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drullse 14.09.2009 11:46

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 277223)
Und? Bist Du jetzt verantwortlich, oder nicht?

Nein, bin ICH nicht, ich war nicht vor Ort. So geht's schonmal los.

Zitat:

Wir alle tragen Verantwortung, ob so etwas in unserer Umgebung passiert oder nicht - und jeder, der sich in so einem Fall umdreht und so tut als wenn ihn das nichts angehen würde, verdient Bestrafung - und der Kerl, der sich mutig eingesetzt hat, mindestens ein Staatsbegräbnis.
Du hast die Artikel gelesen von demjenigen, der sich gewehrt hat und dafür in den Knast gegangen ist? Solange ich befürchten muss, nach dem "Beruhigen" eines Angreifers selbst vor dem Kadi zu stehen (die potentielle Gesundheitsgefährdung gar nicht mit eingerechnet) werde ich mir das zweimal überlegen.

Zitat:

Wir alle liefern das Umfeld, in dem solche Vorfälle sich ereignen - und die Politik ist aufgefordert, Menschen zu motivieren, sich zu engagieren, "Nein" zu sagen - anstatt Angst und Mißtrauen zu säen. Denn nur so können solche Fälle zukünftig verhindert werden.
*rofl - die Politik... Entschuldige, wenn ich da herzhaft lache, aber denjenigen, die da was zu sagen haben, geht sowas maximal lauwarm am Hintern vorbei.

Megalodon 14.09.2009 11:47

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 277218)
Nichts desto trotz haben sie einen allein gelassen.

Richtig. Die, die dabei waren und weder den Jugendlichen noch dem Mann geholfen haben, haben es quasi schriftlich bekommen, dass sie Weicheier sind. Abgesehen davon haben sie durch unterlassene Hilfeleistung zum Tötungsdelikt indirekt beigetragen und damit Schuld auf sich geladen.

Damit muss man auch erst einmal klar kommen.

Viele denken ja, das sie in so einer Situation helfen würden. Die die dabei waren, wissen nun, dass sie es nicht tun, und wurden damit ziemlich direkt mit einer Facette ihrer Persönlichkeit konfrontiert, von der sie unter Umständen nicht einmal etwas wussten: ihrer eigenen Feigheit.

drullse 14.09.2009 11:51

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277228)
ihrer eigenen Feigheit.

Oder ihrem angeborenen Selbsterhaltungstrieb. Es ist ein bisschen zu einfach, in so einem Fall von Feigheit zu sprechen finde ich...

kupferle 14.09.2009 11:52

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 277201)
Ich fass es nicht.

Was geht denn hier ab? Hier wird über härtere Strafen, Bedingungen in Gefängnissen und ähnlichem diskutiert - ist hier das Wahlkampfforum der CSU?

Nur mal zur Erinnerung: Gewalt gab es schon immer und wird es auch immer geben.

Der verstorbene 50-jährige würde von keiner dieser Maßnahmen wieder zum Leben erweckt werden.

Das Problem ist ein völlig anderes und wird hier vollkommen ignoriert:

Am hellichten Tag sind in einem voll besetzten öffentlichen Nahverkehrsmittel vier Teenager massiv bedrängt worden - und bis auf diesen 50-jährigen Mann hat sich niemand darum gekümmert.

Hunderte von Menschen haben den Kopf in den Sand gesteckt, einfach weggeschaut - so getan als ob sie das, was unmittelbar neben ihnen passiert überhaupt nichts angeht!

Das ist eine Straftat - hier haben hunderte Spießer unterlassene Hilfeleistung begangen - und wer regt sich darüber auf? Diese Leute haben diesen Tod erst möglich gemacht! Wenn hier noch weitere Leute eingegriffen hätten, wäre diese Tat niemals passiert!

Das Problem ist nicht die Frage, für wieviele Jahre die Täter weggesperrt werden. Das Problem ist, warum niemand aufschreit, wenn unmittelbar neben ihm ganz offensichtlich Gewalt passiert. Das Problem ist, dass alle sich bequem zurücklehnen, und nach der Staatsgewalt** rufen - anstatt aufzustehen und laut "Stopp" zu rufen.

Die Gewalttat ist traurig - aber ich schäme mich unendlich für den Egoismus der vielen hunderte "unbeteiligter" Zuschauer.

**Nebenbei: es ist der Ruf nach exakt dieser Staatsgewalt, die sich fast zur selben Zeit ein paar hundert Kilometer entfernt in Ostdeutschland mit grundlosen Prügeleien auf friedliche Demonstranten bemerkbar gemacht hat.


Oft sind aber solch :http://www.youtube.com/watch?v=c4SjH...eature=related
friedliebende Demonstranten dabei!!

Willi 14.09.2009 11:54

Zitat:

Zitat von kupferle (Beitrag 277233)
Oft sind aber solch friedliebende Demonstranten dabei!!

Willst Du damit jetzt eher wild prügelnde Polizisten oder wegschauende Biedermänner, die so tun, als wenn sie alles nichts angeht, rechtfertigen?

Pascal 14.09.2009 11:58

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 277223)
... und jeder, der sich in so einem Fall umdreht und so tut als wenn ihn das nichts angehen würde, verdient Bestrafung ...

also auch die Rentnerin mit dem Rollator oder die schwangere Frau, die zufällig mit in der Nähe sitzen? :confused:

Die Schwierigkeit ist doch in einem solchen Fall abzuschätzen, ob sich beim couragierten Eingreifen jemand solidarisiert und "Flagge" zeigt. Und da dies aller Erfahrung nach eher selten der Fall ist, greift schlicht eine Art Selbsterhaltungstrieb. Die Aussicht auf ein Staatsbegräbnis dürfte da zu wenig Anreiz bieten dies zu ändern.

Den Ball ausschließlich der Politik zuzuspielen greift zu kurz.

kupferle 14.09.2009 12:01

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 277235)
Willst Du damit jetzt eher wild prügelnde Polizisten oder wegschauende Biedermänner, die so tun, als wenn sie alles nichts angeht, rechtfertigen?


Ich wil damit nur sagen, dass es schlicht falsch ist, nach einer kurzen Frequenz eines Videos(auch wenns ein paar min waren), die Polizisten abzuurteilen.
Es ist glaub ich ein großer Stress in ner menge zu stehen und dabei cool zu bleiben.Du schreibst, die Demonstranten waren harmlos-was war davor?

Die Gewalt auf unseren Strassen wird immer schlimmer und die Jungs dürfen den Kopf hinhalten...

das wollt ich damit nur kurz einwerfen...

Megalodon 14.09.2009 12:01

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 277230)
Oder ihrem angeborenen Selbsterhaltungstrieb. Es ist ein bisschen zu einfach, in so einem Fall von Feigheit zu sprechen finde ich...

Ich war schon in so einer Situation und MIR ist "die Düse gegangen" bis zum geht nicht mehr, Puls 180 den ich an meinem Hals gespürt habe. Ich habe aber trotzdem eingegriffen, mit allerdings harmlosen Folgen, weil sich die zwei einfach davon gemacht haben. Mir hat übrigens auch niemand geholfen.

Vielleicht ist Angst ja die Folge eines Selbsterhaltungstriebs, ich glaube aber vielmehr, dass die meistens nichts tun, weil sie einfach so Muffensausen haben, ganz ohne Selbsterhaltungstrieb.

Willi 14.09.2009 12:05

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 277236)
also auch die Rentnerin mit dem Rollator oder die schwangere Frau, die zufällig mit in der Nähe sitzen? :confused:

Yep, aber selbstverständlich.
Denn auch die werden mit großer Wahrscheinlichkeit ein Handy in der Tasche haben, und mit Sicherheit die Möglichkeit, den Notrufknopf an der nächsten Türe zu drücken.

Die ganze Sache hat an der Donnersberger Brücke in München begonnen. In Solln sind die Schläger ausgestiegen. Das sind fast zehn Minuten, in denen am hellichten Nachmittag ein ganzer Haufen Biedermänner in einer S-Bahn durch Wegschauen zum Mittäter gemacht haben.

Cruiser 14.09.2009 12:13

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 277240)
Yep, aber selbstverständlich.
Denn auch die werden mit großer Wahrscheinlichkeit ein Handy in der Tasche haben, und mit Sicherheit die Möglichkeit, den Notrufknopf an der nächsten Türe zu drücken.

Die ganze Sache hat an der Donnersberger Brücke in München begonnen. In Solln sind die Schläger ausgestiegen. Das sind fast zehn Minuten, in denen am hellichten Nachmittag ein ganzer Haufen Biedermänner in einer S-Bahn durch Wegschauen zum Mittäter gemacht haben.

Du machst es dir ganz schön einfach Superheld.

drullse 14.09.2009 12:20

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277239)
Vielleicht ist Angst ja die Folge eines Selbsterhaltungstriebs, ich glaube aber vielmehr, dass die meistens nichts tun, weil sie einfach so Muffensausen haben, ganz ohne Selbsterhaltungstrieb.

Dann ist es vielleicht eine Definitionsfrage - woher kommt das "Muffensausen"? Sicherlich nicht von Feigheit.

Feige ist, wer könnte, es aber nicht tut. Genau da ist aber der Knackpunkt. Ich bin Triathlet und kein Kampfsportler, wenn ich bestimmte Typen in einer solchen Situation vor mir habe, dann werde ich - wie oben - nur eingreifen, wenn ich eine "Waffe" zur Hand habe.

Möglicherweise ist das feige, ganz sicher aber ist es mein Selbsterhaltungstrieb gepaart mit der Erfahrung, wo es enden kann, der mich dann vom Eingriff abhält (wobei ich damit immer den körperlichen Eingriff meine, Pol anrufen geht immer, hilft aber leider nur bedingt).

tobi_nb 14.09.2009 12:44

....

Flow 14.09.2009 13:02

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277260)
Interessante Frage auf "Fritz":

Hat der Mann was falsch gemacht??

Ich meine ja, er ist tot, also muss er was falsch gemacht haben.

Irgendwann sind wir alle tot ...

Vielleicht habe ich auch schon mal was falsch gemacht ... bin mir da nicht so sicher ... :Gruebeln:

neonhelm 14.09.2009 13:07

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277260)
Interessante Frage auf "Fritz":

Hat der Mann was falsch gemacht??

Ich meine ja, er ist tot, also muss er was falsch gemacht haben.

Er hat nichts falsch gemacht. Außer vielleicht andere Fahrgäste nicht ausdrücklich um Unterstützung zu bitten. So hat er mit den Kindern offensichtlich allein dagestanden.

tobi_nb 14.09.2009 13:14

....

drullse 14.09.2009 13:18

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277274)
Sehen das seine Familienangehörigen (gegenüber denen er ja auch eine Verantwortung hat) auch so?

Und die 600 Leute, deren Vorstand er war...

bello 14.09.2009 13:45

Was für eine dämliche Diskussion.

TriBlade 14.09.2009 13:59

Zitat:

Zitat von qbz: Du glaubst offensichtlich bei Ihnen genau vorausschauend u. präzise (ver)urteilen zu können bzw. besser als Richter u. Sachverständige, welcher Jugendliche u. junge Erwachsene Sicherungsverwahrung ("Schutzhaft") wegen eskalierender Straftaten erhalten soll und wer nicht. Im nachhinein ist es doch immer leicht, zu beurteilen, wenn man den tragischen Verlauf kennt.
Ausserdem möchte ich perönlich nicht in so einer Gesellschaft leben, welche die Sicherungsverwahrung zum Regelfall bei Jugendlichen Straftäter macht. Das wäre für mich ein ernsthafter Auswanderungsgrund.
Du hast nichts von dem verstanden was ich geschrieben habe. Du bringst viele Begriffe durcheinander, hätte ich Dir gerne erklärt, ist immer schön wenn man mit einem diskutieren kann und Argumente austauscht.
Zitat:

Zitat von qbz:In vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft ist das leider ähnlich, z.B. besitze ich kein Auto u. muss trotzdem das Risiko tragen, durch eines umzukommen.
Das ist an Zynismus dem Opfer und seinen Angehörigen gegenüber nicht zu überbieten. Habe vor langer Zeit aufgehört mich für andere zu schämen, habe das Gefühl hierfür sollte ich mich schämen.

TriBlade 14.09.2009 14:04

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 277240)
Yep, aber selbstverständlich.
Denn auch die werden mit großer Wahrscheinlichkeit ein Handy in der Tasche haben, und mit Sicherheit die Möglichkeit, den Notrufknopf an der nächsten Türe zu drücken.

Die ganze Sache hat an der Donnersberger Brücke in München begonnen. In Solln sind die Schläger ausgestiegen. Das sind fast zehn Minuten, in denen am hellichten Nachmittag ein ganzer Haufen Biedermänner in einer S-Bahn durch Wegschauen zum Mittäter gemacht haben.

Vielen Dank für diese Beitrag, dass Opfer hat zuerst die Polizei angerufen, daher können die anderen soviel anrufen wie sie wollen, die polizei kann trotzdem nicht schneller kommen. Ich werte Deinen Beitrag daher als entschiedenen Aufruf für mehr Polizei in unseren Städten.

Danke

P.S.: Bevor du andere Menschen beschuldigst Straftaten begangen zu haben wäre es angenehm du würdest dich ein wenig mit den Fakten vertraut macheen. Sonst könnte es leicht üble Nachrede oder schlimmeres sein.

Willi 14.09.2009 14:42

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 277298)
Vielen Dank für diese Beitrag, dass Opfer hat zuerst die Polizei angerufen, daher können die anderen soviel anrufen wie sie wollen, die polizei kann trotzdem nicht schneller kommen. Ich werte Deinen Beitrag daher als entschiedenen Aufruf für mehr Polizei in unseren Städten.

Danke

P.S.: Bevor du andere Menschen beschuldigst Straftaten begangen zu haben wäre es angenehm du würdest dich ein wenig mit den Fakten vertraut macheen. Sonst könnte es leicht üble Nachrede oder schlimmeres sein.

Hallo Triblade, warum so aggressiv?
Lt. Polizeibericht wurden die vier betroffenen Teenager bereits rund eine Viertelstunde am hellichten Nachmittag (ab 15:45 Uhr) an einer oberirdischen S-Bahn-Station, an der im Schnitt alle 40 Sekunden eine S-Bahn hält, von den drei Schlägern mit Schlägen auf Brust und Rücken konfrontiert - ohne dass irgendjemand einen der vielen Notrufknöpfe gedrückt hätte, die Polizei alarmiert oder sogar persönlich eingeschritten wäre.

Ich verstehe, dass man bei dem Anblick von Gewalt Angst bekommt, und vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, aber "mehr Polizei" ist meiner Meinung nach überhaupt kein Weg.

Ich glaube, dass der Tod von Dominik Brunner fünfundzwanzig Minuten später vermeidbar gewesen wäre, wenn nicht zahllose Menschen weggeschaut hätten.

TriBlade 14.09.2009 15:10

in jedem Fall wäre er vermeidbar gewesen, ohne das sich vorher jemand in Gefahr hätte bringen müssen. Die Verbrecher hätten lediglich entsprechend ihrer zuvor verübten taten in Haft sitzen müssen.

qbz 14.09.2009 15:10

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 277297)
Du hast nichts von dem verstanden was ich geschrieben habe. Du bringst viele Begriffe durcheinander, hätte ich Dir gerne erklärt, ist immer schön wenn man mit einem diskutieren kann und Argumente austauscht.

Du hast in Deinen Posts explizit Freiheitsentzug aus Schutzgründen gegenüber der Gesellschaft für bestimmte straffällige Jugendliche u. junge Erwachsene gefordert (präventiv) u. das bedeutet in DE halt wie ich schrieb Sicherungsverwahrung (zusätzlich zur Haftstrafe).

"Eine kurzzeitige oder längere Inhaftierung von Personen zu Schutzzwecken nennt sich in der Bundesrepublik Deutschland Polizeigewahrsam, Unterbindungsgewahrsam oder Sicherungsverwahrung."

-qbz

tobi_nb 14.09.2009 15:32

....

Pascal 14.09.2009 15:33

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 277314)
Lt. Polizeibericht wurden die vier betroffenen Teenager bereits rund eine Viertelstunde am hellichten Nachmittag (ab 15:45 Uhr) an einer oberirdischen S-Bahn-Station, an der im Schnitt alle 40 Sekunden eine S-Bahn hält, von den drei Schlägern mit Schlägen auf Brust und Rücken konfrontiert - ohne dass irgendjemand einen der vielen Notrufknöpfe gedrückt hätte, die Polizei alarmiert oder sogar persönlich eingeschritten wäre.

Hier zunächst der Link zum Polizeibericht.

Um eine derartige Situation richtig einschätzen zu können, bedarf es einiger Zeit der Beobachtung. Ein Passant kann so etwas ohne weiteres als einen Streit unter Freunden ansehen, wie er wohl x-fach täglich vorkommt. Kleine Rempelei, laute Wortwechsel.

Wo ein Einschreiten einer unbeteiligten Dritten Person angeraten/gewünscht/notwendig und wo es eine Einmischung in "fremde" Angelegenheiten ist, ist fließend. Das genau als Drittter "richtig" zu Entscheiden, ist die Schwierigkeit. Würde bei jedem lauten Wort, jedem Schubs Jugendlicher untereinander prophylaktisch die Polizei gerufen, wäre sie sicher überfordert.

Jeden Passanten und S-Bahn Fahrer aber pauschal als Straftäter wg. unterlassener Hilfeleistung zu stigmatisieren, ist sicher nicht korrekt.

Cruiser 14.09.2009 15:42

Zitat aus dem Polizeibericht:
"Die Ermittlungen, insbesondere die Vernehmungen der Zeugen sowie der Beschuldigten, werden durch die Mordkommission München geführt und dauerten bis in die frühen Morgenstunden an. Die beiden Beschuldigten der Tat am S-Bahnhof Solln machten nach Rücksprache mit ihren Rechtsanwälten keine weiteren Angaben zum Tatablauf, wobei sie die "Auseinandersetzung" teils am S-Bahnhof Donnersbergerbrücke sowie in der S-Bahn und am Bahnsteig des S-Bahnhofes Solln einräumten."

Gut auch, das solche Typen immer gleich Rechtsanwälte zur Seite stehen haben, die versuchen, noch das beste für die Galgenvögel rauszuholen...:Nee::(

TriBlade 14.09.2009 15:59

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 277323)
Du hast in Deinen Posts explizit Freiheitsentzug aus Schutzgründen gegenüber der Gesellschaft für bestimmte straffällige Jugendliche u. junge Erwachsene gefordert (präventiv) u. das bedeutet in DE halt wie ich schrieb Sicherungsverwahrung (zusätzlich zur Haftstrafe).

"Eine kurzzeitige oder längere Inhaftierung von Personen zu Schutzzwecken nennt sich in der Bundesrepublik Deutschland Polizeigewahrsam, Unterbindungsgewahrsam oder Sicherungsverwahrung."

-qbz

Wo? ich habe immer nur geschrieben, sie sollten die im Rahmen des StGB vorgesehen Strafen für ihre Taten erhalten. Wenn ich mich da mißverständlich ausgedrückt habe tut es mir leid. Glaube aber du interpretierst da etwas hinein, was es nicht gibt. Ich bin jedoch der festen überzeugung, dass die täter wenn sie den zur zeit in Haft gesessen hätten keine weiteren Straftaten verübt hätten. Und im Rahmen ihrer Strafverbüßung können wir dann schauen ob wir sie und wann wir sie entlassen.

Megalodon 14.09.2009 16:42

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 277334)
Zitat aus dem Polizeibericht:
"Die Ermittlungen, insbesondere die Vernehmungen der Zeugen sowie der Beschuldigten, werden durch die Mordkommission München geführt und dauerten bis in die frühen Morgenstunden an. Die beiden Beschuldigten der Tat am S-Bahnhof Solln machten nach Rücksprache mit ihren Rechtsanwälten keine weiteren Angaben zum Tatablauf, wobei sie die "Auseinandersetzung" teils am S-Bahnhof Donnersbergerbrücke sowie in der S-Bahn und am Bahnsteig des S-Bahnhofes Solln einräumten."

Gut auch, das solche Typen immer gleich Rechtsanwälte zur Seite stehen haben, die versuchen, noch das beste für die Galgenvögel rauszuholen...:Nee::(

Ja mei, so ist das halt in einem Rechtsstaat. Und viele Anwälte tun für Geld alles. Die bewerten nicht, die verdienen Geld.

Ich habe ja selbst morgen mal wieder eine Verhandlung. Wenn ich bloß daran denke, dass ich mir morgen ca. 2-3h das Geschwafel dieser Wortverdreher anhören muss, dann würgt's mich. Manchmal glaube ich, für mich ist's an der Zeit den Beruf zu wechseln oder wieder in meinem ersten zu arbeiten. :confused:

maifelder 14.09.2009 16:45

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277361)
Ja mei, so ist das halt in einem Rechtsstaat. Und viele Anwälte tun für Geld alles. Die bewerten nicht, die verdienen Geld.



Naja, für Geld eher nicht, eher aus Publicitygeilheit und dann als 2ten Grund Geldgeilheit.

Megalodon 14.09.2009 16:51

Interessanter Kommentar dazu.

Vor allem, was gerne vergessen wird:

... Kein Stadtplan vermerkt die Wege, auf denen Kinder regelmäßig „abgezockt“ werden. Die Statistik schweigt. Denn mit der Bedrohung wächst die Angst, einen Vorfall zur Anzeige zu bringen. Wäre es in München nicht zum Mord gekommen, wäre in keiner Statistik die Erpressung von 15 Euro aufgetaucht. ...

qbz 14.09.2009 17:00

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 277343)
Wo? ich habe immer nur geschrieben, sie sollten die im Rahmen des StGB vorgesehen Strafen für ihre Taten erhalten. Wenn ich mich da mißverständlich ausgedrückt habe tut es mir leid. Glaube aber du interpretierst da etwas hinein, was es nicht gibt.

Sie hätten erst entlassen werden sollen, wenn keine Gefahr mehr für die Gesellschaft von ihnen ausgeht, hast Du mehrfach geschrieben. Das würde in unserem Rechtswesen halt eine vor oder nach der Haftverbüssung angeordnete Sicherungsverwahrung beeinhalten.

Zitate triblade:
#50
Mutmaßlich würde der Täter zur Zeit in Haft sitzen. Erstens völlig zu Recht und zweitens könnte man hier beurteilen, wann er ohne Gefahr für die Bevölkerung wieder entlassen werden kann.

#56
Wenn die täter aber nur die bisher vorgesehen Strafen erhalten hätten, wäre sie sicherlich nicht auf freiem Fuß und wir könnten mit Ihnen daran arbeiten sie irgendwann ohne Gefahr für die Gesellschaft wieder zu entlassen.

#62
Es geht darum, dass wir die Gesellschaft vor jemanden schützen der sich völlig freiwillig dazu entschlossen hat Straftaten zu begehen.
Und dann, wenn wir diese Person erstmal gesichert haben, dann und da gebe ich Dir recht müssen wir viel mehr Geld und Einsatz zeigen um diese Person zu resozialisieren. Die Gefahr für andere, solche Gewalttäter aber auf freiem Fuß zu lassen halte ich für nicht hinnehmbar.


Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 277343)
Ich bin jedoch der festen überzeugung, dass die täter wenn sie den zur zeit in Haft gesessen hätten keine weiteren Straftaten verübt hätten. Und im Rahmen ihrer Strafverbüßung können wir dann schauen ob wir sie und wann wir sie entlassen.

Hier wiederholst Du dasselbe wie oben wieder.

-qbz

TriBlade 14.09.2009 17:12

Du hast mich richtig zitiert, ich schrieb davon, dass sie ihre STRAFEN (Haftstrafen für verübte Taten) absitzen, Ich schrieb nicht Sicherungsverwahrung. Irgendwo vorher habe ich vom räuberischen Diebstahl geschrieben, ein Verbrechenstatbestand, daher zwangsläufig Haftstrafe. Im Rahmen dieser Strafe muss dann entschieden werden, ob die täter nach verbüßung 2/3 Strafe usw. entlassen werden können.

Strafen, insbesondere Haftstrafen sollen eben auch die Gesellschaft schützen, es geht nicht nur um Sühne des Täters. Deshalb gibt es auch den Haftgrund der Wiederholungsgefahr. Damit der täter eben nicht weitere Taten begehen kann bis zur Aburteilung.

ich schlafe übrigens tatsächlich ruhiger wenn ich weiß das Täter auch entsprechend der Gesetze abgeurteilt werden.
Sicherungsverwahrung ist dann noch ein anderes Thema

Nochmals ich habe immer von Haftstrafen gesprochen nie von Sicherungsverwahrung. Sei dir bitte gewiss ich weiß in dem Fall wovon ich rede.

neonhelm 14.09.2009 17:19

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277274)
Sehen das seine Familienangehörigen (gegenüber denen er ja auch eine Verantwortung hat) auch so?

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 277277)
Und die 600 Leute, deren Vorstand er war...

Ich weiss nicht, wie seine Familienangehörigen und seine Angestelleten das sehen, aber ich vermute, dass sie genau das an ihm geschätzt haben: Das mutige Eintreten für Andere.

Nähmen sich mehr daran ein Beispiel, wären solche Fälle wie in München mit Sicherheit seltener.

RolandG 15.09.2009 10:30

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 277334)
Gut auch, das solche Typen immer gleich Rechtsanwälte zur Seite stehen haben, die versuchen, noch das beste für die Galgenvögel rauszuholen...:Nee::(

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 277362)
Naja, für Geld eher nicht, eher aus Publicitygeilheit und dann als 2ten Grund Geldgeilheit.


Sagt 'mal, geht's noch? :-((

Den Beschuldigten wird ein Tötungsdelikt vorgeworfen, da ist ein Verteidiger zwingend erforderlich (§ 140 Abs. 1 Nr. 2 StPO); zur Not wird einer gerichtlich bestellt (§ 141 StPO).

Dessen ungeachtet ist es doch wohl völig normal, wenn jemand sich im Rahmen eins Strafverfahrens eines Rechtsbeistands bedient. Dieser Rechtsbeistand ist dann verpflichtet, im Rahmen von Recht und Gesetz das Beste für seinen Mandanten zu versuchen, anderenfalls produziert er einen Haftungsfall.

Vielleicht solltet Ihr 'mal Eure Einstellung zum Rechtsstaat überdenken. :Nee:

tobi_nb 15.09.2009 11:02

....

Matthias 15.09.2009 11:06

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277590)
Hat jemand, der sich freiwillig aus dem Rechtsstaat herausmanövriert, ein Recht auf den Rechtsstaat??

Genau, wo Lynchjustiz doch viel unterhaltsamer ist. :Gruebeln:

Voldi 15.09.2009 11:06

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277590)
Hat jemand, der sich freiwillig aus dem Rechtsstaat herausmanövriert, ein Recht auf den Rechtsstaat??

BTW: Anwälte sind das letzte.:Lachen2:

Ja hat er ... wenn man ihm das Recht auf einen anwalt absprechen will mit welcher Begründung willst du ihn dann nach dem Recht des gleichen Rechststaates bestrafen?

bello 15.09.2009 11:07

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277590)
Hat jemand, der sich freiwillig aus dem Rechtsstaat herausmanövriert, ein Recht auf den Rechtsstaat??

Hast Du da den Smilie vergessen?

kromos 15.09.2009 11:08

Zitat:

Zitat von RolandG (Beitrag 277572)
Vielleicht solltet Ihr 'mal Eure Einstellung zum Rechtsstaat überdenken. :Nee:

Ich denke hier sollte der Rechtsstaat mal seine Einstellung und das nicht nur in in diesem Fall, überdenken. :Peitsche:

Dieser hat nicht minder Mitschuld, wenn man die Vorstrafen der Täter bedenkt etc. etc. etc.

bello 15.09.2009 11:14

Behaltet doch bei den Diskussionen über den Rechtsstaat immer mal im Blick, daß es sehr viel mehr weniger offensichtliche Fälle gibt und geht bei Gelegenheit mal nach Berlin Hohenschönhausen und lasst Euch durch das Untersuchungsgefängnis eines totalitären Staates führen und von den Erfahrungen der Opfer berichten.

Dann dürft Ihr gerne weiter über den Rechtsstaat und seine angeblich lasche Einstellung schimpfen.

neonhelm 15.09.2009 11:19

Zitat:

Zitat von kromos (Beitrag 277597)
Ich denke hier sollte der Rechtsstaat mal seine Einstellung und das nicht nur in in diesem Fall, überdenken. :Peitsche:

Nu wird's aber wirklich hanebüchen. Klang ja gestern schon durch, aber bin immer wieder erstaunt, wie schnell rechtsstaaliche Prinzipien in Abrede gestellt werden.

Das ist unter anderem ein Grund, warum ich gegen Volksabstimmungen auf Bundesebene bin. Das mit dem Unfug ist so schon schlimm genug. wieviel Geld ist denn eigentlich bisher in Wolfgang 2.0 geflossen? Wenn sich da mal alle aufgeregt hätten und dafür Sorge getragen hätten, dass das Geld der Kinder- und Jugendarbeit zugute kommt. :Nee:


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