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Klugschnacker 29.08.2023 14:35

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720138)
Und völlig unlogisch: warum verhindert ein (weiter)laufendes Kernkraftwerk die Investition in eine Windkraftanlage mehr, als ein stattdessen (wieder ange)laufendes Kohlekraftwerk?

Zunächst einmal: Die Kernkraft hat in Deutschland zuletzt rund 1% unseres Energiebedarfs gedeckt. Gleichzeitig bauen wir die Erneuerbaren in hohem Tempo aus. Bis wir die alten KKWs wieder am Netz hätten, haben wir deren Beitrag zur Energiegewinnung längst mit Erneuerbaren kompensiert. Es gibt zudem niemanden aus der Energiewirtschaft, der seine KKWs weiter laufen lassen möchte, geschweige denn neue bauen will.

Zu Deiner Frage: Zur Ergänzung der Erneuerbaren braucht man Kraftwerke, die man bedarfsgerecht hoch- und runterfahren kann. Je nach dem, wie stark der Wind weht und die Sonne scheint.

Atomkraftwerke können das nicht. Einmal angeworfen, laufen sie mehr oder weniger mit gleichbleibender Stromproduktion durch. Bei Schwankungen im Stromangebot müsste man daher die Erneuerbaren flexibel an- oder ausschalten. Das bedeutet, bei Wind und Sonnenschein würde man Windräder aus dem Wind drehen etc.

Aber, wie gesagt, die Kernkraftwerke in Deutschland lieferten viel zu wenig Energie, um damit etwas anzufangen.

Genussläufer 29.08.2023 14:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720148)
Aber, wie gesagt, die Kernkraftwerke in Deutschland lieferten viel zu wenig Energie, um damit etwas anzufangen.

Sie lieferten mal 30% unserer Stromproduktion. Das ist nicht nichts. Und es wäre eine super Möglichkeit gewesen, die erneuerbaren mit Sinn und Verstand aufzubauen. Bei all den anderen Argumenten stimme ich Dir zu. Vor allem kann man die Teile nicht so einfach wieder hochfahren. Dem hat man ja vorgebeugt. Kurzum, der Drops ist gelutscht.

Vielleicht könnte es dennoch eine Perspektive für die Zukunft geben. Vielleicht realisiert man irgendwann mal, dass die erneuerbaren aus eigener Produktion wahrscheinlich nicht ausreichen werden. Und das auch, wenn es in ferner Zukunft mal Speicher geben sollte. Dann könnten ein paar KKW einen Teil zu mehr Unabhängigkeit beitragen. Ganz unabhängig werden wir sicher nicht werden (können).

Schwarzfahrer 29.08.2023 15:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720148)
Gleichzeitig bauen wir die Erneuerbaren in hohem Tempo aus.

Richtig wäre hier Konditional: wir würden sie gerne in hohem Tempo ausbauen, sind aber deutlich hinter den Wünschen zurück. Sogar die, die es positiv sehen müssen räumen ein: zwar
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720148)
Bis wir die alten KKWs wieder am Netz hätten, haben wir deren Beitrag zur Energiegewinnung längst mit Erneuerbaren kompensiert.

Ja, es würde jetzt elend lang dauern - darum hätte man als Klimaschützer diese nicht abschalten dürfen. Ob aber auch in der Zeit der Beitrag zur Energiegewinnung durch Wind und sonne kompensiert wird, darf man bezweifeln - zumal die Großspeicher für die Grundlast weiterhin fehlen. Es mag dann ebenso viel MW installierte Leistung da sein (vielleicht), aber auf keinen fall vergleichbare zuverlässige Dauerleistung übers Jahr gesehen. Also ein Ersatz auf einem Zettel des berühmten Milchmädchens, aber kein funktionaler Ersatz.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720148)
Es gibt zudem niemanden aus der Energiewirtschaft, der seine KKWs weiter laufen lassen möchte, geschweige denn neue bauen will.

Nicht in Deutschland, da ist das Thema verbrannt. Ob uns das auf Dauer gut tun, wird man ja sehen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720148)
Zu Deiner Frage: Zur Ergänzung der Erneuerbaren braucht man Kraftwerke, die man bedarfsgerecht hoch- und runterfahren kann. Je nach dem, wie stark der Wind weht und die Sonne scheint.

Nein, meine Frage ging nicht um die Erneuerbaren. Es ging darum, daß der von Dir zitierte Satz postuliert, daß weiterlaufende KKW den Ausbau von Erneuerbaren verhindert. Wir haben jetzt die KKW durch Kohlekraftwerke (oder durch französischen Import-Atomstrom) ersetzt - wieso behindern diese die Erneuerbaren so viel weniger? Kohlekraftwerke sind auch sehr träge (gut, etwas regelbarer als KKW), und sie emittieren massiv zusätzlich CO2. Ich verstehe den Gewinn in diesem Tausch nicht.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720148)
Atomkraftwerke können das nicht. Einmal angeworfen, laufen sie mehr oder weniger mit gleichbleibender Stromproduktion durch. Bei Schwankungen im Stromangebot müsste man daher die Erneuerbaren flexibel an- oder ausschalten. Das bedeutet, bei Wind und Sonnenschein würde man Windräder aus dem Wind drehen etc.

Völlig richtig, ein Versorgungssystem braucht beides: sichere Grundlast und Regelvolumen. Die Kombination macht's, da das Regelvolumen nie 100 % des Ganzen betragen muß.

Klugschnacker 29.08.2023 15:33

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1720149)
Sie lieferten mal 30% unserer Stromproduktion. Das ist nicht nichts.

Das ist aber schon sehr lange her. Zuletzt waren es wenige Prozent der Stromproduktion und rund ein Prozent vom gesamten Primärenergiebedarf.

Es handelt sich also um eine politische Scheindebatte in Deutschland, die keinerlei Nutzen hat. Weder haben wir die nötige Menge an Atomkraftwerken, die irgend einen substanziellen Beitrag zur Energiewende leisten könnten, noch jemanden, der sie bauen und betreiben wollte. Wir haben für die Kernkraftwerke keinen Brennstoff und für den strahlenden Atommüll keine Lagerstätten.

Genussläufer 29.08.2023 15:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720155)
Das ist aber schon sehr lange her. Zuletzt waren es wenige Prozent der Stromproduktion und rund ein Prozent vom gesamten Primärenergiebedarf.

Ja klar, weil die meisten Kraftwerke schon vorher abgeschaltet wurden. Sie waren aber sicher und verlässlich. Dass die dann keinen Betrag mehr leisten, ist wenig überraschend.

Zitat:

Weder haben wir die nötige Menge an Atomkraftwerken, die irgend einen substanziellen Beitrag zur Energiewende leisten könnten.
Das ist richtig. Dafür haben wir gesorgt :Blumen:

Zitat:

noch jemanden, der sie bauen und betreiben wollte
Auch richtig. Auch dafür haben wir gesorgt. Wir haben der Welt gezeigt wie sicher Investitionen in Deutschland sind.

Zitat:

Wir haben für die Kernkraftwerke keinen Brennstoff und für den strahlenden Atommüll keine Lagerstätten.
Brennstoff kann man kaufen. Das bedarf natürlich Vorlauf. Wir müssen auch Kupfer, Nickel, Cobalt, etc. kaufen. Wenn wir so argumentieren, dürften wir auch keine erneuerbaren einsetzen.

Die Lagerstätten sind ein Punkt, der gelöst werden müsste. Aber hier hat sich die Welt deutlich weiterentwickelt.

Nichtsdestotrotz wird man das Thema in D auf absehbare Zeit nicht umsetzen können. Allein schon deshalb, weil hier niemand das Investitionsrisiko eingehen würde.

Klugschnacker 29.08.2023 16:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720151)
Es ging darum, daß der von Dir zitierte Satz postuliert, daß weiterlaufende KKW den Ausbau von Erneuerbaren verhindert. Wir haben jetzt die KKW durch Kohlekraftwerke (oder durch französischen Import-Atomstrom) ersetzt - wieso behindern diese die Erneuerbaren so viel weniger? Kohlekraftwerke sind auch sehr träge (gut, etwas regelbarer als KKW), und sie emittieren massiv zusätzlich CO2. Ich verstehe den Gewinn in diesem Tausch nicht.

Es ist schwierig für mich, Dir zu antworten, weil so viele falsche Behauptungen in den Fragen stecken. Ich fange mal beim Import von Atomstrom an.

Ja, wir importieren fortwährend Strom aus dem Ausland. Gleichzeitig exportieren wie Strom ins Ausland. Diese Strombewegungen folgen den Marktpreisen:

Wenn auf dem europäischen Markt preisgünstiger Strom angeboten wird, kaufen wir ihn. Gleichzeitig verkaufen wir selbst produzierten Strom zu Marktpreisen ins Ausland. Die Importe und Exporte haben jedoch nichts damit zu tun, dass wir zu wenig Strom hätten. Mit anderen Worten, wir kaufen Strom auch dann im Ausland ein, wenn wir genug eigenen Strom haben (der aber teurer ist). Daher ist der Import von Strom kein Beleg dafür, dass wir zu wenig Strom hätten.

Logischerweise wird der am preisgünstigsten erzeugte Strom zuerst eingekauft. Er stammt aus erneuerbaren Energien. Wir importieren also überwiegend Strom aus Windkraft und Photovoltaik (weil er billiger ist als fossiler Strom und Kernenergie).

Nach dem Atomausstieg haben wir 12% unseres Stroms importiert, davon waren 20% Atomstrom. Da der Strom ein Fünftel unseres Energiebedarfs ausmacht, importierten wir zur Zeit des Atomausstiegs 0,4% unseres Energiebedarfs in Form von Atomstrom aus Frankreich.

Das ist jetzt nur grob skizziert. Die genauen Verhältnisse sind kompliziert und müssen längere Zeiträume berücksichtigen.

Schwarzfahrer 29.08.2023 16:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720155)
Es handelt sich also um eine politische Scheindebatte in Deutschland, die keinerlei Nutzen hat.

ja, im Hinblick auf die Zukunft nützt es hierzulande nichts mehr, das Kind wurde bereits mit dem Bad ausgeschüttet.

Allerdings, angesichts von immer neuen Forderungen an "Hinz und Kunz" (Copyright keko:Blumen:), hohe Geldsummen auszugeben oder auf alles Mögliche zu verzichten um CO2 einzusparen (Wärmepumpe, E-Auto, nicht fliegen, kein Fleisch essen, ...) bleibt immer wieder die berechtigte Frage im Raum, warum diejenigen, die all das fordern, zuvor dafür gesorgt haben, daß wir die einstigen 30 % KKW-Strom nicht weiter CO2-frei erzeugen, sondern zu einem wesentlichen Anteil mit mehr dreckiger Kohle als zuvor, also mit mehr CO2-Ausstoß, als wir über Wärmepumpen und E-Autos je ausgleichen können.

Fehler der Vergangenheit kann man ruhen lassen - oder versuchen, daraus zu lernen. Fürs letztere muß man aber auch über sie sprechen.

Klugschnacker 29.08.2023 16:14

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1720158)
Ja klar, weil die meisten Kraftwerke schon vorher abgeschaltet wurden. Sie waren aber sicher und verlässlich. Dass die dann keinen Betrag mehr leisten, ist wenig überraschend.

Die Kraftwerke wurden mehr oder weniger mit dem Ende ihrer geplanten Laufzeit abgeschaltet. Ein Kernkraftwerk hält ja nicht ewig.

Dass es zuletzt in Deutschland nur noch wenige Kernkraftwerke gab, liegt meines Wissens nach daran, dass keine neuen gebaut wurden, welche die in Rente gehenden Kernkraftwerke hätten ersetzen können.

Ob solche Kraftwerke sicher sind oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber mir fallen gleich mehrere schwere Unfälle ein. Es gibt meines Wissens nach keine Versicherung, die ein Atomkraftwerk im dicht besiedelten Deutschland versichern würde – und die kennen sich ja mit Risiken aus. Zumindest besser als ich.

Ob sie "verlässlich" sind? Frankreich als Atomnation Nummer Eins hat mit den Dingern seine liebe Müh, wenn der Sommer trocken ist.

Schwarzfahrer 29.08.2023 16:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720160)
Ja, wir importieren fortwährend Strom aus dem Ausland. Gleichzeitig exportieren wie Strom ins Ausland. Diese Strombewegungen folgen den Marktpreisen:

Die Marktpreise entstehen aber auch aus erzeugten Strommengen und Nachfrage. Wenn wir viel Ökostrom produzieren, haben oft die Nachbarn auch viel davon, also geben wir es recht billig ab. Bei Flaute müssen wir einkaufen, dann kann es teurer werden, wenn die anderen auch gerade selbst viel brauchen.
Der Müchener Merkur schreibt:
Klingt schon mal nicht nach einem tollen Geschäftsmodell. Schade, daß überall meist nur TWh-Angaben stehen, selten die echten Kosten/Einnahmen erwähnt werden.

Wenn man jetzt schaut, wie sich die Bilanz für Deutschland in den letzten Jahren entwickelt hat, sieht es auch nicht gerade unproblematisch aus: Seit Frühling importieren wir viel mehr, als in den letzten zwei Jahren, obwohl der Stromverbrauch zurückgegangen ist (erste zwei Grafiken). Muß nicht allein an den abgeschalteten KKW liegen, aber die Änderung halte ich schon für bemerkenswert und nicht beruhigend, wenn man dazu die oben erwähnten Preisverhältnisse einsetzt.

Klugschnacker 29.08.2023 16:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720161)
Allerdings, angesichts von immer neuen Forderungen an "Hinz und Kunz" (Copyright keko:Blumen:), hohe Geldsummen auszugeben oder auf alles Mögliche zu verzichten um CO2 einzusparen (Wärmepumpe, E-Auto, nicht fliegen, kein Fleisch essen, ...) bleibt immer wieder die berechtigte Frage im Raum, warum diejenigen, die all das fordern, zuvor dafür gesorgt haben, daß wir die einstigen 30 % KKW-Strom nicht weiter CO2-frei erzeugen, sondern ...

Bitte konkret! :Blumen:

Wer hat dafür gesorgt, dass Deutschland aus der Atomenergie aussteigt? Du sagst, dass dieselben Leute dazu aufrufen würden, kein Fleisch zu essen. Ich würde gerne wissen, wer das sein soll. Wen meinst Du damit?

Gerhard Schröder, Angela Merkel?

Mir scheint, dass Du in Deiner Frage erneut Behauptungen aufstellst, die nicht stimmen.

Schwarzfahrer 29.08.2023 16:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720164)
Die Kraftwerke wurden mehr oder weniger mit dem Ende ihrer geplanten Laufzeit abgeschaltet. Ein Kernkraftwerk hält ja nicht ewig.

Aber viel länger, als die tatsächlich zugelassene Laufzeit. Sonst hätte man ja keinen Beschluß zum Atomausstieg nach Fukushima gebraucht, um das ende herbeizuführen. Und länger als die meisten Windkraftanlagen läuft ein gutes Kraftwerk allemal, und das bei viel mehr Vollaststunden (s. u.).
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720164)
Dass es zuletzt in Deutschland nur noch wenige Kernkraftwerke gab, liegt meines Wissens nach daran, dass keine neuen gebaut wurden, welche die in Rente gehenden Kernkraftwerke hätten ersetzen können.

Nein, in Bau war vorher schon keine Anlage, die geringe Zahl hat allein mit dem Merkel-Beschluß zum Atomausstieg zu tun, (kurz nachdem sie klare Zusagen zur Laufzeitverlängerung gemacht hat).
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720164)
Ob solche Kraftwerke sicher sind oder nicht, kann ich nicht beurteilen,

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720164)
Ob sie "verlässlich" sind? Frankreich als Atomnation Nummer Eins hat mit den Dingern seine liebe Müh, wenn der Sommer trocken ist.

Ja, Naturgewalten sind immer ein Risiko. Jede Windkraftanlage hat seine liebe müh, bei Flaute Strom zu generieren. Die Vollaststunden zeigen die wahren Verhältnisse.

Klugschnacker 29.08.2023 16:35

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720166)
Der Müchener Merkur schreibt:

Das ist eine Falschdarstellung, welche der Merkur von der Bildzeitung übernimmt. Zudem geht es um ein ganz anderes Thema als die hier diskutierte Atomkraft, nämlich um den (noch ungenügenden) Ausbau des Leitungsnetzes in Deutschland.

Schwarzfahrer 29.08.2023 16:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720167)
Bitte konkret! :Blumen:

Wer hat dafür gesorgt, dass Deutschland aus der Atomenergie aussteigt? Du sagst, dass dieselben Leute dazu aufrufen würden, kein Fleisch zu essen. Ich würde gerne wissen, wer das sein soll. Wen meinst Du damit?

Gerhard Schröder, Angela Merkel?

Mir scheint, dass Du in Deiner Frage erneut Behauptungen aufstellst, die nicht stimmen.

Konkret ist der Atomausstieg eine der Kernelemente der Grünen seit der Gründung, was sie in der Koalition mit Schröder auch so einbringen konnten. Tatsächlich hat Merkel dies endgültig beschlossen, um nach Fukushima zu versuchen den Grünen Wählerstimmen abzugraben, indem sie auf deren Zug aufspringt*. Ohne die starke grüne Anti-AKW-Bewegung wäre es bei der zuvor richtigerweise beschlossenen Laufzeitverlängerung geblieben.


*wer heute auf ähnliche Weise Themen aufgreift, die die AfD auch bewirbt, gilt gleich als böse, dabei ist es für mich vergleichbar: man versucht, eine bestimmte Wählergruppe abzuwerben; nur wählen die Leute meist leider doch das Original.

Schwarzfahrer 29.08.2023 16:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720170)
Das ist eine Falschdarstellung, welche der Merkur von der Bildzeitung übernimmt. Zudem geht es um ein ganz anderes Thema als die hier diskutierte Atomkraft, nämlich um den (noch ungenügenden) Ausbau des Leitungsnetzes in Deutschland.

Es geht um das Verhältnis Import- zu Export-Kosten. Wenn die Zahlen falsch sind, würde ich mich über richtige Zahlen freuen (die wirst Du kennen, wenn Du weißt, daß der Merkur irrt): wieviel gibt Deutschland jährlich für Stromimporte aus, wieviel wird für Exporte eingenommen? Auf die Schnelle fand ich nichts dazu, immer nur TWh-Angaben. Die Bilanz ist für diese Betrachtung, wie für die gesamte Energiewende (auch ohne Kernkraft-Thema) relevant.

MattF 29.08.2023 17:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720173)
wieviel gibt Deutschland jährlich für Stromimporte aus, wieviel wird für Exporte eingenommen?

Wieviel gibt Deutschland jährlich für Ölimporte aus, wieviel wird für Exporte eingenommen?

Oder Gas oder Kohle?

Wie hoch ist immer noch der Aussenhandelsüberschuss?


Keine Ahnung was diese Diskussion, die es auf einem Weltmarkt an keiner anderen Stelle gibt, soll?

Trimichi 29.08.2023 18:14

Na-ja. Wir sind ja auch die Intelligentesten. Bohr, Heißenberg, Mach, Einstein, Oppenheimer usw. Auch die Schlausten? Marx und Engels usw., Heidegger, Hegel und Habermass lassen grüßen?

Ja, die Diskussion führt zu nichts. Zumindest machen wir uns als Ex-Dichter und Ex-Denker noch Gedanken. Die einen z.B. Atomlobby schiebens auf die Kohleindustrie, die wiederum auf die Windradlobby. Usw. Prinzip klar? Es muss immer einer Schuld sein. Und das der Einzelne keine Lust mehr hat auf das ist auch irgendwo klar.

Aber: wir müssen uns diese Diskussion leisten können, wer sonst? Und das können wir auch. Goethe hatte weniger Lebenskomfort als ein Hartzer heute und Opi würde sich im Grab umdrehen.

Schwarzfahrer 29.08.2023 18:41

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1720176)
Wieviel gibt Deutschland jährlich für Ölimporte aus, wieviel wird für Exporte eingenommen?

Oder Gas oder Kohle?

Wie hoch ist immer noch der Aussenhandelsüberschuss?


Keine Ahnung was diese Diskussion, die es auf einem Weltmarkt an keiner anderen Stelle gibt, soll?

Strom ist kein Rohstoff, sondern ein Produkt. Es ist schwer vermittelbar, daß man ein Produkt produziert, den Überschuß immer billig verkaufen muß, und dann bei Bedarf immer teurer wieder kaufen muß. Wenn Nigeria sein Öl billig an die EU verkaufen müßte, um anschließend teuer Öl aus USA zu importieren, würde jeder sagen, das ist Unfug oder Ausbeutung.

Tickere Dich mal über die Wochen in dieser Statistik: ich finde kaum Wochen, in denen der Importpreis nicht weit über dem Exportpreis liegt (links etwas runterscrollen). Solange das so ist, nützt die angeblich günstige Stromproduktion aus Erneuerbaren den Leuten, die den Strom bezahlen müssen, wenig. Sie müssen nämlich auch die teuren Importe bezahlen, die nötig sind, weil die Erneuerbaren gerade nicht liefern können (Nacht, Flaute).

Klugschnacker 29.08.2023 20:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720180)
Strom ist kein Rohstoff, sondern ein Produkt. Es ist schwer vermittelbar, daß man ein Produkt produziert, den Überschuß immer billig verkaufen muß, und dann bei Bedarf immer teurer wieder kaufen muß. Wenn Nigeria sein Öl billig an die EU verkaufen müßte, um anschließend teuer Öl aus USA zu importieren, würde jeder sagen, das ist Unfug oder Ausbeutung.

Nein, das sind normale Mechanismen des Strommarkts.

Der Strompreis wird durch Angebot und Nachfrage geregelt, und das praktisch in Echtzeit. Von Stunde zu Stunde schwanken Stromangebot und -nachfrage und damit der Preis. Entsprechend wechselt Deutschland praktisch stündlich zwischen Stromimport und -export.

Wenn Deutschland Strom exportiert, geschieht dies in der Regel zu den Zeiten, in denen der Strompreis in Deutschland niedrig ist (Überangebot). Dies kann beispielsweise in den Mittagsstunden der Fall sein, wenn die Sonne scheint und viel Strom aus erneuerbaren Energien produziert wird.

Wenn Deutschland Strom importiert, geschieht dies in der Regel zu den Zeiten, in denen der Strompreis in Deutschland hoch ist. Dies kann beispielsweise in den Morgen- und Abendstunden der Fall sein, wenn die Nachfrage hoch ist und die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken.

Dies führt dazu, dass Deutschland Strom zu einem geringeren Preis exportiert als es importiert.

Trotzdem kaufen wir bei den Importen den am billigsten verfügbaren Strom. Das bedeutet, dass der importierte Strom billiger ist als der in Deutschland mit Kohle und Gas selbst hergestellte Strom. Zu 50% handelt es sich dabei um Strom aus erneuerbaren Energien.

TriVet 29.08.2023 20:17

Solange die Flieger nach Mallorca und den Kanaren jedes Wochenende rappelvoll sind und jeder Meter mit dem eigenen Auto („Bäckerfahrten, Schultaxi etc“) gefahren wird, glaube ich dem ganzen Gejammer wie schlecht es Deutschland ginge höchstens zehn Prozent.

Klugschnacker 31.08.2023 08:16

Hier ein aktueller Artikel über die Strompreise in Frankreich. Das Land produziert 70% seines Stroms mit Kernkraftwerken.
Wieso wir Frankreichs Atomstrom teuer bezahlen
Die Kosten für Frankreichs Kernkraftwerke steigen stetig. Nun könnte auch noch Niger als Uranlieferant wegfallen. Das trifft auch deutsche Stromkunden.
Eine Analyse von Annika Joeres

Genussläufer 31.08.2023 10:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720303)
Hier ein aktueller Artikel über die Strompreise in Frankreich. Das Land produziert 70% seines Stroms mit Kernkraftwerken.

Ich hatte im GPP Faden folgend darauf geantwortet:

Zitat:

Der Artikel ist gut geschrieben und schlecht recherchiert. Der Grund für die hohen Preise liegt sicher auch am Zustand der KKWs. Der deutlich größere Block der Kosten liegt aber an den Erneuerbaren. Und natürlich hat Frau Joeres Recht, wenn sie sagt, dass Strom und Sonne am preiswertesten sind. Die Lösung ist einfach. Die Sonne muss immer scheinen und der Wind immer wehen. Dann sind alle Probleme gelöst.

Aber was passiert wirklich? Die Franzosen haben im Osten einen großen Schmarotzer sitzen. Der setzt gern und viel auf die Erneuerbaren. Und wenn die liefern, ist auch in Frankreich der Strom billig. Einerseits bleiben sie dann auf ihrem Strom sitzen und haben ein Überangebot bzw. konkurrieren sie dann mit den Erneuerbaren. Wenn dem Wind aber mal die Puste ausgeht und wir uns wortwörtlich von der Sonne abwenden, sieht die Welt anders aus. Dann gibt es erstmal den Atomstrom. Wenn der nicht mehr ausreicht, werden die diversen Kohlearten eingespielt und dann kommt das gasförmige Gold... Methan. Und das bestimmt den Preis. Und in dem Moment wird das Betreiben eins AKW unglaublich spannend und lukrativ. Bis vor ein paar Monaten hatte der östliche Nachbar der Franzosen auch dazu beigetragen. Nun verlässt man sich auf die Nachbarn. Das bedeutet, dass die Nachfrage gleich bleibt, obwohl das Angebot gesunken ist.

Wenn Du das nicht glauben solltest, gehe auf Bloomberg und schau Dir die Preisentwicklung des Strom über den Zeitverlauf an. Ich bin mir sehr sicher, dass Frau Joeres das alles weiss. Ich weiss nun wieder nicht, warum sie das hier unterschlägt.

qbz 01.09.2023 21:16

Studie zu CO2-Steuer: Die Reichen sollen zahlen. Forscher untersuchen Zusammenhang zwischen sozialer Position und CO2-Ausstoß. Kritik an konsumbasierter Abgabe für alle. Wie eine gerechte und effiziente Lösung aussieht.
Zitat:

Ein Forscherteam um den Umweltwissenschaftler Jared Starr von der University of Massachusetts Amherst hat in einer im Fachmagazin Plos Climate veröffentlichten Studie die Vorteile einer CO2-Steuer betont, die vor allem Kapitaleinkommen und nicht den Konsum belastet.

Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Einkommen von 5,4 Millionen US-Haushalten (181.000 pro Jahr) über 30 Jahre (1990-2019) und den jeweiligen Treibhausgasemissionen.

.......die Autoren weisen überzeugend auf den Umstand hin, dass Einkommensschwache unter einer konsumbasierten CO2-Steuer unverhältnismäßig zu leiden hätten, da gerade der unvermeidliche Basiskonsum – Ernährung, Kleidung, Heizung, Mobilität usw. – besonders CO2-intensiv ist.

Sie schlagen eine Abgabe vor, die gezielt bei den Investments ansetzt. So würden nicht nur die Hauptprofiteure einer CO2-intensiven Wirtschaft auf eine sozial gerechte Weise am Ausgleich beteiligt: Eine solche Besteuerung würde zudem rasch auf eine Änderung des Investitionsverhaltens hinwirken und in Konsequenz dem Klima und dem sozialen Frieden gleichsam dienen.
Ps. Das versprochene Klimageld, gedacht als eine Kompensation für die unsoziale CO2-Steuer, hat die Ampel bzw. Robert Habeck bei der Kabinettsklausur erstmal unbestimmt verschoben.

Genussläufer 01.09.2023 23:21

Das liest sich im ersten Moment schlüssig. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Einfluss hier schneller sein könnte. Wer billiger produziert, hat mehr Abnehmer und/oder mehr Marge. Den Preis zahlen dann natürlich trotzdem die Verbraucher. Die Kosten fließen ja in die Kalkulation ein. Es wird aber als gerechter wahrgenommen. Damit steigt die Akzeptanz. Das wiederum ist für sich ein echter Wert.

qbz 09.09.2023 09:06

Klimakiller Militär: So verheerend ist die Umweltbilanz des Krieges. Die Bürger sollen CO2 sparen, für das Militär gilt das jedoch nicht. Dabei haben die Streitkräfte weltweit einen erheblichen Einfluss auf den Klimawandel.
Zitat:

"Was schadet dem Klima wirklich? Dass der Flug nach Mallorca, das Nackensteak aus dem Supermarkt und die Gasheizung an kalten Wintertagen den Klimawandel begünstigen, gilt mittlerweile als Allgemeinwissen. Dass das Militär global gesehen für etwa 5,5 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, ist hingegen weniger bekannt.

Die Zahl beruht auf einer Schätzung des Londoner Thinktank CEOBS (Conflict and Environment Observatory, zu Deutsch: Beobachtungsstelle für Konflikte und Umwelt). Wäre das weltweite Militär demnach ein eigener Staat, stünde es in der Rangliste der größten Treibhausgas-Emittenten an vierter Stelle – zwischen Indien und Russland. Zum Vergleich: Die Luftfahrtbranche kommt laut Internationaler Energieagentur auf 2,2 Prozent aller CO2-Emissionen.
......"

Trimichi 09.09.2023 11:36

Da kommen se jetzt erst drauf? Ein Zerstörer wie der M-187 oder der M-184 lässt 60L durch / Minute. Das Militär tobt sich aus und wir als Bürger:innen kriegen eine aufn Deckel. Holz als nachwachsender Rohstoff CO2 neutral verbrennen ist jetzt auch eher klimafeindlich. Jetzt sind die, die Ofen schüren wieder im Visier der Grünen. Als ob man einem alten Mann verbieten muss seinen Kachel- oder Kaminofen zu schüren, aber 100 Mrd. für Militär locker machen, das jetzt nicht reicht. Vllt kommen die in der Regierung noch drauf, dass wir klimafreundliche Waffen bauen sollen. Oder was kommt als Nächstes? Gut wäre vllt auch ein eHund. So wie die von der Bosten-Consulting Group. Fressen kein Fleisch und kann man mit Solarmodulen laden. ;) :Lachen2: :Huhu: :Blumen:

Schwarzfahrer 09.09.2023 15:53

Frühmerker. Das gilt ja alles sogar ohne Krieg, allein die Abgase aus Truppenübungen und Übungsflügen sind enorm. Dazu kommen die SF6-Emissionen, die beim Mehrfachen dessen liegen, was aus Schaltanlagen je durch Undichtigkeit je entweicht (dafür wird dort enormer Entwicklungsaufwand getrieben, SF6 zu ersetzen, beim Militär m.W. eher weniger; dort sind ja die Emissionen auch Geheimsache :()Aber am Ende ist das auch nur ein kleines Steinchen in der Treibhausgas-Lawine. Die Illusion, diese auf nahe Null zu reduzieren und dabei Wirtschaft und Lebensstandard gleichzuhalten, wird immer wieder durch die realen Zahlen auf den Boden der Wirklichkeit zurückgeholt:
Zitat:

Bis 2019 ist es laut einer neuen Studie nur elf Industrienationen weltweit gelungen, ihr Wirtschaftswachstum vom Ausstoß von Treibhausgasen zu entkoppeln – eine notwendige Voraussetzung zur Erreichung der Pariser Klimaziele. Doch das Tempo sei viel zu langsam, „grünes Wachstum“ funktioniere nicht, schließen die Autoren.
...Australien, Belgien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande, Schweden, Großbritannien und Österreich.

Die Ergebnisse sind ernüchternd: „Nichts an dem wirtschaftlichen Wachstum dieser Länder ist grün“, so Hauptautor Vogel, der am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit an der University of Leeds (UK) tätig ist. Die Diskrepanzen zwischen den Klimazielen und den derzeitigen Trends sind enorm: Im Schnitt würde es laut Studie noch rund 220 Jahre brauchen, bis die Emissionen der Staaten um die 95 Prozent reduziert werden, die vom Klimaabkommen bis 2050 gefordert sind. Auf dem Weg dahin würden die Staaten 27-Mal so viel emittieren, wie im Pariser Abkommen vereinbart.
...
Bei der Studie handelt es sich laut Autoren um eine konservative Schätzung, denn sie enthält keine Emissionsdaten aus Land- und Forstwirtschaft, dem internationalen Flugverkehr und Versand – und berücksichtigt damit etliche der wesentlichen Emissionstreiber nicht.


keko# 10.09.2023 21:40

Ich lerne: nun wieder Ost gegen West. Auch West gegen China, Indien gegen China oder West? Auf jeden Fall wird kräftig aufgerüstet und frische Mauern gezogen.
Dann frage ich mich: und bzgl. dem Klimawandel sitzen dann alle Parteien, die sich politisch, militärisch oder wirtschaftlich mehr oder weniger bekriegen wieder friedlich beisamen und handeln globale Strategien aus? :-((

Trimichi 14.09.2023 21:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1721520)
Ich lerne: nun wieder Ost gegen West. Auch West gegen China, Indien gegen China oder West? Auf jeden Fall wird kräftig aufgerüstet und frische Mauern gezogen.
Dann frage ich mich: und bzgl. dem Klimawandel sitzen dann alle Parteien, die sich politisch, militärisch oder wirtschaftlich mehr oder weniger bekriegen wieder friedlich beisamen und handeln globale Strategien aus? :-((

Ja, sie handeln Strategien aus. Das Problem wird ignoriert. Denn wie die Zahlen allerdings zeigen passiert nichts. Effekt Null. Es wird an einer Wirtschaftspolitik festgehalten, die nicht mehr in die Zeit passt. Ein Teufelskreis, dem wir nicht zu entkommen vermögen.

In der Psychologie gibt es ein klassisches, behaviouristisches Experiment:

ein Regenwurm befindet sich seiner Behausung im Erdboden, die zwei Ausgänge hat, y-foermig angelegt, A und B. Der Regenwurm benutzt gewohnheitsmäßig Ausgang A. Die Forscher haben nun eine Elektrode an Ausgang A angebracht. Jedesmal, wenn jetzt der Regenwurm Ausgang A benutzt, bekommt er einen unangenehmen Stromschlag ab. Die Forscher haben herausgefunden, dass im statistischen Mittel ein Regenwurm 123 Mal braucht, bis er gelernt hat Ausgang B zu benutzen.

Duemmer als ein Regenwurm? Ausgang B ist zwar bekannt, denn man verhandelt ja immer und es gibt Strategien, nutzt diesen jedoch nicht. :Maso: :Gruebeln: :confused: :-((

:Huhu:

El Stupido 15.09.2023 11:03

ARD Panorama gestern:

Klimakrise: Hass gegen Wetter-Moderatoren

Sieben Minuten die nichts neues, erhellendes bringen aber die doch lohnenswert anzuschauen sind. Weniger wegen des Klimawandel ansich aber wegen des öffentlichen Diskurs in social media hierzu.

longo 15.09.2023 11:45

Der Specialized Chef-Entwickler Peter Denk aus Freiburg im Breisgau, die Freiburger Specialized Entwicklungsabteilung hat übrigens mittlerweile fast 80 Mitarbeiter, verdoppelt alle Spenden an die Letzte Generation im Rahmen der Berliner Protestaktionen.
Die Spendenaktion läuft noch heute, 15.09.2024 bis 14 Uhr.
Bis zum Spendenbetrag von 300 000,- € wird um die gleiche Summe verdoppelt.

https://www.bz-berlin.de/berlin/fast...zte-generation

Spendenaktion bei gofundme
https://www.gofundme.com/f/alle-fur-den-wendepunkt

"..Und in Denks Firmensitz in Freiburg häufen sich Hass-Anrufe von Privatpersonen, die ihren Unmut über die angekündigte Spende für die selbsternannten Klima-Retter zum Ausdruck bringen.." und auch hier wieder die gleichen Hass-Kommentare wie bei den Wetter-Moderatoren im von El Stupido verlinkten Beitrag.

longo 21.09.2023 19:07

Hier ein kleiner Wahlhelfer für alle Radfahrenden für die Landtagswahl in Hessen im Oktober 2023:
Der Wahl-O-Rad des ADFC Hessen (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub Hessen)
https://www.adfc-hessen.de/aktiv/Ver...lfe/index.html

Schön, daß da eine bestimmte Partei gar nicht erst mitgemacht hat, oder evtl. ja das Kriterium "Parteien aus dem demokratischen Spektrum" nicht so ganz erfüllen konnte..

Antracis 22.09.2023 13:32

Die letzte Generation will sich ja jetzt auf die Berlinmarathonstrecke kleben. Klar, warum sollen Sportler, die entweder Spass haben wollen oder sich sogar akribisch mit grossem Einsatz auf das Ziel vorbereitet haben, für höhere globale Ziele auch verschont werden gegenüber anderen Gruppen. Das wäre ja unlogisch, gleichwohl der typische Marathoni für meine Begriffe nicht gerade zu den grössten CO2-Schleudern zählt und andere Gesellschaftsgruppen vermutlich auch mehr Klimaleugner anreichern.

Naja, Aufmerksamkeit wird sicher generiert. Ich bleibe dabei, dass es in der Wirkung der Sache mittlerweile eher einen Bärendienst erweist. In so einer Rolle muss man auch immer aufpassen, ob man sich nicht irgendwann wichtiger nimmt, als die Sache selbst. Dann ufert es nämlich meist aus.

MattF 22.09.2023 14:39

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1722862)
Das wäre ja unlogisch, gleichwohl der typische Marathoni für meine Begriffe nicht gerade zu den grössten CO2-Schleudern zählt

Typische Marathoni gehören der konsumorientierten oberen Mittelklasse an.

Da wird viel Geld ausgegeben für Material und Reisen (z.b. mal ein Wochenende zum NY Marathon gejettet).

Schwarzfahrer 22.09.2023 20:56

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1722862)
Die letzte Generation will sich ja jetzt auf die Berlinmarathonstrecke kleben.

Ja und? Ich schätze, ein typischer Marathonläufer sollte locker zwischen zwei Festgeklebten durchlaufen können, im Zweifel auch über die hinweghüpfen (na ja, evtl. nicht mehr locker auf den letzten 10 km :)). Und ob ein Kipchoge mit seiner Truppe in seinem Lauf abbremst? Ich möchte denen nicht im Weg sitzen, wenn die angebraust kommen. Kleben und kleben lassen, im Zweifel sich eine kleben lassen...

dherrman 22.09.2023 22:09

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1722874)
Typische Marathoni gehören der konsumorientierten oberen Mittelklasse an.

Da wird viel Geld ausgegeben für Material und Reisen (z.b. mal ein Wochenende zum NY Marathon gejettet).

Und hier trifft sich die Speerspitze im Luxussegment Sport Triathlon
Wir schon geschrieben, wenns mal beim IM FF oder in Roth babbt, dann bin ich gespannt überr die Reaktionen.

Edit: ich stell mir grad vor wie die Arschbomben von der Brücke in Kanal machen würden.
Schon wieder fast witzig, statt dem echt unökologischen babb zeuchs

bellamartha 22.09.2023 22:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722939)
Ja und? ... Kleben und kleben lassen, ...

Ich mag ja sehr selten, was du schreibst, Schwarzfahrer, aber darüber musste ich gerade lachen. Danke dafür!

su.pa 23.09.2023 03:31

Hmm, schwierig...
Ich glaub ich wäre wenig begeistert, wenn ich auf PB laufen wollen würde und dafür monatelang trainiert habe.
(Wobei ich noch nicht bei einem großen Stadt-Mara gestartet bin und mir gar nicht vorstellen kann, wie das in den riesigen Startfeldern überhaupt klappen kann).

Chris Nikic ist z.B. am Start (erster Mensch mit Down-Syndrom, der einen Ironman gefinisht hat und auch schon auf Hawaii war). Er startet jetzt bei Maras rund um die Welt und macht auf sein every day 1% better und auf Menschen mit Down-Syndrom aufmerksam. Darf er das dann nicht, weil er dafür um die halbe Welt fliegt?

Antracis 23.09.2023 08:05

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1722953)
Hmm, schwierig...
Ich glaub ich wäre wenig begeistert, wenn ich auf PB laufen wollen würde und dafür monatelang trainiert habe.
(Wobei ich noch nicht bei einem großen Stadt-Mara gestartet bin und mir gar nicht vorstellen kann, wie das in den riesigen Startfeldern überhaupt klappen kann).

Das geht sehr gut, allerdings kann man so ein dichtes Läuferfeld auch sehr effektiv stören, wenn man da nur auf die Strecke geht. Dann passiert das gleiche, wie auf einer dicht befahrenen Autobahn. Protestaktionen sind wie gesagt beim Marathon durch die Polizei verboten, es betrifft also dahingehend die gleichen Punkte von Verhältnismässigkeit und Sinn und Grenzen zivilen Ungehorsams, die hier schon rauf und runter diskutiert wurden. Und per se sind die Marahonläufer:innen sicher weder eine besonders klimafreundliche noch schützenswerte Gruppe aus Sicht von Protestaktionen.

Aufmerksamkeit generiert man mit so einer Aktion auf jeden Fall. Veränderungsdruck auch. Ich fürchte nur, dass (noch) mehr Leute durch diese Aktion zu der Überzeugung kommen, die Veränderung müsse durch konsequentens Bekämpfen nicht des Klimawandels sondern Bekämpfen der letzten Generation erfolgen. Zumindest sind Menschen, die sich über Monate konsequent für eine Bestzeit vorbereitet haben oder einfach nur einen schönen Tag haben wollen und dann gestört werde in der emotionalen Situation sicher anfällig für so einem Stimmungwechsel. Ist ein bisschen wie beim Streik des öffentlichen Nah- oder Flugverkehrs. Da hat anfangs jeder Verständnis für die berechtigten Gehaltsforderungen, aber die Stimmung kann schnell kippen.

Aber warten wir mal ab. In einem Beitrag hab ich auch gelesen, dass sie die blaue Linie regelmässig bekleben wollen mit regelmässigem Symbolen. Das fände ich ziemlich smart und würde auch für weltweite Aufmerksamkeit sorgen und das jetzt ist effektive mediale Vorbereitung. Wenn sie aber die Veranstaltung wirklich signifikant stören, erwarte ich eher eine weltweite Empörung, die der Sache mehr schadet als dient. Das sieht man auch gut an den emotionalen (Presse)beiträgen rund um die Aktion am Brandenburger Tor.

JENS-KLEVE 23.09.2023 08:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722939)
Ja und? Ich schätze, ein typischer Marathonläufer sollte locker zwischen zwei Festgeklebten durchlaufen können, im Zweifel auch über die hinweghüpfen (na ja, evtl. nicht mehr locker auf den letzten 10 km :)). Und ob ein Kipchoge mit seiner Truppe in seinem Lauf abbremst? Ich möchte denen nicht im Weg sitzen, wenn die angebraust kommen. Kleben und kleben lassen, im Zweifel sich eine kleben lassen...

Sie wollen die Veranstaltung unterbrechen. Da werden nicht zwei Kinder auf dem Asphalt hocken.
Vielleicht kippen die einen LKW mit Zement aus oder sowas in der Größenordnung.

Diese hirnrissige Organisation sollte doch froh sein, dass der Marathon die halbe Innenstadt blockiert!

Trimichi 23.09.2023 08:50

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1722948)
Und hier trifft sich die Speerspitze im Luxussegment Sport Triathlon
Wir schon geschrieben, wenns mal beim IM FF oder in Roth babbt, dann bin ich gespannt überr die Reaktionen.

Nicht zu laut, :Lachen2: Frankfurt wäre natürlich besser von der Location, aber falls man als Local in Roth mal wieder keinen Startplatz bekommen hat, ich wäre dabei. ;)

(und die NN schreibt dann: Triathleten kleben sich am Solarer Berg fest. :Lachanfall: ... :Huhu: )

Alternativ: eine Anmelde-App für Roth programmieren. Sagen wir für 50,- EUR für KI-gesteuerte Anmeldung (Auto-Fill in usw. nur erhältlich bei membership auf TS) ;) :Blumen:


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