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AndrejSchmitt 17.05.2021 08:52

Da wundert es, ob der Arbeitsbelastung nicht, dass es immer wieder zu „Kunstfehlern“ kommt, die dann von der KH Leitung schön unter den Tisch gekehrt werden. Oder in hässlichen Gerichtsverfahren enden bei denen meistens der Patient das Nachsehen hat. Jeder LKW Fahrer, der 5 min zu lange auf den Bock sitzt, und somit wegen Übermüdung eine Gefahr wird, bekommt Strafen. Jeder Arbeitnehmer muss durch den Arbeitgeber geschützt werden um durchschnittlich nicht länger als 10h täglich zu arbeiten. Wenn ich einen Auswärtstermin habe, muss ich ein Hotel nehmen sollte ich die 10h überschreiten. Und hier hantieren Ärzte an Patienten herum, völlig überarbeitet und übermüdet, nur damit das KH und die Krankenkassen $$$ verdienen. Das ist der eigentlich Skandal. Nicht verständlich das so etwas nicht reglementiert wird. Gibt es auch eine Statistik wie viele Menschen an Behandlungsfehlern mit/an Corona gestorben sind? Aber was ich mich am meisten Frage, lieben diese Menschen/Ärzte ihren Job so sehr, dass sie ihre eigene Gesundheit dafür ruinieren nur damit das System möglichst viel Geld verdient? Des Geldes wegen kann es nicht sein, denn diese Arbeitsbelastung würde ich mir nicht mal für 20k im Monat antuen… Hut ab was die Menschen leisten, aber eigentlich ist es ein Skandal

Mo77 17.05.2021 09:28

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1602180)
Anlässlich einer Kampagne der Springerspresse mal wieder was zur angeblichen Nicht-Auslastung der Intensivstationen :
https://twitter.com/BotaIntensiv/sta...46948005515268

"Bleiben wir also bei der Wahrheit: Es ist 23:46 und ich bin in der Klinik. Das war ich schon um 09:00 und gestern und die letzte Woche und werde es die ganze nächste Woche sein. Wenn ich gleich nach Hause fahre, werde ich nachts erreichbar bleiben

Sowie die letzten beiden Nächte auch. Im schlimmsten Fall muss ich nachts wieder herkommen, dann wird der Tag morgen ziemlich anstrengend.
Noch eine Woche, dann habe ich 2 Wochen Urlaub. Es ist noch der Urlaub von 2020. Meine Überstunden sind liegen irgendwo bei 800-1200
[...]
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Intensivmediziner*innen dafür angefeindet werden, dass sie ihre täglichen Erfahrungen öffentlich machen.
Als Beispiel seien hier Kommentare unter irgendeinem Tweet der
@DIVI_eV genannt.

Noch mal ganz deutlich: Für die DIVI oder DGIIN (oder auf europäischer Ebene) sprechen Kolleg*innen, die täglich im Einsatz am Patientenbett sind. Auf ärztlicher und pflegerischer Ebene. Gehör bekommen jetzt aber emeritierte Professoren und Juristen, die es besser wissen.

Und irgendwelche Hobbyanalysten, die zwar keine Ahnung haben, wie die Daten im DIVI Register generiert werden, aber ganz genau zu wissen meinen, was diese über die Belastungssituation aussagen. DAS ist false balance. Es demotiviert und zermürbt.
[...]"



@Lucy
Auch mein Mitgefühl ist Dir sicher. Habe meinen Vater ebenfalls viel zu früh verloren.

Mit individueller Überlastung systemische zu belegen ist keine gute Argumentationskette.
Es kann doch beides gleichzeitig stattfinden. In der Fläche keine Überlastung im einzelnen aber schon.
Es ist von beiden Seiten ein Fehler mit dem einen das andere auszuschließen.

Mal anders gesagt. Wenn mein Nutella Zuhause alle ist behaupte ich auch nicht, dass es kein Nutella mehr gibt.
Ein anderer geht in den Laden und sieht volle Regale und behauptet: Nutella ist für alle ausreichend da.
Jetzt können wir entweder einen Twitterkrieg starten und Produktionszahlen um die Ohren schmeißen umverteilungsdogmatiker zu Wort kommen lassen, liberale Geister das üppige Angebot heraufbeschwören lassen etc...
Kommen wir so weiter??

Aus meiner Sicht wurde mit worst Case Szenarien eine Verhaltensanpassung forciert. Ob das legitim ist bin ich nicht im Stande zu beurteilen. Es wird damit auch die moralische Legitimität von Maßnahmen begünstigt.
Ich persönlich finde nächtliche Ausgangssperren überzogen. Es gelten Nachts ja auch Kontaktbeschränkungen etc. Wenn der Staat nicht in der Lage ist dies nachts nicht zu kontrollieren ist eine Maßnahme für alle überzogen.
2% arbeiten Dauernacht. Bei 28mio sind das 560.000 Menschen. Die schlafen mehrheitlich tagsüber und sind auch an freien Tagen nachts wach. Die werden einfach mal an ihrem individuellen Tag (also Nachts) nicht rausgelesen bis auf den Arbeitsweg.
Wie das jetzt das Infektionsrisiko minimiert ist mir nicht klar. Natürlich kann man einer halben Millionen Menschen unterstellen sie würden sich ja nicht an bestehende Verordnungen halten.
Sich dann noch vorwerfen zu lassen man würde mit seinem Wunsch am individuellen Tag rausgehen zu wollen Intensivpfleger verhöhnen und tote in Kauf nehmen ist grotesk.

Der SWR scheint sich auch der Springerkampagne angeschlossen zu haben. Behauptet, dass noch 17% Betten frei sind. Und da ist das knappe Gut Personal berücksichtigt wir man an einer Grafik sieht.
Bei einer Verdoppelung der Intensivpatienten wäre man bei einer Auslastung von 99%.
https://www.swr.de/swraktuell/corona...ionen-100.html
Man sieht da auch, dass sich die absolute Zahl an belegten Intensivbetten nicht wirklich verändert hat.
Seit August 2020 um die 22000

Man kann es eben so oder so darstellen...

Mo77 17.05.2021 09:41

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1602200)
Da wundert es, ob der Arbeitsbelastung nicht, dass es immer wieder zu „Kunstfehlern“ kommt, die dann von der KH Leitung schön unter den Tisch gekehrt werden. Oder in hässlichen Gerichtsverfahren enden bei denen meistens der Patient das Nachsehen hat. Jeder LKW Fahrer, der 5 min zu lange auf den Bock sitzt, und somit wegen Übermüdung eine Gefahr wird, bekommt Strafen. Jeder Arbeitnehmer muss durch den Arbeitgeber geschützt werden um durchschnittlich nicht länger als 10h täglich zu arbeiten. Wenn ich einen Auswärtstermin habe, muss ich ein Hotel nehmen sollte ich die 10h überschreiten. Und hier hantieren Ärzte an Patienten herum, völlig überarbeitet und übermüdet, nur damit das KH und die Krankenkassen $$$ verdienen. Das ist der eigentlich Skandal. Nicht verständlich das so etwas nicht reglementiert wird. Gibt es auch eine Statistik wie viele Menschen an Behandlungsfehlern mit/an Corona gestorben sind? Aber was ich mich am meisten Frage, lieben diese Menschen/Ärzte ihren Job so sehr, dass sie ihre eigene Gesundheit dafür ruinieren nur damit das System möglichst viel Geld verdient? Des Geldes wegen kann es nicht sein, denn diese Arbeitsbelastung würde ich mir nicht mal für 20k im Monat antuen… Hut ab was die Menschen leisten, aber eigentlich ist es ein Skandal

Es ist im Arbeitszeitgesetz geregelt. Durch opt-out stark aufgeweicht aber entgegen deiner Behauptung reglementiert.
Gilt nicht für leitende Angestellte jeglichen Geschlechts. (Chefarzt und Chefärztin)
Die Belastung ist aber sehr hoch und ich teile dein Ansinnen es zu reduzieren.
Das müssen aber die Tarifparteien machen wenn der Staat nicht eingreift. Der Marburger Bund ist nicht so erfolglos gewesen in den letzten Verhandlungen - die Richtung stimmt

noam 17.05.2021 12:48

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1602206)
Mal anders gesagt. Wenn mein Nutella Zuhause alle ist behaupte ich auch nicht, dass es kein Nutella mehr gibt.
Ein anderer geht in den Laden und sieht volle Regale und behauptet: Nutella ist für alle ausreichend da.

Schönes Bild. Hat mir ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert.



Aber genau da liegt der Hause im Pfeffer. Das Krankenhaus profitiert von vollen Betten. Es ist ein Wirtschaftsbetrieb und muss Gewinn erwirtschaften. Dass dabei die Human Resource Arzt und Pfleger auf der Strecke bleibt ist dem BWLer der Geschäftsleitung doch egal.



Der Skandal ist doch, dass obwohl die Belegungszahlen sagen, dass die Intensivstationen nicht ausgelastet sind, die Menschen dort am Stock gehen.

merz 17.05.2021 12:58

Man kann doch einfach mal die Zahlen auf sich wirken lassen:

Momentan sind in Deutschland etwas mehr als 4.000 Menschen wegen Covid-19 in intensivmedizinischer Behandlung, von 20.000 insgesamt, also jeder 5.
Die wären ohne Corona mit dieser Diagnose da eben nicht - jeder Fünfte, 4000 Menschen.

DIVI Tagesreport - https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/reports

m.

Schlafschaf 17.05.2021 13:03

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1602243)
Der Skandal ist doch, dass obwohl die Belegungszahlen sagen, dass die Intensivstationen nicht ausgelastet sind, die Menschen dort am Stock gehen.

Vielleicht ist es einfach mal wieder Zeit das wir alle für die klatschen? :Cheese:

Ich verstehe nicht, warum das Problem nicht längst angegangen wurde. Jeder will gut gelaunte, ausgeruhte, motivierte und konzentrierte Ärzte und Pfleger wenn er sie mal braucht.
Ich hab noch wirklich keinen gehört, der will das es so bleibt. Politisch müsste das im Moment doch mit breiter Zustimmung der Bevölkerung möglich sein die richtigen Maßnahmen einzuleiten um die Situation zumindest langfristig zu verbessern.

Gerade im Schichtdienst darf nicht so geplant werden, dass die Arbeitszeit immer komplett gearbeitet wird. Da muss einfach auch zum Teil die Bereitschaft und Anwesenheit bezahlt werden. Ich würde jedenfalls auch einen Burnout bekommen wenn ich jede 12h Nachtschicht komplett malochen muss. :Blumen:

Lebemann 17.05.2021 14:48

Kurz vor der Ziellinie hats mich nun „erwischt“. Hatte Freitag Nacht Kontakt mit einem Infizierten. Muss nun zum PCR Test. Symptome hab ich noch keine. Erste Impfung ist bereits 10 Wochen her.

El Stupido 17.05.2021 14:56

Zitat:

Zitat von Lebemann (Beitrag 1602267)
Kurz vor der Ziellinie hats mich nun „erwischt“. Hatte Freitag Nacht Kontakt mit einem Infizierten. Muss nun zum PCR Test. Symptome hab ich noch keine. Erste Impfung ist bereits 10 Wochen her.

Toi, toi, toi das nichts passiert ist und die PCR negativ ausfällt.


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