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Zitat von ziel
(Beitrag 1230528)
Wie schaut es zb. mit Information, die überall im Leben steckt aus. Wenn die Naturgesetze gelten, dann kann sich Information nicht von alleine bzw. durch Evolution entwickeln.
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Doch, das geht. Die Evolutionstheorie erklärt, wie das funktioniert. Zum Beispiel enthalten unsere Augen die Information über die Welt, dass Licht existiert. Woher kann ein Organismus wissen, dass Licht existiert, solange er noch keine Augen hat?
Zuerst gab es nur winzig kleine Einzeller im Meer. Sie waren vollkommen blind. Sie ernährten sich, indem sie energiereiche Moleküle durch die Zellmembran hineinließen. Durch Zufall nahmen sie einen anderen Einzeller auf, der bereits die Photosynthese beherrschte. Sie schluckten also diesen kleinen grünen Punkt, der aus Sonnenlicht eine Form von Zucker, also Nahrung herstellen konnte.
Dieser Zusammenschluss war sehr erfolgreich: Der Einzeller hatte mehr Energie, der grüne Punkt genoss Schutz durch die Zellmembran. Weil der Wirt jetzt mehr Nahrung zur Verfügung hatte, leistete er sich einen Antrieb, eine Geißel. Wir haben jetzt also einen Einzeller mit einer Geißel am Ende und einem grünen Helferlein im Inneren.
Dieses Helferlein liefert jedoch nur dann Energie, wenn Sonnenlicht darauf fällt. Also wurde es nach und nach im Laufe der Evolution an demjenigen Ende des Einzellers platziert, dass der Geißel gegenüber lag. So gelangt das Licht ungestört auf den grünen Punkt, und die Geißel konnte schlagen. Die Konsequenz: Diese Einzeller paddeln im Meer immer nach oben, nicht nach unten. Sie reicherten sich an der Oberfläche des Meeres an. Ob man hier bereits von "sehen" sprechen kann ist Geschmacksache.
Nach weiteren Jahrmillionen lag der grüne Punkt nicht einfach flach an der Zellmembran, sondern in einer Art Delle oder Napf am vorderen Ende der Zelle. Dieser Napf, der zufällig entstanden war, hatte Folgen: Denn Licht, welches von rechts kam, fiel auf die linke Seite des Napfs. Licht von links fiel auf die rechte Seite des Napfs. Ein klein wenig konnte der Einzeller dadurch erkennen, woher das Licht kam. Das ist erheblich mehr, als nur hell und dunkel unterschieden zu können wie bisher.
Irgendwann bildete sich durch Zufall ein feines Häutchen über dem Napf. Es hatte den Vorteil, dass kein Schmutz mehr in den Napf gelangen konnte. Aus diesem Häutchen bildete sich über Jahrmillionen eine Linse.
Einzeller, Napfauge und Linsenauge finden wir noch heute in zahlreichen Zwischenstufen in der Tierwelt. Die Entwicklung des Auges ist ein Beispiel, wie die Evolution aus simplen Anfängen komplexe Lösungen hervorzubringen vermag. Von wahllosen, zufälligen Mutationen (Varianten) überleben bevorzugt diejenigen, die sich als überlebensfähig erweisen. Die anderen gehen unter.