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Nur fängt man im Autoland erst langsam an sich für Fahrradmobilität zu interessieren und viele Kommunen fehlt schlicht das Geld. |
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Ich bin leider auch schon in so eine Situation gekommen:(
Mir hat innerhalb einer Ortschaft ein entgegenkommender BMW Fahrer aufgrund eines auf seiner Seite geparkten Autos die Vorfahrt genommen und dann war da einfach nicht mehr genug Platz für mich.... Bin gegen den Randstein gefahren, über den Lenker nach vorne gekippt und mit dem Oberkörper an einem Laternenmast hängen geblieben. Der BMW Fahrer ist einfach weiter gefahren. Andererseits kriege ich in München öfter mit wie rücksichtslos die Radfahrer sich hier teilweise bewegen (Rote Ampeln werden hier regelmäßig überfahren, Fußgänger abgedrängt etc.) Am stärksten in Erinnerung geblieben ist mir eine Radgruppe die mir im Münchner Süden begegnet ist (ich nenne jetzt hier mal keine Namen, da es schon länger zurück liegt und evtl inzwischen andere Leute da fahren die damit nichts zu tun hatten): Die Gruppe hat mich auf einer stark befahrenen, kurvenreichen Straße in 2er Reihen überholt und mehrere Fahrer der Gruppe haben mich lautstark angemault das es eine Frechheit ist das ich nicht auf den Grünstreifen fahre um die vorbei zu lassen. |
Mich besorgt diese Entwicklung leider auch sehr. Ich wohne in einer Gegend, in der eigentlich eher wenig Verkehr ist. Um so geschockter war ich, als mich beim Linksabbiegen auf einer Abbiegespur (!) ein Autofahrer mit ca. 70km/h innerorts (50km/h Vorschrift) von hinten kommend noch überholte um geradeaus weiterzufahren. Hätte ich mich nicht nochmal (wegen dem Lärm) instinktiv umgedreht, wäre ich wohl als Matsch auf seinem Auto geklebt. Seitlich auf dem Rad mit 70km/h erwischt zu werden ist zweifellos lebensverkürzend.
Tröstlich: Ein entgegenkommender Fahrer hat angehalten und wir haben den "Raser" bei der Polizei angezeigt. Dazu haben wir noch einen Zeugen gefunden. Der "Raser" war schon bekannt und wird neben einer Geldstrafe von mehreren tausend CHF zudem seinen Führerschein aller Voraussicht mindestens 5 Jahre nicht mehr sehen. Wenn er noch einmal irgendwie auffällt, sitzt er ein! Vielleicht ist DAS abschreckend genug für manche Autofahrer. Würde ich nicht ausserordentlich passiv auf dem Rad unterwegs sein, wäre ich bestimmt schon ein paar Mal tot! Ich weiss nicht, was in mancher Autofahrer`s Kopf vorgeht, aber scheinbar ist die Hürde, einen Führerschein zu bekommen, zu niedrig. |
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Mein Eindruck ist, dass der Straßenverkehr in dieser Zeit sehr stark zugenommen hat. Und auch der Zeitdruck vieler Autofahrer ist enorm gestiegen. Es gibt also mehr Stau und mehr Autofahrer, die es eilig haben. Das ist schon mal schlecht. Und dann (und das ist wie gesagt mein subjektiver Eindruck) werden Radwege nur dann gebaut, wenn sich Autofahrer über radelnde "Verkehrshindernisse" beklagen. Es geht also nicht darum, das Radfahren leichter und sicherer zu machen, sondern darum, den Autofahrern die Radfahrer aus dem Weg zu räumen. So schauen die Radwege dann oft auch aus, sie sind einfach ungeeignet zum Radfahren. Ergänzung für Wiener ;) :Die besten Beispiele dafür sind der Ringradweg und der Gürtelradweg in Wien, die beide völlig ungeeignet fürs Radfahren sind. Ich kenne einen einzigen Radweg, der wirklich was für die Radler bringt, und das ist der Wiental-Radweg von außen kommend bis zur Kennedybrücke. Mit diesem Zugang zu Radwegen signalisiert man den Autofahrern aber eindeutig, dass sie die Chefs auf den Straßen sind. Radfahrer müssen weg, damit der Autofahrer ungestört fahren kann. Und so fahren die Autofahrer dann oft auch extrem aggressiv, wenn doch mal ein Radler auf der Straße unterwegs ist. Ich gebe sofort zu, dass auch manche Radler Verkehrs-Rowdies sind und ich ärgere mich selbst über unbeleuchtete Dämmerungsradler, telefonierende Freihand-Radler usw. Aber das ist ein anderes Thema. Selbst wenn sich ein Autofahrer zu recht gerade über einen Radler geärgert hat, kann ich ja nichts dafür und der Autofahrer braucht seinen Ärger also nicht an mir auszulassen, wenn ich völlig STVO-konform vor mich hin radle. Wir haben also immer mehr aggressive Autofahrer und das Aus-dem-Weg-Räumen der Radler (auf Radwege) führt dazu, dass viele Autofahrer tatsächlich glauben, sie hätten das Recht dazu, dass sich Radler in Luft auflösen, wenn sie heranrasen. Das entschärft das Konfliktpotential NICHT! Verkehrspolitik und Verkehrsplanung müssten meiner Ansicht nach vielmehr so planen, dass Radfahrer von Autofahrern als gleichberechtigt wahrgenommen werden. |
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So aber ist der Stau vorprogrammiert und damit der eigeninduzierte Streß. Soll jeder halten wie er will aber NICHT auf Kosten meiner Gesundheit... |
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:Blumen: Ich stimme in allen Punkten zu. Perfekt formuliert. Das Vorhandensein (schlechter) Radwege mit miserabel gelösten (und oft gefährlichen) Situationen an einmündenden Seitenstraßen, in beide Richtungen befahrbaren Radwegen, die zur mehrmaligen Querung von Hauptstraßen nötigen, Radwege, die man sich mit Fußgängern und freilaufenden Hunden teilen muss und die aus all diesen Gründen nicht benutzt werden, trägt maßgeblich zur Konfliktverschärfung zwischen Radfahrern und Autofahrern bei. Viele Radwege sind nur für Kinder und sehr langsam fahrende Radler geeignet, aber nicht für Menschen, die das Fahrrad als zügiges Transportmittel benutzen wollen. |
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Auch bei uns in der Gegend ist das der Fall. Traurige Wahrheit.... Fairer Weise muss man aber zugestehen, dass viele Teile der Straßen ebenfalls in einem fast nicht befahrbaren Zustand sind. |
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