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Schwarzfahrer 27.05.2021 12:36

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1604006)
Als Abgrenzung zu den Lebensrisiken gibt es eine Studie von Galvan-Tejada et al ( https://dx.doi.org/10.3390%2Fijerph17249367 ), die eben solche Symptome ins Verhältnis zu Nichterkrankten setzt.

Hier eine kleine Tabelle aus der Studie

Anmerkung: Es wird vom RR, relatives Risiko, ausgegangen. Ist es bei exakt 1, so haben Kontrollgruppe (ohne Covid) und Fallgruppe (Ex-Erkrankte) die gleiche Prävalenz, eine solche Manifestation zu zeigen. Ist es bei 2, haben ehemals Erkrankte eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, darunter zu leiden, RR=3 dreimal so hoch usw.


Feature RR
1...........Fever................................. 0.124
2...........Myalgia..............................0 .319
3...........Rhinorrhea.........................0.8 70
4...........Asthenia.............................1 .307
5...........Cough...............................1. 330
6...........Cephalgia...........................1. 925
7...........Red Eyes............................2.190
8...........Odynophagia......................2.329
9...........Nausea, vomit or diarrhea...2.822
10.........Anosmia or dysgeusia.........3.592
11.........Stomach pain or discomfort..4.189
12.........Dyspnea...............................6 .923
13.........Chills................................. ....9.569

Für uns als Ausdauersportler ist insbesondere Atemnot mit RR fast 7 zu berücksichtigen. Erkrankt jemand an Covid-19, so hat er im Anschluss ein 7fach erhöhtes Risiko (gegenüber Nichterkrankten), lebenslang unter Atemnot zu leiden. Das wäre es dann potenziell gewesen mit Sport.

Interessant - aber bitte nicht überbewerten. Es geht um eine Nachbeobachtung einer statistisch überschaubaren Gruppe über ca. 60 Tage. Hier von "lebenslang" zu sprechen ist höchst spekulativ und irreführend; nur ein Drittel wird mit Symptom persistance bis 60 Tagen notiert; danach gibt es keine Daten. Auch ist die Zahl für Dyspnea relativiert, da in der (kleinen) Kontrollgruppe es keinen gab, und damit die Vergleichsbasis dünn ist. Eine Vergleichsaufstellung zur Nachbeobachtung bei anderen Infektionskrankheiten wäre interessant, macht aber erst mal wohl keiner, Forschungsgelder dürften aktuell stark auf Covid fokussiert sein. Und die Angabe der Risikozahlen auf drei Stellen nach dem Komma ist bei der groben Genauigkeit höchst irreführend und unseriös - sollte man als Wissenschaftler nicht machen.

Schwarzfahrer 27.05.2021 12:39

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1604017)
Das sich ein Julian Reichelt zum Moralapostel aufschwingt, ist wirklich ungalublich:

https://www.bild.de/politik/inland/p...5200.bild.html

Jens Spahn hat mal zu Recht gesagt, man wird sich einiges verzeihen müssen. Es wird Zeit, daß die Verantwortlichen um Verzeihung bitten für so manches - es ist wirklich nicht primär die Aufgabe des Bild-Redakteurs. Vielleicht regt es aber bei dem einen oder andern an, dem nachzutun.
Ansonsten: Moralapostel sein ist doch in, oder "woke", wie es neudeutsch heißt, oder?

El Stupido 27.05.2021 12:52

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1604021)
Wobei man da auch bedenken muss, dass das die Gruppe ist, die am intensivsten Überwacht wird mit zwei Tests wöchentlich und dem Druck einen positiven Test eben auch dem Gesundheitsamt zu melden, da die Tests im Kontext mit dem Schulbesuch durchgeführt werden.

Interessant wären die Positivquoten der PCR Tests in den entsprechenden Gruppen. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass insbesondere Erwachsene sich nach positivem Vortest einfach selbst isolieren aber keine Meldung beim Gesundheitsamt machen, um anderen die unbequemen Konsequenzen als K1 zu ersparen.

Vielleicht ist die Inzidenz bei dieser Altersgruppe auch hoch wegen der Vielzahl an Kontakten. In- und außerhalb der Schulen.
Die hohe Inzidenz mit der intensiven Überwachung zu erklären ist Wasser auf die Mühlen der Leerdenker á la "Ohne Test gäbe es das Virus nicht" [sic!]

Selbst isolieren nach positivem Selbsttest ohne PCR und behördlich angeordnete Quarantäne dürfte für viele Berufstätige äußerst schwierig werden.
Die Positivquote bei den Kids halte ich für nicht sehr hoch: in unserer KiTa gab es vor ca. einem Monat zwei postive Fälle, danach wurde knapp über 50 mal PCR angeordnet und zweiter PCR bei allen zehn Tage später. Weitere Fälle wurden nicht gefunden.
In der Schulklasse meiner Nichte (10. Klasse) gab es einen positiven Fall. Auch dort wurde großflächig getestet statt nur "Banknachbar*innen" und es gab keine weiteren Fälle.

qbz 27.05.2021 13:04

Ich persönlich kann mich aus meiner gesamten Berufszeit nicht daran erinnern, dass sich die Bild-Zeitung in der Vergangenheit jemals gegen Mittelstreichungen in der Jugendhilfe gewandt hätte und mehr Personalmittel für die sozialen Dienste des Jugendamtes und für die Hilfen zur Erziehung (Familienhilfen, Einzelfallhilfen, Wohngruppen, Pflegestellen bis Heimen) gefordert hätte. In den Jugendämtern herrscht mancherorts eine desolate Personalsituation sowie zuviele Betreuungsfälle und lässt oft junge KollegInnen schnell wieder kündigen. Ich spreche jetzt nicht mal von dem erfolgten Abbau der Mittel für die Prävention wie Freizeiteinrichtungen (Jugendfreizeitheime etc.) und Familienbildungszentren, von denen fast nichts mehr übrig blieb in den letzten 20 Jahren, sondern allein nur vom Kernbereich des Kinder- und Jugendschutzes. Ich kann mich persönlich an Sitzungen erinnern, wo mich der Stadtradt unter Androhung von Disziplinarmassnahmen aufgefordert hat, besetzte und benötigte Fachstellen für die Streichung zu benennen und ich mich prinzipiell weigerte. Die Bild hat sich dafür nie interessiert.

Die Ressorts für Kinder, Jugend und Familie gehören nüchtern betrachtet leider seit jeher zu den absoluten Stiefkindern der Politik und aller Parteien, in den Ländern und im Bund, sowie bei der Haushaltsmittelverteilung. Jugendminister bilden beim Finanzminister das Schlusslicht (ausgenommen Entwicklungshilfe). Das mag man auch daran erkennen, symptomatisch, dass der Rücktritt von Frau Giffey ohne Nachfolge erfolgt und das Ressort jetzt einfach mal bei der Justizministerin landet. Das Innen-, Sozial-. oder Verteidigungsministerium hätte man sofort besetzt.

Weshalb soll eine solche Prioritätssetzung wie oben beschrieben in einer Pandemie anders sein? Dass zu ändern, daran hatte die Bild noch nie und in der Pandemie auch kein Interesse gezeigt. Aber jetzt eine polemische öffentliche "Verzeihung" an die Kinder zu publizieren, mehr heucheln kann man nicht.

LidlRacer 27.05.2021 13:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1604025)
Jens Spahn hat mal zu Recht gesagt, man wird sich einiges verzeihen müssen. Es wird Zeit, daß die Verantwortlichen um Verzeihung bitten für so manches - es ist wirklich nicht primär die Aufgabe des Bild-Redakteurs.

Ähm, doch! Genau dieser Herr Reichelt müsste viele um Verzeihung bitte. Sehr viele. Nämlich die gesamte Leserschaft, die er mit - vornehm ausgedrückt - tendenziöser - Berichterstattung und Kommentierung verarscht.

Ganz besonders müsste er aber Prof. Drosten für seine unterirdisch dämlichen und hinterhältigen Diffamierungskampagnen um Verzeihung bitten. Sicherlich noch viele mehr, aber normalerweise verfolge ich dieses Drecksblatt nicht so intensiv.

hanse987 27.05.2021 13:51

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1604010)

Die Tests selber finde ich OK. Das Testen in der Klasse finde ich aber sehr grenzwertig, wenn es nebenbei schon ein Problem ist Noten in der Klasse zu verlesen. Medizinische Sachen, wie auch ein solcher Test, gehören für mich in einen privaten, geschützten Ort.

crazy 27.05.2021 14:01

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1604047)
Die Tests selber finde ich OK. Das Testen in der Klasse finde ich aber sehr grenzwertig, wenn es nebenbei schon ein Problem ist Noten in der Klasse zu verlesen. Medizinische Sachen, wie auch ein solcher Test, gehören für mich in einen privaten, geschützten Ort.

Jedes zweite, durchschnittliche Schulkind streckt sich an einem normalen Schultag einen Stift / Finger / was halt rumliegt tiefer in die Nase, als der Test es je könnte.

(die Aussage kann ich natürlich nicht verifizieren, sie basiert allein auf meinen Beobachtungen im Schulalltag)

Erfahrungsgemäß haben die Eltern mehr Probleme mit den Tests als die Kinder, die eigentlich betrifft.

Matthias75 27.05.2021 14:01

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1604047)
Die Tests selber finde ich OK. Das Testen in der Klasse finde ich aber sehr grenzwertig, wenn es nebenbei schon ein Problem ist Noten in der Klasse zu verlesen. Medizinische Sachen, wie auch ein solcher Test, gehören für mich in einen privaten, geschützten Ort.

Welche Alternative steht denn zur verfügung, falls der Test halbwegs manipulationssicher sein soll?

Bei uns an der Schule ist die Alternative ein Test vom örtlichen Testzentrum. Ist halt mit Aufwand verbunden. Aber wer sein Kind nicht vor der ganzen Klasse testen lassen will, kann auch diesen Weg wählen.

Wobei ein positiver Test vermutlich trotzdem in der Klasse bekannt werden würde, da das Kind dann erstmal fehlt und die Klasse vermutlich in Quarantäne muss.

M.


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