Zitat:
Zitat von trithos
(Beitrag 1719811)
Mit Sanktionsbashing meinte ich in dem Fall Deine aus meiner Sicht einseitige und jedenfalls verfrühte Einordnung der Sanktionen als völlig unwirksam, die auch in Deinem Satz verdeutlicht wird, mit dem Du den dann folgenden Link vorstellst. Um Deine Eingangsfrage in diesem Post zu beantworten: Fundierte Kritik wägt immer auch ab, akzeptiert Gegenargumente und in diesem Fall vor allem auch, dass das Ende der Geschichte noch nicht geschrieben ist. Wir wissen beide noch nicht, wie es weiter geht.
Und das Wort "Krieg" für Sanktionen mag als politisches Schlagwort verwendet werden - vor allem aber wohl von denen, die Sanktionen ablehnen und als gewalttätigen Akt "framen" wollen. Krieg ist meiner Meinung nach aber das, was Russland in der Ukraine angezettelt hat. Wenn die Sanktionen also als Wirtschaftskrieg bezeichnet werden, dann wohl vor allem mit dem Ziel, die EU als Aggressor zu brandmarken. Der "Wirtschaftskrieg" wäre aber sofort vorbei, wenn Russland den echten Krieg einstellen würde.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/russland-sanktion-wirtschaft-b"aerbock-ukraine-krieg-100.html
Ich hoffe, dass Du diese ausführlichere Kritik nicht als herabsetzend empfindest, auch wenn ich mir in diesem Fall anmaße, selbst eine Wikipedia-Definition kritisch zu hinterfragen. :cool:
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Danke für Deine Antwort. Nun,man kann sicher nicht in jedem Kommentar eine lange Liste von Argumenten pro u. contra von Wirtschaftssanktionen diskutieren, erst recht nicht, wenn man nur einen Link in einen Thread reinsetzt, der darüber informieren soll, dass die deutsche Aussenministerin sich enttäuscht über die Wirkung der Sanktionen geäussert hat.
"Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen", so Baerbock. Eigentlich. Doch die Außenministerin ist enttäuscht vom Ergebnis der Russland-Sanktionen." . Dabei habe ich nichts von "völlig unwirksam" geschrieben, wie Du mir oben fälschlicherweise unterstellst, sondern sie als "Misserfolg" bezeichnet, was sie, inbezug auf die erwarteten Ziele, in der Tat auch bedeuten, sonst würde Frau Baerbock keine Enttäuschung äussern.
Ich habe an anderen Stellen auch schon ausführlicher und mit Links zu dem Thema Stellung genommen und werde das gerne hier noch in einem Extra Kommentar tun. Auf jeden Fall gibt es keine Untersuchungen oder Studien, welche
überwiegend Erfolge im Sinne der gesetzten Ziele durch Wirtschaftssanktionen begründen bzw. erwarten lassen. (siehe mein anderer Kommentar).
Eigentlich wäre meine Erwartung schon, dass man die allgemein üblichen sprachlichen Definitionen wie sie dann auch bei Wikipedia verwendet werden, anwendet. Tut man das nicht, sollte man das dann zumindest auch deutlich machen. Der Begriff "Krieg" wird in der Alltagssprache metaphorisch auf zahlreiche andere Bereiche übertragen wie Scheidungskrieg, Rosenkrieg, Informationskrieg, Wirtschaftkrieg, was Dir als Journalisten sicher geläufig ist, so dass Wikipedia damit nur der üblichen sprachlichen Verwendung folgt, von Der Du abweichst, wenn Du die Verwendung "Wirtschaftskrieg" für "Wirtschaftssanktionen" als Bashing bezeichnest und den Begriff "Krieg" nur für militärische Handlungen beanspruchst.
So bedeutet auch Bashing objektiv "herabsetzende Kritik" und es entsprach nicht nur meinem subjektiven Empfinden, als Du meinen Kommentar als "Sanktionsbashing" bezeichnet hast.