Thema zu lesen.
Ich schau mir ja auch keine Häkel, Strick, Garten, Mopedforen etc. an, aber ich gehe da auch nicht rein und erzähl den Leuten, Sie und ihr Thema seien überflüssig.

Sonst denke ich einfach nur ihr stört zwar ein wenig, aber bitte wer sich gerne outet als ...... was auch immer, der soll das eben machen. Wenn ihr euch dann besser fühlt !

Gruß Thomas

Nun, Header ist ja erstmal 'Nationaltorhüter Robert Enke ist tot!'

Bis auf das Ausrufezeichen eine neutrale Aussage, zu der man Stellung beziehen kann.

Mich erstaunt es immer wieder, das es für viele offenbar nicht möglich ist, ohne einen moralischen Zeigefinger auf Beiträge anderer zu antworten.

Da fällt mir dann immer der Spruch mit den Fingern ein...

Triaking 11.11.2009 13:06

Zitat:

Zitat von thom (Beitrag 304042)
Einige der Bemerkungen hier sind wirklich geschmackt und gefühllos. Das manche Leute der Meinung sind, das Thema
sei überflüssig für sie ist schon in Ordnung. Aber dann wählt doch bitte ein anderes Forithema, genauso wie ihr bestimmte Foren euren Interessen entsprechend wählt, oder meidet.
Außerdem zwingt euch doch auch niemand dieses Thema zu lesen.
Ich schau mir ja auch keine Häkel, Strick, Garten, Mopedforen etc. an, aber ich gehe da auch nicht rein und erzähl den Leuten, Sie und ihr Thema seien überflüssig.

Sonst denke ich einfach nur ihr stört zwar ein wenig, aber bitte wer sich gerne outet als ...... was auch immer, der soll das eben machen. Wenn ihr euch dann besser fühlt !

Gruß Thomas


.......es sei denn, man hält sich für einen Gralshüter des triathlon-szene-forums und ist der Meinung jeder Beitrag geht einen etwas an und somit hat man dann auch das Recht zu allem etwas zu sagen!

Aber schade, daß man vom eigentlichen Thema abgekommen ist! Ich sehe es so, nämlich das wir (zumindest die Fußballinteressierten) auf welche Art auch immer einen sehr guten und interessanten Fußballer verloren haben.

Und genau das macht mich persönlich erstmal Fassungslos und Traurig! Mit dem Warum und so weiter befasse ich mich später einmal! Er wird seine ureigenen Gründe gehabt haben!

powermanpapa 11.11.2009 13:07

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 304049)
Nun, Header ist ja erstmal 'Nationaltorhüter Robert Enke ist tot!'

Bis auf das Ausrufezeichen eine neutrale Aussage, zu der man Stellung beziehen kann.
......

wenn das so neutral gewesen wäre, hätt ich mich sicherlich nicht zu Wort gemeldet

nur wenn dann so ein öffentliches Betroffenen Getue losgeht, fühl ich mich beflissen

--
wenn ich heute die Nachrichten höre, keine 5 minuten vergehen ohne den Herrn Enke den ich bis gestern abend überhaupt nicht kannte

ansonsten macht mich das nicht betroffener als wenn ein Herr Juhnke sich totsäuft

eher berührt mich dieser Fall

http://www.sueddeutsche.de/panorama/777/494118/text/
oder dieser
http://www.fr-online.de/frankfurt_un...steht-Tat.html

DeRosa_ITA 11.11.2009 13:15

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 304045)
und dann?

Generell ist für mich die Beendung des eigenen Lebens seine ganz eigene persönliche Sache und geht niemanden was an

Schau her, eine affektive Störung / Depression, ist eine Krankheit wie andere auch. Die Entscheidung zu einem Suizid wird aus einer krankhaften Situation heraus getroffen. Depression ist behandelbar. Depression ist z. T. vermeidbar. Es ist nicht "seine eigene Entscheidung", die er in gesundem Zustand getroffen hätte. Daher geht es uns auch etwas an.
Angenommen Du hast einen terminalen Tumor, der potentiell sehr häufig gut heilbar ist... so, würdest Du jetzt wollen, dass man Dich alleine lässt, in der Meinung es würde sowieso keinen Ausweg aus der Situation geben, und somit akzeptieren, dass Du mit einer gewissen hohen Wahrscheinlichkeit den Selbsttod wählen würdest. Oder hättest Du lieber, dass man mit Dir spricht und Du dann draufkommst, dass Deine Krankheit heilbar ist und alles gut werden kann?

trina 11.11.2009 13:21

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 304055)

ansonsten macht mich das nicht betroffener als wenn ein Herr Juhnke sich totsäuft

eher berührt mich dieser Fall

http://www.sueddeutsche.de/panorama/777/494118/text/
oder dieser
http://www.fr-online.de/frankfurt_un...steht-Tat.html

Wieso einen etwas berührt, ist ja nun mal sehr individuell. Und da Fußball in Deutschland ne große Nummer ist, schlägt der Tod des Torwarts eben große Wellen. Mich machen alle 3 Geschichten betroffen. Die in Darmstadt mehr als Enkes Tod, weil ich eben da wohne.

DeRosa_ITA 11.11.2009 13:21

Mir persönlich würde es ja auch mehr zusagen, wenn z. B. im Rahmen eines "Tag der Depression/des Suizids" in den Medien ausführlich informiert würde, als dass ein Einzelschicksal aufgepeppelt wird.
Dennoch find ich es eine gute Sache, dass den Leuten zumindest hierdurch gezeigt wird, dass es eben nicht nur den Alki unter der Brücke oder den Süchtler am Bahnhof trifft, sondern Menschen in ALLEN Sparten!

FuXX 11.11.2009 13:31

http://www.spiegel.de/sport/fussball...660673,00.html

Er war also wirklich krank. Ich hoffe, dass geht in die Koepfe rein.

hellhimmelblau 11.11.2009 13:31

Suizid ist ein Tabu Thema, worüber man nicht so gerne spricht.Das Robert Enke sich umgebracht hat finde ich erschreckend.Wie verzweifelt muss ein Mensch sein um das zu tun.Mein Beileid für die Frau und der Familie.Ein Sportler dachte ich immer, hat keine phsychischen Probleme.Er muss sehr einsam und verzweifelt gewesen sein.

Ich muss meine Meinung dazu abgeben.Warum mich das so beschäftigt?nicht weil die Nachrichten davon voll sind, sondern weil ich selbst gerade mit dem Thema konfrontiert bin.Eigentlich wollte ich über dieses Thema auch nicht reden weil das hier auch keiner hören will.Letzten Donnerstag hat sich die Freundin(Türkin) meiner 15 jährigen Tochter aus dem 5.Stock gestürzt (Probleme mit Schule,Eltern,kein Geld da, Freund hat sie geschlagen).Sie liegt auf der Intensivstation und musste gerade gestern operiert.Sie hat sich die Hüfte(kompliziert), Nase und Arm gebrochen.Meine Tochter ist sehr betroffen und nimmt sich das alles sehr zu Herzen, sie hat ein schlechtes Gewissen weil sie manchmal keine Zeit und Lust auf ihre Freundin hatte.Nun, ich weiß eigentlich auch nicht wie ich damit umgehen soll.Naja, ich habe halt jetzt echte Probleme mit meiner Tochter denn sie hat sehr großen Mitleid und möchte ihrer Freundin helfen.Dieses Ereignis stand übrigens nochnichteinmal in unserem Wochenblatt.Aber das gute daran ist, das darüber jetzt geredet wird.

Bleierpel 11.11.2009 13:33

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 304004)

Und das macht es (für mich) zum eigentlichen Problem.
Meine Erfahrung (persönlich als auch durch "Hörensagen):

Keine Situation, auch wenn sie noch so aussichtslos und dramatisch ist, hat auf Dauer in dieser Aussichtslosigkeit und Dramatik bestand. Der Spruch "Die Zeit heilt alle Wunden" ist zwar total abgedroschen, triffts aber ziemlich genau. Das Leben wandelt sich so oft, dass es nie im "Heute" und für immer so schlimm ist, um soetwas endgültiges zu tun.

Aus eigener Erfahrung: "Zeit heilt alle Wunden" mag stimmen, aber es gibt auch Zeiten, wo man für solche 'Sprüche' einfach nicht mehr zugänglich ist. Und dann der Ausweg, denn Robert Enke gewählt hat, der einzig gangbare ist.

DeRosa_ITA 11.11.2009 13:34

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 304059)
http://www.spiegel.de/sport/fussball...660673,00.html

Er war also wirklich krank. Ich hoffe, dass geht in die Koepfe rein.

Ich weiß Du meinst es nicht so..... wollte es nur nochmal betonen....Depression ist auch eine Krankheit

DeRosa_ITA 11.11.2009 13:35

Zitat:

Zitat von hellhimmelblau (Beitrag 304060)
Aber das gute daran ist, das darüber jetzt geredet wird.

Danke für Deinen Beitrag!

FuXX 11.11.2009 13:39

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 304063)
Ich weiß Du meinst es nicht so..... wollte es nur nochmal betonen....Deperssion ist auch eine Krankheit

Ja sicher.

Robin 11.11.2009 13:46

...aus aktuellem Anlass auch mein Beitrag dazu!

Ein Kollege aus meiner Abteilung hat sich vor ca. 3 Wochen erhangen! Wie so oft bei einem plötzlichen Tod eines Menschen aus dem nahen Lebensumfeld ist man zunächst vor dem Kopf gestoßen, da es einem aufzeigt wie endlich das Leben doch sein kann!

Aber mein ungeteiltes und komplettes Mitleid/Beileid oder was auch immer gehört alleine den engsten Verwandten und Bekannten dieses tragischen Opfers.

Denn eines wird diese Menschen ein Leben lang verfolgen...die Frage nach dem "Warum"?

Und deswegen kann ich einen Selbstmord zur Lösung seiner eigenen Probleme, dem Wegwurf des größten Geschenkes hier auf Erden, das "Leben", nicht nachvollziehen! Egal wie Dunkel einem das Leben auch in einem bestimmten Augenblick erscheinen mag!

Ich muss dazu nur an die Augen meines Sohnes denken um das zu erkennen!

Es gibt immer ein größeres Leid für jemanden anderen auf der Welt und diese Menschen können es auch ertragen...

Ein persönliches Statement!

DeRosa_ITA 11.11.2009 14:01

Hallo Robin,
danke für den Beitrag.
Schön, dass Du (jetzt) so denkst. Wie bei so vielen Sachen im Leben kann man sich aber gar nicht so weit in so eine Lage versetzen, wenn man sie selbst nicht schon mal erlebt hat. Bei manchen ist es nämlich sehr "dunkel" im Leben...
LG

Duafüxin 11.11.2009 14:11

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 304045)
und dann?

Generell ist für mich die Beendung des eigenen Lebens seine ganz eigene persönliche Sache und geht niemanden was an

allerdings wirds anders wenn andere Menschen dabei in Mitleidenschaft gezogen werden, das ist halt leider fast immer der Fall, sonst müsste man schon Kinderloser Single sein, bei dem beide Elternteile verstorben
und wenn man´s denn tut, dann sollten maximal die Leichenbeschauer den Zirkus haben

Dass man keine Rücksicht auf andere nimmt (in den Augen von Aussenstehenden) gehört zum Krankheitsbild.
In den Augen des Suizidgefährdeten sind die Angehörigen besser dran ohne ihn. Er fühlt sich als Last für diese Welt.

Es ist recht einfach, wenn so Leute wie Du und ich die Taten und die Auswirkungen solcher auf die Angehörigen verurteilen.
Der Selbstmordgefährdete denkt in ganz anderen Strukturen, ebenso wie Schizophrene etc.

Ich habs auch erst nach einigen Angehörigentherapiestunden begreifen wollen, dass mein Ex-Mann sich nicht zum Spass und um mich zu ärgern 3x in zwei Jahren umbringen wollte.
Vorher war ich auch immer der Meinung, die sollen sich nicht so anstellen, das wird schon wieder. So einfach isses leider nicht.

RibaldCorello 11.11.2009 14:24

Es gibt da ein ied von Fahrin Urlaub, ich denke der Text kommt dem was ein Depressiver fühlt sehr nahe:


Du stehst am Fenster und du schaust hinaus
Und draußen scheint die Sonne, doch in dir herrscht tiefe Nacht
Wenn nicht ein letzter Rest von Zweifel in dir wäre,
Hättest du schon längst den letzten Schritt gemacht

Niemand da, der dich versteht
Und weiß, was in dir vor sich geht

Geh durch die Straßen und du siehst: Um dich herum, da tobt das Leben
Doch in dir tobt nur der Tod
Du würdest alles für nen Notausgang aus diesem Leben geben
Oder für ein Rettungsboot

Du weißt nicht mehr, wohin mit dir
Du willst überall sein, bloß nicht hier

Nie wieder Liebeskummer, nie wieder allein
Nie wieder Pech, nie wieder Glück
Kein Kuss im Regen und kein Sonnenuntergang
Mach dir klar, es ist wahr:
Es gibt kein zurück

Mit einer Waffe an der Schläfe willst du dich
Für alle Ewigkeit von deinem Schmerz befreien
Soll denn das Zucken deines Zeigefingers tatsächlich
Der letzte Akt in deinem Leben sein?

Die eigenen Schmerzen enden zwar
Doch mach dir bitte eines klar:

Du hast dein Leid nur gegen anderes eingetauscht
Nichts ist besser, nicht ein Stück
Die dich verlieren, werden den Schmerz für immer spüren
Wenn du gehst – du verstehst:
Es gibt kein Zurück

Du siehst an allem nur die negativen Seiten
Schwimmst in einem tiefen Meer von Traurigkeit
Tatsache ist zwar, dass wir alle sterben müssen
Nur die meisten hätten gerne noch mehr Zeit

Wir haben nur dies eine Leben
Ein zweites kann dir keiner geben

Nie wieder Sorgen haben, nie wieder verlieren
Nie wieder Pech – Nie wieder Glück
Keine zweite Chance, und erst recht kein Happy End
Mach dir klar, es ist wahr:
Es gibt kein Zurück!

powermanpapa 11.11.2009 15:01

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 304079)
Dass man keine Rücksicht auf andere nimmt (in den Augen von Aussenstehenden) gehört zum Krankheitsbild.
In den Augen des Suizidgefährdeten sind die Angehörigen besser dran ohne ihn. Er fühlt sich als Last für diese Welt.

Es ist recht einfach, wenn so Leute wie Du und ich die Taten und die Auswirkungen solcher auf die Angehörigen verurteilen.
Der Selbstmordgefährdete denkt in ganz anderen Strukturen, ebenso wie Schizophrene etc.

Ich habs auch erst nach einigen Angehörigentherapiestunden begreifen wollen, dass mein Ex-Mann sich nicht zum Spass und um mich zu ärgern 3x in zwei Jahren umbringen wollte.
Vorher war ich auch immer der Meinung, die sollen sich nicht so anstellen, das wird schon wieder. So einfach isses leider nicht.

Absolut

garnichts auch von den anderen Texten, mag ich annähernd bezweifeln

--wie geschrieben
auf die Eier geht mir Betroffenheitsgetue
wo man wenn man sein Leben lang zurück blickt fest stellt, das eben gerade solche die nachher so unglaublich überrascht so furchtbar betroffen scheinen
eben diese sind die zur Rechten Zeit nicht sahen oder oft nicht sehen wollten

ist eben leichter nachher furchtbar unwissend und betroffen zu wirken

nein, einfach ist so etwas nicht

ob rechtzeitig Medikamente nehmen das richtige ist???

DasOe 11.11.2009 15:15

Zitat:

Zitat von RibaldCorello (Beitrag 304085)
ch denke der Text kommt dem was ein Depressiver fühlt sehr nahe:

Nicht jede Depression, mag sie auch noch so lange anhalten, mündet zwangsläufig in Selbstmord(gedanken).

Nicht die Depression selbst ist "schlimm", weil man nichts wahrnimmt nur noch funktioniert, sondern der Weg hinein und hinaus ist gefühlsmässig anstrengend.

Duafüxin 11.11.2009 15:39

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 304101)
Absolut

garnichts auch von den anderen Texten, mag ich annähernd bezweifel

--wie geschrieben
auf die Eier geht mir Betroffenheitsgetue
wo man wenn man sein Leben lang zurück blickt fest stellt, das eben gerade solche die nachher so unglaublich überrascht so furchtbar betroffen scheinen
eben diese sind die zur Rechten Zeit nicht sahen oder oft nicht sehen wollten

ist eben leichter nachher furchtbar unwissend und betroffen zu wirken

nein, einfach ist so etwas nicht

ob rechtzeitig Medikamente nehmen das richtige ist???

Mit dem Betroffenheitsgetue hast Du Recht.

Aber nicht immer ist es einfach für die Umwelt Anzeichen zu erkennen. Gerade die, die es mit der Depression schlimm erwischt hat, haben ähnlich wie Alkoholiker, ein Gerüst in dem sie hervorragend funktionieren und in dem sie sich nichts anmerken lassen. Zieht man ein Steinchen raus, bricht alles zusammen. Für Aussenstehende ist das Steinchen winzig klein, für die Betroffene Person ist es eine tragende Stütze. Es ist echt schwierig, zumal es unterschiedliche Ausprägungen gibt.
Medikamente können den Chemiehaushalt wieder in Ordnung bringen, aber der Arzt muß richtig Ahnung haben, wie er die Patienten einstellt und das können die wenigsten.

Taunusschnecke 11.11.2009 15:44

Ich überlege mir gerade, was geschehen wäre hätte er schon vor Jahren von seiner Krankheit erzählt und den Nöten.

Ob er wohl von seinen Kumpels im Fußball gestärkt worden wäre?

Ob ein offener Umgang mit den Depressionen sein Leben gerettet hätte? :confused:
Ich denke der große Druck kam von dem ständigen Verbergen , wie es ihm wirklich ging.

Mein Mitgefühl gilt der Familie und den am Unfall beteiligten, das Alles zu verarbeiten.

Helmut S 11.11.2009 15:51

Zitat:

Zitat von Taunusschnecke (Beitrag 304112)
Ich überlege mir gerade, was geschehen wäre hätte er schon vor Jahren von seiner Krankheit erzählt und den Nöten.

So wie es dem Sebastian Deisler geschehen ist - im Besten Fall?

neonhelm 11.11.2009 15:52

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 304114)
So wie es dem Sebastian Deisler geschehen ist - im Besten Fall?

Genau das schoß mir auch sofort durch den Kopf.

Taunusschnecke 11.11.2009 15:54

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 304114)
So wie es dem Sebastian Deisler geschehen ist - im Besten Fall?

und was war mit Sebastian Deisler????


ich kenn mich da mal gar net aus...

neonhelm 11.11.2009 15:57

http://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Deisler

http://www.sueddeutsche.de/sport/142/489528/text/

Helden haben keine Schwächen...

powermanpapa 11.11.2009 16:04

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 304118)

Zitat:

Als endgültigen Knackpunkt seiner Karriere bezeichnete Deisler das Bekanntwerden seines bevorstehenden Wechsels zum FC Bayern München. Deisler erhielt Morddrohungen, der damalige Hertha-Manager Dieter Hoeneß habe ihn mit der öffentlichen Stimmung aber alleingelassen: „Stattdessen hat er zugesehen, wie ich aus Berlin hinausgeprügelt wurde. Das ist es, was mir den Fußball versaut hat. Das war mein Genickschuss. Heute weiß ich, dass ich damals hätte aufhören müssen.“

Deisler hatte sich im Januar 2007, nach zahlreichen Verletzungen und Depressionen, im Alter von nur 27 Jahren aus dem Profisport zurückgezogen .........“, sagte Deisler.

ob dort ebenfalls öffentlichkeitswirksam getrauert worden wäre? ich glaube schon

Helmut S 11.11.2009 16:18

Was mir gestern schon sauer aufstieß, war die Aussage von H96 Präsident Martin Kind, "dass es nichts mit Fußball zu tun hat" ...

Wenn ihr mich fragt: Die Jungstars haben heutzutage Reihenweise die Hosen voll - der Druck in dem Geschäft ist wohl enorm. Das sich die volle Hose bei dem einen oder anderen (eher sensibleren) zu Depression auswächst wundert mich nicht.

bjhe 11.11.2009 16:29

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 304123)
Was mir gestern schon sauer aufstieß, war die Aussage von Herta Präsident Martin Kind, "dass es nichts mit Fußball zu tun hat" ...

Wenn ihr mich fragt: Die Jungstars haben heutzutage Reihenweise die Hosen voll - der Druck in dem Geschäft ist wohl enorm. Das sich die volle Hose bei dem einen oder anderen (eher sensibleren) zu Depression auswächst wundert mich nicht.

Hannover Präsident :Huhu:

Helmut S 11.11.2009 16:36

Zitat:

Zitat von bjhe (Beitrag 304128)
Hannover Präsident :Huhu:

Danke - ich bessere es aus.

bjhe 11.11.2009 16:40

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 304135)
Danke - ich bessere es aus.

Bitte! Aber recht hast Du mit der Aussage. Hauptsache erstmal jegliche Schuld von sich und seinem Umfeld (Verein) fernhalten

Triaking 11.11.2009 16:44

Es sind Profiisportler eben auch nur "normale" Menschen und damit ein Querschnitt der Bevolkerung! Am Ende wird das schnell vergessen, nur weil Sie in einer Sache eben besser sind als der Durchschnitt.

Fragt mal nach depressiven Führungskräften! Die gibt es zuhauf und das kommt of auch erst nach tragischen Vorfällen heraus. Welcher Chef stellt sich vor seine Angestellten und erzählt wie scheisse er das Leben findet?

Bei der ganzen Betroffenheit und Tragik bleibt zu hoffen, daß es Leute gibt die aus diesem prominenten Beispiel gelernt haben und sich helfen lassen.

Muscape 11.11.2009 16:58

http://www.monsieurfischer.ch/2009/1...bert-enke.html

Hafu 11.11.2009 17:18

Zitat:

Zitat von Muscape (Beitrag 304147)

Sehr guter- und richtiger!- Kommentar. Danke für den Link:Blumen:

Hafu 11.11.2009 17:24

Haarsträubend ist aber der Kommentar von "Mike" zu dem oben verlinkten Monsieurfischer-Text:

"...Das schönste an einer Depression ist, dass man sie überstehen kann und danach UNLAUBLICH stark und positiv ist. Ohne Medikamente. Dafür muss man sich aber die Zeit nehmen und genau hingucken: Zu was bin ich eigentlich mutiert..."

Selten so einen Schwachsinn gelesen!:( Depression als Krankheit und Burnout-Syndrom (von dem "Mike" schreibt) sind zwei völlig verschiedene Paar Stiefel!

Triaking 11.11.2009 17:25

Zitat:

Zitat von Muscape (Beitrag 304147)


ich schließe mich hafu an..........danke für den link!

FuXX 11.11.2009 17:27

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 304110)
Medikamente können den Chemiehaushalt wieder in Ordnung bringen, aber der Arzt muß richtig Ahnung haben, wie er die Patienten einstellt und das können die wenigsten.

Deswegen werden die Patienten dafuer oft auch stationaer aufgenommen. Das wollen aber viele nicht (wie eben auch Enke). Unter anderem, weil es so ein Tabuthema ist. Es werden eben nicht alle Krankheiten auf die gleiche Art wahrgenommen. Wenn jemand Krebs hat, dann macht sich niemand drueber lustig, jemand mit Depressionen wird aber teils schief angeschaut, dann heisst es, das Weichei solle sich mal zusammenreissen. Das mag zwar nicht so direkt geaeussert werden, aber vll ein wenig mitschwingen. Zumindest befuerchten das die Betroffenen - und wohl auch nicht ganz ohne Grund. (siehe Sebastian Deisler, der aber zum Glueck dennoch den Weg der Behandlung gewaehlt hat)

Einer von den vieren, die ich kannte, die sich selbst das Leben nahmen, war auch genau so ein Fall. Er weigerte sich Medikamente zu nehmen. Er hat die Depressionen wohl auch gar nicht als Krankheit akzeptiert.

@Helmut: Den Kind mag ich ja eigentlich auch nicht so, aber ich denke der war in dem Moment wirklich betroffen - man sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

FuXX

PS: Die Pauschalisierung "Betroffenheitsgetue" gefaellt mir uebrigens gar nicht. Ich denke viele hier sind wirklich traurig und muessen dafuer nichts vorgaukeln. Es ist zwar sicher nicht, als waere ein Naher Verwandter oder guter Freund gestorben, aber auch zu Menschen die man nur ueber die Medien kennt, kann man Zuneigung entwickeln (genau wie Abneigung). Und dann macht es einen eben auch traurig. Ob die Zuneigung wohl begruendet ist oder nicht, spielt dabei keine grosse Rolle.
PPS: Ich denke Deislers Geschichte koennte ein Grund sein, weshalb er eben nicht an die Oeffentlichkeit ging. Deisler wurde danach wohl als Weichei angesehen und war etwas aussen vor. Daher hat er ja auch Schluss gemacht, und das war richtig.

*JO* 11.11.2009 17:52

So traurig die anlässe dieser Threads auch sind, so interessant sind sie zu lesen.

Helmut S 11.11.2009 18:33

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 304163)
man sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Das ist sehr richtig. Danke für den Hinweis. Im Grunde muss man heilfroh sein wenn es "menschelt" ...

tobi_nb 11.11.2009 18:47

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 304154)
Sehr guter- und richtiger!- Kommentar. Danke für den Link:Blumen:

Find ich auch, wir sollten ihn am besten nehmen und an vorgestern schicken, als R.E. noch lebte.

Mal im Ernst, wenn der Redakteur selbst sowas durchmachte, warum bringt er erst jetzt solch einen Artikel, wo ihm die Aufmerksamkeit gewiss ist.
Und wenn du und ich* schuld sein sollen, warum sprechen wir erst jetzt darüber und nicht dann, wenn es nicht tagesaktuell ist. Und warum werden du und ich in 3 Wochen nicht mehr darüber reden und unseren vermeintlich schlechten Job im Dienste der Gesellschaft nachgehen. Und warum reden du und ich gerade jetzt nicht über Amokläufe? Besteht nicht die Gefahr, dass morgen einer ausrasten könnte?

*Du und ich stellvertretend für die Medien und die Gesellschaft


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:44 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.