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keko# 16.04.2018 07:20

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1372995)
@LidlRacer, @keko#

Das ist doch ein sehr berechtigter Einwand, den LidlRacer hier vorbringt: Ob so ein Urknall-/Quanten-/Weltraumgott überhaupt noch etwas mit Religion zu tun hätte. Wie siehst Du das, keko#?

Es braucht nicht mal einen Gott für eine Religion. Eine Religion ist ein System menschlicher Werte und Normen, das auf dem Glauben an eine übermenschliche Ordnung basiert.

Jog2 16.04.2018 11:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1373290)
@Jog2

Hat es für Dich irgendeine Relevanz, ob die Wahrscheinlichkeit, dass es sowas wie einen "Gott" gibt, bei ein % oder einem Quadrilliardstel oder bei Null liegt?

Wenn ja, dann welche?...

Guter Punkt. Ich glaube die Relevanz entsteht erst durch die Diskussion mit Theisten oder Atheisten.

Beide wollen missionieren. Die einen stehen für ein bestimmtes Gottesbild, die anderen erstaunlicherweise in der Mehrzahl auch und wollen als "Anti-Theisten" (Begriff von Jörn, aber hoffentlich nicht zu verwechseln mit dem Antichristen ;-) ) dagegen angehen.

Und beide werfen dem Agnostiker auf ihre Weise vor, unlogisch zu sein...

Da er von jedem missionarischen Eifer befreit ist, besteht die Herausforderung des Agnostikers lediglich darin, dem Vorwurf hinsichtlich der nicht vorhandenen Logik zu begegnen.*:Blumen:

*Was ich hier offensichtlich noch nicht hinreichend getan habe ...;-)

MattF 16.04.2018 13:42

Zitat:

Zitat von Jog2 (Beitrag 1373454)
Guter Punkt. Ich glaube die Relevanz entsteht erst durch die Diskussion mit Theisten oder Atheisten.


Die Relevanz entsteht vielleicht auch daher, dass man sich alle Hintertüren offen halten will.

Könnte ja doch was dran sein und dann will man Gott nicht verägern/verleugnen.

keko# 17.04.2018 13:48

Zwischen dem beliebten Katholiken-Bashing lohnt sich mal ein Blick in eine beliebte Nachbarreligion:

"Man ist vor die Wahl gestellt. Sich zur Homosexualität zu bekennen und gleichzeitig Mitglied der Gemeinde zu sein - das wäre ein Widerspruch in sich."

https://www.tagesschau.de/inland/moscheereport-103.html

Trimichi 17.04.2018 14:00

Sehe ich sehr sehr ähnlich.
Was wollen die Homosexuellen eigentlich noch? Kann mir gut vorstellen, dass, sollte die katholische Kirche ihre Position aufgeben und homosexuelle Paare trauen, es zu Kirchenaustritten käme, die mit einer Radikalisierung einhergehen könnte. Womöglich konvertieren die Menschen zum Islam, das meinte ich damit.

Jörn 17.04.2018 14:06

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1373727)
Was wollen die Homosexuellen eigentlich noch

Die Homosexuellen wollen das, was Du auch willst und was Du ganz selbstverständlich für Dich in Anspruch nimmst.

Jörn 17.04.2018 14:11

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1373727)
Kann mir gut vorstellen, dass, sollte die katholische Kirche ihre Position aufgeben und homosexuelle Paare trauen, es zu Kirchenaustritten käme, die mit einer Radikalisierung einhergehen könnte. Womöglich konvertieren die Menschen zum Islam, das meinte ich damit.

Übersetzung: Es gibt gute Gründe für die Diskriminierung von Homosexuellen, deswegen bin ich unbedingt dafür!

Es reichen dabei auch rein hypothetische Befürchtungen. Irgendwas wird man sich schon ausdenken. Ich mag sie einfach nicht.

Jörn 17.04.2018 14:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1373725)
...

Der böse Islam: "Sich zur Homosexualität zu bekennen und gleichzeitig Mitglied der Gemeinde zu sein - das wäre ein Widerspruch in sich."

Zum Vergleich der moderne katholische Katechismus: "Sie sind in keinem Fall zu billigen." (§2357)

keko# 17.04.2018 14:21

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373733)
Der böse Islam: "Sich zur Homosexualität zu bekennen und gleichzeitig Mitglied der Gemeinde zu sein - das wäre ein Widerspruch in sich."

Zum Vergleich der moderne katholische Katechismus: "Sie sind in keinem Fall zu billigen." (§2357)

Nach 30 Minuten der Umschwung zu den Katholiken.
Ich dachte, es würde schneller gehen.

Jörn 17.04.2018 14:29

Meine Argumente hast Du jedenfalls nicht widerlegen können. Du wolltest weismachen, dass der ach-so-moderne Katholizismus viel besser wäre als der altertümliche Islam. Ich habe anhand der aktuellen Schriften dargelegt, dass sich beide Religionen in diesem Punkt jedoch einig sind. In kaum einem Punkt sind sie sich so einig wie in diesem.

Jeder kann sich anhand der Texte davon überzeugen.

Die Katholizismus widerspricht den im Westen vereinbarten Menschenrechten ebenso wie der Islam; beide widersprechen der Vernunft.

keko# 17.04.2018 14:33

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373737)
Meine Argumente hast Du jedenfalls nicht widerlegen können. Du wolltest weismachen, dass der ach-so-moderne Katholizismus viel besser wäre als der altertümlich Islam.

Wieso?!

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373732)
....Ich mag sie einfach nicht.

Ich kann mögen oder nicht mögen, wenn oder was ich will. Auch wenn dir das nicht passt, oder du es als unvernünftig empfindest, bewege ich mich innerhalb der Verassung. Das musst du schon schlucken.

Jörn 17.04.2018 14:38

Ich habe juristisch nichts dagegen einzuwenden, wenn Du Phobien hast. Das ist Dein gutes Recht.

Aber dann stehe wenigstens dazu und verkläre es nicht mit einer "Abwehr des Islam" oder anderen fadenscheinigen Gründen.

Wenn Du argumentierst, dass der Katholizismus in Ordnung wäre, weil er ja die Homosexuellen immerhin nicht von Hochhäusern stößt, dann darf ich auf den selbstgerechten Zynismus einer solchen Argumentation hinweisen.

keko# 17.04.2018 14:57

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373740)
Ich habe juristisch nichts dagegen einzuwenden, wenn Du Phobien hast. Das ist Dein gutes Recht.

Aber dann stehe wenigstens dazu und verkläre es nicht mit einer "Abwehr des Islam" oder anderen fadenscheinigen Gründen.

Ich stehe zu irgendwas, wann ich will. Auch das ist mein gutes Recht.
Im übrigen war ich hier in diesem Forum längst schon homophob, menschenverachtend, ausländerfeindlich, dumm, doof, dünkelhaft und was weiß ich... such dir was aus. Es ist mir mittlerweile völlig egal. Tief im Dreck liegend, schaue ich bewundernd zu Menschen wir dir auf. :Cheese:

Jörn 17.04.2018 15:07

Du hast ohne ersichtlichen Grund, aus eigenem Antrieb, und ohne dass es von irgendwem provoziert wurde, ein Posting verfasst, in dem Du die Vorzüglichkeit der katholischen Kirche gegenüber dem Islam gepriesen hast. Dabei ging es allein um die Haltung dieser Religionen zur Homosexualität.

Für mich klingt es ungefähr so: "Was wollen die Neger eigentlich noch? Früher hat man ihnen die Peitsche gegeben."

Trimichi 17.04.2018 15:14

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373730)
Die Homosexuellen wollen das, was Du auch willst und was Du ganz selbstverständlich für Dich in Anspruch nimmst.

Ich will nicht homosexuell werden und werde es auch nicht. Ist ja ekelerregend! Da kommen mir ja gleich Kaffee und Kuchen wieder hoch. :Kotz:

keko# 17.04.2018 15:26

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373746)
Du hast ohne ersichtlichen Grund, aus eigenem Antrieb, und ohne dass es von irgendwem provoziert wurde, ein Posting verfasst, in dem Du die Vorzüglichkeit der katholischen Kirche gegenüber dem Islam gepriesen hast. Dabei ging es allein um die Haltung dieser Religionen zur Homosexualität.

Da das Thema Homosexualität + Kirche hier ständig präsent ist, hielt ich den Link für interessant. Immerhin ist das der ARD heute Abend eine Sendung wert. Worin du darin eine "Vorzüglichkeit der katholischen Kirche" erkennst, ist mir schleierhaft.
Dass das Thema Schwule + Islam hier nicht diskutiert wird, war mir natürlich klar. Diese Offenheit ist hier nicht erwünscht.

waden 17.04.2018 16:24

Keko, Du hast natürlich völlig recht, dass der Umgang des Islam mit Homosexuellen sehr problematisch ist. Der Link dazu zeigt das deutlich. Das gilt völlig unabhängig von dem, was die christliche/katholische Kirche dazu sagt.

Die Haltung der katholischen Kirche zu den Rechten der Homosexuellen ist auch problematisch. Das macht weder die Haltung des einen noch die des anderen relativ besser.

Sowohl im Judentum als auch im Islam und Christentum gelten sehr verquere unfreie sexuelle Regeln. Ein gleichberechtigtes Verhältnis zwischen Frau und Mann ist undenkbar. Die Frau ist entweder schmutzig und rechtlos oder sie wird grenzenlos verehrt/angehimmelt.

Für diese verqueren Regeln gibt es etliche Beispiele. Im ultraorthodoxen Judentum beispielsweise wachsen Mädchen und Jungen getrennt auf, das Berühren des anderen Geschlechts ist außerhalb der Familie verboten. Doch sobald man (in einer vom Rabbiner arrangierten Ehe) verheiratet ist, wird aus dem sexuellen Tabu plötzlich eine religiöse Pflicht.

Dass sich ausgerechnet das katholische Christentum, dessen Machthierarchie von sexuell dysfunktionalen Männern besetzt wird, so phobisch gegenüber Frauen und Homosexualität äußert, wäre direkt witzig, wenn es nicht so schlimme Konsequenzen hätte.

Ich verstehe Deinen Beitrag, Keko, so, dass Du ganz gerne hättest, dass auch mal andere Religionen kritisiert werden und nicht nur das Christentum. Das kann man durchaus berechtigterweise tun. Wenn es sich dabei um den Islam handelt, kann man bildhaft sagen, dass es sich beim Islam und dem Christentum ja ohnehin um „Cousin und Cousine“ des Judentums handelt und insofern der Kern des jeweiligen normativen Denkens sehr ähnlich ist.

Jörn 17.04.2018 17:29

Ich verstehe kekos Beitrag so: „Die sollen sich mal nicht so anstellen. Wir können nämlich noch ganz anders.“

Und dass hier irgend eine Kritik unerwünscht wäre, ist nach meiner Ansicht nicht nachvollziehbar. Von mir aus kann er gerne den Islam kritisieren, der ist ja schließlich genauso albern wie das Christentum.

waden 17.04.2018 19:47

Zum Thema Homosexualität und Kirche gibt es ja seit einigen Tagen eine interessante Enthüllung:

Francesco Mangiacapra arbeitete sieben Jahre als Callboy – für katholische Priester. Bis ihm die Doppelmoral zu viel wurde und er seine geistlichen Kunden outete

https://mobil.stern.de/panorama/welt...e-7928236.html

Ich finde das Interview insgesamt lesenswert. Folgende Stellen passen, meine ich, ganz gut zu einigen der letzten postings.

„ Ich kämpfe für sexuelle Selbstbestimmung, aber ich habe nichts gegen Gläubige. Schließlich glaube ich an die Freiheit, und zu den Freiheiten gehört es, religiös sein zu dürfen.“

„Ich habe auch eine Würde, und ich finde, dass diese Priester sie mit Füßen treten. Ich bin homosexuell und weiß, was es für die LGBT-Community bedeutet, dass unsere Gesellschaft von den Wertvorstellungen der Kirche geprägt ist. Es betrifft mich ganz persönlich, und ich habe jedes Recht der Welt, diese Doppelmoral öffentlich zu machen.“

„ ich führe keinen Kreuzzug gegen sie als Schwule oder als Priester, sondern gegen ihre Heuchelei. Dieser Teil der Kirche ist faul und falsch.“

„Es sind nicht einzelne verirrte Seelen, die ihre sexuelle Not befriedigen, sondern es hat System.“

„Priester sind Leute, die sich eine moralische Funktion zuschreiben, auf ihren Kanzeln stehen und ein Weltbild predigen, gegen das sie selbst verstoßen“

waden 17.04.2018 19:58

ach ja, und was er über den aktuellen Papst sagt, gefällt mir wirklich:

"Er richtet nicht über Homosexuelle – solange sie keinen Sex haben. Nein danke, das ist kein Fortschritt. Aber ich habe Respekt vor Franziskus; ich finde, wir haben einiges gemein.
...
Er versteht es, sich ausgezeichnet zu verkaufen. Natürlich in einem völlig anderen Sinne als ich. Aber glauben Sie mir, als Profi kann ich das beurteilen."

Jörn 17.04.2018 20:27

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1373787)
„Es sind nicht einzelne verirrte Seelen, die ihre sexuelle Not befriedigen, sondern es hat System.“

Ich finde, man sollte hier genau hinsehen. Was genau hat System?

Es hat System, dass sich Homosexuelle aus historischen Gründen zu einem Arbeitgeber flüchteten, der zwar ihre Sexualität verdammte; der aber andererseits durch das Zölibat jeden Verdacht ausschloss und den Priestern dadurch Schutz vor der Gesellschaft bot.

Aber ist man damit wirklich am Kern? Geht es bei diesem "System" wirklich um Sexualität, oder wird es an diesem Beispiel lediglich besonders süffisant sichtbar? Anders gefragt: Finden wir solche Merkwürdigkeiten auch bei anderen Vorgängen innerhalb der Kirchen?

Was ist mit folgender These: Systematisch ist die Verlogenheit. Das ist der Kern.

Das bezieht sich auf die Sexual-"Moral" ebenso wie auf das Anhäufen von Reichtümern (im Dienste der Armen) oder das Leugnen bewiesener Tatsachen. Alle Priester wissen ganz genau, dass ihre Gebete vollständig wirkungslos sind, und wer mal in ein Geschichtsbuch geschaut hat, der weiß auch , dass der Bischof von Rom nicht der Nachfolger eines Arabers namens "Petrus" sein kann (der übrigens keineswegs so hieß, weil "Petrus" ganz offensichtlich kein arabischer Name ist).

Ich finde, es braucht außerordentlich überzeugende Beweise dafür, dass die seltsame Sexual-"Moral" der kath. Kirche ein Einzelfall sein soll, und dass nicht andere Bereiche ebenso seltsam und fragwürdig sein sollen.

keko# 17.04.2018 20:31

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1373767)
...Wenn es sich dabei um den Islam handelt, kann man bildhaft sagen, dass es sich beim Islam und dem Christentum ja ohnehin um „Cousin und Cousine“ des Judentums handelt und insofern der Kern des jeweiligen normativen Denkens sehr ähnlich ist.

Ja, genau, also schlagen wir stellvertreterhaft wie gewohnt auf die Christen ein. Du gehst ja schon wieder mit gutem Beispiel voran. :Huhu:Schade drum... Religion und auch Ideologien sind eigentlich ein interessantes Thema.
Hätte im Interview ein Priester in DE das gesagt, was der Imam von sich gibt, es wäre 50.000x hier verlinkt worden. Stattdessen wird schnell nach dem krassesten Priester Zitat gegoogelt. Euch ist kaum zu helfen :Cheese:

keko# 17.04.2018 20:38

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373773)
Ich verstehe kekos Beitrag so: „Die sollen sich mal nicht so anstellen. Wir können nämlich noch ganz anders.“

.

Was willst du damit genau sagen?

Jörn 17.04.2018 20:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1373795)
Hätte im Interview ein Priester in DE das gesagt, was der Imam von sich gibt, es wäre 50.000x hier verlinkt worden.

Du sagst, dass eine solche Äußerung von einem Priester für große Empörung gesorgt hätte.

Das ist nicht zutreffend. Denn als ich eine ganze Liste an ekelhaften katholischen Schlagzeilen zu genau diesem Thema gepostet hatte, hast Du Dich später dafür gerühmt, es einfach ignoriert zu haben. Du behauptest, man würde sich empören, aber Du kannst selber nachprüfen, dass Du Dich überhaupt nicht empört hattest.

Hier ist nochmal diese Liste an Schlagzeilen aus einem Zeitraum von wenigen Wochen. Ich würde gerne nachprüfen, ob Du Dich empörst oder nicht.

Gegen Ehe für alle und Mehrelternschaft: Kardinal Marx beklagt "Angriff auf die Zivilisation"

Bischof Glettler: Ehe für alle ist "Gleichschaltung" und "Verarmung für die Gesellschaft"

Evangelischer Bischof vergleicht Ehe für alle mit Waffenexporten
Für Karl-Hinrich Manzke, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe, ist die Gleichstellung homosexueller Paare nicht mit dem christlichen Leitbild vereinbar.

Katholiken können nicht liberal sein
Bischöfe bekräftigten in Adventhirtenbrief ablehnende Haltung zur gesetzlichen Anerkennung homosexueller Partnerschaften

Die „Homo-Ehe“ und der Grenzverlust
Gibt es keine Grenzen mehr, präsentiert sich ein völlig anderes Bild in Bezug auf menschliches Handeln: es wird konturlos, verliert den Bezug zur Ordnung

Trotz des öffentlichen Drucks an den biblischen Positionen festhalten

„Kirche kann nicht segnen, was Gott nicht segnet“
Evangelische Allianz nach Entscheidung der Württembergischen Landeskirche gegen Homosegnung

Hunderte Pfarrer verweigern Homo-Segnung
Die Evangelische Landeskirche in Württemberg möchte in geheimer Abstimmung entscheiden

‚Skandalöse’ Interpretation der kirchlichen Lehre gefährdet Seelen
Homosexuelle sind eingeladen, sich auf den Weg der Nachfolge Jesu zu machen. Dazu gehört auch, einen sündigen Lebensweg zu verlassen

Tawadros II.: ‚Es gibt keine Homo-Ehe’
Bei seinem Besuch in Australien betonte das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Christen, dass es keine biblische Grundlage für die so genannte ‚Homo-Ehe’ gib

Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen
In den USA haben rund 150 evangelikale Leiter eine theologische Erklärung verabschiedet, in der sie sich gegen Homo- und Transsexualität wenden.

Australischer Erzbischof stellt klar: Homo-Ehe führt zur Entlassung
Präsident der australischen Bischofskonferenz: Kirchliche Angestellte können ihre Anstellung verlieren, falls sie eine zivilrechtliche Homo-Partnerschaft eingehen.

Erzbischof Chaput: Biblische Lehre zu Homosexualität nicht ignorieren
Jesus ist zu den Menschen gekommen, um sie zu erlösen und nicht, um sie in ihren Sünden zu bestätigen, schreibt der Erzbischof von Philadelphia.

Keine Kommunion für Katholiken in ‚Homo-Ehen’
Die Kirche habe die Pflicht, ihre Lehre über die Ehe zu bestätigen. Katholiken in ‚Homo-Ehen’ dürfen keine öffentlichen Aufgaben in den Kirchen seines Bistums übernehmen.

Kirchliches Institut für Ehe und Familie bekräftigt Nein zu 'Homo-Ehe'
Expertin Merckens: Wäre weder im Sinne der Kinder, noch im Hinblick auf den Gleichheitsgrundsatz gerechtfertigt

Mit Abtreibung und ‚Homo-Ehe’ fordert Satan Gott heraus
Abtreibung und Ehe betreffen zwei Säulen der göttlichen Schöpfung. Der Satan setze hier an, um eine ‚Gegen-Schöpfung’ zu konstruieren. Die Gläubigen seien aufgerufen, das Evangelium des Lebens und der Ehe zu verkünden.

Quelle: kath.net aus den letzten paar Wochen

Jörn 17.04.2018 20:46

Aus den letzten Wochen von höchsten Würdenträgern der katholischen Kirche:

Kardinal Müller: Homosexualität „widerspricht Willen Gottes“
https://www.die-tagespost.de/kirche-...;art312,186356

Homosexualität widerspricht der Schöpfungsordnung
http://www.kath.net/news/62890

Seine Exzellenz Weihbischof Laun: Segen für homosexuelle Paare wäre wie ein Segen für ein KZ
http://www.kath.net/news/62697

waden 17.04.2018 21:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1373795)
also schlagen wir stellvertreterhaft wie gewohnt auf die Christen ein....schnell nach dem krassesten Priester Zitat gegoogelt.

Ich habe keinen krassen Priester gegoogelt, sondern einfach in der vergangenen Woche die Nachrichten verfolgt - das sind einfach aktuelle ntv - stern - abendzeitungsnachrichten. Auch schlage ich nicht auf die Christen ein, indem ich diese Quelle verlinke, sondern weise auf etwas hin, was es offensichtlich gibt (nicht nur ein Priester übrigens, wenn Du Dir die Mühe machst, das Interview zu lesen). Das ist ein Thema, über das sich Christen und Nichtchristen genau gleich ärgern könnten - oder gibt es da irgendetwas zu verteidigen?

Wie ich bereits anmerkte, macht das kein Unrecht, das im Namen des Islam begangen wird, besser. Die Muster der Diskriminierung ähneln sich.

Aber bitte Keko - verlinke doch gerne Quellen zum Islam.

Jörn 17.04.2018 23:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1373795)
Stattdessen wird schnell nach dem krassesten Priester Zitat gegoogelt.

Was wäre denn kein krasses Zitat? Was wäre denn so, dass es der ehrlichen und offiziellen Auffassung der kath. Kirche entspräche?

waden 17.04.2018 23:45

Keko, um dir die Hand zu reichen ein Hinweis auf ein 1stündiges Interview, dass wohl nur wenige ansehen wollen, das aber für mich sehr plastisch die Argumentation und Schwierigkeiten eines islamischen Theologieprofessors (immerhin 600 oder 800 Studenten lehrt er) zeigt. Eine sehr bemerkenswerte Biographie mit einer letztlich engen Weltsicht.

Ahmad Milad Karimi: Der Islam - die Religion der Schönheit? (Sternstunde Philosophie)

https://www.youtube.com/watch?v=k21kf_g9_ps

Er hat die selben Schwierigkeiten mit der Theodizee, der Deutung der Worte des Propheten, den Gewaltanweisungen aus den religiösen Texten.

Als es um Gewaltanweisungen der religiösen Texte geht, seien diese bildhaft zu verstehen und an die Entstehungszeit gebunden; da solle man seine Vernunft einschalten. Wenn es aber zB um die Gleichberechtigung der Frau geht, wenn es um Auslegung der Texte geht, muss man sich zuerst an Theologen halten - da reicht dann die eigene Vernunft offenbar nicht

Er argumentiert über das Wesen des Jenseits, als wisse er, wie es beschaffen ist bzw. sicher nicht ist.

Wenn es um die Ergebnisse einer Umfrage unter Deutschlands Muslimen zu Fundamentalismus (Scharia über Grundgesetz) und um Homosexualität (mehrheitliche Ablehnung) geht, verteidigt er Antworten, indem er das Studiendesign in Frage stellt und semantische Spitzfindigkeiten auspackt, und sagt zB den schönen Satz "Ist das was Gott sagt wichtiger, oder das was im Parlament entschieden wird?", um damit zu beweisen, dass Gottes Wort letztinstanzlich das Wichtigste ist.

Beim Thema der Ablehnung der Homosexualität verweist er sofort auf die katholischen Christen - auch ein Ausweichen - er fragt, welche Gruppe der Muslime denn da befragt worden sei. Ein reformiertes Islamverständnis, in dem auch Frauen mit den Männern beten dürfen, lehnt er ab. Er sagt, solche Menschen seien nicht seine Gesprächspartner - er würde nicht dorthin gehen. Das sieht er zB daran, dass eine Frau ihre Hand beim Beten hält wie ein Mann. Dass Männer und Frauen zusammen beten, könnte später vielleicht stattfinden; dem müsse aber eine theologische Debatte vorausgehen...

Man kann viel Dogmatik im religiösen Denken erkennen - und es geht mal nicht um katholische Christen (sondern um den Cousin)

Jörn 18.04.2018 00:20

Danke für das interessante Posting, waden!

Ich würde gerne auf einen rhetorischen Trick des islamischen Professors hinweisen, der es wert ist, dass man ihn besonders hervorhebt.

Er fragt: "Ist es wichtiger, was Gott sagt? Oder ist wichtiger, was das Parlament sagt?" Diese Zeile hat unter Gläubigen eine enorme Überzeugungskraft, ganz besonders unter Muslimen (das habe ich schon mehrfach in TV-Interviews gehört).

Korrekterweise müsste es jedoch heißen: "Ist das, was ich über Gott behaupte, wichtiger?"

Hier wird einfach der eigene Größenwahn über die Gemeinschaft gestellt. Anschließend wird es mit salbungsvollen Formulierungen vernebelt. Ein sicheres Erkennungszeichen für Scharlatanerie.

Wäre ich gläubig, würde ich zustimmen, dass Gottes Wort die letzte Instanz ist. Nur hat sich Gott eben entschieden, nichts zu sagen. Deswegen gibt es logischerweise kein "Wort Gottes". Das ist eine Tatsache, welche die gläubigen Menschen ehrlicherweise anerkennen sollten. Scharlatanen wie diesem Theologie-"Professor" sollten sie aus eigenem Interesse widersprechen.

keko# 18.04.2018 07:37

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1373818)
Aber bitte Keko - verlinke doch gerne Quellen zum Islam.

Den Beitrag von tagesschau.de hatte ich gestern im Büro in der Mittagspause gelesen und dachte, er wäre passend für diesen Thread. Hast du dir den ganzen Beitrag überhaupt angeschaut? Das steckt genug Diskussionsürdiges drin. Stattdessen in Minuten die üblichen Reflexe. Der Kerl wohnt mittlerweile in Köln (wo sonst :Cheese:), steht am Rhein, schaut hinüber zum Dom (witzig...) und freut sich, in DE zu sein. Der Imam spricht Bemerkenswertes genug, da brauche ich keine extra Links aus dem Internet. Ein bisschen mehr Selbstvertrauen und weniger Selbstzerstörung wäre nicht schlecht. Ein ständiger Verweis auf das Katholische halte ich für eine unangebrachte Relativierung. Kürzlich sagte mir eine kroatische Freundin lachend (im Spaß, als wir uns über Flüchtlinge unterhielten): "Ihr Deutschen seid so dumm.... redet eure eigene Kultur nieder und überhebt andere"

Jörn 18.04.2018 12:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1373853)
Kürzlich sagte mir eine kroatische Freundin lachend (im Spaß, als wir uns über Flüchtlinge unterhielten): "Ihr Deutschen seid so dumm.... redet eure eigene Kultur nieder und überhebt andere"

Das Zitat sagt, wir sollten uns über unsere Kultur freuen. Speziell ist die Rede von Köln.

Aber das tun wir doch? Und ganz besonders die Kölner? Und in Köln ganz besonders die "Szene", die ja als Party-Hochburg entstand. Die Kölner sind für ihre Offenheit, Lebensfreude und Toleranz berühmt.

Einzige Ausnahme sind die katholischen Würdenträger in Köln. Der bisherige Kardinal von Köln, seine Exzellenz und Heiligkeit Joachim Meisner, war einer der übelsten Einpeitscher und Hassredner überhaupt in Deutschland. Verhütungsmittel verglich er gar mit dem Holocaust (und die Frauen mit Mördern und Nazis). Homosexuellen unterstellt er, sie würden die "Menschheit zugrunderichten" und bezeichnete sie in Anspielung auf die Nazi-Zeit als "entartet" (Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010)

Besonders pikant ist der ursprüngliche Gegenstand dieses Threads. Der Thread begann einst mit der Weigerung katholischer Ärzte, eine vergewaltigte Frau auch nur zu untersuchen. Dieser unglaubliche Vorfall steht in Zusammenhang mit Meisner, der dieses Vorgehen ausdrücklich unterstützte und verlangte.

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Es ist genau andersherum, als keko es suggerieren möchte. Er kontrastiert unsere heile Welt mit der grimmigen Welt des Islam, und suggeriert damit, der Katholizismus sei Teil der heilen Welt. Stattdessen ist der Katholizismus ein Teil der religiösen Welt, die unsere Freiheiten bekämpft. Gerade in der Frage der Homosexualität sind Katholizismus und Islam deckungsgleich.

Der Kontrast besteht also nicht zwischen "hier" und "Islam", sondern zwischen "Säkular" und "Religiös". Wer den Islam für seine verkorkste Weltsicht kritisiert, muss dies auch bei den Katholiken kritisieren.

Anders als keko es darstellt, ist es geradezu NOTWENDIG, sich gegen die Katholiken zu stellen, WENN man das freie, friedliche und vernünftige Miteinander schätzt. Denn die tolerante und lebensfrohe Stadt Köln ist nur deswegen so nett geworden, weil sie den Katholizismus abgelegt hat.

In der ARD-Sendung geht es um einen homosexuellen Mann islamischer Herkunft, der in Deutschland endlich unbehelligt leben kann. Aber wer schützt ihn und garantiert seine Rechte? Die Kirche? Oder der vernünftige säkulare Staat?

keko# 18.04.2018 21:13

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373917)

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Es ist genau andersherum, als keko es suggerieren möchte. Er kontrastiert unsere heile Welt mit der grimmigen Welt des Islam, und suggeriert damit, der Katholizismus sei Teil der heilen Welt. Stattdessen ist der Katholizismus ein Teil der religiösen Welt, die unsere Freiheiten bekämpft. Gerade in der Frage der Homosexualität sind Katholizismus und Islam deckungsgleich.

Der Kontrast besteht also nicht zwischen "hier" und "Islam", sondern zwischen "Säkular" und "Religiös". Wer den Islam für seine verkorkste Weltsicht kritisiert, muss dies auch bei den Katholiken kritisieren.

Anders als keko es darstellt, ist es geradezu NOTWENDIG, sich gegen die Katholiken zu stellen, WENN man das freie, friedliche und vernünftige Miteinander schätzt. Denn die tolerante und lebensfrohe Stadt Köln ist nur deswegen so nett geworden, weil sie den Katholizismus abgelegt hat....

Heute gilt Religion als Inbegriff für Ausgrenzung, Streit und Hass. Doch Religion war - neben Geld und den Imperien - die dritte große Kraft, die zur Einigung der Menscheit beitrug. Da alle gesellschaftlichen Ordnungen von Menschen erfunden wurden, sind sie zerbrechlich und je größer eine Gesellschaft, desto zerbrechlicher sind sie. Den Religionen kam eine zentrale Aufgabe zu, weil sie diese zerbrechlichen Ordnungen legitimierten, indem sie auf einen übermenschlichen Willen verwiesen.
Eine Religion ist nichts anderes als ein System von menschlichen Werten und Normen, die sich auf den Glauben an eine übermenschliche Ordnung definieren.

Die vergangenen drei Jahrhunderte werden oft als das Zeitalter der Säkularsierung beschrieben, das heißt, eine Epoche also, in der Religionen immer mehr an Bedeutung verloren. Wenn wir unter Religion nur den Glauben an einen oder mehrer Götter verstehen, dann trifft dies zu. Im weiteren Sinne ist die Moderne ein neues religiöses Zeitalter, das sich durch nie dagewesenen Missionierungseifer und blutige Religionskriege auszeichnet. Die Moderne erlebt den Aufstieg zahleicher Religionen, zum Beispiel den Liberalismus, den Kommunismus, den Kapitalismus, den Nationalismus und des Nationalsozialismus. Die Anhänger dieser Relgionen reagieren zwar allergisch auf das Wort Religion und bezeichnen sie lieber als Ideologien. Doch das ist lediglich ein Wortspiel, denn die modernen Religionen sehen den traditionellen zum Verwechseln ähnlich. Wenn eine Religion ein System von Werten und Normen ist, dann ist der Kommunismus genauso Religion wie der Islam. Die einen beten Götter an, die anderen scheinbare "Naturgesetz". Feiertage gibt es auch hier wie dort.

(Diese intelligenten Gedanken sind natürlich nicht von mir, sondern von Prof. Yuval Noah Harari und seinem Kultbuch "Eine kurze Geschichte der Menschheit". Es gibt darin ein paar Kapitel über Religion)
https://de.wikipedia.org/wiki/Yuval_Noah_Harari

waden 18.04.2018 23:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1373853)
Den Beitrag von tagesschau.de hatte ich gestern im Büro in der Mittagspause gelesen und dachte, er wäre passend für diesen Thread. Hast du dir den ganzen Beitrag überhaupt angeschaut? Das steckt genug Diskussionsürdiges drin. Stattdessen in Minuten die üblichen Reflexe. Der Kerl wohnt mittlerweile in Köln (wo sonst :Cheese:), steht am Rhein, schaut hinüber zum Dom (witzig...) und freut sich, in DE zu sein. Der Imam spricht Bemerkenswertes genug, da brauche ich keine extra Links aus dem Internet. Ein bisschen mehr Selbstvertrauen und weniger Selbstzerstörung wäre nicht schlecht. Ein ständiger Verweis auf das Katholische halte ich für eine unangebrachte Relativierung. Kürzlich sagte mir eine kroatische Freundin lachend (im Spaß, als wir uns über Flüchtlinge unterhielten): "Ihr Deutschen seid so dumm.... redet eure eigene Kultur nieder und überhebt andere"

Ich habe den Beitrag gesehen.
Im Libanon wurde der Protagonist wegen seiner Homosexualität von Islamisten aus dem 3. Stock geworfen. Seine traditionell muslimische Familie schämte sich für ihn und versuchte, ihn mit Hilfe eines Imam und eines Arztes zu "heilen". In Köln kann er in einer Communitiy leben, die ihn mit seiner sexuellen Orientierung akzeptiert.

Bei in Deutschland lebenden Muslimen ist Homosexualistät tabuisiert und wird deshalb heimlich gelebt, weil die Betroffenen sonst entweder Gewalt erfahren und/oder geächtet werden. Menschen, die aus islamischen Ländern fliehen, finden sich in Flüchtlingslagern wieder, die das gleiche religiös geprägte Umfeld der Diskriminierung bieten wie das, vor dem sie geflohen sind.

Die drei großen Muslim-Verbände Deutschlands haben eine Anfrage des Reporters zur Beurteilung der Homosexualität nicht beantwortet.

Ob sich überhaupt eine Koranquelle zur Ächtung der Homosexualität belegen lässt, ist unsicher; es gibt auch die Meinung, die entsprechenden Stellen sollten wegen des gleichnishaften Charakters des Textes nicht wörtlich ausgelgt werden.

Der befragte Imam bezeichnet die Homosexualität als Sünde; deshalb könnte ein Homosexueller nicht Mitglied seiner Gemeinde werden. Er reklamiert für sich die Freiheit, Homosexuelle auszugrenzen mit dem Hinweis, diese müssten in seiner Gemeinde ja nicht mitmachen. Er reklamiert für sich die Freiheit , andere wegen ihrer Homosexualität auszuschließen. Der Imam verweist in diesem Zusammenhang auch auf orthodoxe Juden und Christen (und auch Atheisten), die das ebenso handhaben. Unter Hinweis auf seinen Glauben reklamiert er so ein Recht auf Parallelgesellschaft.

Ich hätte gut gefunden, wenn Du nicht nur den link eingestellt hättest, sondern einen Punkt dargestellt hättest, der dir hier besonders am Herzen liegt. Wenn ich versuche zu interpretieren, wie ich Dich verstehe, liege ich erfahrungsgemäß daneben.

Jörn 19.04.2018 01:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1373981)
Heute gilt Religion als Inbegriff für Ausgrenzung, Streit und Hass. Doch Religion war - neben Geld und den Imperien - die dritte große Kraft, die zur Einigung der Menscheit beitrug.

Religionen haben damals, in der guten alten Zeit, die Menschen geeint? Und nicht nur die Menschen, sondern gleich die gesamte "Menschheit"?

Völliger Unsinn. Hier kann es keine zwei Meinungen geben. Ein Blick ins Geschichtsbuch klärt den Fall eindeutig.


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1373981)
Den Religionen kam eine zentrale Aufgabe zu, weil sie diese zerbrechlichen Ordnungen legitimierten, indem sie auf einen übermenschlichen Willen verwiesen.

Wer hat den Religionen diese Aufgabe zugewiesen? Etwa das Volk?

Wer hat die Religionen "legitimiert"? Niemand. Sondern die leichtgläubige Bevölkerung wurde angelogen, und den weniger Leichtgläubigen wurden die Folter-Instrumente gezeigt.

Man kann ein System nicht damit legitimieren, dass man einen Gott erfindet, und diese Erfindung dann als Legitimierung für Maßnahmen verwendet, um jede Kritik an dieser Erfindung zu vernichten.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1373981)
Die Moderne erlebt den Aufstieg zahleicher Religionen, zum Beispiel den Liberalismus, den Kommunismus, den Kapitalismus, den Nationalismus und des Nationalsozialismus. Die Anhänger dieser Relgionen reagieren zwar allergisch auf das Wort Religion...

Man kann eine Debatte nicht führen, indem man die Begriffe einfach nach Belieben umdefiniert oder gar ins Gegenteil verkehrt.

MattF 19.04.2018 08:19

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373994)
Religionen haben damals, in der guten alten Zeit, die Menschen geeint? Und nicht nur die Menschen, sondern gleich die gesamte "Menschheit"?

Völliger Unsinn. Hier kann es keine zwei Meinungen geben. Ein Blick ins Geschichtsbuch klärt den Fall eindeutig.

Na ja Keko übetreibt, ein bisschen Wahrheit liegt da aber trotzdem drin.

Das Christentum hat einen übernationalen Anspruch. Es ging nicht mehr darum den eigenen Stamm/Gruppe zu erhalten, z.b. die Juden, sondern es sollten alle Menschen dieser Erde untern dem Zeichen Jesu vereint/getauft werden, als Anspruch, geklappt hat es nicht.

D.h. das Christentum ist natürlich klar antinationalistisch, internationalistisch und ein Vorreiter der Globalisierung.
Denn Jesus sagt auch liebe dein Feinde und es schwingt mit, treib lieber Handel mit ihnen, statt sie zu bekriegen.

Beim Islam dann ähnlich.

MfG
Matthias

keko# 19.04.2018 08:37

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373994)
Religionen haben damals, in der guten alten Zeit, die Menschen geeint? Und nicht nur die Menschen, sondern gleich die gesamte "Menschheit"?

Völliger Unsinn. Hier kann es keine zwei Meinungen geben. Ein Blick ins Geschichtsbuch klärt den Fall eindeutig.

Selbstverständlich haben und hatten Religionen schon jeher einen ordnenden Charakter, der zur Einigung beitrug. Und auch schon bevor eine kleine christliche Sekte auszog, um die Welt zu missionieren. Das ist auch bis heute noch so. Milliarden Menschen weltweit identifzieren sich mir ihrer Religion und Millionen in DE und bilden so eine Einheit. Und es ist völlig naiv und arrogant zu glauben, dass Zuwanderer, die zu uns kommen, ihre Religion einfach so ablegen.

keko# 19.04.2018 09:23

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373917)
...Denn die tolerante und lebensfrohe Stadt Köln ist nur deswegen so nett geworden, weil sie den Katholizismus abgelegt hat.

Meine Schwester wohnt seit fast 30 Jahren in Köln, aber diese Theorie habe ich noch nie gehört. Je weniger Katholizismus, desto netter? :confused:

Flow 19.04.2018 09:30

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1373994)
Völliger Unsinn. Hier kann es keine zwei Meinungen geben.

Herrlich ... :Lachen2:

keko# 19.04.2018 09:53

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1374010)
D.h. das Christentum ist natürlich klar antinationalistisch, internationalistisch und ein Vorreiter der Globalisierung.

Kleine Ergänzung: Den Nationalsozialismus kann man auch als Religion ansehen, weil er davon ausgeht, dass Arier Übermenschen sind, und der Rest Untermenschen und dies quasi ein Naturgesetz ist. Davon leitet er ein System von Regeln für die Menscheit ab, missioniert die Welt, hält Feiertage usw.
Ein Religionskrieg war der 2. Weltkrieg insofern, als es um Arier gegen Nichtarier ging. Aber nicht Christen gegen Juden, wie hier schon mehrmals dargestellt wurde.

keko# 19.04.2018 12:14

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1373991)
Ich hätte gut gefunden, wenn Du nicht nur den link eingestellt hättest, sondern einen Punkt dargestellt hättest, der dir hier besonders am Herzen liegt. Wenn ich versuche zu interpretieren, wie ich Dich verstehe, liege ich erfahrungsgemäß daneben.

Was ich sagen wollte: der junge Mann kommt nach DE und lebt als Schwuler ein ordentliches Leben. Hast du schon mal gehört, dass ein schwuler Deutscher in ein islamisches Land flieht, um sein Leben zu leben? Ganz im Gegenteil, Schwule stellen deswegen hier Asylanträge. Das erwähne ich, weil hier die Kirche als Schwulenhassverein dargestellt wird. So schlimm kann es also bei weitem nicht sein.
Und wenn man dann sagt, dass im Endeffekt die Kirche das Gleiche aussagt wie der Islam, mag das womöglich auf dem Papier richtig sein, aber die Realität ist doch eine völlig andere. Warum diese eigene Schlechtmacherei? Minderwertigkeitsgefühle? Das ist es genau, was meine kroatische Freundin im Spaß meinte und ich ihr völlig zustimme. Das ist typisch deutsch!


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