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Schwarzfahrer 11.10.2023 19:40

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1725260)
Deutschland stößt pro Jahr ca. 667 Millionen Tonnen CO2 aus (= 1,8% des weltweiten Ausstoßes). Wenn man nun 1 Million Wärmepumpen einbaut, stößt Deutschland nur noch 664,4 Millionen Tonnen CO2 Tonnen aus.

Hängt sicher davon ab, ob diese Wärmepumpen alle mit regenerativem Strom oder mit fossilem betrieben werden. Eine Million Wärmepumpen ist auch nicht viel, es gibt ja wohl eher eine zweistellige Million an HÄusern, oder?

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1725262)
Komisch- meine Datenlage ist da anders: 18% der CO2- Emissionen in D gehen auf die Kappe von Heizen/Kühlen/Warmwasser.

Der Prozentsatz ist irrelevant, wenn man überegt, da laut Ministerium 10 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 durch das neue Gesetz eingespart werden sollen. Das ist ein ziemlich kleiner Anteil der jährlichen über 600. Also egal wie man rechnet, der Kimaeffekt liegt im marginalen Bereich. Angenommen alle Heizungen wären auf einen Schlag Wärmepumpen, würden die meisten weiterhin fossil betrieben werden, aber das wären dann immerhin jährlich ca. 10-12 % eingespart (theoretisch 2/3). Davon muß man dann den CO2-Ausstoß der Ressourcenproduktion für Dämmung, Umbau, Fußbodenheizung, etc. gegenrechnen.

Klugschnacker 11.10.2023 19:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1725263)
Die erwartete/geschätzte Stärke des Effekts zeigt vor allem, daß wir weit davon sind, daß CO2 DER alles entscheidende Einzeleinfluß auf das Klima wäre.

Das ist ein Missverständnis. Von Menschen emittiertes Kohlendioxid ist der entscheidende Treiber der Erderwärmung. Hier der Zusammenhang von CO2-Gehalt der Atmosphäre und globaler Mitteltemperatur:



Die Effekte eines vulkanischen Wasserdampf-Ausbruchs kommen auf diese Effekte noch oben drauf. Sie sind aber kurzfristigerer Natur, weil sich Wasserdampf in der oberen Atmosphäre in einigen Jahren abbaut. Kohlendioxid wirkt hingegen über Jahrhunderte bis Jahrtausende auf die globale Erwärmung.

Meik 11.10.2023 21:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1725265)
Hängt sicher davon ab, ob diese Wärmepumpen alle mit regenerativem Strom oder mit fossilem betrieben werden.

Aber auch nur bei der Frage wie hoch die Einsparung ist. Der Stand der Technik ist schon lange so dass man jedweden Brennstoff besser vertromen und per Wärmepumpe heizen kann als irgendwas nur zur Wärmeerzeugung zu verbrennen.

Thermische Kraftwerke liegen im Wirkungsgrad über 40%, moderne Gas und Dampfkraftwerke erreichen an die 60%. Da braucht eine Wärmepumpe gerade mal einen COP von gut 2 zu erreichen um besser zu sein als eine Verbrennungsheizung - im Jahresmittel! Wenn eine WP an ein paar kalten Tagen mit wenig regenerativem Strom mal schlechter als eine Gasheizung ist spielt das am Gesamtverbrauch kaum eine relevante Rolle.

Wir haben schon lange einen technischen Stand wo man intakte alte Heizungen zwar IMHO weiterlaufenlassen sollte, es aber einfach keinen Sinn mehr macht alte Technik neu einzubauen. Massive Lobbyarbeit will uns das nur einreden, völlig realitätsferne Preisgestaltungen vieler deutscher Hersteller und Heizungsbauer tun ihr übriges.

https://www.immotecshop24.de/jtl4/Pa...akt-5-kW-Gen-J

Und in unserem Land fördern wir alte Industrie die uns am liebsten weiter ihre Technik von gestern verkaufen will, Mondpreise für Wärmepumpen aufruft damit hängen bleibt "lohnt nicht, ohne superviel Förderung in unsere Tasche geht nix".

Das wird uns irgendwann wenn mehr Leute über den Tellerrand wie in der Autoindustrie einholen. In den aktuellen Top 50 stehen BYD, Tesla, GWM. Auch Lync, Aiways und Co. sind keine Exoten mehr. Konnte man sich vor ein paar Jahren nicht vorstellen. Wenn in der Heizungsbranche mehr Leute vergleichen würden und nicht einfach beim Heizungsbauer "Beidemsindwirimmerschon" einfach bestellen wären Viessmann, Buderus und Co. längst Pleite und Nordstream länge auch ohne Sprengung ungenutzt in der Ostsee.

Und mal anders, wenn man sich so die Welt anguckt, mit Ukraine, Israel, ... irgendwie völlig hirnrissig sich bei einem lebenswichtigen Kernthema wie Energie nahezu völlig auf Importe zu verlassen. :-((

OdensX 12.10.2023 06:21

Ich denke, dass man oftmals auch mal an die Grundlagen zum Umweltschutz zurückkehren sollte. Jeder kann mit Kleinigkeiten seinen Beitrag leisten, u.a. durch ordentliche Mülltrennung, Aufheben von weggeworfenem Plastikmüll in Wälder, Nutzung von Rad zur Arbeit uvm. Vielen Menschen ist aber auch nicht mehr zuzumuten. In einem Triathlonforum, in dem 60%/70%/80% so gut verdienen, dass sie auf Elektromobilität umsteigen können, ohne sich die großen finanziellen Nachgedanken zu machen, dass sie auf Wärmepumpen umsteigen, ohne ihr ganzes Gespartes aufzubrauchen und ihr Wohnumfeld so umzustellen, dass so wenig umweltschädliche Schadstoffe ausgestoßen werden, wie nur möglich zum Zeitpunkt.

Die staatliche Förderung für Elektromobilität bspw., was für mich aufgrunddessen, dass wir eine große Automobilnation sind, ein wichtiges Thema ist, reicht aktuell kaum, um sich ein Fahrzeug leisten zu können, was aufgrund geringer Produktionszahl, geringem Alter und wenig Nutzung zwischen 25.000€ - 35.000€ kostet. Zumal man auch anmerken muss, dass die Förderung nicht für alle Fahrzeuge gilt. Hybride sind raus, Autos, die länger als 1 Jahr nach Kauf zugelassen wurden und Firmenfahrzeuge. Man kann auch nicht jedem einen i3 für 15.000€/16.000€/17.000€ zumuten, manche benötigen Platz.

craven 12.10.2023 09:47

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1725260)
Der massenweise Einbau von Wärmepumpen ist keine Klimaschutzmaßnahme.

Naja, 2,7 Mio Tonnen sind ja nicht "nichts". Sie sind nur relativ teuer erkauft, wenn man dafür mit der Brechstange auf Wärmepumpen setzt.
Fun Fact: Völlig umsonst könnten wir weit mehr einsparen:
"Das Umweltbundesamt hat Anfang 2023 entsprechende Zahlen veröffentlicht: basierend auf der Inlandsfahrleistung im Jahr 2018 und auf einem angenommenen Tempolimit von 120 km/h. Rund 4,2 Prozent der Treibhausgasemissionen des Straßenverkehrs ließen sich so jährlich vermeiden; rund 6,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente."
Da entstehen nur Kosten für die zusätzlichen Verkehrsschilder...
Und mit beiden Maßnahmen zusammen wären wir schon bei 10 Mio Tonnen pro Jahr weniger.
Ist ein bisschen wie bei sabine_g - jede einzelne Tuningmaßnahme bringt wenig Watt am TT und er wird oft dafür belächelt, aber in der Summe fährt er damit verdammt schnell :) :Blumen:

Plasma 12.10.2023 12:18

Zitat:

Zitat von craven (Beitrag 1725346)
Naja, 2,7 Mio Tonnen sind ja nicht "nichts".

Das stimmt natürlich. Ich wollte einfach nur mal die Größenordnungen darstellen, über die wir hier reden.

Wenn man jetzt davon ausgeht, dass nicht 1 Milion Wärmepumpen verbaut werden, sondern 10 Millionen, wofür wir bei dem aktuellen Fachkräftemangel auch in diesem Bereich ungefähr 15 Jahre bräuchten, dann sparen wir, wenn die Dinger mal alle im Keller sind, 26 Millionen Tonnen CO2 von 667 Millionen Tonnen jährlich ein.

Was bedeutet das? Am Klimawandel ändert sich durch diese Maßnahme einfach rein gar nichts. Dh, die Pole werden trotzdem langsam abschmelzen, die Weltmeer werden sich erwärmen, Extremwetterereignisse werden zunehmen, riesige Landstriche werden unbewohnbar werden und damit wird der Klimawandel in Zukunft die Fluchtursache Nr. 1 werden.

Das wird also alles trotzdem kommen. Und die Leute sitzen in ihren Häuser und schauen ihrem Stromzähler zu, der da nicht gemütlich vor sich hindackelt sondern einen auf Hawaii Quali macht. Und irgendwann werden sie sich fragen, warum habe ich das ganze schöne Geld eigentlich in die Hand genommen, warum zahle ich jeden Monat 300 Euro Stromabschlag, wenn der Klimawandel dann trotzdem kommt ?

Marginal gains ? Nun gut, wenn Deutschland im Meer versinkt, haben wir lokal einen maximum gain. Global fehlt dann aber nur Deutschlands mini Beitrag von 1,8%, was global gesehen, und so muss man das sehen, weil der Klimawandel ein globales Problem ist, wieder nur ein einzelnes marginal gain darstellt.

Wenns wirklich ums Klima geht, bräuchten wir global eine massive Deindustralisierung, eine massive Rezession einhergehend mit einem massiven Rückgang des Konsum in allen Bereichen. Und das ist leider völlig utopisch.

Wärmepumpen sind in der Klimadebatte eine Nebelkerze.

Plasma 12.10.2023 12:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1725264)
Ich kann Deinen Zahlen nicht folgen. Wurde gestern nicht gesagt, die deutschen Wärmepumpen würden jährlich so viel CO2 sparen, wie China an einem Tag emittiert? Das wären dann 30 Millionen Tonnen. In Deiner obigen Rechnung bringen die Wärmepumpen jetzt nur noch 2.6 Millionen Tonnen. Was stimmt denn nun?

:8/

1 Mio Wärmepumpen bringen 2,6 Millionen CO2 Einsparung.

Der Einbau von 11,5 Millionen Wärmepumpen bringt eine Ersparnis von 30 Millionen Tonnen CO2. In Deutschland arbeiten in Summe aber rund 18 Millionen Gas und Ölheizungen. 18x2,6=47. Wenn man ALLE diese Heizungen durch Wärmepumpen ersetzt, spart man also rund 47 Millionen Tonnen CO2 ein. Auch das ist gegenüber 667 Milionen Tonnen vernachlässigbar.

Wenn der ganze Strom für diese Wärmepumpen mit Wind, Wasser und PV erzeugt wird (auch utopisch), dann steigt die Einsparung übrigens deutlich über 47 Millionen Tonnen an.

Superpimpf 12.10.2023 12:57

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1725369)
...Global fehlt dann aber nur Deutschlands mini Beitrag von 1,8%, was global gesehen, und so muss man das sehen, weil der Klimawandel ein globales Problem ist, wieder nur ein einzelnes marginal gain darstellt...

Ich versuche mich hier immer vornehm zurückzuhalten weil mich das Ganze "das bringt sowieso alles nichts" nur aufregt, aber

Die meisten Deutschen denken oder kriegen es von gewissen Parteien vorgebetet, dass wir ja nicht alleine die Welt retten können und es die anderen gar nicht interessiert und die noch viel schlimmer sind als wir.

Diese Sicht ist so arm imho.
Erstens könnte man als Leuchtturm (Stichwort "Freiheitsenergien") vorangehen.
Zweitens - und viel wichtiger - passiert in so vielen anderen Ländern so viel mehr als bei uns. Ja, China macht auch viel Mist, Aber dort wurde letztes Jahr mehr PV zugebaut als im Rest der Welt zusammen. In Indien gibt es Wasserkanäle und lange Überlandradwege die komplett mit PV überdacht sind. Es gibt afrikanische Länder, wo 90 % der Energie aus PV und Wind kommen. Natürlich auf niedrigerem Niveau, aber das Verhältnis wird sehr wahrscheinlich so bleiben wenn es absolut mehr wird.

Nur die arroganten Deutschen gehen davon aus, dass sie die einzigen wären die was machen und es deswegen eh nichts bringt.

Super-Brauche keine Antwort, ignoriere den Thread jetzt wieder für den Blutdruck-pimpf

TriVet 12.10.2023 13:29

Schade, ich finde deinen Post gut und die Einwände berechtigt.
Leider wird das bei den Reichsbedenkentraegern hier und an den Stammtischen dieser Republik nicht ankommen. Aber davon wird’s ja nicht falsch, was du schreibst. 👍🏻

Siebenschwein 12.10.2023 14:51

Falls sich jemand mal mit Fakten und Zahlen auseinandersetzen will: DNV Energy Transition Outlook googeln und zuschicken lassen.
In a nutshell: Nicht alles ist im grünen Bereich, aber es passiert einiges.

About this year’s report
Clearly, we are witnessing an energy transition in many regions and for many communities and individuals. Globally, however, record emissions from fossil energy are on course to move even higher next year. Up to the present, renewables have met some, but not all, of the world’s additional energy demand. Optically, the transition seems to be in stall mode, with high oil and gas prices fuelling an exploration surge while many renewable projects are experiencing an increase in cost due to inflationary and supply-chain pressures.

So, when will the real global transition begin?

Our prediction is that emissions from oil use will peak in 2025 and those from natural gas in 2027. EV uptake and solar PV installations, both of which are now at record levels, are set to continue strongly.

Moreover, both the Fit-for-55 and RePowerEU policies and the Inflation Reduction Act in the US are already demonstrating powerfully that decarbonization policies can work on a grand scale. In our forecast, non-fossil sources constitute 52% of the energy mix in 2050, a sharp increase from the 20% they represent today.



tandem65 12.10.2023 14:55

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1725369)
Wenn man jetzt davon ausgeht, dass nicht 1 Milion Wärmepumpen verbaut werden, sondern 10 Millionen, wofür wir bei dem aktuellen Fachkräftemangel auch in diesem Bereich ungefähr 15 Jahre bräuchten,

Huch 15 Jahre nur. Dann müssen wir ja erst in 7 Jahren anfangen umzurüsten im Land.:Lachen2:
Ich denke das lässt auch genügend Zeit um die Erzeugung von grünem Strom hochzufahren was Schwarzfahrer ja gerne bemängelt. Denn weder Stromproduktion noch der Strombedarf durch mehr Wärmepumpen geht ja jetzt so Sprunghaft nach oben.

tandem65 12.10.2023 14:58

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 1725377)
Erstens könnte man als Leuchtturm (Stichwort "Freiheitsenergien") vorangehen.
Zweitens - und viel wichtiger - passiert in so vielen anderen Ländern so viel mehr als bei uns. Ja, China macht auch viel Mist, Aber dort wurde letztes Jahr mehr PV zugebaut als im Rest der Welt zusammen. In Indien gibt es Wasserkanäle und lange Überlandradwege die komplett mit PV überdacht sind. Es gibt afrikanische Länder, wo 90 % der Energie aus PV und Wind kommen. Natürlich auf niedrigerem Niveau, aber das Verhältnis wird sehr wahrscheinlich so bleiben wenn es absolut mehr wird.

Nur die arroganten Deutschen gehen davon aus, dass sie die einzigen wären die was machen und es deswegen eh nichts bringt.

Top!
Wir merken nicht daß die anderen längst an uns vorbeigezogen sind.

keko# 12.10.2023 22:34

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 1725377)
...

Nur die arroganten Deutschen gehen davon aus, dass sie die einzigen wären die was machen und es deswegen eh nichts bringt.

Super-Brauche keine Antwort, ignoriere den Thread jetzt wieder für den Blutdruck-pimpf

Das hängt auch mit dem deutschen Wesen zusammen. Der Deutsche plant ausgiebig die letzten 10%, also alle Eventualitäten mit ein. Das macht Projekte teuer, lang und kompliziert. Und dies liegt nicht an Politikern, sondern da sollte sich jeder Einzelne mal an die Nase fassen.

Genussläufer 12.10.2023 23:14

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1725397)
Top!
Wir merken nicht daß die anderen längst an uns vorbeigezogen sind.

China:

https://de.statista.com/statistik/da...elaequivalent/

Deutschland:

https://www.bdew.de/service/daten-un...rgieverbrauch/

Wie passt das zu Deiner Aussage?

Schwarzfahrer 13.10.2023 08:23

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1725397)
Top!
Wir merken nicht daß die anderen längst an uns vorbeigezogen sind.

Das wäre nicht so schlimm, man muß nicht immer der erste sein. Schlimmer wäre es, wenn wir übersehen, daß sie ggf. in eine andere, effektivere Richtung abgebogen sind.

Genussläufer 13.10.2023 09:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1725495)
Das wäre nicht so schlimm, man muß nicht immer der erste sein. Schlimmer wäre es, wenn wir übersehen, daß sie ggf. in eine andere, effektivere Richtung abgebogen sind.

China will das Thema Klimaschutz auf jeden Fall massiv vorantreiben. Allerdings diversifizieren sie ihre Maßnahmen. Allein die Lage bietet einige interessante Optionen. Da findest Du ausrechend Küstengebiete, die Nordsee-Effizienz für die Windkraft versprechen und Du hast eine Sonneneinstrahlung, die sich gegenüber Nordafrika oder Südeuropa nicht verstecken muss. Man plant, dort die Maßnahmen, die jeweils individuell sinnvoll sind. Das wird regional auch mal umgangen. Die Tendenz stimmt aber. Dazu kommen andere geographische Möglichkeiten in Bezug auf die Wasserkraft. Die Chinesen arbeiten aber auch auf der anderen Seite der Bilanz und stärken mit ihrer grünen Mauer die Senkenleistung.

Und trotz dieser Maßnahmen wissen sie sehr genau, was das Land für weiteres Wachstum benötigt und bringt aktuell im Schnitt 2 neue Kohlekraftwerksblöcke ans Netz.

Dazu nutzen sie mehr und mehr russisches Gas und investieren massiv in Atomkraft.

Man kann das auch wie tandem65 ausdrücken:

Zitat:

Top!
Wir merken nicht daß die anderen längst an uns vorbeigezogen sind.
Sind sie zwar nur in einigen Bereichen. Der Weg scheint aber für China ganz passabel aufzugehen.

DocTom 13.10.2023 09:53

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1725397)
Top!
Wir merken nicht daß die anderen längst an uns vorbeigezogen sind.

der schon weiter vor angeführte Torsten Schreiber macht ja was:
https://www.africagreentec.com/autho...ten-schreiber/

und

https://solarbakery.com/de/

auch aus Deutschland. Da setzen Menschen mal wirklich auch wirtschaftlich tragfähige Konzepte um, tun gleichzeitig etwas für den Umweltschutz.
Ist halt bei den häufigen "Regierungswechseln" in Afrikanischen Ländern an manchen Standorten "riskant", wenn die neuen Machthaber das nicht sofort unterstützen, wobei Torsten schonmal erzählt hat, dass die häufig den Sinn solcher "Fremdunternehmen" erkennen und diese nicht sofort aus dem Land vertreiben, weil diese "Unternehmen" am Ende etwas gutes für die Menschen vor Ort machen.
:Blumen:

Klugschnacker 13.10.2023 10:16

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1725516)
Und trotz dieser Maßnahmen wissen [die Chinesen] sehr genau, was das Land für weiteres Wachstum benötigt und bringt aktuell im Schnitt 2 neue Kohlekraftwerksblöcke ans Netz. Dazu nutzen sie mehr und mehr russisches Gas und investieren massiv in Atomkraft.

Die erste Grafik unten zeigt das Wirtschaftswachstum Chinas der letzten Jahrzehnte sowie eine Prognose für die kommenden 5 Jahre.

Zu den Kohlekraftwerken: Chinas Energieverbrauch hat sich seit den 1980er Jahren verachtfacht; in den letzten 25 Jahren immerhin verdreifacht. Das ist eine Situation, die sich nicht mit den Verhältnissen in Europa vergleichen lässt, wo der Energieverbrauch über Jahrzehnte praktisch gleich geblieben ist. (2. Grafik)

"Im weltweiten Vergleich investiert die Volksrepublik jedoch am meisten in die Entwicklung erneuerbarer Energien, um die Nutzung dieser Ressourcen zu verbessern." Wikipedia

Genussläufer 13.10.2023 10:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1725528)
"Im weltweiten Vergleich investiert die Volksrepublik jedoch am meisten in die Entwicklung erneuerbarer Energien, um die Nutzung dieser Ressourcen zu verbessern." Wikipedia

Würde es hier nicht Sinn machen relative Zahlen zu verwenden und nicht absolute? Ohne jetzt nachgerechnet zu haben, dürften die Unterschiede dann nur noch marginal sein.

Zitat:

Zu den Kohlekraftwerken: Chinas Energieverbrauch hat sich seit den 1980er Jahren verachtfacht; in den letzten 25 Jahren immerhin verdreifacht. Das ist eine Situation, die sich nicht mit den Verhältnissen in Europa vergleichen lässt, wo der Energieverbrauch über Jahrzehnte praktisch gleich geblieben ist. (2. Grafik)
Priorität Nummer eins und zwei sind Energiesicherheit und der Preis. Die Chinesen nutzen den Zufluss des in der reinen Produktion preiswerten Ökostroms. Sie wissen aber auch, dass man damit eine Volkswirtschaft nicht versorgen kann. Es fehlt an Speichern auf der einen Seite und es würde auch an Ressourcen bei der Herstellung scheitern (Kupfer, Nickel,etc.). Man nutzt die positive Seite der grünen Energie und ist sich der Notwendigkeit der Vorhaltung einer Fossilen Infrastruktur bewusst.

Was ist noch wichtig? China diversifiziert in der Stromerzeugung und im Klimaschutz allgemein. China vermeidet zu starke Abhängigkeiten von einzelnen Strängen und baut Abhängigkeiten ab. (Anmerkung: Nepomuk hat richtigerweise darauf verwiesen, aber unterschlagen, dass beim Fokus Erneuerbare die Abhängigkeiten immer noch bestehen und sich lediglich verschieben.)

Und ein nicht ganz unwesentlicher Punkt zum Schluss. Mit unseren Sanktionsandrohungen und der damit verbundenen Unsicherheit zwingen wir die Chinesen Ihre Unabhängigkeit weiter zu forcieren. Also greifen sie auf das zurück, was sie selbst in der Erde haben. Und das ist Kohle.

Liest sich für uns alles sicher etwas eigen. Die Chinesen nennen das Pragmatismus. Ich würde hier nicht widersprechen :Blumen:

Klugschnacker 13.10.2023 11:40

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1725538)
Würde es hier nicht Sinn machen relative Zahlen zu verwenden und nicht absolute? Ohne jetzt nachgerechnet zu haben, dürften die Unterschiede dann nur noch marginal sein.

Sie sind laut Wikipedia nicht marginal. Wikipedia nennt die Zahlen:
"Im Jahr 2017 entfielen 126,6 Mrd. USD und damit 45 % der weltweiten Investitionen von 280 Mrd. USD in erneuerbare Energien auf China."
Obwohl China nur rund ein Achtel der Weltbevölkerung stellt, leistet es fast die Hälfte der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien. Mit anderen Worten: Der Ausbau an Erneuerbaren ist dort annähernd so groß wie im Rest der Welt zusammen.

Nebenbei: Dein Hauptvorwurf gegenüber den Grünen in der Regierung war deren angebliche Planwirtschaft. Du seist im Unterschied dazu ein strikter Verfechter des freien Marktes. Warum hältst Du uns dann ausgerechnet China als Beispiel für eine gelungene Wirtschafts- und Energiepolitik vor?

Klugschnacker 13.10.2023 12:03

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1725516)
Dazu nutzen [die Chinesen] mehr und mehr russisches Gas und investieren massiv in Atomkraft..

Die erste Grafik unten zeigt, welche Energiequellen die großen Industrieländer einsetzen. Fossile Energien sind in den Blau- und Grüntönen, erneuerbare Energien in den rötlichen und gelben Farben.

Man erkennt: China hat im Vergleich zu den USA und Europa einen hohen Anteil erneuerbarer Energien. Atomstrom spielt in China praktisch keine Rolle. Gas (Ziffer 4) ist ebenfalls kaum der Rede wert.

Die zweite Grafik zeigt: Der Zuwachs bei den erneuerbaren Energien kommt in China mittlerweile aus der Photovoltaik und Windenergie. Dabei ist China strategisch ("planwirtschaftlich") vorgegangen: Zuerst hat es eine Industrie zur Erzeugung von Solar- und Windkraftanlagen aufgebaut, die heute bereits weltweit führend ist. Anschließend wird die Energieerzeugung mittels der eigenen Technik landesweit ausgerollt.

Die Sichtweise, China würde sich, im Gegensatz zu den doofen Deutschen, nicht um erneuerbare Energien kümmern, verkennt die tatsächliche Entwicklung. China besetzt planmäßig und in zunehmenden Maße die Schlüsseltechnologien der Energie- und Mobilitätswende.

DocTom 13.10.2023 13:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1725560)
...

Gratulation zum 11900ten Beitrag hier im Faden, eine wirklich gute Diskussion mir vielen wertvollen Infos...

Genussläufer 14.10.2023 17:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1725560)
Sie sind laut Wikipedia nicht marginal. [indent]"Im Jahr 2017 entfielen 126,6 Mrd. USD und damit 45 % der weltweiten Investitionen von 280 Mrd. USD in erneuerbare Energien auf China."

Ich hatte doch die zahlen für 2021 und 2022 verlinkt.

Diese Zahlen finde ich etwas sinnvoller, weil sich die Entwicklung deutlich verschoben hat.

Zitat:

Obwohl China nur rund ein Achtel der Weltbevölkerung stellt, leistet es fast die Hälfte der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien. Mit anderen Worten: Der Ausbau an Erneuerbaren ist dort annähernd so groß wie im Rest der Welt zusammen.
Wo lag die Zahl für Deutschland und für die USA zu dem Zeitpunkt? Das ist doch der bessere Vergleich. Auch ist es sinnvoller die Zahlen anhand des BIP zu bewerten. Es macht m.E. wenig Sinn die Staaten südlich der Sahelzone mit hoher Bevölkerung und geringer Produktion einzubeziehen.

Zitat:

Nebenbei: Dein Hauptvorwurf gegenüber den Grünen in der Regierung war deren angebliche Planwirtschaft. Du seist im Unterschied dazu ein strikter Verfechter des freien Marktes. Warum hältst Du uns dann ausgerechnet China als Beispiel für eine gelungene Wirtschafts- und Energiepolitik vor?
Auf den ersten Blick ist das ein plausibler Einwand. Auf den zweiten Blick stellt man fest, dass es in China deutlich mehr Marktwirtschaft gibt als bei uns und dort der Staat tatsächlich den Rahmen setzt. Das tut er enger als mir lieb wäre. Ich versuche es mal zu überspitzen, um das eigentliche Thema herauszustellen. China hat diverse Sektoren und fördert diese auch. Das ist völlig richtig. Allerdings gibt es dann einen Wettbewerb zwischen den Sektoren und auch innerhalb der Sektoren. Und dieser ist wirklich heftig. Da würden wir aus dem Staunen nicht rauskommen. Die Chinesen haben eher mit anderen Problemen zu kämpfen. Einerseits gibt es immer noch Staatsunternehmen, die nicht so effizient sind und "gehalten" werden, was den Wettbewerb durchaus beeinflusst. Das ist aber besser geworden. Was heftiger ins Kontor schlägt, ist die Korruption insbesondere in den Regionen. Das habe ich am eigenen Leib gespürt bzw. mussten meine Kunden damit umgehen.

Aber China lässt verschiedene Sektoren zu. Atomkraft, Wind, Sonne, etc. In jedem dieser Sektoren herrscht Wettbewerb. Und auch zwischen den Sektoren geht es hart zur Sache. Jinko hat sich nicht wegen Subventionen weltweit als Nr. 1 der Photovoltaik Branche etabliert. Die waren gezwungen, effizient zu arbeiten. Und irgendwann habe die dann alles weggebissen.

Bzgl. Deines Einwandes, dass AKWs keine Rolle spielen. Das mag aktuell so aussehen. Es befinden sich gerade 24 AKWs im Bau. Und das wird nicht das Ende sein.

Ein weiterer Punkt ist der Wettbewerb, den China in der Rohstoffzufuhr zulässt. Man ist im Umgang mit anderen Ländern etwas geschmeidiger als wir. Viele wichtige Rohstoffproduzenten haben mittlerweile einen deutlich stärkeren Bezug zu den BRICS als zu uns.

Wie hat Paul Kagame so schön auf die Forderungen der EU geantwortet: "Dann arbeite ich lieber mit den Chinesen. Die erzählen nicht soviel und in der Zeit, wo Ihr einen Radweg geplant habt, haben die zwei Flughäfen gebaut." Das ist jetzt aus dem Gedächtnis, stimmt aber auf jeden Fall im Sinn.

Klugschnacker 14.10.2023 17:34

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1725726)
Bzgl. Deines Einwandes, dass AKWs keine Rolle spielen. Das mag aktuell so aussehen. Es befinden sich gerade 24 AKWs im Bau. Und das wird nicht das Ende sein.

China hat 1.4 Milliarden Einwohner:innen.

Bei 24 neuen Atomkraftwerken, die derzeit im Bau sein sollen, macht das 1 neues Atomkraftwerk auf rund 60 Millionen Einwohner:innen.

Aktuell besitzt China 55 Atomkraftwerke. Das ist 1 Atomkraftwerk auf 25 Millionen Einwohner:innen.

Hätte China so viele Einwohner:innen wie Deutschland, hätte es derzeit drei Atomkraftwerke in Betrieb und anderthalb im Bau. Gemessen am Gesamtenergiebedarf ist das fast nichts, genauso wie zuletzt in Deutschland (ca. 1% vom Gesamtenergiebedarf).

Die 55 Atomkraftwerke, die aktuell in China am Netz sind, haben eine begrenzte Lebensdauer. Nach und nach müssen sie wegen Altersschwäche stillgelegt werden. Diese stillgelegten Kraftwerke müssten wir von den 24 künftig gebauten Kraftwerken noch abziehen. Ich weiß nicht, ob innerhalb dieser Bauzeit mehr Kraftwerke gebaut als stillgelegt werden. Aber wie auch immer, Atomkraft spielt in China kaum eine Rolle.

Außer, so ein Ding fliegt mal in die Luft. Aber das ist ein anderes Thema. :Blumen:

Klugschnacker 14.10.2023 17:37

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1725726)
Auf den zweiten Blick stellt man fest, dass es in China deutlich mehr Marktwirtschaft gibt als bei uns ...

Danke, das habe ich so noch nie gehört. :Blumen:

Genussläufer 14.10.2023 17:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1725733)
China hat 1.4 Milliarden Einwohner:innen.

Bei 24 neuen Atomkraftwerken, die derzeit im Bau sein sollen, macht das 1 neues Atomkraftwerk auf rund 60 Millionen Einwohner:innen.

Aktuell besitzt China 55 Atomkraftwerke. Das ist 1 Atomkraftwerk auf 25 Millionen Einwohner:innen.

Das stimmt natürlich. Es ist aber der Anfang. Einerseits sammelt man Erfahrungen, holt sammelt know-how und kann sich im Thema weiterentwickeln. Wenn sich das lohnt, werden die richtig Gas geben. Wenn nicht, wird es ein Rohrkrepierer. Aber auch das ist kalkuliertes Risiko.

Zitat:

Danke, das habe ich so noch nie gehört.
Bedeutet aber nicht, dass Deine Argumentation völlig aus der Luft ist. Du hast natürlich immer das Damoklesschwert, dass der Staat eine Branche "neu sortiert". Wahrscheinlich ist auch das ein Grund, warum der chinesische Markt von den Fundamentalzahlen einen Bewertungsdiscount hinnehmen muss.

dr_big 15.10.2023 09:07

Wurde das schonmal gepostet?
Vortrag zu Klima-Kipppunkten von Dr. Udo Engelhardt

Plasma 15.10.2023 13:49

"Wie ein Forschernetzwerk die Kipppunkte-Warnung in die Debatte trickste"

kann man hier nachlesen:

https://www.welt.de/wissenschaft/art...e-Debatte.html

qbz 15.10.2023 13:53

Stefan Rahmstorf: Was bedeuten 3 Grad globale Erwärmung für uns? Bislang sind wir laut Weltklimarat 1 bei 1,1 Grad Erwärmung angelangt, relativ zum späten 19. Jahrhundert (das in diesem Beitrag generell als Basisperiode verwendet wird, weil es auch die Basis für das Paris-Ziel von 1,5 Grad ist). Bereits heute sehen wir viele negative Folgen. Drei Grad Erwärmung wären fast das 3-Fache. Die Folgen wären allerdings erheblich schlimmer als nur das 3-Fache der bisherigen Auswirkungen, wie wir in diesem Beitrag sehen werden.

LidlRacer 15.10.2023 15:34

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1725940)
"Wie ein Forschernetzwerk die Kipppunkte-Warnung in die Debatte trickste"

kann man hier nachlesen:

https://www.welt.de/wissenschaft/art...e-Debatte.html

Du kommst hier ernsthaft mit der VerBLÖDungs-Zeitung mit kleineren Buchstaben?

Genussläufer 15.10.2023 16:09

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1725966)
Du kommst hier ernsthaft mit der VerBLÖDungs-Zeitung mit kleineren Buchstaben?

Tut er und hat damit auch Recht. Er hätte auch andere Zeitungen zitieren können. Er hätte auf den IPCC Report und die dort fehlende Darstellung hinweisen können. Er hätte auch auf diverse Fachpublikationen hinweisen können.

Er hat sich aber für den Bericht entschieden, der eine fundierte Zusammenfassung es Themas gibt. Das war natürlich ein Fehler!

@Plasma: Shame on you. Du hättest wissen müssen, dass ein Verweis auf die Springerpresse gleichzusetzen ist mit einem Pakt demokratischer Parteien mit der AfD. Alles was in der Springerpresse steht, ist falsch. Auch das Wetter. Wenn die etwas in aus der Süddeutschen kopieren, wird der Ursprung automatisch entwertet. Wie konntest Du nur?

Ich bin Dir allerdings ein wenig dankbar, dass Du diesen ideotischen Fehler begangen hast. Ich hatte hier auch schon die Hand am Abzug. Aber jetzt bist Du der Idiot, ok für mich ein Märtyrer :Lachen2:

merz 15.10.2023 16:25

Ich hab den verlinkten Welt Artikel quer gelesen, was lernt denn jetzt der interessierte Laie (ich) über die Diskussion der Kipppunkte-Theorie. konkret nichts, denn es wird keiner konkret thematisiert.
Stattdessen gibt es jede Menge herumgehopse wer wann mit wem welche Art von Paper veröffentlicht hat und wer was nicht mag - einen schönen money quote gibt es aber:

„ Nutznießer der Kipppunkte lässt das Unwissen kalt. Die Vereinten Nationen, für die globale Probleme wie der Klimawandel statusfördernd sind …..“

m.

Klugschnacker 15.10.2023 16:46

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1725940)
"Wie ein Forschernetzwerk die Kipppunkte-Warnung in die Debatte trickste"

kann man hier nachlesen:

https://www.welt.de/wissenschaft/art...e-Debatte.html

Das ist eine klassische Verschwörungstheorie von Axel Bojanowski.

Maßgeblich für dieses Thema ist der Weltklimarat IPCC. Er stuft die Existenz von Kipppunkten als gut belegt ein ("high confidence").
:Blumen:

Genussläufer 15.10.2023 19:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1725977)
Das ist eine klassische Verschwörungstheorie von Axel Bojanowski.

Das kann man durchaus anders sehen. Hälst Du diesen Kollegen hier ebenfalls für einen Verschwörungstheoretiker?

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2022-11/klimaforscher-thomas-stocker-kipppunkte-ipcc-sonderbericht?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.googl e.com%2F

Mit den Kipppunkten wird viel zu viel Schindluder getrieben. Das erinnert ein wenig ans Fegefeuer im Mittelalter. Hier wird sinnlos Angst geschürt. Es ist doch klar, dass wir in ein Problem schlittern. Da bedarf es keiner Theorien, die noch lange nicht bewiesen sind. Vor allem deren Auswirkungen werden immer wieder an "in Stein gemeißelt" verkauft. Das ist schlicht Bullshit. Wir müssen keine unnötige Angst verbreiten, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Das Problem ist auch so groß genug :Blumen:

holti72 15.10.2023 19:51

Stimmt. Vielleicht sollten wir einfach abwarten ob das mit den Kippunkten stimmt oder nicht. Wenn es stimmt können wir uns ja immer noch überlegen was wir dann machen.

Klugschnacker 15.10.2023 19:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1725996)
Das kann man durchaus anders sehen. Hälst Du diesen Kollegen hier ebenfalls für einen Verschwörungstheoretiker?

[url="https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2022-11/klimaforscher-thomas-stocker-kipppunkte-ipcc-sonderbericht[/URL]

Thomas Stocker ist Klimaforscher und kein Journalist wie Axel Bojanowski (Die Welt).

Die Darstellung des Journalisten Bojanowski ist eine klassische Verschwörungstheorie, der nach meiner Wahrnehmung in der seriösen Klimaforschung kaum jemand etwas abgewinnen kann. Das liegt wohl auch am Unterton in Bojanowskis Artikel, welcher sich als das eigentliche Hauptanliegen aufdrängt: Klimawissenschaftler seien mehr Aktivisten als Wissenschaftler.

Der Klimaforscher Stocker stellt die Sache seriöser dar, da sind wir einer Meinung: Es gibt bei den Kipppunkten noch Unsicherheiten und schwach belegte Aussagen.

LidlRacer 15.10.2023 21:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1726005)
Thomas Stocker ist Klimaforscher und kein Journalist wie Axel Bojanowski (Die Welt).

Die Darstellung des Journalisten Bojanowski ist eine klassische Verschwörungstheorie, der nach meiner Wahrnehmung in der seriösen Klimaforschung kaum jemand etwas abgewinnen kann. Das liegt wohl auch am Unterton in Bojanowskis Artikel, welcher sich als das eigentliche Hauptanliegen aufdrängt: Klimawissenschaftler seien mehr Aktivisten als Wissenschaftler.

Der Klimaforscher Stocker stellt die Sache seriöser dar, da sind wir einer Meinung: Es gibt bei den Kipppunkten noch Unsicherheiten und schwach belegte Aussagen.

So ist es. Natürlich gibt es große Unsicherheiten bei derart komplexen Systemen und deren Modellierung.

Bojanowski stellt das tendenziell so dar, als könnten wir die Kipppunkte daher ignorieren und Klimaschutzmaßnahmen weiter verzögern. Zumindest wird das Springer Publikum das so verstehen.

Stockers Darstellung ist realistischer und ich folgere daraus: Ja, es gibt große Unsicherheiten (nicht über die Existenz von Kipppunkten, sondern über ihre konkrete Lage und Auswirkungen), und daher müssen wir die Klimaschutzmaßnahmen dringend verstärken, da wir nicht wissen, wann genau wir in irreversible Katastrophen schlittern.
Im Grunde meine ich, das ist ohnehin schon so, aber zumindest müssen wir die Zunahme der Zahl und Größe der Katastrophen bremsen.

Genussläufer 15.10.2023 23:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1726005)
Thomas Stocker ist Klimaforscher und kein Journalist wie Axel Bojanowski (Die Welt).

Die Darstellung des Journalisten Bojanowski ist eine klassische Verschwörungstheorie, der nach meiner Wahrnehmung in der seriösen Klimaforschung kaum jemand etwas abgewinnen kann. Das liegt wohl auch am Unterton in Bojanowskis Artikel, welcher sich als das eigentliche Hauptanliegen aufdrängt: Klimawissenschaftler seien mehr Aktivisten als Wissenschaftler.

Wer gehört denn zu zur seriösen Klimaforschung? Vielleicht Claudia Kemfert? Die "Wissenschafterin", die Ende 2019 noch ausdrücklich erklärt hat, dass wir noch und nachher Speicher haben? Die Frau, die heute fordert, dass wir Speicher von Beginn an in die Planung einbeziehen müssten, weil wir sonst die Energiewende nicht schaffen?

Sollen wie so jemanden ernster nehmen als Herrn Bojanowski?

Genussläufer 15.10.2023 23:20

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1726031)
Stockers Darstellung ist realistischer und ich folgere daraus: Ja, es gibt große Unsicherheiten (nicht über die Existenz von Kipppunkten, sondern über ihre konkrete Lage und Auswirkungen), und daher müssen wir die Klimaschutzmaßnahmen dringend verstärken, da wir nicht wissen, wann genau wir in irreversible Katastrophen schlittern.
Im Grunde meine ich, das ist ohnehin schon so, aber zumindest müssen wir die Zunahme der Zahl und Größe der Katastrophen bremsen.

Was heisst denn im Grunde? Ist das dann so etwas wie Galileische Wette in modern?

LidlRacer 15.10.2023 23:52

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1726038)
Was heisst denn im Grunde? Ist das dann so etwas wie Galileische Wette in modern?

Wenn Google keine Galileische Wette kennt, warum sollte ich das tun?


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