Zitat:
Zitat von Genussläufer
(Beitrag 1750565)
Da hast Du sicher Recht. Unterm Strich ist das Bild von Melenchon dennoch ganz gut getroffen. Das zieht sich durch fast alle Gazetten. Oder glaubst Du, die haben alle voneinander abgeschrieben? Ich befürchte übrigens eine neue Eurokrise, wenn hier wirklich geliefert wird.
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Ich würde es eher so sehen: Aus Kritik an der rechtsextremen israelischen Regierung machen die den politischen Zentrismus favorisierenden Massenmedien "Antisemitismus", aus Kritik an Frankreich oder die EU betreffenden deutschen Regierungshandlungen "Deutschlandhass", aus vom Neoliberalismus abweichenden wirtschaftlichen Forderungen (Rente, Mindestlohn z.B.) "Populismus", aus Kritik an der Russlandpolitik "Putinknecht" usf. Man muss halt z.B. Piketty u.a. lesen, um konstruktive Einschätzungen zu den wirtschaftlichen Forderungen von Melenchon zu erhalten. Letztlich wird alles, salopp gesagt, was nicht neoliberalen und zentristischen Leitlinien folgt, als "Pakt mit einem Teufel" dargestellt.
Je krisenhafter der Neoliberalismus bzw. die entsprechende Politik sich auf die Mehrheit der Wähler auswirkt, desto geringer wird seine Überzeugungskraft für die Wähler.
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