| 
		
			| Schwarzfahrer | 30.06.2016 13:40 |  
 
	Zitat: 
	
		| 
 
					Zitat von Klugschnacker
					(Beitrag 1234214)
				 Das sehe ich anders, sorry. :Blumen: 
 |  Ist mir klar, Du bist damit auch nicht allein. :Blumen: 
 
	Zitat: 
	
		| 
 
					Zitat von Klugschnacker
					(Beitrag 1234214)
				  Mit anderen Worten: Unsere Weltanschauungen, unsere Zugehörigkeit zu sozialen Schichten, unser Bildungsstand usw. schaffen Identitäten, die der nationalen Identität zumindest ebenbürtig sind oder in Zukunft sein können. 
 |  Die Hoffnung aus dem letzten Satz kann ich als Utopie gut verstehen. Ich  kann sie aber auf Grund geschichtlicher Beispiele (s. Versuch Jugoslavien) und persönlicher Erfahrung nicht teilen. Ich glaube, daß unsere kulturelle Identität sehr stark durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Sprachgruppe und zu einer gewissen gemeinsamen Geschichte dieser Menschengruppe bestimmt wird. In Deutschland erkläre ich mir diesen Trend zu "Nationalismus ist verwerflich, wir sind alle Europäer" aus den negativen Erfahrungen damit im 3. Reich. Wenn man aber, wie ich, als Mitglied einer unerwünschten, unterdrückten Bevölkerungsgruppe aufwächst, lernt man, daß die eigene Kultur, Sprache, Geschichte, die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe besonderen Wert hat, die es zu schützen und erhalten gilt. Das ist im richtigen Fall nicht gegen andere gerichtet, aber es ist entscheidend für das Identitäts- und Zugehörigkeitsgefühl, das ein Mensch braucht.  
Wenn diese Werte in einer Gesellschaft langsam schwinden oder durch andere ersetzt werden, ist es eben so; ich will auch nicht die absolute Wertigkeit der beiden Ideale gegeneinander abwägen. Von "oben" verordnet, oder erzwungen führt eine "Entnationalisierung" aber sehr wahrscheinlich zu einer starken Abneigung, was man nicht unterschätzen sollte. 
 
	Zitat: 
	
		| 
 
					Zitat von MattF
					(Beitrag 1234219)
				 Mit Türken teilen wir also wenig.Kein "Je suis Istambul" auf FB.
 :(
 
 |  Stimmt für mich auch. Wir teilen zwar mit den Türken die Trauer um die Ermordeten, aber sehr wenig kulturelle, historische und gesellschaftliche Gemeinsamkeiten. Nach Aktionen von Boku Haram in Nigeria gibt es auch kein "Je suis Nigeria" o.ä. - es ist uns noch fremder und weiter weg als die Türkei. |