Schwarzfahrer |
27.02.2025 08:58 |
Zitat:
Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1774517)
Weil wir dieses "harmlose" Experiment in Deutschland 1933 schon mal gemacht haben. Das Ergebnis hat irgendwie nicht überzeugt.
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Das haben doch andere Länder auch (Italien - Mussolini, Spanien - Franco, Kambodscha - Rote Khmer, UdSSR - Stalin, Iran-Mullahs, Gaza-Hamas...). Ich bezweifle, daß durch einseitig überhöhte Fixierung auf Rechts außen als Größte aller möglichen Risiken die generelle Gefahr von Diktaturen und Terrorregimen abgewehrt werden kann. Ein Schritt zurück, und mehr Fokus auf die allgemeineren Mechanismen, wie solche Regimes entstehen, wie Menschen sie am Leben erhalten, wären m.M.n. hilfreicher. Ich glaube, das Risiko liegt mehr in der menschlichen Natur, als allein in einer speziellen politischen Richtung.
Keko mag eine spezifisch deutsche Komponente haben:
Zitat:
Zitat von keko#
(Beitrag 1774518)
In DE herrscht im Gegensatz zu anderen mir bekannten Ländern eine relativ hohe Obrigkeitshörigkeit und Regelkonformität. Das kann gut sein, kann aber auch negative Folgen haben.
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Aber wenn ich die Menge an Kollaborateuren in allen Ländern in den 40-ern überlege, ist das auch nicht so allein deutsch. Mir fehlt immer noch ein plausibler Grund, warum Deutschland nicht ähnlich gelassen mit dem Thema umgehen sollte, wie Italien oder die Niederlande.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1774517)
Die Bundesrepublik baut auf dem gemeinsamen Verständnis auf, dass wir als Gesellschaft sowas nicht wieder passieren lassen. Das schließt die Beteiligung von Rechtsextremen an der Regierung aus.
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Ich finde das eine sehr negative und schmalspurig-einengende Definition einer Gesellschaft, besonders wenn wir inzwischen über 3 Generationen Abstand zu den damaligen Ereignissen haben. Wichtiger als "was wollen wir nicht sein, nicht zulassen" ist doch, "was wollen wir sein, was wollen wir tun". Nur aus einem positiven Selbstbild heraus kann man selbstbewußt und auch positiv gestalten. Deine Formulierung ist stark rückwärtsgewandt - wenn man mit dem Blick nach hinten läuft, stolpert man leider leichter, als wenn man nach vorne schaut.
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