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Mo77 21.05.2021 11:17

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1603021)
In der Pflege ist es deutlich anders. Alle stationäre Patienten werden zu Beginn mit einem PCR-Test gescreent und dürfen von da ab die Klinik nicht mehr verlassen und keinen Besuch bekommen.

Schüler werden nur gelegentlich mit Schnelltests getestet, die blinde Flecken an 3 der typischerweise 8 infektiösen Tagen haben. V.a. erfassen die Schnelltests im Gegensatz zu den PCR-Tests nicht die asymptomatischen infektiösen Tage eines Covid-19-Infizierten, so dass das Risiko-Setup in Kliniken ein ganz anderes ist als im Schulbetrieb.

Schüler gehen jeden Tag nach Hause, haben auch dort vielfältige, ungeschützte soziale Kontakte und kommen danach wieder in die Schule.

In Kliniken hat auch mittlerweile jeder in der Patientenversorgung Tätiger ein Impfangebot bekommen. In den Schulen ist das leider noch nicht der Fall. (Bei denjenigen, die ein solches Impfangebot abgelehnt haben, ist mein Verständnis für daraus resultierende infektionsrisiken begrenzt)

Ein immer größerer Teil von stationären Patienten ist mittlerweile auch geimpft, so dass das Infektionsrisiko in der Pflege auch dadurch sukzessive sinkt.



Man kann sich als ungeimpfter Lehrer durchaus über Aerosole anstecken. Übliche Klassenzimmer sind wesentlich enger als jedes übliche Großraumbüro und Lüftungskonzepte sind hilfreich zur Senkung des Infektrisikos aber können Ansteckungen insbesondere mit den neuartigen Covid-19-Varianten wie z.B. B1.1.7 nicht zuverlässig verhindern.

Und man darf nicht vergessen, dass die Impfkampagne bei Schülern noch nichtmal begonnen hat: bei insgesamt sinkender Inzidenz in den älteren Bevölkerungsgruppen wegen steigender impfquote konzentrieren sich die verbleibenden Infekte automatisch immer mehr in den ungeimpften Subgruppen, also den minderjährigen Schülern.

Ach, SGBV sperrt noch ein?
In Vergleich Klinik muss man aber die Körpernahe erwähnen. Die fehlt in Schulen in der Intensität.
Supermärkte sind viele übergegangenen hinter Plexiglas ohne Maske zu kassieren. Ist mir nicht bekannt, dass die alle danach ausfallen. In der Anzahl der Kontakte vermute ich, dass der Supermarkt nicht weniger Kontakte hat. Fenster sehe ich Klassenzimmern öfter. Vermutlich haben sie dort auch keine Hepa Filter. Vielleicht weißt du aber da anderes?
Die Zeit hatte mal ein Modelierungstool, zu welchem ergbnis kommt das bei einer Schule?

Schwarzfahrer 21.05.2021 11:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1603016)
Ich bezweifle die angeblich deutlich geringere Todesrate unter infizierten Menschen in Schweden. Das Virus weiß nicht, ob es in einem schwedischen oder deutschen Staatsbürger / Staatsbürgerin sitzt. Wo sollen da die Unterschiede herkommen? Die medizinische Kunstfertigkeit auf den Intensivstationen in Deutschland und Schweden ist vermutlich (ich weiß es nicht) ungefähr vergleichbar.

Ich befürchte daher, dass in Schweden entsprechend der hohen Infektionsrate viele Menschen an Corona versterben.

Wird es nicht immer den Querdenkern vorgeworfen, daß sie Daten, die nicht ihr Weltbild bestätigen, bezweifeln? Rationaler ist es, die Unterschiede zur Kenntnis zu nehmen, und nachzudenken, warum es so sein kann, und was wir daraus lernen könnten. Übrigens, da Schweden deutlich weniger Intensivplätze hat pro 100000 als Deutschland, können sie gar nicht so viele Corona-Patienten dort mit ihrer Kunstfertigkeit retten, wie hier. Liegen dann die heimlichen Corona-Toten in den Straßengräben rum? Im Nachdenkseiten-Artikel, den ich verlinkt habe, steht übrigens auch die deutlich höhere Testzahl in Schweden - das zeigt doch, wie untauglich Inzidenzen für sich zur Beurteilung der Gefährdung sind.

Daß es nicht immer erklärbare Unterschiede zwischen Ländern gibt, ist häufig genug beobachtet worden. Ein paar Gedanken dazu hat Mo77 zitiert:
Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1603019)
Zusammensetzung der Bevölkerung könnten Erklärungen bieten.
Altersdurchschnitt der infizierten. Heimquote
Wären Faktoren auf die schnelle die Unterschiede auf die Mortalität ergeben können.

(Allerdings hat Schweden eine relativ ähnliche Zusammensetzung bzgl. Alter und Soziales, auch Migrantenanteil, wie Deutschland; auch dort sind Migranten "südländischen Typs" offenbar überproportional betroffen; eine Vermutung dazu ist der VitaminD-Mangel). Lebensweise, Klima, etc. kommen dazu. Weniger nicht nachvollziebarer Zwang, mehr eigenverantwortliche Einsicht kann bei den gefährdeten effektiv wirken; Vorgeschichte: Über/Untersterblichkeit der vergangenen Jahre hat einen deutlichen Einfluß auf die Coronasterblichkeit, + weitere unbekannte Faktoren - sowas würde ich in einem wissenschaftlichen Projekt in Brainstormings angehen, und dann die einzelnen Ideen untersuchen, statt die Daten zu betzweifeln.

Schlafschaf 21.05.2021 11:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1603016)
Ich bezweifle die angeblich deutlich geringere Todesrate unter infizierten Menschen in Schweden. Das Virus weiß nicht, ob es in einem schwedischen oder deutschen Staatsbürger / Staatsbürgerin sitzt. Wo sollen da die Unterschiede herkommen? Die medizinische Kunstfertigkeit auf den Intensivstationen in Deutschland und Schweden ist vermutlich (ich weiß es nicht) ungefähr vergleichbar.

Ich befürchte daher, dass in Schweden entsprechend der hohen Infektionsrate viele Menschen an Corona versterben.

Denke ich eigentlich auch. Hab mal versucht die Gesamtzahlen zu finden und da schaut es aber genauso aus. Die Letalitätsrate liegt in Deutschland bei 2,4%, in Schweden nur bei 1,36%.

Damit lässt sich die These vom Lidl eigentlich nicht halten, in der Statistik sollten ja alle Todesfälle drin sein, auch die, die etwas später gemeldet wurden.

Irgendwie kommen die scheinbar beim Testen auf andere Werte als wir, damit kann man es sich dann wohl sparen die Inzidenz 1:1 zu vergleichen und zu behaupten bei uns läuft es besser.

merz 21.05.2021 11:36

bekanntlich verzeichnet Schweden ja die Todesfälle in einem nahen Erfassungsbereich anders, so daß man immer erst ein aktulles Absinken festzustellen meint bis die Daten nachziehen.

Allerdings: die sog. "Übersterblichkeit" müsste für 2020 und den Anfang von 2021 ja stabil sein - da sieht man jetzt keinen deutlichen Überhang vgl. zu anderen Ländern

schnelle Quelle, nicht geprüft gegen anderen Berichte


https://ourworldindata.org/grapher/e...BR~USA~DEU~SWE

m.

Roini 21.05.2021 11:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1603027)
Warum habe ich das eigentlich vorhergesehen? Ich spreche vom Berufsethos des Verbandes - und prompt insinuierst Du, daß ich Lehrer angreife.

Du magst Kinder verachten - so raushängen lassen muß man es nun auch nicht.

Und immer wieder das selbe Spiel von dir...

Meiner Meinung nach bist du null an einem Diskurs interessiert.

Klugschnacker 21.05.2021 11:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1603032)
Wird es nicht immer den Querdenkern vorgeworfen, daß sie Daten, die nicht ihr Weltbild bestätigen, bezweifeln? Rationaler ist es, die Unterschiede zur Kenntnis zu nehmen, und nachzudenken, warum es so sein kann, und was wir daraus lernen könnten.

Wenn einer meiner Athleten 6x 1.000m rennt und für jedes Intervall 3:50 Minuten braucht, für das letzte aber nur 1:20 Minuten, dann halte ich das nicht für einen enormen Trainingseffekt, sondern für einen Fehler. Entweder war das letzte Intervall kürzer oder die Uhr hat einen Hau.

Daten kann man eben auch mal misstrauen, wenn sie auffällig von einem Erwartungswert abweichen.

LidlRacer 21.05.2021 11:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1603032)
Wird es nicht immer den Querdenkern vorgeworfen, daß sie Daten, die nicht ihr Weltbild bestätigen, bezweifeln? Rationaler ist es, die Unterschiede zur Kenntnis zu nehmen, und nachzudenken, warum es so sein kann, und was wir daraus lernen könnten.

Ich hatte es bereits geschrieben und du hast es sogar zitiert:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1602976)
Ich schätze, das ist immer noch das gleiche Problem mir der schwedischen Todesstatistik, das wir schon x mal besprochen haben:
Bei denen sieht es IMMER so aus, als hätten die in den letzten Wochen einen extremen Abfall der Todeszahlen. Das liegt aber nicht an tatsächlich (so stark) sinkenden Zahlen, sondern an späten Meldungen, die dann erst in den nächsten Wochen rückwirkend sichtbar werden.

PS:
Wie auch beim Schrappe-Papier zeigt sich hier, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist, aus nackten Daten irgendetwas abzuleiten, ohne diverse Hintergründe zu kennen.
Wobei Schrappe noch viel mehr Fehler gemacht hat.

Ich sag es noch mal deutlicher:
Bei schwedischen Todeszahlen sind immer die letzten Wochen absolut falsch und nicht zu gebrauchen. Die im Spiegel und sonstwo genannten scheinbar guten Zahlen sind daher ebenso falsch.

Schlafschaf 21.05.2021 11:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1603040)

Daten kann man eben auch mal misstrauen, wenn sie auffällig von einem Erwartungswert abweichen.

Aber dann sollte man eben auch andere Zahlen anschauen wie ich zum Beispiel. Wie erklärst du dir die halb so hohe Letalität über den kompletten Zeitraum betrachtet?

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1603041)
Ich hatte es bereits geschrieben und du hast es sogar zitiert:



Ich sag es noch mal deutlicher:
Bei schwedischen Todeszahlen sind immer die letzten Wochen absolut falsch und nicht zu gebrauchen. Die im Spiegel und sonstwo genannten scheinbar guten Zahlen sind daher ebenso falsch.

Gleiche Frage auch an dich: Wieso sind die Zahlen für den kompletten Zeitraum dann so unterschiedlich? In Schweden sind pro positiv getestetem einfach deutlich weniger Leute als bei uns gestorben oder nicht?

Ich bin auch nicht auf Streit aus, ich möchte das verstehen.

Ich wundere mich, warum der Fakt nicht viel mehr Bedeutung bekommt. Entweder die messen irgendwas ganz anderes als wir, dann können wir uns die Vergleiche sparen oder die machen irgendwas besser als wir dann sollten wir schleunigst schauen was wir uns davon abschauen können!


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