Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1020082)
Heißt das, wenn man Leistungssport betreibt, sind KH als Energiequelle in Ordnung oder sogar erforderlich, um den Energiebedarf zu decken?
Matthias
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KH sind selbstverständlich in Ordnung, selbst wenn man keinerlei Sport betreibt. Es geht lediglich um Quelle und Menge der KH in Abhängigkeit dessen, was auch via Sport verbrannt wird. Je mehr Sport, desto mehr KH kann man schadlos konsumieren. Je weniger Sport desto kontraproduktiver der KH-Konsum in jeglicher Hinsicht. Je praller die KH-Quelle mit Antinutrients angereichert ist, desto schädlicher bzw. bei raffinierten KH's wie Weißmehl eine Nährstoffdichte im Verhältnis zum Energiegehalt unter aller Kanone. Ziel sollte sein: Maximierung des Mikronährstoffgehaltes pro Kilokalorie. Das funktioniert bei veganer Ernährung nie und nimmer. Daher greifen die Afrikaner ja auch auf tierische Nahrung zurück - mehr Bang for the Buck gibt es diesbezüglich nicht.
Etwas anderes habe ich zumindest nie behauptet, wenn du die diesem Thread zugrundeliegenden Artikel liest und dass ich skeptisch bin, dass ein Steinzeitler mit einer Paleo-Ernährung eine Chance gehabt hätte, seine VO2max systematisch via Training nach oben zu verschieben (wg. magels ganzjährig verfügbarer stärkereicher Nahrung), kannst du dort auch nachlesen. Der Punkt ist, zwischen Basisernährung und Wettkampfernährung einerseits zu differenzieren und andererseits eine Paleo-Basisernährung unter Emulation (nicht Imitation) der Vorzeichen des 21. Jh. zu realisieren.
Jeder, der meinen Standpunkt verfolgt, kennt ferner die 80/20-Regel, die ich sehr hoch schätze: 80% dessen was volumenmäßig (Telleroptik) auf dem Teller liegt aus paleokonformen pflanzlichen Quellen, 20% aus paleokonformen tierischen Quellen.
Und auf diese tierischen Quellen - Eier, Fleisch, Fisch, Meerefrüchte - kommt es an, selbst wenn man diese lediglich in Form von zwei "Fleisch"mahlzeiten pro Woche verzehren sollte, vermeidet man so die langfristig zu erwartenden gesundheitlichen Probleme (Mangel an B-Vitaminen, Eisen, Zink, Mangel an DHA, sehr viele pflanzliche Antinutrients (Phytate, Lectine,...) aus Getreiden und Hülsenfrüchten, schlechte Bioverfügbarkeit von pflanzlich gebundenen Mikronährstoffen, beschissene n6:n3-Relation).
Ohne Zweifel ist aber auch sportliche Höchstleistung mit einer ketogenen
Basisernährung (nicht Wettkampfernährung!) möglich, wie die wissenchaftlichen Arbeiten von Volek/Phinney zeigen und der Biathlon-Olympiasieger Björn Ferry mehrfach unter Beweis gestellt hat. Gerade die Anpassung des Gehirns an Ketonkörper als Energiequelle kann bei leeren Leberglykogenspeichern den entscheidenden Unterschied bei der Mobilisierung von Fetten und der Effizienz der Nutzung des Muskelglykogens ausmachen bzw. Hungerast verhindern helfen.