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bergflohtri 29.12.2019 20:48

Na weil die Räder vor dem Einzelzeitfahren kontrolliert werden und da gab es keine Möglichkeit einen Motor zu verwenden., und wenn er dort herausragend fährt, dann kann er es auch bei einem Klassikerrennen. Warum er das kann weiß ich nicht. Wenn man sieht mit welcher Frequenz er fährt, dann muss er ein herausragendes Herz-Kreislaufsystem haben.

abc1971 29.12.2019 21:11

Es ist wirklich zum fremdschämen, wie man Remco Evenepoel hier Dinge unterstellt, für die niemand einen wirklichen Anhaltspunkt hat.

ThomasG 29.12.2019 21:13

Das Misstrauen ist halt ungeheuer groß geworden.
Da kommt einer her, der mit 17 Jahren vom Fußball zum Radsport wechselt und mit 19 Jahren fährt er gestandene Radprofis in Grund und Boden.
Es kann natürlich gut sein, dass er zuvor bereits auf dem Rad regelmäßig trainiert hat, aber das Fußballtraining passt dazu ziemlich schlecht und wird wohl auch einiges an möglicher Radtrainingszeit gekostet haben.
Hätte er in der Zeit als Fußballer kaum oder gar nicht auf dem Rad trainiert, wäre das alles ja noch viel unglaubwürdiger.
https://de.wikipedia.org/wiki/Remco_Evenepoel

abc1971 29.12.2019 21:22

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1502376)
Das Misstrauen ist halt ungeheuer groß geworden.
Da kommt einer her, der mit 17 Jahren vom Fußball zum Radsport wechselt und mit 19 Jahren fährt er gestandene Radprofis in Grund und Boden.
Es kann natürlich gut sein, dass er zuvor bereits auf dem Rad regelmäßig trainiert hat, aber das Fußballtraining passt dazu ziemlich schlecht und wird wohl auch einiges an möglicher Radtrainingszeit gekostet haben.
Hätte er in der Zeit als Fußballer kaum oder gar nicht auf dem Rad trainiert, wäre das alles ja noch viek unglaubwürdiger.

Ne er wurde in einem belgischen Keller mir Epo seit seinem 14
LJ auf seine Karriere als Radprofi vorbereitet :Maso:
Sieht man sich seine Leistungen als Junior an, dann ist die aktuelle Entwicklung zwar rasant, aber nicht völlig unerwartet. Und ich glaube nicht, dass er zu der Zeit schon über einen Motor verfügen konnte, noch vollgepumpt war.

ThomasG 29.12.2019 21:26

Dann ist er halt ein Wunderkind oder so was ;-)!
https://www.sportschau.de/weitere/ra...fnung-100.html

abc1971 29.12.2019 21:33

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1502380)
Dann ist er halt ein Wunderkind oder so was ;-)!
https://www.sportschau.de/weitere/ra...fnung-100.html

Physiologisch spielt er wohl in derselben Liga wie Bernal

ThomasG 29.12.2019 21:39

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1502381)
Physiologisch spielt er wohl in derselben Liga wie Bernal

Den kannte ich bis eben nicht :-O!
Ich verfolge den Spitzensport schon lange nur noch sporadisch und in der Regel eher oberflächlich.
Ich kann aber vermelden, dass wir beide in Bezug auf die Einschätzung der Physis der beiden nunmehr (ich habe den Wikipediartikel von Bernal eben überflogen) voll auf einer Linie liegen :-).
https://de.wikipedia.org/wiki/Egan_Bernal

captain hook 30.12.2019 08:07

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1502383)
Den kannte ich bis eben nicht :-O!
Ich verfolge den Spitzensport schon lange nur noch sporadisch und in der Regel eher oberflächlich.
Ich kann aber vermelden, dass wir beide in Bezug auf die Einschätzung der Physis der beiden nunmehr (ich habe den Wikipediartikel von Bernal eben überflogen) voll auf einer Linie liegen :-).
https://de.wikipedia.org/wiki/Egan_Bernal

Welche Namen hast Du denn zusätzlich noch nicht gehört?

Van der Poel? Van Aert? Ganna? Frauen CX wollen wir gar nicht mit anfangen. Die sind alle Anfang 20 die da aktuell vorne rumfahren. Oder nimm am anderen Ende der Skala van Vleuten, die mit 37 Jahren von einer Kollegin mit folgendem Zitat bedacht wurde: "ok, the alien has gone, now the race for the human beings begins." (Zitat: https://www.cyclingweekly.com/news/r...-attack-430538 )

Zum Thema "Motor" würde ich von Dude gerne mehr hören. Das sind schwere Anschuldigungen.

Der Motorentest der UCI mit dem Tablet vorm EZF gilt übrigens als untauglich. Bei der Tour werden deshalb sporadisch Räder in einen Röntgentruck geschoben. Ob man allerdings darauf vertrauen kann/sollte dass man da immer so richtig vollständig informiert wird... schwer zu sagen beim Umgang der Verantwortlichen der Vergangenheit mit anderen Dingen.

Ich glaube, dass das Motorenproblem im Triathlon ausgeprägter ist als im Radsport.

abc1971 30.12.2019 08:25

Van der Poel und van Aert sind aber eher Mitte 20 und nicht Anfang 20, wie Bernal oder Evanepol.
Aber drauf gesch...
Ja, es gibt im Radsport zur Zeit eine junge Generation von Radfahrern, welche durch sehr gute Leistungen auffällt. Dies sofort mit Sportbetrug zu assoziieren, ohne irgendeinen Anhaltspunkt zu haben, halte ich für unredlich.

Schade, denn dieser Faden hatte mal ein anderes Ziel, denn es ging im Ursprung mal um richtige Fälle.

Die aktuelle Diskussion wurde deshalb losgetreten, weil einer den Namen Evanepoel in die Luft geworfen hat. Schwups.....schon geht es los und und ein halbgares Indiz nach dem anderen, wird rausgeholt (Wie z.B. ein Zitat einer Konkurrentin von van Vleuten).

Wie gesagt, ich bin nicht gegen eine Diskussion. Aber bitte faktenbasiert und nicht nach Bauchgefühl.

Hafu 30.12.2019 08:33

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1502440)
... Dies sofort mit Sportbetrug zu assoziieren, ohne irgendeinen Anhaltspunkt zu haben, halte ich für unredlich.

Schade, denn dieser Faden hatte mal ein anderes Zeil, denn es ging im Ursprung mal um richtige Fälle.

Die aktuelle Diskussion wurde deshalb losgetreten, weil einer den Namen Evanepoel in die Luft geworfen hat. Schwups.....schon geht es los und und ein halbgares Indix nach dem anderen, wird rausgeholt (Wie z.B. ein Zitat einer Konkurrentin von van Fleuten).

Wie gesagt, ich bin nicht gegen eine Diskussion. Aber bitte faktenbasiert und nicht nach Bauchgefühl.

:Blumen:
Ganz meine Meinung. Fand die "Diskussion" der letzten paar Seiten, losgetreten nur weil mal ein junger Fahrer, in einer international zweitklassigen Etappenfahrt bei einer Soloflucht erst kurz vor Ziel eingeholt wurde (was ja der absolute Normalfall bei auch erstklassig besetzten Etappenfahrten ist) nahezu unerträglich.

ThomasG 30.12.2019 08:39

Ich habe verstanden und ziehe mich wieder zurück hier.
So wie ich denke, denken viele und es ist ziemlich normal so zu denken.

captain hook 30.12.2019 08:45

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1502440)
Van der Poel und van Aert sind aber eher Mitte 20 und nicht Anfang 20, wie Bernal oder Evanepol.
Aber drauf gesch...
Ja, es gibt im Radsport zur Zeit eine junge Generation von Radfahrern, welche durch sehr gute Leistungen auffällt. Dies sofort mit Sportbetrug zu assoziieren, ohne irgendeinen Anhaltspunkt zu haben, halte ich für unredlich.

Schade, denn dieser Faden hatte mal ein anderes Ziel, denn es ging im Ursprung mal um richtige Fälle.

Die aktuelle Diskussion wurde deshalb losgetreten, weil einer den Namen Evanepoel in die Luft geworfen hat. Schwups.....schon geht es los und und ein halbgares Indiz nach dem anderen, wird rausgeholt (Wie z.B. ein Zitat einer Konkurrentin von van Vleuten).

Wie gesagt, ich bin nicht gegen eine Diskussion. Aber bitte faktenbasiert und nicht nach Bauchgefühl.

Ich glaube Du hast meinen Beitrag grundlegend falsch verstanden.

Die Frage dahinter war eher, wen man, wenn es um "jung" und "reine Leistung" geht ansonsten noch was unterstellen wollte (auf dieser Basis) und ob die dann alle betrügen. Oder ob es dann nur dieser Einzelfall ist. Junge (oder sehr alte), sehr starke Fahrer/innen gibt es einige.

@Hafu: Remco hat mit 19 Jahren 2019 einen Klassiker (höchste Kategorie) gewonnen. (ohne damit ausdrücken zu wollen, dass er irgendetwas anders macht als alle anderen die da rumfahren).

captain hook 30.12.2019 08:48

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1502440)

Schade, denn dieser Faden hatte mal ein anderes Ziel, denn es ging im Ursprung mal um richtige Fälle.

Gab es nach Lance noch erwischte Topstars? Warum nicht? Warum fliegen dann trotzdem immer mal wieder welche auf, weil Strukturen zerschlagen werden und dann was durchsickert? Weil die Tests sinnvoll sind? Weil die sauber sind? Weil die aktuellen Vorgehensweise Wirkung zeigen?

abc1971 30.12.2019 09:07

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502448)
Ich glaube Du hast meinen Beitrag grundlegend falsch verstanden.

Die Frage dahinter war eher, wen man, wenn es um "jung" und "reine Leistung" geht ansonsten noch was unterstellen wollte (auf dieser Basis) und ob die dann alle betrügen. Oder ob es dann nur dieser Einzelfall ist. Junge (oder sehr alte), sehr starke Fahrer/innen gibt es einige.

@Hafu: Remco hat mit 19 Jahren 2019 einen Klassiker (höchste Kategorie) gewonnen. (ohne damit ausdrücken zu wollen, dass er irgendetwas anders macht als alle anderen die da rumfahren).

:Blumen: ok, sorry

abc1971 30.12.2019 09:18

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502450)
Gab es nach Lance noch erwischte Topstars? Warum nicht? Warum fliegen dann trotzdem immer mal wieder welche auf, weil Strukturen zerschlagen werden und dann was durchsickert? Weil die Tests sinnvoll sind? Weil die sauber sind? Weil die aktuellen Vorgehensweise Wirkung zeigen?

Hm, ich glaube ich verstehe Dich wieder nicht richtig:(
Erst mal geht es in diesem Thread nicht nur um Radsport.
Aber egal: Erwischte Topstars gab es im Radsport doch einige?
Virenque, Contador, Petacchi etc.

Aber es geht doch um was anderes: Einen jungen oder jüngeren Fahrer, der durch gute Leistungen auffällt, mit dem Thema Sportbetrug in Verbindung zu bringen, "weil es die Erfahrung lehrt" halte ich für zu kurz gesprungen, so lange es keine Fakten gibt, die im direkten Bezug dafür sprechen.

Die Frage ist in diesem Zusammenhang doch, was Wahrheit ist?
Wahrheit zeichnet sich für mich durch den Beweis aus, also z.B. durch messen, wiegen, etc.
Und ein Beweis liegt bei keinem der zuletzt genannt Namen vor, also bewegt sich die Diskussion im Bereich der Vermutung.

sabine-g 30.12.2019 09:25

Der Dude hat uns das Bröckchen Motorsport hingeworfen.
Und bleibt jetzt die Spekulation darüber.
Erinnert mich an Uli Hoeneß und Christoph Daum.

Hafu 30.12.2019 09:26

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1502447)
Ich habe verstanden und ziehe mich wieder zurück hier.
So wie ich denke, denken viele und es ist ziemlich normal so zu denken.

Seltsamerweise denkst du in deinen Beiträgen z.B. zum Langstreckenlauf so nicht.

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502448)
... Remco hat mit 19 Jahren 2019 einen Klassiker (höchste Kategorie) gewonnen. (ohne damit ausdrücken zu wollen, dass er irgendetwas anders macht als alle anderen die da rumfahren).

Ich will mich jetzt nicht zum Verteidiger von Evenepoel aufspielen, von dessen Umfeld und Leistungsentwicklung ich zu wenig weiß, um mir ein Urteil zu erlauben oder auch nur ein begründetes "Bauchgefühl" zu entwickeln.

Mir geht es eher darum, dass ich es nicht mag, wenn grundsätzlich hinter jeder sportlich sehr guten Leistung primär Doping vermutet wird. Es ist das Wesen eines sportlichen Wettkampfes, dass es grundsätzlich am Ende ein Podium mit einem Sieger und zwei Plazierten gibt. Wenn diese nicht besser als die anderen wären, dann würden sie da nicht stehen und alleine aufgrund ihrer starken, evt. auch überragenden Leistung auf Doping zu schließen, mag in manchen Sportarten in der Vergangenheit richtig gewesen sein, aber dies deshalb auf alle Sportarten der Gegenwart zu übertragen ist absurd.

Der Gedanke sollte dir eigentlich aus deinem eigenen Wettkampfsport vertraut sein.

Im Profiradsport gibt es zur Zeit die Tendenz, dass talentierte Athleten aus dem Juniorenbereich nicht erst wie in der Vergangenheit für einige Jahre in "Nachwuchsteams" der Profiteams zur weiteren Entwicklung gesteckt werden, sondern dass sie direkt Protourverträge erhalten, vermutlich auch weil die Ausbildung im Juniorenbereich mit strukturierterem wattbasierten Training weitaus besser geworden ist, als sie es in der Vergangenheit war. Ein paar andere Beispiele mit Namen hast du selbst ja oben schon genannt. Der aktuelle Weltmeister Mads Pedersen (Jahrgang 1995) passt ja auch gut in diese Kategorie.

Und die Tendenz gibt es auch in anderen Sportarten, wenn man an den sehr jungen 70.3-Weltmeister im Triathlon Gustav Iden oder die Entwicklung des jüngsten der Ingebigtsen-Brüder (der gleichzeitig der schnellste von diesen ist) denkt. Bestimmte physiologische Fähigkeiten, wie z.B. die Vo2-max und die Fähigkeit eine sehr hohe Herzfrequenz lange zu tolerieren ist mit Anfang 20 besser als mit Anfang 30 trainierbar.

Warum jüngere Sportler eher zu Dopingmitteln greifen sollten, als ältere Sportler, die schon länger im Profisportsystem und dessen Strukturen stecken, kann ich für mich keine auf Anhieb stichfeste Argumente erkennen (was selbstverständlich nicht ausschließt, dass es auch in dieser Generation schwarze Schafe gibt).

captain hook 30.12.2019 09:34

Ein weiterer Keniatischer Topläufer übrigen positiv (delikates Beiwerk: einer der Pacemaker bei Kipchoges Marathon Weltrekord)

https://www.insidethegames.biz/artic...-runner-banned

und der 2018er Dopingbericht der Nada ist raus:

https://www.wada-ama.org/sites/defau...res_report.pdf

Warum sperrt man eigentlich Russland und Italien nicht? (mal sp provokativ in den Raum gestellt).

abc1971 30.12.2019 09:47

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1502460)
Seltsamerweise denkst du in deinen Beiträgen z.B. zum Langstreckenlauf so nicht.



...

Mir geht es eher darum, dass ich es nicht mag, wenn grundsätzlich hinter jeder sportlich sehr guten Leistung primär Doping vermutet wird. Es ist das Wesen eines sportlichen Wettkampfes, dass es grundsätzlich am Ende ein Podium mit einem Sieger und zwei Plazierten gibt. Wenn diese nicht besser als die anderen wären, dann würden sie da nicht stehen und alleine aufgrund ihrer starken, evt. auch überragenden Leistung auf Doping zu schließen, mag in manchen Sportarten in der Vergangenheit richtig gewesen sein, aber dies deshalb auf alle Sportarten der Gegenwart zu übertragen ist absurd.

Der Gedanke sollte dir eigentlich aus deinem eigenen Wettkampfsport vertraut sein.

Im Profiradsport gibt es zur Zeit die Tendenz, dass talentierte Athleten aus dem Juniorenbereich nicht erst wie in der Vergangenheit für einige Jahre in "Nachwuchsteams" der Profiteams zur weiteren Entwicklung gesteckt werden, sondern dass sie direkt Protourverträge erhalten, vermutlich auch weil die Ausbildung im Juniorenbereich mit strukturierterem wattbasierten Training weitaus besser geworden ist, als sie es in der Vergangenheit war. Ein paar andere Beispiele mit Namen hast du selbst ja oben schon genannt. Der aktuelle Weltmeister Mads Pedersen (Jahrgang 1995) passt ja auch gut in diese Kategorie.

Und die Tendenz gibt es auch in anderen Sportarten, wenn man an den sehr jungen 70.3-Weltmeister im Triathlon Gustav Iden oder die Entwicklung des jüngsten der Ingebigtsen-Brüder (der gleichzeitig der schnellste von diesen ist) denkt. Bestimmte physiologische Fähigkeiten, wie z.B. die Vo2-max und die Fähigkeit eine sehr hohe Herzfrequenz lange zu tolerieren ist mit Anfang 20 besser als mit Anfang 30 trainierbar.

Warum jüngere Sportler eher zu Dopingmitteln greifen sollten, als ältere Sportler, die schon länger im Profisportsystem und dessen Strukturen stecken, kann ich für mich keine auf Anhieb stichfeste Argumente erkennen (was selbstverständlich nicht ausschließt, dass es auch in dieser Generation schwarze Schafe gibt).


Das sind meines Erachtens ganz wichtige Punkte, im Bezug auf die Beurteilung. Wenn man hört, wie z.B. (ehemalige) Radprofis noch bis vor kurzem trainiert haben, dann war das weit entfernt von einem wattbasiertem und wissenschaftlichen Ansatz sondern im besten Fall von "viel hilft viel" geprägt, im schlimmsten Fall war das Training von "touristischen Ausfahrten" geprägt.

Bei Remco dürfte ferner einfach verdammt viel Talent vorhanden sein, vielleicht auch wegen der Gene (Sein Vater war selbst Radprofi). Ein solches soziales Umfeld soll ja generell nicht schaden, wenn man sportliche Ziele anstrebt :)
Jedenfalls hat er wohl schon mit 16 einen Halbmarathon in 01:13 absolviert.
Während seiner Juniorenzeit gewann er die Rennen nicht, wie bis dahin üblich knapp, sondern zum Teil mit 10 Minuten Vorsprung. Nicht zuletzt deshalb wurde Patrick Lefevere so früh auf ihn aufmerksam. Es gibt ein Interview mit mit Lefevere, wo er über Evanepoel sagt, dass dieser über eine FTP von ca. 7 Watt/kg verfügen würde, was er bei einem so jungen Fahrer bislang noch nicht erlebt hätte.

captain hook 30.12.2019 10:01

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1502460)
Seltsamerweise denkst du in deinen Beiträgen z.B. zum Langstreckenlauf so nicht.



Ich will mich jetzt nicht zum Verteidiger von Evenepoel aufspielen, von dessen Umfeld und Leistungsentwicklung ich zu wenig weiß, um mir ein Urteil zu erlauben oder auch nur ein begründetes "Bauchgefühl" zu entwickeln.

Mir geht es eher darum, dass ich es nicht mag, wenn grundsätzlich hinter jeder sportlich sehr guten Leistung primär Doping vermutet wird. Es ist das Wesen eines sportlichen Wettkampfes, dass es grundsätzlich am Ende ein Podium mit einem Sieger und zwei Plazierten gibt. Wenn diese nicht besser als die anderen wären, dann würden sie da nicht stehen und alleine aufgrund ihrer starken, evt. auch überragenden Leistung auf Doping zu schließen, mag in manchen Sportarten in der Vergangenheit richtig gewesen sein, aber dies deshalb auf alle Sportarten der Gegenwart zu übertragen ist absurd.

Der Gedanke sollte dir eigentlich aus deinem eigenen Wettkampfsport vertraut sein.

Im Profiradsport gibt es zur Zeit die Tendenz, dass talentierte Athleten aus dem Juniorenbereich nicht erst wie in der Vergangenheit für einige Jahre in "Nachwuchsteams" der Profiteams zur weiteren Entwicklung gesteckt werden, sondern dass sie direkt Protourverträge erhalten, vermutlich auch weil die Ausbildung im Juniorenbereich mit strukturierterem wattbasierten Training weitaus besser geworden ist, als sie es in der Vergangenheit war. Ein paar andere Beispiele mit Namen hast du selbst ja oben schon genannt. Der aktuelle Weltmeister Mads Pedersen (Jahrgang 1995) passt ja auch gut in diese Kategorie.

Und die Tendenz gibt es auch in anderen Sportarten, wenn man an den sehr jungen 70.3-Weltmeister im Triathlon Gustav Iden oder die Entwicklung des jüngsten der Ingebigtsen-Brüder (der gleichzeitig der schnellste von diesen ist) denkt. Bestimmte physiologische Fähigkeiten, wie z.B. die Vo2-max und die Fähigkeit eine sehr hohe Herzfrequenz lange zu tolerieren ist mit Anfang 20 besser als mit Anfang 30 trainierbar.

Warum jüngere Sportler eher zu Dopingmitteln greifen sollten, als ältere Sportler, die schon länger im Profisportsystem und dessen Strukturen stecken, kann ich für mich keine auf Anhieb stichfeste Argumente erkennen (was selbstverständlich nicht ausschließt, dass es auch in dieser Generation schwarze Schafe gibt).

Ich halte Evenepool für genauso sauber wie den Rest des Profisports unabhängig von der Sportart und vom Lebensalter. Also genauso sauber wie Frodo, Iden oder die norwegischen Brüder.

captain hook 30.12.2019 10:06

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1502462)
Es gibt ein Interview mit mit Lefevere, wo er über Evanepoel sagt, dass dieser über eine FTP von ca. 7 Watt/kg verfügen würde, was er bei einem so jungen Fahrer bislang noch nicht erlebt hätte.

Wenn man die Sache denn schon differenzierter sehen will, kennst Du sicher die physiologischen Überlegungen (Sauerstoffaufnahme, Energiegewinnung...) zu einer FTP von 7 W/kg?

Lefevere hat übrigens gesagt, dass Remco zu fett ist.

Koschier_Marco 30.12.2019 10:07

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502461)
Ein weiterer Keniatischer Topläufer übrigen positiv (delikates Beiwerk: einer der Pacemaker bei Kipchoges Marathon Weltrekord)

https://www.insidethegames.biz/artic...-runner-banned

und der 2018er Dopingbericht der Nada ist raus:

https://www.wada-ama.org/sites/defau...res_report.pdf

Warum sperrt man eigentlich Russland und Italien nicht? (mal sp provokativ in den Raum gestellt).

Ich vermute Italien gehört zu den Guten Russland nicht. Ist sicher viel angerichtet worden in Russland, ob das allerdings so eine drakonische Sippenhaft rechtfertigt wage ich mal zu bezweifeln.

Ist schon ziemlich einzigartig und paßt auch gut ins Bild des Mainstream Russia - Bashings das derzeit abgeht. Die Guten aka die NATO muss ja allen das 2% Ziel verkaufen (wären glaube ich 80 Mrd. für die BRD ud 20 Mrd mehr als Russland ausgibt) und da muss ein schöner Feind her um das zu rechtfertigen.

Wenn die schon den Weltfrieden gefährden dopen sie sicher auch wie wild.

BananeToWin 30.12.2019 10:10

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502467)
Ich halte Evenepool für genauso sauber wie den Rest des Profisports unabhängig von der Sportart und vom Lebensalter. Also genauso sauber wie Frodo, Iden oder die norwegischen Brüder.

Und wie sauber ist das?

dude 30.12.2019 10:18

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502434)
Bei der Tour werden deshalb sporadisch Räder in einen Röntgentruck geschoben.

Ach, ja? Behauptet wurde das, aber den Beweis ist die ASO schuldig. Solche Tests haengt man doch an die grosse Glocke und zeigt live wie das geht.

dude 30.12.2019 10:20

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502461)
Warum sperrt man eigentlich Russland und Italien nicht? (mal sp provokativ in den Raum gestellt).

Gute Frage. Und wenn wir dabei sind: USA und Deutschland sind gemessen am Erfolg gegenueber den rappelvollen Russen die naechsten.

Jonny22 30.12.2019 10:24

Zu Remco möchte ich nur anfügen, dass der Sieg bei der Classic San Sebastian um den es hier geht sicher auch auf einen glücklichen Verlauf und die schmale Strecke gegen Ende zurückzuführen ist. Sie habe als 2er Gruppe in einer Abfahrt vor dem finalen Anstieg einen Vorsprung herausgefahren und hinten habe die Favoriten sich gegenseitig attackiert und belauert und es gab keine geordnete nachführarbeit mehr. Ist halt ein Radrennen.

Prinzipiell stimme ich Hafu zu, dass wir vor allem deshalb jetzt junge Fahrer in der Spitze sehen, weil so viele den U23 Bereich auslassen und direkt zu den Profis wechseln. Und wer hat sich früher schon U23 Ergebnisse angeschaut.

@captainhook: Den neuen WADA Report habe ich auch berufsbedingt überflogen. Da es ein höllenlanges Dokument ist empfehle ich sich nur mal anzuschauen wieviel in welcher Sportart getestet und gefunden wird (Ab Seite 40). Hier kann man schön sehen wieviel Aufwand in den unterschiedlichen Sportarten getrieben wird und vor allem sieht man die Unterschiede. Ein Beispiel:

Strassenradsport:

Tests in Competition:
Urin: 7568 (auffällig 168) Blut: 743 (auffällig 9)

Tests out of Competition (m.E. viel wichtiger):
Urin 6272 (auffällig 24) Blut:1191 (auffällig 3)

Triathlon:

Tests in Competition:
Urin: 2104 (auffällig 33) Blut: 169 (auffällig 0)

Tests out of Competition:
Urin: 1389 (auffällig 4) Blut: 319 (auffällig 0)

Kein Ruhmesblatt ist hier übrigens die Anzahl Proben im Langdistanztriathlon (Nur 22 in Competition) aber ich glaube das da ein Bias liegt. Weiß jemand wo Ironman und Challenge ihre Proben Testen lassen? Ich glaube das die hier in der Statistik nicht auftauchen.

Was man aber finde ich sehen kann ist, dass die Anzahl Tests im Radsport, vor allem auch von Bluttests inzwischen enorm hoch ist (Auch wenn man die Fahrerzahl dagegensetzt. 18 World Tour Teams mit je ca. 30 Fahrern (viele sind kleiner) macht maximal 540 Fahrer). Das soll nicht heißen das der Sport sauber ist, aber nach den Skandalen wird zumindest Geld verwendet um zu Testen und damit die Hürde zu erhöhen.

Zitat:

Mir geht es eher darum, dass ich es nicht mag, wenn grundsätzlich hinter jeder sportlich sehr guten Leistung primär Doping vermutet wird. Es ist das Wesen eines sportlichen Wettkampfes, dass es grundsätzlich am Ende ein Podium mit einem Sieger und zwei Plazierten gibt. Wenn diese nicht besser als die anderen wären, dann würden sie da nicht stehen und alleine aufgrund ihrer starken, evt. auch überragenden Leistung auf Doping zu schließen, mag in manchen Sportarten in der Vergangenheit richtig gewesen sein, aber dies deshalb auf alle Sportarten der Gegenwart zu übertragen ist absurd.
Voll deiner Meinung Hafu.

trithos 30.12.2019 10:48

Zitat:

Zitat von Jonny22 (Beitrag 1502476)
Strassenradsport:

Tests in Competition:
Urin: 7568 (auffällig 168) Blut: 743 (auffällig 9)

Tests out of Competition (m.E. viel wichtiger):
Urin 6272 (auffällig 24) Blut:1191 (auffällig 3)

Triathlon:

Tests in Competition:
Urin: 2104 (auffällig 33) Blut: 169 (auffällig 0)

Tests out of Competition:
Urin: 1389 (auffällig 4) Blut: 319 (auffällig 0)

Diese Zahlen finde ich sehr überraschend, denn sie würden ja belegen, dass IC-Tests viel erfolgreicher sind als OOC-Tests.

Radfahren Urin: 2,2 Prozent IC positiv - 0,4 Prozent OOC
Triathlon Urin: 1,5 Prozent IC positiv - 0,3 Prozent OOC

Wie passt das mit der oft gehörten Meinung zusammen, dass sich bei Wettkampfkontrollen nur noch die allerdümmsten erwischen lassen?

Oder mache ich da einen Denk- oder Rechenfehler?

captain hook 30.12.2019 10:55

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1502481)
Diese Zahlen finde ich sehr überraschend, denn sie würden ja belegen, dass IC-Tests viel erfolgreicher sind als OOC-Tests.

Radfahren Urin: 2,2 Prozent IC positiv - 0,4 Prozent OOC
Triathlon Urin: 1,5 Prozent IC positiv - 0,3 Prozent OOC

Wie passt das mit der oft gehörten Meinung zusammen, dass sich bei Wettkampfkontrollen nur noch die allerdümmsten erwischen lassen?

Oder mache ich da einen Denk- oder Rechenfehler?

Zumindest im Radsport wird auch außerhalb des Profisports getestet. Da dürfte das knowhow deutlich reduziert sein. Wie auch die Auswahl der Substanzen verdeutlicht. Erstaunlich was da noch gefunden wird.

Jonny22 30.12.2019 11:00

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1502481)
Diese Zahlen finde ich sehr überraschend, denn sie würden ja belegen, dass IC-Tests viel erfolgreicher sind als OOC-Tests.

Radfahren Urin: 2,2 Prozent IC positiv - 0,4 Prozent OOC
Triathlon Urin: 1,5 Prozent IC positiv - 0,3 Prozent OOC

Wie passt das mit der oft gehörten Meinung zusammen, dass sich bei Wettkampfkontrollen nur noch die allerdümmsten erwischen lassen?

Oder mache ich da einen Denk- oder Rechenfehler?

Das ist eine der interessanten Fragen und sie lässt sehr viel Raum für Spekulation und Verschwörungstheorie. Eine Seite der Medaille findet sich in Tyler Hamiltons Biographie, wo er schreibt, dass sie sich bei Out of Competition Kontrollen wenn Sie wussten das sie positiv wären hinter dem Sofa versteckt haben und lieber den Strike (missed test) hingenommen haben. Eine andere Seite ist sicher, dass im Wettkampf weitere Substanzen verboten sind z.B. Stimulanzien (wobei man sich schon fragt wer sich da erwischen lässt). Nichtsdestotrotz ist der Druck aufgrund der schieren Anzahl an Kontrollen im Radsport inzwischen sehr groß und man sollte sich vor Augen halten was man hier auch von den Sportlern verlangt. Wer in einer Risikosportart im 1. Testpool ist legt seine Lebensplanung sowas von offen (Übernachtungsplätze, 1 Stundenfenster etc.). Ich denke mehr kann man von Individualsportlern kaum noch verlangen.

Der nächste Schritt der aus meiner Sicht gegangen werden muss, ist diese Verstöße mehr Strafrechtlich anzugehen vor allem unter Einschluss der Hintermänner inklusive auch standesrechtlicher Konsequenzen für die Mediziner etc. Der Staat hat hier auch ganz andere Ermittlungsmöglichkeiten. Siehe Operation Aderlass durch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft in München.

dude 30.12.2019 12:19

Motorsport:

All das war vor teils ueber 40 Jahren moeglich. Fortschritt ist nicht "marginal gains", sondern "huge gains".

https://twitter.com/EwonSprokler/sta...61335618584576

https://www.youtube.com/watch?v=9YXDL7P7_zY

https://twitter.com/EwonSprokler/sta...33079842762752

Calrissian666 30.12.2019 13:44

Ich weiß nur von einem der Borafahrern der auf besagter D-Tour Etappe zusammen mit Geraint Thomas und einigen anderen nachgeführt hat, dass sie es nicht glauben konnten was sich vorne um R.E. abspielt, zumal es wohl auch stark gewindet hat auf der Etappe. Thomas hat wohl immer wieder den Kopf geschüttelt

bergflohtri 30.12.2019 13:48

Wenn ein Radsportler mit Motorunterstützung fahren würde, dann fiele das Rad schon durch das Mehrgewicht von Motor, Akku und Mechaniken auf. Die Räder werden doch auf ein Mindestgewicht von 6,8 kg überprüft. Wenn zb bei einem WM-Zeitfahren das Gros der Räder 8kg hat und eines sticht plötzlich mit 10kg heraus, dann würde ich mir als Kommissär das genau anschauen.

Etwas anderes wäre, wenn ein Fahrer während des Rennens einen Deffekt vortäuscht und der Mechaniker ein Ersatzrad vom Dach holt, dann wärs möglich.

abc1971 30.12.2019 14:05

Zitat:

Zitat von Calrissian666 (Beitrag 1502516)
Ich weiß nur von einem der Borafahrern der auf besagter D-Tour Etappe zusammen mit Geraint Thomas und einigen anderen nachgeführt hat, dass sie es nicht glauben konnten was sich vorne um R.E. abspielt, zumal es wohl auch stark gewindet hat auf der Etappe. Thomas hat wohl immer wieder den Kopf geschüttelt

Dazu möchte ich die bekannte Pop-Gruppe DIE ÄRZTE zitieren:

"Hast du gehört und sag mal, wusstest du schon? ...
Der Kollege eines Schwagers hat dich neulich gesehen"

:Lachen2:

captain hook 30.12.2019 14:17

Zitat:

Zitat von Calrissian666 (Beitrag 1502516)
Ich weiß nur von einem der Borafahrern der auf besagter D-Tour Etappe zusammen mit Geraint Thomas und einigen anderen nachgeführt hat, dass sie es nicht glauben konnten was sich vorne um R.E. abspielt, zumal es wohl auch stark gewindet hat auf der Etappe. Thomas hat wohl immer wieder den Kopf geschüttelt

Thomas hatte da glaube ich null Form und hat hinterher seine WM Teilnahme abgesagt.

ThomasG 30.12.2019 14:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1502460)
Seltsamerweise denkst du in deinen Beiträgen z.B. zum Langstreckenlauf so nicht.

Den Spitzenlangstrecklerinnen und -langstrecklern misstraue ich auch.
Profiradsport halte ich halt für ganz besonders anfällig für Doping, weil da eben Leistungen abverlangt werden bzw. sich die Leute selbst abverlangen, die den Körper einfach ganz schnell völlig überfordern können.
Die Radsaison ist sehr lang.
Bei großen Rundfahrten muss man drei Wochen lang Leistung bringen.
Ein einziger schwacher Tag kann ausreichen alles zu ruinieren, was man sich in den Tagen davor erarbeitet hat.
Die Käpitäne und auch die Edelhelfer dürften ungeheuer unter Druck stehen oft.
Nicht nur, weil sie persönlichen Ruhm u.ä. ernten wollen, sondern weil ein Haufen Leute für sie sehr, sehr hart ackern müssen und mit einem Bruchteil dessen entlohnt werden, was sie erhalten.
Mancher wird auch von anderen dazu gedrängt werden auf die schlechte Seite zu wechseln, weil er eben starken Druck spürt - ein gewisses Verantwortungsgefühl für die anderen.
Was Du nachfolgend geschrieben hast (s.u.), finde ich gut und habe ich mir so noch nicht wirklich selbst vor Augen geführt.
Auch mit enormem Talent muss man bei der Leistungsdichte ganz weit oben, aber auch über einen langen Zeiträum viel Zeit und Energie in das Training gesteckt haben, bevor man oben mitspielen kann.
Und wenn da halt einer mit 17 zum Radsport wechselt, vorher Fußballer war und dann mit 19 in Profirennen richtig aufsehenerregend mitmischen kann, dann bin ich halt sehr misstrauisch.

Nachtrag:

Vielleicht interessiert es ja manche.
Ich habe herausgefunden, dass die Etappe bei der Deutschlandtour 199 km hatte mit 2771 Höhernmetern.
(siehe nach ca. 1:43 min: https://video.eurosport.de/radsport/...73/video.shtml)
Ein Ausreißer hat schon deutlich bessere Chancen sich sehr lange an der Spitze zu halten, wenn der entsprechende Streckenabschnitt viele Höhenmeter aufweist.
Bei vorherrschend starkem Rückenwind (es wurde hier erwähnt, dass es an dem Tag ziemlich windig war), haben Ausreißer glaube ich prinzipiell deutlich besser Chancen sich lange vorne halten zu können.
https://www.sportschau.de/weitere/ra...ssung-100.html


Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1502460)
Ich will mich jetzt nicht zum Verteidiger von Evenepoel aufspielen, von dessen Umfeld und Leistungsentwicklung ich zu wenig weiß, um mir ein Urteil zu erlauben oder auch nur ein begründetes "Bauchgefühl" zu entwickeln.

Mir geht es eher darum, dass ich es nicht mag, wenn grundsätzlich hinter jeder sportlich sehr guten Leistung primär Doping vermutet wird. Es ist das Wesen eines sportlichen Wettkampfes, dass es grundsätzlich am Ende ein Podium mit einem Sieger und zwei Plazierten gibt. Wenn diese nicht besser als die anderen wären, dann würden sie da nicht stehen und alleine aufgrund ihrer starken, evt. auch überragenden Leistung auf Doping zu schließen, mag in manchen Sportarten in der Vergangenheit richtig gewesen sein, aber dies deshalb auf alle Sportarten der Gegenwart zu übertragen ist absurd.

Der Gedanke sollte dir eigentlich aus deinem eigenen Wettkampfsport vertraut sein.

Im Profiradsport gibt es zur Zeit die Tendenz, dass talentierte Athleten aus dem Juniorenbereich nicht erst wie in der Vergangenheit für einige Jahre in "Nachwuchsteams" der Profiteams zur weiteren Entwicklung gesteckt werden, sondern dass sie direkt Protourverträge erhalten, vermutlich auch weil die Ausbildung im Juniorenbereich mit strukturierterem wattbasierten Training weitaus besser geworden ist, als sie es in der Vergangenheit war. Ein paar andere Beispiele mit Namen hast du selbst ja oben schon genannt. Der aktuelle Weltmeister Mads Pedersen (Jahrgang 1995) passt ja auch gut in diese Kategorie.

Und die Tendenz gibt es auch in anderen Sportarten, wenn man an den sehr jungen 70.3-Weltmeister im Triathlon Gustav Iden oder die Entwicklung des jüngsten der Ingebigtsen-Brüder (der gleichzeitig der schnellste von diesen ist) denkt. Bestimmte physiologische Fähigkeiten, wie z.B. die Vo2-max und die Fähigkeit eine sehr hohe Herzfrequenz lange zu tolerieren ist mit Anfang 20 besser als mit Anfang 30 trainierbar.

Warum jüngere Sportler eher zu Dopingmitteln greifen sollten, als ältere Sportler, die schon länger im Profisportsystem und dessen Strukturen stecken, kann ich für mich keine auf Anhieb stichfeste Argumente erkennen (was selbstverständlich nicht ausschließt, dass es auch in dieser Generation schwarze Schafe gibt).


dude 30.12.2019 17:42

Zitat:

Zitat von bergflohtri (Beitrag 1502519)
Wenn ein Radsportler mit Motorunterstützung fahren würde, dann fiele das Rad schon durch das Mehrgewicht von Motor, Akku und Mechaniken auf. Die Räder werden doch auf ein Mindestgewicht von 6,8 kg überprüft. Wenn zb bei einem WM-Zeitfahren das Gros der Räder 8kg hat und eines sticht plötzlich mit 10kg heraus, dann würde ich mir als Kommissär das genau anschauen.

1. Wer sagt dass die Motoren 2kg wiegen? 40W Motoren fuer 5min Laufzeit in F1 Technologie (kosten mehrere $100,000) sind daumengross und wiegen 100g - oder weniger. Schau' doch mal welche Teams mit F1 Teams arbeiten.

2. Wenn die ASO sagt "wegschauen" dann ist "dann würde ich mir als Kommissär das genau anschauen" irrelevant.

Hafu 30.12.2019 20:01

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502467)
Ich halte Evenepool für genauso sauber wie den Rest des Profisports unabhängig von der Sportart und vom Lebensalter. Also genauso sauber wie Frodo, Iden oder die norwegischen Brüder.

Iden ist ja, was Trainings- und Wettkampfdaten anbelangt ein offenes Buch. Hältst du irgendwelche seiner auf Strava geposteten Daten für unplausibel?

Der tritt weniger Watt wie du!:Huhu: O.K., er muss davor noch schwimmen und danach laufen, aber er ist im Gegensatz zu dir auch Profi, ein paar Monate im Jahr im Höhenstrainingslager in der Sierra Nevada und 20 Jahre jünger.

Für manche Bereiche des Profisportes, insbesondere wenn ich mir Schwimmen, manche Marathon und Mittelstreckenläufer sowie auch manche Profiradsportler, z.T. auch mit einschlägiger Vergangenheit oder/ und problematischem Umfeld ansehe, bin ich bei weitem nicht so optimistisch wie bei den maximal transparenten Trainingsweltmeistern aus Norwegen.

Der Profisport ist letztlich ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, die ja auch nicht ausschließlich aus Kriminellen und Steuerhinterziehern besteht.

captain hook 30.12.2019 20:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1502580)
Iden ist ja, was Trainings- und Wettkampfdaten anbelangt ein offenes Buch. Hältst du irgendwelche seiner auf Strava geposteten Daten für unplausibel?

Der tritt weniger Watt wie du!:Huhu: O.K., er muss davor noch schwimmen und danach laufen, aber er ist im Gegensatz zu dir auch Profi, ein paar Monate im Jahr im Höhenstrainingslager in der Sierra Nevada und 20 Jahre jünger.

Für manche Bereiche des Profisportes, insbesondere wenn ich mir Schwimmen, manche Marathon und Mittelstreckenläufer sowie auch manche Profiradsportler ansehe bin ich bei weitem nicht so optimistisch wie bei den maximal transparenten Trainingsweltmeistern aus Norwegen.

Der Profisport ist letztlich ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, die ja auch nicht ausschließlich aus Kriminellen und Steuerhinterziehern besteht.

Du interpretierst meine Aussage. Ich halte alle für gleich sauber. Wenn du für Iden deine Hand ins Feuer legst, geht das sicher auch für Remco.

Ich glaube, keiner von denen wird jemals mit Stoff erwischt werden.

Hafu 30.12.2019 20:33

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502581)
Du interpretierst meine Aussage. Ich halte alle für gleich sauber. Wenn du für Iden deine Hand ins Feuer legst, geht das sicher auch für Remco.

Ich glaube, keiner von denen wird jemals mit Stoff erwischt werden.

Meine Hand ins Feuer lege ich maximal für mich (und auch meinen Sohn), aber sonst sicher für niemanden anderes, selbst wenn er glaubwürdig auf Strava rüberkommt.:Blumen:

Bei Blummenfelt und Iden habe ich immerhin ein gutes Gefühl, da ich deren Trainingsansätze für stimmig halte und beide ihre Topform auch nur zwei- maximal dreimal pro Saison abrüfen können.

Zu Evenepoel weiß ich zu wenig, um was sagen zu können und insgesamt bin ich sicher, dass da, wo glaubwürdig und engmaschig getestet bzw. ermittelt wird, auch in Zukunft weitere Doper auffliegen werden, wie es auch in der jüngsten (die Operation Aderlass hatte bekanntlich auch Protour-Fahrer auffliegen lassen) und ferneren Vergangenheit stets erwischte Doper gegeben hat.

DocTom 30.12.2019 21:03

Was sagt denn dein Posting, Thomas?:confused:
Keine Daten mehr im Strava von Remco Evenepoel?
:Blumen:


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