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remi 01.04.2009 16:45

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 209700)
Wobei ich das ja eigentlich 'ne Frechheit finde. Ulrick ist ja nu nicht so schwierig und Ulrich ist auch machbar. Aber ich vermute weder Amis noch Engländer interessieren sich wirklich für Namen. Sind halt Schall und Rauch.

Ich erinnere mich, dass ich vorletztes Jahr beinahe spontan eine Sprecherin geküsst hätte, als sie, anstatt wie immer Bjorn, tatsächlich Bjoern sagte... :Lachen2:

die hätte aber auch p0rn sagen können :Cheese:

neonhelm 01.04.2009 16:56

Zitat:

Zitat von remi (Beitrag 209759)
die hätte aber auch p0rn sagen können :Cheese:

Ich befürchte, ein Teil der Britinnen, die ich so kennengelernt habe, trauen sich das noch nicht mal zu denken. Bei den Jüngeren ist das aber definitiv nicht mehr so, die beherrschen nur noch das F-Wort... :Cheese:

dude 01.04.2009 18:15

Mir ist das voellig Wurscht wie mich die Leute nennen.

Running with the Kenyans war abgefahren - spaeter mehr!

dude 01.04.2009 20:06

Nochmal die Hintergrundstory, auch wenn sie sehr fehlerhaft ist:

http://www.villagevoice.com/2008-12-...-run-for-food/

Zirka 200 Blocks noerdlich des Columbus Circle in Midtwon Manhattan steige ich an der Endstaion der Linie 1 in der Bronx aus. 242nd Street Station: Van Cordlandt Park.



Ich sprinte zum Treffpunkt, denn ich bin zu spaet, was einerseits egal ist, denn die Kenyaner sind anscheinend auch immer spaet, andererseits aber auch peinlich, weil ich erst vorgestern mit Coach Mike Barnow drueber lachte. Gluecklicherweise laufe ich auf drei trabende Keniaer auf und von Mike ist nichts zu sehen. Joseph weiss bescheid, dass heute ein Mzungo mit dabei ist und hat die Order sich mir anzunehmen.
"You look strong!"
"No, I'm just a fat Mzungo."
Gelaechter.
Die Jungs sind supernett und so machen wir uns direkt auf eine Aufwaermrunde. Sie tragen weite Trainingsanzuege und dicke Trainingsschuhe. Alle drei sind aus Eldoret. Das Tempo ist langsam. Sehr langsam. Das beruehmte Kenianische Laufen.

(einmal Kopf drehen, bitte, ich bekomm's irgendwie nicht hin)



Ich sage: "You know what? I really like that you guys can run easy."
Gelaechter. "Mzungo can not run easy. And not run fast. You have to recover!"
Wir traben 20 min. durch den Wald, es geht hoch und runter, das Tempo duerfte zwischen 5 und 5:30 pro km liegen.

Am Ausgangspunkt zurueck treffe ich Mike. Mittlerweile sind auch ein paar Aethiopier da und ein weiterer Mzungo. Sieht leider schnell aus, ist er auch. Ein 4:06 Miler. Naja, in Dublin habe ich mit einem 4:00 Miler trainiert. Aber die Kenianer...
Die Trainingsanzuege und schweren Schlappen verschwinden, kurze Hose und T-Shirt plus Racer ist angesagt. Es ist bedeckt, ein kuehler Wind weht ueber die Flaeche. Die Aethiopier starten bereits ihren Tempolauf. Zu schnell fuer mich, meint Mike. Keine Frage.
'Meine' Kenianer lassen es heute ruhiger angehen, denn sie hatten einen 20km-Lauf am letzten Wochenende und haben einen Halbmarathon vor sich.
Mike verordnet "three laps tempo but don't go crazy". Eine Runde um den Platz ist 1,5 Meilen lang. Was 'don't go crazy' bedeute will ich wissen, um abschaetzen zu koennen, ob es machbar wuerde.
"Maybe 5:50, 5:45?". Pro Meile wohlgemerkt, aber das ist ca. meine Marathontempo (3:40/km) und daher eigentlich kein Problem ueber 7km.
Los geht's.

Ha. Ha. Ha. 5:50. Eh' klar.
5:30 wuerde ich das nennen.
Nach einer halben Runde wird meine Atmung hoerbar. Die Jungs verzichten noch auf's Atmen. Wenigstens reden sie nicht.
Auf der zweiten Runde geht das Tempo in den 5:20er Bereich. Surprise, surprise.
Der Miler steigt nach der zweiten Runde aus (um Missverstaendnisse zu vermeiden: freiwillig, der ist viel schneller als ich), einer der Kenianer hat auch genug, Joseph legt noch mal einen Schalter um, Ibrahim bleibt bei mir. Ich bin mittlerweile bei 95% und froh, dass heute ein 'easy tempo' auf dem Programm stand.

Nach der dritten Runde ist der Spuk vorbei, wir werfen wieder die warmen Sachen ueber und traben nochmals 20min. durch den Wald. Ibrahim erzaehlt mir auf Nachfrage seine Geschichte. Er kam durch ein drei-Jahres-Collegestipendium von Eldoret nach NY, das jetzt aber abgelaufen ist. Er ist gerade auf Jobsuche. Im Moment ein Ding der Unmoeglichkeit. Und so bleibt dem drittklassigen Kenianer - Bestzeiten 4:01/13:52/28:45 - nichts anderes uebrig, als zu Strassenlaeufen zu tingeln, um ein paar Dollar zu verdienen. Doch er liebt das Laufen, wuerde auch ohne Geld laufen. "I like competition." Was er vermisse. "Real food. Fresh food. And I hate snow. Gooood running in Eldoret. And Iten. Even in rain season. Streets are muddy then but that is good strength training."

Mike laedt mich ein jederzeit wieder mitzutrainieren. Wenn die Jungs ihre 'easy tempos' machen, sollte ich echt dabei sein. Samstags trifft man sich noerdlich von NY in Tarrytown. "Best trails in the area!" Ok, see you there!


lonerunner 01.04.2009 20:17

Schöner Bericht:Blumen:

derstoermer 01.04.2009 20:23

Super Bericht! Ne echte Freude zu lesen.

Schwitzt der Kenianer rechts oder hat der beim Trinken geschlabbert? :Cheese:

psyXL 01.04.2009 20:38

Danke für den ausführlichen Bericht!

Bitte mehr davon (d.h. du musst da jetzt mind. einmal die Woche hin :-) ) --> "NY 2009 < 2:30" ;)

X S 1 C H T 01.04.2009 20:42

Wieder mal HERRLICH zu lesen.


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