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captain hook 12.01.2020 14:52

Zitat:

Zitat von MartinB. (Beitrag 1504505)
Unfassbar! Was ist da passiert?

Da hat einer ausgesagt und hatte zufällig ein paar Tage später einen Unfall wo er umgefahren wurde. Der Fahrer wurde ausfindig gemacht und es bestand ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Aussage. Von solchen Strukturen existieren noch heute mehr als eine.

dude 12.01.2020 16:42

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1504613)
Ich verstehe nicht, warum man Personen mit grundsätzlich ähnlichen Interessen so vergraulen muss, bis sie am Ende ggf. keine Lust mehr haben sich am Thema zu beteiligen.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1504595)
Blöd mit dieser Öffentlichkeit, nicht wahr? Begibt man sich in diese, muss man mit dem Echo umgehen können.

Im Internetz darf jeder ne Meinung haben. Je weniger Ahnung, desto besser.

Ich muss dabei gar nix.

NBer 12.01.2020 17:36

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1504595)
......Dann wird nicht diskutiert sondern sofort wechselweise fehlende Ahnung............unterstellt ........

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1504630)
....... Je weniger Ahnung, desto besser. .......

:Cheese:

ThomasG 12.01.2020 17:52

Wenn ich an Radrennen regelmäßig teilnehmen würde, wäre ich entweder äußerst zurückhaltend mich in Bezug auf die Dopingproblematik in dem entsprechenden Umfeld zu äußern, wenn ich nicht genau wissen kann, wer es mitkriegt oder wer davon erfahren könnte oder ich hätte nach solchen Äußerungen vor allem in den Rennen und beim Training kurz danach ein ziemlich ungutes Gefühl.
Was Philip Schulz erlebt hat, möchte ich nie erleben:
https://www.zeit.de/sport/2010-10/ra...hulz-kronzeuge

gaehnforscher 12.01.2020 18:18

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1504630)
Im Internetz darf jeder ne Meinung haben. Je weniger Ahnung, desto besser.

Ich muss dabei gar nix.

Danke, dass du gleich noch mal ein passendes Beispiel lieferst :Blumen:

Hafu 12.01.2020 19:09

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1504653)
...
Was Philip Schulz erlebt hat, möchte ich nie erleben:
https://www.zeit.de/sport/2010-10/ra...hulz-kronzeuge

Du hast es in der Hand und bist hoffentlich moralisch gefestigter, der Dopingversuchung zu widerstehen.. Und Philipp Schulz hatte es auch in der Hand. Dass er ausgepackt hat und Mitdoper sowie Dealer preisgegeben hat, finde ich gut.

Trotzdem darf man nicht vergessen, dass er nicht nur Opfer, sondern auch Täter ist. Er hat jahrelang seine Konkurrenten betrogen und sein Fall ist sehr vergleichbar mit dem von Jacksche, nur eben auf anderem sportlichen Niveau.

Wenn so jemand auspackt, verdient er Respekt und gesellschaftliche Reintegration, aber er muss dafür auch mit Radsport aufhören!
Ein überführter Ex-Doper im Rennen mit über Jahre mit Steroiden und Wachstumshormonen angezüchteten Muskeln macht keinen Sinn und widerspricht dem Geist des Sportes.

Das ist ähnlich widersinnig wie dass der Ex-Doper Rijs (der auch über seine Fahrerkarriere umfassend geständig ist und lebenslang als Fahrer gesperrt ist) jetzt mal wieder Teamchef in einem Pro-Tour-Team geworden ist und jungen Fahrern den Profi-Radsport erklären darf.

Zitat:

Zitat von Zeit
Für kommendes Jahr hat Schulz erneut bei einem belgischen Profiteam unterschrieben...

:confused: :(

tandem65 12.01.2020 19:18

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504671)
:confused: :(

Er hat ja seine Lektion gelernt.






















Er darf sich nicht erwischen lassen.

dude 12.01.2020 19:19

Nachher um 20.40h spreche ich hier ein paar Minuten zum Thema:

http://capitalfm.moscow/

Ist zwar auf Englisch, aber sicher nicht schwierig zu verstehen. Vielleicht ist ja auch was interessantes fuer euch dabei. Falls nicht, gibt's danach sicher neues aus der Premier League. ;)

ThomasG 12.01.2020 19:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504671)
Du hast es in der Hand und bist hoffentlich moralisch gefestigter, der Dopingversuchung zu widerstehen.. Und Philipp Schulz hatte es auch in der Hand. Dass er ausgepackt hat und Mitdoper sowie Dealer preisgegeben hat, finde ich gut.

Trotzdem darf man nicht vergessen, dass er nicht nur Opfer, sondern auch Täter ist. Er hat jahrelang seine Konkurrenten betrogen und sein Fall ist sehr vergleichbar mit dem von Jacksche, nur eben auf anderem sportlichen Niveau.

Wenn so jemand auspackt, verdient er Respekt und gesellschaftliche Reintegration, aber er muss dafür auch mit Radsport aufhören!
Ein überführter Ex-Doper im Rennen mit über Jahre mit Steroiden und Wachstumshormonen angezüchteten Muskeln macht keinen Sinn und widerspricht dem Geist des Sportes.

Das ist ähnlich widersinnig wie dass der Ex-Doper Rijs (der auch über seine Fahrerkarriere umfassend geständig ist und lebenslang als Fahrer gesperrt ist) jetzt mal wieder Teamchef in einem Pro-Tour-Team geworden ist und jungen Fahrern den Profi-Radsport erklären darf.

Schulz hat 2013 seine Radsportkarriere beendet und ist inzwischen glaube ich zweifacher Familienvater.
Der Artikel wurde 2010 veröffentlicht.
Mir wären die Sitten im Radsport sowieso viel zu rau.
Ich bin dafür viel zu ängstlich und zu weich glaube ich.
Wenn mich da so einer anschreien würde unterwegs, ich soll zusehen, dass ich das Loch zufahre, was durch mich entstanden ist, würde ich mir vor Angst in die Hose machen ;-).

Ich sehe in Schulz ganz klar auch einen Täter und nicht nur ein Opfer.
Er hat sich auf sehr gefährliches Terrain vorgewagt.
Ein Haufen Leute hätten das an seiner Stelle auf gar keinen Fall gemacht.
Keine Ahnung wie er so getickt hat.
An seiner Stelle hätte ich vor den Leuten, die er belastet hat, so viel Angst gehabt, dass ich lieber nie mehr in meinem Leben an irgendeinem Radrennen teilgenommen hätte als die Kronzeugenregelung in Anspruch zu nehmen.
Ich teile Deine Auffassung weitgehend, wollte aber mal einigen Leuten vor Augen führen wie viel Mumm wirklich dazugehört, wenn man bestimmten Leuten in die Quere kommt und einem einigermaßen bewusst ist, wie die so ticken.

gaehnforscher 12.01.2020 19:52

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1504673)
Nachher um 20.40h spreche ich hier ein paar Minuten zum Thema:

http://capitalfm.moscow/

Ist zwar auf Englisch, aber sicher nicht schwierig zu verstehen. Vielleicht ist ja auch was interessantes fuer euch dabei. Falls nicht, gibt's danach sicher neues aus der Premier League. ;)

Ich weiß nicht. Fußball ist echt kompliziert.

rennrentner 12.01.2020 21:58

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1504682)
Schulz hat 2013 seine Radsportkarriere beendet und ist inzwischen glaube ich zweifacher Familienvater.
.

das freut mich sehr zu hören. Ich kenne philipp aus einem trainingslager anfang der 0er Jahre und hab ihn bis Mitte der 0er Jahre mehr oder weniger regelmäßig bei Rennen in Süddeutschland gesehen. ich hoffe ich trete ihm nicht zu nahe wenn ich sage ich hätte ihm damals den weg zurück in ein "normales " Leben nicht zugetraut. Aus meiner Position als Beobachter heraus war er sehr tief drin in der Blase Radrennsport. Hätte auch anders ausgehen können....

ThomasG 12.01.2020 22:06

Zitat:

2013 hat sich Philipp Schulz, der mittlerweile Vater zweier Kinder ist, vom Leistungssport zurückgezogen.
Quelle: http://interpool.tv/sportspool-tv-sp...den-ist-i.html

Wollen wir mal hoffen, dass das stimmt und er ohne den Leistungssport gut zurecht kommt.

LidlRacer 12.01.2020 22:09

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1504673)
Nachher um 20.40h spreche ich hier ein paar Minuten zum Thema:

http://capitalfm.moscow/

Ist zwar auf Englisch, aber sicher nicht schwierig zu verstehen. Vielleicht ist ja auch was interessantes fuer euch dabei. Falls nicht, gibt's danach sicher neues aus der Premier League. ;)

Ups, verpasst! :o

Hat's wer gehört und kann mal kurz zusammenfassen?

Koschier_Marco 13.01.2020 08:31

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1504673)
Nachher um 20.40h spreche ich hier ein paar Minuten zum Thema:

http://capitalfm.moscow/

Ist zwar auf Englisch, aber sicher nicht schwierig zu verstehen. Vielleicht ist ja auch was interessantes fuer euch dabei. Falls nicht, gibt's danach sicher neues aus der Premier League. ;)

Lustig Capital FM ich arbeite da um die Ecke, wie kommst Du zu diesem Kanal.........

dude 13.01.2020 08:45

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1504708)
Ups, verpasst! :o

Hat's wer gehört und kann mal kurz zusammenfassen?

Hast nicht wirklich was verpasst. Es ging u.a. darum wie man Trainingslager in Orten weit weg von Testern vermeidet.

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1504723)
Lustig Capital FM ich arbeite da um die Ecke, wie kommst Du zu diesem Kanal.........

Kenne einen der Mitarbeiter aus einer Antidopinggruppe auf Twitter.

Koschier_Marco 13.01.2020 09:07

Kenne einen der Mitarbeiter aus einer Antidopinggruppe auf Twitter.[/quote]

Russland hat hier noch ziemlichen Aufholbedarf was Anto Doping betrifft und schliesse ich auch den Amateursport mit ein, daher war ich verwundert, dass ein russischer Sender das aufgreift

dude 13.01.2020 09:13

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1504731)
Russland hat hier noch ziemlichen Aufholbedarf was Anto Doping betrifft und schliesse ich auch den Amateursport mit ein, daher war ich verwundert, dass ein russischer Sender das aufgreift

Das ist eine Gruppe furchtloser Iren, die das Thema immer wieder aufgreifen.

Koschier_Marco 13.01.2020 09:19

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1504733)
Das ist eine Gruppe furchtloser Iren, die das Thema immer wieder aufgreifen.

Sowas ähnliches habe ich mir gedacht, ist nichts was diskutiert wird hier ausgenommen Russland wid gesperrt dann kommt was in den Nachrichten

dude 13.01.2020 09:27

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1504737)
Sowas ähnliches habe ich mir gedacht, ist nichts was diskutiert wird hier ausgenommen Russland wid gesperrt dann kommt was in den Nachrichten

Wichtig ist halt, dass keiner unter's Auto kommt. :(

DocTom 13.01.2020 09:43

Spannendes Thema, danke an alle, die hier über Erfahrungen und Erlebnisse in Doping und Antidoping schreiben.
Erschreckend, wie systematisch und doch auch einfach das zu sein scheint.
https://www.sportschau.de/hintergrun...lgung-100.html

Ist ein anderes Sportfeld, aber die Kontrollinstitute und Kontrolleure und Kontrollmethoden sind ja wahrscheinlich die selben...:confused:

Geht halt auf dieser Welt nur noch um Geld und noch mehr Geld. Da ist der Mensch anfällig. Und da sind manche Menschen halt völlig skrupellos, gehen wahrscheinlich sogar über Tote...

Ich kämpfe daher seit langem nur noch gegen mich selber um Verbesserung meiner Leistung und Ergebnisse und dass, ohne mich selber zu belügen oder zu bescheißen!

Nur meine Meinung
Thomas

dude 13.01.2020 09:45

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1504746)
Ich kämpfe daher seit langem nur noch gegen mich selber um Verbesserung meiner Leistung und Ergebnisse und dass, ohne mich selber zu belügen oder zu bescheißen!

Als middle-of-the-pack Athleten haben wir ja gluecklicherweise diese Moeglichkeit.

Duafüxin 13.01.2020 09:57

Zitat:

Zitat von netsloh (Beitrag 1504393)
Ich kenne den Captain nicht, aber nachdem, was er schreibt, lässt sich schließen, dass er selbst keine Kinder im Sport hat oder für Jugendarbeit verantwortlich ist. Ich werde meinen Sohn vom Radsport fernhalten, da selbst die netten und sauberen im System die Omertá respektieren und die erfolgreicheren Clans nach außen nicht kritisieren. Wenn man mitmacht, erfährt man vieles nebenbei, wenn nicht, ist man Fremdkörper.

Meinst du, das ist in anderen Sportarten anders?

Mir fällt grad keine Sportart ein wo nicht gedopt werden würde? Außer Fußball natürlich.

DocTom 13.01.2020 10:07

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1504747)
Als middle-of-the-pack Athleten haben wir ja gluecklicherweise diese Moeglichkeit.

Eine Lösung zu den Profis und Profisport seh ich nicht, da es dort um viel Geld geht und damit sich immer Menschen (Ärzte, Laborpersonal, Trainer etc. etc.) korumpieren lassen werden.
Die obige Dokumentation zeigt es auf; z.B. Dopingmittel im Dreitagesabstand, die nach ca. zwei Tagen abgebaut sind, gekaufte Funktionäre, die keine oder nur verspätete Strafen gegen erwischte (!!!) Doper aussprechen etc. etc. etc..
Den Kontrolleuren fehlt das nötige Geld für den Kampf, den Profiathleten (aber seit Jahren nicht nur diesen) in der Mehrzahl der Wille und die Alternativen, wollen sie ganz oben mitmischen.
Auch immer mehr Amateur- und Altersklassesportler dopen sich, um im sozialen Umfeld besonders gut da zu stehen. Und kennen oftmals das Risiko und die Spätfolgen der eingeworfenen Mittel garnicht.

Von den Möglichkeiten des politisch / staatlich geförderten und gewollten Dopings mal ganz abgesehen.

Sodom und Gomorra, kranke Welt, kranke Menschen...:Blumen:

Menschen wie Dich, Uli, gibt es einfach zu wenige!

dude 13.01.2020 11:36

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1504754)
Menschen wie Dich, Uli, gibt es einfach zu wenige!

Ich bin ja auch nicht heiliger als der Pabst. Aber so viel braucht es ja nun nicht!

Super heute Seth Godin genau dazu:
https://seths.blog/2020/01/compromise/

netsloh 13.01.2020 11:42

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1504752)
Meinst du, das ist in anderen Sportarten anders?

Mir fällt grad keine Sportart ein wo nicht gedopt werden würde? Außer Fußball natürlich.

Nein, Strukturen, die aus Menschen bestehen, die den Sport fördern und ermöglichen, gibt es in allen Sportarten. Und auch im Radsport halten diese Strukturen den Sport überhaupt am Leben. Es gibt da eine gewisse Ambivalenz.

Allerdings sehe ich (natürlich überschaut man als einzelner nur kleine Bereiche) in keiner Sportart so viel Verschlossenheit und Mißtrauen nach Außen wie im Radsport und auch wenige Sportarten, die historisch so eine lange Dopinghistorie haben.

Und da mir in einem Triathlonforum sind: Von "unten" ist unser Sport doch relativ offen. Jeder kann teilnehmen, Vereine gründen, Veranstaltungen austragen, Teams bilden (wofür auch immer). Natürlich gibt es Doping, bei den Professionellen und Semi-Professionellen sicherlich auch Strukturen. Aber es ist auch vieles ganz anders als im Radsport.

Doping von einzelnen und andere unsportliche Verhaltensweisen wird es immer geben, und das sollte man auch nicht verharmlosen. Das wirklich gefährliche ist jedoch, wenn sich, im schlimmsten Fall große und mächtige, Strukturen bilden, die so etwas ermöglichen, befördern und am Ende decken. Dann sind auch hier und da ein paar Kontrollen mehr nicht mehr in der Lage, Fairness herzustellen. Die Sportgeschichte hält da unzählige Beispiele bereit.

netsloh 13.01.2020 11:58

Andere Sportart:
Wir hatten mal einen Ski-Skating-Coach, der für Italien (edit: vorher stand hier Österreich, habe noch mal nachgeschaut: Südtirol. Da kann man mal schauen, wie schnell man falsches raus haut) in den 80ern in Calgary zu den Spielen war. Als der mit bekam, dass wir Radsportler sind, hat der ganz schön was vom Stapel gelassen, was damals so abging. Mir wurde ganz anders. Ich denke, da ist so einiges inzwischen schon aufgearbeitet zu.
Das ist bestimmt auch eine Sportart mit Parallelen zum Radsport, in die ich persönlich sonst, aufgrund der örtlichen Distanz, nicht so den Einblick habe.

Es ist aber häufig so: sobald Leute mitbekommen, wo man herkommt, wen man kennt und wo man vernetzt ist, bekommt man ordentlich Stories aufgetischt. So erfährt man viel aus den eigenen Strukturen und wenig aus anderen Sportarten. Da ist schon etwas dran...

Hafu 13.01.2020 13:21

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1504754)
Eine Lösung zu den Profis und Profisport seh ich nicht, da es dort um viel Geld geht und damit sich immer Menschen (Ärzte, Laborpersonal, Trainer etc. etc.) korumpieren lassen werden.
...

Wir hatten das Thema zwar schon, aber um "viel Geld" geht es im Profisport Triathlon keineswegs. Wer noch nicht Hawaii gewonnen hat, kann froh sein, wenn er überhaupt in der Lage ist , mit Einkünften aus dem Sport Miete, Krankenversicherung, Lebensunterhalt und Spesen für Wettkämpfe zu bestreiten.

Natürlich ist die Situation im Radsport oder gar Fußball sowie den US-amerikanischen Profiligen eine komplett andere, aber wir sind ja hier in einem Triathlonforum und ich habe oft das Gefühl, dass die meisten maßlos überschätzen, wieviel oder genauer formuliert wie wenig Sponsorengelder in unserem Sport unterwegs sind. Die kärglichen Preisgelder, die seit 20 Jahren nicht gestiegen sind, sind ja ohnehin bekannt,

captain hook 13.01.2020 13:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504788)
Wir hatten das Thema zwar schon, aber um "viel Geld" geht es im Profisport Triathlon keineswegs. Wer noch nicht Hawaii gewonnen hat, kann froh sein, wenn er überhaupt in der Lage ist , mit Einkünften aus dem Sport Miete, Krankenversicherung, Lebensunterhalt und Spesen für Wettkämpfe zu bestreiten.

Natürlich ist die Situation im Radsport oder gar Fußball sowie den US-amerikanischen Profiligen eine komplett andere, aber wir sind ja hier in einem Triathlonforum und ich habe oft das Gefühl, dass die meisten maßlos überschätzen, wieviel oder genauer formuliert wie wenig Sponsorengelder in unserem Sport unterwegs sind. Die kärglichen Preisgelder, die seit 20 Jahren nicht gestiegen sind, sind ja ohnehin bekannt,

Der Triathlon müsste erstmal anfangen Amateure zu testen.

Anhand der Diskussion um Frodo und Co scheint allerdings selbst im PRO Bereich die Testdichte nicht besonders hoch zu sein

Auch wenn hier ja gelegentlich angeführt wurde, wie hoch die Testdichte pro Triathlet insgesamt sei. Die Frage dürfte dann wohl sein, wen genau die denn da testen...

Meine Saison war ja verletzungsdurchsetzt, weshalb sie schon im Juni vorbei war. Als blutiger Amateur und Mastersfahrer wurde ich von April bis Anfang Juni 3 mal getestet. Zweimal IC, 1mal OOC. 2mal Blut und Urin, einmal nur Urin.

Wir können ja mal ne Umfrage machen zur Kontrolldichte im Triathlon :Cheese:

LidlRacer 13.01.2020 14:07

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1504795)
Wir können ja mal ne Umfrage machen zur Kontrolldichte im Triathlon :Cheese:

Es macht in meinen Augen wenig Sinn, in größerem Umfang Bratwürste zu testen. Verschwendung von Ressourcen, und zur Vermehrung des Spaßes am Sport trägts auch nicht bei.

Da konzentriert man sich doch besser auf die wenigen, die irgendwas gewinnen (können).

DocTom 13.01.2020 14:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504788)
Wir hatten das Thema zwar schon, aber um "viel Geld" geht es im Profisport Triathlon keineswegs. ...bekannt,

Ok, da hast Du sicher besseren Einblick. Aber zB das positive Marketing für Erdinger ist schon ein paar Milliönchen wert, sonst täte der Eigentümer sich bestimmt nicht so engagieren. Und auch die Ironman Mutter (noch Wanda?) hat schon Interesse, dass da die Ergebnisse immer besser werden, immer wieder neue Topleute nachrücken.
Geld fließt also bisher in die "Funktionärsebene" und in die Ebene, die Geld mit Triathlon verdient.

Wird denn im Radsport viel besser verdient? Bei den Profis doch angeblich auch nur "hinreichend" fürs Leben. Die "Funktionärsclans" im Hintergrund verdienen aber wohl auch heute schon richtig Geld mit den Veranstaltungen und der Werbeindustrie. Das sind ja keine Wohltätigkeitsveranstaltungen, oder irre ich da doch?

Und auch im Triathlonsport wird viel Geld über die Werbung hin- und hergeschoben.
Halt, wie Du sagts, kommt da evtl. nicht "viel" bei den Topathleten an, kann sich aber noch ändern. Und wer weiß, evtl. haben die Topleute auch nur das Problem, die eigene Leistung und die eigenen Ergebnisse im Vergleich zu jüngeren Athleten nicht mehr halten zu können und dann nach Alternativen suchen zu müssen, um für das eigene Ego noch ganz oben dabei bleiben zu "können"...

Dazu fehlt mir aber tatsächlich das Hintergrundwissen, welches Du, HaFu, sicher mehr besitzt. Daher begebe ich mich wieder auf die Mitleseebene zurück.

Bleibt ein spannendes Thema.

netsloh 13.01.2020 14:13

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1504795)
Als blutiger Amateur und Mastersfahrer [...]

naja, nun stell' Dein Licht mal nicht unter den Scheffel. 32 Rennsiege in den letzten vier Jahren als Master. 2018 fast alle Rennen, in denen Du angetreten bist, gewonnen. Du gehörst damit sicher national mit zu den Besten.
Auch wenn im Triathlon viel weniger bis gar nicht getestet wird, empfinde ich von außen gesehen die Frequenz damit nicht unverhältnismäßig hoch.

Das Mißtrauen bei den Kollegen wirst Du da schon nicht nur wegen Deiner offenen Art, sondern gerade in Kombination mit der kannibalischen Erfolgsausbeute zu spüren bekommen. Aber das Thema hat für Dich wahrscheinlich schon einen Bart.

Estebban 13.01.2020 14:30

[quote=DocTom;1504804]Ok, da hast Du sicher besseren Einblick. Aber zB das positive Marketing für Erdinger ist schon ein paar Milliönchen wert, sonst täte der Eigentümer sich bestimmt nicht so engagieren. Und auch die Ironman Mutter (noch Wanda?) hat schon Interesse, dass da die Ergebnisse immer besser werden, immer wieder neue Topleute nachrücken.
Geld fließt also bisher in die "Funktionärsebene" und in die Ebene, die Geld mit Triathlon verdient.
[\QUOTE]

Ich glaube bei Werner Brombach / Erdinger kann man getrost davon ausgehen, dass es eher Mäzenatentum als echtes Sponsoring dahintersteht. Natürlich stellt sich das Unternehmen auch insgesamt in der Ecke „isotonisch/sportlich“ auf, wenn es aber um Reichweite geht würde man beim Thema Biathlon und co bleiben. Von den paar Triathleten wird der erdinger Absatz nicht signifikant nach oben getrieben.

Das es das Team EA gibt ist toll für den Sport (vor allem auch perspektivteam) aber da wird es nicht um Millionenbeträge gehen, abgesehen von einem PL oder sonstigem.
Die „milliönchen“ halte ich für illusorisch.

Hafu 13.01.2020 14:46

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1504795)
...Wir können ja mal ne Umfrage machen zur Kontrolldichte im Triathlon :Cheese:

Wieso Umfrage?

Wir kennen doch die Kontrolldichte im Triathlon und Radsport dank des Jahresberichts der NADA (und wer es weltweit wissen will, kann sich auch durch die Veröffentlichungen der WADA durchklicken):

328 OOC-Tests im Triathlon

281 OOC im gesamten Radsport, davon nur 145 im Straßenradsport

Dank der "Recherche" von Dude wissen wir ziemlich genau, wieviel von diesen 328 NADA-Triathlon-Kontrollen im Training auf den Ironman-Weltmeister entfällt (ich glaube es waren fünf oder sechs pro Jahr? Bei Kienle noch ein bisschen weniger. Außerdem wissen wir, dass die WTC nahezu gar kein OOC-Testing macht (außer in den zwei Wochen direkt vor Kona).

Wenn man somit (optimistisch gerechnet) rund 30 OOC-Kontrollen der NADA für den Ironman-Bereich abschätzt (die deutschen Triathlonprofis der zweiten und dritten Reihe müssen überhaupt keine WAs abgeben, stehen also für OOC-Testing nicht zur Verfügung ) bleiben rund 300 OOC-Kontrollen für die diversen Kadertriathleten der DTU übrig. Bei rund 25 Kadertriathleten haben diese also im Schnitt alle eine höhere Kontrolldichte im Training als der asbolute Topstar und mehrfache Weltmeister Frodeno, was natürlich auch mit dem Finanzierungsmodell der DTU und der NADA zum Großteil aus öffentlichen Mitteln zusammenhängt.
Die Kader- und Bundesnachwuchstriathleten der DTU werden also ziemlich engmaschig im Training überwacht, bei den Mittel- und Langdistanzprofis besteht Nachholbedarf

Für den BDR kenne ich mich naturgemäß schlechter aus und weiß auswendig auch nicht, wieviel Kadersportler es dort gibt. Aber das Grundprinzip, dass die 145 Kontrollen dort überwiegend für die geförderten Leistungssportler in olympischen Disziplinen vorgesehen sind und nur ein geringer Prozentsatz für OOC-Testing von Top-Amateuren wie dem Captain dürfte dort ähnlich sein.

captain hook 13.01.2020 15:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504810)
bei den Mittel- und Langdistanzprofis besteht Nachholbedarf

.

Also den Bereich, in dem sich die meisten hier bewegen?!

Der Vergleich müsste dann Amateur zu Amateur erfolgen. Wie Du beschreibst macht das im Triathlon niemand.

Wäre die Frage, ob eine saubere Basis Sinn macht oder ob man mit voller Kraft nur in der Spitze testet. Ich denke so einseitig wie Lidl muss man das nicht sehen.

dude 13.01.2020 15:31

Wer Kontakte hat, kann hier mithelfen:

https://docs.google.com/spreadsheets...it?usp=sharing

Hafu 13.01.2020 15:43

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1504815)
Also den Bereich, in dem sich die meisten hier bewegen?!

Der Vergleich müsste dann Amateur zu Amateur erfolgen. Wie Du beschreibst macht das im Triathlon niemand.

Wäre die Frage, ob eine saubere Basis Sinn macht oder ob man mit voller Kraft nur in der Spitze testet. Ich denke so einseitig wie Lidl muss man das nicht sehen.

Wenn genug Geld vorhanden ist, begrüße ich schon auch Kontrollen im Amateurbereich, aber da ein effektives Testsystem vor allem auch von den Ressourcen des Verbandes abhängt halte ich es ähnlich wie Lidlracer für wichtiger, dass wenigstens im Profibereich engmaschig kontrolliert wird.

Dopende Amateure schaden sich doch mehr selbst, als ihren Konkurrenten. Die paar in den letzten Jahren bei den Wettkampftests positiv getesteten Amateure waren ja in den meisten Fällen nichtmal in ihrer Klasse besonders sportlich dominant, schöpften also nichtmal die Möglichkeiten aus, durch Training ihr Leistungspotenzial zu nutzen.

Im Profibereich jenseits des gut überwachten Kadersystems halte ich aber schon echten Handlungsbedarf für gegeben. Die Begründung für die wenigen Kontrollen hier (kein olympischer Sport, keine Förderung durch das Innministerium) überzeugt mich auch nicht sonderlich, denn die DTU finanziert sich ja keineswegs nur aus Zuschüssen der öffentlichen Hand, sondern hat erhebliche Gebühreneinnahmen aus den Startpässen, den Elitepasslizenzen und v.a. den Wettkampfabgaben, die zu einem Großteil mit den internationalen und nationalen Erfolgen der Ironman-Athleten zusammenhängen.

Von diesen Geldern sollte durchaus mehr zur Förderung des Sports (wozu eben auch der Antidopingkampf gehört) zurückfließen.

DocTom 13.01.2020 16:13

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504819)
... die zu einem Großteil mit den internationalen und nationalen Erfolgen der Ironman-Athleten zusammenhängen.

Von diesen Geldern sollte durchaus mehr zur Förderung des Sports (wozu eben auch der Antidopingkampf gehört) zurückfließen.

da bin ich sofort und voll bei der Forderung dabei! :Blumen:

qbz 13.01.2020 16:29

"Bei den Vergaben der Olympischen Sommerspiele an Rio de Janeiro (2016) und Tokio (2020) soll er Bestechungsgelder eingestrichen haben, das haben die Fahnder in Paris in jahrelanger Akribie ermittelt. So soll er mindestens 1,5 Millionen Dollar aus Brasilien über Mittelsmänner überwiesen bekommen haben, aus Japan flossen demnach 3,5 Millionen Euro auf das Konto Diacks. Auch die Vergabe der Leichtathletik-WM 2019 nach Katar soll unter tätiger und nicht ganz selbstloser Mithilfe Diacks erfolgt sein.
.......
In den 16 Jahren unter Diack wurde die Welt-Leichtathletik von zahlreichen Dopingfällen erschüttert. Was tat der Präsident? Er ließ sich, so die Anklage, von überführten Athleten dafür bezahlen, dass er die Vorwürfe unter den Tisch fallen ließ. Unter Diack wurde Doping systematiosch vertuscht, er konnte sich dabei seiner Helfershelfer wie der russischen Funktionäre Walentin Balachnitschew und Alexej Melnikow sicher sein. Beide gehören zu den Mitangeklagten von Paris. Balachnitschew gilt als einer der Väter des russischen Dopingsystems. Diack wusste davon, und er schwieg, und er kassierte."


ttps://www.spiegel.de/sport/olympia/...7-4ea5f431b0bb

NBer 13.01.2020 16:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504810)
Wieso Umfrage?

Wir kennen doch die Kontrolldichte im Triathlon und Radsport dank des Jahresberichts der NADA (und wer es weltweit wissen will, kann sich auch durch die Veröffentlichungen der WADA durchklicken):

328 OOC-Tests im Triathlon

281 OOC im gesamten Radsport, davon nur 145 im Straßenradsport
......

das sind doch nur die zahlen der OOC urintests. da fehlen noch die bluttests und die ganzen in-competitin tests. auf dem antidopingtag berichtete die DTU von rund 1000 tests im jahr 2018 (das kommt nach addition aller im NADA report aufgeführten tests ungefähr hin) mit dem ergebnis von 7 positiven proben.

captain hook 13.01.2020 16:46

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1504826)
das sind doch nur die zahlen der OOC urintests. da fehlen noch die bluttests und die ganzen in-competitin tests. auf dem antidopingtag berichtete die DTU von rund 1000 tests im jahr 2018 (das kommt nach addition aller im NADA report aufgeführten tests ungefähr hin) mit dem ergebnis von 7 positiven proben.

Was die Frage danach, wen die da testen immer spannender werden lässt. Lang und Mittelstrecke kaum, Amateuere eigentlich gar nicht... Also für ein paar wenige Kaderleute 1000 Tests?! Was natürlich auch gemessen an der Erfolgsbilanz LD zu KD in D irgendwie nicht so ganz schlüssig erscheint. Zumal man mit Pro Lizenz im LD Bereich doch auch in den Dopingsystem registriert sein muss?! Zumundest war das mal der Fall wenn man bei der DTU eine Elitelizenz beantragt hatte.


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